espresso Magazin November 2015

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Gesellschaft

espresso Magazin, November 2015

Sagenhafter Abend Lesung mit Sagen von Emmi Böck im Schlaraffensaal

Dr. Isabella Kreim, Margret Gilgenreiner und Ingrid Cannonier

Es ist wohl einer der wunderlichsten Orte in Ingolstadt, dieser Schlaraffensaal im Kavalier Hepp, in dem auch das Stadtmuseum untergebracht ist. Der ungewöhnliche Ort aber passte hervorragend zu den wundersamen Sagen, die es dort zu hören gab. Unter dem Titel „Die sagenhafte Emmi Böck“ lasen die Schauspielerinnen Ingrid Cannonier und Margret Gilgenreiner einige Sagen und Mirakelgeschichten aus der unendlich großen Sammlung eben jener Emmi Böck, die ein echtes Ingolstädter Original war. Kulturjournalistin Dr. Isabella 110

Gudrun Jovanovic, Erika Dietrich und Ingrid Maier

Kreim führte durch den Abend, gab den Zuhörern einen Einblick in das Leben der außergewöhnlichen Frau und ließ Emmi Böck sogar selbst sprechen – in Form eines Interviewausschnitts. Das Gespräch führte Kreim anlässlich des 65. Geburtstags der Sagenforscherin. Und so wurde es sagenhaft im Schlaraffensaal, der Teufel schaute ebenso vorbei wie eine Drud, Irrlichter leuchteten und zahlreiche (durchaus auch mal unsichtbare) Hexen. An schaurigen Ereignissen mangelte es ebenfalls nicht. So sollen Menschen, die das siebte Buch

Mose gelesen haben, dadurch allerhand Unheil angerichtet haben. In Hundszell und Haunwöhr beispielsweise. „Sagen haben mir das Leben gerettet“, erklärte Emmi Böck, die zeitlebens schwer krank war und als „100 % schwerbeschädigt“ galt. Ein wacher Geist in einem geschwächten Körper. „Schade, dass ihr Lebenswerk ebenso in Vergessenheit zu geraten droht wie die Sagen, die sie gesammelt hat“, meinte Dr. Isabella Kreim. Eingeladen hatte zu diesem sagenhaften Ereignis der Förderverein Beratungszentrum für Frauen Ingolstadt e.V. Gudrun


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