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Ein Wintermärchen - Thread 1

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Hollis Mann
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Ort: Hawaii


New PostErstellt: 02.12.08, 20:04  Betreff: Ein Wintermärchen - Thread 1  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hollis

Eisiger Wind pfiff durch die Eingangstür der Flughafenhalle und Hollis zog ihre Trekkingjacke enger. Müde fuhr sie mit der Hand durch die offenen Haare und schloss für einen Moment die Augen. So hatte sie sich ihren Heimflug nach Hawaii nicht vorgestellt. Normaler Weise sollte sie bald in Honolulu landen, aber statt dessen saß sie auf diesem gottverlassenen Flughafen in Nevada fest. Warum musste die Gewerkschaft der Piloten auch ausgerechnet um diese Jahreszeit im dicksten Feiertagsverkehr zum Streik aufrufen? Sämtliche Flüge waren durcheinander geraten. Nach einem kurzen Inlandsflug saß sie nun anstatt auf ihrem eigentlichen Zwischenflughafen San Diego im Nirgendwo fest. Mit ein paar Stunden Verspätung hätte sie sich unter Umständen abfinden können, aber die Information, dass wegen eines Blizzards sämtliche Flüge gestrichen wurden, nahm ihr jegliche Hoffnung. Sehnsüchtig dachte sie an die gemütlichen, warmen Weihnachtsfeiertage bei ihren Eltern zurück. Im Nachhinein ärgerte sie sich sogar, dass sie den Vorschlag ihrer Mutter, über den Jahreswechsel zu bleiben, nicht angenommen hatte. Doch andererseits war sie sich nicht sicher, ob ein paar Tage länger bei ihren Eltern gut gegangen wären. Sie war schon zu lange von zu Hause fort, um sich dem Leben ihrer Eltern anpassen zu können. Ihre Mutter hatte ihr bis zum heutigen Tag nicht verziehen, dass sie sich für das Militär anstatt für  eine Familie entschieden hatte. Ihr Vater akzeptiere zwar ihre Entscheidungen, gab aber gleichzeitig seiner Frau recht. Damit entfachte er jedes Mal eine Was-Wäre-Wenn- Diskussion, der sie allmählich leid war. Außerdem hatte sie vor ihrem Abflug von Hawaii eine Silvestereinladung angenommen die sie im Nachhinein nicht mehr absagen konnte.

Sie lebte nun seit einem guten Jahr auf Hawaii und hatte sich vorgenommen, nach ihrem Dienstende den Ruhestand zu genießen. Doch so schön das Nichtstun auch war, so unbefriedigend wurde es mit der Zeit. Sie war Mitte vierzig und noch nicht bereit zum alten Eisen zu gehören. Aus diesem Grund hatte sie vor rund drei Monaten, auf Empfehlung eines Freundes, eine Dozentenstelle an der Hawaii Pacific University angenommen. Die Entscheidung dazu fiel spontan und obwohl sie bisher noch nie unterrichtet hatte, machte es ihr Spaß. Es war interessant und spannend zugleich den Studenten ihre Militär und CID- Erfahrungen nahe zu bringen. Neben der Bekanntschaft von vielen, netten jungen Menschen lernte sie dabei den Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Nicklas Marshall kennen. Er war leitender Dozent im Bereich Rechtswissen und ein paar Jahre älter als sie. Ein kluger, charmanter Mann mit graumelierten Haaren und viel Humor. Es schmeichelte sie, dass er mit ihr flirtete und sie gelegentlich zum Kaffee einlud. Es war für die ehemalige CID- Agentin ein angenehmes Gefühl sich dabei ohne Uniform zu wissen und nur als Frau gesehen zu werden. Ein Gefühl, das sie schon lange vermisst hatte.

Obwohl Hollis sich seit ihrer Affäre mit Gibbs vorerst von Männern geheilt fühlte, war sie ein paar Mal mit dem Professor ausgegangen. Sie verstand sich gut mit ihm und hatte spontan seine Einladung zum Jahreswechsel angenommen. Ganz ohne Verpflichtungen und ohne Absicht auf mehr. Einfach so, auch wenn sie wusste, dass Nick sich Hoffnungen machte. Natürlich war die Agentin sich im klaren, dass sie in ihrem Alter nirgends einen Mann ohne Altlasten finden würde. Doch sie war innerlich noch nicht bereit für eine neue Beziehung. Dafür saß die Angst, wieder verletzt zu werden, noch zu tief. Sie wusste aber auch, wie selten es war sich zu verlieben. Kein Strohfeuer oder eine flüchtige Affäre. Nein, richtig und mit dem Wunsch nach mehr. Ein Gefühl und ein Wunsch, denn sie bei Leroy Jethro Gibbs empfunden hatte. Sie war seit langer Zeit endlich bereit gewesen sich mit Leib und Seele auf jemanden – auf ihn – einzulassen. Soweit einzulassen, dass sie letztendlich leider schmerzlich erkennen musste, dass er nicht dazu bereit war. Es wohl nie sein würde. Mit der Tatsache, dass er drei Mal verheiratet war, hatte sie leben und auch umgehen können. Als sie aber erfuhr, dass er davor schon einmal verheiratet gewesen war und noch immer um seine erste Frau und sein einziges Kind trauerte, fühlte sie sich verloren. Sie merkte, dass sie einen aussichtslosen Kampf führte. Es tat weh, dass er es ihr verschwiegen hatte und ihr nicht die Chance gab, für ihn dazu sein. Eine Erkenntnis, die sie den einzig, richtigen Entschluss treffen ließ. Sie verließ ihn, um sich nicht selbst zu verlieren.

Fröstelnd schüttelte die blonde Frau die trüben Gedanken ab. Es ärgerte sie, dass sie sich nach über einen Jahr noch immer dabei ertappte an Gibbs zu denken. Dass sie darüber nachgrübelte, ob ihre Entscheidung richtig war oder nicht. Sie hatte ein neues Leben begonnen und darin sollten ihre Gefühle für den NCIS- Agenten keinen Platz mehr haben. Vielleicht, wenn sie es zuließ, würde Nick irgendwann diesen Platz einnehmen können. Irgendwann, wenn die Erinnerung an Gibbs nicht mehr weh tat. Mit dem dringenden Wunsch nach einem schönen, heißen Kaffee erhob sie sich nach einer Weile und schlenderte durch die kleine, überfüllte Flughafenhalle. Sie war der festen Überzeugung, dass die Welt mit einem Kaffee im Magen gleich viel besser aussehen würde. Man konnte davon ausgehen, dass es auf dem Flughafen normaler Weise ruhiger zuging. Doch durch den Streik und die miserable Wetterlage, konnte bei den vielen gestrandeten Passagiere keine Rede davon sein. Es wimmelte von Menschen, die krampfhaft versuchten irgendwie weg zukommen. Viele von ihnen telefonierten, andere beruhigten ihre Kinder oder hatten sich mit der Tatsache, die Nacht in der Wartehalle zu verbringen, abgefunden. Letzteres behagte der ehemaligen Agentin gar nicht, aber ihr würde nichts anderes übrig bleiben. Während sie jedoch mit Schrecken die lange Warteschlange am einzigen Imbiss des Flughafens entdeckte, fiel ihr Blick auf ein junges Pärchen mit Kind. Die drei standen abseits und machten keinen glücklichen Eindruck. Der dunkelhaarige, unrasierte Mann lief mit grimmigen Blick nervös auf und ab, während die Frau schüchtern ihre kleine Tochter an der Hand hielt. Das Mädchen, nicht älter als fünf, wirkte blass und müde. Sie umklammerte einen dunkelbraunen Teddybären aus Plüsch und blickte sich ängstlich um. Die drei wären Hollis womöglich gar nicht aufgefallen, wenn der Mann die Kleine nicht plötzlich und ohne Grund angeschrien hätte. Der Teddy lag auf dem Boden und der Mann nahm ihn abrupt an sich. Wütend fauchte er das Kind mit den Worten; „Pass gefällst darauf auf. Wehe, du lässt ihn noch einmal fallen!“ an und drückte der Kleinen den Bären derb vor die Brust. Natürlich lagen die Nerven der Leute blank, aber trotzdem konnte man mit einem Kind nicht so umspringen. Das Mädchen begann zu weinen und sie tat Hollis leid. Sie war drauf und dran dem Mann die Meinung zu sagen, als die Mutter ihren Partner beschwichtigend am Arm berührte. Der Blick des Mann entspannte sich, blieb aber trotzdem finster und aufmerksam. Hollis konnte nicht sagen was es war, aber irgendetwas war merkwürdig an der Situation. Der Typ versuchte sich unauffällig zu verhalten und tat mit seinem Verhalten das ganze Gegenteil.



[editiert: 23.10.09, 07:55 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 06.12.08, 19:20  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Seufend raufte sich der NCIS-Agent mit beiden Händen durch die grauen Haare. Ein Pilotenstreik und ein heraneilender Schneesturm gleichzeitig, na prima. Innerlich fluchte er über die Entscheidung, überhaupt der Einladung eines ehemaligen Kollegen gefolgt zu sein, die Weihnachtstage bei ihm in San Diego zu verbringen. Doch da es an geeigneten Alternativen fehlte, hatte er zugesagt, um seiner alljährlichen Weihnachtsdepression zu entgehen. Tom hatte zumindest keine Kinder, deren leuchtende Augen ihm am Heiligen Abend unweigerlich die Tränen in die Augen getrieben hätten. Die Trauer um Kelly saß für ein derartiges Familienglück einfach noch zu tief. Auch die Einladung von Jackson, die Feiertage in seinem Urlaubsort Springfield zu verbringen, hatte er dankend abgelehnt. Er würde seinen alten Herrn in den ersten Tagen des neuen Jahres besuchen, wenn beide Zeit füreinander haben würden.

Doch der Rückflug von San Diego nach Washington war gestrichen worden, und der Versuch, sich über kleinere Inlandsflüge näher an die Heimat heranzuarbeiten, hatte sich als Fehlentscheidung herausgestellt. JEthro Gibbs hasste MEnschenmassen, und der kleine Flughafen platzte aus allen Nähten. Auf der Suche nach einer ruhigen Ecke schulterte der grauhaarige Ermittler seinen alten Seesack und wanderte durch die Eingangshalle. Er runzelte die Stirn, als ganz in der Nähe ein Mann seine Tochter grob anfuhr, weil sie ihren Teddy fallen gelassen hatte. Sein Verstand schlug auf der Stelle Alarm, er spürte, dass mit der kleinen Familie irgend etwas absolut nicht in Ordung war. Doch da der ungepflegte Mann nicht weiter ausfallend wurde, gab es noch keinen Grund, einzugreifen.

Gibbs ließ seinen Blick routinemäßig über die anderen Passagiere schweifen, als er plötzlich eine vertraute Gestalt in der Nähe des Imbisses entdeckte. Beinahe hätte er seine Tasche fallen lassen, er trat hastig einen Schritt zurück hinter eine große Säule. Hollis. Was zum Teufel tat sie hier? Warum musste, von allen 285 Millionen Einwohner Amerikas, ausgerechnet SIE an diesem Abend auf diesem Flughafen stehen???

JEthro schlos die Augen und lehnte den Kopf an den kalten Beton. Seit mehr als einem Jahr hatte er sie nicht mehr gesehen, nichts mehr von ihr gehört. Er wusste, dass er sie hätte anrufen sollen. Dass er nach diesem verdammten Abend in seinem Keller die Dinge hätte richtig stellen sollen. Ihr sagen, dass er sie liebte. Doch er wusste, warum er es nicht getan hatte. Er wusste, dass sie Erklärungen haben wollte, dass sie ein Recht auf seine Vergangenheit hatte. Doch er war nicht bereit gewesen, Shannon und Kelly mit ihr zu teilen. Er wusste nicht einmal, ob er es jetzt war.

Noch war es nicht zu spät. Sie hatte ihn nicht entdeckt, noch konnte er ihr aus dem Weg gehen und die Wartezeit bis zum nächsten Flug notfalls auf der Männertoilette verbringen. Doch gleichzeitig wusste er, dass es ein Geschenk des Himmels war. Die zweite Chance, nach der er sich so oft gesehnt hatte. Wenn er jetzt kniff, würde er es für den Rest seines Lebens bereuen - und es gab schon genug "Altlasten", die er zu tragen hatte.

Der Agent straffte die Schultern, schulterte erneut seinen Seesack und trat langsam hinter der Säule hervor.


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Admin
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New PostErstellt: 07.12.08, 15:19  Betreff: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Maria + Shania Mondego

Maria umschloss fest die Hand ihrer Tochter. So hatte sie sich die Reise in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht vorgestellt. Als sie Ethan vor einiger Zeit kennen gelernt hatte, klang alles zu schön um wahr zu sein. Der junge Amerikaner war nett zu ihr, lass ihr jeden Wunsch von den Augen ab und akzeptierte Shania, was ihr besonders am Herzen lag. Doch seit sie eingewilligt hatte ihn mit ihrer Tochter nach Amerika zu begleiten, war plötzlich nichts mehr wie vorher. Ethan wirkte angespannt und oft ungehalten, besonders im Umgang mit Shania. Es tat ihr weh, ihre Tochter traurig zu sehen, denn sie wusste, dass die Kleine nicht mitkommen wollte. Doch Maria wollte sich mit ihren fünfundzwanzig Jahren die Chance, dem tristen Leben in einer mexikanischen Bar entfliehen zu können, nicht entgehen lassen. Ihre Tochter sollte glücklich und mit der Hoffnung auf eine Zukunft aufwachsen können. Nur leider sah es im Moment alles andere als danach aus. Sie hatte kein Geld und Ethan war wütend, weil sie im Nirgendwo fest saßen. Er sagte, das sei nicht geplant gewesen und sie würden unbedingt auf ihn hören müssen. Er besaß ihre Pässe und drohte, sie zurück zu schicken, wenn sie nicht das taten was er sagte. Seine Art machte Maria Angst, aber sie versuchte sich wegen Shania nichts anmerken zu lassen und hoffte, dass alles gut werden würde.

Die Fünfjährige drückte die Hand ihrer Mutter. Ihr war kalt, sie hatte Hunger und Angst. Angst, vor den vielen Menschen, vor dem kalten Sturm und vor Ethan, der gar nicht mehr nett war. Im Grunde hatte sie ihn nie gemocht, doch ihrer Mommy zu liebe hatte sie es wenigstens versucht. Als er ihr dann zu Weihnachten einen braunen, buschigen Teddy schenkte, hätte sie ihn beinahe mögen können, wenn... ja wenn... Wütend bohrte sie die Finger in den Bauch des Plüschteddys bis die Finger schmerzten. Wenn er ihr nicht dafür Pedro, ihren heiß geliebten Kuschelhund weggenommen hätte. Ethan hatte darauf bestanden, dass dieser hässliche, zerzauste Teddy ab sofort ihr Freund sein sollte und sie Pedro erst wieder bekam, wenn sie in Amerika waren. Das war gemein, so furchtbar gemein! Shania mochte den neuen Teddy nicht, überhaupt nicht. Er war voll gestopft mit harten Sachen und gar kein bisschen kuschelweich. Dazu kam, dass er merkwürdig roch und es sie ekelte ihn zu kuscheln. Am liebsten hätte sie ihn irgendwo hingeworfen oder liegen lassen, aber Ethan passte genau auf, dass sie das auf keinen Fall tat. „Mommy, Mommy“, zupfte das kleine Mädchen ihre Mutter an der Jacke. Sie zitterte und blickte mit großen, braunen Augen zu ihr auf. „Ich habe Hunger. Wann können wir etwas essen?“

„Es tut mir leid mein Schatz, aber ich habe keine Dollar mehr. Wir müssen warten bis was Ethan sagt“, antwortete Maria und spürte das Knurren ihres eigenen Magens. Seit sie auf diesem Flughafen waren, traute Marie Ethan gar nicht mehr anzusprechen. Er fuhr bei jeder Kleinigkeit aus der Haut und war sehr mit Vorsicht zu genießen. Enttäuscht über die Worte ihrer Mutter verzog das kleine Mädchen die Mundwinkel und blickte sehnsüchtig zu einer blonden Frau, die eine Tüte Plätzchen in der Hand hielt. 



[editiert: 14.12.08, 20:26 von Admin]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 08.12.08, 18:15  Betreff: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Mit einem leisen Seufzer stellte Hollis fest, dass die Schlange vor dem Flughafenimbiss mehr zu als ab nahm. Das Personal schien komplett überfordert zu sein und einen Kaffee konnte sie sich somit aus dem Kopf schlagen. Also mussten die Plätzchen ihrer Mutter wohl oder übel anstelle eines Kaffees mit einer Cola aus dem Automaten schmecken. Gedankenverloren kramte sie eine Tüte aus ihrem Rucksack und schmunzelte vor sich hin, da ihre Mutter es nicht sein lassen konnte, sie damit zu versorgen. Jetzt im Nachhinein war sie ihr sogar dankbar dafür. Süßlicher Duft stieg der blonden Frau in die Nase und sie hielt einen Vanillegipfel in der Hand, als ihr Blick auf das kleine, dunkelhaarige Mädchen fiel. Die Kleine hielt ihren Teddy kopfüber nach unten und schaute immer wieder verlegen zu ihr herüber. Ihre Mutter stand indes teilnahmslos neben ihr und verfolgte mit den Augen ihren auf und ablaufenden Freund. Hollis zwinkerte dem Mädchen zu. Das Gesicht der Kleinen hellte sich auf und ehe die blonde Frau sich versah, stand Shania auch schon vor hier. Schweigend lächelnd blickte das Mädchen zu ihr auf und schielte sehnsüchtig nach den Plätzchen. „Hallo“, begrüßte Hollis sie freundlich und ging in die Hocke. „Mein Name ist Hollis und wie heißt du?“
Das Mädchen sie sah sich ängstlich um. Ethan malträtierte gerade sein Handy und ihre Mutter sah wo anders hin. Erleichtert atmete sie aus. „Shania“, kam es zögernd über ihre Lippen und sie schaffte es ein kleines Lächeln zustande zu bringen.

„Ein schöner Name“, bemerkte die ehemalige CID- Agentin. „Und wer ist das?“, dabei tippte sie schmunzelnd dem baumelnden Teddy an den Bauch.
Schlagartig war Shanias Lächeln wieder verschwunden. Sie blickte traurig zu Boden und zuckte ratlos mit den Schultern. Der Bär hatte keinen Namen und sollte auch keinen bekommen. Bevor Hollis jedoch dazu kam auf die Reaktion des Kindes einzugehen, wurde die Kleine plötzlich abrupt weggezogen. Verwirrt blickte die Frau auf und sah den Vater(?) des Kindes vor sich stehen. „Verdammt! Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst nicht mit Fremden sprechen?“, fauchte er das Mädchen an und hielt sie derb am Arm. Hollis hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet und funkelte den Mann ärgerlich an. „Hey, nicht in diesem Ton und lassen Sie gefälligst das Kind los!“

Ethan baute sich in voller Größe vor der blonden Frau auf und musterte sie überheblich mit seinen grün-grauen Augen. „Entschuldigen Sie bitte, dass sie Sie belästigt hat. Es wird nicht wieder vorkommen.“
Für soviel Unverschämtheit hätte Hollis dem Kerl am liebsten eine runter gehauen, aber sie konnte sich gerade noch beherrschen. Es hätte ohnehin nichts gebraucht, außer eine Menge Wirbel, auf den sie alle verzichten konnten. Daher schluckte sie ihren Ärger herunter und grinste finster zurück. „Shania hat mich nicht belästigt, ganz im Gegenteil.“ Dann ignorierte sie den Kerl einfach und reichte der Kleinen die Tüte mit den Plätzchen. „Hier bitte schön, lass sie dir schmecken und vielleicht verrätst du mir ja irgendwann seinen Namen.“ Dabei stupste sie erneut den Teddy an und entdeckte ein kleines, dankbares Lächeln um die Mundwinkel des Kindes.

In Ethan kochte es und am liebsten hätte er Shania sofort mit sich gezogen. Doch er hatte schon zu viel Aufsehen erregt und musste die Höflichkeit der Frau über sich ergehen lassen. „War´s das?“, brummte er statt dessen grimmig und schob das Kind vor sich her zu ihrer Mutter, die sofort schützend einen Arm um sie legte.

Kopfschüttelnd blickte Hollis dem Mann nach und brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen. Soviel Frechheit und Unverfrorenheit konnten sie wahnsinnig machen. Der Typ war nicht sauber, dass konnte sie förmlich spüren. Trotzdem waren ihr die Hände gebunden. Sie war nicht mehr im Dienst und genauso Zivilist wie die anderen auch. Durchatmend warf sie sich ihren kleinen Rucksack über die Schulter und wollte sich auf den Weg zum nächsten Getränkeautomaten machen, als ihr Handy eine SMS signalisierte. Rasch zog sie es aus der Jackentasche und lief, nebenbei die Nachricht lesend, los. „Ich warte und freu´ mich auf Dich. Nick“ Gedankenverloren huschte ein Lächeln über ihr Gesicht und sie hoffte, pünktlich zum Jahreswechsel auf Hawaii zu sein.



[editiert: 10.12.08, 19:18 von Admin]



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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 09.12.08, 21:01  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Die Nerven des grauhaarigen Agenten waren zum Zerreißen gespannt, als er seine Deckung aufgab und hinter der Säule hervortrat. Er wusste nicht, wie Hollis nach all der Zeit reagieren würde, oder ob sie ihn überhaupt noch sehen wollte.

Sie hatte ihn noch nicht bemerkt und Jethro beobachtete aufmerksam, wie sie mit dem kleinen Mädchen sprach, bis der Vater sie grob wegzerren wollte. Gibbs holte tief Luft und wollte dem Kerl auf der Stelle die Meinung sagen, als er bemerkte, dass Hollis ein solches Verhalten ebenfalls nicht duldete. Er schmunzelte, als er ihre vor Empörung hitzigen Wangen bemerkte. Sie erinnerten ihn an eine lange vergangene Zeit - und damals war es nicht die Empörung, die ihr die Hitze ins Gesicht getrieben hatte. Ein Schauer überlief ihn, als er an die gemeinsamen Nächte dachte.

Der Vater widersprach ihr nicht und kehrte zu seiner Frau zurück, nachdem Hollis dem Mädchen eine Tüte mit Keksen überlassen hatte. Sie hatte ihn immer noch nicht bemerkt, ein Umstand, der während ihrer aktiven Dienstzeit sicher nicht vorgekommen wäre. Nachdem der Vater sich entfernt hatte, zog sie ihr Handy aus der Tasche und studierte eine Textnachricht.

Jethros Knie begannen zu zittern, weil er nicht die geringste Ahnung hatte, was nun geschehen würde. Doch er wusste genau, was er als nächstes tun würde. Leise setzte er seinen Seesack im Schutz der Säule ab und näherte sich von hinter der durch das Hany abgelenkten Frau. Als Scharfschütze hatte er vor langer Zeit gelernt, sich wie ein Geist vollkommen geräuschlos zu bewegen, und diese Fähigkeit nutzte er auch heute noch gerne hin und wieder aus. In einer einzigen, flüssigen Bewegung trat er hinter sie und legte seine Hände vor ihre Augen. Der Duft ihrer Haare, auf den er so lange verzichtet hatte, nahm ihm beinahe den Atem. "Frohe Weihnachten, schöne Frau!" raunte er leise in ihr Ohr.



OOC: Wonach riecht Hollis denn eigentlich?? Gibbs ist vermutlich an den Sägespänen zu erkennen, aber Hollis?!


[editiert: 09.12.08, 21:02 von Mrs. Mallard]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 10.12.08, 12:49  Betreff: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen


Hollis




Die Worte der SMS geisterten noch durch ihren Kopf, als es vor ihren Augen plötzlich dunkel wurde und Hollis eine wohlbekannte Stimme an ihrem Ohr hörte. Der angenehme Duft von Aftershave durchzogen von einem Gemisch aus Holz und Kaffee schlug ihr entgegen. Ein Geruch, den sie überall und unter Tausenden wiedererkannt hätte. Ein angenehmer warmer Schauer jagte über ihren Rücken. Sie blieb abrupt stehen und war nicht in der Lage sich zu rühren. Ihre Hände zitterten. Das Handy fiel mit der noch immer angezeigten Nachricht klappernd zu Boden Das war nicht möglich. Ein Scherz, ein Traum - er konnte nicht hier sein. Nicht hier und nicht jetzt. Hollis schloss die Augen. Ihr Herz raste und sie versuchte krampfhaft ihre Verwirrung in den Griff zu bekommen. Nie und nimmer hätte sie mit IHM gerechnet. Obwohl sie sich oft gewünscht und gefragt hatte, wie es sein würde ihn wiederzusehen, war sie in diesem Augenblick alles andere als darauf vorbereitet. Langsam, zögernd drehte sie sich um und sah geradewegs in zwei durchdringend blaue Augen. Es war so unwirklich und unwahrscheinlich, dass sie nichts erwidern konnte. Sie stand einfach nur da und sah ihn an - überrascht und sprachlos. Ihr Blick wanderte ungläubig über sein Gesicht. Das letzte Jahr hatte Spuren hinterlassen. Seine Haare waren heller, kürzer geworden und einige tiefe Falten hatten sich in seine gleichmässigen Gesichtszüge gegraben. Doch das verschmitzte Funkeln in den Augen war geblieben. Seine Augen, die noch immer eine magische Wirkung auf sie hatten und ihre Gefühle Achterbahn fahren ließen. Wo kam er her? Was tat er hier? Und wie kam es, dass sie ihn nicht gesehen hatte? Eine wirre Frage jagte die nächste und hinterließ ein heilloses Durcheinander in Hollis´Kopf. Sie war nicht fähig einen klaren Gedanken zu fassen. Sie wusste nicht, ob sie sich freuen, weinen oder davon laufen sollte. Freude, Schmerz und Wehmut überschlugen sich und brachten die Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit in Washington zurück. Erst allmählich begann sie zu begreifen, dass es keine Traum war. Leroy Jethro Gibbs stand nach über einem Jahr tatsächlich und leibhaftig vor ihr. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie vor lauter Schreck vergessen hatte zu atmen und stieß mit einem überraschten „DU?!“ die angesammelte Luft aus. Zu mehr war sie nicht in der Lage. Ihre Knie zitterten und der Boden unter den Füßen drohte nachzugeben. Automatisch nach Halt suchend wich sie einen Schritt zurück.





[editiert: 10.12.08, 18:08 von Admin]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 11.12.08, 14:14  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Er spürte, wie sich der Körper unter seinen Händen anspannte, wie sie vor ihm zurückwich. Er ließ zu, dass sie sich sanft aus seinem Griff wand, während sie rückwärts stolpernd Abstand suchte. Das Handy war zu Boden gefallen, keiner von ihnen achtete noch darauf. Nun stand sie tatsächlich vor ihm. Die Frau, nach der er sich über ein Jahr lang gesehnt hatte. Sie starrte ihn an, fassungslos wie er selbst. Seine Beine hatten sich in Pudding verwandelt, und ein seltsam rationaler Winkel seines Verstandes fragte sich, ob sie das Zittern seiner Knie sehen konnte.

Sie sah noch genauso aus, wie er sie in Erinnerung hatte, ein bisschen brauner gebrannt vielleicht und etwas entspannter. Hawaii hatte ihr offensichtlich gut getan. Wie ein Blitz durchzuckte ihn die Erkenntnis, was der Grund für diese offensichtliche Erholung war. Vermutlich gab es in ihrem Leben längst einen neuen Mann, und er war mitten ins Fettnäpfchen getreten, als er so aufdringlich an sie heran getreten war!

Erschrocken über seine eigene Naivität trat er hastig einen großen Schritt zurück, um eine "anständige" Distanz zwischen sie zu bringen und vielleicht noch etwas retten zu können. Er brachte kein Wort hervor, seine Zunge war wie gelähmt und sein Gehirn brachte nur noch zusammenhanglose Satzfetzen zusammen. Doch er fing sich rasch. Regel Nummer 23 (?): Sei Herr über jede Situation, beherrsche sie. Es war ihm in Fleisch und Blut übergegangen, zu verbergen, was er fühlte. Egal, wie ihr neues Leben nun aussah: er wollte es hinter sich bringen. Und er wollte sie zurück.

"Überrascht?" fragte er mit einem charmanten Lächeln, während er wie selbstverständlich das Handy vom Boden aufhob und einen neugierigen Blick auf das Display warf.


[editiert: 11.12.08, 14:15 von Mrs. Mallard]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 12.12.08, 09:13  Betreff: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

„Das könnte man so sagen“, erwiderte die blonde Frau mit einem warmen Lächeln und wurde allmählich wieder Herrin der Lage. Ihr Herz raste zwar noch immer und ihre Knie taten noch nicht das was sie tun sollten, aber wenigstens hatte sie ihre Stimme wiedergefunden. „W-was tust du hier... uhm... ich meine, w-wo kommst du her? Wie ist das möglich?“, fügte sie hinzu und bemerkte, dass sie ihre Fassung noch nicht richtig wiedererlangt hatte. Dieser Mann schaffte es jedes Mal aufs Neue, sie mit einem einzigen Blick komplett durcheinander zu bringen.

Auf eine Art war sie allerdings froh, dass er ebenfalls ein Stück zurück getreten war und dadurch Abstand zwischen sie brachte. Anderseits hätte sie am liebsten alles vergessen und wäre ihm um den Hals gefallen. Doch so einfach war das nicht. Die schmerzliche Erinnerung an seine Zurückweisung an diesem einen verhängnisvollen Abend vor über einem Jahr saß noch tief und fest. Sie hatte sich aus reinem Selbstschutz geschworen diesen Fehler, den Fehler sich haltlos an jemanden wie ihn zu verlieren, nicht noch einmal zu begehen. Daher blieb sie lieber auf Distanz. Aus diesem Grund versuchte sie auch zu ignorieren, dass er ihr Handy aufgehoben und mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit Nicks Nachricht gelesen hatte. Soll er doch, huschte ein trotziger Gedanke neben der Wiedersehensfreude durch ihren Kopf. Sie ging davon aus, dass er das Jahr über mit Sicherheit auch nicht wie ein Mönch lebte. Dafür war er viel zu sehr Charmeur und kannte seine Wirkung auf Frauen ganz genau. Womöglich hatte auch die Direktorin -mochte ihre Seele in Frieden ruhen – die Gunst der Stunde genutzt. Alles war möglich und außerdem war er es gewesen, der damals immer abblockte und sich nicht traute, sich auf mehr einzulassen. Daher traf sie letztendlich die Entscheidung ein neues Leben, ein Leben ohne ihn, zu beginnen. Ein Leben, in dem es eigentlich keinen Platz mehr für ihn geben sollte. Das redete sie sich zumindest ein. Ein Vorsatz, der sich durch das unverhoffte Wiedersehen jedoch in Luft aufzulösen begann. Trotzdem bat sie so gelassen wie möglich mit einem „Danke“ um ihr Handy und streckte die Hand danach aus.

Fast gleichzeitig brach das komplette Funknetz zusammen und eine starke Spannungsschwankung legte die gesamte Stromversorgung des Flughafens lahm. Automatische Eingangstüren ließen sich nicht mehr schließen und ermöglichten der Kälte unaufhaltsam einzudringen. Hektisches Stimmengewirr wurde laut, Kinder weinten und Leute liefen erschrocken durcheinander. Es dauerte eine Weile bis der Notstrom in Betrieb ging und das entfachte Chaos sich wieder etwas beruhigte. Der Schneesturm rückte immer näher und die Vorbereitungen für eine Evakuierung des kleinen Flughafens liefen auf Hochtouren.



[editiert: 12.12.08, 20:34 von Admin]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 13.12.08, 18:35  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Ich warte und freu mich auf dich. Nick"
Die Buchstaben schienen vor seinen Augen zu verschwimmen, als er Hollis ihr Mobiltelefon zurückgab. Sein Verstand hatte auch diesmal nicht gelogen. Sie hatte sich erneut verliebt, und er sollte tunlichst sehen, dass er von hier weg kam. Er konnte nur hoffen, dass ihr Auserwählter nicht hier war, er würde jeden Mann umbringen, der diese Frau vor seinen Augen berührte. Doch seine Miene blieb ausdruckslos wie immer, während sein Blick ausweichend über den hektischen Flughafen wanderte. Man begann, die Passagiere zu evakuieren, da es heute offensichtlich keine weiteren Flüge mehr geben würde. Nun, auf eine Nacht zwischen Koffern legte er zugegebenermaßen auch keinen gesteigerten Wert. Vielleicht würde es in ihrem Quartier ja sogar heißen Kaffee geben, der diesen Namen zumindest ansatzweise verdiente.

Mit Genugtuung hatte er registriert, dass auch Hollis von seinem Auftauchen überrascht war. Ihr Stottern zeigte, wie sehr er sie aus dem Konzept gebracht hatte - und das er ihr noch lange nicht egal war. Nick hin oder her, wer auch immer das war. Kämpferisch hob er das Kinn und straffte die Schultern. Dieses Mal würde er seinen Fehler nicht wiederholen. Dieses Mal würde er um sie kämpfen.

Ein lautes Geschrei zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Der ungehobelte Mann mit dem kleinen Mädchen zog das Kind unsanft am Arm hinter sich her und machte der Kleinen heftige Vorhaltungen. Die Mutter folgte mit gesenktem Kopf, die leere Plätzchentüte noch in der Hand. Entschlossen schulterte der Agent seinen Seesack. "Bin gleich wieder da," erklärte er kurz und steuerte zielstrebig auf die kleine Familie zu. Kein Kind hatte es verdient, so behandelt zu werden, und er spürte selbst über die Entfernung der halben Eingangshalle hinweg, dass etwas nicht stimmte. Und er würde den Teufel tun, einfach wegzusehen.


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Hollis Mann
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New PostErstellt: 14.12.08, 22:26  Betreff: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Ethan Finch

Die Nerven des jungen Mannes lagen blank. Als das Licht kurz ausging und über Lautsprecher zur Evakuierung aufgerufen wurde, begann er allmählich rot zu sehen. Im Normalfall wären sie bald in Chicago gelandet. Doch von dort waren sie noch weit entfernt. Alles war aus dem Ruder gelaufen. So hatte Ethan das nicht geplant. Bis zum Abflug in Mexiko hatte alles prima geklappt. Maria stellte keine Frage, akzeptierte stillschweigend seine Entscheidungen und auch die Kleine spielte mit. Zumindest bis sie auf diesem Gott verlassenen Flughafen landeten und das Kind in zu nerven begann. Er konnte es mittlerweile nicht mehr hören: ´Mir ist kalt. Ich habe Hunger. Ich habe Durst. Ich will nach Hause.´ Das volle Quengelprogramm einer Fünfjährigen, genau das was er nicht brauchen konnte.

Verdammt noch mal, NEIN ich hole dir keinen Kakao. Wenn du Durst hast, dann komm mit“, mit diesen Worten zog er das Mädchen am Arm zu den Toiletten und fuhr sie an, als sie wieder ihren Teddy fallen lies. Ethan hatte es endgültig satt, ständig aufpassen zu müssen. Im Nachhinein bereute er sogar ein wenig die Idee, alle Ecstasy-Pillen in den verfluchten Teddy genäht zu haben. Ein besseres Versteck war ihm aber nicht eingefallen und in gewisser Weise war es sogar genial. Immerhin waren sie damit ungehindert in die Staaten gekommen. Jetzt musste er die Ware nur noch rechtzeitig und ohne inländische Zollkontrolle bis Chicago bringen.

Shania hob den ungeliebten Teddybären auf und sah Hilfe suchend zu ihrer Mutter, die ihr jedoch nur ein schwaches Lächeln schenkte und Ethan folgte. Der Freund ihrer Mutter machte ihr Angst, ebenso wie das Licht, das ausging und der Wind, der eisig vor den Glasfenster wehte. Instinktiv drückte sie den Teddy vor die Brust und schwor sich, ihn bald gegen ihren geliebten Plüschhund Pedro einzutauschen. Sie hatte zum Glück gesehen wie Ethan ihn vor der Abreise in seine Tasche stopfte. Jetzt musste sie nur noch diese Tasche finden und dann würde alles gut werden, da war sich das kleine Mädchen sicher. Doch vorher wollte sie etwas trinken und ihr war egal, ob es Leitungswasser oder Kakao war. Daher folgte sie Ethan schweigend auf die Herrentoilette und hielt durstig die Hände unter dem Wasserhahn.

Hollis

Ein ungutes Gefühl machte sich in Hollis breit als Hektik ausbrach und ihr ein eisiger Wind durch die Eingangstür entgegen schlug. Der Gedanke, eine kalte Nacht auf dem Flughafen zu verbringen, gefiel ihr genauso wenig wie die Vorstellung, womöglich notdürftig in einer Sporthalle zu nächtigen. Doch diese Überlegungen wurden nebensächlich als Gibbs sie plötzlich stehen lies. Irritiert blickte sie ihm nach. Enttäuscht verstaute sie ihr Handy in der Jackentasche. Sie hätte nicht damit gerechnet, dass er so abrupt reagiert und sie stehen lässt. Ärgerlich stieß sie die angehaltene Luft aus. Die Nachricht auf ihrem Handy ging ihn schließlich nichts an. Dann entdeckte sie jedoch das kleine Mädchen und sah wie Gibbs auf die Familie zusteuerte. Erst da wurde ihr bewusst, was er sagte und gleich wieder kommen wollte. Mit raschen Schritten war die blonde Frau an der Seite des grauhaarigen Ermittlers. „Hey, warte, nicht so eilig.“ Sie berührt Jethro leicht am Arm und wollte ihm endlich sagen, wie sehr sie sich freute ihn zu sehen. Ihr Herz schlug wieder schneller und sie suchte nach den richtigen Worten, die ihr jedoch nicht über die Lippen kamen. Statt dessen sah sie ihn nur ernst an und erwiderte: „Sei vorsichtig, mit dem Kerl stimmt was nicht.“



[editiert: 15.12.08, 15:24 von Admin]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 29.12.08, 00:54  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der grauhaarige Agent schmunzelte nur. Das mit der kleinen Familie etwas nicht stimmte, war ihm längst selbst klar. Doch er bemerkte mit einer gewissen Genugtuung, dass er Hollis offensichtich doch noch nicht gleichgültig war. Nun, sie würden sehen, was dieser Abend noch brachte. Zunächst wollte er diesem unsympathischen Typ auf den Zahn fühlen. Er war mit dem kleinen Mädchen auf der Herrentoilette verschwunden.

Ohne großes Aufheben folgte ihm der Agent. Während er an eines der Urinale trat und sich erleichterte, ließ er Mann und Kind keine Sekunde aus den Augen. Die Kleine hatte großen Durst, den sie gierig unter dem Wasserhahn stillte. Der Mann achtete jedoch nicht auf seine Tochter. Sein Blick war unverwandt auf den Teddy des Mädchens gerichtet und schweifte in unregelmäßigen Abständen misstrauisch zu dem grauhaarigen Mann herüber. Doch es geschah nichts.


[editiert: 29.12.08, 00:54 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 30.12.08, 09:40  Betreff: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Ethan

Ungeduldig trat Ethan von einem Bein auf das andere. Der grauhaarige Kerl am Urinal hatte einen merkwürdigen Blick und das gefiel ihm gar nicht. Er wollte nur noch raus. Raus aus der Toilette und fort von diesem Gott verlassenen Flughafen. „Reicht das jetzt?“, fuhr er die Kleine an, drehte den Wasserhahn ab und drückte ihr den Teddy vor den Bauch.

Erschrocken trat Shania einen Schritt zurück und schaffte es nicht den Teddy festzuhalten. Matsch, schon lag der braune Plüschbär in einer Pfütze neben dem Waschbecken. „Verdammt, kannst du nicht aufpassen“, schimpfte Ethan ungehalten. Seine Augen funkelten wütend und er vergass in diesem Moment ganz und gar, dass sie nicht allein waren.

Trotzig zog Shania die Lippen nach unten und nahm tapfer ihren ganzen Mut zusammen. „Ich will diesen doofen Bären nicht! Ich will meinen Pedro wieder haben und ich weiß, dass DU ihn in einer Tasche hast!“ Kaum das sie den zweiten Satz richtig ausgesprochen hatte, holte Ethan mit erhobener Hand aus.



[editiert: 02.01.09, 10:27 von Admin]
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New PostErstellt: 30.12.08, 19:01  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Doch bevor die Hand ihr Ziel erreichen konnte, schritt der Agent ein. Wie ein Schraubstock umfassten seine Finger das Handgelenk des anderen, während er ihn gleichzeitig grob gegen die Wand presste. "Ist das eine Art, ein Kind zu behandeln?" fragte er bedrohlich leise. Er registrierte, dass die Kleine zurückgewichen war und ihn ängstlich anstarrte. "Wenn Sie das Kind noch einmal anfassen, werden sie sich wünschen, sie hätten es nicht getan!" Sein Blick funkelte und verfehlte seine Wirkung nicht. Der ungepflegte Mann schien ein gutes Stück kleiner zu werden und rührte sich nicht, doch aus seinen Augen sprach der blanke Hass. Gibbs wusste, dass er keine rechtliche Möglichkeit hatte, den Kerl weiter festzuhalten, doch er ließ ihn noch eine Weile in dem eisenharten Griff schmoren. Seine Dienstmarke lag sicher verstaut in seinem Schreibtisch, nichts ließ erkennen, dass er Bundesagent war. Folglich konnte der Typ ihn auch nicht bei Leon Vance anschwärzen. Erst nach einer ganzen Weile ließ er das Handgelenk unsanft los, während er sich gleichzeitig bückte und den nassen Teddy vom Boden aufhob.


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New PostErstellt: 30.12.08, 20:51  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Ethan

„Nehmen Sie ihre verdammten Finger weg“, schnaufte Ethan. Sein Handgelenk schmerzte und er war außer sich vor Wut. Was bildete dieser Kerl sich ein? Es interessierte ihn nicht, dass Shania mit entsetzten Augen die Szene verfolgte und zitterte. Ihn interessierte nur der Teddybär. In diesem Augenblick ging erneut das Licht aus. Das kleine Mädchen schrie auf und drückte sich eng gegen eine kalte Wand. Ethan nutzte indes den Moment, um sich bei dem Grauhaarigen zu revanchieren. Blindlinks riss er dem Mann den Bären aus der Hand und schlug ungebremst in Richtung seinen Nieren zu.





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New PostErstellt: 30.12.08, 21:45  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Abgelenkt durch das entsetzte Gesicht des kleinen Mädchens und das erlöschende Licht reagierte der Agent eine Zehntelsekunde zu spät. Ethans Faust traf ihn fast ungebremst. Keuchend vor Schmerz sank er in die Knie und rang nach Atem. Doch so schnell gab sich ein Marine nicht geschlagen. Instinktiv griff er in die Richtung seines Angreifers und bekam einen Ärmel zu fassen. Doch die totale Dunkelheit machte beide Männer orientierungslos, und Ethan hatte - durch seine aufrechte Haltung - die besseren Karten. Ehe Gibbs seinen Gegner zu Boden ziehen konnte, hatte dieser bereits das Knie hochgerissen, in der Richtung, in der er Gibbs Kopf vermutete. Der Agent sah es nicht einmal kommen, er spürte nur einen Luftzug, ehe das Knie mit voller Wucht gegen seine Nase prallte. Er taumelte zurück, nicht ohne mit aller Kraft gegen die Beine des Angreifers zu treten. Ethan geriet ebenfalls in Straucheln, Gibbs wollte ihm folgen, doch das Blut in seiner Nase ließ ihn nach Luft schnappen. Im nächsten Moment hatte Ethan sich bereits wieder gefangen, das Keuchen des Agenten verriet ihm zudem dessen Position. Noch einmal holte er aus und rammte seine Faust in dessen Magen. Gibbs bekam nun endgültig keine Luft mehr, er kippte vorüber und sank in sich zusammen. Sterne tanzten vor seinen Augen, und er wusste nicht mehr, ob die Schwärze um ihn herum Wirklichkeit war oder nicht. Nun hatte Ethan endgültig die Oberhand gewonnen, seine Schläge prasselten unbarmherzig auf den Körper des Agenten ein. Gibbs wusste, dass er in dieser Situation keine andere Chance  hatte, als sich zusammen zu kauern und die Hände schützend über den Kopf zu legen. Er stöhnte auf, als Ethan zu einem weiteren Nierenschlag ansetzte. Als ihn ein Tritt gegen das - ohnehin kaputte - linke Knie traf, rutschte der Agent auf dem glatten Boden weg wie ein Stück Seife. Ein weiterer Tritt gegen die Hüfte brach sein Gleichgewicht endgültig, und der Agent konnte nicht verhindern, dass er auf der Seite liegend vor seinem Gegner landete. Ein erneuter Tritt traf seinen Magen, so dass er sich vor Schmerz heftig zusammenkrümmte. Dann war alles still, nur das Keuchen des Agenten hallte von den gekachelten Wänden wieder. Offensichtlich hatte Ethan die Flucht ergriffen.

Gibbs versuchte verzweifelt, wieder zu Atem zu kommen und streckte sich vorsichtig ein Stück aus. Im nächsten Moment erkannte er, dass er einen fatalen Fehler begangen hatte. Ethan stand noch immer neben ihm. Der Turnschuh streifte seinen Kopf, ehe sein Angreifer ihn mit aller Kraft brutal zwischen die Beine des Agenten rammte. Die Welt schien zu explodieren, und die Schwärze, die Gibbs nun umfing, hatte nichts mehr mit dem Stromausfall zu tun.


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New PostErstellt: 30.12.08, 22:23  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Shania

Das kleine Mädchen traute sich nicht zu rühren. Sie hörte Keuchen, dumpfe Schläge und andere beängstigende Geräusche. Ängstlich ging sie in die Knie und hielt sich die Ohren zu. Dabei bemerkte sie einen Gegenstand zu ihren Füßen und griff instinktiv danach. Es war der nasse Teddy. Weinend hob sie ihn auf und umklammerte ihn fest vor der Brust. Auch wenn sie ihn nicht leiden konnte, war er im Augenblick doch der einzig der ihr Halt gab. Während Shania versuchte sich noch immer so klein wie möglich zu machen, spürte sie plötzlich wie sie von einer Männerhand hoch gerissen und brutal mit gezogen worden. Ehe sie begriff was überhaupt los war, stand sie schon inmitten aufgeregt herumlaufender Menschen.

Hollis

In der Zeit in der Gibbs auf der Männertoiletten verschwunden war, hatte Hollis versucht mit der Mutter des Kindes ins Gespräch zu kommen. Das gestaltete sich jedoch schwieriger als erwartet. Entweder konnte oder wollte die Frau nicht mit ihr reden. Statt dessen wich die Frau ihrem Blick aus und sah immer wieder verstohlen zu der Toilette. Hollis kam das Warten in der Zwischenzeit wie eine Ewigkeit vor und aus unerklärlichem Grund hatte sie kein gutes Gefühl bei der Sache. Als plötzlich wieder der Strom ausfiel und alle hektisch durcheinander riefen, verstärkte sich dieses Gefühl. Im Schein des dürftigen Notlichts sah sie plötzlich den fremden Mann mit dem Kind am Arm aus der Toilette rennen. Bevor sie richtig begriff was vor sich ging, hatte er auch schon seine Freundin geschnappt und war inmitten der anderen Passagiere verschwunden. In diesem Moment war Hollis sich sicher, dass etwas nicht stimmte. Ohne zu zögern rannte sie in die Herrentoilette und sah sich im spärlichen Licht der Fluchtwegbeleuchtung um. Sie brauchte einen Moment bis sie sich orientiert hatte, doch dann sah sie zu ihrem Schreck Gibbs zwischen den Waschbecken und Urinalen liegen. Verdammt, schoss es ihr durch den Kopf und mit wenigen Schritten war sie an seiner Seite. Ihr Herz schlug vor Aufregung bis zum Hals. Versucht so ruhig wie möglich zu bleiben, berührte sie ihn vorsichtig an der Schulter. „Jethro, kannst du mich hören?“





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New PostErstellt: 30.12.08, 22:37  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Jethro?"
Die Stimme, die durch die Dunkelheit an sein Ohr drang, klang besorgt. "Kannst du mich hören?" Ja, das konnte er. Zu viel mehr fühlte er sich allerdings nicht unbedingt in der Lage. Seine Nase brannte höllisch, seine Nieren und sein Magen schmerzten von den harten Treffern und vor allem der Bereich zwischen den Beinen fühlte sich nach spontaner Kastration an. Selbst das Atmen fiel ihm schwer. Stöhnend versuchte der Agent, sich aufzurichten. Er fühlte sich, als ob eine ganze Armee Panzer über ihn hinweggerollt war, doch das musste Hollis ja nicht unbedingt sehen. Was war überhaupt passiert? Der Silberfuchs biss kräftig die Zähne aufeinander und schob sich in eine aufrechte Position. Doch das ging nicht lange gut, denn durch den geschlossenen Mund bekam er definitiv nicht genug Luft - und seine Nase war offensichtlich im Moment nicht einsatzbereit. Dennoch kämpfte er dagegen an und richtete sich hastig weiter auf, bis er mit einem dumpfen "Klong" mit dem Kopf gegen ein Waschbecken stieß. Stöhnend sank er ein Stück zurück, auch wenn er es hasste, das Hollis ihn so erleben musste. Er schämte sich in Grund und Boden. Was sollte sie nur von ihm halten, dass er sich einfach so zusammenschlagen ließ?


[editiert: 31.12.08, 02:06 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 30.12.08, 22:55  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Als Gibbs versuchte aufzustehen, streckte sie sofort hilfreich die Hände nach ihm aus. Doch er war zu schwer, dass sie ihn nicht halten konnte. Innerlich seufzend kniete sie neben ihm nieder. Beinahe hätte sie ihm gesagt, dass er doch vorsichtig sein sollte. Doch das war in diesem Moment alles andere als angebracht. Automatisch strich sie sacht über seine Wange. Am liebsten hätte sie ihn geküsst. Ihm damit gezeigt wie leid ihr alles tat, doch sie riss sich zusammen und reichte ihm die Hand. „Warte, ganz langsam. Was ist passiert?“





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New PostErstellt: 30.12.08, 23:09  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Grauhaarige schloss die Augen, als er die Berührung spürte. Sanft strichen ihre Finger über seine Wange und er spürte, dass sie eine Spur in dem Blut hinterließ, das langsam zu trocknen begann. Die Notbeleuchtung war mittlerweile angesprungen, im Halbdunkel erkannte er ihre besorgten Züge. Sie blickte ihm direkt in die Augen und schien bis auf den Grund seiner Seele zu blicken. Doch sie hatte vermutlich nciht die geringste Ahnung, wie unglaublich peinlich ihm diese Situation war. Warum nur hatte er nicht besser aufgepasst?

Noch einmal holte er tief Luft, doch er konnte kaum sprechen. "Der Kerl mit dem kleinen Mädchen," stieß er hervor. "Er wollte sie schlagen. Dann ging das Licht aus." Weiter kam er nicht, er hatte sich weiter an der Wand hochschieben wollen, doch der Schmerz war zu heftig. Die ruckartige Bewegung ließ erneut ein Feuerwerk in seinem Unterleib explodieren, dass ihm beinahe schwarz vor Augen wurde. Er schaffte es so gerade noch, eine weitere Ohnmacht zu verhindern, doch gegen die plötzlich aufkommende Übelkeit war er machtlos. Er schaffte es nur mit Mühe, den Kopf gerade noch rechtzeitig zur Seite zu nehmen, ehe er sich minutenlang haltlos übergeben musste. Peinlicher ging es wohl kaum noch. Aber er war machtlos gegen die Revolte seines Magens.


[editiert: 30.12.08, 23:12 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 30.12.08, 23:43  Betreff: Re: Ein Wintermärchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Erschrocken wich Hollis zur�ck als Gibbs sich �bergeben musste. Sein Zustand gefiel ihr gar nicht und sie musste keine �rztin sein, um zu erkennen das er ziemlich viel einstecken musste. Sie war w�tend auf sich, weil sie h�tte ahnen m�ssen, dass die Situation h�tte eskalieren k�nnen. Vor allem wenn ein Kind im Spiel war, wusste sie doch genau wie Gibbs reagierte. Doch f�r Vorw�rfe jeglicher Art war es jetzt zu sp�t, vielmehr musste sie zusehen, wie sie ihn einigerma�en heil hier heraus bekam. F�r ihre Gef�hle war in diesem Moment kein Platz. Die hinderten sie nur am klaren Denken und aus diesem Grund, versuchte sie so n�chtern wie m�glich zu handeln. Rasch zog sie aus ihrem Rucksack eine kleine Wasserflasche und reichte sie ihm. �Hier trink�, forderte sie Gibbs auf und beobachtete ihn aufmerksam. Gleichzeitig ahnte sie aus eigenen tritt kr�ftiger Erfahrungen wo der Typ ihn schmerzhaft erwischt hatte. Daher bot sie ihm f�rsorglich an: �Drau�en um die Ecke steht ein Eisger�t, von dort besorge ich dir am besten mal ein bisschen was zum k�hlen.�



[editiert: 31.12.08, 13:55 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 30.12.08, 23:57  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Dankbar nahm der Agent das Wasser an. Das Schlucken schmerzte, doch die Fl�ssigkeit tat ihm gut. Vor allem half sie, den ekeligen Geschmack aus seinem Mund zu vertreiben. Langsam f�hlte Gibbs zumindest einen Hauch seiner Lebensgeister zur�ckkehren. Seine Nase hatte gl�cklicherweise mittlerweile aufgeh�rt zu bluten, auch wenn die Krusten seine Atemwege nun v�llig zu verkleben schienen.

Auch die Schmerzen in Magen und Nieren lie�en langsam - zumindest etwas - nach. Das war gut, er legte nicht den geringsten Wert darauf, von Hollis in seinem derzeitigen Zustand in ein Krankenhaus geschleppt zu werden. Nur in seinem Intimbereich tobte noch immer ein regelrechter Weltkrieg. Er sehnte sich danach, einfach die Hose zu �ffnen und seinen gesch�digten K�rperteilen etwas mehr Raum zu geben, doch so etwas geh�rte sich nun einmal nicht in Gegenwart einer Lady. Zumindest nicht f�r einen Gentleman. Ein Teil von ihm w�nschte sich, sie w�rde ihn allein lassen oder sich zumindest umdrehen, doch er war zu stolz, sie darum zu bitten. Und zu froh, dass sie an seiner Seite war.

Der n�chste Satz lie� ihn allerdings innerlich erstarren. Seine empfindlichen Teile brannten zwar immer noch h�llisch, aber allein die Vorstellung, sie mit Eisw�rfeln in Kontakt zu bringen, lie� ihn trocken schlucken. "Danke, das geht schon..." presste er hervor. Allerdings bezweifelte er, dass sich eine Frau wie Hollis von ihren Ideen so einfach abbringen lie�.


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New PostErstellt: 31.12.08, 00:18  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Gibbs� Reaktion nach zu urteilen, hatte sie also doch recht und der Typ hatte ihn empfindlich an seinen besten St�cken getroffen. Kopfsch�ttelnd beugte Hollis sich zu ihm hin und fl�stere grinsend in sein Ohr. �Von wegen, es geht schon. Du denkst doch wohl nicht, dass ich dir das glaube. Au�erdem...� Dabei sah sie kurz nach unten. �...brauchst du dich deswegen nicht sch�men.� Und mit diesem Worten huschte sie schnell nach drau�en.

Das Eisger�t stand nur einige Meter von den Toiletten entfernt und Hollis machte mit dem Ger�t kein langes Federn lesen. Strom hin, Strom her sie brauchte Eis und das spuckte ihr das Ger�t nach drei kr�ftigen Tritten auch St�ckchenweise aus. Es war keine volle Becherportion wie normal, aber f�r die erste Hilfe ausreichend. Gerade als sie wieder zur Herrentoilette gehen wollte, sah sie einen �lteren Herren dorthin abbiegen. Rufend eilte sie zu dem Mann und erkl�rte ihm, dass alle Toiletten verstopft sind. Dann organisierte sie aus einem gegen�berliegenden Putzmittelraum ein Closed-Schild sowie einen Besen und ein paar T�cher.



[editiert: 31.12.08, 13:54 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 31.12.08, 01:13  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs atmete auf, als Hollis den Raum verlie�. Rasch �ffnete er den Rei�verschluss der Hose und genoss die Erleichterung, die sich in seiner K�rpermitte breit machte. Anschlie�end warf er einen pr�fenden Blick auf die schmerzende Stelle. Doch soweit er es im D�mmerlicht erkennen konnte, war er nicht schwerwiegend verletzt - ein wenig Ruhe w�rde vermutlich als "Behandlung" ausreichen.� Er dachte nicht weiter dar�ber nach, welchen Anblick er in diesem Moment bot, auch nicht dar�ber, dass�jeden Augenblick jemand die Toilette betreten konnte. Doch es kam niemand - bis Hollis wenige Minuten sp�ter zur�ckkehrte. Als sie die T�r �ffnete, griff der Agent hastig nach dem erstbesten Gegenstand, um seine Bl��e zu bedecken. Schuldbewusst blickte er auf, als er feststellte, dass es sich dabei um Hollis Rucksack gehandelt hatte. Sein Jackett, auf dem noch immer Reste seiner �belkeitsattacke klebten, lag ein ganzes St�ck entfernt und definitiv au�erhalb seiner derzeitigen Reichweite.

Doch die h�bsche Frau schien sich nicht weiter daran zu st�ren. Zielstrebig schloss sie die T�r hinter sich und klemmte einen Besen unter die Klinke. Was auch immer sie nun plante, sie w�rden ungest�rt sein, und der Agent entspannte sich einen Moment lang. Allerdings wich diese Entspannung einer mittleren Panik, als er erkannte, dass Hollis tats�chlich nicht geblufft hatte. Sie kniete sich erneut neben ihn und nahm ihm den Rucksack sanft aus der Hand. Und sie schob seine H�nde mit Nachdruck beiseite, als er das Schlimmste zu verhindern versuchte. "Feigling!" h�rte er ihre leise Stimme in seinem Ohr, beinahe belustigt. Schlie�lich gab er seinen Widerstand auf und ergab sich dem Schicksal. Hollis schien in einem fr�heren Leben Krankenschwester gewesen zu sein. Ihre H�nde machten sich sachlich und vorsichtig ans Werk und verpackten seine empfindlichen K�rperteile geschickt in T�cher. Der Agent zuckte zusammen, als sie in einer schnellen Bewegung das Eis hinzuf�gte und die K�lte ihn wie ein Schock traf. Doch er entspannte sich rasch, und tats�chlich schmerzte das Eis bald nur halb so viel wie bef�rchtet. Der Schmerz lie� nach, und der Agent atmete erleichtert auf und schloss die Augen. Das unterdr�ckte Grinsen im Gesicht seiner Freundin bemerkte er nicht. Regungslos blieb er sitzen und gestattete ihr, mit dem Rest der T�cher das getrocknete Blut aus seinem Gesicht zu entfernen. Er genoss ihre Ber�hrungen, saugte ihre N�he und den sanften Duft ihrer H�nde tief in sich auf.

Er war nicht sicher, ob er den Duft wirklich wahrnehmen konnte oder ob es nur eine sehr lebendige Erinnerung an vergangene N�chte war. Doch das spielte in diesem Moment keine Rolle. Er zuckte noch einmal zusammen, als Hollis bei ihrer "Reinigungsaktion" gegen seine Nase stie� und der Schmerz bis in seinen Kiefer fuhr. Doch die Blutung brach nicht wieder auf, offensichtlich hatte er Gl�ck im Ungl�ck gehabt. Die Nase schmerzte, aber sie schien nicht gebrochen zu sein.

"Danke," brachte er schlie�lich �ber die Lippen. Es war normalerweise nicht seine Art, sich zu bedanken, aber es war wie von selbst aus ihm herausgerutscht. Und er konnte nicht bestreiten, dass er Hollis f�r ihre Hilfe dankbar war. Es war auf jeden Fall besser, als sich halbtot hinter dem Verd�chtigen herzuschleppen, wie er es im Normalfall versucht h�tte. Der Verd�chtige! Die Erkenntnis, dass dieser Bastard noch immer frei herumlief und seine Tochter schlug, lie� den Ermittler in Sekundenschnelle munter werden. Hastig sprang er auf die F��e und wollte sich auf die Suche machen. Im n�chsten Moment musste er hastig nach dem Waschbecken greifen, um nicht gleich wieder umzufallen. Und als er im Spiegel bemerkte, dass ihm noch immer eisgetr�nkte T�cher aus der Hose ragten, begann er bei seinem eigenen Anblick herzhaft zu lachen.


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New PostErstellt: 31.12.08, 13:57  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Ethan

Immer noch Shania an der Hand haltend und mit Maria im Schlepptau blieb Ethan an einem unbesetzten Flugschalter ersch�pft stehen. Er brauchte einen Moment biss er realisiert hatte was geschehen war. Innerlich aufgew�hlt, pustete er eine angesammelte Ladung Luft aus. Warum musste dieser Kerl sich einmischen? Bis vor wenigen Minuten war alles glatt gegangen. Dann kam der Grauhaarige und musste �rger machen. Ethan konnte es ich selber nicht erkl�ren, aber bei ihm war regelrecht eine Sicherung durchgebrannt. Doch das war nun mittlerweile auch egal. Insofern der Typ noch lebte, w�rde er ihnen mit Sicherheit bald die Polizei auf den Hals hetzen. Aus diesem Grund mussten sie so schnell wie m�glich verschwinden. Suchend blickte er sich um und sah vor der Eingangshalle die Busse zur Evakuierung. Ein bessere Gelegenheit konnte es kaum geben. Er ignorierte Marias Gezeter und wollte Shania mit sich ziehen, als sich seine Freundin ihm in den Weg stellte. �Ethan, warte! Was ist gerade geschehen? Rede mit mir. Was ist los?�, wollte sie aufgebracht wissen. Da der blonde Mann nicht noch mehr Aufsehen gebrauchen konnte, schob er Maria unsanft zur Seite. �Nichts ist geschehen! Hast du mich verstanden und deine G�re auch!� Dabei warf er einen finsteren Blick zu dem kleinen M�dchen, dass sich Schutz suchend hinter seiner Mutter versteckt hatte. �Wir werden jetzt mit einem der Busse mitfahren und dann ist wieder alles beim alten. Kapiert! Denke immer daran, ich habe eure P�sse und ohne mich, seid ihr hier gar nichts!�

Maria wollte einen schwachen Versuch unternehmen und protestieren. Doch bevor sie etwas sagen konnte, hatte Ethan sie schon hart vor den Flugschalter gedr�ckt und ihren Mund mit einem derben Kuss verschlossen. Er dr�ckte so fest, dass ihr die Luft weg blieb und sie zu keiner Widerrede mehr in der Lage war.

Shania beobachtete die Szene mit entsetzten Augen und traf in diesem Moment eine Entscheidung. Ohne ihren Pedro und mit Ethan gleich gar nicht, w�rde sie nirgendwohin gehen. W�hrend die zwei Erwachsenen mit sich besch�ftigt waren, verschwand das kleine M�dchen mit dem ungeliebten Teddy, der als Einziger noch zu ihr hielt, in einer �ffnung der Gep�ckausgabe.

Hollis

Diese ausgesprochen intime N�he zu Gibbs hatte der blonden Frau in den letzten Minuten das �u�erste abverlangt und erst jetzt begann sie sich langsam zu entspannen. Auch wenn sie versucht hatte es sich nicht anmerken zu lassen, konnte sie nicht leugnen, dass das Ganze sie ziemlich durcheinander brachte. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr sie sich das ganze vergangene Jahr nach ihm gesehnt hatte. Ein leichtes Zittern ergriff sie, als daran dachte, dass sie Gibbs zu Beginn ihrer Beziehung schon einmal in einer �hnlichen Situation verletzt vorgefunden hatte. Damals war sie noch rechtzeitig gekommen und hatte Sharif erschossen, doch diese Mal war es anders. Dieses Mal war sie beide keine Bundesagenten. Diese Mal waren sie wie all die anderen auch, einfach Gestrandete auf einem Flughafen im Nirgendwo.

�Was soll das denn werden?�, fragte Hollis in Gibbs� Lachen einstimmend und war sogleich wieder hilfreich an seiner Seite als er auf die Beine wollte. �Ich glaube kaum, dass du den Kerl in deinem Zustand zur Rechenschaft ziehen kannst. Wie sollten erstmal versuchen nach drau�en zu gehen und die Lage zu peilen. Soweit ich vorhin gerade sehen konnte, werden schon die letzten Passagiere evakuiert.� Frech grinsend f�gte sie noch hinzu: �Notfalls kannst du dich nachher auch irgendwo in den Schnee legen, davon haben die hier mehr als genug.�





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New PostErstellt: 31.12.08, 15:24  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Na Prima. Wer den Schaden hatte, brauchte f�r den Spott wohl wirklich nicht mehr zu sorgen. Der Agent warf der Frau an seiner Seite einen w�tenden Blick zu, der jedoch nicht die gew�nschte Wirkung erzielte. Gibbs zog es vor, nicht weiter �ber Hollis letzten Vorschlag nachzudenken - er hatte nicht vor, sich in aller �ffentlichkeit zu entbl��en und in den Schnee zu werfen. Jedenfalls nicht, bevor ihm irgendetwas unmittelbar abzufallen drohte. Er hatte ganz allgemein nicht vor, auch nur eine Sekunde l�nger als n�tig auf diesem verdammten Flughafen zu bleiben. Evakuierung klang zwar ziemlich dramatisch, aber auf jeden Fall besser als eine Nacht auf der Herrentoilette.

Doch als erstes musste er diesen elenden Bastard finden, dem er die ganze Misere zu verdanken hatte. Niemand verpr�gelte Leroy Jethro Gibbs ungestraft, und vermutlich konnte der Kerl von Gl�ck reden, wenn die Polizei ihn schneller fand als er selbst. Denn dass der blonde Mann gesucht wurde, war f�r Gibbs so sicher wie das Amen in der Kirche. Es gab keinen anderen Gund, derart auszurasten. Und was auch immer er auf dem Kerbholz hatte - K�rperverletzung eines Bundesagenten w�rde nun dazukommen.

Der Agent knurrte kurz, weil ihm auffiel, dass das "Beweismittel" f�r dieses Verbrechen ein medizinisches Gutachten war - und das musste ein Arzt ausstellen. Und in dieser Ein�de w�rde Ducky das nicht wie sonst �bernehmen k�nnen - was bedeutete, dass er vermutlich doch noch ein Krankenhaus aufsuchen musste. Und zwar nicht erst dann, wenn alle Verletzungen l�ngst verheilt waren, sondern m�glichst schnell. Jethro hasste Krankenh�user wie die Pest, und die Aussicht auf die dort anstehenden Untersuchungen verbesserte seine Laune nicht im Geringsten. Insbesondere die Vorstellung, einem ganzen Geschwader an Wei�kitteln - am besten noch weiblichen Geschlechts - einen detaillierten Einblick in seine Intimsph�re gew�hren zu m�ssen, w�hrend er hilflos auf einer Liege herumlag, rief erneut �belkeit hervor. Allerdings wusste der Agent, dass ihm nicht viel anderes �brig bleiben w�rde, wenn er gegen den Angreifer rechtlich etwas in der Hand haben wollte. Gibbs knurrte noch einmal w�tend und beschloss, die Sache besser selbst in die Hand zu nehmen. Es w�rde seinem verletzten Stolz ohnehin besser helfen als eine verl�ngerte Haftstrafe. Der elende Bastard konnte schlie�lich nicht weit sein, vermutlich trieb er sich immer noch im Flughafen herum.

Der Agent richtete sich langsam zu seiner vollen Gr��e auf. Ein weiterer Blick in den Spiegel verriet ihm, dass er noch immer zum F�rchten aussah. Mit einem verlegenen R�uspern entfernte er zun�chst vorsichtig die Eispackung. Die Schwellung war inzwischen weit genug zur�ckgegangen, so dass er die Hose wieder problemlos schlie�en konnte. Anschlie�end nahm er Hollis eines der T�cher aus der Hand und wischte sich das letzte Blut aus dem Gesicht. Schweigend lie� er zu, dass sie ihm dabei half. Nach wenigen Minuten sah er - von der nassen Hose einmal abgesehen - wieder wie ein halbwegs zivilisierter Mensch aus. Dass er sich nicht mal ansatzweise so f�hlte, musste sie nicht wissen.

"Und, was sollen wir deiner Meinung nach nun tun?" fragte er schlie�lich.


[editiert: 31.12.08, 18:02 von Mrs. Mallard]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 01.01.09, 11:26  Betreff: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die ehemalige CID- Agentin hielt noch immer das Tuch in der Hand und musterte Gibbs mit geneigtem Kopf von der Seite. Das Lachen war aus ihrem Gesicht verschwunden und sie fragte sich, was er tun wollte. Sie kannte den Agenten gut genug, dass er bis auf einen einzigen Vorschlag, den Kerl Ding fest zu machen, mit Sicherheit alle anderen von ihr ablehnen w�rde. Doch genau diesen Vorschlag w�rde sie ihm auf gar keinen Fall machen. Dazu war er rein k�rperlich nicht in der Lage und sie nicht mehr befugt. Also kam das gar nicht erst in Frage. Hollis atmete tief durch und griff nach seiner Jacke, die ebenfalls noch eine S�uberung bedurfte. W�hrend sie den Wasserhahn �ffnet und sie zu reinigen begann, stellte sie n�chtern fest: �Ganz einfach, wir werden dem Sicherheitsdienst erkl�ren was passiert ist, den Kerl beschreiben und dann zusehen, dass wir f�r dich einen Arzt auftreiben. Alles andere ist indiskutabel und das wei�t du genau so gut wie ich.� Mit diesen Worten reichte sie ihm seine Jacke, so dass er hinein schl�pfen konnte. �Oder denkst du etwa, ich lasse noch einmal zu, dass der Kerl dich fast umb...� Den Rest des Satze verschluckte sie und f�gte leise, mehr zu sich selbst, hinzu: �Denn daf�r sind wir uns hier bestimmt nicht begegnet.� Dann drehte sie sich um und griff ihren Rucksack. Er sollte nicht sehen, dass sie schlucken musste und Angst hatte. Angst davor, dass er eine Dummheit begehen k�nnte und ihm noch etwas ernsthafteres zu stie�. Sie wollte ihn kein zweites Mal verlieren. Nicht hier, nicht jetzt und schon gar nicht so.

Maria

Zitternd stand Maria vor Ethan und erkannte den Mann, der in Mexiko so nett und zuvorkommend gewesen war, nicht wieder. Sie hatte gro�e Angst, vor allem um ihre Tochter. Shania, schoss es ihr gleichzeitig siedend hei� durch den Kopf und sie sah sich suchend um. Hatte die Kleine nicht bis gerade eben noch neben ihnen gestanden? Entsetzt schob sie Ethan von sich und rief den Namen des M�dchens. Immer und immer wieder. Doch nichts geschah.

Ethan brauchte einen Moment, bevor er begriffen hatte was geschehen war. Das M�dchen war verschwunden und das Schlimmste daran: sie hatte den Teddy mitgenommen. Au�er sich vor Wut stie� er Maria vor eine Wand und br�llte sie an: �Was hei�t, sie ist weg? Sie ist doch dein Kind. Du musst doch wissen wo sie hin ist! Warum hast du nicht aufgepasst!� Als er merkte, dass sich Leute nach ihnen umdrehten, wurde er leiser, aber doch noch immer bedrohlich. �Sieh� zu, dass du sie und vor allem den B�ren findest, denn wenn ich es vor dir tue... d-dann Gnade ihr Gott!� Er trat einen Schritt zur�ck, warf einen grimmigen Blick zu den Bussen vor der T�r und anschlie�end auf seine Uhr. �Wir treffen uns nachher hier wieder. Und wage es ja nicht irgend jemanden etwas zu sagen, sonst siehst du deine Tochter nie wieder. Kapiert!�

�ngstlich nickend machte Maria sich auf die Suche nach ihrem Kind und begann dort von wo sie zuletzt gekommen waren.



[editiert: 01.01.09, 13:38 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 01.01.09, 18:54  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro blickte schuldbewusst zu Boden, als die Reaktion von Hollis bemerkte. Er wusste, dass sie nur Angst um ihn hatte, und es tat ihm leid, ihr einen solchen Schreck eingejagt zu haben. Langsam trat er zu ihr und nahm sie fest in den Arm. Ihm war nicht entgangen, dass sie kurz davor stand, in Tr�nen auszubrechen - nun, nachdem die unmittelbare Aufregung vor�ber war. Sein K�rper protestierte noch immer gegen jede Bewegung, vor allem die Nierengegend hatte selbst die wenigen Schritte an ihre Seite zur Qual gemacht. Aber auch sein Magen schmerzte noch derart heftig, dass ihm fast schwarz vor Augen wurde.

Er wusste selbst, dass er in diesem Zustand nicht weit kommen w�rde, trotzdem str�ubte sich alles in ihm gegen einen Arztbesuch. Aber er bezweifelte, dass er Hollis davon abbringen konnte, und er wusste, dass sie recht hatte. Letzten Endes f�hrte kein Weg daran vorbei, ob er wollte oder nicht. Und die Aussicht auf ein Schmerzmittel war regelrecht verlockend. Aber zuerst wollte er sich um diesen Mistkerl k�mmern. Den Sicherheitsdienst zu benachrichtigen, war das Mindeste, was sie tun konnten - allerdings hatte Jethro seine Zweifel, dass dieser in der derzeitigen Situation darauf reagieren w�rde. Das Personal war mit der Evakuierung und Sicherung des Flughafens besch�ftigt und w�rde keine Zeit haben, Schl�ger zu jagen. Und wenn die Passagiere erst evakuiert waren, w�rde der Kerl �ber alle Berge sein. Das galt es um jeden Preis zu verhindern, anschlie�end konnte Hollis mit ihm machen, was sie wollte. Er w�rde ihr nicht widersprechen, er wollte sie nicht noch einmal verlieren. Nicht so. Nicht wegen so einer bodenlosen Dummheit.

Beruhigend strich er der Frau in seinen Armen �ber den R�cken. "Wie du willst," raunte er in ihr Ohr und bemerkte, dass seine Stimme seltsam rauh klang. Vorsichtig l�ste er die Umarmung und richtete sich erneut auf. Im gleichen Moment schoss ihm der Schmerz durch den ganzen R�cken, er musste sich stark zusammenrei�en, um sich nichts anmerken zu lassen. So w�rde er auf keinen Fall auf die Jagd gehen k�nnen. "Du... du hast nicht zuf�llig eine Aspirintablette dabei, oder?" fragte er vorsichtig. Er hoffte inst�ndig, dass Hollis den gepressten Unterton in seiner Stimme nicht h�ren w�rde - und dass sie aus der Tatsache, dass er eine solche Frage �berhaupt laut aussprach, keine R�ckschl�sse auf seinen Zustand schlie�en konnte. Ducky h�tte an dieser Stelle vermutlich sofort den Notarzt gerufen, aber er hegte eine leise Hoffnung, dass Hollis ihn nicht ganz so schnell durchschaute.


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New PostErstellt: 01.01.09, 23:06  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

In dem Moment als Gibbs sie in den Arm nahm, h�tte Hollis am liebsten alles um sich herum vergessen. Seine Reaktion kam unerwartet und �berraschend, dass sie es einfach geschehen lie�. Es war ein sch�nes Gef�hl. Ein Gef�hl, das sie so lange vermisst hatte. Als er sie fest an sich dr�ckte und sie seine Hand auf ihrem�R�cken� sp�rte, schloss sie die Augen und verharrte im Augenblick. Sie w�nschte in diesem Moment mit ihm irgendwo anders zu sein. An einem anderen Ort, zu einem anderen Zeitpunkt und vor allem unter anderen Umst�nden. Doch das war leider nur ein Wunsch. Gibbs� raue Stimme mit der Frage nach einer Schmerztablette brachte sie abrupt in die Realit�t zur�ck. Automatisch trat Hollis einen Schritt zur�ck und entdeckte einen schmerzlichen Ausdruck auf seinem Gesicht, den er jedoch krampfhaft versuchte zu verbergen. Sie hatte ihn im Laufe der Zeit jedoch gut genug kennen gelernt und wusste, dass er unter normalen Umst�nden nie freiwillig nach einer Tablette gefragt h�tte. Ihre Sorge um ihn wuchs immer mehr und es fiel ihr schwer sich nichts anmerken zu lassen. �Uhm ja, k�nnte sein�, erwiderte sie und sah in ihrem Rucksack nach. Normaler Weise nahm sie selbst nur im �u�ersten Notfall Tabletten, aber manchmal blieb auch ihr an gewissen Tagen nicht anderes �brig. �Hier bitte�, und mit diesen Worten reichte sie Gibbs ihre Wasserflasche samt einer Pille. �Ich hoffe sie hilft�, f�gte sie noch hinzu, obwohl ihr Blick etwas anderes vermutete. Dann wandte sie sich zur T�r, nahm den Besen weg und sah nach drau�en. Die Flughafen war fast leer und nur ein paar vereinzelte Menschen huschte durch die Halle. �Wir sollten uns beeilen, wenn wir hier nicht frierend �bernachten wollen�, stellte sie fest und sah zur�ck zu Gibbs.




[editiert: 02.01.09, 09:22 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 01.01.09, 23:20  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Dankbar nahm der Silberfuchs die angebotene Tablette und schluckte sie mit etwas Wasser herunter. Er bezweifelte, dass sie viel helfen w�rde, aber Alternativen gab es ohnehin nicht. Immerhin war Hollis in ihrer vorausschauenden Art f�r alle LEbenslagen ger�stet - er selbst besa� aus Prinzip schon keine solchen Tabletten. Allerdings verfluchte er sich regelm��ig selbst daf�r - nicht nur in Situationen wie dieser. Er seufzte innerlich, weil er in Hollis Gesicht lesen konnte wie in einem offenen Buch. Sie kannte ihn zu gut und wusste, wie schlecht es ihm ging, dass er �berhaupt danach gefragt hatte. Aber das war nun nicht zu �ndern.

"Okay", erkl�rte er anschlie�end. "Dann sollten wir uns auf den Weg zum Sicherheitsdienst machen und sehen, dass wir von hier wegkommen. Kennst du dich in der Stadt aus?"

Er machte einen vorsichtigen Schritt zur T�r und versuchte, die dabei entstehenden Schmerzen zu verdr�ngen. Seine Ausbildung im Corps, in der er so etwas eigentlich mal gelernt hatte, schien in diesem Moment Jarhtausende zur�ckzuliegen. Zumindest schien er die entscheidenden Dinge verlernt zu haben. Du wirst alt, Jethro! schimpfte er gedanklich mit sich selbst. Entschlossen biss er die Z�hne aufeinander und marschierte weiter. Mit einen kr�ftigen Ruck riss er die T�r auf und erstarrte. Vor ihm stand die Begleiterin seines Peinigers - allein. Ihr GEsicht war ebenso verzerrt wie das des Agenten - jedoch nicht vor Schmerzen, sondern in Tr�nen aufgel�st. Jethro starrte sie fassungslos an und war sprachlos.




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New PostErstellt: 01.01.09, 23:42  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Maria

V�llig durcheinander musste Maria sich krampfhaft zur Ruhe zwingen, um klar denken zu k�nnen. Tr�nen liefen �ber ihr Gesicht und sie hatte absolut keine Ahnung wo sie ihre Tochter suchen sollte. Sie hatte f�rchterliche Angst, dass Ethan sie vor ihr finden k�nnte. Daher hatte sie ihre Suche bei den Toiletten begonnen , wo zu ihrem Entsetzen ein Closed-Schild an der T�r hing. Erschrocken wich sie einige Schritte zur�ck, als die T�r pl�tzlich aufgerissen wurde und sie in das geschundene Gesicht eines Mannes blickte. Erst als sie die blonde Frau, die so nett zu ihnen war, hinter ihm auftauchen sah, fand sie ihre Stimme wieder. Obwohl Ethan ihr verboten hatte mit jemanden zu sprechen, musste sie es einfach tun. Es ging schlie�lich um ihr Kind. �Seniora, entschuldigen Sie bitte�, sprach sie Hollis direkt an und sah sich dabei immer wieder �ngstlich um.

�Ist Shania, meine Tochter, vielleicht da drin. Sie ist weggelaufen und wir... also ich kann sie nicht finden�, f�gte sie ihn leicht gebrochenem Englisch hinzu.

Hollis war Gibbs mit geringem Abstand gefolgt und stand ebenfalls sprachlos an der T�r. Erstaunt dar�ber wie gut die Frau ihre Sprache sprach, h�rte sie ihr aufmerksam zu und trat dann an Gibbs vorbei auf sie zu. �Nein, tut mir leid. Ihre Tochter ist nicht hier. Seid wann ist sie denn verschwunden?�, wollte sie wissen und l�ste einen erneuten Weinanfall bei der Frau aus.



[editiert: 02.01.09, 09:23 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 02.01.09, 00:06  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Die Worte der weinenden Frau lie�en Jethro seine eigene Situation auf der STelle vergessen. Eine hei�e Wut stieg in ihm hoch. Was hatte dieser Bastard dem Kind angetan? Der Agent schwor sich, den Kerl f�r diesen Abend bezahlen zu lassen. Dass er ihn zusammengeschlagen hatte, war eine Sache und in gewisser Weise seine eigene Schuld. Aber ein unschuldiges Kind zu schlagen und so zu ver�ngstigen, dass es weglief, war unverzeihlich. Eine schmerzliche Erinnerung an Kelly stieg in ihm hoch. Der Gedanke, sie zu verlieren, hatte ihn schon damals mehr erschreckt als alles andere. Und der Schmerz, sie verloren zu haben, �bertraf auch nach �ber f�nfzehn Jahren alles, was er kannte.

"Was ist passiert?" fragte er die aufgel�ste Frau sanft. Die junge Mexikanerin blickte ihn scheu an und sprach kein Wort. Offenbar hatte sie Angst vor ihm. Angesichts seiner derzeitigen Erscheinung war das wohl auch kein Wunder. "Keine Angst," beruhigte er sie. "Wir werden ihnen helfen. Shania ist nicht hier. Aber wir werden sie finden. Keine Angst."

Seine Worte schienen die Frau nur wenig zu beruhigen. Immer wieder blickte sie �ngstlich zwischen dem grauhaarigen Mann und der blonden Frau, die vorhin so nett gewesen war, hin und her. Offensichtlich schienen die beiden befreundet zu sein. Sie erschrak, als ihr einfiel, wann sie den Mann zuletzt gesehen hatte - als er hinter Ethan auf der Herrentoilette verschwunden war. Ihr wurde mit einem Mal klar, warum er so zugerichtet aussah. Wie hatte sie sich in Ethan nur so t�uschen k�nnen? Vor Trauer und Scham brach sie erneut in Tr�nen aus.

"Shhhh..." beruhigte sie der Mann erneut. "Haben sie keine Angst. Sagen sie mir, was passiert ist, dann k�nnen wir ihnen helfen." Die junge Frau blickte auf und wischte sich tapfer die Tr�nen ab, ehe sie stockend und in gebrochenem Englisch erkl�rte, was passiert war.

"Ethan... er ist... er hat.... Shania... der Teddy... unsere P�sse!" Der Agent runzelte die Stirn, w�hrend er sich gegen die Wand lehnte. Selbst die Wut �ber den Mistkerl, dessen Namen er nun kannte, konnte die Schmerzen in seinem R�cken nicht verdr�ngen - und auch sein Magen gab immer noch keine Ruhe. Die Aspirintablette weigerte sich standhaft, zu wirken. Aber f�r Selbstmitleid war jetzt keine Zeit. Behutsam verh�rte er die junge Mutter und brachte in Erfahrung, dass sie dem Mann in die Staaten gefolgt waren, er ihne P�sse bei sich trug und sich seither sehr merkw�rdig benahm. Vor allem mit dem Teddy der Kleinen schien etwas nicht zu stimmen. Sie berichtete au�erdem stockend und voller Scham, was nach Ethans R�ckkehr von der Toilette passiert war. Er war aufgew�hlt gewesen und wollte sie um jeden Preis in einen der Busse zur Evakuierung zerren. Dann hatte er sie gegen ihren Willen gek�sst (ihre Stimme wurde fast unh�rbar, als sie davon berichtete) und kurz darauf war Shania verschwunden gewesen. Sie begann zu zittern, als sie von Ethans Drohung, der Kleinen etwas anzutun, berichtete.

Gibbs legte Maria beruhigend eine Hand auf den Arm. "Machen Sie sich keine Sorgen," erkl�rte er und versuchte, m�glichst normal zu klingen. "Wir werden sie finden." Er warf einen Blick zu Hollis her�ber und hoffte, dass sie die Situation verstand. Er konnte nicht einfach zu einem Arzt verschwinden, wenn ein kleines M�dchen Hilfe brauchte und in Gefahr war.




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New PostErstellt: 02.01.09, 00:34  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Aufmerksam und innerlich aufgew�hlt verfolgte Hollis das weitere Gespr�ch. Die Worte der jungen Frau gefielen ihr gar nicht und Gibbs seine noch weniger. Wie stellte er sich vor in seinem Zustand ein Kind suchen zu wollen? Und dann auch noch mit diesem Kerl im Nacken. M�glichst unauff�llig ber�hrte sie ihn am Arm und zog ihn ein St�ck zu sich. Als sie sah, dass die Mexikanerin ersch�pft den Kopf senkte, fl�sterte sie Gibbs ins Ohr. �Wie stellst du dir das vor? Du kannst doch kaum alleine gehen und wenn der Typ dich noch mal erwischt...� Den Rest wollte sie lieber nicht aussprechen. Es war mit Sicherheit ohnehin sinnlos, da Gibbs� Blick dieses Mal keine Widerrede zulie�. Knirschend biss Hollis die Z�hne zusammen und schluckte ihren Unmut herunter. Sie hatte das dumme Gef�hl, dass es ihm nicht alleine um den Kerl oder das Kind ging. Daf�r konnten sie genauso gut den Sicherheitsdienst rufen. Doch da war wieder etwas in seinem Blick. Etwas, dass sie schon einmal, nachdem sie von seiner Famile erfahren hatte, gesehen hatte. Ein Ausdruck der ihr durch Mark und Bein ging und der ihr riet vorsichtig zu sein. Aus diesem Grund lies sie ihn auch los und erwiderte nur: �Geh und tue was du nicht lassen kannst.� Seufzend strich sie sich die Haare aus der Stirn, bevor sie letztendlich doch sagte: �Was wollen wir tun?�


Ethan hatte alles rundherum abgesucht und war auf dem Weg zur�ck, als er Maria bei den Toiletten stehen sah. Rasch huschte er hinter eine S�ule und beobachte ihr Gespr�ch mit dem Mann und der Frau. Der Kerl war also nicht tot und mischte sich immer noch in seine Angelegenheiten. W�tend schlug er mit der Faust auf den Beton. Dieses Mal w�rde er sich nicht noch einmal von dem Grauhaarigen abhalten lassen.



[editiert: 02.01.09, 09:26 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 02.01.09, 01:34  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro atmete innerlich auf, als er Hollis Worte h�rte. Er wusste, dass sie nicht einverstanden war. Dass sie ihn nicht gehen lassen wollte. Doch er war ihr unendlich dankbar, dass sie sie ihm trotzdem ihren Segen gab. Und wenn sie Ethan tats�chlich noch einmal begegnen sollten... nun, dann w�rde sie hoffentlich an seiner Seite sein und eine Katastrophe verhindern. Und noch war er nicht tot und w�rde sich schon irgendwie helfen k�nnen.

"Kommen Sie", forderte er die junge Mexikanerin leise auf. "Machen wir uns auf die Suche. Wo sind sie gewesen, als sie Shania vermisst haben?" Er trat vorsichtig in die Halle und blickte sich um. Einen Moment lang glaubte er, eine Bewegung hinter einer der S�ulen zu erkennen, doch er hatte im Moment keine Zeit, sich darum zu k�mmern. Maria zeigte auf einen verlassenen Schalter in der Abflughalle. Jethro nickte und wollte gerade in die Richtung gehen, als ihm etwas anderes einfiel. Vorsichtig humpelte er zu einer der S�ulen im Foyer, an der sein Seesack noch immer auf dem Boden lag. Er wollte ihn wie gewoht schultern, doch bereits beim Aufheben musste er dagegen ank�mpfen, nicht erneut ohnm�chtig zu werden. Vielleicht hatte Hollis recht mit ihrer Frage, wie er in diesem Zustand ein Kind suchen wollte. Okay, nicht nur vielleicht, sie HATTE recht mit dieser Frage. Aber er wusste, dass er es sich selbst nie verzeihen w�rde, wenn der Kleinen etwas zustie�. Sobald sie sie gefunden hatten, w�rde er ihrer unausgesprochenen Bitte nachkommen und sich in ein Krankenhaus begeben. Mittlerweile sogar freiwillig, er war selbst nicht mehr sicher, ob Ehans Schl�ge vielleicht doch ernsthaftere Sch�den verursacht hatten. Sein Intimbereich hatte sich - nicht zuletzt dank Hollis' liebevoller Behandlung - wieder erholt, doch Nieren und Magen hatte er untersch�tzt. Der Schmerz wurde nicht weniger, sondern mit jeder Bewegung mehr. Das konnte kein gutes Zeichen sein, selbst f�r einen Marine nicht. Hollis war ihm zur S�ule gefolgt und nahm ihm den Sack schweigend aus der Hand. Ihr Blick war ernst und sagte mehr als tausend Worte. Sie beide wussten, dass es einem Selbstmordkommando gleichkam, die Kleine zu suchen. Doch er hatte keine Wahl. Kellys Lachen erklang in seinem Ohr und trieb ihm beinahe Tr�nen in die Augen.

"Mrs.? Mr.? Was machen Sie noch hier? Ich muss sie bitten, den Flughafen zu verlassen. Der letzte Bus wartet drau�en, er wird sie in die Stadt bringen. Hier k�nnen sie nicht bleiben." Die beiden drehten sich um und blickten in die m�den Gesichter zweier Sicherheitsbeamter. Maria stand verzweifelt neben ihnen und schien �berhaupt nicht mehr zu wissen, was sie tun sollte. "Nein!" widersprach Gibbs, auch wenn seine Stimme nicht halb so fest klang wie sonst. Er trat einen Schritt vor und wollte an den beiden blaugekleideten M�nnern vorbeigehen. "Nicht so eilig!" erkl�rte der gr��ere von ihnen und fasste den Agenten am Arm. Gibbs presste die Z�hne aufeinander, um nicht zu schreien. Der Blick des Aufsehers wanderte an ihm herab und blieb schlie�lich erneut an dem zersch�rften Gesicht h�ngen. "Und sie sollten am Besten als erstes ein Krankenhaus aufsuchen," erkl�rte er irritiert. Gibbs antwortete nicht und startete einen neuen Versuch, die beiden stehen zu lassen. Doch die Hand des Securitymannes gab ihn nicht frei. "Wir suchen ein Kind," erkl�rte Hollis. "Es hat sich verlaufen und muss noch irgendwo im Geb�ude sein." "Wir werden es schon finden," g�hnte der kleinere. "Niemand darf �ber Nacht im Geb�ude bleiben." Doch das klang alles andere als �berzeugend.

Hollis bemerkte, dass Jethro sich kaum noch auf den F��en halten konnte. Kurzentschlossen zog sie ihren alten CID-Ausweis hervor. "Ich bin sicher, dass sie keinen �rger deswegen bekommen werden," erkl�rte sie. "Mein Kollege ist vom NCIS. Die Dame ist die Mutter des kleinen M�dchens." Auch Gibbs griff in seine Hosentasche und zog seine Kennung hervor. Die Dienstmarke und die Waffe, die er im Einsatz trug, lagen in DC in seinem Schreibtisch, doch den Ausweis, der ihn als Bundesagenten auswies, trug er grunds�tzlich bei sich. Der Sicherheitsbeamte studierte beide Ausweise gr�ndlich, ehe er widerwillig nickte. "Wie sie w�nschen," erkl�rte er schlie�lich. "Aber sie kommt mit." Er deutete auf die junge Mexikanerin. Hollis nickte und trat zu Maria, um ihr die Situation zu erk�ren. Es bedurfte einiger �Berredungsk�nste, doch sie konnte sie �berzeugen, sich selbst in Sicherheit zu bringen. Jethro war erleichtert �ber diese Wendung der Geschichte. Wenigstens die Mutter w�rde nicht l�nger in Gefahr sein - oder von ihm dorthin gebracht werden. Der Sicherheitsdienst versprach schlie�lich, so schnell wie m�glich Verst�rkung zu schicken und machte sich mit Maria auf den Weg zum Ausgang.

Das Paar blieb stehen und sah den dreien nach. Jethro war heilfroh, als sie endlich verschwunden waren. Ersch�pft lehnte er sich an eine S�ule und schloss die Augen. Innerlich verfluchte er sich selbst, sich jemals in Ethans Angelegenheiten gemischt zu haben. Doch sein Gewissen hatte ihm keine Wahl gelassen, und vermutlich sollte er sich beeilen, die Kleine endlich zu finden. Der Blick, mit dem sie ihn vorhin in der Toilette angesehen hatte, ging ihm nicht aus dem Kopf. Sie hockte vermutlich v�llig ver�ngstigt in irgendeiner kalten, dunklen Ecke und f�rchtete sich zu Tode. Wenn nur diese verdammte Tablette Wirkung eigen w�rde! Er schaffte es immer noch kaum, sich auf den F��en zu halten. Der Agent atmete noch einmal tief durch. Es half alles nichts, sie mussten sich auf den Weg machen. Je schneller sie die Kleine fanden, desto schneller w�rde dieser Alptraum ein Ende haben.






[editiert: 02.01.09, 01:43 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 02.01.09, 10:22  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Nun waren sie auf sich gestellt und Hollis hielt es noch immer f�r eine schlechte Idee. Der Sicherheitsdienst hatten ihnen zwar anstandslos das Feld ger�umt und lie� ihnen freie Hand, aber Hollis machte sich nichts vor. Im Augenblick waren sie eindeutig die zwei nicht einsatzf�higsten Agenten, die sie sich vorstellen konnte. Es war nicht so, dass sie sich nicht in der Lage f�hlte den Kerl dingfest zu machen, aber mit einer Waffe oder �hnlichem in der Hand h�tte sie sich eindeutig wohler gef�hlt. Zumal Gibbs an ihrer Seite keine gro�e Hilfe war und sie mehr Angst um ihn als um sich hatte. Der Strom war zudem noch immer im gesamten Flughafengeb�ude ausgefallen und nur die Notbeleuchtung gab ihnen eine grobe Orientierung. Drau�en wurde der eisige Wind heftiger und pfiff ungehindert durch die offenen Eingangst�ren. Der Schneesturm war in vollem Gange. Erste Schneeberge sammelten sich im Foyer und glitzernde Schneeflocken tanzten durch die Menschenleere Halle. Ein heftiges Fr�steln durchzog die blonde Frau und sie hoffte inst�ndig, dass sie diese Nacht alle heil �berstehen w�rden.

�Am besten wir fangen die Suche beim Imbiss an. Die Kleine hatte Hunger. Vielleicht hat sie sich dort irgendwo versteckt.� Der Gedanke an etwas zu Essen und vor allem an einen hei�en Kaffee war dabei sehr verlockend. Doch das war im Augenblick nebens�chlich, zumal Hollis bezweifelte irgendwo etwas warmes zu finden. �Oder hast du eine bessere Idee?�, wollte sie vorsichtshalber von Gibbs wissen, da sie genau wusste wie ungern er sich �bergehen lie�. �Hat das M�dchen vorhin in der Toilette vielleicht irgendetwas gesagt? Irgendwas, woraus man schlie�en k�nnte wo sie hin ist�, f�gte sie noch hinzu und hoffte, dass Gibbs sich erinnern konnte.��

OOC: Shania sagte zu Ethan, dass sie ihren Pedro wieder haben will und ihn in einer Tasche gesehen hat.



[editiert: 02.01.09, 14:35 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 02.01.09, 14:57  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Shania

�ngstlich dr�ckte sich das kleine M�dchen in die Gep�ckabfertigung. Erst als es drau�en still wurde, wagte sie es, sich zu bewegen. Langsam kroch sie die enge R�hre entlang. Sie hatte gro�e Angst, aber sie wusste, dass sie Ethans Tasche finden musste um Pedro zur�ckzubekommen. Und wenn sie Pedro erst wiederhatte, w�rde sie auch ihre Mutter wiederfinden und nie wieder zu Ethan zur�ckkehren.

Gibbs

Der Agent �berlegte einen Moment, ob die Kleine etwas entsprechendes erw�hnt hatte. "Sie sucht einen "Pedro"," erkl�rte er. "Vermutlich ein Stofftier, den B�ren scheint sie nicht zu m�gen. ICh glaube auch, dass mit ihm etwas nicht stimmt, er war ungew�hnlcih schwer f�r ein so kleines Stofftier." Dann blickte er Hollis an. "Sie kann �berall sein. Aber ich halte den Imbiss auch f�r einen guten Anhaltspunkt. Zumindest k�nnte ich einen hei�en Kaffee gut gebrauchen." Er zog seine Jacke fester, weil der eisige Wind unbarmherzig durch die Halle fegte. Doch er lie� die Jacke rasch wieder los, als sie gegen seine geschundenen Nieren dr�ckte. Vermutlich war sein gesamter K�rper mittlerweile blau und gr�n angelaufen. F�r diese K�lte war er auf jeden Fall viel zu empfindlich gegen�ber Ber�hrungen. Den Agenten �berlief ein Zittern, das er nicht verhindern konnte. "Wie auch immer," kr�chtzte er. "Wir sollten anfangen, sie zu suchen, bevor wir hier festfrieren." Mit diesen Worten biss er die Z�hne aufeinander, nahm Hollis den Seesack aus der Hand und marschierte in Richtung Imbiss.




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New PostErstellt: 02.01.09, 15:34  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Kopfsch�ttelnd sah Hollis dem grauhaarigen Mann einen Moment nach bevor sie ihm folgte. Es war nicht zu �bersehen, dass er mit dem Tragen seines Seesacks Schwierigkeiten hatte. Wie M�nner aber nun mal waren, h�tte er weder seinen angeschlagenen Zustand noch sonst irgendetwas freiwillig zugegeben. Daher nahm sie ihm den Sack einfach wieder aus der Hand und grinste ihn an. �Insofern du nichts Lebensnotwendiges - wie Handfeuerwaffen, warme Unterhosen oder was auch immer - darin hast, w�rde ich vorschlagen: Ich schlie�e das Teil dort hinten ein�, dabei wies sie auf mehrere Schlie�f�cher in der N�he es Imbiss. �Du kannst ja versuchen, f�r uns in der Zwischenzeit irgendwas Warmes zu trinken aufzutreiben. Und mir dann erz�hlen, was dich auf diesen Gott verlassen Flughafen verschlagen hat.� Ein sanftes L�cheln lag auf ihrem Gesicht und f�r einen Moment lang verlor sie sich in seinen blauen Augen. Sie hoffte, dass sie trotz der unangenehmen Situation ein paar ruhige Minuten zum reden finden w�rden. Egal wie verletzt sie nach ihrem Fortgehen aus Washington gewesen war, hier und jetzt war es nebens�chlich geworden.



[editiert: 02.01.09, 15:35 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 02.01.09, 15:57  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro Gibbs blickte der blonden Frau nach, und trotz der Schmerzen zog sich ein breites Grinsen �ber sein Gesicht. Sie war einfach unverbesserlich. Und ausnahmsweise befand sich in seinem Sack diesmal keine �berlebensausr�stung, sondern nur etwas gebrauchte Unterw�sche und ein kleiner Hobel, den er von Tom zu Weihnachten bekommen hatte.

Langsam ging er auf den Imbiss zu und konzentrierte sich darauf, nicht zu humpeln. In der Theke fand er einige in Papier gewickelte Burger, die l�ngst kalt geworden waren. Doch an solchen Nebens�chlichkeiten hatte er sich noch nie gest�rt. Der Kaffeeautomat war durch den Stromausfall ebenfalls nicht betriebsbereit, doch Jethro Gibbs w�re nicht Jethro Gibbs, wenn er so einfach aufgegeben h�tte. Das �berlisten von widerspenstigen Kaffeeautomaten geh�rte seit Jahren zu seinen leichtesten �bungen. Einige gezielte Treffer und kr�ftige Fl�che sp�ter hielt er zwei dampfende Becher in der Hand. Mit einem charmanten L�cheln dr�ckte er Hollis einen davon in die Hand und �berging die Tatsache, dass seine H�nde von den Schl�gen zitterten und die rechte nun von ein paar l�cherlichen Kratzern geziert wurde. An dem Ger�t hatte sich eine Klammer gel�st, an der er h�ngen geblieben war - aber erstens war das bisschen Blut nichts im Vergleich zu den Blessuren, die er schon hatte, und zweitens hatte er Kaffee. Das war ein paar weitere Schrammen wert.

Bevor sie etwas dazu sagen konnte, lehnte sich der Agent gegen den Tresen und schnappte sich einen der kalten Burger. Zwischen zwei Bissen erkl�rte er, was ihn hergef�hrt hatte. "Tom ist ein ehemaliger Kollege von mir," m�mmelte er mit vollem Mund. "Aus meiner Zeit in Camp Pendleton, er hat hin und wieder unser Team verst�rkt. Ich hatte ewig nichts von ihm geh�rt, bis wir uns vor zwei Jahren bei einer Ermittlung wieder �ber den Weg gelaufen sind. Er hat mich eingeladen, die Feiertage bei ihm in San Diego zu verbringen, und... nun, in Kalifornien ist es um diese Jahreszeit w�rmer als an der Ostk�ste." Von seiner Angst, Weihnachten allein in seinem Haus verbringen zu m�ssen und in Depressionen zu versinken, sagte er nichts. Und auch Jackson lie� er lieber unerw�hnt. Sie w�rden noch genug Zeit haben, �ber alles zu reden. "Und du?" fragte er zur�ck, nach dem er noch einmal kr�ftig in den Burger gebissen hatte. "Wof�r hast du das warme Hawaii verlassen?"






[editiert: 02.01.09, 15:59 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 02.01.09, 16:38  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Wirklich �berrascht und erfreut �ber den Kaffee nahm Hollis einen kr�ftigen Schluck von dem hei�en Gebr�u. Es tat gut etwas Warmes in den Bauch zu bekommen und sich auch gleichzeitig die Finger daran w�rmen zu k�nnen. Aufmerksam h�rte sie Gibbs��Ausf�hrungen zu und fragte sich, ob er wirklich nur einen alten Freund besuchen war oder �ber die Feiertage von daheim fliehen wollte. Mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtete sich gleichzeitig seinen gesunden Appetit, den er beim verschlingen eines kalten Burgers an den Tag legte. Beim besten Willen, damit h�tte man sie jagen k�nnen.�Sie warf einen suchenden Blick hinter den Tresen, w�hrend sie ihm auf seine Frage antwortet: �Ich habe meine Eltern �ber die Feiertage in der N�he von San Francisco besucht. Es war sch�n sie wiederzusehen, aber jetzt hatte ich�erst einmal wieder genug von den guten Ratschl�gen meiner Mutter�, f�gte sie lachend hinzu und fand tats�chlich ein paar eingepackte Donuts. Gerade als sie einen von den braunen Dingern auspacken wollte, klingelte es in ihrer Brusttasche. Mit�einem Griff holte sie ihr Handy hervor und warf einen kurzen Blick darauf. Ein unschl�ssiger Ausdruck huschte �ber ihr Gesicht, aber dann entschied sie doch ran zu gehen. Sie drehte sich etwas zur Seite, das Gibbs sie nicht sehen konnte. �Hallo Nick�, sie machte eine kurze Pause. �Nein ich bin noch nicht im Flieger und werde auch nicht p�nktlich in Honolulu landen. Ich sitze hier bei einem Schneesturm in Nevada fest und wei� noch nicht wann ich weiter komme. Ja, es tut mir leid. Ich dich auch...�. Mit diesen Worten beendete die blonde Frau das Gespr�ch, schloss die Augen und atmete erst einmal tief durch. Ein Anruf von ihrem Freund -�der eigentlich gar nicht richtig ihr Freund war -�hatte ihr in diesem Moment�gerade gefehlt. Doch Nick wartete auf sie und machte sich Sorgen. Daher hatte er ein Recht zu erfahren was los war, zumindest im Augenblick.



[editiert: 02.01.09, 17:35 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 02.01.09, 16:57  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Aufmerksam hatte der Agent das Gespr�ch seiner Freundin verfolgt. Ihm war nicht entgangen, dass sie sich von ihm weggedreht hatte, als sie den Anruf angenommen hatte. Und da war dieser Ausdruck in ihrem Gesicht gewesen, den er nicht deuten konnte. "Ich dich auch." Die Worte hallten in seinem Ohr. "Ich warte und freu mich auf dich. Dein Nick" Die Kurznachricht hatte er beinahe vergessen gehabt. Verdammt, wie hatte er nur so dumm sein k�nnen? Wie hatte er nur davon ausgehen k�nnen, dass sie dort weitermachten, wo sie vor einem Jahr aufgeh�rt hatten?

W�tend �ber sich selbst knallte er den leeren Becher in den n�chsten M�lleimer. "Lass uns die Kleine suchen, wir haben nicht mehr viel Zeit." Ohne eine REaktion von ihr abzuwarten, stapfte er in Richtung der Gep�ckabfertigung. Er w�nschte sich, er w�re ihr nie begegnet. Es war so sch�n gewesen, sie wieder in die Arme schlie�en und ihre N�he f�hlen zu k�nnen. Wie hatte er nur so dumm sein k�nnen??

Und noch eine Dummheit bereute er in den n�chsten Minuten. Sein Magen, der sich von Ethans Tritten noch lange nicht erholt hatte, protestierte gegen die erneute Traktierung mit kalten, fettigen Burgern aufs Heftigste. Jethro Gibbs musste sich zusammenrei�en, um sich nicht auf der Stelle auf das Gep�ckband zu �bergeben. Er hatte das Gef�hl, nicht nur seelisch in St�cke gerissen zu werden. Und er wusste, dass er nicht wieder aufstehen w�rde, wenn er dem Schwindel nachgab. Der Silberfuchs f�hlte sich sterbenselend. Er wollte es nur noch hinter sich bringen, das Kind finden und anschlie�end einen Notarzt. Oder jemanden, der ihm den Gnadenschuss verpassen w�rde.




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New PostErstellt: 02.01.09, 17:28  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Verwirrt sah Hollis dem Agenten hinterher. Was war in ihn gefahren? Hatte sie was Falsches gesagt? Hatte er wom�glich...? Pl�tzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Dachte er etwa...? Seufzend warf sie ihren leeren Becher neben seinen in den M�lleimer. Zu Anfang ihrer Begegnung war es Hollis noch egal gewesen, dass er wahrscheinlich Nicks Nachricht gelesen hatte. Doch im Augenblick wusste sie nicht, was sie denken sollte. Es war in der Zwischenzeit schon soviel passiert, dass sie es nicht mehr �bers Herz brachte auf stur zu stellen. Was w�rde es auch bringen, au�er sich gegenseitig weh zu tun. Das hie� zwar noch lange nicht, dass die letzten Stunden zwischen ihm und ihr etwas zu bedeuten hatten, aber Streit konnten sie nicht gebrauchen. �Hey warte�, rief sie�dem�Silberfuchs�nach und tauchte an seiner Seite auf. �Hat dir der Kaffee nicht geschmeckt oder liegt dir der Burger schief im Magen? Was ist los?�, fragte sie indirekt durch die Blume und sah ihn herausfordernd an.





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New PostErstellt: 02.01.09, 17:35  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro w�rdigte Hollis nur eines kurzen Blickes. Diese geheuchelte Besorgnis konnte sie sich sparen, vermutlich sah man ihm mal wieder nur allzu deutlich an, dass er kurz vor dem "W�rfelhusten" stand. Sollte sie doch mit ihrem Nick gl�cklich werden... er w�rde auch alleine klarkommen.

Er antwortete nicht, sondern schob Hollis nur unwirsch zur Seite, um den Gep�ckschalter besser unter die Lupe nehmen zu k�nnen.




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New PostErstellt: 02.01.09, 17:43  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Was war das denn? Hollis stolperte einen Schritt zur�ck und wusste nun gar nicht mehr was sie sagen sollte. Welche Laus war ihm denn �ber die Leber gelaufen? Oder waren es wohl eher die Fausthiebe die er einstecken musste. �Wei�t du was�, bemerkte sie daher trotzig. �Falls du den schief liegenden Burger verdaut hast, kannst du mir ja sagen was los ist. Bis dahin, schau ich mich da hinten bei den Schaltern um�, und mit diesen Worten lie� sie ihn einfach stehen.



[editiert: 02.01.09, 17:45 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 02.01.09, 18:04  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs war viel zu schlecht gelaunt, um auf Hollis fulminanten Abgang zu reagieren. Er hatte offensichtlich richtig gelegen mit seiner Vermutung - sie hatte einen anderen. Doch sein Stolz verbot ihm, sich einzugestehen, dass es wehtat, sie so schnell schon wieder gehen zu lassen. Dass er ihr am liebsten hinterhergelaufen w�re, sie in den Arm genommen und um sie gek�mpft h�tte. Selbst in seinem derzeitigen Zustand.

Aber er tat nichts von alledem. Knurrend nahm er das Gep�ckband unter die Lupe und entdeckte eine kleine Haarspange. Vermutlich hatte das M�dchen hier Schutz gesucht, als Ethan sie von der Toilette gezerrt hatte. Das w�rde auch erkl�ren, warum niemand das Kind allein gesehen hatte. "Shania?" rief er fragend, doch er bekam keine Antwort. Seufzend betrachtete er die enge R�hre. Sein Verstand sagte ihm klar und deutlich, dass er die Kleine dort finden w�rde. Und er wollte ihren Vorsprung nicht noch weiter vergr��ern. Er biss die Z�hne aufeinander und machte sich ebenfalls auf den Weg in die R�hre.


Shania

"Shania?" Eine Stimme rief nach ihr, und �ngstlich kauerte sich das kleine M�dchen zwischen die Koffer, die sie umgaben. Sie war so lange �ber die Flie�b�nder gekrochen, bis sie am Ende heruntergefallen und in diesem Raum gelandet war. Sie hatte gleich begonnen, nach Ethans Tasche zu suchen, doch es war fast dunkel und sie konnte nur wenig erkennen. Nach langem Suchen hatte sie endlich geglaubt, die Tasche gefunden zu haben, doch als sie sie �ffnete fand sie nur Kleidung, die sie noch nie zuvor gesehen hatte und die schrecklich fremd roch. Sie geriet beinahe in PAnik bei der Vorstellung, wie sehr Ethan mit ihr schimpfen w�rde, wenn er herausbekam, dass sie heimlich in fremden Taschen herumgew�hlt hatte. Selbst ihre Mutter w�rde mit ihr schimpfen! Sie suchten sicher schon nach ihr! �ngstlich schielte sie zwischen der T�r und der kleinen �ffnung mit dem GEp�ckband hin und her. Shania konnte h�ren, wie es in dem winzigen Gang, durch den sie selbst gekommen war, polterte. JEmand keuchte, ein Mann, und er kam immer n�her. Sicher war es Ethan, der den bl�den B�ren haben wollte. Er w�rde sie sicher verpr�geln, wenn er bemerkte, dass sie ihn unter all den Koffern verloren hatte. Voller Angst versteckte sie sich zitternd hinter dem Kofferberg und betete, dass niemand sie finden w�rde.


Gibbs

Nach einer endlosen Kriechpartie nahm der Agent endlich ein Ende des Flie�bandes wahr. Offensichtlich hatte er die Gep�cksammelstelle erreicht. Er fluchte leise, weil er den Kampf gegen die �Belkeit unterwegs mehrmals verloren hatte. Und diesmal war niemand in der N�he, der eine WAsserflasche dabei hatte. Der widerliche Geschmack in seinem Mund trieb ihn beinahe in den Wahnsinn.

Das GEp�ckband, auf dem er sich befand, kippte pl�tzlich nach unten ab. Offensichtlich war das eine mechanische Funktion, um das Gep�ck nach irgendwelchen Kriterien zu sortieren. Was auch immer es war, der Agent hatte - zum zweiten Mal an diesem Tag - nicht aufgepasst und verlor den Halt. Wie ein Sack Kartoffeln rutschte er den letzten Rest der Rampe herunter, stie� links und rechts an und �berschlug sich in der engen R�hre mehrfach. Schlie�lich erreichte er das Ende und st�rzte einen knappen Meter tief auf einen Stapel Koffer, wo er regungslos liegen blieb.




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New PostErstellt: 02.01.09, 20:41  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Ver�rgert �ber Gibbs� Reaktion, die sie alles andere als verstehen konnte, machte Hollis sich auf die Suche nach dem Kind. Die Schalter waren kaum beleuchtet und ihr fiel es schwer �berhaupt etwas zu erkennen. Hin und wieder stolperte sie �ber einen Karton mit Katalogen oder ein liegen gebliebenes Gep�ckst�ck. Sie rief laut den Namen des Kindes, aber erhielt au�er dem unheimlichen Pfeifen des Windes keine Antwort. Frierend zog sie die Schultern zusammen und merkte wie die K�lte allm�hlich an ihr hoch zu kriechen begann. Wehm�tig dachte sie an ihre neues, warmes Zu hause, wo die Sonne jetzt erst richtig aufging und strahlend blauer Himmel einen sonnigen Tag versprach. Obwohl Hawaii wahrscheinlich der Traum eines jeden Menschen war, musste Hollis gestehen, dass sie eine ganze Weile brauchte, um sich dort heimisch zu f�hlen. Erst in den letzten Wochen und Monaten, seit sie Nick begegnet war und wieder eine Aufgabe hatte, begann das Heimweh zu verblassen. Nick, unweigerlich wurde ihr wieder der unausgesprochene Streitpunkt mit Gibbs bewusst und sie stie� einen w�tendes �Verdammt� aus. Nat�rlich mochte sie den Professor und seine lockere, zuvorkommende Art, aber erst jetzt wurde ihr richtig bewusst, dass er nicht das war was sie wollte. Er war nicht Gibbs und w�rde nie Gibbs sein. Egal wie sie er sich bem�hte. Egal was er tat. Ihr war klar geworden, dass sie ihn immer mit Jethro vergleichen w�rde. Schon als er sie k�sste, war es nicht das Selbe und sie wusste, es w�re auch nie das Gleiche gewesen, wenn sie mit ihm geschlafen h�tte. Ein Wenn, dass zu ihrer Erleichterung noch nicht der Fall war und nach den jetzigen Ereignissen auch nicht mehr eintreffen w�rden. Insofern... Dar�ber traute sie gar nicht weiter nachzudenken und konnte es auch nicht, weil ein entferntes Ger�usch sie aufhorchen lie�.

Instinktiv ballte sich die Hand zur Faust und ging in Angriffsstellung �ber. Au�erdem M�dchen lief schlie�lich auch noch ihr brutaler Vater herum und auf eine Begegnung mit dem legte sie keinen Wert. Im Schatten eines entfernten Infopoints glaubte sie etwas gesehen zu haben und rief erneut Shanias Namen. Es r�hrte sich jedoch nichts. Auf eine Art erleichtert und entt�uscht zugleich stie� sie die angehaltene Luft aus. Dabei bemerkte sie nicht, dass sich durch eine geplatzte Wasserleitung ein breiter Eisfilm in der Halle gebildet hatte. Schlagartig gingen die Beine mit ihr durch und ehe Hollis sich versah, fand sie sich unsanft auf dem Boden wieder. Ihre Schulter schmerzte und sie brauchte eine Weile um wieder auf die Beine zu kommen. Nach Halt suchend balancierte sie zur�ck zum Rollband, wo sie den Griff einer T�r zu greifen bekam. Da von Gibbs nichts mehr zu sehen war und er auch nicht auf ihr rufen reagierte, nahm sie an, dass er sich nicht mehr in der Halle aufhielt. Mit einem Ruck �ffnete sie die T�r und fand sich in der Geb�ckabfertigung wieder. Das Licht in der halb so gro�en Halle war noch sp�rlicher und sie brauchte eine Weile bevor sie sich orientiert hatte. Erneut begann sie die Namen der beiden zu rufen und achtete aufmerksam auf jeden Laut. Dann h�rte sie pl�tzlich eine leise, kaum vernehmbare Kinderstimme �Hier. Hier bin ich.�

Der Stimme folgend fand die ehemalige Agentin sich vor einem gro�en Kofferberg wieder. �Shania, bist du das?�, fragte sie vorsichtig in den Berg hinein und begann langsam ein paar Koffer beiseite zu r�umen. �Du brauchst keine Angst haben. Deine Mommy schickt mich, dich zu holen. Du erinnerst dich sicherlich an mich, ich bin die Frau mit den Pl�tzchen.� Letzteres klang zwar ziemlich d�mlich, aber ihr fiel keine bessere Beschreibung von sich ein. W�hrend Hollis noch weiter w�hlte, tauchte von der Seite pl�tzlich der dunkle Haarschopf eines kleinen M�dchens auf. Mit verheultem Gesicht kroch sie immer n�her und blieb schniefend auf einer Tasche sitzen. �I-ich wollte nicht fort laufen, a-aber Ethan war sooo g-gemein zu mir und i-ich wollte doch nur meinen P-Pedro finden.� L�chelnd legte die blonde Frau einen Arm um das Kind und zog sie zu sich in die Arme. Der kleine K�rper zitterte und lie� sich kaum beruhigen. Erst nach einer ganzen Weile blickte Shania zu ihr auf. �D-da war vorhin ein Mann. Er hat meinen Namen gerufen und mich verfolgt. I-ich dachte es ist Ethan, aber er sieht anders aus.�

Irritiert blickte Hollis das M�dchen an und versuchte ihre Worte zu verstehen. �Und wo ist der Mann jetzt?�, wollte sie daraufhin wissen und folgte der Kleinen�zu dem Kofferberg.

�Da�, bemerkte Shania nur und zeigte mit dem Finger auf ein H�ufchen Elend zwischen diversen Koffern und Taschen. Erschrocken schlug Hollis die Hand vor den Mund als sie Gibbs�dort liegen sah. Nachdem sie Shania beruhigt hatte, dass Jethro harmlos war und ihr nichts tun wollte, war sie sofort an seiner Seite. �Jethro, Jethroooo kannst du mich h�ren?�, fragte sie aufgeregt und schob einen schweren Samsonite Koffer beiseite.


Ethan

Unterdessen hatte Ethan die komplette Abfertigungshalle nach Shania auf den Kopf gestellt, doch nichts gefunden. Er f�hlte sich sicher, nachdem er gesehen hatte, dass Maria mit den beiden Fremden vom Sicherheitsdienst abgef�hrt wurden war. Obwohl er einige Bedenken hatte, dass Maria die Klappe hielt, dachte er nicht weiter dar�ber nach. Die kleine Schlampe war schlau genug, um zu wissen, das sie ihre Tochter nie wieder sehen w�rde, wenn sie etwas verriet. Daher hatte er dem Ganzen keine weitere Bedeutung geschenkt und weiter nach dem Kind samt Teddy gesucht. Das Pech verfolgte ihn jedoch trotzdem weiterhin, als er dummer Weise auf einer glatten Stelle ausrutschte und er sich unter dem Tresen des Infopoints wieder fand. Sein�Handgelenk schmerzte f�rchterlich und er schaffte es nicht aufzustehen. Von irgendwo drang eine Stimme an sein Ohr, aber sein Kopf dr�hnte von dem unsanften Aufprall so stark, dass er es nicht richtig realisierte.



[editiert: 03.01.09, 10:47 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 02.01.09, 20:53  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent hatte keine Ahnung, wie lange er schon bewegungslos dagelegen hatte. Eigentlich hatte er auch keine Ahnung, wo er sich �berhaupt befand, geschweige denn, wie er dort hingelangt war. Eine Stimme drang von weitem an sein Ohr, sie klang besorgt und rief seinen Namen. Doch der Agent war nicht in der Lage, zu antworten. Sein K�rper gehorchte ihm nicht, sein Mund schmeckte noch immer widerlich nach Erbrochenem. Er musste k�mpfen, um nicht wieder in der Dunkelheit zu versinken, doch er war nicht in der Lage, sich zu bewegen. Mit aller Macht konzentrierte er sich und richtete seine gesamte verbliebene Energie auf einen einzigen Punkt. Schlie�lich schaffte er es, zumindest eine Hand zu bewegen und zu zeigen, dass er die Stimme geh�rt hatte. Doch f�r mehr reichte seine Kraft nicht.




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New PostErstellt: 02.01.09, 21:42  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Mit Erleichterung registrierte Hollis Jethros Handbewegung, auch wenn dieses Zeichen nur ein Tropfen auf den hei�en Stein war. Ihr Herz schlug bis zum Hals und sie hoffte inst�ndig, dass es ihm auch ansonsten gut ging. Die M�glichkeit hier und jetzt irgendwo einen Arzt aufzutreiben, hatten sie in dem Moment verspielt, als sie den Sicherheitsbeamten sagen, dass sie bleiben wollten. Ein Umstand der ihr zu dem Zeitpunkt schon Bauchschmerzen bereitete, sich jetzt aber allm�hlich in Panik auszuweiten begann. Es gab zum Gl�ck keinen Grund l�nger hier zu bleiben. Sie hatten das Kind gefunden und w�rden hoffentlich bald hier raus sein. W�hrend sie versuchte Jethro irgendwie wach zu halten, fischte sie ihr Handy aus der Tasche. Mit kalten Fing tippte sie den Notruf. Vergebens. Das Display zeigte keine Reaktion. Das Funknetz war komplett zusammengebrochen. �Mist verfluchter�, schnaubte sie w�tend und trat fluchend vor einen Koffer. Shania fuhr erschrocken zusammen und sah sie mit gro�en Augen an. Entschuldigen nahm Hollis die Kleine sogleich wieder tr�stend in den Arm. Dann wandte sie sich erneut an Gibbs und versuchte es noch einmal eindringlicher. �JETHRO los komm schon, wir wollen doch nicht ewig hier bleiben!� Die Tatsache, dass sie das allerdings mussten, behielt sie lieber f�r sich.





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New PostErstellt: 02.01.09, 22:30  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Langsam, ganz langsam, kehrte etwas Leben in den K�rper des Agenten zur�ck. Er registrierte, dass Hollis neben ihm hockte, ihre Stimme klang besorgt. Nein, er wollte wirklich nicht hier bleiben. Er wollte nur noch nach Hause. Ein Bild von Kelly tauchte wie so oft in seinem Kopf auf, und er dachte an das Kleine M�dchen. Ob Hollis sie gefunden hatte?

"Sha... Shania?" fragte er vorsichtig. Seine Stimme war heiser und unglaublich kr�chzend, aber immerhin brachte er �berhaupt etwas hervor. Vorsichtig versuchte der Silberfuchs, sich umzudrehen und herauszufinden, wo er eigentlich war. Aber er schaffte es nicht allein. Sein R�cken wurde bei jeder Bewegung von einem glei�enden Schmerz durchzuckt, als ob jemand ein Messer darin versenkt hatte. Der Agent erkannte mit Schrecken, dass das sogar durchaus der Fall sein konnte - vielleicht war Ethan zur�ckgekehrt? Er wusste nicht einmal, wie viel Zeit ihm �berhaupt fehlte. Aber wie auch immer - er musste hier raus. Und zwar schnell. Er versuchte erneut, sich umzudrehen und den Protest seines K�rpers zu ignorieren.




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New PostErstellt: 02.01.09, 23:14  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�Sie ist hier bei mir�, versuchte Hollis den Agent zu beruhigen und griff ihm hilfreich unter die Arme. Er war schwer, zu schwer und ihre Schulter erlaubte ihr keine Experimente. Ein stechender Schmerz zog sich durch ihre Muskeln und sie sog scharf die Luft ein. Hollis schloss die Augen, biss die Z�hne zusammen und versuchte den Schmerz zu ignorieren. Das war alles nur ein b�ser Traum aus dem sie hoffentlich bald erwachen w�rde, redete sie sich zumindest ein.

�Ich will zu meiner Mommy�, h�rte sie die Kleine im Hintergrund jammern und wusste vor lauter Schreck nicht, um wen sie sich zuerst k�mmern sollte. �Kannst du dich aufrichten?�, wollte sie besorgt von Gibbs wissen und teilte ihm gleichzeitig mit: �Wir m�ssen die Nacht leider hier verbringen. Das Funknetz ist ausgefallen und ich kann niemanden erreichen.�



[editiert: 03.01.09, 10:32 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 02.01.09, 23:22  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Na Prima. Der Agent hatte sich mittlerweile soweit erholt, dass er begriff, was um ihn herum passierte. Hollis versuchte, ihm zu helfen, als er die Stimme des M�dchens im Hintergrund h�rte. Mit einer Handbewegung gab er ihr zu verstehen, dass er schon klarkommen w�rde. Sie sollte sich besser um die Kleine k�mmern.

St�ck f�r St�ck schob sich Jethro langsam in eine aufrechte Position und sah Hollis zu, wie sie das Kind tr�stete. Sie hatte eine angenehme Art, mit Kindern umzugehen, das war ihm schon fr�her aufgefallen. Was hatte sie als letztes gesagt? Das Funknetz war zusammengebrochen? Besser ging es wohl kaum noch. Er musste unwillk�rlich lachen, als er die Ironie der Situation begriff. Als er die M�glichkeit gehabt hatte, einen Arzt aufzusuchen, hatte er sich geweigert - und jetzt, wo er einen aufsuchen WOLLTE (und zwar dringend), steckten sie hier fest. Das Lachen schmerzte f�rchterlich, aber er konnte sich nicht helfen. Galgenhumor, dachte er. Anders kann man das doch wohl nicht mehr nennen.

"Und, was machen wir jetzt?" Ihm fiel auf, dass er genau die gleiche Frage heute schon einmal gestellt hatte. Es schien Lichtjahre her zu sein.




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New PostErstellt: 02.01.09, 23:36  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Shania hatte sich langsam wieder beruhigt und war kurz davor in Hollis Arm einzuschlafen. Z�rtlich gab sie der Kleinen einen Kuss auf die Stirn und suchte nach einer M�glichkeit sie irgendwo hinzu legen. Es gab jede Menge Gep�ck aber nichts brauchbares, bis sie pl�tzlich einen gro�en Wanderrucksack mit aufgeschnalltem Schlafsack entdeckte. Vorsichtig richtete sie sich mit dem Kind auf dem Arm auf und ging gleich darauf kurz in die Knie. Der Schmerz in ihrer Schulter nahm ihr Luft und sie wollte lieber nicht wissen woran das lag. �Kannst du sie bitte nehmen�, dabei setzte sie das kleine M�dchen unmittelbar neben Gibbs und sah wie Shania sich verschlafen an ihn lehnte. �Ich will schauen, ob ich f�r uns einen Schlafplatz finde, denn ich bef�rchte es wird noch k�lter werden.�



[editiert: 03.01.09, 10:33 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 02.01.09, 23:50  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Liebevoll betrachtete Jethro das kleine M�dchen, dem sie diesen Ausflug zu verdanken hatten. Vertrauensvoll lehnte sie sich an ihn, und der Agent bot ihr einen starken Halt. Dass das Gewicht des M�dchens schmerzte, ignorierte er. Ihr warmer Atem entsch�digte ihn daf�r mehr als genug.

Hollis hatte offensichtlich unterdessen eine Schlafm�glichkeit aufgetrieben. Gibbs bemerkte, dass auch sie sich nicht mehr problemlos bewegte. Ihre Schulter schien verletzt zu sein. Was war passiert, nachdem sie sich gestritten hatten? War sie etwa Ethan begegnet?! Der Agent biss sich auf die Lippen, er w�rde es sich nie verzeihen, wenn ihr etwas zugesto�en war, w�hrend er sie allein gelassen hatte. In dieser Hinsicht war er wohl ein gebranntes Kind. Doch gleichzeitig wusste er, dass seine Selbstvorw�rfe diesmal sinnlos waren. Hollis war eine starke Frau mit einem eigenen Willen. Sie brauchte kein Kinderm�dchen. Trotzdem lie� ihn der GEdanke nicht los.

"Was ist passiert?" fragte er schlie�lich. Er sprach sehr leise, um die Kleine nicht zu wecken. "Du bist verletzt. Was hast du mit deiner Schulter gemacht? Hast du... bist du Ethan begegnet?" Den NAmen seines Feindes sprach er nur im Fl�sterton aus. Shanian seufzte im Schlaf und drehte den Kopf, doch sie schlief weiter. Fragend blickte Jethro Gibbs die blonde Frau an.




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New PostErstellt: 03.01.09, 00:07  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Mit einem kr�ftigen Ruck hollte Hollis den Rucksack zwischen den anderen Gep�ckst�cken hervor. Der Schlafsack war super und mit ein bisschen Gl�ck gab es sogar eine Luftmatrate dazu. Obwohl es ihr widerstrebte in fremden Sachen herum zu w�hlen, blieb ihr in dieser Situation nichts anderes �brig. Der Rucksack des Besitzers brachte neben einer sich selbst aufblasenden Luftmatratze auch noch zwei warme Pullover und dicke Socken zum Vorschein. Laut des daran befindlichen Gep�ckscheines kam er aus Montreal und hatte eine kalte Tour hinter sich. In der Hoffnung, dass der Besitzer nicht alleine gereist war, w�hlte Hollis weiter und fand tats�chlich noch zwei weitere Rucks�cke und ein Iglu-Zelt. Es war ihr zwar ein R�tsel warum das Gep�ck noch alles hier lag und nicht mitgenommen wurde, aber wom�glich war durch den Streik der Fluglinien ohnehin einiges durcheinander geraten.

Schwungvoll bef�rderte die blonde Frau die ausgepackten Sachen mit dem noch intakten Arm auf den Boden und zog das Zelt hinter sich her. Au�er Puste lie� sie sich neben Gibbs auf eine Tasche fallen und l�chelt ihn verlegen an. �So dramatisch war es zum Gl�ck nicht. Die Halle da vorn ist nach einer scheinbar geplatzten Wasserleitung die reinste Eisbahn. Ich habe es dummer Weise nicht bemerkt und bin...� Sie zuckte mit den Schultern, was sich sogleich als Fehler herausstellte. �Verdammt�, zischte sie mit Schmerz verzogenem und versuchte ein Grinsen hinzu bekommen. �Du kannst es dir bestimmt denken.� In Anbetracht von Gibbs� Verletzungen kam sie sich mit ihrem ungl�cklichen Sturz verdammt albern vor und wollte lieber nichts weiter dazu sagen.



[editiert: 03.01.09, 10:29 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 03.01.09, 00:17  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent h�tte die blonde Frau am liebsten in den Arm genommen. Er bewunderte ihre Tapferkeit, wie sie es schaffte, sich trotz der offenkundigen Schmerzen um ihn und die Kleine zu k�mmern. Immerhin hatte sie nie eine Marinecorps-Ausbildung durchlaufen - danach war zumindest seine eigene Schmerzgrenze rapide gesunken. Und sobald er wieder einigerma�en auf die Beine gekommen war, w�rde er sie auf der Stelle zu einem Arzt bringen.

"Danke", fl�sterte er leise, als er die Luftmatratze und die warmen Pullover sah. "Was hast du mit dem Zelt vor?" fragte er erstaunt. "Bist du sicher, dass du das in deinem..." Er biss sich auf die Lippen, "...in deiner derzeitigen Verfassung aufbauen willst? Ich kann dir keine gro�e Hilfe sein, f�rchte ich." Er war schon froh, wenn er die Nacht neben ihr �berstehen w�rde, ohne sich st�ndig zu �bergeben - sein Magen rumorte schon wieder bedrohlich. Und er wollte weder Hollis noch sich selbst zumuten, in einem Zelt voller Erbrochenem zu schlafen.




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New PostErstellt: 03.01.09, 08:28  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Ihre kleine Meinungsverschiedenheit war f�r den Augenblick vergessen und Hollis dachte auch nicht dar�ber nach. Sie war einfach nur froh, ihn lebend gefunden zu haben. Bei passender Gelegenheit w�rde sie Gibbs alles erkl�ren und sagen, dass es sich um ein Missverst�ndnis handelte. Doch im Augenblick gab es wichtigere Dinge zu kl�ren.


�Das geht schon irgendwie. Ich war mit meinen Br�dern oft zum Zelten und Bergsteigen im Yosemite Park�, antwortete Hollis und erhob sich sogleich wieder. Sie wollte keine Zeit vergeuden, denn es wurde immer k�lter und sie hatten mit Sicherheit noch nicht den Tiefpunkt erreicht. Etwas umst�ndlich schaffte sie es das Zelt aus seiner H�lle zu ziehen und stellte dann fest: �Das sieht nach einem verdammt teuren Bergsteigerzelt aus. Mein Bruder hatte mal so ein �hnliches. Die Dinger bauen sich zum Gl�ck fast von alleine auf.� Mit relativ unkomplizierten Handgriffen stand das Zelt wirklich innerhalb weniger Minuten. Es stand zwar schief und konnte auch nicht verankert werden, aber so lange der Wind des Schneesturms vor dem Geb�ude blieb, brauchten sie sich dar�ber keine Gedanken zu machen. Das Ausbreiten der Matratzen und Schlafs�cke gestaltete sich auch etwas schwierig, weil Hollis einen Arm kaum noch hoch bekam. Doch es funktionierte irgendwie.

�Na wer sagt�s denn�, bemerkte die blonde Frau mit einem zufriedenen L�cheln. Den brennenden Schmerz in der Schulter versuchte sie dabei zu �bergehen. Sie wusste aber, dass das nicht mehr lange funktionieren w�rde. Zum Gl�ck hatte sie noch zwei Schmerztabletten und sah sich suchend nach ihrem kleinen Rucksack um. Er war jedoch nicht zu finden, bis ihr einfiel, dass sie ihn am Imbiss abgestellt hatte. Ersch�pft sah sie in die m�den Gesichter ihrer beiden Mitstreiter und erkl�rte: �Ich muss noch mal zum Imbiss. Mein�Rucksack steht�noch dort.�Ich bin aber gleich wieder zur�ck.�

OOC: Ich habe Ethans Verletzung vom Kn�chel zum Handgelenk gewechselt, denn er muss am n�chten Tag ja noch fliehen k�nnen



[editiert: 03.01.09, 10:41 von Hollis Mann]

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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 03.01.09, 16:20  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Beeindruckt verfolgte der Silberfuchs, wie Hollis mit dem Zelt innerhalb weniger Minuten fertig wurde. Er h�tte ihr das Ausbreiten der Matratzen nur zu gern abgenommen, doch er wusste, dass das mit Sicherheit nicht schneller gegangen w�re - im Gegenteil. Au�erdem lehnte noch immer Shania an seiner Seite und schlief. Hollis Ank�ndigung, ihren Rucksack holen zu wollen, lie� ihn die Stirn runzeln. Doch er wusste, dass es sinnlos war, ihr zu widersprechen. "Ich werde auf dich warten," kr�chzte er. "Kannst du etwas Wasser mitbringen?" Langsam wurde der Geschmack in seinem Mund mehr als unertr�glich, und er hatte keine Kraft mehr, dagegen anzuk�mpfen. "Und..." Er stockte einen Moment, ehe er leise fortfuhr. "Pass auf dich auf." Er blickte ihr nach, als sie sich auf den Weg in die Dunkelheit machte.

Da es ihm mittlerweile wieder etwas besser ging, nahm er erst jetzt seine Situation richtig war. Sie hockten in der Ein�de auf einen verlassenen Flughafen im Schneesturm fest, ohne eine Chance auf Hilfe. Die K�lte, die ihm nun zum ersten Mal richtig bewust wurde, kroch ihm langsam, aber unaufhaltsam in die Glieder. Es w�rde nicht mehr lange dauern, bis er anfangen w�rde, vor K�lte zu zittern, doch er wollte auf Hollis R�ckkehr warten. Es passte ihm absolut nicht, sie noch einmal gehen zu lassen, schlie�lich trieb Ethan sich noch immer irgendwo herum und sie war ziemlich stark verletzt. Er w�rde nicht allein in das Zelt kriechen.� Wenn Hollis nicht zur�ckkam, w�rde er sie suchen, egal wie. Und wenn Ethan ihr auch nur ein Haar gekr�mmt hatte, dann sollte nicht einmal Gott seiner Seele gn�dig sein.






[editiert: 03.01.09, 16:23 von Mrs. Mallard]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 03.01.09, 22:38  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Um nicht noch einmal Bekanntschaft mit dem glatten Fu�boden zu machen, hatte Hollis sich vorsichtshalber ein paar gefundene M�nnersocken �ber die Schuhe gezogen. Es war zwar keine Garantie, nicht doch bis zum Imbiss zu schlittern, aber es war zumindest einen Versuch wert. Unsicher, aber heil, erreichte sie nach langsamen Schritten den Verkaufstresen. Ihr Rucksack stand zum Gl�ck dort wo sie ihn abgestellt hatte und Hollis nahm gleich als erstes eine der Tabletten. An Wasser, Cola und S�ften mangelte es gl�cklicher Weise nicht. Dann packt sie rasch etwas zu trinken sowie eine Milch und ein paar Snacks ein. Da sie nicht wusste wie viel das Ganze normaler Weise kosten w�rde, schob sie einen zehn Dollar Schein unter die Kasse. Kaum das sie sich zum gehen umdrehte, entdeckte sie eine Gestalt durch die Halle gleiten. Im ersten Moment sah er aus wie ein Sicherheitsbeamter, aber desto n�her die Gestalt kam, umso deutlicher erkannte Hollis Ethan. Erschrocken trat sie einen Schritt zur�ck und konnte gerade noch rechtzeitig einen Korb mit Besteck vor dem Absturz retten. Ihr Herz raste und sie griff instinktiv nach einer Gabel und einem Messer. Da ihr nicht viel Zeit zum �berlegen blieb, huschte sie so leise wie m�glich hinter einen Stapel Getr�nkekisten und hoffte, dass der blonde Mann sie nicht gesehen hatte. Sie traute sich kaum zu atmen und sie bef�rchtete er k�nne das Schlagen ihres Herzens h�ren. Doch Ethan war nur mit sich und dem Stillen seines Hungers besch�ftigt, dass er gar nicht in ihre Richtung sah. Gierig verschlang einen der kalten Burger die Gibbs liegen gelassen hatte und kippte ohne abzusetzen eine Cola hinterher. Danach durchw�hlte er den kompletten Tresen und steckte Hollis abgelegtes Geld ein.


Die blonde Frau beobachtete den Mann w�tend aus ihrem Versteck. Unter normalen Umst�nden h�tte sie keine Sekunde gez�gert und ihn kalt gestellt, aber im Augenblick f�hlte sie sich nicht in der Lage dazu. Das Besteck in ihrer Hand war nur Attrappe und bestenfalls zum Br�tchen schmieren geeignet. Ihre Schulter brannte wie Feuer und mit nur einem funktionst�chtigen Arm hatte sie schlechte Karten gegen den kr�ftigen, jungen Mann anzukommen. Die Chancen waren gering und sie wollte nichts riskieren. Daher verwarf die ehemalige Agentin die Idee schon bevor sie diese �berhaupt richtig gefasst hatte. Die Zeit ran dahin und es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Ethan lie� es sich in aller Seelenruhe schmecken und machte keine Anstalten zu gehen. F�r Hollis wurde das Warten zur Qual. Die Position in der sie sich befand war unbequem. Sie fror f�rchterlich und konnte kaum noch die Beine bewegen. Vor allem aber f�rchtete sie, dass Gibbs sich auf die Suche nach ihr machen k�nnte. Immer wieder pustete sie leise in ihre H�nde und hoffte inst�ndig, dass der Agent es nicht bis zum Imbiss schaffen w�rde. Zu ihrer Erleichterung schien Ethan nach einer gef�hlten Ewigkeit endlich satt zu sein und ebenfalls zu frieren. Vorsichtig machte er sich in Richtung eines Reiseb�ros aus dem Staub. In diesem Moment sackte Hollis in sich zusammen. Ihre Beine gaben nach und sie fand sich regungslos auf dem Fu�boden sitzend vor. Alles an ihr zitterte und sie brauchte eine Weile bevor sie sich und ihren K�rper wieder unter Kontrolle hatte. Dann griff sie sich ihren Rucksack und rutschte so unauff�llig wie m�glich auf allen Vieren in die Halle der Gep�ckabfertigung zur�ck.





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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 03.01.09, 22:59  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Ungeduldig wartete Jethro auf Hollis R�ckkehr. Er wusste, dass sie vorsichtig sein w�rde, im Gegensatz zu ihm lie� sie sich nicht von Rachegef�hlen hinrei�en. Dennoch hatte er ein schlechtes Gef�hl bei der Sache. Obwohl ihm noch immer alles wehtat, hielt er das unt�tige Herumsitzen nicht l�nger aus. Langsam und vorsichtig nahm er das kleine M�dchen in die Arme und trug sie in das wackelige Zelt. Es schien ewig zu dauern, bis er dort angekommen war, weil er sich noch immer kaum bewegen konnte. Doch schlie�lich hatte er es endlich geschafft. Die Kleine war nicht einmal aufgewacht, doch sie drehte sich im Schlaf unruhig hin und her. Der Agent breitete eine Decke �ber das schlafende Kind und legte beruhigend eine Hand auf ihre Schulter. Shania l�chelte im Schlaf, steckte den Daumen in den Mund und drehte sich mit einem friedlichen Seufzer ein letztes Mal um.

Jethro l�chelte, als er das schlafende Kind betrachtete. Doch seine Sorge um Hollis wuchs von Minute zu Minute. So lange konnte sie nicht brauchen, um einmal zum Imbiss und zur�ck zu laufen, da war definitiv etwas passiert. Er wusste nicht genau, ob es Ethan oder das Glatteis oder vielleicht noch irgend etwas anderes war, das sie aufhielt - aber auf jeden Fall sollte er langsam anfangen, sie zu suchen. Da Shania nun tief und ruhig zu schlafen schien, beschloss er, dass er sie f�r eine Weile allein lassen konnte. So schnell es sein geschundener K�rper erlaubte (was in etwa dem Tempo einer Weinbergschnecke entsprach) erhob er sich und humpelte zur T�r. Er weigerte sich standhaft, den Gedanken zuzulassen, dass die noch immer nicht nachlassenden Schmerzen in Nieren und Magen auf ernsthftere innere Verletzungen hindeuten konnten.
Aber als er an der T�r angekommen war, musste er sich erneut wieder hinsetzen. Der Schmerz war zu stark. Als er an der Wand lehnte und versuchte, einfach nur tief zu atmen (was mit einer verkrusteten Nase gar nicht so einfach war!), �ffnete jemand die T�r von au�en. Der Agent wandte den Kopf und war erstaunt, Hollis auf Augenh�he zu begegnen.

"Was zum Teufel ist mit dir passiert???!!" fragte er, nachdem er den ersten Schreckmoment �berwunden hatte.




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New PostErstellt: 03.01.09, 23:30  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Endlich in der Halle angekommen, blickte Hollis geradewegs in Gibbs� blaue Augen und bekam vor Schreck keinen Ton heraus. Ihre Vermutung, dass er sich auf den Weg zu ihr machen w�rde, hatte sich bewahrheitet. Nur zum Gl�ck war sie schneller als er gewesen. �Uhm ich�, verlegen wich sie seinem fragenden Blick aus und versuchte sich aufzurichten. �Es ist verdammt glatt da drau�en und ich wollte nicht noch einmal... Du wei� schon�, erwiderte sie mit einer fadenscheinigen Erkl�rung und hoffte, dass Gibbs es ihr abkaufen w�rde. Im Augenblick wollte sie ihm lieber nicht erz�hlen, dass Ethan ihr mehr oder weniger direkt �ber den Weg gelaufen war.



[editiert: 05.01.09, 13:09 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 03.01.09, 23:35  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent blickte die blonde Frau pr�fend an. Er wusste, dass sie ihm etwas verschwieg - doch er wusste auch, dass sie ihm nicht mehr erz�hlen w�rde. Und offensichtlich war sie nicht schwerer verletzt als vorher auch, also beschloss er, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Stattdessen nahm er - mittlerweile vor K�lte zitternd - langsam den R�ckweg zum Zelt in Angriff. Er war m�de und sehnte sich nach einem warmen Bett, einem hei�en Kaffee und einer Klinikpackung starken Schmerzmittels. Im Zelt wartete zumindest ein Schlafsack auf ihn, und Hollis w�rde sicherlich ebenfalls nicht in der K�lte �bernachten wollen. Ihre N�he entsch�digte ohnehin f�r so ziemlich alles, was ihm in den letzten Stunden widerfahren war, Ethans Schl�ge eingeschlossen. F�r sie w�rde er sich auf der STelle zu Brei schlagen lassen, und er fragte sich, warum um alles in der Welt er vorhin so w�tend auf sie gewesen war.




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New PostErstellt: 03.01.09, 23:51  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Erleichtert das Gibbs nicht weiter nachhakte, folgte Hollis ihm zum Zelt. Kurz davor kehrte sie jedoch noch einmal um und deponierte einen schweren Samsonite Koffer vor der Hallent�r. Falls ihnen jemand einen Besuch abstatten wollte, dann w�rde der Koffer sie hoffentlich laut genug krachend warnen. Ersch�pft kroch sie schlie�lich ins Zelt und lie� sich neben Gibbs auf den Schlafsack sinken. Shania schlief schon seelenruhig an seiner Seite und ihr Anblick entsch�digte ein wenig f�r den anstrengenden Tag. Hollis rieb sich m�de die Augen. �So chaotisch habe ich mir das Ende des Jahres ehrlich gesagt nicht vorgestellt.� Dann griff sie nach ihrem Rucksack und reichte Gibbs eine Wasserflasche und ihre letzte Schmerztablette. �Ich denke, die kannst du bestimmt gut gebrauchen, um wenigstens ein Auge zu machen zu k�nnen.�



[editiert: 05.01.09, 13:10 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 03.01.09, 23:55  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

M�de richtete sich der Ermittler noch einmal auf und nahm dankbar die angebotete Tablette. Er hoffte, dass sie besser wirken w�rde als die letzte. Doch Hollis war schlie�lich ebenfalls verletzt, vermutlich w�rde die Tablette bei ihr wesentlich mehr Erfolg zeigen. Er selbst w�rde ohnehin nicht schlafen k�nnen, dazu w�rde er st�rkere Gesch�tze brauchen - oder eine Bratpfanne.

"Nimm du sie besser," erkl�rte er heldenm�tig. "Ich glaube, bei mir wird sie eh nicht viel n�tzen."




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New PostErstellt: 04.01.09, 00:12  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die blonde Frau umschloss�seine Hand und schob sie sacht zur�ck. �Danke, das ist nett, aber ich habe schon�, gab sie leise zu und �ffnete den Rei�verschluss des Schlafsackes. Dann r�ckte sie ein St�ck beiseite, befreite sich von den Schuhen und ihrer Jacke bevor sie nach einem der dicken Pullover griff. Fr�stelnd kroch sie umst�ndlich hinein und warf Gibbs einen zu. �Den solltest du besser auch anziehen, wenn du nicht frieren willst.� Dann rutschte sie in ihrem Schlafsack nach unten und kullerte an seine Seite. Erfahrungsgem�� gab es nat�rlich auch andere und bessere M�glichkeiten um nicht zu erfrieren, aber die zog sie im Moment nicht in Betracht.



[editiert: 04.01.09, 13:17 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 04.01.09, 00:18  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Schmunzelnd betrachtete der Ermittler, wie Hollis sich schlafen legte. Er griff nach dem Wasser und der Tablette und seufzte. Vielleicht w�rde es ja zumindest gegen die �belkeit helfen. Anschlie�end griff er nach dem Schlafsack und �ffnete mit klammen Fingern den Rei�verschluss. Mittlerweile war er v�llig steifgefroren, und so sehr er sich auch bem�hte, er schaffte es nicht, in den Schlafsack hineinzurutschen. Er konnte seine Beine nicht genug anwinkeln, um auch nur ansatzweise in die N�he der �ffnung zu kommen. Mit einem w�tenden Grunzen zog er schlie�lich ruppig den Rei�verschluss vollst�ndig nach unten, legte sich so, wie er war, auf die Matratze und deckte sich mit dem Schlafsack zu.




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New PostErstellt: 04.01.09, 00:38  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis beobachtete wie Jethro mit dem Schlafsack k�mpfte, doch bevor sie ihm helfen konnte, hatte er den Kampf schon beendet. Langsam drehte sie sich zu ihm auf die Seite und st�tze sich auf ihren noch intakten Arm. �Was war vorhin eigentlich los mit dir? Warum warst du sauer auf mich? Habe ich was falsch gemacht?� Obwohl Hollis genau wusste, dass es wom�glich nicht der richtige Zeitpunkt war, wollte sie es doch gern wissen. Sie hatte zwar eine Ahnung, aber trotzdem konnte sie falsch liegen und w�rde sich dann verdammt albern vorkommen. Wie unangenehm sich das anf�hlen konnte, daran erinnerte sie sich noch ziemlich genau. An den Tag, an dem sie aus Fort Bragg zur�ck kam und annahm, dass er sie verlassen wollte. Daran, dass sie �berreagierte und er ihr nur einen Gefallen tat, indem er die ganze Nacht an ihrem Haus bastelte. Diesen Fehler wollte sie nicht noch einmal begehen.



[editiert: 04.01.09, 13:15 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 04.01.09, 16:03  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Habe ich was falsch gemacht?"
Der Agent glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Warum zum Teufel musste sie genau jetzt mit diesem Thema anfangen? Warum g�nnte sie ihm nicht wenigstens eine Nacht lang die Illusion, dass sie ihn noch immer liebte? W�tend fuhr er hoch, bereute die schnelle Bewegung im n�chsten Moment jedoch bitter. Er war nicht mehr in der Lage, sich aufzuregen oder w�tend zu werden. Nachdem er ein paar Mal tief durchgeatmet hatte, war er zumindest wieder in der Lage, zu sprechen. "Holly, ich sehe vielleicht nicht mehr gut, aber ich h�re noch immer ausgezeichnet. Und ich bin nicht bl�d. Glaubst du nicht, dass du mir etwas erz�hlen solltest?"� Beispielsweise, wer der junge Mann namens Nick ist und was er in deinem Leben zu suchen hat, f�gte er in Gedanken hinzu. Doch das sprach er nicht aus. Seine Kraft war endg�ltig zu Ende, er lie� sich vorsichtig wieder auf die Matratze sinken und sehnte sich nach einem Arzt. Oder irgendjemand anderem, der diesen verdammten Schmerz abschalten konnte - ihm selber gelang es nicht.




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New PostErstellt: 04.01.09, 17:49  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Also doch. Hollis sch�ttelte kaum merklich den Kopf und seufzte. Es ging um ihr Telefonat mit Nick. Sie hatte es nat�rlich geahnte, wusste aber nicht ob sie dar�ber erfreut oder ver�rgert sein sollte. Es war ihr Leben und welches Recht hatte Jethro, nach all der Zeit so zu reagieren? Aus diesem Grund versuchte sie ihm so ruhig wie m�glich zu antworten. �Nein, das glaube ich nicht�, gab sie ihm eindeutig ernst zu verstehen. �Aber ich werde es trotzdem tun, denn du hast ja keine Ahnung�, f�gte sie leise hinzu und versuchte ihre aufkommenden Tr�nen herunter zu schlucken. Er hatte nicht im geringsten Ahnung wie sie sich f�hlte als sie ihn verlie�. Als sie Washington vor allem wegen ihm den R�cken kehrte und seit �ber einem Jahr krampfhaft versuchte ihn zu vergessen. Nach einem Moment hatte Hollis sich wieder gefasst und setzte sich aufrecht hin. Es war mittlerweile so dunkel, dass sie sein Gesicht kaum noch erkennen konnte. Obwohl eine Taschenlampe zwischen ihnen lag, lie� sie das Licht jedoch aus. Sie wollte nicht, dass er ihre Tr�nen sehen konnte. Dann holte sie noch einmal tief Luft und fuhr fort. �Weisst du, es ist mir nicht leicht gefallen dich zu vergessen. Ich wei� noch nicht einmal, ob ich es je richtig kann. Aber ich habe erkannt, dass ich so nicht weitermachen konnte.� Sie machte eine kurze Pause und senkte den Blick. �Dass das Leben auch ohne dich weiter geht. Dass ich nicht ewig auf etwas warten und hoffen kann, dass ich verloren habe.� Jetzt war es raus und gesagt. Worte, die ihr schon lange auf der Seele brannten und die gesagt werden mussten. �Was willst du jetzt noch von mir h�ren? Ja, ich habe jemanden kennen gelernt und ja, ich mag ihn, aber ich...� �...liebe ihn nicht�, beendete sie den Satz im Gedanken und schlug die H�nde vor das Gesicht. Verdammt, warum hatte sie mit dem Thema �berhaupt angefangen. Sie wollte nicht weinen. Nicht jetzt, nicht hier und vor allem nie wieder wegen ihm.





[editiert: 04.01.09, 17:50 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 04.01.09, 19:30  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro lag schweigend auf dem R�cken und r�hrte sich nicht. Er musste ihr Gesicht nicht sehen, um zu wissen, dass sie weinte. Er hatte keine Ahnung, was er nun sagen sollte, oder ob Hollis von ihm �berhaupt erwartete, dass er etwas sagte. Er war kein Mann vieler Worte, dass wusste sie.

Und dennoch. Es tat gut, zu h�ren, dass ihr der Abschied nicht leicht gefallen war. Noch einmal dachte er an den verh�ngnisvollen Abend in seinem Keller zur�ck. Er h�tte die Dinge damals richtig stellen m�ssen, doch er hatte es nicht gekonnt. Die Stimmen von Shannon und Kelly so unvermittelt und v�llig unvorbereitet zu h�ren, hatte ihn v�llig aus der Bahn geworfen. Er war gefangen in seiner Trauer, in seinen eigenen Schutzmauern, die er �ber f�nfzehn Jahre lang errichtet hatte. Und selbst wenn er es gewollt h�tte, lie�en sie sich nicht so einfach einrei�en.

Er h�rte ihr leises, unterdr�cktes Schluchzen in der Dunkelheit. Er selbst hatte keine einzige Tr�ne vergossen. Weder an jenem Abend noch in den Wochen danach, als ihm seine erneute Einsamkeit schmerzlich bewusst wurde. Er hatte keine Tr�nen mehr, seit sechzehn Jahren hatte er um nichts und niemanden mehr geweint. Nur in den Wochen nach seinem Unfall auf der "Bakir Kamir", als er seine Erinnerung verloren hatte, waren sie f�r wenige schlaflose N�chte zur�ckgekehrt.

Er erinnerte sich an den Tag, als Hollis von ihrer letzten Dienstreise zur�ckgekehrt war. An ihren Wutausbruck, weil sie geglaubt hatte, er w�rde ihre Beziehung beenden wollen. "Eines Tages wirst du feststellen, dass du etwas gutes weggeworfen hast." Die Worte hallten noch immer in seinem Ohr.

"Eines Tages wirst du feststellen, dass du etwas Gutes weggeworfen hast", wiederholte er ihre Worte von damals leise. "Ich habe dich nie weggeworfen, Holly. Ich... es ist... es war... es lag nicht an dir." Der Silberfuchs schwieg erneut. Hollis hatte recht, es ging ihn nichts mehr an, was sie tat oder wen sie liebte. Vielleicht lag es an den Verletzungen, an den Schmerzen, die ihn an den Aufenthalt im Krankenhaus damals erinnerten. Vielleicht war es auch die Angst, sie erneut zu verlieren, die in ihm den Drang weckte, weiterzusprechen. Ihr etwas zu schenken, dass er noch nie einem Menschen geschenkt hatte. Seine Erinnerungen an Shannon und Kelly. Er war nicht sicher, ob sie daf�r bereit war, doch er wusste, dass er sich in alle Ewigkeit daf�r hassen w�rde, wenn er es nicht tat. Die Angst, sie zu verlieren war gr��er als die Angst davor, verletzt zu werden. Und vielleicht gab es ohne Vergangenheit einfach keine Zukunft.

"An diesem Abend... an jenem Tag... im Aufzug... ich habe dir gesagt, dass ich dar�ber hinweg bin." Er schwieg erneut einen kurzen Moment. "Nun, das war gelogen." Er wusste, dass Hollis ihm das ohnehin nie geglaubt hatte, sie hatte ihn schon immer durchschaut. Doch bevor sie etwas erwidern konnte, fuhr er fort. "Shannon... meine Frau... ich habe sie geliebt. Sie war so wunderbar... ihr Haar hat in der Sonne geleuchtet, und wenn sie gelacht hat, haben ihre Augen Funken gespr�ht. Wenn sie sich ge�rgert hat, hat sie die Nase ganz kraus gezogen..." Die Bilder waren lebendig, er sah sie vor sich, als m�sste er nur zur T�r hinaus gehen, um sie zu ber�hren. Es f�hlte sich seltsam an, wieder �ber Shannon zu sprechen, ihren Namen auszusprechen, doch Hollis Gegenwart erf�llte ihn mit einer seltsamen Ruhe und Kraft. "Und Kelly... meine kleine Kelly. Sie war ihr so �hnlich... so voller Leben."

Dem Agenten versagte die Stimme. Er konnte nicht weiter sprechen, wollte nicht einmal weiter denken. Andere Gedanken holten ihn ein, Gedanken an einen Nachmittag unter kuwaitischer Sonne. An Hitze, Durst, Sand und Staub. Und an die Stimme seines Kommandanten. "Sie sind beide tot, Gunny. Es tut mir leid." Etwas warmes lief �ber sein Gesicht, doch Jethro versuchte nicht, die Tr�nen wegzuwischen. Er war froh, dass es dunkel war, so dass Hollis sie nicht sehen konnte. Doch er sch�mte sich ihrer nicht.







[editiert: 04.01.09, 19:35 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 04.01.09, 21:58  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Der Schneesturm hatte den kleinen Flughafen fest in seiner Gewalt. Fenster klapperten, T�ren flogen auf und zu und man h�rte das gespenstische Pfeifen des Windes. Doch in dem kleinen Zelt bekam man von alledem nichts mit. Trotz der K�lte begann sich eine innere W�rme in den zwei erwachsenen Bewohnern auszubreiten. Hollis wischte sich die Tr�nen aus dem Gesicht und hob den Kopf als Gibbs zu reden begann. Sie hatte Angst. Angst, dass er sie falsch verstanden haben k�nnte und Angst vor dem was er sagen w�rde. Ihre eigenen Worte von damals zu h�ren, verwirrten und �berraschten sie. Sie konnte es nicht glauben, Gibbs hatte sie sich tats�chlich gemerkt. Neue Tr�nen traten ihr in die Augen als sie seine darauf folgenden Worte �Ich habe dich nie weggeworfen, Holly.� h�rte. Sie war komplett durcheinander und es fiel ihr schwer die Bedeutung dieser Worte zu realisieren. Er nannte sie wieder Holly. Nie und nimmer h�tte sie erkl�ren k�nnen, wie viel ihr das alles bedeutete Und dann h�rte sie Jethro zum ersten Mal in ihrer Gegenwart von Shannon und Kelly erz�hlen. Was f�r eine �berwindung musste es ihn kosten dar�ber zu reden? Ihr K�rper zitterte vor Aufregung und sie war nicht in der Lage etwas zu erwidern. Ihr Herz raste und Hollis versuchte nicht mehr ihre Tr�nen zu verbergen. Sie schniefte leise und rutschte ganz nah zu ihm. Schweigend hob sie die H�nde und suchte im Dunkeln seine Gesicht. Vorsichtig, bedacht ihm nicht weh zu tun, strich sie z�rtlich �ber seine Wangen. Die blonde Frau sp�rte seine Tr�nen zwischen ihren Fingern und stoppte in der Ber�hrung. Sie hatte den Agenten noch nie weinen sehen und doch war es das Nat�rlichste auf der Welt f�r sie. Am liebsten h�tte sie ihn gek�sst und ihm gezeigt wie dankbar sie ihm war. Wie sehr sie ihn noch immer liebte. Dass sie nie aufgeh�rt hatte ihn zu lieben. Doch zum ersten Mal in ihrem Leben hatte Hollis Angst vor ihrer eigenen Courage. Ohne nachzudenken lehnte sie ihre Stirn gegen seine und fl�stere leise. �D-Danke f�r dein Vertrauen.� Mehr brachte sie nicht hervor, denn sein Vertrauen, ihr endlich von seiner Familie zu erz�hlen, bedeutete ihr unendlich viel. Sie sp�rte seinen warmen Atem im Gesicht und w�nschte die Zeit k�nnte stehen bleiben, als Shania im Schlaf pl�tzlich aufschrie.

Das kleine M�dchen w�lzte sich unruhig von einer Seite auf die andere. Panisch rief sie immer wieder nach immer �Mommy� und begann wild zu strampeln, als sie Gibbs neben sich wahr nahm. Ihre Tritte zielten unkontrolliert in seine Richtung. Erst als Hollis etwas unsanft �ber Gibbs sprang und sie fest in den Arm nahm, begann sie sich allm�hlich zu beruhigen.


[editiert: 05.01.09, 13:09 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 04.01.09, 22:25  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der grauhaarige Agent war vollst�ndig in seinen Erinnerungen versunken, als er Hollis sanfte Finger auf seinem Gesicht sp�rte. Sie stockten, als sie die Tr�nen sp�rten, doch Jethro bewegte keinen Muskel. Er wusste, dass sie ihn verstand und er sich nicht zu sch�men brauchte. Dass es auch f�r sie nicht einfach war, mit seiner Situation umzugehen. Wenige Augenblicke sp�ter f�hlte er ihren warmen Atem, als sie sich �ber ihn beugte. Er sog jeden Moment ihrer N�he in sich auf, um die schrecklichen Bilder an die schw�rzeste Zeit seines Lebens in Schach zu halten. Er wollte sie in den Arm nehmen und an sich ziehen und sie nie wieder los lassen.

Doch im n�chsten Moment musste er sich fest auf die Lippen bei�en, als ihn ein kr�ftiger Tritt von Shania in die Seite traf. Er war zu steif und zu verletzt, um rasch ausweichen zu k�nnen, so dass er noch einige weitere Treffer abbekam, als das Kind in Panik um sich trat. Offensichtlich hatte sie schlecht getr�umt, und Hollis beeilte sich, die Kleine zu tr�sten. Auch sie stie� ihn dabei mehrfach unsanft an, und er unterdr�ckte nur mit M�he einen Schrei. Beide hatten ihn nicht besonders fest getroffen, doch da er vermutlich von oben bis unten mit Bluterg�ssen �bers�t war, reagierten seine Nerven �berempfindlich. W�hrend Hollis Shania beruhigte, versuchte der Agent sich zu entspannen. Er blieb einfach nur regungslos liegen und blickte in die Dunkelheit. Die W�rme der Frau und des M�dchens halfen, die Geister fernzuhalten, und nach einer Weile hatte er das Gef�hl, seinen geschundenen K�rper gar nicht mehr zu sp�ren. Ihm war nicht mehr kalt, im Gegenteil. Er gl�hte innerlich, und er f�hlte sich seltsam leicht, wie lange nicht mehr.




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New PostErstellt: 04.01.09, 23:02  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Shania lie� sich nur schwerlich beruhigen und hing wie eine Klette an Hollis. Ihre kleinen Arme umklammerten sie ganz fest und sie bat weinerlich. �Bitte geh nicht weg.� Die blonde Frau strich dem M�dchen beruhigend �ber die Haare und merkte, wie sie langsam wieder einzuschlafen begann. Doch indem Moment als Hollis sie hinlegen und zudecken wollte, schoss ihr Kopf wieder erschrocken und weinend nach oben. Es dauerte nochmals einige Minuten bis das M�dchen sich beruhigte. Hollis merkte wie ihre Glieder immer m�der wurden. Der Platz zwischen Shania und Gibbs war f�r sie jedoch zu eng zum schlafen und daher musste sie den Agenten zu ihrem Bedauern noch einmal st�ren. Sie fand es schade, dass sie so j�h unterbrochen wurden waren, aber vielleicht sollte es so sein. Sie brauchten beide dringend Ruhe und w�rden hoffentlich noch andere, bessere Gelegenheiten zum reden finden. Doch in diesem Moment wollten sie wahrscheinlich beide nur noch schlafen. �Jethro�, vorsichtig stupste sie ihn an die Schulter. �Kannst du bitte auf meine Seite rutschen? Ich glaube, es ist besser wenn ich die Nacht neben Shania verbringen. Au�erdem...� Sie schmunzelte vor sich hin. �kann ich mich so besser um euch beide k�mmern.�



[editiert: 05.01.09, 13:09 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 04.01.09, 23:08  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro hatte das Gef�hl, sich irgenwo im Nichts zu befinden, k�rper- und schwerelos. Doch irgendetwas st�rte, eine Hand stie� ihn an und holte ihn in die kalte und unangenehme Wirklichkeit zur�ck. Er f�hlte sich noch immer seltsam abwesend, er merkte, dass Hollis etwas von ihm wollte, doch er verstand kaum, was sie sagte. Irgend etwas mit "meine Seite" und "rutschen". Der Agent nickte schlaftrunken und hievte sich vorsichtig auf die andere Luftmatratze. Es dauerte �ber f�nf Minuten, bis er endlich dort angekommen war. Ihm war noch immer gl�hend hei�, so dass er sich nicht die M�he machte, nach der zur�ckgebliebenen Decke zu suchen. Er blieb einfach nur liegen und dachte an gar nichts mehr.




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New PostErstellt: 04.01.09, 23:53  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Nachdem Jethro sich m�hevoll auf die Seite gekullert hatte, versuchte Hollis den Schlafsack unter ihm vorzuziehen. Mit nur einem Arm gestaltete sich das ziemlich schwierig und Jethro r�hrte sich keinen Zentimeter mehr. Irgendwie schaffte sie es aber doch und legte f�rsorglich den ausgebreiteten Schlafsack �ber ihn. Dann kroch sie in ihren eigenen, rutschte aus alter Gewohnheit ganz nah an ihn heran und ergriff seine Hand. Kurz darauf war sie fest eingeschlafen.

Ethan

Ethan hatte sich in der Zwischenzeit im B�ro eines Reiseb�ros einquartiert. Mit ein paar gefundenen Decken machte er es sich auf einer Sitzecke bequem und versuchte in den Schlaf zu finden. Sein Handgelenk war merkw�rdig verdreht und tat h�llisch weh. Er verfluchte noch immer diesen Tag, das kleine M�dchen und vor allem den Kerl, der sich in seine Angelegenheiten mischen musste. Ohne diesen Typen w�rden sie jetzt irgendwo in einer warmen Notunterkunft sitzen und er w�re aus dem Schneider. Doch so hatte er jede Menge �rger am Hals und seine Ware war auch verschwunden. Beschissener konnte es kaum noch werden!



[editiert: 05.01.09, 13:03 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 05.01.09, 11:43  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Wenige Stunden sp�ter wachte der Agent wieder auf. Einen Moment lang war er verwirrt, doch er erinnerte sich rasch an das, was gestern geschehen war. An die unvermutete Begegnung mit Hollis, an Ethan und das M�dchen und an den gestrigen Abend. Liebevoll blickte er zu Hollis her�ber, die Shania im Arm hielt und noch immer fest schlief. Besorgt registrierte er, wie sie selbst im Schlaf die verletzte Schulter schonte. Es wurde dringend Zeit, dass sie zu einem Arzt kam. Seine eigenen Verletzungen hatten sich in der Nacht auch nicht unbedingt in Luft aufgel�st, auch wenn er zumindest wieder besser atmen konnte. Vor allem seine Nieren machten ihm immer noch jede Bewegung zur Qual, und selbst der Bereich zwischen den Beinen meldete sich inzwischen wieder zu Wort. Und das hing nicht mit seinen aktuellen Gedanken an Hollis zusammen - jedenfalls nicht nur.

�chzend richtete der Agent sich auf. Er sehnte sich nach einer Tasse Kaffee, doch daran war in einem Raum voller Koffer wohl kaum zu denken. Nach einem weiteren Blick auf die beiden Schlafenden beschloss er, sich auf die Suche nach Fr�hst�ck zu machen. M�hsam bef�rderte er seine schmerzenden Glieder aus dem Zelt, sorgsam bem�ht, die beiden nicht zu wecken. Hollis' Rucksack stand direkt neben dem Zelteingang, Jethro erinnerte sich, dass sie ihn vom Imbiss geholt hatte. Und da sie eine vorausschauende Frau war, hatte sie vermutlich einiges eingepackt. Tas�chlich lag er richtig mit dieser Vermutung, es war zwar nicht dass, was er normalerweise zum Fr�hst�ck bevorzugte (eigentlich bestand sein Fr�hst�ck ohnehin nur aus zwei Tassen starkem Kaffee), aber er wollte nicht w�hlerisch sein. Eine kleine Metallpatte, die sich von der Wandverkleidung gel�st hatte, diente ihm als Tablett, auf dem er die Snacks dekorativ anrichtete. Sein Atem bildete wei�e Wolken in der kalten Luft, als er die Sachen leise vor dem Zelteingang absetzte. Sie w�rden sie finden, sobald sie erwachten.

Neugierig blickte der Agent sich um und nahm seine Umgebung unter die Lupe. Es herrschte Halbdunkel im Raum, was nicht an der morgendlichen D�mmerung lag. Die schmalen Fenster unter der Decke waren zum Gro�teil vom Schnee zugeweht und lie�en nur wenig Licht durch. Offensichtlich hatte der Blizzard ganze Arbeit geleistet. Es w�rde schwer werden, in die Stadt zu kommen, aber der Agent war nicht bereit, auf Hilfe zu warten. Sie w�rden es schon schaffen. Ethan war vermtulich mittlerweile �ber alle Berge, hoffentlich war er im Schneesturm erfroren. Im gleichen Moment erinnerte Gibbs sich an den Teddy - und an den Verdacht, der sich gestern abend in seinem vernebelten Verstand gebildet hatte. Die Kleine hatte das Stofftier auf ihrer Flucht vermutlich mitgenommen, und Hollis hatte sie hier gefunden. Vermutlich lag der B�r irgendwo hinter den Koffern, und der Agent machte sich vorsichtig auf die Suche. Er war neugierig, ob sich sein Verdacht best�tigen w�rde.

Tats�chlich hatte er das Biest eine gute Stunde sp�ter gefunden. Und nach einem Kuscheltier f�hlte sich dieses harte Etwas nun wirklich nicht an, kein Wunder, dass die Kleine ihn nicht gemocht hatte. In der N�he des Teddys entdeckte er mehrere ge�ffnete Taschen, vermutlich hatte Shania vor K�lte eine Decke oder etwas zum Anziehen gesucht. Ob sie traurig sein w�rde, wenn er ihr den Teddy nicht zur�ckgeben konnte? Sie mochte ihn nicht, aber ganz ohne Stofftier war auch Kelly lange Zeit nicht zufrieden gewesen. Mehr aus Gewohnheit nahm der Agent die verstreuten Sachen unter die Lupe. Dabei fiel sein Blick auf eine h�ssliche blassgr�ne Sporttasche, die an der Seite aufgeplatzt war. Offensichtlich hatte sie den Sturz aus dem Gep�ckschacht nicht unbeschadet �berstanden. Doch aus dem Riss ragte etwas, was sie Aufmerksamkeit des Agenten auf sich zog - es war ein leicht mitgenommener Stoffhund. Jethro z�gerte etwas, doch er war sicher, dass der Besitzer der Tasche ohnehin nicht so schnell zur�ckkehren w�rde. Kurzentschlosssen nahm er den Hund an sich und machte sich auf den Weg zur�ck zum Zelt.

Hollis und Shania schliefen noch immer, und so legte er den Hund neben das Fr�hst�ck und machte sich erneut auf den Weg. Schlafen konnte er nicht mehr, und auch wenn er sich noch immer kaum bewegen konnte, lenkte es ihn besser von seinen Schmerzen ab als alles andere. Au�erdem war es zu kalt, um stehen zu bleiben. Und letztendlich musste er mittlerweile dringend pinkeln, und das wollte er nicht in diesem Raum tun. Also machte er sich auf den Weg zur�ck zur Herrentoilette, ohne dar�ber nachzudenken, dass er Ethan dort noch einmal begegnen konnte.

Dort angekommen, erstarrte er, als er die T�r �ffnete. Auf dem Boden waren noch immer die Spuren des gestrigen Kampfes zu sehen, in der Ecke lagen die T�cher, mit denen Hollis ihn verartztet hatte. Auf den Fliesen entdeckte er mehere eindeutige Flecken, offensichtlich von seiner Nase. Es stank bestialisch nach Erbrochenem, auch diese Reste entdeckte der Agent neben den Waschbecken.�Ihm war nicht bewusst gewesen, wie stark er tats�chlich verletzt gewesen war, nun, er hatte auch nicht mehr allzu viel mitbekommen, nachdem Hollis aufgetaucht war. Doch nun war zum Gl�ck alles vorbei, sie w�rden den Kerl schon noch kriegen. Das Kind war in Sicherheit, und Ethan w�rde seine gerechte Strafe bekommen. Vorsichtig trat der Agent an eines der Urinale. Zwischendurch warf er sicherheitshalber einen kurzen Blick nach unten, ob sein Urin Blutbeimengungen aufwies - selbst er wusste, wie gef�hrlich das war. Tats�chlich schien die Fl�ssigkeit ungew�hnlich dunkel, teilweise auch leicht r�tlich zu sein, aber Jethro war nicht sicher, ob er sich das eingebildet hatte. Au�erdem schmerzte das Wasserlassen h�llisch, und er versuchte, es m�glichst schnell hinter sich zu bringen. Um alles andere konnte sich ein Arzt k�mmern, den sie ja sowieso aufsuchen mussten. Und zwar unabh�ngig von seinem Urin so schnell wie m�glich. Der Agent wusch sich gr�ndlich die H�nde und machte sich anschlie�end auf den R�ckweg, so schnell es seine Verletzungen zulie�en.






[editiert: 05.01.09, 11:47 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 06.01.09, 10:05  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Ethan

Die Nacht war kurz und kalt. Grimmig starte Ethan an eine mit Palmentapete verzierte Wand vor sich. Ein weiter Sandstand mit azurblauem Meer gaukelte ihm W�rme und Sonne vor. Brummend schloss er die Augen und versuchte wieder einzuschlafen, aber es ging einfach nicht. Die Schmerzen in seinem Handgelenk waren st�rker geworden und die K�lte steckte in seinen Gliedern.�� Drau�en begann es langsam zu d�mmern und� da er ohnehin nicht schlafen konnte, beschloss er sich noch einmal auf die Suche nach dem Kind zu machen. Mit ein bisschen Gl�ck war sie irgendwo einschlafen und erfroren. Das w�rde die Sache vereinfachen und er w�re ein �rgernis los. M�de trat er in die Abfertigungshalle und blieb wie vom Donner ger�hrt stehen. War das nicht der Kerl, denn er am Vortag zusammen geschlagen hatte? Wieso war der noch hier? Instinktiv ging er hinter einem Getr�nkeautomaten in Deckung und beobachtete den Mann. Soweit Ethan sehen konnte, musste er von der Gep�ckabfertigung gekommen sein. Seine Gedanken �berschlugen sich und er war drauf und dran Gibbs zu folgen. Doch sein Verstand riet ihm davon ab. Statt dessen wartete er bis der Grauhaarige in den Toiletten verschwunden war und machte sich auf den Weg zur Abfertigung.

Hollis

Steif und durch gefroren wurde Hollis munter. Shanias lag fest an sie gekuschelt und sie brauchte einen Moment, um sich von der Kleinen zu befreien. Verschlafen sah die blonde Frau sich um und stellte verwundert fest, dass Gibbs schon auf war. Es war ihr ein R�tsel wie er sich in seinem Zustand �berhaupt noch bewegen konnte, aber im Grunde wunderte sie bei diesem Mann mittlerweile gar nichts mehr. M�hsam zog sie sich ihre Schuhe an und kroch� langsam nach drau�en, wo sie Jethros kleines Fr�hst�cktablett entdeckte. Ein L�chen huschte �ber ihr Gesicht. Der Marine verbl�ffte sie tats�chlich immer wieder und sie w�nschte er w�re da. Doch bis zur Morgenbegr��ung musste sie sich noch etwas gedulden. Schmunzelnd schob die ehemalige Agentin sich im sitzen einen Snack in den Mund und wollte sich aufrichten, als sie ein Ger�usch neben sich vernahm. Erschrocken blickte sie auf und sah Ethan in voller Gr��e vor sich stehen. �Ihr habt es euch hier ja richtig gem�tlich gemacht�, stellte er h�misch lachend fest. �Schade, wenn ich das gewusst h�tte, w�re ich eher vorbei gekommen. Aber so habe ich es wenigstens zum Fr�hst�ck geschafft.�

�Was wollen Sie?�, fragte Hollis mit fester Stimme und versuchte sich aufzurichten, wurde von Ethan jedoch unsanft zur�ck gesto�en.

�Von euch gar nichts. Ich will nur den da�, und mit ausgestreckter Hand zeigte er auf den braunen Pl�schb�ren. Erst jetzt entdeckte Hollis die beiden Stofftiere, die am Abend noch nicht dort gesessen hatten. Demzufolge war Jethro f�ndig geworden, was ihr jetzt allerdings zum Verh�ngnis wurde. �Sind Sie nicht schon ein bisschen zu alt, um mit einem Teddyb�ren zu spielen�, bemerkte sie sarkastisch und sah sich suchend nach einer brauchbaren Waffe um.

�Das geht dich gar nichts an�, bluffte Ethan zur�ck. Die Schlampe sollte keinen �rger machen, den konnten sie beide nicht gebrauchen. �Los her damit!�, forderte er sie barsch auf und funkelte Hollis grimmig an.

�Dann holen Sie ihn sich selber�, fauchte sie zur�ck und rutschte beiseite. Gleichzeitig nutzte sie jedoch die Gelegenheit, trat ihn mit voller Wucht vor die Schienbeine und versuchte an ihm vorbei zu kommen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ging der Mann in die Knie, richtete sich jedoch schnell wieder auf und versuchte sie w�tend zu greifen, doch Hollis war schneller. Ehe der blonde Mann sich versah, hatte sie eine Tasche gegriffen und mit Schwung gegen ihn geschleudert. Er taumelte zur�ck, fing sich wieder, erwischte sie an ihrem verletzten Arm und zog sie zu sich. Bet�ubt von dem stechenden Schmerz, schaffte Hollis sich nicht aus seinem Griff zu befreien und erntete eine kr�ftige Ohrfeige. Der Schlag traf sie mit solcher Intensit�t, dass ihr schwindlig wurde und sie von au�en gegen das Zelt flog. Sie sp�rte, dass ihre Nase blutete und ihre Wange brannte. W�hrend Hollis versuchte sich wieder aufzurichten, h�rte sie Shania entsetzt schreien. Das kleine M�dchen war wach geworden und hatte alles �ngstlich verfolgt. �Shania, veschwinde�, brachte Hollis nur keuchend hervor und sah wie die Kleine Ethan in die Hand biss als er nach ihr greifen wollte. Blitzschnell huschte das M�dchen an ihm vorbei, griff die zwei Pl�schtiere und rannte hinter das Zelt. Bevor Ethan sie jedoch verfolgen konnte, war Hollis wieder auf den Beinen und rannte den jungen Mann f�rmlich um. Ungebremst gingen sie beide zu Boden. Hollis tat alles weh und w�hrend sie versuchte wieder aufzustehen, hatte Ethan sie an den Beinen erwischt. Unkontrolliert versuchte sie sich frei zu strampeln und trat ziellos zu. Als Ethan einen Moment von ihr ablie�, schaffte sie es aufzustehen und st�rzte f�rmlich in Richtung Kofferberg.

Durch das pl�tzliche Blitzen von Blaulicht auf der Fensterseite der Halle abgelenkt, blieb Ethan kurz stehen. Der Sicherheitsdienst oder eine Polizeistreife schienen im Anmarsch zu sein und seine Zeit wurde knapp. Au�er sich vor Wut wollte er die Frau um jeden Preis erwischen und ihr folgen, als ihn ein derber Schlag in den Magen traf. Nach Luft ringend sah er die blonde Frau mit einem Golfschl�ger vor sich stehen. Ihm blieb keine Zeit dar�ber nachzudenken wo sie diesen her hatte, da der zweite Schlag schon auf ihn niedersauste. Bevor sie jedoch zum dritten Schlag ausholen konnte, sammelte er all seine Kraft und rannte sie um. Keuchend gingen sie beide erneut zu Boden. �Mistst�ck�, br�llte er sie an, holte aus und schlug zu. Dann lie� er von ihr ab, verw�stete das Zelt und rannte fluchend davon.�

Hollis lag regungslos am Boden. Ihr Kopf dr�hnte und alles brannte wie Feuer. Sie sp�rte noch immer Ethans K�rper auf ihrem und seine Hand in ihrem Gesicht. Alles tat weh und sie war nicht in der Lage aufzustehen. Ihre Beine waren wie Gummi und ihre Schulter gar nicht mehr zu bewegen. Hollis war w�tend. W�tend auf diesen Kerl und w�tend auf sich. Sie h�tte es wissen und kommen sehen m�ssen. Wo war nur ihr Instinkt geblieben? Wo war ihre jahrelange Erfahrung hin?



[editiert: 06.01.09, 12:47 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 06.01.09, 10:07  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Als der Agent sich erneut dem Gep�ckraum n�herte, stellte er zu seinem gro�en Schreck fest, dass diese offen stand. Er war sicher, sie hinter sich geschlossen zu haben, damit die K�lte der Abflughalle drau�en blieb. Im gleichen Moment nahm er eine Bewegung war: Ethan, der wie vom Teufel gejagt aus dem Raum st�rzte. Der Agent z�gerte keine Sekunde.

"Halt!!!" br�llte er. "Bundesagent! Keine Bewegung!" Gleichzeitig setzte er sich in Bewegung und rannte auf den blonden Mann zu, der sich einen Moment lang irritiert umdrehte. Als er sah, dass Gibbs keine Waffe bei sich trug, lachte er h�misch und setzte seine Flucht fort. Jethro folgte ihm, das in Sekundenschnelle freigesetzte Adrenalin lie� ihn alle Schmerzen vergessen. Als er die T�r des Gep�ckraums passierte, erinnerte er sich kurz an Hollis Warnung vor dem Glatteis - doch da war es schon zu sp�t. In voller Fahrt aus dem Gleichgewicht gebracht, rutschte der Agent unkontrolliert �ber das Eis und landete unsanft auf dem Hosenboden, ehe ein Verkaufsstand seine Rutschpartie radikal beendete. Jethro schrie auf, im Versuch, das Schlimmste zu verhindern, hatte er das linke Bein ungl�cklich angezogen, so dass es zwischen zwei Holzpfosten verkantete und durch den Schwung des vorbeirutschenden K�rpers kr�ftig verdreht wurde. Keuchend vor Schmerz blieb der Agent einen Moment lang auf dem Eis liegen. Ethan war nun endg�ltig �ber alle Berge, vermutlich h�tte er ihn ohnehin nie eingeholt.

Jethro setzte sich auf und begann, Arme und Beine zu sortieren. Offensichtlich war alles heile geblieben - bis er versuchte, das linke Bein zu bewegen. Das Knie und vor allem der Kn�chel brannten wie Feuer, und als er versuchte, sich hinzustellen, w�re er beinahe sofort wieder umgekippt. Er sp�rte, dass nichts gebrochen oder gerissen war (das f�hlte sich anders an), doch das Bein trug sein Gewicht nicht mehr. Erst hast du kein Gl�ck und dann kommt auch noch Pech dazu, seufzte der Agent in Gedanken. Das durfte doch wohl echt nicht wahr sein.

Dann fiel sein Blick erneut auf die offene T�r. Hollis!! Verdammt, Ethan musste sie erwischt haben, warum sonst war sie ihm nicht gefolgt?! Panik ergriff den verletzten Mann, und er schob sich so schnell er konnte auf allen Vieren, na ja, dreien in Richtung Gep�ckraum. Was er dort sah, lie� ihm das Blut in den Adern gefrieren. Von Shania und den Kuscheltieren war nichts mehr zu sehen. Doch Hollis lag mit blutigem Gesicht neben einem Golfschl�ger auf dem Kofferberg und r�hrte sich nicht. "Holly!!" rief der Silberfuchs entsetzt und st�rte sich nicht daran, dass seine Stimme sich fast �berschlug. Er biss die Z�hne zusammen, richtete sich erneut auf und h�pfte auf einen Bein an ihre Seite. "Holly, verdammt, was ist passiert? Antworte!!!"




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New PostErstellt: 06.01.09, 10:10  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Ganz langsam begann sich das Schwarz vor Hollis Augen zu lichten und sie h�rte Jethros Stimme neben sich. M�hsam versuchte sie sein Gesicht zu erkennen, aber vor lauter Anstrengung schloss sie gleich wieder die Augen. Dann�probierte sie es erneut und schaffte�zumindest�ihm eine Antwort auf seine Frage zu geben. Ihre Lippen f�hlten sich�wie aufgespritzt an und ihr Unterkiefer�taub wie nach einem Zahnarztbesuch. Die Worten kam daher�nur sehr undeutlich hervor. �Ethan war pl�tzlich hier. Er wollte den Teddy und...� Sie musste eine Pause machen und schloss erneut kurz die Augen. Ihre Schulter brachte sie fast um und ihr Gesicht f�hlte sich an wie in hei�es Wasser getaucht. �Shania ist weggelaufen m-mit dem Teddy. Jethro, d-du musst sie finden, b-bevor Ethan sie...�, stie� sie aufgeregt hervor und versuchte sich wieder aufzurichten, was ihr jedoch nicht gelang. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und Tr�nen in den Augen fiel sie zur�ck auf das Gep�ck.



[editiert: 06.01.09, 10:13 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 06.01.09, 12:54  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Shhhh... ganz ruhig." Vorsichtig lie� sich der Silberfuchs neben ihr auf dem Gep�ck nieder. "Mach dir keine Sorgen, ich werde sie schon finden." Dass er keine Ahnung hatte, wie er auf einem Bein �ber die Kofferberge kommen sollte, verschwieg er. Es war im Moment nicht wichtig. Ethan hatte die Kleine mit Sicherheit noch nicht gefunden, sie war nicht bei ihm gewesen, als er aus dem Raum kam. Und er war in die entgegengesetzte Richtung geflohen.

Trotz allem, was passiert war, behielt Jethro die Nerven und war die Ruhe selbst. Es musste wohl eine Berufskrankheit sein, dass er immer ruhiger wurde, je verr�ckter und schrecklicher die Situation um ihn herum wurde. Vorsichtig strich er eine Haarst�hne aus Hollis Gesicht und betrachtete kritisch ihre Verletzungen. Nun stand endg�ltig fest, dass er Ethan umbringen w�rde, sollte er ihm noch einmal begegnen. Hollis Verletzungen waren nicht schwer, doch sie bedurften einer dringenden Behandlung. �ber die Lippe und das Kinn zog sich eine kr�ftige Platzwunde, die schleunigst gen�ht werden musste, wenn Hollis nicht den Rest ihres Lebens wie ein Pirat herumlaufen wollte. Au�erdem wusste er aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie sehr solche Wunden schmerzten. Vor allem, wenn man sie nicht gewohnt war.

Hollis sagte kein Wort, sie blickte ihn nur an und aus ihren Augen sprach die Sorge um Shania. "Bleib ganz ruhig," fl�sterte der Agent z�rtlich. "Es wird alles wieder gut. Ich mache mich auf die Suche, und dann sehen wir zu, dass wir hier rauskommen. Und dieser Mistkerl wird dich nicht noch einmal anfassen, daf�r werde ich sorgen..." Er verfluchte sich noch immer selbst daf�r, dass er die beiden Frauen �berhaupt allein gelassen hatte, doch das war nun nicht mehr zu �ndern. Mit einem ironischen Grinsen betrachtete der Agent den Golfschl�ger, der neben seiner Freundin auf dem Boden lag. Er weckte �ble Erinnerungen in ihm, doch im Moment kam er ihm grade recht.

Jethro erhob sich, um sich auf die Suche zu machen, doch dass war mit dem l�dierten Fu� gar nicht so einfach. Er konnte nicht verhindern, dass ihm ein leiser Schmerzensschrei entfuhr, als er sich auf den Weg machte. Der Golfschl�ger diente ihm als provisorische Kr�cke, war allerdings nicht besonders gut f�r diesen Zweck geeignet. Jethro blickte sich um. Vermutlich war Shania erneut �ber das Flie�band gekrabbelt, in der Hoffnung, dass sie dort niemand finden w�rde. Doch er wusste, dass er ihr in seinem derzeitigen Zustand nicht mehr in den engen Gang folgen konnte. Trotzdem k�mpfte sich der Agent zu der kleinen Luke durch. Sein Gef�hl sagte ihm, dass die Kleine nicht weit fort war. Sie mochte Hollis und hatte Angst gehabt, doch sie war nicht weit fortgelaufen. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis er endlich am Schacht angekommen war. Zitternd vor Ersch�pfung klammerte er sich an das Blech. "Shania?" rief er leise. "Shania, bist du da drin? Es ist alles gut, du kannst rauskommen. Ethan ist nicht hier. Es ist alles in Ordnung! Shania? H�rst du mich?"

Er horchte weiter in die Dunkelheit des Schachts und glaubte, ein leises Atmen zu h�ren. Lange w�rde er hier nicht mehr stehen und warten k�nnen, und er wollte lieber gar nicht daran denken, dass er gleich wieder zur�ck �ber die Koffer klettern musste. Als er sich gerade wieder auf den Weg machen wollte, erklang endlich eine vorsichtige, ganz leise Stimme. "Ich bin hier..." Tats�chlich schob sich wenige Sekunden sp�ter ein dunkler Haarschopf aus der Luke. Sie hatte sich nicht eher ger�hrt, als bis sie sicher war, dass der Mann nicht Ethan war, sondern der st�hnende grauhaarige Mann. "Ist er wirklich weg?" fragte sie noch einmal vorsichtig. "Ja, das ist er," bekr�ftigte Jethro. "Magst du wieder zu uns kommen?" Das lie� sich die Kleine nicht zweimal sagen, geschickt kletterte sie aus dem Schacht und brachte die beiden Stofftiere mit. "Jemand hat Pedro gefunden!" verk�ndete sie freudestrahlend. Der Agent l�chelte und vermerkte gleichzeitig in seinem Hinterkopf, dass die kaputte Tasche offensichtlich Ethan geh�rte. "Super! Dann komm. Hollis ist verletzt, wir m�ssen sie zu einem Arzt bringen." Einen Moment lang w�nschte er, er h�tte das nicht gesagt. Ihre Augen wurden gro� vor Angst, doch er hatte keine andere Wahl - besser, er erkl�rte ihr den Ernst der Lage, als dass sie �ber die Koffer kletterte und Hollis mit blutigem Gesicht fand. "Mach dir keine Sorgen," f�gte er sanft hinzu. "Wir bringen sie zu einem Arzt, und dann wird alles wieder gut. Es ist nicht schlimm." Shania sah ihn ernst an und begann, in Windeseile �ber die Koffer zu klettern. Jethro seufzte, ein �hnliches Tempo h�tte er auch gern angeschlagen. Doch auf einem Bein und mit einem Golfschl�ger als Kr�cke, sowie nach wie vor schmerzenden Nieren (und anderen K�rperteilen, wie er stirnrunzelnd feststellen musste) w�rde er f�r den R�ckweg wohl ein klein wenig l�nger brauchen.

Und danach konnte von ihm aus die H�lle losbrechen, er w�rde Hollis und sich selbst zu einem Arzt schaffen - und sonst nichts. Seine Kraft war endg�ltig am Ende.




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New PostErstellt: 06.01.09, 18:56  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis hatte sich in der Zwischenzeit etwas erholt. Es war schon ein paar Jahre her, dass sie sich so mies wie in diesem Augenblick f�hlte. Es war noch vor ihrer Zeit bei der CID und w�hrend eines Army Einsatzes in Somalia. Damals war es jedoch weitaus w�rmer und sie nach einem Hinterhalt schwerer verletzt als heute. Ein paar unsch�ne Narben erinnerten sie immer noch daran. Also biss sie die Z�hne zusammen und versuchte sich aufzurichten, als sie pl�tzlich Shania auf sich zu klettern sah. Das kleine M�dchen schlang sogleich die Arme um sie und sah sie mit gro�en Kulleraugen an. �Hat er dir tolle weh getan? Meine Mommy sah auch mal so aus wie und sie sagte dann, das geht alles wieder vorbei.�

Die blonde Frau atmte erleichtert auf brachte ein umst�ndliches Grinsen zustande. � Ja, ein wenig, aber deine Mommy hat recht, es geht wieder vorbei.� Dann schob sie sich weiter nach oben und zeigte auf ihren Rucksack. �Kannst du mir bitte meine Tasche holen?� Nickend sprang Shania sofort auf, warf den ungeliebten Teddy hin und dr�ckte ihr Pedro in den Arm. �Der passt so lange auf dich auf.� W�hrend die Kleine kurz verschwand, sah Hollis sich suchend nach Jethro um. F�r ihn musste wohl auch jede Bewegung eine Qual sein und sie hoffte inst�ndig, dass sie bald zu einem Arzt konnten, denn sie machte sich noch immer mehr Sorgen um ihn als um sich. Als Shania mit dem Rucksack wieder auftauchte, rieb Hollis sich notd�rftig das Blut mit dem Wasser aus ihrer Trinkflasche aus dem Gesicht und w�nschte das Jethro bald wieder auftauchte.



[editiert: 07.01.09, 09:49 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 06.01.09, 19:29  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, auf den riesigen Kofferberg zu klettern, und er musste die Z�hne kr�ftig aufeinander bei�en. Seine Kraft war zu Ende, er wusste, dass er beim Besten willen nicht wieder herunterklettern konnte. Sein Bein trug ihn einfach nicht mehr, es w�re Wahnsinn gewesen, es auch nur zu versuchen. Einen Moment lang blieb er auf dem Bauch liegen, wo er war, und sah sich um. Shania hatte den R�ckweg zum Gl�ck problemlos geschafft und sich um Hollis gek�mmert, die immer noch nicht besonders gut aussah. Er machte sich Sorgen um sie und war nicht bereit, l�nger zu warten. Kurzentschlossen packte er einen gro�en Koffer, schob sich b�uchlings darauf und stie� sich ab. Der Kofferberg war allerdings wesentlich unsanfter als jede Skipiste, so dass der Agent und sein "Gef�hrt" bereits auf halber Strecke getrennte Wege gingen. Gl�cklicherweise bestand der folgende Teil �berwiegend aus Reisetaschen, die den Sturz des Silberfuchses d�mpften. Trotzdem st�rzte er in Sekundenschnelle von einer Kante zur n�chsten, stie� mit Kopf, Armen und Beinen gegen Ecken und Kanten und konnte nicht verhindern, dass er vor Schmerz regelrecht um sein Leben schrie. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis er unten angekommen war und einen Moment lang reglos liegen blieb. Er sp�rte etwas hei�es �ber sein Gesicht laufen, und in seinem Mund machte sich erneut ein vertrauter, aber dennoch unwillkommener Metallgeschmack breit. Sein K�rper schien nun vollst�ndig in Flammen zu stehen. Langsam hob der Agent den Kopf und blickte zu Hollis her�ber. Ein breites Lachen schob sich wie von selbst auf sein schmerzverzerrtes Gesicht. "Verdammt, ich glaube, es wird wirklich Zeit, dass wir hier rauskommen!" grinste er.




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New PostErstellt: 06.01.09, 20:37  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Lautes Poltern und Gibbs� Schrei schreckte Hollis auf. Was war geschehen? Eschrocken blickte sie sich um und entdeckte den Agenten hinter sich. Shania stand neben ihr und sie schaffte es ebenfalls ein leichtes Grinsen zustande zu bringen. �Ja, das wird es�, erwiderte sie erleichtert das er wieder da war. �ber das Wie dachte sie allerdings lieber nicht weiter nach, denn er sah furchtbar aus. Mit einem Ruck erhob sie sich vorsichtig und reichte Gibbs die Hand. �Du hast mir vielleicht einen Schreck eingejagt. Wenn das so weitergeht bef�rchte ich, dass wie das neue Jahr nicht mehr erleben�, versuchte sie zu witzeln, meinte es aber verdammt ernst. In zwei Tagen war Silvester und im Augenblick war ihr alles andere als nach feiern zumute. �Wo hast du eigentlich Pedro gefunden?�, schwenkte sie auf ein anderes Thema um und sah aus den Augenwinkeln wie Shania ihren Lieblingshund fest an sich dr�ckte.

W�hrend die beiden mit sich besch�ftigt waren, betraten zwei Polizisten den verlassenen Flughafen und begannen sich umzusehen. Vorsichtig arbeiten sie sich durch die vereiste Empfangshalle und erreichten kurz Zeit sp�ter die Abfertigungshalle. �Hallo, ist hier jemand?�



[editiert: 07.01.09, 09:49 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 06.01.09, 21:05  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent griff nach Hollis angebotener Hand und zog sie sanft zu sich. Er setzte sich auf, wischte sich mit der freien Hand das Blut aus dem Gesicht und dr�ckte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. "Alles wird gut," fl�sterte er leise und lachte. "Wir werden den besten Start in ein neues Jahr haben, den es nur geben kann." Seine Augen blitzten bei diesen Worten verschw�rerisch. Dann blickte er sich um. "W�rdest du mir den Golfschl�ger geben? Vorrausgesetzt, du schaffst das, ohne mir damit den Sch�del zu spalten?" Er grinste noch immer, allerdings fiel ihm ein, dass Hollis vermutlich nicht wusste, dass er in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Golfschl�gern in Frauenh�nden gemacht hatte. Nun, Hollis war nicht auf den Mund gefallen, entweder w�rde sie nachfragen oder eines Tages die Narbe auf seinem Hinterkopf entdecken, die er Diane zu verdanken hatte. Einen Sch�delbruch hatte er im Moment wohl nicht zu bef�rchten - es sei denn, Hollis wollte es darauf anlegen, dass er das neue Jahr tats�chlich nicht mehr erreichte. Aber das war unwahrscheinlich.

Ein Ger�usch aus der Abfertigungshalle lenkte seine Aufmerksamkeit schlagartig von Hollis ab. "Ist da jemand?" rief eine fragende Stimme. Ihre Rettung war gekommen!� Noch immer auf dem Boden sitzend, blickte der Ermittler die blonde Frau an. "Ich glaube, unser Taxi ist da!"


Die beiden Polizisten hatten sie bereits geh�rt und erschienen wenige Augenblicke sp�ter in der T�r. Fassungslos starrten sie auf das Bild, das sich ihnen bot. Blutverschmierte Gesichter, ein l�chelndes kleines M�dchen und ein verw�stetes Bergsteigerzelt. Und um sie herum herrschte das reinste Chaos.

"Willkommen!" erkl�rte der Agent fr�hlich. "Sie k�nnen den Mund wieder schlie�en, w�rmer wird es dadurch nicht... Haben sie zuf�llig einen Krankenwagen mitgebracht?"




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New PostErstellt: 06.01.09, 21:36  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Beim Anblick der Polizisten l�chelte Shania zwar, trat aber trotzdem an Hollis Seite und griff nach ihrer Hand. Die Erlebnisse der letzten Tage hatten das kleine M�dchen vorsichtig werden lassen.

Ein gro�er, kr�ftiger Polizist ergriff als erster das Wort. Sein Blick streifte Gibbs und blieb dann bei Hollis haften. �Sie sind also die Bundesagenten die verr�ckt genug waren, die Nacht hier zu verbringen. Sch�n das es Ihnen...� Der Mann machte eine Pause und �berlegte seine Worte. �...soweit gut zu gehen scheint. Uhm, und Sie das Kind gefunden haben�, f�gte er noch hinzu, als sich sein kleinerer Kollege einklinkte. �Wir k�nnen Sie allerdings leider nicht in die Stadt bringen, s�mtliche Zufahrtsstra�en sind unpassierbar. Au�er...� Der Polizist dachte kurz nach. �Wir bringe Sie zu Doktor Kody, seine Praxis ist nicht weit von hier.�

Hollis hatte schweigend zugeh�rt, warf einen Blick zu Gibbs und nahm den Vorschlag des Polizisten an. �In Ordnung, dann bringen Sie uns dorthin.� Eine andere Wahl blieb ihnen ohnehin nicht, auch wenn sie lieber irgendwo eine warme Dusche genommen und sich in ein weiches Bett gelegt h�tte.



[editiert: 07.01.09, 14:34 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 06.01.09, 21:49  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Irritiert starrte der kr�ftige Polizist seinen j�ngeren Kollegen an. "Kody?!?! Der Mann ist Tierarzt, du Idiot!" Zu seinem gro�en Erstaunen schien das den grauhaarigen Mann, der immer noch auf dem Fu�boden sa�, nicht weiter zu irritieren. "Kein Problem," erkl�rte Gibbs grinsend. Er hatte den entsetzten Blick der beiden Neuank�mmlinge durchaus registriert und vermutete, dass Hollis und er mittlerweile aussahen wie von den Toten auferstanden. "Mein Hausarzt ist Pathologe, ich bin da nicht so w�hlerisch..." Er konnte sich das Lachen kaum noch verkneifen, als er die nun v�llig verst�rten Gesichter der beiden Beamten sah. Grinsend blickte er zu Hollis her�ber. "Oder kennst du einen besseren Arzt als Ducky?"

Mittlerweile war ihm allerdings auf dem eisigen Boden doch kalt geworden, und so kam er nicht darum herum, die beiden Cops um Hilfe zu bitten. "Tierarzt oder nicht, ich glaube, wir haben keinen Grund mehr, l�nger hier zu bleiben. Allerdings f�rchte ich, dass sie mir in dieser Hinsicht ein wenig unter die Arme greifen m�ssen - im wahrsten Sinne des Wortes." Er l�chelte nicht mehr, weil ihm klar wurde, was f�r eine H�llentour ihm nun bevorstand.






[editiert: 07.01.09, 14:36 von Admin]
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New PostErstellt: 06.01.09, 22:16  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die blonde Frau sch�ttelte den Kopf auf Gibbs� Frage und nickte bekr�ftigend als sie Duckys Namen h�rte. Sie mochte den alten Pathologen gern und konnte sich auch keinen besseren Arzt vorstellen. Au�erdem war ihr Vater ebenfalls Tierarzt und nicht zu untersch�tzen. Als Kinder hatten ihre Br�der und sie selten einen richtigen Arzt aufgesucht. Aus diesem Grund hatte sie kein Problem damit. Gibbs� Bitte an die Polizisten lie� sie allerdings aufhorchen. Sie sagte jedoch nicht, denn sie war froh alleine laufen zu k�nnen und hoffte das er es auch irgendwie schaffen w�rde. Daher schulterte sie ihren Rucksack und nahm Shania an die Hand. �Also dann los, auf ins Warme. Au�er halt...� Sie b�ckte sich und hob den ungeliebten Pl�schteddy vom Boden auf �Den d�rfen wir nicht vergessen.�



[editiert: 07.01.09, 09:48 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 06.01.09, 22:23  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Oh, ja!" pflichtete Gibbs ihr bei. "Und weiter hinten finden sie eine blassgr�ne, aufgeplatzte Tasche - die sollten sie auch besser mitnehmen." Er hatte es mit Hilfe der beiden Polizisten irgendwie geschafft, aufzustehen. W�hrend der j�ngere nach der Tasche suchen ging, hielt Gibbs sich weiter an seinem kr�ftigen Kollegen fest. Auftreten konnte er noch immer nicht einmal ansatzweise, und der Cop war eine wesentlich bessere St�tze als der Golfschl�ger.

Nachdem der j�ngere mit der Tasche zur�ckkehrte, machten sich die f�nf langsam und vorsichtig auf den Weg zum Streifenwagen. Die beiden Cops hatten den grauhaarigen Mann zwischen sich genommen, so dass er nicht umkippte. Dennoch kamen sie nur im Schneckentempo voran, und Gibbs keuchte nach wenigen Metern so besorgniserregend, das sie am liebsten das Weite gesucht h�tten. Es dauerte f�r alle Beteiligten eine gef�hlte Ewigkeit, ehe sie das Fahrzeug endlich erreichten und Gibbs sich mit einem erleichterten Seufzer auf der R�ckbank niederlie�.




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New PostErstellt: 06.01.09, 22:41  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Mit Besorgnis bemerkte Hollis auf dem Weg zum Streifenwagen das Gibbs nicht richtig laufen konnte. Sie fragte sich unweigerlich wann das geschehen war, behielt ihre Gedanken jedoch erst einmal f�r sich. Als sie den Wagen erreicht hatten, fiel ihr ein, dass sie im Eifer des Gefechtes ihre eigenen Sachen vergessen hatten. Mit knappen Worten erkl�rte sie den Polizisten wo sie Gibbs� Seesack und ihre Reisetasche finden konnten und nahm neben Gibbs auf der R�ckbank Platz. Shania hatte sich mit ihrem Pedro im Arm neben das Fenster gekuschelt und wartete das es los ging.

�Was ist mir deinem Bein?�, wollte Hollis besorgt wissen und sah den grauhaarigen Agenten fragend von der Seite an.



[editiert: 07.01.09, 09:48 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 06.01.09, 22:52  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Die Laune des Silberfuchses hatte sich in den letzten Minuten radikal verschlechtert. Die anf�ngliche Erleichterung �ber das Auftauchen ihrer Retter war der ern�chternden Tatsache gewichen, dass sein Besuch beim Arzt nun nicht mehr aufzuschieben war. Das freute ihn zwar auf der einen Seite, weil er sehr genau wusste, dass er dringend medizinische Versorgung brauchte. Auf der anderen Seite wusste er aus Erfahrung, dass Besuche dieser Art die Sache in der Regel erst einmal verschlimmerten. Duckys diagnostizierende Griffe taten meistens mindestens drei mal so stark weh wie die Verletzung selbst - auch wenn sich am Ende der Behandlung eine deutliche Besserung einstellte. Aber bis dahin musste er erst noch kommen - und er wusste nicht, ob er noch in der Lage war, diese Prozedur durchzustehen.

Aber �ndern konnte er ohnehin nichts, und so drehte er seinen Kopf zu Hollis und erkl�rte leicht verlegen: "Ich war auf der Toilette, heute morgen, und... nun ja, ich habe auf dem R�ckweg das Glatteis �bersehen." Dass er Ethan getroffen hatte, verschwieg er. "Ich.... bin ein bisschen ungl�cklich gelandet und habe mir wohl den Fu� ausgerenkt... und das Knie hat's auch ein bisschen erwischt. Aber das wird schon wieder." Er hoffte, dass Hollis nicht fragen w�rde, wie man beim Humpeln �ber Glatteis derart ausrutschen konnte - oder warum er so eilig unterwegs gewesen war. Seine Stirn juckte, und er rieb geistesabwesend mit der Hand dar�ber, bis ihn ein kr�ftiges Brennen an die Platzwunde erinnerte, die er dem Kofferberg zu verdanken hatte. Nun, zumindest war es diesmal kein Golfschl�ger gewesen.



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New PostErstellt: 06.01.09, 23:29  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�Ah so�, erwiderte Hollis mit einem verstehenden Grinsen und dachte an ihren eigenen ungl�cklichen Sturz. Unf�lle dieser Art verdeutlichten ihr einmal mehr, dass sie nicht mehr die J�ngsten waren und manche Sachen nicht mehr so einfach weg steckten. F�r einen Moment schloss sie die Augen und lie� sich in den R�cksitz sinken. Ihr tat ebenfalls alles weh und sie wollte lieber nicht wissen wieviele blaue Flecke sie hatte. Ethan hatte sie ein paar Mal heftig erwischt und sie verfluchte den Kerl bis in alle Ewigkeit. Doch trotz der Schmerzen begann die Anspannung langsam von ihr abzufallen und sie schaffte es, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Auf den Mann der neben ihr sa�. Sanft legte sie ihre Hand auf seine. �Ich bin froh, dass es endlich vorbei ist.� Dabei merkte sie erst im Nachhinein was sie sagte und r�usperte sich verlegen. �Uhm... ich meine... du wei�t schon...� Jethro schaffte es aber auch immer wieder sie durcheinander zu bringen, selbst wenn er nichts sagte.





[editiert: 07.01.09, 09:50 von Admin]
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New PostErstellt: 06.01.09, 23:40  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Nun musste der grauhaarige Ermittler doch lachen. "Was wei� ich?" fragte er mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck zur�ck. Er nahm an, dass Hollis nicht ihre gemeinsame Zukunft gemeint hatte, auch wenn es vielleicht so klingen konnte.

Sie meinte die Nacht in der K�lte, und da hatte sie recht. Kalt war es nicht mehr. Alles andere war noch nicht vorbei. Ethan lief noch frei herum, Shania war noch nicht wieder bei ihrer Mutter (das w�rde das geringste Problem werden) und... nun, ihre "Leidensgeschichte" war auch noch nicht zu Ende... nicht bevor sie beide vom Behandlungstisch aufgestanden waren. Und da hatte Hollis zugegebenerma�en etwas weniger zu bef�rchten als er - sie war nun einmal wesentlich vern�nftiger.

Seufzend schloss Jethro die Augen und bereitete sich innerlich auf die ausstehende Sitzung in der Folterkammer vor. Hoffentlich w�rde es wenigstens vorher einen ordentlichen KAffee geben - nun, notfalls w�rde er selbst daf�r sorgen.




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New PostErstellt: 07.01.09, 08:28  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

In dem Streifenwagen begann es kalt zu werden und Hollis fragte sich wo die Polizisten blieben. Ihre Hand ruhte immer noch auf seiner. M�de schloss sie wieder die Augen und �berging Gibbs�Frage. Sie nahm an, dass er wusste wie sie es meinte. Shania wurde indes ungeduldig und wollte wissen, wann sie zu ihrer Mommy konnte. Unruhig sprang sie auf ihrem Sitz hoch und brachte dabei R�ckbank leicht zum beben. Gleichzeitig wollte sie auch wissen: �Was macht ihr eigentlich mit dem bl�den Teddy? Schmei�t ihr ihn weg?�

Durch eine falsche Bewegung schmerzlich an ihre l�dierte Schulter erinnert, st�hne Hollis auf und sog scharf die Luft ein. Sie wollte sich gegen�ber Gibbs keine Bl��e geben und versuchte den Schmerz so gut es ging zu ignorieren. Daher konzentrierte sie sich auf die durchaus berechtigte Frage des M�dchens und sie sah den Silberfuchs fragend an. Falls sie mit ihrer Vermutung �ber den illegalen F�llinhalt des Pl�schtieres falsch lagen, w�rden sie sich ziemlich blamieren. Es war zudem der einzige Beweis, von ihren Verletzungen einmal abgesehen, den sie gegen Ethan in der Hand hatten. Aus diesem Grund war sie daf�r den B�ren vorerst zu behalten. �Hm, was meinst du? Ich w�rde vorschlagen, wir schauen erst mal was der kleine, braune Kerl verschluckt hat.� Insgeheim musste Hollis l�cheln. Die ganze Situation erinnerte sie stark an alte Zeiten. An die Zeit, als gemeinsam ermittelten und als Team zusammen gearbeiteten.



[editiert: 07.01.09, 20:47 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 07.01.09, 12:33  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro war bereits wieder v�llig in seinen Gedanken versunken und schreckte hoch, als er Hollis' St�hnen h�rte. "Den B�ren?" fragte er und zwang sich zu einem freundlichen L�cheln. "Ich glaube, da hat Hollis schon einen ganz guten Vorschlag gemacht. So ein harter Bauch ist doch nicht normal f�r einen Teddy, was meinst du?" Shania nickte. "Mein Pedro ist viel weicher." Sie dr�ckte den Hund �bergl�cklich an sich.� "Aber er war schon so hart, als Ethan ihn mir gegeben hat. Ich hab ihm nichts zu essen gegeben.." f�gte sie fast vorsichtig hinzu, als ob sie erwarten w�rde, dass ihr jemand die Schuld daf�r gab.� "Wir werden sehen," antwortete Gibbs unverbindlich. Er wusste zwar, dass Shania den B�ren nicht leiden konnte, aber ihn deswegen vor ihren Augen aufzuschneiden, musste nun wirklich nicht sein. Gl�cklicherweise kehrten in diesem Moment die beiden Polizisten mit ihrem Gep�ck auf und Shanian begann, vor Freude auf dem Sitz auf- und abzuh�pfen. "Es geht los!" freute sie sich. "Fahren wir jetzt zu meiner Mama?"

Jethro seufzte, als er ihre Begeisterung d�mpfen musste. "Nein, Shania, das geht leider noch nicht. Es liegt zu viel Schnee, wir kommen nicht bis in die Stadt. Aber wir fahren zu einem richtigen Haus, wo es warm ist und du bestimmt einen hei�en Kakao bekommen kannst. Da k�nnen wir auf deine Mama warten. Magst du Kakao?" Shanias Augen begannen bei dieser Aussicht zu leuchten, und die Tatsache, dass sie noch ein bisschen l�nger auf ihre Mutter warten musste, schien dadurch ertr�glicher zu werden. Jethro hoffte inst�ndig, dass Dr. Kody tats�chlich einen Kakao f�r die Kleine �berhatte. Und dass er eine Kaffeemaschine besa�.

Der kr�ftige Polizist setzte sich hinter das Steuer, startete den Wagen und fuhr los. Tapfer k�mpfte sich der Gel�ndewagen �ber die unwegsame und verschneite Stra�e. Trotz der guten Federung wurden die Insassen kr�ftig durchgesch�ttelt. Jethro registrierte, dass Hollis mehrfach scharf die Luft durch die Z�hne sog, wenn ihre Schulter sich bewegte. Doch er konnte nicht das geringste f�r sie tun, er war zu sehr damit besch�ftigt, seine eigenen Verletzungen m�glichst ruhig zu halten - was sich als ziemlich unm�glich herausstellte. Er biss kr�ftig die Z�hne aufeinander, in der Hoffnung, dass diese der Belastung gewachsen waren. Bei seiner derzeitigen "Gl�cksstr�hne" konnte es auch durchaus passieren, dass er in naher Zukunft auch noch einen Zahnarzt aufsuchen durfte - und die hasste er noch mehr als "gew�hnliche" Wei�kittel. Hollis st�hnte erneut, und der Agent griff vorsichtig nach ihrer Hand. Er dr�ckte sie kr�ftig, um ihr Halt zu geben und sie von ihrer Schulter abzulenken. Er wusste aus eigener Erfahrung, wie gut so ein simpler Handgriff tat, und auch er f�hlte sich besser, wenn er ihre W�rme an seiner Seite sp�rte.

Die Fahrt dauerte nicht lange, nach einer Viertelstunde hatten sie ein einsames, verschneites H�uschen erreicht. Das Hinweisschild "Tierarzt" war unter einem riesigen Schneeberg verschwunden, doch die Zufahrt war passierbar gehalten. Der Gel�ndewagen hielt vor dem Haus, der j�ngere Polizist sprang heraus, schlitterte zur T�r und klingelte.


Dr. Kody

Der schwarzhaarige Tierarzt war �berrascht, als es am fr�hen Morgen pl�tzlich an seiner T�r klingelte. Tiere kennen keine Feiertage, seufzte er in Gedanken und bemitleidete den armen Tropf, dessen Hund ausgerechnet in diesem Schneesturm krank geworden war. Vermutlich war es ein ziemlich �bler Notfall, er kannte die hiesige Bev�lkerung. Niemand ging hier zum Tierarzt, wenn es nicht unbedingt notwendig war - und bei so einem Wetter schon gar nicht. Er war sicher, dass es sich um einen wertvollen Jagdhund handeln w�rde, die meisten Katzen in der Umgebung waren halbwilde Hofkatzen, in die man kein Geld investierte. Es gab schlie�lich immer genug Nachwuchs.

Umso �berraschter war er, als ein junger Polizist vor seiner T�r stand - ohne Hund, aber mit einem vollbesetzten Gel�ndewagen im Hintergrund. "Moin, Doc!" begr��te der junge Mann ihn fr�hlich, und Dr. Kody errinerte sich daran, dass er wenige Meilen entfernt auf einer Farm lebte. Sein Vater hatte eine kleine Rinderherde, zu der er hin und wieder gerufen wurde. "Moin, Tom," fragte der Vet zur�ck. "Was treibt dich denn hier her?" Tom deutete auf den Gel�ndewagen. "Ein K�fig voller Narren," grinste er und blickte sich verstohlen um. "Nein, im Ernst, wir haben zwei Bundesagenten und ein Kind aufgegriffen... sie haben die Nacht im Flughafen verbracht und sind ziemlich stark verletzt. Zur Stadt ist kein Durchkommen, wir werden deine Hilfe brauchen." "Meine Hilfe?!" fragte Dr. Kody entsetzt. "Um Himmels willen, Tom, ich bin Tierarzt!! Wie stellst du dir das vor?!?" Tom zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Aber der Typ hat behauptet, es w�re ihm egal - sein Hausarzt ist Pathologe." "Patho... der hat dich verarscht. Tom, du wei�t, was ein Pathologe ist, ja?!" Tom lachte. "Ja, das wei� ich. Aber das hat er gesagt..." Kopfsch�ttelnd betrachtete der Tierarzt den grauhaarigen Mann, der sich ungeduldig aus dem Auto gek�mpft hatte und nun auf Toms Kollegen gest�tzt n�her kam. Er konnte mit dem linken Bein nicht auftreten und hatte eine h�bsche Platzwunde auf der Stirn, soviel konnte er selbst auf diese Entfernung erkennen. Auf der anderen Seite des Autos stieg ein kleines, offensichtlich unverletztes M�dchen aus. Ihr folgte eine blonde Frau, die ebenfalls eine Platzwunde zierte - und deren Schulter offensichtlich verrenkt war. Nun, zumindest w�rde es eine nette Abwechslung sein, einmal Patienten zu behandeln, die auf die Frage "Wo tut'S denn weh" auch eine verst�ndliche Antwort geben konnten.

Dr. Kody schreckte aus seinen Gedanken hoch, als der grauhaarige Agent pl�tzlich vor ihm stand. "Jethro Gibbs", erkl�rte er freundlich und streckte ihm eine� leicht blutverschmierte Hand entgegen. "Vielen Dank f�r Ihre Hilfe. Sagen Sie, w�re es m�glich, einen hei�en Kakao f�r die Kleine zu bekommen? Und... zwei Tassen starken Kaffee?"




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New PostErstellt: 07.01.09, 15:41  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Mit steifen Gliedern folgte Hollis den beiden Polizisten und Gibbs aus dem Auto. Shania wich nicht von ihrer Seite und umklammerte fest ihre Hand. Genau die Hand, die wenige Augenblicke zuvor Gibbs noch umschlossen gehalten hatte. Ein warmes Gef�hl machte sich in ihr breit, als sie daran dachte wie liebevoll er mit dem kleinen M�dchen umging. Einmal mehr wurde ihr bewusst, wie sehr es ihn geschmerzt haben musste, seine eigene Tochter verloren zu haben. Schnee knirschte unter ihren F��en und sie merkte erneut, dass sie f�r solche Temperaturen nicht ausreichend gekleidet war. Auch Shania begann zu zittern. F�rsorglich zog sie die Kleine n�her zu sich und trat neben die M�nner. Die Aussicht auf etwas Warmes zu trinken, vielleicht sogar auf einen Kaffee, war sehr verlockend. �Oh ja, das w�re wirklich nett�, bemerkte sie mit einem charmanten L�cheln und schob Shania sacht in Richtung des warmen Hauses.

�Keine Ursache, Knochen sind Knochen� bemerkte der Tierarzt und ergriff schmunzelnd die ihm gereichte Hand. �Kody, Dr. Kody. Na, dann kommen Sie mal schnell rein ins Warme. Da finden wir bestimmt auch f�r jeden das passende Getr�nk.�



[editiert: 07.01.09, 21:43 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 07.01.09, 20:55  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Erleichtert folgte Jethro, noch immer auf den st�mmigen Polizisten gest�tzt, dem Tierarzt ins Haus. Hollis, Shania und Tom traten ebenfalls ein. �chzend lie� der Agent sich auf einen Stuhl sinken, sorgf�ltig bedacht, mit dem verletzten Bein nirgendwo anzusto�en. Auch seine Nieren und der von Hollis so liebevoll notversorgte Bereich meldeten sich nun in der entspannenden W�rme erneut zu Wort. Ein Knacken im Funkger�t lie� Tom und seinen Kollegen hastig aufbrechen, offensichtlich hatte es irgendwo in der N�he weitere Schwierigkeiten gegeben. Dr. Kody versorgte Shania mit einem dampfenden Kakao, w�hrend Hollis den Kaffee �berwachte. Dem Agenten war der kritische Blick ihres Gastgebers nicht entgangen, als er bemerkte, wie viel Pulver sie in die Maschine f�llte. Jethro war erleichtert dar�ber, so konnte er zumindest davon ausgehen, dass es halbwegs brauchbarer Kaffee werden w�rde. Und den hatte Hollis vermutlich genauso n�tig wie er selbst.

Als alle mit Getr�nken versorgt waren und um den K�chentisch herum sa�en, blickte Dr. Kody langsam von einem zum anderen. "Nun, ich denke, wir sollten nicht allzu lange z�gern. Ich bin vielleicht kein Humanmediziner, aber... Ihre Verletzungen sehen nicht gerade gut aus." Er schwieg einen Moment und blickte in abwesende Gesichter, die fast in den Kaffeetassen verschwanden. Auch die frostroten Finger, die sich um die hei�en Tassen klammerten, entgingen ihm nicht. "Nun gut, eine St�rkung wird uns allen nicht schaden. Wir k�nnen so lange mit dem theoretischen Teil anfangen. Wer von Ihnen kann mir verraten, was passiert ist?"




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New PostErstellt: 07.01.09, 22:11  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Der starke Kaffee tat gut und weckte Hollis m�de Lebensgeister. Daher ergriff sie auch als erste das Worte: �Wir sind Bundesagenten aus Washington." Die Tatsache, dass sie nicht mehr im Dienst war, lie� sie dabei ganz gekonnt unter den Tisch fallen. "Ein Pilotenstreik und der Blizzard gestern haben uns auf dem Flughafen stranden lassen. Mehrere Umst�nde w�hrend der Evakuierung veranlassten uns die Nacht dort zu verbringen und Shania zu suchen. Dabei gab es leider einige ungl�ckliche Zwischenf�lle�, f�gte sie mit einem schmalen Grinsen hinzu und zuckte zusammen, als neben ihrem Stuhl die nasse Hundeschnauze eines Beagles zum Vorschein kam. Shania war sofort hell begeistert und kroch zu dem gescheckten Vierbeiner unter den Tisch.

�Das ist Porthos. Er ist sehr kinderlieb�, bemerkte der Arzt nur am Rande und musterte die beiden Agenten aufmerksam. Das Ganze klang f�r ihn ziemlich verwirrend und er fragte sich, was wirklich auf dem Flughafen geschehen war. Wie ungl�ckliche Zwischenf�lle sahen die Verletzungen der beiden nicht gerade aus.

Shania hatte mittlerweile schon Freundschaft mit dem h�bschen Jagdhund geschlossen und spielte ausgelassen mit ihm. F�r den Moment schien sie gl�cklich und fragte nicht nach ihrer Mutter.



[editiert: 07.01.09, 22:15 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 07.01.09, 22:24  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Dr. Kody

Der Veterin�r stellte fest, dass sein Besuch die Tassen geleert hatte. "Dann kommen Sie mal r�ber in die gute Stube", forderte er seine ungew�hnlichen Patienten auf. "Wir haben da nur... noch ein kleines Problem, f�rchte ich", erkl�rte er, w�hrend er dem grauhaarigen Mann auf die Beine half. "F�r gew�hnlich habe ich eine Assistentin, die mir zur Hand geht. Aufgrund des Schneesturms habe ich ihr allerdings heute frei gegeben - ich hatte bei diesem Wetter nicht mit Kundschaft gerechnet, wenn ich ehrlich bin. Sie werden mir also wohl oder �bel als Ersatz dienen m�ssen, f�rchte ich." Geschickt dirigierte er seine G�ste durch das Wartezimmer, ehe er die T�r zum Behandlungsraum �ffnete.


Gibbs


Jethro verzog bei den Worten des Arztes keine Miene, obwohl er innerlich v�llig aufgew�hlt war. Aber es war nun einmal nicht zu �ndern. "Sie zuerst!" erkl�rte er bestimmt, nachdem er einen Blick auf den - �berraschend gro�en - Stahltisch geworfen hatte. Ihm tat noch immer alles weh, doch zu sehen, dass es Hollis schlecht ging, war schlimmer. Und die Vorstellung, zusehen zu m�ssen, wie Dr. Kody ihr wehtat, l�ste tief in seinem Innern ein Zittern aus. Er wollte es hinter sich haben und sie gut versorgt wissen, ehe er sich selbst in Ruhe versorgen lassen konnte. Er warf einen auffordenden Blick zu Hollis her�ber, der sie hoffentlich davon abhalten w�rde, �ber dieses Thema eine Diskussion anzufangen. Dr Kody �ffnete den Mund und schien anderer Meinung zu sein, doch ein weiterer Blick des Agenten brachte ihn davon ab, sich in die stille Kommunikation einzumischen.




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New PostErstellt: 07.01.09, 23:02  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Gibbs�Blick sprach B�nde und auch wenn Hollis, ebenso wie der Arzt, anderer Meinung war, verkniff sie sich einen Kommentar. In diesem Moment w�re eine Widerrede ohnehin zwecklos und unn�tze Zeitverschwendung gewesen. Daher nickte sie und sah auffordernd zu dem Arzt. �O.k. dann fangen wir am besten schnell mit mir an. Ich vermute die Schulter ist ausgekugelt, denn ich bekomme meinen Arm so gut wie nicht mehr hoch.� Sie l�chelte verlegen, als der Arzt sie bat sich frei zumachen und zog sich umst�ndlich den Pullover �ber den Kopf. Auf Gibbs�Hilfe verzichtete sie�in diesem Moment lieber, denn sie f�hlte sich merkw�rdiger Weise durch seine Anwesenheit�doch etwas�unwohl. Es gab zwar nichts an ihr was er nicht kannte, aber trotzdem war die Situation eine andere. Immerhin waren sie nicht mehr zusammen und es war ein komisches Gef�hl im BH vor ihm zu stehen. Neben der verrenkten Schulter kamen an ihrem braun gebrannten Oberk�rper mehrere unsch�ne blaue Flecke durch den Sturz und Schl�ge von Ethan zum Vorschein.



[editiert: 08.01.09, 10:47 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 07.01.09, 23:39  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent blickte verlegen zur Seite, als Hollis sich neben ihm zu entkleiden begann. Er hatte seit ihrer Trennung vor �ber einem Jahr keine nackte Frau mehr zu Gesicht bekommen - zumindest keine lebendige. Und er sp�rte sehr deutlich, wie sehr sein K�rper in diesem Moment nach seinem Recht verlangte. Unpraktischerweise sa� er auf einem Stuhl, und seine Hose lie� f�r solche Aktionen im Moment definitiv zu wenig Platz.

Dennoch konzentrierte er sich auf Dr. Kody, als dieser mit der Untersuchung begann. Jethro sah, wie Hollis sich verspannte und die Luft anhielt, als der Arzt pr�fend den Arm bewegte. Er sp�rte, wie unangenehm ihr die aktuelle Situation war, ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, waren ihr �rztliche Behandlungen schon aus Prinzip zuwider. Sanft schob er seine Hand in ihre und dr�ckte sie leicht. Hollis verstand die Aufforderung und gab ihre Anspannung an ihn weiter. "Sie haben Recht," erkl�rte Dr. Kody. "Die Schulter ist ausgerenkt. Ich denke, ich kann sie ohne Probleme wieder einrichten. Es wird ziemlich wehtun, aber sie bekommen anschlie�end eine sch�ne Spritze und dann haben sie damit hoffentlich keine Probleme mehr." Hollis atmete tief durch und nickte. "Dann los."

Mit wenigen geschickten Griffen fasste der Arzt das verletzte Gelenk und brachte es mit einem widerlichen Knirschen wieder in seine vorgesehene Position. Jethro glaubte, sein Trommelfell w�rde platzen und seine Hand brechen. Doch beides schmerzte nicht halb so viel wie die Tatsache, sie so leiden sehen zu m�ssen. Auch wenn er wusste, dass es ihr bald wieder gut gehen w�rde. "Das war es doch auch schon," beruhigte der Arzt die blonde Frau, w�hrend er ihr wie versprochen eine schmerzstillende Spritze verabreichte und die verletzte Schulter mit einem Dreieckstuch ruhig stellte. "Sie sollten sie noch etwas schonen, aber in einer Woche ist sie so gut wie neu."

Nachdem Hollis sich sp�rbar erleichtert wieder angezogen hatte, wandte er sich der Wunde in ihrem Gesicht zu. "Das sollten wir besser n�hen," erkl�rte er. "Damit m�glichst keine Narben zur�ckbleiben. Ich bin kein Sch�nheitschirurg, aber... schlimmer wird es auf keinen Fall." Er blickte in die Gesichter seiner Besucher und war nicht sicher, welches von beiden mehr Furcht zeigte. Ohne eine Widerrede zuzulassen, suchte er die ben�tigten Instrumente zusammen. "Agent Gibbs, sie geben mir bitte die entsprechenden Dinge an," bat er schlie�lich, bevor er mit einer weiteren Spritze bewaffnet neben seine Patientin trat. "Ich glaube, so haben sie es ein bisschen leichter..." Hollis protestierte nicht, als er die Umgebung der Wunde sorgf�lig bet�ubte. Es f�hlte sich ein bisschen wie eine taube Backe beim Zahnarzt an, aber auf jeden Fall besser als ohne.

Kurz darauf begann Dr. Kody sein Werk. Jethro gab sein bestes, die ben�tigten GEgenst�nde anzureichen, doch er wurde mit jedem Stich blasser um die Nase. Mit der freien Hand zog er Hollis fest an sich, und der Veterin�r war nicht sicher, wem diese Geste mehr Halt geben sollte. Zumindest war es der grauhaarige Agent, der bei jedem Einstich zusammenzuckte, w�hrend die Betroffene relativ entspannt sitzen blieb und alles geduldig �ber sich ergehen lie�.

Wenig sp�ter war auch dieser Teil der Behandlung abgeschlossen. Hollis erhob sich erleichtert von dem unbequemen Tisch. Gibbs atmete noch einmal tief durch. Nun gab es endg�ltig keinen Aufschub mehr. Doch er war schlie�lich ein Soldat und kein Kleinkind, also hievte er sich ohne Z�gern auf den Behandlungstisch und ergab sich seinem Schicksal.

"Hm, bei Ihnen wird es wohl etwas l�nger dauern," stelle der Arzt fest. "Wo soll ich anfangen, oben oder unten?" Er bezog sich auf die Platzwunde und den verrenkten Fu�. Die �brigen Verletzungen waren bislang noch von der Kleidung des Agenten bedeckt. "Ist mir egal," knurrte der Liegende. "Hauptsache, sie fangen irgendwo an... sonst werden wir ja nie fertig." Es kostete den Agenten eine gro�e Portion Beherrschung, diese Worte nicht vorwurfsvoll klingen zu lassen.




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New PostErstellt: 08.01.09, 11:19  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�

Der Schmerz in Hollis� Schulter hatte durch die Spritze zum Gl�ck nachgelassen, aber es f�hlte sich trotzdem noch unangenehm an. Sie f�hlte sich wie ein einarmiger Bandit und bef�rchtete, dass sie dem Arzt keine gro�e Hilfe sein w�rde. Zumindest wenn es darum ging Gibbs festzuhalten, denn sie wusste, dass er kein leichter Patient war. W�hrend der Arzt noch einige Vorkehrungen traf, trat Hollis neben Jethro und beugte sich zu ihm herunter. Ihre Haare kitzelten in seinem Gesicht und sie konnte die Anspannung in seinen Augen erkennen. Seine N�he hatte ihr bei der Behandlung sehr geholfen und genau diese wollte sie ihm ebenfalls geben. Trotzdem konnte sie sich eine kleine Spitze nicht verkneifen. �Du wirst doch wohl nicht etwas Schiss haben?�, neckte sie ihn mit einem verschw�rerischen Grinsen. Die Versuchung ihn zu k�ssen war gro� und ihr fiel es schwer es nicht zu tun. Doch die Anwesenheit des Arztes und ihre eigene Scheu hinderten sie daran. Daher stupste sie ihn leicht mit der Nasenspitze an und fl�sterte leise in sein Ohr. �Du hast es ja gleich �berstanden. Dann bist du�wieder wie neu und�wir k�nnen versuchen heil ins neue Jahr zu kommen.� Zwinkernd hob sie den Kopf und trat einen Schritt beiseite, damit der Arzt Platz hatte.

Aufmerksam beobachtete sie die weitere Behandlung und hoffte, dass der Arzt Jethro ausreichend helfen konnte. Gleichzeitig wurde ihr bewusst, dass sie das Wort WIR und das neue Jahr in einem Atemzug benutzt hatte. Ein Satz, der ihr zu denken gab und ihr v�llig unbewusst herausgerutscht war. Dar�ber wollte sie sich allerdings im Momet nicht weiter den Kopf zerbrechen, denn Jethros Behandlung war weitaus wichtiger. Es stand au�erdem�v�llig offen was danach sein w�rde.



[editiert: 08.01.09, 12:29 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 08.01.09, 14:19  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent atmete tief durch, als Hollis Nasenspitze sein Gesicht ber�hrte. Ihre N�he gab ihm Kraft, so dass er ihre Stichelei mit einem Augenzwinkern beantworten konnte. Er hatte verdammt viel Schiss vor dem, was nun folgen w�rde. Aber das ging weder Hollis noch den Arzt etwas an, da musste er nun mal durch.

Dr. Kody entschied sich f�r "oben" und begann, die Platzwunde zu s�ubern und �hnlich wie bei Hollis zun�chst zu bet�uben. Jethro blieb regungslos liegen und r�hrte sich nicht, auch als der Arzt zu N�hen begann, zuckte er nicht mit der Wimper. Es war wesentlich einfacher f�r ihn, mit seinem eigenen Schmerz klarzukommen - damit war er vertraut - als bei der Behandlung jemand anderen zuzusehen.

"Nun..." murmelte der Tierarzt, w�hrend er die Wundr�nder vern�hte. "...den Fu� sehe ich mir gleich an, dann wissen wir mehr. Wie genau haben sie sich das denn nun eigentlich zugezogen?" Er schwieg einen kurzen Augenblick. "Sehen Sie, ich muss es doch ausnutzen, endlich mal mit meinen Patienten reden zu k�nnen!" Jethro h�tte bei diesen Worten beinahe gegrinst, weil er an Ducky denken musste, der f�r gew�hnlich vor �hnlichen Problemen stand. Dr. Kody blickte unterdessen Hollis direkt an. "Gibt es noch weitere Verletzungen, von denen ich wissen sollte?" Er war es nun einmal gewohnt, die Begleiter der Kreaturen auf dem Tisch zu befragen, und das erschien ihm selbst in diesem Fall erfolgversprechender.




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New PostErstellt: 08.01.09, 15:08  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die Frage des Arztes kam f�r Hollis bei Gibbs� offensichtlichen Zustand nicht unerwartet und doch z�gerte sie mit der Antwort. Sie war sich nicht sicher, ob Jethro diese Art der Verletzung zugeben wollte. Das �nderte aber nichts an den Schmerzen die er hatte. Aus diesem Grund ersparte sie sich einen Blick zu dem Agenten und antwortete dem Arzt geradewegs: �Ja, die gibt es.�

Hollis sp�rte f�rmlich Gibbs�vernichtenden Blick, lie� sich jedoch nicht beirren und fuhr fort. Schlie�lich hatte sie sein bestes St�ck am Vorabend selbst verarztet und wusste welche Farbverzierung es angenommen hatte. Egal ob es dem Silberfuchs passte oder nicht. Der kleine Gibbs bedurfte einer Behandlung und zwar genauso dringend wie der gro�e. �Uhm, Agent Gibbs hatte eine unsanfte Begegnung zwischen den Beinen, wenn Sie verstehen was ich meine und nun ja..." Hollis zuckte mit der gesunden Schulter "Sie wissen schon� und warf Jethro einen entschuldigenden Blick zu. Sie ahnte, dass er sie am liebsten gelyncht h�tte, aber damit konnte sie leben. Seine Gesundheit war ihr weitaus wichtiger als seine kindische Scham. Nach vier Ehen konnte er ihr nicht wei� machen, dass er sich ausgerechnet deswegen ins Hemd machte. Au�erdem nahm sie an, dass er auch weiterhin seinen Spa� haben wollte. Spa� den es unter Umst�nden weder f�r ihn, noch f�r seine Partnerin geben w�rde, wenn er sich nicht behandeln lie�. Den Gedanken, ob sie diejenige sein w�rde oder eine andere Frau, f�hrte sie dabei allerdings nicht zu Ende.







[editiert: 08.01.09, 16:22 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 08.01.09, 21:53  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs lie� ein w�tendes Schnarchen h�ren. Das war typisch Hollis, dass sie dem Kerl als erstes Mal von DIESER Verletzung berichtete. Andererseits musste er innerlich lachen, offensichtlich war das ein Teil seiner Anatomie, an dessen Wohlbefinden auch ihr einiges lag. Gleichzeitig fiel ihm auf, dass sie von den anderen Treffern vermutlich nichts genaues wusste - sie wusste nur, dass ihm alles wehtat und er sich nicht bewegen konnte.

"Da g�be es noch ein paar andere K�rperteile," knurrte Gibbs mitten in das bem�ht ernste Gesicht des Arztes. "Und bevor sie vor Neugierde platzen: ich hatte einen etwas ungl�cklichen Zusammensto� mit... einem Verd�chtigen." Dr. Kody nickte verstehend. "Ich nehme an, er hat sie zusammengeschlagen?" Gibbs nickte. "Ich habe einen Moment lang nicht aufgepasst, und er hat mich ziemlich gut erwischt. Er selbst ist allerdings auch nicht schmerzfrei davongekommen!" Es war ihm wichtig, dieses Detail zumindest zu erw�hnen. "Ich glaube nicht, dass etwas passiert ist, aber vermutlich sollten sie sich zumindest meine Nieren mal n�her ansehen. Der Kerl hatte eine Faust wie ein Preisboxer."

Dr. Kody nickte. "Wenn er sie dort getroffen hat, sollten wir das auf jeden Fall durchchecken. Auch Tier�rzte verf�gen bisweilen �ber Ultraschall, und warum sollte der bei Menschen nicht ebenso sch�ne Bilder liefern." Zumindest muss ich Sie vorher nicht rasieren, dachte der Mediziner, doch das sprach er lieber nicht laut aus. "Und als erstes k�mmere ich mich jetzt mal um ihren Fu� - die Hose m�ssten sie dazu wohl besser ausziehen." Seufzend versuchte der Agent sich aufzurichten und dieser Aufforderung nachzukommen. Doch bereits nach wenigen Minuten war klar, dass er es nicht schaffen w�rde - er konnte kaum allein sitzen, geschweige denn seine H�nde bis zu den Schuhen strecken. Dr. Kody lachte. "Keine Panik, Agent Gibbs. Sie sind in guten H�nden." Rasch befreite er den Agenten von seinen Schuhen, was am Linken auf der Stelle zu einer lautstarken Unmuts�u�erung des Patienten f�hrte. Der Arzt wunderte sich nicht dar�ber, das Gelenk war stark angeschwollen und lilablau verf�rbt. "Es n�tzt alles nichts," erkl�rte er mitleidslos. "Die Hose muss auch noch runter." Selbst mit der tatkr�ftigen Unterst�zung von Hollis dauerte es eine Weile, bis auch diese Tat vollbracht war. "Gut," seufzte Dr. Kody. "Vermutlich haben sie eine Zerrung oder einen B�nderriss, unter Umst�nden auch einen Kn�chelbruch. Ich werde die Sache nachher r�ntgen und ggf. auch hier einen Ultraschall machen, aber..." "erstmal m�ssen sie gucken, was Sache ist", vollendete Gibbs den Satz. Seine Stimme war ungew�hnlich heiser und unterdr�ckte das Zittern kaum. Es war nicht sein erster B�nderriss, er wusste, dass der Arzt pr�fen musste, in wie weit das Gelenk noch beweglich war. Und das tat erfahrungsgem�� h�llisch weh, selbst f�r einen Marine.




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New PostErstellt: 08.01.09, 22:16  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Als Gibbs seine Nieren erw�hnte, hatte Hollis ihm einen strafenden Blick zu geworfen. Davon hatte er ihr gar nichts gesagt. Sie wollte lieber gar nicht mehr wissen mit welchen Schmerzen er die Nacht und dar�ber hinaus verbrachte. Da sie aber ahnte welche Schmerzen bei der folgenden Untersuchung auf ihn zu kamen, lie� sie es sich nicht nehmen an seiner Seite zu sein. Aufmunternd versuchte sie ihn abzulenken. �Du hast mir noch gar nicht erz�hlt wie es den anderen geht. Sind Ziva und Tony immer noch wie Hund und Katze? Abby immer noch so abgedreht und McGee ein gefeierter Autor? Und vor allem Ducky, wie geht es meinem Lieblingspathologen?� Hollis fragte fast ohne Luft zu holen, w�hrend der Arzt Jethros Fu� in Angriff nahm. Dabei strich sie automatisch immer wieder sacht mit dem Daumen �ber seinen Handr�cken und versuchte sein wie auch ihr eigenes Zittern weg zu wischen.



[editiert: 09.01.09, 09:00 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 08.01.09, 22:37  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro l�chelte, als Hollis nach seinem Team fragte. Tats�chlich gelang es ihm, einen Moment an etwas anderes zu denken, doch wenige Sekunden sp�ter holte Dr. Kody ihn kompromisslos in die Realit�t zur�ck. Der Schmerz durchzuckte ihn bis in die Haarspitzen, und er konnte nicht anders, als ihn sich aus dem Leib zu schreien. Hollis Hand umklammerte seine, er sp�rte ihren Schock �ber seine Reaktion sofort. Sie gab ihm Halt und Kraft, und er dr�ckte ihre Hand fest, damit sie blo� nicht auf die Idee kam, ihn loszulassen. Dem ersten Griff von Dr. Kody folgte ein zweiter und ein Dritter, und beide Male wusste sich Jethro nicht anders zu helfen als lauthals zu schreien.

"Sagen Sie, Agent Gibbs..." fragte der Mediziner, nachdem er den Kn�chel endlich losgelassen hatte und ein St�ck weiter ans Kopfende getreten war. "Kann es sein, dass ihr Knie auch etwas abbekommen hat?" "Schon m�glich," brummte der Agent keuchend. Der Arzt tastete pr�fend �ber das geschwollene Gelenk, schien aber nichts schlimmes finden zu k�nnen. Zumindest reagierte sein Patient nicht. Der Veterin�r blickte auf die lange, l�ngst verheilte Narbe, die sich quer �ber die Kniescheibe zog. "Hatten sie mal einen Kreuzbandriss?" fragte er neugierig. "Schon m�glich," bekam er erneut zur Antwort. "Was soll das hei�en, schon m�glich?!" fragte der Arzt verwirrt zur�ck. "Eigentlich merkt..." Jethro unterbrach ihn. "Ich habe keine Ahnung, was alles kaputt war. Es ist eine Kriegsverletzung, und... ich hatte damals andere Dinge im Kopf." Wichtigere Dinge, f�gte er in Gedanken hinzu. Die Erinnerung an den Verlust von Shannon und Kelly schmerzte noch heute st�rker als das - damals v�llig zertr�mmerte - Knie. Dr. Kody ging nicht weiter darauf ein und erstellte in aller Ruhe eine R�ntgenaufnahme des verletzten Kn�chels, um einen Bruch sicher ausschlie�en zu k�nnen. Da er das Gelenk daf�r nicht viel bewegen musste, lie� sein Patient es geduldig mit sich geschehen.




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New PostErstellt: 08.01.09, 22:53  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Gibbs�Schmerzensschrei ging Hollis durch Mark und Bein und sie w�nschte ihm irgendwie helfen zu k�nnen. Doch so konnte sie ihn nur halten und mit ihrer Anwesenheit Kraft geben. Einf�hlungsverm�gen schien dem Tierarzt durch seine eigentlichen Patienten wohl ein bisschen abhanden gekommen zu sein. Mit Sicherheit bissen und bellten sie anstatt ihren Schmerz hinaus zu schreien. Doch das konnte Jethro schlecht tun. Das R�ntgen lief zu Hollis� Erleichterung ruhig vonstatten und sie sah wie Gibbs sich leicht entspannte. Vorsichtig strich sie ihm eine Haarstr�hne aus dem Gesicht und hielt seinem durchdringenden Blick stand. �Ich werde mal nach Shania schauen. Die Kleine bekommt wom�glich noch Angst, wenn sie dich hier h�rt. Ich m�chte sie nicht unbedingt noch einmal suchen m�ssen.�



[editiert: 09.01.09, 09:02 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 08.01.09, 22:55  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro blickte Hollis unverwandt an, er wagte es kaum, zu blinzeln. Vorsichtig r�ckte er ihre Hand etwas fester. "Bitte... bitte bleib," bat er sie leise. "Lass mich nicht allein. Wenn... wenn du kannst."






[editiert: 08.01.09, 22:57 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 08.01.09, 23:09  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Seine Bitte �berraschte und ber�hrte sie zu gleich. Ein sanftes L�cheln huschte �ber Hollis�Gesicht und die gab ihm einen Kuss auf die Stirn. �Nur keine Panik Gunny, die Kavallerie kommt gleich wieder. Versprochen!�, und mit diesen Worten verlie� sie�den Raum.

Shania sa� wie vermutet mit ihrem Pedro �ngstlich unter dem K�chentisch und sah sie mit gro�en Kinderaugen an. �Warum tut der Doktor ihm weh?�, wollte sie vorsichtig wissen und kroch langsam hervor. Hollis zog das kleine M�dchen zu sich auf den Schoss und erkl�rte ihr mit einfachen Worten was der Arzt tat. Die blonde Frau war erneut begeistert wie gut die Kleine ihre Sprache verstand, denn Shania nickte erleichtert und fragte, ob sie ein wenig fernsehen k�nnte.



[editiert: 09.01.09, 09:01 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 08.01.09, 23:31  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro blickte Hollis nach, als sie den Raum verlie�, und atmete tief durch. Technisch gesehen machte es keinen Unterschied, ob sie neben ihm stand oder nicht - aber er war eben keine Maschine und mit ihr verlie� ein gro�es St�ck seiner Kraft den Raum.

Dr. Kody hatte seinen Kn�chel mit einem Gipsverband und das Knie mit einer mehr oder weniger provisorischen Schiene versorgt - Tierbeine hatten nun einmal andere Gr��en - und ihm anschlie�end zwei schmerzstillende Spritzen verabreicht. "Dann wollen wir doch mal sehen, was ihr Verd�chtiger sonst noch so mit ihnen gemacht hat," schlug er vor und bedeutete Gibbs, sein Hemd auszuziehen und sich umzudrehen. Sein Gesicht bekam einen geschockten Ausdruck, als er den R�cken des Patienten zu Gesicht bekam, und er war froh, dass der Agent ihn nicht sehen konnte. Die gesamte R�ckenpartie war mit Bluterg�ssen �bers�t, die von gr�n �ber lila bis schwarz das gesamte Farbspektrum abdeckten. Der Kerl musste wirklich verdammt hart zugeschlagen haben. Vorsichtig griff der Tierarzt nach einem Gel und began, es auf dem entsprechenden Bereich zu verteilen. Gibbs grinste, weil es f�rchterlich kalt und glitschig war, aber zumindest tat es nicht besonders weh. "Soweit ich sehen kann, haben sie noch einmal Gl�ck gehabt, Agent Gibbs," erkl�rte Dr. Kody. "Der Ultraschall zeigt einige kleinere H�matome an den Nieren, aber keine schlimmeren Verletzungen. Ich werde nachher noch eine Urinprobe von ihnen untersuchen, und sie m�ssen die Sache auf jeden Fall weiter beobachten lassen. Damit ist nicht zu spa�en, verstanden?!" "Aye, Sir," seufzte der Agent und salutierte beinahe gewohnheitsm��ig. Auch wenn das nicht gerade gut ging, wenn man auf dem Bauch lag.

"Sie m�ssen ihre Nieren au�erdem in der n�chsten Zeit etwas schonen," fuhr Dr. Kody fort. "Ich gebe ihnen nachher noch ein harntreibendes Mittel, damit sie kr�ftig durchgesp�lt werden und das Blut besser abgebaut werden kann. Und f�r die n�chsten zwei Wochen gilt: wenig Kaffee, und mindestens ein Liter Nierentee pro Tag. Besser zwei." Er ignorierte, dass sein Patient die Augen verdrehte und war erleichtert, dass dessen Kollegin in diesem Moment zur�ckkehrte. Sie hatte die letzten Worte geh�rt und ihr Blick verriet, dass sie nach Kr�ften f�r die Umsetzung dieser Anweisung sorgen w�rde. Ein Teil von Dr. Kody war froh, dass er nicht in ihrer Haut steckte.

"Nun, dann k�nnen wir ja weitermachen..." erkl�rte er langsam. "Drehen Sie sich noch einmal um, Agent Gibbs? Und dann... nun ja, m�ssen wir sie wohl oder �bel auch von ihrer Unterhose befreien."






[editiert: 10.01.09, 19:13 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 09.01.09, 09:46  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Gibbs und Tee, diese Vorstellung verursachte bei Hollis einen innerlichen Lachanfall und gleichzeitig den festen Vorsatz, darauf zu achten, dass er der Anweisung des Arztes Folge leistete. Sie kannte seine Schw�che f�r Kaffee und wusste, dass gerade diese Auflage f�r ihn besonders hart werden w�rde. Doch zun�chst stand eine andere Pr�fung an und f�r diese versuchte sie sich so gut es ging zu wappnen.

Mit Jethro zu schlafen war f�r sie immer etwas besonderes gewesen. Aus diesem Grund fiel es ihr besonders schwer, dem Arzt hier und jetzt bei Gibbs� Verletzung zu helfen. Hollis h�tte l�gen m�ssen, wenn sie jemand gefragt h�tte, ob es ihr etwas ausmacht. Denn das tat es sehr wohl und nicht nur wegen der k�rperlichen Aspekte. Es gab so manche Nacht in der sie sich leidenschaftlich liebten, es ruhig angehen lie�en oder einfach nur still beieinander lagen. Die blonde Frau erinnerte sich vor allem an ihre zweite gemeinsame Nacht. An den Abend als sie gemeinsam den Fall �ber diverse zerst�ckelte Leichen l�sten und sie vor nachhaltigem Ekel keine Ruhe finden konnte. Obwohl sie beide zu diesem Zeitpunkt erst am Anfang ihrer Beziehung standen und sie nicht wusste woran sie bei ihm war, hatte er sie nach Hause begleitet. Und er war geblieben, die ganze Nacht und den ganzen Morgen. Sie halfen sich gegenseitig das Gesehene zu vergessen und zu verarbeiten. Ein sch�nes Gef�hl, was sie seitdem nicht mehr missen wollte. Und Hollis wusste, dass es ihm in gewisser Weise ebenso ging. Nicht f�r umsonst stand Jethro einige Zeit sp�ter, nachdem Cassidy ihre Leute verloren hatte, schweigend vor ihrer T�r. Er entschuldigte sich nicht, dass ihr gemeinsames Wochenende deswegen geplatzt war. Das brauchte er auch nicht. Er wollte nur mit ihr reden und gleichzeitig schweigen. Er wollte das Gef�hl haben verstanden zu werden und das gab sie ihm.

Daher trat Hollis ohne weiter dar�ber nachzudenken an den Tisch und schenkte Jethro ein warmes L�cheln. �Dann wollen wir mal. Desto schneller hast du es hinter dir.� Vorsichtig half sie ihm sich umzudrehen und die Unterhose abzustreifen. Der Anblick der sich ihnen bot, war zwar bei weitem nicht mehr so verheerend wie auf der Toilette des Flughafens, aber trotzdem noch immer erschreckend. Hollis�H�nde zitterten und ihre Mundwinkel zuckten. Man konnte sehen, dass es sie nicht kalt lie�. Schnell wandte sie sich ab und sah fragend zu dem Arzt. �Wie kann ich noch helfen?�





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New PostErstellt: 09.01.09, 12:49  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro blieb steif wie ein Brett auf dem Stahltisch liegen, w�hrend Hollis und Dr. Kody ihn auch von seinem vorletzten Kleidungsst�ck befreiten. Nun trug er nur noch die eine einsame Socke am rechten Fu�. Eigentlich h�tte er gerne zumindest sein T-Shirt wieder angezogen, im Moment erinnerte er sich selbst verd�chtig an eine von Duckys Leichen. Auch wenn die keine Socken trugen.

"Ich denke, ich komme erst mal allein zurecht," antwortete Dr. Kody auf Hollis Frage. Der erleichterte Ausdruck im Gesicht der blonden Frau war nicht zu �bersehen, w�hrend sie ein St�ck zur Seite trat und erneut Jethros Hand fasste. Der Agent sah sie nicht an, er starrte krampfhaft an die Decke und schien in Gedanken weit fort zu sein. Allerdings dachte er offensichtlich an die gleichen Dinge wie Hollis kurz zuvor - zumindest begann Klein-Gibbs sich neugierig aus seinem haarigen Domizil hervorzustrecken. Jethros Gesicht verf�rbte sich ungew�hnlich rot, doch er wusste, dass er ohnehin nichts dagegen tun konnte. Gl�cklicherweise hielt sich seine Erregung in akzeptablen Grenzen, so dass Dr. Kody sich einen entsprechenden Kommentar verkniff. Er war zwar Tierarzt, doch auch ihm war klar, dass die m�nnliche Sexualit�t nun einmal auf Ber�hrung reagierte - unabh�ngig von der Situation.

Mit �rztlicher Sachlichkeit nahm er die betroffenen K�rperteile in Augenschein. Hier waren die Bluterg�sse gl�cklicherweise nicht ganz so schlimm wie auf dem R�cken, aber der Mediziner schluckte innerlich. Er wollte lieber gar nicht wissen, wie fest der Verbrecher zugetreten haben musste, um so eine Verf�rbung zu verursachen. Er hoffte, dass die Hoden selbst nicht gesch�digt worden waren - aber wenn das der Fall war, musste der Patient auf der Stelle in ein Krankenhaus. Und es gab nur eine M�glichkeit, das festzustellen. "Ultraschall", murmelte er leise. Und diesmal waren auch bei diesem Patienten Haare im Weg.

Jethro hatte mittlerweile die Augen geschlossen und lag noch immer stocksteif und regungslos da. Er h�rte nicht zu, �ber was Hollis und Dr. Kody sich unterhielten, w�hrend der Arzt irgendwelche Vorkehrungen traf. Was auch immer der Doc vorhatte, er w�rde ohnehin keine M�glichkeit haben, der Sache zu entkommen. Er sp�rte, dass Dr. Kody seinen Intimbereich mit etwas kaltem einzuschmieren begann und wurde misstrauisch. Er �ffnete die Augen und sah im gleichen Moment eine Klinge in der Hand des Veterin�rs aufblitzen. Es war schon fast ein Reflex, der ihn auf der Stelle zusammenzucken lie�. Beinahe w�re er dabei vom Tisch gerutscht, h�tte Hollis ihn nicht geistesgegenw�rtig festgehalten.

"Was war das denn?!" schimpfte Dr. Kody ver�rgert. Sein Zeigefinger blutete leicht, weil Jethros pl�tzliche Bewegung ihn gegen das scharfe Skalpell gedr�ckt hatte. "Entschuldigung," murmelte der Agent verlegen, w�hrend er noch immer aufrecht sitzen blieb. "War wohl ein Reflex... ich musste pl�tzlich daran denken, was Tier�rzte normalerweise mit, �h, dieser Sache bei ihren Patienten tun. Es tut mir leid, ich... ich wollte sie nicht verletzen." Mittlerweile war er dunkelrot angelaufen, zeigte aber sehr deutlich, dass er nicht bereit war, sich einfach so wieder hinzulegen. Jemanden, dessen berufliche Erfahrungen mit diesem K�rperteil sich in erster Linie auf Kastrationen beschr�nkten, wollte er um keinen Preis auch nur in die N�he seiner empfindlichen Teile lassen - jedenfalls nicht, so lange er ein Messer in der Hand hielt.

Hilflos blickte der Arzt zu Hollis her�ber, w�hrend er den Latexhandschuh auszog und ein Pflaster �ber die kleine Wunde klebte. Und was machen wir jetzt? fragte sein Blick. "Durch den Pelz kann ich keinen Ultraschall machen, Agent Gibbs," erkl�rte er seufzend. "Und ich kann im Moment nicht beurteilen, wie tief oder schwer die Verletzungen gehen. Ich will ihnen helfen, mehr nicht!" Jethro atmete tief durch, er wusste, dass Dr. Kody Recht hatte und er sich gerade wie ein Kleinkind anstellte. Doch die �berwindung war zu gro�. Er blieb unver�ndert sitzen und wich den Blicken von Hollis und dem Arzt aus.

Dr. Kody seufzte noch einmal und wandte sich dann leise Hollis zu. "Ich denke, wir haben an dieser Stelle zwei M�glichkeiten. Die eine ist, dass Sie die Sache mit dem Rasieren in die Hand nehmen - vermutlich hat er zu Ihnen ein gr��eres Vertrauen, dass Sie seinen besten St�cken kein Leid zuf�gen. Die andere M�glichkeit besteht darin, dass ich ihn ruhigstellen muss. Aber das w�rde ich eher ungern tun, weil ich mit der Dosierung beim Menschen keine Erfahrung habe. Und ich m�chte es ihm eigentlich ersparen, ihn stundenlang au�er Gefecht zu setzen - f�r eine Untersuchung von einer Viertelstunde." Er blickte Hollis auffordernd an. "Die Entscheidung liegt bei Ihnen."




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New PostErstellt: 09.01.09, 14:13  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Das Gesicht der blonden Frau wechselte von leichtem Rot zu erschrockenem Blass. Obwohl sie nach Jethros Schreckreaktion schon �hnliches bef�rchtete, hatte sie doch gehofft, dass der Tierarzt sie nicht darum bitten w�rde. Wie es schien blieb ihr aber nichts anderes �brig, wenn sie nicht riskieren wollte, dass der Agent durch eine falsche Dosierung Beruhigungsmittel au�er Gefecht gesetzt wurde. Sie schluckte, atmete durch und versuchte sich so gut es ging zu sammeln. Als junges M�dchen hatte sie ihrem Vater �fter in seiner Tierarztpraxis beim rasieren von Tieren geholfen. Und auch als ihr �ltester Bruder sich�einen Arm gebrochen hatte, waren sein Hals und Kinn durch ihre Hilfe heil geblieben. Doch das lag alles Jahre zur�ck und war auch etwas v�llig anderes. Allerdings h�tte sie es bei der Army nie soweit gebracht, wenn sie bei jeder kleinen Schwierigkeit gekniffen h�tte. Daher fasste�die ehemalige Agentin�sich ein Herz und nahm das Rasiermesser an sich. Erfahrungsgem�� rasierten sich solche schwierigen Stellen im nassen Zustand relativ schmerzlos. Aus diesem Grund sah sie diesbez�glich kein Problem. Au�erdem bedurften nur die �u�eren Ans�tze einer Enthaarung und alle wichtigen Stellen w�rden so gut wie unber�hrt bleiben. Beruhigend legte Hollis Jethro ihre Hand auf den Bauch, genau an die Stelle, an der sie gern begonnen hatte mit ihm zu spielen. Sie sp�rte wie er unter ihrer Ber�hrung erzitterte und auch ihre Finger zu vibrieren begannen. Tief durch atmend musste sie sich zur Ruhe zwingen und signalisierte ihm das Gleiche zu tun. Ihre Worte waren zwar nicht sonderlich aufbauend, aber daf�r umso bestimmender. �Tue mir den Gefallen und halt still! Sonst kann ich f�r nichts garantieren. Es ist schon eine Weile her, dass ich meinen Bruder das Gesicht rasieren durfte und er hat es �berlebt. Also keine Panik, ich kriege das hin.�

Ein schelmisches Grinsen huschte �ber ihr Gesicht, als der Arzt sich kurz weg drehte und sie dem Silberfuchs verschw�rerisch ins Ohr fl�sterte: �Vielleicht gef�llt es dir ja hinterher sogar und du gew�hnst dich daran.� Dann zog sie ihren Arm aus der Schlinge, biss die Z�hne zusammen und streifte sich ein paar Latexhandschuhe �ber. Mit bedachten, sorgf�ltigen Griffen machte sie sich ans Werk und �berging dabei den erneut aufkommenden Schmerz in der Schulter. Sie konzentrierte sich so stark, dass sie gar nicht bemerkte, dass sie ihre Lippe blutig kaute. Ein, zwei Mal zuckte Gibbs zur�ck und der kleine Gibbs schnippte gef�hrlich nah in die N�he der Klinge. Ohne Z�gern brachte sie den Schlingel in Sicherheit und warf Jethro einen warnenden Blick zu. Erst als sie sicher war, dass alle st�renden Haare beseitigt waren, durfte sein kleiner Kerl wieder machen was er wollte.

Erleichtert, das Ganze ohne Blutvergie�en und Schaden �ber die Runden gebracht zu haben, atmete Hollis nach einer Weile aus und warf die Handschuhe in einen Eimer. �So geschafft. Alles fertig, alles heil und noch dran,� bemerkte sie sichtlich entspannter und zwinkerte dem grauhaarigen Agenten zu. Ob er allerdings der gleichen Meinung war, konnte sie nicht sagen und legte noch einmal die Hand auf seinen Bauch. �Oder hast du mir etwa nicht vertraut?�



[editiert: 09.01.09, 16:23 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 09.01.09, 17:57  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro blies kr�ftig Luft aus der Nase, als er Hollis Hand erneut auf seinem Bauch sp�rte. Eigentlich wusste er selbst nicht so genau, warum er sich so f�rchterlich angestellt hatte, vermutllich w�re auch bei Dr. Kody nichts passiert, da der im Rasieren zumindest wesentlich ge�bter und schneller war als Hollis. Doch ein Teil seines Gehirns hatte auf stur geschaltet. Selbst nach Hollis beruhigender Ber�hrung war es ihm mehr als schwer gefallen, sich noch einmal flach hinzulegen.

Nun stand sie erneut neben ihm und zwinkerte. Der Agent verzog das Gesicht zu einem leichten Grinsen und wusste, dass sie die Antwort auf seine Frage kannte. Er hatte ihr vertraut, und er w�rde es jederzeit wieder tun. Er registrierte, dass ihre Lippe blutete, doch er sprach sie nicht darauf an. Vermutlich hatte sie seinetwegen ihre verletzte Schulter mehr strapaziert als gut f�r sie war. "Und, wie sieht es jetzt da unten aus?" fragte er schelmisch. "Wie ein rosa Ferkelchen?" Dass die eigentliche Behandlung erst noch folgte, hatte er beinahe vergessen, und daher quiekte er erschrocken auf, als Dr. Kody das kalte Gleitgel aufbrachte.




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New PostErstellt: 09.01.09, 18:17  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�Nennen wir es interessant�, erwiderte Hollis mit einem schelmischen Grinsen und beobachtete wie der Arzt weitere Vorkehrungen traf. Sie hoffe, dass die Behandlung bald zu Ende sein w�rde und sie endlich etwas Ruhe finden konnten. Zu ihrem Bedauern sah es allerdings nicht danach aus. W�hrend sie schweigend neben den beiden M�nnern stand, tauchte Shania in der T�r zum Behandlungsraum auf. Sie schielte um die Ecke und musterte Gibbs mit einem kindlich neugierigen Blick. Doch sie verlor recht schnell das Interesse an dem nackten Mann und huschte an Hollis� Seite. �Die Kinder im Fernsehen haben einen dicken, runden Mann aus Schnee gebaut. K�nnen wir das nachher auch machen? Oh jaaa, biiittteeee?�

Die blonde Frau strich dem M�chen lachend �ber die Haare. �Ja, mal sehen, vielleicht.� Sie beneidete Shania um ihr kindliches Gem�t. Kinder�sahen die Dinge viel einfacher und unkomplizierter als Erwachsene.�Hollis w�nschte sich das auch wieder zu k�nnen.



[editiert: 09.01.09, 18:30 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 09.01.09, 21:46  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent l�chelte das M�dchen freundlich an. Es st�rte ihn in diesem Moment nicht, dass die Kleine ihn nackt sah. Sie war noch klein, und f�r Kelly war es die nat�rlichste Sache der Welt gewesen, mit ihrem Vater zusammen in der Badewanne herumzuplanschen. "Das kriegen wir schon hin," versprach er der Kleinen. "Im Moment m�ssen wir hier noch ein bisschen weitermachen. Aber heute nachmittag bauen wir einen Schneemann, der dreimal so dick ist wie der im Fernsehen. Einverstanden?" Da noch immer keine Wetterver�nderung in Sicht war, ging er davon aus, das sie ohnehin noch eine Weile die Gastfreundschaft des Doktors in Anspruch nehmen mussten.

Dr. Kody war peinlich ber�hrt, als die Kleine in der T�r auftauchte. Er schalt sich selbst daf�r, die T�r zum Sprechzimmer nicht abgeschlossen zu haben, als sie den Patienten ausgezogen hatten. "Shania, magst du noch ein bisschen mit Porthos spielen?" fragte er hastig. "Er langweilt sich immer schnell, wenn er allein ist, und ich kann hier im Moment nicht weg." Die Kleine blickte ihn scheu an, verschwand dann aber genauso schnell, wie sie gekommen war. Der Veterin�r begann nun endlich mit dem Ultraschall, was sein kaprizi�ser Patient mit einem unterdr�ckten Kichern begleitete. "Was ist so lustig?!" fragte der Vet verwirrt. "Es kitzelt," antwortete Jethro grinsend. "Und zwar f�rchterlich." "Ach so," grinste der Mediziner zur�ck. "Aber das ist kein Grund, hier herumzuzappeln... halten Sie still, sonst werden wir nie fertig!"

Wenige Minuten sp�ter war die Behandlung endlich abgeschlossen. "Sie haben offensichtlich Gl�ck im Ungl�ck gehabt," diagnostizierte Dr. Kody, w�hrend Gibbs erleichtert begann, sich wieder anzuziehen. Hollis unterst�tzte ihn, wenn er allein nicht weiterkam. "Okay, nicht so schnell..." bremste der Tierarzt die beiden. "Ganz fertig sind wir noch nicht, sie d�rfen noch ein bisschen Nadelkissen spielen." "Toll!" freute sich der Agent sarkastisch. "Das war schon immer mein Traumberuf!"




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New PostErstellt: 09.01.09, 22:06  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Spritzen konnte Hollis f�r den Tod nicht ausstehen und�legte sie keinen sonderlichen Wert darauf bei der weiteren Behandlung dabei zu sein. Daher sah sie etwas unschl�ssig zwischen den beiden M�nnern hin und her. Dann beschloss sie aber, dass Jethro das auch ohne sie schaffen konnte und wandte sie sich an den Arzt. �K�nnte ich mich bei Ihnen eventuell irgendwo frisch machen? Das w�re furchtbar nett.�



[editiert: 10.01.09, 08:40 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 09.01.09, 22:35  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Aber sicher", antwortete Dr. Kody. "Das Badezimmer ist im Flur, die dritte T�r auf der rechten Seite. Haben sie Reservekleidung dabei?" Als die blonde Frau nickte, blickte er zu Jethro her�ber. "Sie ebenfalls?" "Nein," gab der Agent z�hneknirschend zu. "Ich war auf dem Heimweg und hatte nicht mehr eingepackt als n�tig." Dr. Kody nickte verst�ndnisvoll und folgte der blonden Frau, um ihr die entsprechenden �rtlichkeiten zu zeigen. Kurz darauf kehrte er mit einem Stapel aus Kleidungsst�cken zur�ck. "Sie sind nicht wesentlich gr��er als ich, die Sachen k�nnten einigerma�en passen," bot er an. "Ich glaube, es tut ihnen gut, ein paar frische Sachen anzuziehen... und ich bef�rchte, die Jeans werden sie ohnehin nicht �ber den Gips bekommen." Der Silberfuchs nickte und blickte den Tierarzt an. "Vielen Dank, Doktor, f�r alles, was Sie f�r uns tun." Dr. Kody nickte nur. "Daf�r nicht," erwiderte er. "Das ist doch eine Selbstverst�ndlichkeit."

Anschlie�end wandte er sich wieder den medizinischen Themen zu, w�hrend sein Patient geduldig sitzen blieb. Spritzen waren kein Problem f�r ihn, auch ohne Hollis Beistand. "Das hier ist eine Heparinspritze," erkl�rte der Mediziner, nachdem er eine kleine Injektion in die Hand genommen hatte. "Es verd�nnt das Blut, das ist wichtig, weil sie in den n�chsten Wochen ihren Kn�chel nicht ausreichend bewegen k�nnen. Dadurch besteht ernsthafte Gefahr, dass es zu einer Thrombose kommt. Und deshalb m�ssen sie einmal am Tag eine bestimmte Dosis spritzen, solange sie den Gips tragen. Ich zeige ihnen, wie Sie das am besten machen, Sie m�ssen es ja ohnehin in den n�chsten Tagen selbst �bernehmen. Das kostet vielleicht am Anfang etwas �Berwindung, ist aber nicht weiter tragisch."

Der Agent nickte, w�hrend er Dr. Kody aufmerksam zusah. "Das wird kein Problem," versicherte er. "Gut," fuhr der Mediziner fort. "Dann gebe ich ihnen noch eine Heparinsalbe mit, f�r ihren R�cken und... die Bluterg�sse. Die tragen sie zweimal am Tag d�nn auf, vielleicht unterst�tzt sie da ihre Freund....liche Kollegin." Der Vet bekam so gerade noch die Kurve, und der Agent schmunzelte. "Auch das wird sich l�sen lassen. Sonst noch was?" "Wie ich schon sagte: wenig Kaffee, maximal eine Tasse am Tag. Ein bis zwei Liter Nierentee und ansonsten: Ruhe. Sehr viel Ruhe. Und ihre Verletzungen stellen sie bitte in einem Krankenhaus vor, sobald das Wetter besser wird. Damit ist nicht zu spa�en - sie sollten auch ihren Blutdruck in den n�chsten Wochen t�glich kontrollieren. Hoher Blutdruck kann ein Hinweis auf eine Nierenverletzung sein. Ach ja, und da wir hier in der Praxis auch ein kleines Labor haben, werde ich ihnen sicherheitshalber noch etwas Blut abnehmen - und eine Urinprobe h�tte ich auch gerne noch."

Jethro grinste und krempelte einen �rmel nach oben. "Mit Blut kann ich wohl dienen. Aber zur Toilette muss ich gerade beim besten Willen nicht." "Das wird sich gleich �ndern," antwortete Dr. Kody, w�hrend er geschickt die Armvene staute und etwas Blut in ein Reagenzglas laufen lie�. Anschlie�end injizierte er seinem Patienten noch ein weiteres Medikament. "Das ist ein recht wirkungsvolles Schmerzmittel," erkl�rte er. "Und damit w�ren wir auch schon fast am Ende unseres Behandlungsmarathons." Er fasste die linke Hand des Agenten. "Ihre Nieren m�ssen gr�ndlich durchgesp�lt werden. Ich schlie�e sie an eine Infusion an, und anschlie�end legen Sie sich bitte eine Weile hin. Das G�stezimmer ist nicht weit von der Toilette entfernt, die Wirkung wird nicht lange auf sich warten lassen. Aber anschlie�end werden Sie ein paar Stunden in Ruhe schlafen k�nnen." Ohne lange zu fackeln, stach er die Braun�le in den Handr�cken des Agenten und schloss einen Infusionsbeutel daran an. "Dann kommen Sie," forderte er Jethro auf. Erleichtert verlie� Gibbs auf den Arzt gest�tzt die Folterkammer.





[editiert: 10.01.09, 19:27 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 10.01.09, 09:14  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Das Badezimmer des Arztes war k�hl, aber das st�rte Hollis wenig. Sie freute sich auf eine angenehme, warme Dusche und nichts anderes. Ein Blick in den Spiegel lie� sie erschrocken zur�ckweichen. Bisher war ihr nicht bewusst gewesen, wie furchtbar sie aussah. Doch daran konnte sie im Moment nichts �ndern. Ersch�pft strich sie die Haare zur�ck und begann sich langsam auszuziehen. Ein paar frische Sachen ebenso wie Duschzeug und Handt�cher, hatte sie zum Gl�ck noch in der Tasche. Gedankenverloren lie� Hollis das warme Wasser �ber ihre Haut laufen. Ihr Gesicht brannte, aber das ignorierte sie einfach. Es tat gut die Erlebnisse der letzten Stunden abzusp�len. Ebenso wie Ethans Schl�ge, die sie nicht nur k�rperlich getroffen hatten. Der Typ hatte Wut und Angst in ihr ausgel�st. Gef�hle die sie in dieser Art schon lange nicht mehr erlebt hatte. Gef�hle, die sie neben denen f�r Gibbs nicht einzuordnen wusste. Seit all den Ereignissen schien ihr Leben mit einem Schlag auf den Kopf gestellte. Das ganze letzte Jahr war nebens�chlich und beinahe unbedeutend geworden.

Die blonde Frau wusste nicht wie lange sie unter der Dusche gestanden hatte. Erst als sie in den k�hlen Raum zur�ck trat, kehrten auch ihre Gedanken in die Wirklichkeit zur�ck. Umst�ndlich zog sie sich an, wickelte ein Handtuch um den Kopf und ging nach drau�en. Sie sah sich suchend auf dem Flur um, konnte Gibbs und den Tierarzt jedoch nirgends entdecken. Nur Jethros Seesack und Ethans alte Sporttasche standen in einer Ecke. Verwundert, dass die Polizisten die Tasche hier abgestellt hatten, beschloss sie diese sp�ter unter die Lupe zu nehmen. Ebenso wie den Teddy, der�brav in ihrem Rucksack lag. Fr�stelnd griff sie einen�von den mitgenommenen, warmen Pullovern und machte sich auf die Suche nach den M�nner. �Hallo, ist hier jemand?�




[editiert: 10.01.09, 09:16 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 10.01.09, 19:38  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Mit Hilfe des Veterin�rs erreichte Jethro rasch das G�stezimmer und lie� sich erleichtert auf dem Doppelbett nieder. Sein Gastgeber stellte den rollbaren Metallst�nder mit der Infusion neben dem Bett ab und kehrte kurz darauf mit einer altmodischen Holzkr�cke und Hollis im Schlepptau zur�ck. "Erholen Sie sich etwas," schlug der Arzt vor. "Ich bin dr�ben im Labor, falls etwas sein sollte." Jethro nickte und blieb regungslos auf der Bettkante sitzen. Erst als der Arzt den Raum verlassen hatte, streckte er sich mit einem wohligen St�hnen aus. Hollis legte sich auf die andere H�lfte des breiten Bettes und beide genossen einen Augenblick die Stille. Wie Dr. Kody vorausgesagt hatte, meldete sich die Blase des Agenten kurz darauf nachdr�cklich zu Wort, so dass Gibbs die Kr�cke ergriff und eilig auf die Toilette humpelte. Zu seiner gro�en Erleichterung schmerzte das Wasserlassen wesentlich weniger als am Morgen auf dem Flughafen, und er musste breit grinsen, als er zum ersten Mal seinen ungewohnt nackten Intimbereich betrachtete. Es erinnerte ihn tats�chlich an ein rosanes Ferkel. Er wusch sich gr�ndlich die H�nde, so weit das mit der Infusion ging, und kehrte anschlie�end ins G�stezimmer zur�ck. Es war ein herrliches Gef�hl, in einem warmen und weichen Bett zu liegen und Hollis an seiner Seite zu wissen. Es dauerte keine zwei Minuten, bis Jethro tief und fest schlief.




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New PostErstellt: 10.01.09, 22:24  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis



Blinzelnd �ffnete Hollis die Augen
und sp�rte wie ein kleiner K�rper �ber sie hinweg
kletterte. Ein weiches Pl�schtier lag auf ihrem Gesicht und
wurde herunter gezogen. Die blonde Frau drehte sich auf
die Seite und sah Shania mit Pedro im Arm zwischen Jethro und sich in
der Bettritze liegen. Die Kleine grinste sie m�de an, rutschte
unter die Decke und kuschelte sich an Jethro. L�chelnd
betrachtete Hollis den friedlichen Anblick der beiden Schlafenden und
schlief wieder ein. Erst drei Stunden sp�ter wurde sie durch ein Streicheln auf der Wange erneut geweckt. Putz munter
sa� Shania aufrecht im Bett und wollte wissen wann sie einen
Schneemann bauen gehen. Verschlafen versuchte Hollis sich zu
sortieren. Sie f�hlte sich wie ger�dert und hatte keine
Lust aufzustehen. Entt�uscht, dass Hollis ihr nicht anwortete, krabbelte das
M�dchen an Gibbs�Seite zur�ck und probierte ihn munter zu pusten.



[editiert: 10.01.09, 22:29 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 10.01.09, 22:47  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent schlief tief und fest. Sein K�rper brauchte die Ruhe, um sich von den Strapazen der letzten 48 Stunden zu erholen, und er bewegte sich nicht ein bisschen. Erst als ihn Haare in der Nase kitzelten und etwas immer wieder in sein Gesicht pustete, kehrte er langsam aus dem Reich der Tr�ume zur�ck. Er sp�rte, das Shania sich an ihn gekuschelt hatte und blinzelte nur ganz vorsichtig. Die Kleine pustete nach Kr�ften immer wieder durch seine Haare und war eifrig bem�ht, ihn irgendwie wach zu bekommen. Auch Hollis' LEbensgeister schienen langsam zur�ckzukehren, er sah, wie sie sich verschlafen r�kelte. Am liebsten h�tte er sie auf der Stelle an sich gezogen und ein sanftes Liebesspiel begonnen, doch er wusste, dass Shania keine Ruhe geben w�rde. Und au�erdem war er nicht sicher, ob Klein-Gibbs wirklich schon wieder so fit war, wie er in diesem Moment behauptete - immerhin war seine Verwandschaft mit dem gro�en Gibbs nicht zu leugnen.

"Wann bauen wir denn nun endlich den Schneemann?!" fragte Shania erneut ungeduldig. Jethro schielte vorsichtig aus dem Fenster und stellte fest, dass sie tats�chlich bald anfangen sollten, sonst w�rde es zu dunkel sein. Doch zuerst musste er noch einmal dringend zur Toilette. Er knuddelte kurz mit dem kleinen M�dchen herum, ehe er nach der Kr�cke griff und sich im T-Shirt auf den Weg machte. Die Infusion war durchgelaufen, und so griff er vorsichtig mit der freien Hand nach der Braun�le und l�ste den Schlauch. Das Entfernen der Nadel wollte er sicherheitshalber dem Fachmach �berlassen, doch das Ding st�rte ihn ohnehin nicht weiter. Nach vollbrachter Tat kehrte er ins Schlafzimmer zur�ck und grinste die blonde Frau liebevoll an. Er beugte sich �ber sie und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. "Na, junge Frau? Ausgeschlafen?"




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New PostErstellt: 10.01.09, 23:07  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis








�Ja, es geht so�, erwiderte Hollis
schmunzelnd und sp�rte noch seine warmen Lippen auf ihrer
Stirn, als Shania unter der Decke hervor gekrabbelt kam. Neugierig
blickte sie zu den Erwachsenen auf und setzte Pedro auf Hollis Bauch.
�Habt ihr zwei euch lieb?�, wollte sie wissen und sah
herausfordernd zu Gibbs, w�hrend Hollis vor Schreck die Luft
anhielt. Es war herzerfrischend den Silberfuchs mit dem kleinen
M�dchen zu sehen und Hollis wurde einmal mehr bewusst, welche
Faszination er nicht nur auf Kinder ausstrahlte.









[editiert: 10.01.09, 23:09 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 10.01.09, 23:12  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Ein warmes L�cheln breitete sich auf Jethros Gesicht aus, als er Shanias Frage h�rte. Hollis' erschrockenes Gesicht entging ihm nicht, doch ihm machte die Frage nichts aus. "Ja," antwortete er ruhig. "Ja, ich denke, dass kann man so sagen." Er dr�ckte Hollis einen weiteren Kuss auf die Stirn und zog den beiden mit der freien Hand die Bettdecke weg. "Und jetzt raus aus den Federn und an die Arbeit!" feuerte er sie im besten Kommandoton an.




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New PostErstellt: 10.01.09, 23:26  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�Antreiber�, feixte Hollis und warf mit dem Kopfkissen nach Jethro, das ihn nur knapp verfehlte. Seine Antwort machte sie gl�cklich, auch wenn sie es immer noch nicht schaffte �ber ihren Schatten zu springen. Dann schwang sie die Beine aus dem Bett und sah wie Shania die Kissenschlacht weiterf�hrte. Dieses Mal ging das Kissen haarscharf am Infusionsst�nder vorbei und Hollis fand ihre Idee gar nicht mehr so gut. Lachend bremste sie das kleine M�dchen aus. �Immer sch�n langsam, sonst wird das heute nichts mehr mit dem Schneemann bauen.� Allerdings warf sie auch einen besorgten Blick zu Jethro. �F�hlst du dich �berhaupt schon fit genug?�


[editiert: 11.01.09, 12:54 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 10.01.09, 23:43  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Lachend duckte sich der Silberfuchs unter den heranfliegenden Kissen weg. Er strubbelte Shania durch die Haare und griff vorsichtig nach seiner Hose. "Ich bin so gut wie neu," erkl�rte er der blonden Frau grinsend, auch wenn er genauso gut wie sie wusste, dass er davon noch weit entfernt war. Doch es ging ihm wesentlich besser als bei ihrer Ankunft in diesem Haus, und er freute sich auf ein bisschen Ablenkung. Er begann, sich anzukleiden, was allerdings gar nicht so einfach war wie gedacht. Hollis war wesentlich schneller fertig als er selbst und musterte ihn mit einem vielsagenden Blick. JEthro zog vorsichtig den Pullover �ber den Kopf und erhob sich �chzend. W�hrend er nach seiner Kr�cke griff, grinste er in die beiden fr�hlichen Gesichter. "Ich werde euch auf jeden Fall beratend zur Seite stehen k�nnen! Und jetzt los!"

In der T�r stie�en die drei mit Dr. Kody zusammen, der soeben eine dicke Jacke zukn�pfte. "Entschuldigen Sie mich," erkl�rte er hastig. "�ber Funk kam eine Meldung, dass beim Nachbarn eine Kuh Probleme hat - eigentlich ist es f�r das Kalb noch viel zu fr�h. Ich muss r�ber und nach ihr sehen - f�hlen sie sich wie zu Hause! Sie wissen ja, wo alles ist. Oh, Agent Gibbs, ihre Medikamente liegen in der K�che im K�hlschrank, Tee ist im Schrank daneben. Nicht vergessen!!!" Er griff nach seinem Autoschl�ssel und war im n�chsten Moment verschwunden. Jethros Gesicht verfinsterte sich f�r einen Moment. Doch jetzt war es erstmal Zeit zum Schneemannbauen, um den bl�den Tee w�rde er sich sp�ter k�mmern k�nnen. "Los, los!" feuerte er seine beiden Frauen an und grinste unschuldig. Vielleicht hatte er ja Gl�ck und Hollis hatte die Erinnerung an den Tee �berh�rt.




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New PostErstellt: 11.01.09, 00:03  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Als der Arzt das Wort Tee ergriff, bemerkte Hollis sehr wohl Gibbs m�rrischen Gesichtsausdruck und sie konnte f�rmlich seine Gedanken lesen. Doch zum Trinken und dar�ber streiten blieb ihnen noch genug Zeit. Daher �berging sie es einfach gekonnt und zog Shania warme Sachen an. Dann setzte sie Pedro auf ein Fensterbrett und scheuchte die Kleine lachend in den Schnee hinaus. Bevor Jethro dem M�dchen folgen konnte, verstellte sie sich ihm jedoch in den Weg. Ihre Mundwinkel zuckten und sie merkte wie ihre Hand am T�rrahmen zu zittern begann. �Als Shania vorhin fragte, ob wir uns...� Hollis atmete tief durch und wich seinem durchdringenden Blick aus. �Habe ich nicht geantwortet, weil...� Weiter kam die blonde Frau nicht, da sie pl�tzlich ein Schneeball mitten ins Genick traf. Erschrocken sch�ttelte sie sich, warf Gibbs ein entschuldigendes �Gib� mir ein bisschen Zeit� zu und versuchte die kleine Werferin zu erwischen.



[editiert: 11.01.09, 12:54 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 11.01.09, 19:31  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Lachend trat der Silberfuchs hinter ihr her auf die Terrasse. Der am Haus gelegene Teil war tats�chlich schneefrei geblieben, so dass er nicht um seinen Gips f�rchten musste. Schmunzelnd verfolgte sein Blick das ausgelassene M�dchen, dass quietschend vor Freude vor Hollis die Flucht ergriff. Was f�r ein Unterschied es war zu dem ver�ngstigten M�dchen an Ethans Seite! Sein Gesicht verfinsterte sich f�r einen Augenblick, als er an seinen Feind dachte. Doch im n�chsten Moment waren alle Gedanken an Ethan verschwunden, als ihn ein Schneeball mit voller Wucht ins Gesicht traf. "Hey, langsam!!" rief er lachend und griff nach einem Schneerest auf der Mauer neben sich. Hollis lachendes Gesicht verriet ihm auf der Stelle, wer die �belt�terin war, und ein gezielter Wurf landete dicht �ber ihrer unverletzten Schulter, so dass der Schnee in ihre Jacke rieselte. Doch die blonde Frau bekam keine Gelegenheit, sich zu r�chen, da Shania bereits zum n�chsten Wurf angesetzt hatte. Jethro nutzte die Zeit, etwas Schnee zusammen zu kratzen, da er sich weder vern�nftig danach b�cken konnte noch mit dem Gipsfu� in den nassen Schnee treten konnte. Das machte eine gleichberechtigte Teilnahme an einer Schneeballschlacht ziemlich schwierig. Dennoch hatte er nach einer Weile genug "Munition" f�r einige gut gezielte W�rfe, und sowohl Shania als auch Hollis gaben es bald auf, ihn zu bombardieren. Denn Jethros Antworten darauf trafen mit der geballten Pr�zision eines Scharfsch�tzen ihr Ziel.

Schlie�lich hatte Shania sich ausgetobt und begann, gemeinsam mit Hollis einen pr�chtigen Schneemann zu bauen. Jethro holte sich einen Stuhl und eine alte Decke aus der K�che und sah ihnen zu. Das Lachen der Kleinen erinnerte ihn an Kelly, als sie zum ersten Mal im Schnee gespielt hatte. An ihre leuchtenden Augen, als sie ihren ersten Schneemann gebaut hatte - Jethro erinnerte sich noch genau, dass Kelly darauf bestanden hatte, ihm einen alten Kochtopf als Helm aufzusetzten. Er musste schmunzeln, als er an Kellys Bitte dachte, dem kalten Kerl die Rangabzeichen eines Gunnery Sergeants auf die Schultern zu zeichnen. Kelly... seine kleine Kelly. Gedankenverloren blickte der Agent in den Garten und bemerkte kaum, dass ihm erneut Tr�nen �ber die Wangen liefen. Die emotionale N�he zu Hollis und die Anspannung der letzten Stunden hatten seine �blichen Schutzmechanismen auf Briefmarkengr��e zusammenschmelzen lassen. Er f�hlte sich verletzlich wie selten zuvor, doch die vertraute Anwesenheit von Hollis gab ihm gleichzeitig Sicherheit.

Schlie�lich war der Schneemann fertig, und genau wie Kelly bestand auch Shania darauf, ihm etwas Leben einzuhauchen. Die wei�e Gestalt bekam die Reste einer zerfransten schwarzes Folie um den Kopf, weil Shania fand, sie m�sse die Haare ihrer Mama bekommen. Anschlie�end folgte Porthos Leine, von der die Kleine behauptete, sie h�tte �hnlichkeit mit Hollis' Schal. Zum Schluss schleppte das M�dchen noch einen dicken Ast neben den Schneemann und lehnte ihn an dessen "Schulter". "So, fertig!!" strahlte sie die beiden Erwachsenen an. "Klasse," lobte Gibbs. "Der ist euch richtig gut gelungen. Wof�r braucht er denn den Stock?" wollte er neugierig wissen. "Na, damit er gut laufen kann," erkl�rte Shania. "Du brauchst doch auch diesen Stock!" Sie zeigte auf die Kr�cke, und Jethro brach in schallendes Gel�chter aus.

Er h�tte das vertraute Klingeln beinahe �berh�rt, doch Hollis trat �berrascht einen Schritt zur�ck und zog das Mobiltelefon aus ihrer Hosentasche. Jethro registrierte ihren Gesichtsausruck, als sie den Namen auf dem Display las. Sie war freudig �berrascht und entsetzt zugleich. Der Text einer SMS schlich sich in seine Gedanken. "Ich warte und freu mich auf Dich. Dein Nick." Gleichzeitig erinnerte er sich an Hollis' angespanntes Gesicht, vor wenigen Minuten im T�rrahmen. "Ich habe nicht geantwortet, weil..." Nun, vielleicht sollte er sie noch einmal nach der Antwort fragen.


Ethan

Der Drogenschmuggler hatte lange gebraucht, bis er das Haus von Dr. Kody erreicht hatte. Eigentlich hatte ihn nur der Zufall hier hergef�hrt, er hatte die beiden Polizisten belauscht, die einen heruntergefallenen Ast von der Stra�e gezogen hatten. Anschlie�end war er den Reifenspuren gefolgt, und nun hatte er sie endlich gefunden. Es d�mmerte, und er dr�ckte sich in den sch�tzenden Schatten des Waldrandes. Der Kerl, bei dem sie untergekommen waren, war fort gefahren, Ethan hatte sein Auto unter sich vorbeifahren sehen. Und nun tobten sie im Garten herum und bauten einen Schneemann. Ethans Gesicht verzog sich zu einer hassverzerrten Fratze. Wie eine gl�ckliche Familie sahen sie aus, und er konnte sich nur mit M�he davon abhalten, ihnen ein paar Eiszapfen um die Ohren zu schleudern. Doch das h�tte sein Versteck auf der Stelle verraten, noch ahnten sie nichts von seiner Anwesenheit.

Ethan wusste, dass er besser das Weite suchen sollte. Seit der grauhaarige Idiot sich als Bundesagent ausgewiesen hatte, war alles anders geworden. Er wusste, dass er von Gl�ck reden konnte, wenn er f�r K�rperverletzung in den Bau ging, falls sie ihn schnappen sollten. Ein schlecht gelaunter Richter w�rde es vermutlich versuchten Mord an einem Bundesagenten nennen, und das war ein ganz anderes Kaliber. Doch Ethan hatte keine Wahl. Sein Auftraggeber wartete auf den Stoff, und der war noch immer in diesem verdammten Teddyb�ren - vorausgesetzt, der Idiot hatte ihn noch nicht entdeckt. Als das helle Kinderlachen erneut zu ihm her�berschallte, zog sich der frierende Mann knurrend ein St�ck weiter in den Wald zur�ck.




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New PostErstellt: 11.01.09, 21:32  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

 

Hollis


Als das Handy in ihrer Tasche geklingelt hatte, war Hollis innerlich zusammen gefahren. Sie hatte es aus Routine eingesteckt und mit keinem Anruf gerechnet. Umso �berraschter war die ehemalige Agentin als sie den Anrufer erkannte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Hollis sp�rte Gibbs�Blick auf sich ruhen. Sie glaubte zu wissen was er dachte, nachdem er ihr letztes Gespr�ch auf dem Flughafen in den falschen Hals bekommen hatte. Doch egal was er dachte, diese Mal lag er falsch.

�Hallo Mom�, begr��te Hollis ihre Mutter am anderen Ende der Leitung und brauchte eine Weile, um die �ltere Dame zu beruhigen. �Ja, es geht mir gut. Nein, ich bin noch nicht in Honolulu. Es sind s�mtliche Fl�ge ausgefallen und ich wei� auch nicht, ob ich es bis Silvester schaffen werde.�

Seufzend verdrehte die blonde Frau die Augen und wartete bis der besorgte Redeschwall ihrer Mutter verebbt war. Shania sprang w�hrenddessen begeistert um ihren gebauten Schneemann und Hollis wurde das erste Mal richtig bewusst was in ihrem Leben fehlte. Das helle Lachen des kleinen M�dchens hallte durch die kalte Winterluft. Wehm�tig musste Hollis schmunzeln, als sie daran dachte, wie oft ihre Mutter sie wegen Enkelkindern nervte. Wie oft sie versucht hatte ihr zu erkl�ren, dass es in ihrem Job keinen Platz daf�r gab. Doch jetzt gab es diesen Job nicht mehr, keine Ausreden und auch keine Kinder. Eine schmerzliche Erkenntnis, die einen traurig, nachdenklicher Ausdruck �ber ihr Gesicht legte. �Nat�rlich rufe ich an, sobald ich angekommen bin. Ja, ich bestelle ihm einen Gru� von euch. Bis bald�, dann legte sie auf und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Hollis hatte ganz vergessen, dass Gibbs sie wom�glich beobachtet hatte, denn manchmal konnte ihre Mutter verdammt anstrengend sein.



[editiert: 12.01.09, 18:12 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 11.01.09, 22:35  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro konnte eine gewisse Erleichterung nicht verbergen, als er Hollis beim Telefonieren beobachtete. Wer auch immer am anderen Ende der Leitung war, Nick war es nicht. Dennoch entging ihm nicht, dass ein seltsamer Schimmer in Hollis Augen trat. Er las Wehmut in ihnen, Sehnsucht nach etwas lange verloren geglaubtem. Er wartete, bis sie das Telefon wieder in die Tasche steckte und kam langsam n�her. "Und, war der Moment lange genug?" l�chelte er, w�hrend er den freien Arm um ihre H�fte schlang und sie an sich zog.

Doch auch diesmal wurden sie unterbrochen. Dr. Kody tauchte m�de, verfroren und verdreckt in der T�r auf und begr��te seine G�ste. Er freute sich fast genauso wie Shania �ber den tollen Schneemann und schlug vor, mit dem Abendessen zu beginnen. Seine drei G�ste folgten ihm und mit ihrer tatkr�ftigen Hilfe war rasch ein leckeres Abendessen bereitet. Hollis sorgte unauff�llig daf�r, dass Gibbs nicht einmal in die N�he der Kaffeemaschine kam. Stattdessen dr�ckte sie ihm den Wasserkocher in die Hand und deutete schweigend auf den Schrank. Widerwillig kam der Agent ihrer Aufforderung nach und sa� wenige Minuten sp�ter vor einer Tasse dampfenden Kr�utertees. "Ich f�lle den Rest in eine Thermoskanne, Agent Gibbs," erkl�rte Dr. Kody. "Dann bleibt er hei�. Und sie sollten die Kanne im Laufe des Abends besser leer trinken." Das Gesicht des Silberfuchses verriet mehr als deutlich, was er von dieser Idee hielt, doch er protestierte nicht. Zumindest nicht h�rbar.

"Sagen Sie," fragte Dr. Kody beim Essen, "Sie sind nun schon eine Weile hier, und... nicht dass ich etwas dagegen h�tte, aber... wer genau sind Sie eigentlich? Arbeiten Sie f�r das FBI? Und was genau haben Sie auf diesem Flughafen gemacht?" Jethro lachte. "Ich bin Senior Special Agent beim NCIS, Lt. Col. Mann geh�rt zum Army CID." Das war noch nicht einmal gelogen, da auch Pension�re in gewisser Weise noch zur Beh�rde geh�rten. "Aber auf dem Flughafen waren wir eigentlich privat unterwegs und haben uns dort eher zuf�llig getroffen. Er zwinkerte Hollis zu, w�hrend er z�hneknirschend den Tee probierte. Er schmeckte widerlich, und der Agent verzog angewidert das Gesicht. "Sie arbeiten nicht zusammen?! Und was bitte ist der NC... CSI?" fragte der Vet verwundert, ohne auf die Reaktion einzugehen. Jethro lachte erneut. "Oh, hin und wieder durchaus... Der Naval Criminal Investigative Service ist f�r alle Verbrechen innerhalb der Navy und des Marine Corps zust�ndig. Und das f�hrt hin und wieder zu �berschneidungen mit anderen Beh�rden." Der Mediziner nickte interessiert. F�r ihn war der Kontakt mit Bundesbeh�rden eine v�llig neue Welt, und so verbrachten die drei Erwachsenen einige fr�hliche Stunden mit vielen lustigen und verr�ckten Geschichten, die das Leben als Bundesagent so mit sich brachte. Shania war auf dem Sofa eingeschlafen, den Kopf gl�cklich l�chelnd auf den ebenfalls schnarchenden Porthos gebettet. Niemand bemerkte den Mann, der auf leisen Sohlen um das Haus schlich und dann wieder in der Dunkelheit verschwand.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 12.01.09, 18:41  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Einige Zeit sp�ter schaute Hollis noch einmal nach Shania und w�nschte dem Doc eine Gute Nacht, bevor sie schnell vor Gibbs im Bad verschwand. Am Mittag war es ihr noch relativ egal gewesen, dass sie mit Jethro ein Bett teilte. Doch die bevorstehende Nacht bereitete ihr ein merkw�rdig, flaues Gef�hl im Magen. Obwohl sie wusste wie albern es war � sie waren schlie�lich beide erwachsen � konnte sie sich einer gewissen Aufregung nicht erwehren, ganz im Gegenteil. Es gen�gte ihr schon, nur an all die kleinen, z�rtlichen Gesten der letzten Stunden zu denken, um einen erwartungsvolle G�nsehaut zu bekommen.

Nachdem�Hollis dem Silberfuchs�im Anschluss mit einem Grinsen die Toilette �berlassen hatte, stand sie allein im G�stezimmer. Der schwere, braune Teddy hockte auf ihrer Reisetasche und Ethans Sporttasche stand unge�ffnet daneben. Sie wies einen unsch�nen Riss an der Seite auf, schien ansonsten aber unversehrt und Hollis beschloss, dass sch�bige Teil endlich n�her unter die Lupe zu nehmen. Erneute Wut kochte in ihr hoch, als sie an den Besitzer dachte. Am liebsten h�tte sie das Ding ungesehen zum Fenster hinausgeworfen, so sehr hasste sie diesen Kerl. Doch w�hrend ihrer Dienstzeit beim CID hatte sie ganz andere Dinge �ffnen und inspizieren m�ssen, so dass diese Tasche relativ harmlos war. Zum ersten Mal seit Jahren bedauerte Hollis trotzdem keine Handschuhe bei der Untersuchung anziehen zu k�nnen. Es widerstrebte ihr, auch nur ein einziges Teil von Ethans Sachen anzufassen. Vorsichtig �ffnete sie�den Rei�verschluss und warf einen Blick hinein. Zu ihrer Erleichterung befanden sich nur dreckige Sachen, ein W�rterbuch und Waschutensilien darin. Doch halt, was war das? Neugierig zog Hollis eine bunte Plastikt�te aus einer kleinen Seitentasche hervor.

Gerade in dem Moment, als sie den Inhalt herausnahm und zu ihrer Freude die P�sse von Shania und ihrer Mutter entdeckte, �ffnete sich hinter ihr die T�r. Begeistert drehte sie sich zu�dem grauhaarigen Agenten�herum und pr�sentierte ihm den Schatz. �Schau mal was wir hier haben. Das nenne ich einen Gl�cksgriff. Eins zu Null f�r uns, w�rde ich sagen.� Beil�ufig bl�tterte sie durch die Seiten und stellte schmunzelnd�fest: �Wie ich sehe, wird Shania im August sechs Jahre. Da ist sie dann schon fast ein richtig gro�es M�dchen.�



[editiert: 12.01.09, 19:45 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 12.01.09, 22:45  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Oh ja, das ist sie..." nickte Jethro, w�hrend er sich schwer auf seine Kr�cke st�tzte. "Und es ist gut, dass wir die P�sse gefunden haben, dass wird Shania und ihrer Mutter einige Probleme ersparen." Er nahm Hollis die Ausweise aus der Hand und studierte sie gr�ndlich. "Ein g�ltiges Visum haben sie auf jeden Fall, das ist gut. Sobald man wieder zur Stadt durchkommt, bringen wir die Kleine zu ihrer Mutter - Dr. Kody hat �brigens telefonisch Bescheid gegeben, dass sie hier in Sicherheit ist. Mrs. Mondego braucht sich also keine Sorgen zu machen." Er gab Hollis die Dokumente zur�ck, richtete sich m�hsam wieder auf und griff mit der freien Hand in die Hosentasche.

"Hier, ein Liebesgruss vom Tierarzt Ihres Vertrauens," grinste er, w�hrend er der blonden Frau eine verpackte Schmerztablette in die Hand dr�ckte. "Ich habe ihn auf dem Weg zum Bad getroffen, und da er ja gl�cklicherweise in seinem Beruf aufgeht, hat er charmanterweise sichergestellt, dass wir eine halbwegs schmerzfreie Nacht verbringen k�nnen. Allerdings hatte er nur noch zwei Tabletten davon - eine hast du in der Hand, die andere habe ich dir f�r morgen fr�h �berlassen." Er bemerkte Hollis fragend nach oben gezogene Augebnrauen und antwortete, w�hrend er sich langsam auf das Bett setzte. "Ich habe deinen Blick heute nachmittag gesehen, du magst keine Nadeln... und ich hatte ohnehin nichts gegen eine gr��ere Dosis einzuwenden." Langsam und umst�ndlich befreite er sich von den geliehenen Kleidungsst�cken und griff nach einem T-Shirt. Wohlig st�hnend streckte er sich anschlie�end lang auf dem Bett aus und g�hnte, ehe er nach einer Tube auf dem Nachttisch griff. "Ich habe da noch eine Bitte an dich..." murmelte er. "Das Ferkelchen habe ich schon selbst versorgt, aber an meinen R�cken kommst du definitiv besser dran als ich. W�rdest du...?" Er hielt auffordernd die Tube mit der Heparinsalbe in ihre Richtung.




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New PostErstellt: 13.01.09, 17:13  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis f�hlte sich die letzten Stunden so gl�cklich wie lange nicht mehr. Vor lauter Lachen taten ihr die Mundwinkel weh und dieses Mal verschluckte sie sich beinahe sogar dabei. �Dann mal sch�n ruhig liegen bleiben, Gunny!�, befahl sie im spa�igen Ton, legte die eigenen Schmerztabletten beiseite und griff nach der Tube. Dann setzte sich neben Gibbs auf die Bettkante. F�rsorglich begann sie ihres Amtes zu walten und verteilte die Salbe vorsichtig auf seinem R�cken. Das war nat�rlich eine Aufgabe die sie ausgesprochen gern tat, obwohl sie ihm das gegen�ber nicht zugab. Im Gegensatz zu der unverhofften Intimrasur�entspannte Hollis�sich und genoss die Ber�hrung ihrer Finger auf seiner Haut. Es war nicht das erste Mal, dass der Agent in dieser Position vor ihr lag und Hollis erinnerte sich, dass sie ihn gern massiert hatte. Dass es immer ein sch�nes Spiel war und nie alleine nur bei der Massage geblieben war.

Ganz behutsam strich sie �ber seinen blau verzierten R�cken und bemerkte ganz scheinheilig: �Du bist ziemlich verspannt. Liegt das an mir oder wurde schon l�nger nichts mehr an deinen Muskelpartien getan?� Obwohl�Hollis bem�ht war, die Frage so beil�ufig wie m�glich klingen zu lassen, zeichnet sich auf ihrem Gesicht eine leichte Anspannung ab. Nat�rlich hatte er nach dem Ende ihrer Beziehung alles Recht der Welt sich wieder mit Frauen einzulassen. Trotzdem gefiel ihr dieser Gedanke nicht. Sie fragte sich insgeheim schon lange, ob die Direktorin des NCIS vor ihrem Tod wom�glich die Gunst der Stunde genutzt hatte, um an alte Zeiten anzukn�pfen. Immerhin war sie nicht blind gewesen und wusste genau, dass Jenny Shepard ein Auge auf ihren Senior Agent geworfen hatte. Allerdings wollte�Hollis�Jethro nicht direkt daran fragen, denn es stand ihr nicht zu und es gab auch keinen Grund daf�r. Darum vertiefte sie sich in den Augenblick und genoss ihn heimlich.



[editiert: 13.01.09, 17:13 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 13.01.09, 20:13  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent leistete Hollis "Befehl" nur allzu gern Folge. Er bewegte sich keinen Millimeter, w�hrend die warmen H�nde seinen R�cken erkundeten. Die sanften Ber�hrungen riefen Erinnerungen wach an lange vergangene Zeiten. Ein leiser Seufzer entfuhr seiner Kehle, als er an die z�rtlichen Stunden in der Dunkelheit dachte. Er hatte nie wie ein M�nch gelebt, doch Hollis' Liebesspiel hatte etwas Einmaliges besessen. Etwas Herausfordendes, gepaart mit vollkommener Hingabe. Doch er wusste, dass es daf�r an diesem Abend noch zu fr�h war. Trotz der Spritze von Dr. Kody schmerzte sein R�cken noch immer, und auch wenn Hollis die Salbe mit �u�erster Vorsicht auftrug, schlugen seine Nerven Alarm.

Abgesehen von den k�rperlichen Wehwehchen, von denen er sich im Zweifelsfall nicht w�rde aufhalten lassen, war es auch emotional noch zu fr�h f�r ihre �blichen Spiele. Ein Teil von ihm sehnte sich danach, es trotzdem zu tun. Einfach dort weiterzumachen, wo sie vor �ber einem Jahr aufgeh�rt hatten und alles, was geschehen war, einfach zu vergessen. Doch Jethro wusste, das es so einfach nicht war. Es gab noch zu viel, was zwischen ihnen lag, ein ganzes Jahr voller Erlebnisse und Begegnungen. Er wollte nicht, dass es noch einmal schief ging, nur weil der gro�e Leroy Jethro Gibbs zu stolz war, die Z�hne auseinander zu kriegen.

Er lachte leise, als Hollis sich �ber seine Versapnnungen beschwerte. Nat�rlich war er verspannt, seine Muskeln reagierten beinahe automatisch auf die Ber�hrung, als ob sie auf diese Weise den darauffolgenden Schmerzen entkommen k�nnten. Doch auch ohne die Verletzungen h�tte Hollis vermutlich Recht. Er war eigentlich immer verspannt, seit Jahren. Zuviel Arbeit, zu viel Sitzen, zu wenig Schlaf, zu viel Adrenalin. Sein K�rper musste viel zu oft hinter den Anforderungen seines Berufes zur�ckstehen, er wusste, dass er Raubbau damit betrieb. Und auch, dass das nicht ewig gutging. Ducky hatte ihn schon mehr als einmal deswegen krankgeschrieben, und er hatte ihm jedes Mal versprochen, in Zukunft besser aufzupassen. Doch mit der n�chsten Ermittlung waren die guten Vors�tze jedes Mal vergessen.

"Wer h�tte etwas daran tun sollen?" fragte er leise zur�ck. "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich in ein Massagestudio renne, oder?" Er wusste, dass Hollis Frage darauf abzielte, ob er seit ihrer Trennung mit anderen Frauen geschlafen hatte. Sie war eine ebenso gute Verh�rspezialistin wie er selbst, und beide kannten sich zu gut, um das Spiel des anderen nicht zu durchschauen. "Und Abby habe ich nicht darum gebeten." Die fr�hliche Forensikerin h�tte ihrem Silberfuchs mit Sicherheit eine excellente Massage verpassen k�nnen, doch nach der Trennung von Hollis war ihm nicht daran gelegen, andere Menschen in seine N�he zu lassen. Selbst um Ducky hatte er eine Zeitlang einen Bogen gemacht, wenn es sich irgendwie vermeiden lie� - was in einer dreiw�chigen Zwangspause durch eine verschleppte Bronchitis resultiert hatte.

"Sobald ich wieder eine normale Farbe angenommen habe, darfst du dich gerne austoben," fuhr der Agent mit einem z�rtlichen Unterton fort. Er hatte sie vermisst, diese Ber�hrungen, und ihm wurde schmerzlich bewusst, was ihm alles gefehlt hatte. Tief atmete er ihren Duft ein und drehte den Kopf vorsichtig in ihre Richtung. "Und was ist mit dir? Wer massiert dich in Hawaii? Nick?" Er hatte die Frage mit Absicht etwas provokant gestellt. Sie war ihm noch immer eine Erkl�rung schuldig, warum sie auf Shanias Frage nicht geantwortet hatte, und er wusste, dass sie ihm noch etwas mitzuteilen hatte. Er betete, dass es nichts sein w�rde, was sie davon abhielt, mit ihm ihre Zukunft zu verbringen. Alles andere war nebens�chlich. Jethro schielte zu ihr hoch und wartete gespannt auf ihre Antwort.




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New PostErstellt: 13.01.09, 21:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Obwohl Hollis auf eine Antwort von ihm gewartete hatte und sie seine Aufforderung nur allzu gern in die Tat umsetzen wollte, traf sie seine Frage doch unerwartet. Wieso brachte er Nick ins Spiel? Sie hatte ihn doch auch nicht so gezielt gefragt. Die blonde Frau schnappte sichtlich nach Luft, fing sich aber schnell wieder, als sie seinen treuherzigen Blick sah. Langsam zog sie die H�nde von seinem R�cken und rieb sie ineinander. Eine kleine Falte bildete sich auf ihrer Stirn und sie suchte nach den richtigen Worten, denn eine richtige Antwort hatte sie auch von ihm bisher nicht erhalten. Vielleicht war es an der Zeit, dass sie den Anfang machte. Allerdings hatte sie keine Lust ihm von Nick zu erz�hlen, da es nichts dar�ber zu reden gab. �Nein�, gab sie daher nur knapp zur�ck und sah ihn eine Weile schweigend an. Dann hob sie leicht die Augenbrauen. �Du wolltest vorhin wissen, warum ich nicht auf Shanias Frage geantwortet habe, weil...� Sie atmet tief durch und sah ihm in die Augen. �Weil es zu sch�n w�re um wahr zu sein und i-ich....� Erneut machte Hollis eine Pause und f�gte leise hinzu. �Angst habe.... I-ch will das nicht noch einmal durchma...� Dieses Mal versagte ihr die Stimme. In seiner N�he konnte sie noch nie klar denken. Sie hasste sich f�r ihre emotionale Schw�che und w�re am liebsten weggelaufen.



[editiert: 14.01.09, 19:45 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 13.01.09, 21:24  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Ruhig hatte der Silberfuchs Hollis Ausf�hrungen verfolgt. Er sp�rte, wie sehr sie mit sich selbst k�mpfte. Wie sie gegen die Tr�nen und all die aufgestauten Emotionen ank�mpfte, gegen all die zerplatzten Tr�ume und verlorenen Hoffnungen. Er wusste, das Hollis es beinahe genauso hasste wie er selbst, vor anderen Menschen in Tr�nen auszubrechen. Langsam und vorsichtig setzte er sich auf und zog die schluchzende Frau an sich. Es tat so gut, ihre N�he auf seiner Haut zu sp�ren, ihre W�rme und ihren Duft in sich aufsaugen zu k�nnen. Sanft strich er ihr �ber den R�cken, w�hrend die andere Hand z�rtlich �ber ihr Haar streichelte. Er hatte fast vergessen, wie weich es war.

"Shhhh," fl�sterte er sanft in ihr Ohr. "Es ist alles gut. Ich bin hier. Und..." Er schluckte. "Und... ich... ich m�chte..." Erinnerungen dr�ngten in seinen Kopf. Erinnerungen an Abende mit zu viel Bourbon in einem viel zu stillen Keller. An ungez�hlte N�chte unter dem Boot, weil er die Einsamkeit der Wohnung f�rchtete. An ein bodenloses Loch, das sich in seinem Innern aufgetan hatte, und an Shannon und Kelly. Es gab keinen Tag, an dem er nicht an sie dachte, aber Hollis Verschwinden hatte ihn schmerzhaft daran erinnert, wie es sich anf�hlte, einen Menschen zu verlieren. Er sp�rte, wie seine Stimme brach. "Ich m�chte das auch nicht... noch einmal... Nie wieder." Seine Arme umschlangen sie fester, klammerten sich um ihren K�rper, suchten Halt wie ein Ertrinkender. Er sp�rte, dass sein K�rper zu zittern begann und er nicht mehr weit vom Zusammenbruch entfernt war. Noch nie hatte er zugelassen, dass ein Mensch ihn in diesem Zustand sah, doch er hatte keine Wahl. Er wusste, dass er es nicht ertragen w�rde, sie noch einmal zu verlieren. Und er hoffte, dass sie es ebenfalls wusste - und dass sie es diesmal beide schaffen w�rden, �ber ihren Schatten zu springen.




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New PostErstellt: 13.01.09, 22:11  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Willenlos lie� Hollis sich von Gibbs in den Arm nehmen und in seine Ber�hrung fallen. Schweigend schloss sie die Augen und genoss seinen Halt. Sein warmer K�rper begann die Sehnsucht in ihr zu stillen und sie schaffte langsam sich zu beruhigen. Seine Worte klangen nah und gleichzeitig fern an ihr Ohr. Es war wirklich zu sch�n um wahr zu sein. Sie konnte es einfach kaum glauben.

Das Zittern seiner K�rpers sprang auf ihren �ber und Hollis vergrub den Kopf an seinem Hals. Sie nahm Jethros ganz eigenen Geruch wahr und sp�rte die Besonderheit seines unrasierten Kinns auf ihrer Wange. Ihr Atem ging schneller. Sie traute sich nicht die Augen zu �ffnen aus Angst der Traum k�nnte zerplatzen. Obwohl die ehemalige Agentin sich nichts sehnlichster w�nschte, als von ihm gek�sst zu werden, schob sie sich aus Gibbs� Umarmung. Ein verlegenes L�cheln huschte �ber Hollis�Gesicht als sie sich die Tr�nen aus dem Gesicht wischte. �Ich hatte mir geschworen, nie wieder wegen dir zu weinen. Und was ist jetzt...?� Ihre Finger schoben sich zwischen seine und sie atmete schniefend durch. �Das ist verr�ckt. Was soll ich jetzt tun? Ich kann doch nicht immer vor dir davon laufen.� In ihrem Kopf herrschte totale Leere und sie bekam keinen klaren Gedanken zu fassen. Hollis wusste nicht was morgen, �bermorgen und erst recht nicht was im neuen Jahr sein w�rde. Sie wollte es nicht wissen. Sie wollte nur eins - ihn.



[editiert: 14.01.09, 19:46 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 13.01.09, 22:18  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs richtete sich langsam wieder auf und blickte Hollis fest in die Augen. Seine Stimme zitterte noch immer bedenklich, als er schmunzelnd die n�chsten S�tze hervorbrachte. "Dann sind wir ja schon zwei. Ich glaube, ich sollte auch damit aufh�ren, vor mir wegzulaufen. Was h�ltst du davon, wenn wir beide einfach hierbleiben? Zusammen? Glaubst du, dass wir das schaffen?"




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New PostErstellt: 13.01.09, 22:32  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis sah ihn verwundert an, �ffnete den Mund und schloss ihn schweigend wieder. Diesen Vorschlag musste sie erst einmal verdauen. Etwas Verlockenderes konnte sie sich im Augenblick kaum vorstellen. �Ja, warum nicht. Zumindest in diesem Jahr�, erwiderte sie dann schmunzelnd. �Und so wie es drau�en aussieht, bringt uns hier auch kein Flieger so schnell wieder weg.� Ihr Daumen begann z�rtlich �ber seinen Handr�cken zu streichen und sie verlor sich in seinen blauen Augen.



[editiert: 14.01.09, 19:46 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 13.01.09, 22:52  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Das Gr�n ihrer Augen hielt ihn gefangen und lie� ihn die Welt um sich herum vergessen. Ihm war egal, was der n�chste Morgen bringen w�rde, er wollte nur sie, und zwar sofort. Er wollte ihre N�he sp�ren und sie nie wieder loslassen. Diese Nacht geh�rte ihnen allein.

Sachte und behutsam, ohne ihre Hand loszulassen, schob er die andere Hand sanft unter ihren Pullover. Sie protestierte nicht, als seine Finger geschickt den Verschluss ihres BH's �ffneten und beides vorsichtig �ber ihren Kopf und die verletzte Schulter zogen. Er wollte ihre Haut auf seiner sp�ren und ihre N�he genie�en, soweit ihre Blessuren es zulie�en. Sanft schlossen sich ihre Arme erneut umeinander, w�hrend sie sich nebeneinander unter die Decke kuschelten. Auch Hollis Hose war ohne Wiederstand gefallen. Die beiden Agenten schmiegten sich aneinander und genossen die so lange vermissten Ber�hrungen. Keiner sprach ein Wort, ihr Schweigen f�llte die Stille auf eine angenehme Weise aus. Es gab nichts zu sagen, nicht in diesem Moment. Jethros H�nde begannen, auf Wanderschaft zu gehen und ihren K�rper vorsichtig zu erkunden, w�hrend er ihren Hals mit K�ssen bedeckte. Sanft fuhr seine Zunge �ber ihre Haut und spielte mit der kleinen Kuhle unterhalb ihrer Kehle. Er sp�rte, wie sein K�rper erschauerte, als ihm schmerzlich bewusst wurde, was er �ber ein Jahr lang vermisst hatte.




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New PostErstellt: 14.01.09, 19:44  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Ein Schauer jagte den n�chsten und die blonde Frau wusste gar nicht wie ihr geschah. Gibbs� H�nde glitten mit soviel Z�rtlichkeit �ber ihren K�rper, dass es ihr die Sinne raubte. Es war ein berauschendes Gef�hl wieder so nah bei ihm zu liegen. Ihn zu riechen und zu f�hlen. Sie wusste, dass sie an diesem Abend nicht viel erwarten durfte und doch �bertraf es alles, was sie zu hoffen wagte. Ein leises St�hnen entfuhr ihr, als Jethro ihren Hals liebkoste und sie automatisch die Augen schloss. Hollis� Puls raste und sie schnappte l�chelnd nach Luft, als sie sich auf Augenh�he zu ihm wandte. �Oh Gott, was tust du?� Ihr K�rper zitterte und wurde von einem angenehm, warmen Kribbeln durchzogen. Von sch�nen Gef�hlen, die selbst ihre Erinnerungen �bertragen.

Nun war es an ihr ihn zu verw�hnen. Ihre H�nde ruhten auf seinem Bauch und strichen spielerisch durch die gebliebenen Haare. Mit den Fingerkuppen malte sie vertr�umt, kleine Kreise und beobachtete seinen zufriedenen Gesichtsausdruck. Die Zeit war im Hier und Jetzt f�r sie stehen geblieben und nichts auf der Welt h�tte sie ersch�ttern k�nnen. Bedacht ihrem Freund nicht weh zu tun und nicht allzu sehr zu reizen, lie� Hollis die Finger von seiner H�fte behutsam aufw�rts wandern. Das Gesicht ganz nah an seinem, sp�rte sie Gibbs� Atem. Ihn zu ber�hren und zu f�hlen war eine Sache, aber ihn zu k�ssen eine andere. Es war etwas endg�ltiges. Etwas, dass ihr Zusammensein besiegelte und ihnen die Hoffnung auf etwas l�ngst verloren geglaubtes zur�ck gab. Erwartungsvoll �ffnete Hollis die Lippen, schlang die Arme erneut um ihn und hielt ihn so fest es ging. Tr�nen glitzerten in ihren Augen und sie sch�mte sich nicht daf�r. Dieses Mal nicht, denn sie war so gl�cklich wie lange nicht mehr.



[editiert: 14.01.09, 19:49 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 14.01.09, 22:49  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der K�rper des Silberfuchses erzitterte unter den sanften Ber�hrungen. Es war wie ein Traum, ein Paradies, das sie unendlich weit von der harten Realit�t gefangen hielt. Jethro wagte kaum zu atmen, als er ihr Gesicht an seinem sp�rte. Sanft fassten seine Lippen nach ihren, zogen sie spielerisch zu sich heran. Er sp�rte die leichten Schwellungen, die Krusten, die sich gebildet hatten, nachdem sie am Nachmittag f�r ihn dagewesen war. Seine Zunge spielte damit, erforschte die lange verloren geglaubten und doch noch immer vertrauten Formen. Er schmeckte den leichten Metallgeschmack ihres Blutes, der sich noch immer auf ihren Lippen versteckte. Tr�nen liefen ihr �ber die Wangen, schmeckten salzig auf seiner Zunge, als er sie vorsichtig k�sste. Ein Teil von ihnen lief weiter, tropfte auf sein Gesicht und vermischte sich mit seinen eigenen. Seine H�nde schlangen sich fest um ihren K�rper, seine Finger krallten sich unbarmherzig in ihren R�cken. Er konnte es noch immer nicht fassen, dass es tats�chlich wahr geworden war. Sie war zur�ckgekehrt.




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New PostErstellt: 15.01.09, 20:44  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Auch wenn Hollis ewig so h�tte verharren k�nnen, l�ste sie sich nach einer ganzen Weile aus der innigen Umarmung und rutschte unter die Bettdecke. Ihr war kalt und die M�digkeit begann sie allm�hlich gefangen zu nehmen. Trotzdem wollte sie noch nicht schlafen, daf�r war das Beisammensein mit Gibbs zu sch�n und die Angst, wom�glich aus diesem gl�cklichen Traum aufzuwachen, zu gro�.

Bestimmend zog Hollis den grauhaarigen Agenten mit unter die Decke und schob ein Bein zwischen seine. Vorsichtig auf den gesunden Arm gest�tzt, sah sie ihn gl�cklich l�chelnd von der Seite an. �Wenn mir einer zu Weihnachten gesagt h�tte, dass ich das sch�nste Geschenk versp�tet auf einem Gott verlassenen Flughafen finde, h�tte ich ihn wahrscheinlich f�r verr�ckt erkl�rt.� Ungl�ubig sch�ttelte sie den Kopf und k�sste ihn erneut. �Und dabei wollte ich �ber die Feiertage eigentlich gar nicht nach Hause fliegen. Mir war nicht nach feiern zu mute�, gestand sie etwas leiser und kr�uselte die Nase. Wie sollte sie ihm auch erkl�ren, dass sie sich nach �ber einem Jahr auf Hawaii noch immer nicht richtig heimisch f�hlte? Dass eine erhaltene Mitteilung ihres Marklers, �ber den erfolgreichen Verkauf ihres Hauses in Washington, sie in ein schwarzes Loch fallen lie�. Dass sie zwar eine neue Aufgabe und neue Freunde gefunden hatte, es aber nicht das ersetzte was sie mit ihm verloren und jetzt wiedergefunden hatte. Ihre Finger wanderten auf seiner Brust und zupfte sanft an seinen dunklen Haaren. �Wie geht es eigentlich den anderen? Ich habe McGee vor ein paar Monaten durch Zufall in Washington getroffen. Wir haben den gleichen Inmobilienmarkler.� Die Erkl�rung, dass sie zu diesem Zeitpunkt den Verkauf ihres Hauses ankurbelte, ersparte sie sich allerdings. Gedankenverloren verspielten sich ihre Finger weiter an seinen Brustwarzen. Es gab so viele Fragen die sie ihm stellen wollte. Die sie sich aber noch nicht zu stellen traute. Daher versuchte sie�es so�harmlos wie m�glich zu halten, hatte aber keine Ahnung ob es funktionieren w�rde. �Er erz�hlte mir, dass ihr jetzt einen neuen Direktor habt. Tony auf einem Kriegsschiff ist. Ziva zum Mossad zur�ck geschickt wurde und er in einer anderen Abteilung arbeitet. Was ist los bei euch?�

Die Situation erinnerte sie unweigerlich an fr�here Zeiten. An Zeiten, in denen sie einfach nur da gelegen und geredet hatten. Sie konnten �ber alles, �ber fast alles, miteinander reden. Er erz�hlte ihr von seiner Arbeit. Manchmal von den F�llen die ihn besch�ftigten und davon, dass DiNozzo ihn irgendwann noch in den Wahnsinn treiben w�rde. Trotzdem war es jetzt anderes. Hollis wusste, dass es da noch mehr gab �ber das sie reden mussten und irgendwann reden w�rden. Doch daf�r war ihr Wiederfinden noch zu frisch und der Augenblick zu kostbar.



[editiert: 15.01.09, 20:47 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 15.01.09, 22:35  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro folgte Hollis bereitwillig unter die warme Decke, streckte sich noch einmal aus und r�hrte sich nicht. Er geno� jeden Moment ihrer N�he und hatte noch immer das Gef�hl, zu tr�umen. "Ja, das hat er," schmunzelte er in die Dunkelheit, nachdem Hollis ihn zu seinem Team ausfragte. "Jennys Tod..." Er schwieg einen Moment, weil er nicht dar�ber sprechen wollte. Die Wunden waren noch zu frisch und der Moment zu kostbar. "Jennys Tod hat vieles ver�ndert beim NCIS. Ich wei� nicht, ob du Leon Vance schon einmal getroffen hast? Er war ihr Stellvertreter, in San Diego stationiert. Er hat das Team getrennt, als er noch keine drei Stunden im Amt war - es hat einen Maulwurf gegeben, und den wollte er finden."

Jethro schwieg. Diese Minuten in Jennys B�ros, unmittelbar nach ihrer Beerdigung, hatten ihn damals hart getroffen - sie alle. Mittlerweile hatte sich alles aufgekl�rt, der Maulwurf war gefunden und tot. Der grauhaarige Agent verdr�ngte jeden weiteren Gedanken an Michelle Lee und daran, dass er sie Auge in Auge erschossen hatte. Er fragte sich, ob Hollis die kleine Narbe auf seinem rechten Zeigefinger bemerkt hatte, die ihn nun ewig an jenen ABend erinnern w�rde.

"McGee haben diese Monate gutgetan," fuhr er fort. "Er war bei den Geeks im Keller, und f�r die war er der unumst��liche Boss - ein echter Agent, der eine Waffe tr�gt." Jethro schmunzelte. "Das hat ihm nat�rlich einen Menge Selbstbewusstsein gegeben, und das zahlt sich jetzt aus. Tony wird sich warm anziehen m�ssen in Zukunft." Sanft strich er mit dem Finger �ber Hollis vertraute Konturen. "Aber ich habe sie alle zur�ckbekommen. Ziva, Tim, und... auch Tony." Er erinnerte sich noch genau an den ersten Kontakt nach Tonys Dienstbeginn als Agent zur See. An ein verrauschtes Computerbild und die DiNozzo-Taktik, unter der NAse von 5.000 Matrosen illegale Daten zu organisieren. "I miss you too, Dad." Der Satz hatte ihn bis ins Mark getroffen und ihm endg�ltig klargemacht, dass es so nicht weitergehen konnte. Dass er ohne sein Team nicht mehr sein konnte - ebenso wenig wie ohne Hollis. Seine Familie und seine Frau. Es mochte vielleicht anders sein als bei den meisten Menschen, aber an jenem Abend war Jethro Gibbs klar geworden, dass er mehr als ein Kind in dieser Welt hatte. Und diese Kinder hatte er zur�ckgeholt. Nun war auch noch die Frau seines Lebens wieder an seiner Seite. Vielleicht w�rde er nach beinahe zwanzig Jahren endlich wieder gl�cklich werden k�nnen. Und er war sicher, dass Shannon die Frau neben ihm gemocht h�tte.



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Hollis Mann
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New PostErstellt: 16.01.09, 21:31  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Von alledem hatte Hollis nichts gewusst. Nein, sie kannte diesen neuen Direktor nicht und der Mann war auch nicht wichtig. Ihre Augen hielten Gibbs seine gefangen und sie sah, wie es in seinem Gesicht arbeitete. Auch wenn er versuchte es so ruhig wie m�glich zu erz�hlen, konnte Hollis sp�ren, dass es ihn noch immer besch�ftigte. Ber�hrt von seinen Worten strich sie ihm z�rtlich �ber die Wange. Sie konnte nur ahnen, wie Jethro sich nach Jennys Tod gef�hlt haben musste. Und sie wusste wie viel ihm seine Team bedeutete. Diese Menschen, seine einzige Familie, danach auch noch zu verlieren, musste f�r ihn doch fast unertr�glich gewesen sein. Es fiel ihr schwer die Tr�nen zur�ck zu halten und sie schluckte schwer. �W-warum hast du nie angerufen? Du wei�t, ich w�re f�r dich da gewesen. Immer. Zu jeder Zeit und jeder Stunde.�

Ihre H�nde umschlossen seinen Nacken. Sie zog ihn ganz nah zu sich und legte ihre Stirn an seine. �Niemand muss so etwas allein durchstehen, auch du nicht. Wann begreifst du das endlich?� Hollis� Stimme zitterte und wurde ganz leise. Es war nur noch ein Fl�stern in dem all ihre Liebe lag.�Ich will doch nur dich und nichts anderes. Bitte schliss mich nicht wieder aus. Egal bei was. Nie wieder.� Mittlerweile wusste die blonde Frau nicht mehr wie oft sie darum gebetet hatte, diesen Wunsch ihm gegen�ber einmal auszusprechen. Nun war es Wirklichkeit geworden. Ein sch�ner Traum, der in Erf�llung zu gehen begann und hoffentlich noch lange anhalten w�rde. Ihre Angst vor dem Morgen schob sie dabei in den hintersten Winkel ihres Gehirns. Sie redetet sich ein, dass es alles ganz einfach war und sie einen Weg finden w�rden. Einen Weg, der sie keine tausende Meilen mehr von einander trennen w�rde.



[editiert: 16.01.09, 23:58 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 17.01.09, 19:33  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs war in Gedanken noch immer bei den Tagen nach Jennys Tod, als Hollis Worte an sein Ohr drangen. Unwillk�rlich verspannte er sich. Warum tat sie das? Warum konnte sie nicht einfach akzeptieren, dass er nicht dar�ber reden konnte?! Nat�rlich h�tte er sie anrufen k�nnen, aber er hatte nun einmal allein sein wollen - allein sein m�ssen. Es gab Dinge, mit denen er allein fertig werden musste, egal was der Rest der Welt dar�ber dachte. Und seine Trauer um Jenny hatte er mit niemandem teilen wollen, mit Hollis am allerwenigsten. Es w�re nicht fair gewesen, weder ihr noch Jenny gegen�ber.

"Bitte schlie� mich nie wieder aus. Egal bei was. Nie wieder." Jethro f�hlte sich in die Ecke gedr�ngt und unter Druck gesetzt. Er hatte den ersten Schritt getan, hatte ihr von Shannon und Kelly erz�hlt und ihr einen ersten Einblick in sein gut geh�tetes Innerstes gew�hrt. Doch nun war genau das passiert, was er bef�rchtet hatte - sie war verletzt, weil er ihr noch immer nicht alles gesagt hatte. Konnte sie nicht akzeptieren, dass er verdammt noch mal das Recht darauf hatte? Das Recht auf Erinnerungen und Gedanken, die nur ihm selbst geh�rten? Die er mit niemandem teilen wollte, selbst mit ihr nicht? Warum dr�ngte sie ihn so dazu?!

W�tend schlug der Agent die Bettdecke zur�ck und setzte sich auf. Hastig griff er nach seiner Kr�cke und zog sich hoch, voller Zorn, dass er �berhaupt in diese Situation geraten war. Dass er zugelassen hatte, dass ihr z�rtliches Liebesgefl�ster eine solche Wendung genommen hatte, dass er sich hatte zusammenschlagen lassen wie ein blutiger Anf�nger und nun zu solchen entw�rdigenden Fortbewegungsmitteln gezwungen war. Sein Fu�, sein Knie und sein R�cken protestierten heftig, als er ein Pulli um die Schultern warf und so schnell es ging aus dem Raum st�rmte. Im Flur blieb er einen Moment stehen und atmete tief durch. Er f�hlte sich einsam und am Boden zerst�rt, und er sehnte sich nach dem vertrauten Dunkel seines Kellers - und nach seinem Boot.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 17.01.09, 22:53  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

V�lllig unerwartet sp�rte Hollis wie Jethro sich verspannte und vor ihr zur�ck wich. Verwundert zog sie die H�nde weg und sah ihn verwirrt an. Hatte sie etwas falsches gesagt? Es ging alles viel zu schnell, dass sie gar nicht begriff was gerade geschah. Seine n�chste Reaktion, seine pl�tzliche �rgerliche Flucht traf sie dann endg�ltig wie ein Schlag ins Gesicht. Sprachlos sah sie dem Agenten hinterher und war zu keinem klaren Gedanken f�hig. Was war in ihn gefahren? Das war ein schlechter Scherz. Ein b�ser Traum aus dem sie hoffte schnellstm�glich aufzuwachen. Warum war sie �berhaupt so dumm gewesen, sich darauf einzulassen? Sie h�tte es besser wissen m�ssen. Er war ein einsamer Wolf der sich nicht mehr �ndern w�rde. Egal wie sehr sie sich das auch w�nschte. Er hatte ihr einmal weh getan und tat es wieder. Nichts und niemand konnte ihn daran hindern, au�er sie selbst. Und dieses Mal wollte sie es tun, endg�ltig. Ein f�r alle mal. Es w�rde kein zur�ck mehr geben, redete Hollis sich mit den Tr�nen in den Augen immer und immer wieder ein.

W�tend schlug sie mit den F�usten in das Kopfkissen. Wenn sie es doch wenigstens verstehen k�nnte. Tief in ihrem Inneren hatte sie vom ersten Moment an gewusst, dass es zu sch�n war, um wahr zu sein. Warum hatte sie nicht auf dieses Gef�hl geh�rt? Warum musste sie unbedingt in das offene Messer rennen und ihn in der Wunde stochern lassen? Woher nahm er das Recht, dass was sie f�hlten erneut weg zuwerfen? Hollis� Emotionen kochten immer h�her und sie warf w�tend das Kissen aus dem Bett. All ihre angestaute Angst und Entt�uschung brach aus ihr heraus. Das Gesicht in den H�nden vergraben, lie� sie ihren Tr�nen freien Lauf und wusste nicht mehr weiter. Sie dachte nicht dar�ber nach warum er so reagiert hatte oder wie es sein w�rde, wenn er zur�ck kam. Sie war v�llig am Boden zerst�rt. Es dauerte ein Weile und Hollis versuchte krampfhaft sich zu beruhigen, als ihr Handy klingelt. Schniefend wischte sie sich die Tr�nen aus dem Gesicht und zog sich etwas �ber. Gedankenverloren griff sie nach dem Telefon und meldete sich. Ihre Augen wurden gro�. Ihr Herz schlug bis zum Hals und sie lie� sich seufzend zur�ck aufs Bett fallen. �Hallo Nick�, brachte sie leise mit belegter Stimme hervor. Ihr durch Tr�nen verschleierter Blick hing ziellos starr im Raum. Es fiel ihr schwer sich zu konzentrieren und sie antwortete wie in Trance. �Es geht mir gut. Ja wirklich, mach dir keine Sorgen.� Erneut wischte sie sich die Tr�nen aus dem Gesicht und zog leicht die Nase hoch. Ein wehm�tiges L�cheln huschte �ber ihr Gesicht, als der Anrufer besorgt auf ihre Ger�usche reagierte. �Nein, ich weine nicht. W-warum sollte ich?�, log sie ins Telefon und sp�rte neue, warme Tr�nen �ber ihre Wange laufen. �I-ch habe mich ein wenig erk�ltet�, schwindelte sie weiter. Dabei lie� Hollis sich zu Worten hinrei�en, die ihr bis vor wenigen Augenblicken gar nicht in den Sinn gekommen w�ren. �Es w�re sch�n endlich wieder daheim zu sein. Ja, du fehlst mir auch...� Ihre H�nde umschlossen schmerzlich den H�rer und sie w�nschte sich, Hawaii nie verlassen zu haben. Dann w�re das alles nicht passiert und sie h�tte dort weitermachen k�nnen, wo sie neu begonnen hatte. Doch so stand sie wieder v�llig am Anfang.



[editiert: 18.01.09, 20:23 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 17.01.09, 23:23  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Die K�hle und Dunkelheit des Flurs wirkte beruhigend und vertraut. Der Silberfuchs atmete tief durch und versuchte, wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Er wusste, dass Hollis ihm nichts b�ses wollte. Doch er war noch nicht bereit f�r diesen Schritt. Sie w�rde ihm Zeit geben m�ssen, seine Zeit. Die Zeit, die er brauchte, um sich selbst zu ordnen, egal, wie lange das war. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass sie es mittlerweile wusste. Dass seine Schutzmauern dick und nicht leicht zu �berwinden waren. Warum zum Teufel wusste sie das nicht?! Sie kann es nicht wissen, Jethro, fl�sterte eine leise Stimme in seinem Hinterkopf. Gib ihr eine Chance, dich zu verstehen. Erkl�r ihr wenigstens, dass du noch nicht so weit bist. Vertrau ihr.

Langsam humpelte der Agent zur�ck zum Schlafzimmer. Sein R�cken schmerzte mittlerweile wie von Sinnen, und er lehnte sich einen Moment lang gegen die Wand. Im gleichen Moment h�rte er das Klingeln des Telefons durch die halbge�ffnete T�r. Er r�hrte sich keinen Millimeter, als Hollis das Telefonat annahm. Sie weinte und gab sich M�he, es den Anrufer nicht merken zu lassen, doch sie versagte j�mmerlich dabei. Zumindest war Jethro sicher, dass ER ihre Ausreden sofort durchschaut h�tte, egal wie schlecht die Verbindung sein mochte. Und welcher Idiot rief eigentlich mitten in der Nacht bei Hollis an?!? "Es w�re sch�n, endlich wieder daheim zu sein. Ja, du fehlst mir auch..." Jethro hatte sich gerade von der Wand abgest�tzt, doch er erstarrte in der Bewegung, als er die Worte h�rte. Sie trafen mitten in sein Herz und er glaubte, zerspringen zu m�ssen. Konnte das sein? Konnte er sich derart in ihr get�uscht haben?! Hatte sein Verstand ihn nun vollkommen im Stich gelassen? Blind vor Wut, Hass, Schmerz und Tr�nen ergriffe der Agent die Flucht. Die Kr�cke fiel zu Boden, doch er stolperte einfach weiter und k�mmerte sich nicht darum.

Als er schlie�lich die K�che erreichte, lie� er sich atemlos auf einen Stuhl fallen. Er hielt es einfach nicht mehr aus, die emotionale Achterbahnfahrt der letzten 24 Stunden hatte ihn an den Rand des Ertragbaren gebracht. Mittlerweile brannte auch sein Fu� wie Feuer, genau wie sein Knie, es war schier zum Verzweifeln. Jethro wusste, dass er Handeln musste, wenn er die Nacht �berleben wollte. Ohne lange nachzudenken, �ffnete er den K�hlschrank und nahm eine von Dr. Kodys Spritzen mit dem Schmerzmittel an sich. Ohne zu z�gern oder �ber Dosierungen nachzudenken, rammte er sich die Nadel in den Oberschenkel und dr�ckte den Kolben nach unten. Es dauerte zu lange, bis die Wirkung einsetzte, also wiederholte er die ganze Sache noch einmal, ehe er sich langsam vom Stuhl auf den kalten Boden sinken lie�. Er war am Ende, im wahrsten Sinne des Wortes am Boden zerst�rt. Er versuchte nicht einmal, die Tr�nen zur�ckzuhalten, die in Str�men �ber sein Gesicht liefen.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 18.01.09, 13:26  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Der letzte Satz war Hollis im Gespr�ch herausgerutscht und so wie sie ihn gesagt hatte, bereute sie die Worte gleich wieder. Sie wollte dem Professor keine falschen Hoffnungen machen, denn sie wusste wie weh das tat. W�hrend der Mann am anderen Ende locker plauderte, h�rte sie ihm nur mit halben Ohr zu. Ihre Schulter schmerzte und die Tr�nen brannten auf ihrem Gesicht. Am liebsten w�re sie auf der Stelle davon gelaufen. Doch wo sollte sie ihn? Ein Flug w�rde fr�hstens am n�chsten Morgen gehen, wenn �berhaupt. Und was w�rde dann aus Shania werden? Sie war dem kleinen M�dchen schuldig, es wenigstens wieder heil zu seiner Mutter zu bringen. Und Gibbs? Sie konnte ihn schlie�lich nicht einfach hier lassen. Das brachte sie nicht �bers Herz. �Nick h�r auf, warte bitte�, unterbrach sie den Mann mitten im Satz. �Sei mir nicht b�se, aber es ist sp�t und ich bin m�de. Lass uns reden, wenn ich wieder zur�ck bin. Es gibt so vieles, was ich dir erz�hlen muss.� Traurig strich Hollis sich eine lose Haarstr�hne hinters Ohr. Es gab jede Menge zu reden. Ob es allerdings das war, was er h�ren und sie sagen wollte, stand noch in den Sternen. �Ja du auch. Danke, mach es gut�, mit diesen Worten beendete sie das Gespr�ch und lie� sich m�de auf das Bett sinken. Ersch�pft zog die blonde Frau die Zudecke �ber sich und schlang die Arme fest um einen Zipfel. Ihr war es egal wo Gibbs war und wo er blieb. Sie wollte allein sein und weinte sich leise in den Schlaf.



[editiert: 18.01.09, 20:23 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 18.01.09, 14:38  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Ethan

Mit vor K�lte zitternden Fingern knackte der blonde Mann m�hsam das Schloss der Hintert�r. Die Lichter im Haus waren schon vor Ewigkeiten ausgegangen, alle Bewohner sollten eigentlich langsam tief und fest schlafen. Dennoch war Ethan unwohl dabei, er f�hlte sich nackt und leer ohne seine vertraute Waffe, die er nat�rlich auf dem Flug nicht mitgenommen hatte. Er schob sich lautlos durch die T�r, blieb einen Moment stehen und sah sich um. Wo sollte er anfangen, nach dem verdammten Teddy zu suchen? Er beschloss, zuerst in die K�che zu schleichen, dort w�rde er am ehesten eine brauchbare Waffe finden - f�r alle F�lle. Bis dahin musste die kleine Messingfigur ausreichen, die im Flur auf dem Beistelltisch stand.

Auf leisen Sohlen tappte der Einbrecher durch das dunkle Haus. Es war nicht schwer, die K�che zu finden und ein anst�ndiges Messer aus dem Messerblock zu ziehen. Als er sich umdrehte, erstarrte sein Blut. Vor dem K�hlschrank lag der grauhaarige Mann vom Flughafen auf dem Boden, reglos und unbekleidet. Ein Pulli lag halb unter seinem Kopf, die Augen waren geschlossen, der Mund stand offen. Erstaunt registrierte Ethan die Schiene und den Gipsverband. DARAN war er mit Sicherheit nicht schuld, was hatte der Typ angestellt? Und warum zum Teufel lag er nackt in der K�che herum? Ethan trat vorsichtig n�her und entdeckte zwei leere Spritzen, die ein St�ck entfernt auf dem Boden lagen. Hass keimte in ihm auf, Hass auf diesen Idioten, dem er das ganze Dilemma zu verdanken hatte. Nun lag er hier wehrlos vor ihm, nicht ahnend, in welcher Gefahr er sich befand. Einem spontanen Einfall folgend, hob er das Messer und hielt es �ber die Kehle des Agenten. Es w�re so einfach, ein kurzer, rascher Schnitt, und der Kerl w�rde ihm nie wieder �rger machen. Alles, was er tun musste, war schnell genug verschwinden.

Ethan horchte auf, als im Flur eine T�r ge�ffnet wurde. Rasch duckte er sich in den Schatten des K�hlschranks und wartete.


Shania

Das kleine M�dchen erwachte mitten in der Nacht und sah sich erschrocken um. Sie brauchte einen Moment, um sich zu erinnern, wo sie war. Sie hatte schreckliche Angst, doch Porthos lag noch immer vor ihrem Bett und blinzelte sie nun verschlafen an. Shania hatte gro�en Durst, und nach einer Weile nahm sie all ihren Mut zusammen und machte sich auf den Weg in die K�che. Porthos blieb liegen und sah ihr nach, als sie durch den dunklen Flur tapste. Sie machte kein Licht, aus Angst, jemanden zu wecken oder auf sich aufmerksam zu machen. Dr. Kody war sehr nett, aber sie war nicht sicher, ob sie wirklich einfach an seinen K�hlschrank gehen durfte. Ethan war immer sehr b�se geworden, wenn sie das getan hatte, dabei hatte sie doch nur Durst oder Hunger gehabt. Doch nun war Ethan weit fort, und Hollis und Jethro w�rden auf sie aufpassen, bis sie wieder zu ihrer Mutter konnte. Und Pedro war ebenfalls an ihrer Seite.

Die Augen fest auf den K�hlschrank gerichtet, betrat das kleine M�dchen die K�che. Pl�tzlich stach sie etwas in den Fu�, sie presste die Hand vor den Mund, um nicht zu schreien. Gleichzeitig sp�rte sie, wie sie das Gleichgewicht verlor und zu Boden st�rzte - und auf etwas weichem, schrecklich vertrautem landete. Sie erschrak zu Tode, als sie den reglosen K�rper von Jethro erkannte. Im gleichen Moment begann Porthos zu bellen, und als Shania aufsah, blickte sie geradewegs in das hassverzerrte Gesicht von Ethan. Sie war wie gel�hmt und r�hrte sich nicht vom Fleck, doch sie begann zu schreien, so laut und verzweifelt wie noch nie zuvor. Sie h�rte, wie im Hintergrund eine T�r klapperte, wie Porthos an ihre Seite st�rzte und Ethan drohend anknurrte. Und sie h�rte Schritte, die hastig n�herkamen.


Dr. Kody

Der Veterin�r schreckte hoch, als er Porthos Bellen h�rte. Der Hund war bei weitem kein Wachhund, und wenn er mitten in der Nacht Laut gab, war das kein gutes Zeichen. Im n�chsten Moment h�rte er ein Kreischen - das durchdringende Kreischen eines kleinen M�dchens in Todesangst. Im Bruchteil einer Sekunde war er aus dem Bett gesprungen und putzmunter. Der L�rm kam aus der K�che, und Dr. Kody st�rzte den Flur entlang. In der T�r blieb er wie vom Donner ger�hrt stehen und starrte auf das Bild, das sich ihm bot. Sein kapriz�sester Gast, der eigentlich das Bett nicht verlassen sollte, lag reglos auf dem Boden. Das kleine M�dchen stand neben ihm und schrie, w�hrend der gute Porthos halb auf, halb �ber dem Patienten stand und nach Leibeskr�ften knurrte. Und hinter dem K�hlschrank stand ein blonder, ungepflegter Mann mit seinem gr��ten K�chenmesser in der Hand und starrte ihn hasserf�llt an. Der Tierarzt war starr vor Schreck, wie durch einen Nebel registrierte er, dass sich hinter ihm weitere Schritte n�herten. Und er hoffte von ganzem Herzen, dass seine Besucherin besser wusste als er, was in einer solchen Situation zu tun war.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 18.01.09, 21:07  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Der Schrei eines Kindes und Hundegebell riss Hollis aus dem Schlaf. Ihr Herz raste und sie musste sich erst einmal sortieren, bevor sie begriff wo sie war. Ein knapper Blick zur Seite zeigte ihr, dass das Bett neben ihr leer war und sie war schlagartig munter. Mit einem Satz sprang sie barfuss aus dem Bett und rannte in den Flur hinaus. Es dauerte einen Moment bevor sie sich orientiert hatte. Das fade Licht des Flures fiel in Richtung K�che und sie entdeckte den Doktor starr im T�rrahmen stehen. Mit wenigen Schritten war sie an seiner Seite und blieb ebenfalls schlagartig stehen. Shania blickte zitternd mit gro�en, �ngstlichen Augen zur T�r. Die Frage �Was ist passiert?�, blieb Hollis f�rmlich im Hals stecken, als sie Gibbs am Boden liegen sah. Ein stummes Signal des kleinen M�dchen lie� die blonde Frau jedoch sofort wieder aufblicken. Erst in diesem Moment bemerkte sie Ethan wenige Schritte entfernt mit einem K�chenmesser stehen. All ihre Sinne standen auf Alarm. Die Angst um Jethro war kurz davor sie zu l�hmen, aber sie war professionell genug, diese so gut es ging abzuschalten. Hollis�Gedanken �berschlugen sich. Ihre Augen wanderten von einem Punkt zum n�chsten. Kein Blut, schoss es ihr erleichtert durch den Kopf. Kein Blut am Messer und kein Blut am Boden. Jethro lebte, davon war sie fest �berzeugt. Tief durch atmend zog sie den Doktor am Arm zur�ck und trat neben ihm in den Raum. Dann machte sie abrupt das Licht an und wandte sich so ernst wie m�glich an Ethan. �Eigentlich hatte ich angenommen, Sie sind schlau genug, dass Weite zu suchen. Da habe ich mich offensichtlich geirrt.� Ganz langsam bewegte sie sich dabei in Richtung Shania und hoffte, dass Ethan auf keine dumme Idee kam. Der Typ war unberechenbar und Hollis wusste, dass sie ihm in ihrem Zustand unterlegen sein w�rde. Daher versuchte sie an sein Gewissen zu appellieren. �H�ren Sie, Sie haben schon genug �rger am Hals und Sie kriegen noch jede Menge mehr davon, wenn Sie nicht verschwinden. Das k�nnen Sie mir glauben! Also, �berlegen Sie gut, was Sie tun.� Ihr Stimme klang fest, auch wenn es in ihrem Inneren anders aussah. W�hrend sie sprach, sprang Shania geistesgegenw�rtig �ber Gibbs� Beine und ging hinter Hollis in Deckung. Die Agentin schob das kleine M�dchen automatisch in Richtung T�r und hoffte, dass der Doktor sich ihrer annahm.



[editiert: 18.01.09, 21:08 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 19.01.09, 14:51  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Dr. Kody

Der Tierarzt fasste die Kleine an der Hand und zog sie r�ckw�rts in den Flur. Zitternd starrte Shania ihn an. "Wir m�ssen etwas tun!" fl�sterte sie �ngstlich. "Er bringt sie um!!" Dr. Kody nickte. Das Kind hatte recht, ihm musste schleunigst etwas einfallen. Offensichtlich was der Einbrecher der "Verd�chtige", dem seine Besucher ihre Blessuren zu verdanken hatten. Und Mrs. Mann war mit ihrer ausgekugelten Schulter alles andere als in der Lage, einen messerbewaffneten Preisboxer niederzuringen. Der Mediziner sah sich um. Als erstes w�rde er eine Waffe ben�tigen. Als k�nne sie seine Gedanken lesen, zupfte Shania an seinem �rmel und zeigte auf die Holzkr�cke, die noch immer im Flur lag. Dr. Kody verschwendete keinen Gedanken an m�gliche Gr�nde, warum die Kr�cke im Flur und der dazugeh�rige Agent in der K�che lag. Leise trat er ein paar Schritte weiter und nahm das altmodische Unget�m an sich. Dann warf er erneut einen Blick in die K�che. Mrs. Mann stand dem Einbrecher noch immer Auge in Auge gegen�ber, keiner von beiden r�hrte sich. Sein Blick fiel auf das K�chenfenster. Er hatte die Jalousie nicht herunter gelassen, der Gauner stand genau davor.

Eine Idee keimte im Hinterkopf des Tierarztes auf - sie war wahnsinnig, aber vermutlich hatte er keine andere Wahl. "Du bleibst hier," fl�sterte er Shania ins Ohr und schlich sich vorsichtig an der K�chent�r vorbei. Die Hintert�r war offen, ihr Besucher hatte sich nicht die M�he gemacht, das Schloss heile zu lassen. Gl�cklicherweise hatte er sie erst letzte Woche ge�lt, so dass er wenige Sekunden sp�ter auf der Au�enseite des K�chenfensters stand. Von hier aus hatte er einen ausgezeichneten Blick auf alles, was in der erleuchteten K�che geschah. Der Einbrecher drehte ihm den R�cken zu und bemerkte ihn nicht. Dem Veterin�r war nicht wohl bei dem Gedanken an seine n�chste Tat, doch er sah keine andere M�glichkeit. Todesmutig holte er mit der alten Kr�cke aus und lie� sie durch die Scheibe krachen. Es klirrte, Scherben flogen durch den Raum, und er registrierte, dass Mrs. Mann sich instinkiv duckte. Der blonde Mann schoss herum, Blut floss �ber sein Gesicht, doch er stand noch immer fest auf den Beinen. Hasserf�llt blickte er auf den Tierarzt, der noch immer mit erhobener Kr�cke vor ihm stand. Die Angst l�hmte seine Glieder, er wusste, dass er einfach noch einmal zuschlagen musste, doch er konnte nicht. Rasend vor Zorn hob der Einbrecher das Messer, und der Tierarzt glaubte, sein letztes St�ndlein h�tte geschlagen. Doch im gleichen Moment flog etwas braun- wei� geflecktes durch die Luft. Mit einem w�tenden Knurren st�rzte sich Porthos auf den Eindringling und biss ihm ins Bein. Der Mann kr�mmte sich zusammen, und endlich l�ste Dr. Kody sich aus seiner Starre und schlug noch einmal mit der Kr�cke zu. Der Einbrecher st�hnte, sackte in sich zusammen und r�hrte sich nicht mehr.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 19.01.09, 21:31  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis� Nerven waren noch immer zum zerrei�en gespannt, aber sie war schnell aus der Deckung wieder auf den Beinen. Soviel Courage h�tte sie dem Doc gar nicht zugetraut und dankte ihm mit einem erleichterten L�cheln. Ethan lag nur wenige Schritte vor ihr auf dem Boden und r�hrte sich nicht. Geistesgegenw�rtig schob sie das aus seine Hand gefallene Messer beiseite und nahm es an sich. Dann hockte sie sich sofort zu Gibbs und f�hlte seinen Puls. Gott sei dank, er lebte. Erleichtert atmete sein Freundin auf und wandte sich schnell wieder Ethan zu. Das Messer griffbereit in der N�he wollte sie ihn mit Porthos Hundeleine fesseln, als pl�tzlich Leben in den blonden Mann kam. Ruckartig schlug er die Augen auf und funkelte Hollis w�tend an. Bevor sie zu ihrer Waffe greifen konnte, hatte er sie am verletztem Arm gepackt. Sein Griff war schmerzhaft fest. �Du Mistst�ck!�, stie� Ethan Z�hne knirschend hervor und versuchte sich aufzurichten. Doch dieses Mal war Hollis schneller, allen Schmerzen zum Trotz befreite sie sich aus seinem Griff und drehte ihm brutal das Handgelenk um. Mit einem lauten Schmerzensschrei ging der blonde Mann zur�ck in die Knie und rang nach Luft. Ohne R�cksicht auf Verluste ergriff Hollis eine in der N�he stehende schwere Bratpfanne und schlug zu. Ein Mal, zwei Mal, drei Mal bis Ethan endg�ltig am Boden liegen blieb. Rasend vor Wut bekam Hollis gar nicht mit, dass Shania sie �ngstlich von der T�r aus beobachtete. Zielsicher holte die blonde Frau aus dem K�hlschrank eine Ampulle mit Beruhigungsmittel, zog eine Spritze auf und rammte sie Ethan gnadenlos in den Oberarm. Ihr war egal, ob die Dosierung stimmt oder nicht. Hauptsache der Kerl war au�er Gefecht gesetzt und blieb das auch bis ihn die Polizei holen kam.

�I-ist er jetzt tot?�, wollte Shania leise wissen und kam vorsichtig n�her. Erschrocken �ber die Worte des M�dchens lie� Hollis die Spritze auf den Herd sinken und nahm die Kleine in den Arm. Erst in diesem Moment merkte die Frau, dass sie am ganzen K�rper zitterte, ihr Arm schlaff nach unten hing und ihre nackten F��e bluteten. �Nein, er schl�ft bloss, aber kann niemanden mehr etwas tun�, erwiderte sie so ruhig wie m�glich und sah dabei in das fassungslose Gesicht des Tierarztes. Der Schreck hing ihm in den Gliedern h�ngen und erst das Bellen seines Hundes holte ihn in die Gegenwart zur�ck.

�K-k�nnen Sie bitte nach ihm sehen?�, bat Hollis den Arzt mit belegter Stimme und sah �ngstlich zu Gibbs, der sich noch immer nicht r�hrte. Sie f�hlte sich in diesem Moment alles andere als in der Lage dazu. Das Einzige was sie mit M�he und Not schaffte, war Ethan mit einer Hundeleine zu fesseln.



[editiert: 20.01.09, 19:01 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 19.01.09, 22:07  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Dr. Kody

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Dr. Kody es schaffte, seinen K�rper wieder unter Kontrolle zu bekommen. Erleichtert registrierte er, dass Mrs. Mann den Einbrecher mit der Hundeleine fesselte. Tief durchatmend lehnte er sich an den K�hlschrank. Der Niedergeschlagene r�hrte sich nciht, doch er blutete auch nicht, und schien nicht schwer verletzt zu sein. Langsam schaffte er es, sich in Bewegung zu setzen und hockte sich neben den reglosen Agenten auf den Boden. Fachm�nnisch pr�fte er den Puls, er war kr�ftig und regelm��ig, wenn auch etwas zu langsam. Ansonsten schien er �u�erlich unverletzt, wenn man von den bisherigen Blessuren absah - und der Tatsache, dass er mittlerweile ziemlich unterk�hlt war.

"W�rden Sie eine Decke holen, Ma'am?" bat er h�flich, aber bestimmt. W�hrend die blonde Frau sich auf den Weg machte, trat das kleine M�dchen n�her. "Die lagen auf dem Boden," erkl�rte Shania �ngstlich. "Ich glaube, ich bin drauf getreten." Entsetzt starrte der Tierarzt auf die beiden leeren Spritzen, die sie ihm hinhielt. "Was zum Teufel..." murmelte er, ehe er die blau angelaufenen Einstichstellen am Oberschenkel des Agenten entdeckte. Mrs. Mann kehrte mit einer Decke zur�ck, breitete sie �ber ihren reglosen Kollegen und sah ihn fragend an. "Er ist okay..." knurrte der Veterin�r. "Zumindest hoffe ich das. K�nnen Sie mir erkl�ren, was zum Teufel er um diese Zeit in der K�che zu suchen hatte, ohne Kr�cke, und warum er sich eine doppelte Ladung Bet�ubungsmittel verabreicht hat?!?! Die Dosis w�rde reichen, um einen ausgewachsenen Bullen ins Reich der Tr�ume zu schicken!!" Er blickte zu der �bern�chtigten Agentin hoch. "Hier sollte er jedenfalls nicht bleiben. Im Moment schl�ft er, so wie es aussieht, wird er einfach wieder aufwachen, wenn die Wirkung nachl�sst - wenn die Dosis nicht zu hoch ist. Ich wei� nicht, wie das Zeug bei Menschen wirkt. Sein Puls ist stabil, aber langsam. Der Schlaf wird ihm gut tun, wenn..." Er sprach lieber nicht weiter. "Die Alternative ist, dass ich ihm ein Gegenmittel gebe, aber das kann ich genauso schlecht dosieren und es hat mindestens genauso viele Nebenwirkungen. Ich denke, wir sollten ihn aufs Sofa legen und schlafen lassen - und regelm��ig nach ihm sehen." Der Doc war m�de und ersch�pft, und die Aussicht auf eine Nachtwache verbesserte seine Laune nicht unbedingt. "Kommen Sie, helfen sie mir..."

Mit vereinten Kr�ften schafften es die beiden Erwachsenen, den schweren K�rper des Agenten auf das Sofa zu bugsieren und erneut eine Decke �ber ihn zu breiten. "So," schnaufte der Tierarzt anschlie�end. "Jetzt werfe ich noch einen Blick auf den anderen Kandidaten, und anschlie�end h�tte ich von ihnen gerne eine Erkl�rung, was ihr Kollege f�r eine Kamikaze- AKtion in meiner K�che vorhatte und was um alles in der Welt DIESER junge Mann" - er deutete auf Ethan, der noch immer schlief - "hier gesucht hat?! Sie schienen ihn offensichtlich ganz gut zu kennen."




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 19.01.09, 22:47  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Ziemlich erledigt folgte Hollis dem Arzt zur�ck in die K�che und lie� sich ersch�pft auf einen Stuhl fallen. �Unser Freund hier�, dabei stie� sie Ethan derb mit dem Fu� an, �war mit Sicherheit weniger hinter uns her.. Wir haben etwas was er gern wieder haben wollte.�
�Ja, den h�sslichen Teddy�, warf Shania pl�tzlich ein und rannte zu Hollis auf den Schoss. Schmunzelnd strich die Frau der Kleinen �ber die Haare. �Du solltest doch im Bett bleiben.�
�Ich habe aber Angst�, erwiderte Shania und sah Hollis treuherzig an.
�O.k. lauf schon vor, ich komme gleich�, mit diesen Worten schob sie das M�dchen vom Schoss und wandte sich wieder an den Arzt.
�Wir vermuten das Shanias Vater oder was auch immer der Kerl ist, Drogen in dem Pl�schtier schmuggeln wollte. Bisher sind wir jedoch noch nicht zum nachsehen gekommen.�
Shanias Stimme schallte erneut durch den Flur. �Wann kommst du?�
Seufzend richtete Hollis sich auf. �Ich erkl�re ihnen den Rest morgen. Am besten wir sperren den Kerl irgendwo ein und sehe zu, dass wir ihn morgen los werden.�



[editiert: 20.01.09, 19:03 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 20.01.09, 19:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Dr. Kody

"Ja, das denke ich auch," murmelte Dr. Kody leise, w�hrend er sich pr�fend �ber den Gefesselten beugte. Er war nicht schwer verletzt, eine Scherbe des K�chenfensters hatte ihm eine kleinere Schnittwunde unter dem Auge verpasst, aber ansonsten schien er keine Sch�den davongetragen haben. Das Mittel w�rde noch eine Weile wirken, dennoch hatte der Tierarzt keine Lust auf weitere �berraschungen. "Warten Sie einen Moment hier", erkl�rte er der Agentin und holte eine alte Isomatte aus dem Lager. Gemeinsam zogen sie Ethan darauf und schleiften ihn zur Praxis her�ber. "ICh habe hier hinten ein paar Abteile, wo ich ab und zu Patienten unterbringe," erkl�rte Dr. Kody. "Zwei davon sind gro� genug." Obwohl die K�fige abgeschlossen waren, blieb die Leine, wo sie war. Man konnte nie wissen, was dem Drogendealer noch alles einfallen w�rde. "So, und jetzt ab mit ihnen, die Kleine wartet sicher schon," verabschiedete der Vet die blonde Frau. Hollis verschwand mit einem erleichterten Seufzer.

Dr. Kody seufzte ebenfalls, verzog sich in sein Bett und stelle st�hnend den Wecker. Der Verr�ckte hatte definitiv zu viel Bet�ubungsmittel gespritzt, er w�rde bis zum Morgen schlafen, wenn alles gut ging - wenn. Der Tierarzt beneidete den Agenten um diesen langen, ungest�rten Schlaf, doch er legte nicht den geringsten Wert darauf, am Morgen auch noch einen toten Bundesagenten im Haus zu haben. Lebendige waren anstrengend genug, von dem anderen ungebetenen Gast ganz zu schweigen.
 




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 20.01.09, 19:40  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

M�de und ersch�pft w�nschte die Agentin dem Doc eine Gute Nacht. Obwohl die Schmerzen in ihrem Arm zugenommen hatten, wollte sie sich nicht mehr verarzten lassen. Alles was sie wollte war Ruhe. Im G�stezimmer hatte Shania es sich auf Gibbs� Seite gem�tlich gemacht und wartete darauf das die blonde Frau sich zu ihr legte. G�hnend kuschelte das M�dchen sich ganz fest an sie und war innerhalb weniger Minuten eingeschlafen. Hollis konnte allerdings keinen Schlaf finden. Die Ereignisse der letzten Stunden hatten sie v�llig aufgew�hlt. In ihrem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander. Nach einer Weile stand sie wieder auf, nahm die letzte Schmerztablette und verlie� den Raum.

Gibbs lag noch immer tief und fest schlafend im Wohnzimmer auf dem Sofa. Kopfsch�ttelnd lie� Hollis sich mit einem tiefen Seufzer in einen Sessel fallen. �Leroy Jethro Gibbs, was bist du nur f�r ein Idiot?!�, fragte sie traurig in den dunklen Raum hinein. �Wei�t du, als wir uns auf dem Flughafen trafen, hatte ich mir fest vorgenommen, mich nicht wieder auf dich einzulassen. Und was ist passiert? Das ganze Gegenteil.� Erneut sch�ttelte sie den Kopf. �Wie konnte ich auch nur so dumm sein und glauben, dass du es wirklich willst? Dass wir noch eine Chance h�tten? Dass du endlich begreifst, dass ich dich liebe.� Schniefend wischte sie sich die Tr�nen aus dem Gesicht. �Aber so kann ich nicht weitermachen. Alleine die Hoffnung, dass du dieses Gef�hl vielleicht auch irgendwann zul�sst, reicht mir nicht. Es tut mir leid�, mit diesen Worten gab sie ihm einen Kuss auf die Stirn und ging zur�ck ins Bett. Jegliche Energie war aus ihr verschwunden. Sie hatte Angst vor dem Morgen und vor�dem was noch kommen w�rde.

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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 20.01.09, 20:39  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der grauhaarige Agent merkte nichts davon, dass Hollis neben ihm um ihre Beziehung trauerte. Er merkte auch nichts davon, dass sein Retter jede Stunde schlaftrunken neben das Sofa stolperte, um seine Vitalzeichen zu �berpr�fen. Er schlief tief und traumlos und erwachte erst, als die Morgensonne einen vorsichtigen Strahl durchs Fenster schickte. Sein Kopf dr�hnte, und seine Zunge f�hlte sich pelzig an. Vorsichtig �ffnete er ein Auge und stellte fest, dass er sich in einem Zimmer befand, dass ihm v�llig fremd war. Es roch ein bisschen wie in einem Krankenhaus, aber die Einrichtung verriet ihm, dass es eine Privatwohnung war. Auch der Rest seines K�rpers schmerzte bei jeder Bewegung, und mit einer gewissen Verwirrung bemerkte Jethro, dass sein linker Fu� in einem Gipsverband steckte. Gr�belnd richtete er sich langsam auf, gab diesen Versuch aber sofort wieder auf, als s�mtliche Muskeln massiven Protest einlegten. Was um alles in der Welt war passiert?!

Erst als wenige Minuten sp�ter die Gestalt des Tierarztes neben ihm auftauchte, erinnerte er sich. An Ethan, an die Nacht im Flughafen und an Hollis. Und an die letzte Nacht. "Es w�re sch�n, endlich wieder daheim zu sein. Ja, du fehlst mir auch." Ihre Stimme klang noch immer geradezu h�hnisch in seinen Ohren. Er hatte vor der T�r gestanden, sie hatten sich gestritten... allerdings konnte er sich beim besten Willen nicht daran erinnern, was danach geschehen war - geschweige denn, wie er auf dieses Sofa gekommen war. Und noch viel weniger, warum Dr. Kody ihm im n�chsten Moment eine schallende Ohrfeige verpasste.

"Was soll das?!" fragte Gibbs w�tend und schoss hoch, s�mtliche Schmerzen ignorierend. Seine Beine gehorchten ihm nicht, er schaffte es nur, sich aufzusetzen, doch f�r den Anfang musste es reichen. "Die war schon lange �berf�llig," knurrte der Tierarzt, unter dessen Augen tiefe Schatten lagen. "Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht?!? Wenn Sie sich umbringen wollten, h�tten Sie es nur zu sagen brauchen!!" Umbringen? Jethro verstand die Welt nicht mehr. Warum glaubte der Mann, er habe sich umbringen wollen? Und warum war er so w�tend dar�ber, was ging ihn das an?! Er funkelte den schwarzhaarigen Mann w�tend an. "Vielleicht erkl�ren Sie mir erst mal, warum..." Weiter kam er nicht, sein Hals war so rauh, dass seine Stimme schlicht und ergreifend versagte. W�tend gestikulierte er in Zeichensprache weiter, auch wenn er ziemlich sicher war, dass der Tierarzt sie ohnehin nicht verstand.

Vielleicht war das auch besser so, denn auch dem Silberfuchs wurde ziemlich schnell klar, dass es ziemlich peinlich wirken musste, zu fragen, warum man auf einem fremden Sofa herumlag. Dr. Kody hingegen rastete unterdessen v�llig aus. Eine derartige Standpauke hatte Jethro Gibbs lange nicht zu h�ren bekommen, und sein noch immer verschlafener Verstand rekonstruierte aus der Schimpftirade nur m�hsam, was geschehen war. Offensichtlich hatte der Arzt ihn in der K�che auf dem Boden gefunden - und wie durch einen Nebel erinnerte sich der Agent, dass er sich am Schmerzmittel im K�hlschrank bedient hatte. "Ich... ich konnte nicht schlafen," erkl�rte er etwas kleinlaut, als Dr. Kody eine kurze Pause einlegte. "Nicht schlafen?!" echote der Veterin�r. "H�ren Sie, ich kann verstehen, wenn Sie Schmerzen haben, Mann, aber dann sagen Sie doch einfach Bescheid!! Das hier ist doch kein Selbstbedienungsladen, was denken Sie sich eigentlich?! Sie h�tten sterben k�nnen!!" Jethros Verteidigung kam beinahe automatisch. "An einem bisschen Schmerzmittel?! Ich bitte Sie!" Dr. Kody atmete tief durch, um nicht auf der Stelle unter die Decke zu schie�en. "Haben Sie eigentlich Augen im Kopf?!" fauchte er zur�ck. "K�nnen Sie lesen?! Ansonsten lassen Sie besser einfach die Finger von Dingen, von denen Sie keine Ahnung haben!!" Der Blick des Agenten verriet ihm deutlich, dass er auch genauso gut mit einer Wand h�tte reden k�nnen. "Das, was Sie als ein bisschen Schmerzmittel bezeichnen, war eine doppelte Dosis eines Beruhigungsmittels f�r Rinder. Vielleicht sollten Sie wenigstens auf die Aufschrift der Injektionen achten, wenn Sie schon meinen, sich selbt behandeln zu m�ssen!!" Nun blickte Jethro ihn verwirrt an. Hatte er etwa tats�chlich nicht nachgesehen?! Na klasse, da hatte er wohl noch Gl�ck gehabt, dass er nicht die Tollwutimpfung erwischt hatte. Verlegen blickte er zu Boden.

Dr. Kody war mittlerweile die Luft ausgegangen. Im hinteren Teil der Wohnung klingelte pl�tzlich ein Telefon, und er st�rzte aus dem Raum. Jethro erhob sich m�hsam und stolperte in die K�che, wo er auf der Stelle ersch�pft auf einen Stuhl fiel. Er f�hlte sich wie zerschlagen und wollte nur noch nach Hause und in sein Bett. Weit weg von allen �rzten, Frauen und dem Rest der Welt. Und warum war eigentlich das K�chenfenster kaputt? Hatte er das etwa auf dem Gewissen? Doch er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern. Im n�chsten Moment kam ein dunkelhaariger Wirbelwind durch die K�chent�r, Shania schoss auf ihn zu und kletterte gl�cklich auf seinen Scho�. Auch Hollis erschien in der K�chent�r, doch der Agent wich ihrem Blick aus.

"So," erklang die entschiedene Stimme des Tierarztes hinter ihr. "Ich habe mit der Leitstelle telefoniert - die Stra�en in die Stadt sind wieder einigerma�en passierbar. F�r unseren Freund von gestern nacht ist ein Streifenwagen hierher unterwegs, f�r sie beide ein Krankenwagen, der sie ins n�chste Hospital bringen wird.." Er blickte seine Besucher an. "Es tut mir leid, dass wir ihnen �rger gemacht haben," gab der Agent zu - noch immer nicht sicher, ob die kaputte Scheibe auf sein Konto ging oder nicht. "Der NCIS wird sich mit ihnen in Verbindung setzen, wir kommen f�r die entstandenen Sch�den auf." Dr. Kody warf ihm einen beinahe sp�ttischen Blick zu. "Sehen Sie lieber zu, dass Sie keine Sch�den zur�ckbehalten," knurrte er leise. "Es wird noch eine Weile dauern, bis die Wagen hier sind," fuhr er in normaler Lautst�rke fort. Er blickte Hollis und Shania an. "Bis dahin denke ich, dass wir die Zeit zum Fr�hst�cken nutzen k�nnen." Erleichtert wollte Gibbs nach der Kaffeemaschine greifen, doch Dr. Kody hielt ihn unmissverst�ndlich zur�ck. "SIE bekommen bestenfalls Tee. Zum einen k�nnen ihre Nieren im Moment definitiv keinen Kaffee brauchen. Nachdem sie �ber Nacht noch einen Haufen Sedierung abbauen durften, haben sie sich eine Pause redlich verdient. Zum anderen habe ich keine Ahnung, was meine Kollegen von der Humanmedizin noch mit ihnen vorhaben - sie sollten nicht vergessen, ich mag ihnen geholfen haben, aber ich bin immer noch Veterin�r. Ich will nicht ausschlie�en, dass die ihren B�nderriss chirurgisch behandeln wollen. Auf jeden Fall wird es mit Sicherheit besser sein, wenn sie bis dahin n�chtern bleiben und stattdessen ihren Nieren etwas Gutes tun." Er stellte die Kanne auffordernd vor den Agenten auf den Tisch.

Jethro goss sich eine Tasse ein, trank aber nichts. Er schwieg, w�hrend der Tierarzt, Hollis und Shania fr�hst�ckten. Auch von ihnen sprach keiner mehr als das N�tigste. Nachdem ihn mehrere mahnende Blicke getroffen hatten, nippte Gibbs notgedrungen an seinem Tee, doch seine Gedanken waren weit fort. Er konzentrierte sich nach Kr�ften darauf, Hollis nicht anzublicken - er war zu entt�uscht. Und zu verwirrt, weil sein Verstand ihn so betrogen hatte. Es hatte sich so echt angef�hlt, so herrlich gl�cklich... doch es war nur eine Illusion gewesen. Sie hatte l�ngst einen Neuen und konnte es kaum erwarten, in Nicks Arme zur�ckzukehren. Und das tat einfach nur weh, mehr als alle physichen Verletzungen zusammen. Er hatte ihr vertraut, hatte seine Schutzschilde gesenkt - und prompt einen Volltreffer kassiert. Trotzig starrte er sie an. Warum? fragten seine Augen. Warum tust du mir das an? Womit habe ich das verdient? Los, sag es mir, Holly. Warum habe ich mich je auf dich eingelassen?



[editiert: 20.01.09, 20:55 von Admin]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 21.01.09, 19:41  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Als Hollis von Shania am Morgen geweckt wurden war, hatte sie eine Weile gebraucht, bis sie begriffen hatte wo sie sich befanden. Mit den Erinnerungen kamen aber auch gleichzeitig die Schmerzen und die Angst zur�ck. Vor allem die Angst, auf die sie gern verzichtet h�tte. Zu ihrer Erleichterung wusste sie jetzt aber wenigstens, dass es Gibbs den Umst�nden entsprechen gut ging. Zumindest, dass er halbwegs unter den Lebenden weilte, wie sie selbst sehen konnte. Trotzdem war die Stimmung am Fr�hst�ckstisch gedr�ckt und Hollis hatte �berhaupt keinen Appetit. Sie sp�rte Jethros vorwurfsvollen Blick und fragte sich was in seinem Kopf vorging. Bis jetzt hatte sie noch immer keine Ahnung, warum er am Abend pl�tzlich abgeblockt und w�tend das Zimmer verlassen hatte. Mittlerweile war sie sich auch gar nicht mehr sicher, ob sie es �berhaupt wissen wollte. Egal ob und wie schwer er k�rperlich verletzt war, seine undefinierbare Reaktion taten ihr weh, dass sollte er endlich begreifen. Obwohl sie sich nicht gestritten hatten und sie auch nicht wusste, welche Laus ihm �ber die Leber gelaufen war, stand ein pl�tzlich wieder eine Mauer zwischen ihnen.

�Muss Ethan jetzt ins Gef�ngnis?�, riss Shania die Anwesenden pl�tzlich aus ihren Gedanken und sprang von ihrem Stuhl. Geschwind eilte sie zu einer neben dem Herd stehenden Bratpfanne und nahm sie schwingend in die Hand. Dabei sah sie zu Gibbs und erz�hlte stolz: �Hollis, war richtig toll, wie sie ihn damit umgehauen hat. Und du warst auch spitze, denn sonst h�tte er Jethro tot gestochen�, bemerkte sie in einem Atemzug zum Doktor und stellte sich grinsend neben ihn. Der Arzt schenkte dem kleinen M�dchen ein verlegenes L�cheln und sah zu seinem kaputten K�chenfenster. Das war eine Nacht die er nicht so schnell vergessen w�rde.

Nachdenklich spielte Hollis mit dem Henkel ihrer Kaffeetasse und warf einen ernsten Blick zu Gibbs, der scheinbar noch gar nicht mitbekommen hatte was in der letzte Nacht alles geschehen war. Es wunderte sie zwar, denn immerhin hatte Dr. Kody mehr als eine Andeutung gemacht, aber Jethro war wohl doch noch nicht ganz der Alte. �Vor Ethan brauchen deine Mommy und du jetzt keine Angst mehr haben. Er wird f�r eine lange Zeit ins Gef�ngnis gehen, das verspreche ich dir.� Dabei fuhr Hollis sich �berlegend �ber das Kinn und bat Shania. �Kannst du mir bitte den Teddyb�ren aus meiner Tasche holen? Ich glaube mit Dr. Kodys Hilfe k�nnen wir heute nachsehen, was der Teddy h�ssliches gegessen hat.� Dabei warf sie einen erneuten Blick zu Jethro und hoffte auf eine Reaktion von ihm. Wenigstens auf irgend eine, die ihr das Gef�hl gab, dass er ihr Handeln akzeptierte.

�Ja, ich hole ihn und Pedro soll sich der Doktor mit untersuchen. Er hat doch auch eine anstrengende Reise hinter sich�, antwortete die Kleine und rannte h�pfend davon.



[editiert: 21.01.09, 22:06 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 21.01.09, 20:32  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Ethan? Verwirrt blickte Jethro auf. Warum war Ethan hier und warum hatte Hollis ihn mit einer Bratpfanne erschlagen?! Okay, das "warum" war hierbei die geringere Frage. Und was brachte Shania darauf, dass Ethan ihn beinahe totgestochen h�tte? Dr. Kody hatte ihm doch vor wenigen Minuten noch vorgeworfen, dass er das mit dem Bullenzeug beinahe selbst hinbekommen h�tte. Sein Kopf dr�hnte noch immer von dem Teufelszeug, und sein Verstand hatte sich offensichtlich mittlerweile Urlaub genommen.

Doch bevor er nachfragen konnte, hatte Hollis bereits Shania losgeschickt, den Teddy zu holen. Das war eine gute Idee, dann hatten sie wenigstens handfeste Beweise, wenn die Polizei hier auftauchte. Und ein netter Tierarzt wie dieser w�rde ihn sicher auch kindgerecht "operieren" k�nnen. Das war eine verdammt gute L�sung f�r diese heikle Situation, und er nickte Hollis anerkennend zu - oder zumindest deutete er so etwas in der Art an. Wenige Augenblicke sp�ter tauchte der kleine Wirbelwind wieder auf, Pedro in der einen und den Drogenteddy in der anderen Hand. Sie schien vor Spannung zu platzen, ob die beiden die anstrengende Reise gut �berstanden hatten.

Jethro streichelte Shania liebevoll �ber den Kopf, als sie ihn begeistert mitziehen wollte. "Geh schon mal vor," erkl�rte er ihr l�chelnd. "Ich... ich bin noch ein bisschen m�de. Du erz�hlst mir ja nachher bestimmt, wie es den beiden geht, oder?" Shania sah den grauhaarigen Mann verwundert an. "Warum bist du denn m�de, wenn du die ganze Nacht so fest geschlafen hast?" fragte sie erstaunt. "Los, komm, du musst doch mitkommen!" Doch Jethro lie� sich nicht erweichen. "Nein, Shania," antwortete er sanft, aber bestimmt. Er wusste, dass er die Kleine entt�uschte, und es tat ihm leid. Doch er war weder in der Lage, bis in den Behandlungsraum zu laufen noch wollte er unn�tig lange in der Gegenwart von Hollis verbringen. Es tat einfach zu weh.

"Wei�t du," fl�sterte er der Kleinen schlie�ich verschw�rerisch ins Ohr, "ich will dir ein kleines Geheimnis verraten. Etwas, das nur du und ich wissen d�rfen. Sonst niemand. Kannst du schweigen?!" Shania starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, bis zum Zerrei�en gespannt vor Spannung. Aufgeregt nickte sie kr�ftig. "Es ist so..." fl�sterte der Agent weiter, "ich will nicht in den Raum dr�ben mitkommen. Ich habe ein bisschen Angst davor, verstehst du?" Er hatte so leise gesprochen, dass weder Dr. Kody noch Hollis etwas verstehen konnten. Shania nickte mit ernstem Gesicht, sie konnte verstehen, dass Jethro Angst hatte. Sie erinnerte sich noch genau, dass er gestern f�rchterlich geschrien und ihr gro�e Angst eingejagt hatte. "Glaubst du, der Doktor tut Pedro auch so weh?!" fragte sie vorsichtig. "Nein," lachte Gibbs zur�ck. "Er ist ganz vorsichtig. Du kannst ihm vertrauen. Und wenn es zu schlimm wird, dann sag Bescheid. Dann komm ich r�ber und helfe euch. Aber Hollis ist ja auch da, und das macht es f�r Pedro und den B�ren viel leichter."

Er schwieg, weil er sich daran erinnerte, wie sehr ihm ihre Anwesenheit am Vortag noch geholfen hatte. Und es tat schon wieder so verdammt weh, an ihre Worte aus der Nacht zu denken. Shania zog unterdessen Hollis und den Arzt mit sich. Der Agent blieb sitzen, den Kopf schwer auf die H�nde gest�tzt. Er hatte noch immer keine Ahnung, was eigentlich in der letzten Nacht passiert war. Vermutlich war es allerdings gar nicht so schlecht, dass er so tief geschlafen hatte. Eine Begegnung mit Ethan h�tte er in seinem gestrigen Zustand vermutlich nicht �berlebt - ebensowenig wie jetzt.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 21.01.09, 21:34  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Als die zwei Erwachsenen und das Kind in der Praxis ankamen, war von dem Chaos des Vorabend nichts mehr zu sehen. Der Arzt hatte schon alles aufger�umt. Er bat Shania die beiden Pl�schtiere auf den Stahltisch zu setzen, auf dem am Vortag noch Jethro gelegen hatte. Dann widmete er sich als erstes dem braunen B�ren, gab ihm eine imagin�re Spritze und desinfizierte seinen Bauch. Hollis stand schweigend dabei und beobachte stumm das Treiben des Arztes, w�hrend Shania beruhigend ihren Pedro streichelte. Als Dr. Kody ansetzte, um dem Teddy den Bauch aufzuschneiden, griff eine kleine Hand pl�tzlich nach Hollis ihrer und dr�ckte sie ganz fest. �ngstlich schloss Shania die Augen und wartete auf die Operation. Gespannt wartete auch Hollis auf das Resultat der OP und war nicht sonderlich erstaunt, als ein mit Granulat und bunten Pillen gemischter Beutel zum Vorschein kam. Auf Kodys Frage: �Ist es das was Sie vermuteten?�, nickte sie nur stumm und seufzte leise. Soviel �rger, Schmerz und Leid wegen ein paar verfluchter Pillen.
�Ist es vorbei?�, wollte Shania aufgeregt wissen.
Schmunzelnd strich der Arzt dem M�dchen �ber die Wange. �Ja, du kannst gucken. Es war gar nicht schlimm.� Neugierig trat Shania an Hollis�Seite und begutachtet den Beutelinhalt. �Komisch, in meinem Pedro steckt nicht so komisches Zeug. Das wei� ich genau, weil Grandma ihn schon mal gen�ht hat.�

�Dann wollen wir uns mal deinen Pedro ansehen�, mit diesen Worten hing der Doc dem Kind sein Stethoskop um den Hals und zeigte ihr wie es funktioniert.

Hollis machte sich indes mit dem Beutel zur�ck in die K�che und setzte sich zu Gibbs an den Tisch. F�r einen Moment sah sie ihn nur schweigend an und legte eine Hand auf seine. Ihr fiel es noch immer schwer zu begreifen, was mit ihnen geschehen war. Es war nur ein schwacher Versuch, bei dem sie es aber nicht schaffte zu fragen was los war. Daf�r stand sich sich mit ihrem Stolz selbst im Wege. Langsam zog die blonde Frau ihre Hand wieder zur�ck und pr�sentierte dem Agenten den gefundenen Beutel. �Hiermit d�rften wir unsere Aussagen gegen Ethan mehr als beweisen k�nnen.�



[editiert: 21.01.09, 22:05 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 21.01.09, 21:54  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Als Hollis allein aus dem Behandlungszimmer zur�ckkehrte, blickte Jethro verlegen auf den Boden. Er wollte ihr aus dem Weg gehen, aber sein Fu� schmerzte zu stark und er war nicht in der Lage dazu. Verwirrt sp�rte er ihre warme Hand, die sich einen Moment lang auf seine legte. Doch Hollis zog sie rasch wieder zur�ck und kehrte zum beruflichen zur�ck. Jethro warf nur einen kurzen Blick auf die Drogen und nickte. Es war gut, dass sie sie gefunden hatten. Sie w�rden noch ein paar Aussagen machen m�ssen, und dann w�rde dieser Mistkerl von der Bildfl�che verschwinden und nie wieder kleine M�dchen bedr�ngen.

Doch der Agent schaffte es nicht, sich lange auf den Job zu konzentrieren. Er f�hlte sich hundsmiserabel und konnte noch immer nicht begreifen, wie er sich so in Hollis hatte t�uschen k�nnen. Doch er wusste, dass ihn diese Frage vermutlich bis an sein Lebensende verfolgen w�rde, wenn er sie nicht �u�erte. Was sollte schlie�lich schon passieren? Er war bis auf den Grund seiner Seele verletzt, viel schlimmer ging es eigentlich nicht mehr. Sollte sie ihm doch einfach sagen, was sie an dem anderen fand. Ein Marine war schlie�lich kein Feigling.

Jethro nahm seine letzten Kraftreserven zusammen und hob den Kopf. W�tend, beinahe hasserf�llt blickte er die blonde Frau an. Doch seine Stimme weigerte sich, zu funktionieren. "Warum?" brachte er schlie�lich heiser hervor. "Warum bel�gst du mich, Holly? Ich... ich will mich gar nicht mit dir dar�ber streiten. Aber... sag mir... sag mir nur, warum du es tust." Seine Augen begannen zu brennen, und er musste kr�ftig schlucken. Er w�rde nicht noch einmal in Tr�nen ausbrechen. Nicht jetzt, nicht hier und schon gar nicht vor ihr. Nie wieder. Das Vertrauen war zerst�rt und das Band zwischen ihnen zerrissen.




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New PostErstellt: 21.01.09, 22:35  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Jethros Vorw�rfe kamen f�r sie �berraschend und Hollis sah ihn entgeistert an. Sie verstand keine Wort von dem was er sagte. Wie kam er darauf, dass sie ihn belogen hat? Ihre Gef�hle f�r ihn waren vollkommen und echt. Alles was sie ihm sagte entsprach der Wahrheit. Das war nicht fair. War nicht er, der sie und sich selbst belog? �W-wie kommst du darauf?�, wollte sie mit belegte Stimme wissen. �Ich dachte, du w�rdest das gleiche empfinden. A-aber scheinbar...� Hollis versagte die Stimme und sie stand ruckartig auf. Seine N�he war ihr fast unertr�glich und sie versuchte krampfhaft nicht zu weinen. �Bist du immer noch nicht so weit.� Sie drehte sich langsam wieder zu ihm um. �Es tut mir leid, aber so kann ich nicht weitermachen. Ich liebe dich.� Hollis� Stimme zitterte. Jetzt war es raus und gesagt, aber es �nderte nichts. �Aber entweder du sagst mir was los ist und wo wir stehen oder...� Die Worte fielen ihr sichtlich schwer. �W-wir sollten ein f�r alle Mal getrennte Wege gehen.�



[editiert: 17.02.09, 18:38 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 21.01.09, 23:08  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Fassungslos h�rte der Agent Hollis zu. Warum um alles in der Welt machte sie jetzt einen auf verzweifelt? Hei�e Wut �berfiel ihn, Wut und Verzweiflung, weil ihm diese Situation endg�ltig �ber den Kopf gewachsen war. Sein Instinkt sagte ihm klar und deutlich, dass Hollis nicht log. Dass sie ernst meinte, was sie sagte. Aber das kl�rte die Sache mit Nick noch lange nicht auf, und langsam brannte in ihm eine Sicherung durch.

"Verdammt noch mal!" br�llte er und rammte die Faust auf den K�chentisch. "Glaubst du, du kannst mich f�r so bl�d verkaufen?!" schrie er sie an. "F�r wen h�ltst du mich eigentlich?! Einen alten, blinden Idioten, der nicht wei�, was er tut?!" Seine Stimme �berschlug sich vor Zorn. "Ich habe dir vertraut, Hollis Mann," fuhr er mit gef�hrlich leiser Stimme fort. "Ich habe dir alles gegeben, was ich konnte. Besser kann ich es nicht, weil ich ein verfluchter, elender Bastard bin, und das wei�t du sehr genau!! Du wei�t, dass ich kein gro�artiger Redner bin. Du wei�t, dass es mit mir nicht einfach ist, und ich habe dir nie etwas vorgemacht!! Es hat einen Grund, dass ich dreimal geschieden bin, auch das wei�t du!" Er war aufgesprungen und hatte die letzten Worte in ihr versteinertes Gesicht geschrien. Nun sank er langsam wieder zur�ck auf den Stuhl. "Ich habe nie erwartet, dass du auf mich wartest," fuhr er leise fort. "Ich habe nicht zu hoffen gewagt, dass du zur�ckkehren w�rdest. Als ich dich auf dem Flughafen gesehen habe, wollte ich mich umdrehen und gehen, weil ich nicht sehen wollte, dass du in den Armen eines anderen gl�cklicher bist." Er blickte hoch und suchte ihren Blick. "Aber ich h�tte es ertragen, Holly. Ich w�re nach Hause zur�ckgekehrt, zu meinem Team und meinem Boot und das Leben w�re weitergegangen. Ich liebe dich ebenfalls, Holly, und ich w�re bis ans Ende der Welt mit dir gegangen, wenn es sein muss." Er machte eine kurze Pause und schluckte. "Aber auch wenn ich nicht mehr gut sehe - ich h�re ausgezeichnet. Du vermisst ihn, und du willst nach Hause zur�ck. Also dann, geh, in Gottes Namen. Geh zu ihm und werde gl�cklich. Aber tu mir den Gefallen und komm mir nie wieder unter die Augen. Denn dann kann ich f�r nichts mehr garantieren."

Erst ein Knacken lie� ihn aufblicken. In der Tpr standen zwei uniformierte Polizeibeamten und sahen ihn fassungslos an.






[editiert: 21.01.09, 23:10 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 22.01.09, 18:43  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Gibbs� Worte trafen sie wie schallende Ohrfeigen und Hollis war nicht in der Lage etwas zu erwidern. Zum Teufel von was sprach er? Wie er kam er nur darauf, dass sie in den Armen eines anderen gl�cklich werden wollte? Hatte sie ihm nicht deutlich genug gezeigt, dass sie nur ihn wollte? Von Anfang an nur ihn und keinen anderen. Sie verstand die Welt nicht mehr. Seine Wort �Ich liebe dich ebenfalls��, rauschten an ihr vorbei wie ein Schnellzug und lie�en die n�chsten umso heftiger einschlagen. Glaubte er denn sie war so hinterh�ltig und spielte ihn gegen einen anderen Mann aus? Warum? Warum sollte sie das tun? Hatte er in der kurzen Zeit in der sie zusammen waren so wenig �ber sie erfahren? Hollis war entt�uscht, verletzt und traurig zugleich. Er war doch derjenige der abblockte und davon gelaufen war. Wieso kam er jetzt pl�tzlich auf die Idee sie w�rde ihn betr�gen? Nick hatte mit alldem doch gar nichts zu tun. Oder doch? Pl�tzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Nat�rlich, es konnte nur so sein. Gibbs hatte mal wieder, wie schon auf dem Flughafen, seine Ohren dort wo er sie nicht haben sollte und schnappte Sachen auf die er v�llig falsch interpretierte. Hollis schloss die Augen und sch�ttelte den Kopf. Ganz klar, er war eifers�chtig. Anders konnte sie sich sein irrationales Verhalten nicht erkl�ren. Warum war sie nicht gleich darauf gekommen? Aber sie hatte doch gar nichts gesagt, was ihn zu dieser Vermutung veranlasste. Oder doch? In Hollis� Hirn arbeitete es angestrengt, bis ihr die Worte an Nick wieder einfielen.

Ein erschrecktes �Oh Gott�, entfuhr ihr und sie schlug erschrocken die Hand vor den Mund. Sie hatte in ihrer Wut und Entt�uschung den Fehler begangen Dinge zu sagen, die nicht der Wahrheit entsprachen. Nick bedeutete ihr bei weiten nicht soviel wie Jethro, ganz im Gegenteil. Sie liebte den Mann nicht. Er war ein Freund mehr nicht. Genau das h�tte sie ihm eigentlich sagen sollen und nicht das was er am anderen Ende h�ren wollte. �Es ist nicht so wie du denkst, glaube mir� Es gibt keinen Grund eifers�chtig zu sein...�, weiter kam sie nicht, als sie pl�tzlich die Polizisten in der T�r stehen sah. Es dauerte einen Moment bis Hollys realisierte, dass sie nicht mehr allein waren. Sie schluckte und versuchte sich zu sammeln, was ihr jedoch sichtlich schwer fiel. Dann wies mit der Hand in Richtung Praxis. �Uhm, Dr. Kody erwartet Sie schon. Er hat den n�chtlichen Besucher in Sicherheitsverwahrung genommen.�

W�hrend ihr einer der Polizisten zunickte und seinem Kollegen folgte, sah Hollis ernst zu Gibbs. �H�r zu, bitte lass uns das jetzt erst einmal regeln und dann noch mal in Ruhe �ber alles reden. Ich wei�, dass du ein Bastard sein kannst, denn das ist eine der Eigenschaften die ich an dir liebe. Daher will ich nicht, dass es so endet. Es darf nicht so enden!�, bemerkte sie mit fester Stimme und wollte noch etwas erkl�rend hinzuf�gen, als sie den Arzt aus der Praxis ihre Namen rufen h�rte.



[editiert: 23.01.09, 10:33 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 22.01.09, 19:16  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Schweigend beobachtete der Silberfuchs Hollis Mienenspiel. Ihr erschrockenes "Oh Gott" zeigte ihm, dass es sich offensichtlich tats�chlich um ein Missverst�ndnis handelte. Dennoch z�gerte er, ihren Worten Glauben zu schenken. Der Schmerz sa� zu tief, er war zu verletzt, um ihr zu vertrauen. Ihr nicht und auch sonst niemandem.

Er blickte die blonde Frau ernst an, als Dr. Kody nach ihr rief. "Es darf nicht so enden." Nein, dass durfte es tats�chlich nicht. Wenn dieses gesamte Theater hier vorbei war, w�rden sie sich mit einem Kaffee irgendwo in Ruhe hinsetzen und die Karten auf den Tisch legen. Und wenn es das letzte war, was sie taten.

Als Hollis sich auf den Weg ins Sprechzimmer machen wollte, erhob Jethro sich ebenfalls. Die Holzkr�cke stand gleich neben dem kaputten Fenster und hatte die Nacht offensichtlich unbeschadet �berstanden. Allerdings nur offensichtlich, wie der Agent z�hneknirschend feststellte, als sich ein kleiner Splitter durch sein T-Shirt in seine Achsel bohrte. Aber da ihm ohnehin alles wehtat, spielte das auch keine gr��ere Rolle mehr. Schweigend folgte er Hollis durch den Flur, bis sie an der T�r zum Sprechzimmer auf Ethan trafen. Die Polizisten hatten ihm Handschellen angelegt und ihn zwischen sich genommen. Beim Anblick des grauhaarigen Agenten zischte er ein paar w�tende Bemerkungen, f�r die Gibbs ihm nur zu gern ein paar Nahkampftechniken demonstriert h�tte. Doch gl�cklicherweise behielt der Bundesagent in ihm die Oberhand, und er blieb einfach nur ruhig stehen.

Nachdem der Drogendealer sicher im Streifenwagen untergebracht war, kehrten die beiden Uniformierten zur�ck. Dr. Kody hatte den Teddy und seine F�llung sorgsam aufbewahrt, und Jethro �berlie� es Hollis, den Tathergang zu schildern. Er wusste, dass er auch eine Aussage w�rde machen m�ssen, doch er selbst hasste es wie die Pest, wenn die Zeugen st�ndig durcheinander redeten. Au�erdem hatte er die mitleidigen Blicke der beiden Cops bemerkt, offensichtlich sah er noch immer genauso schlimm aus, wie er sich f�hlte. Nun, wenn sie eine Aussage von ihm wollten, w�rden sie ihn schon fragen m�ssen. Das war ihr Tatort, nicht seiner.




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New PostErstellt: 22.01.09, 22:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Wieder zur�ck in der K�che begann einer der Polizisten wie ein Weltmeister zu schreiben, als Hollis ihm die Ereignisse der letzten Stunden schilderte. Sie erz�hlte es sachlich und routiniert. Dabei versuchte sie sich an jede Einzelheit zu erinnern und dem Beamten mitzuteilen. Ein paar Mal warf sie w�hrend der Ausf�hrungen einen verstohlenen Blick zu Gibbs, denn in der Erz�hlung spiegelten sich nicht nur die Erlebnisse mit Ethan wieder. Das Gespr�ch war f�r sie eine erneute Achterbahnfahrt der Gef�hle, da ihr jeder sch�ne und auch schmerzliche Augenblick mit Gibbs ins Ged�chtnis gerufen wurde. Der Polizist, der das Protokoll aufnahm, schaute immer wieder ungl�ubig von seinem Notizblock auf. Er tauschte erstaunte Blicke mit seinem Kollegen und schien das Geh�rte nicht recht glauben zu k�nnen. Straftaten dieser Art kamen in der Ein�de eher selten vor und waren f�r die Beamten ungewohnt. Der Doktor gab seine Erlebnisse ebenfalls zu Protokoll. Er nannte ihnen die Namen der beiden Polizisten, die die Aussage �ber die Geschehnisse auf dem Flughafen best�tigen konnten, w�hrend Hollis m�hevoll zu erkl�ren versuchte, dass sie eine Bundesagentin au�er Dienst war. Nat�rlich w�re es ein leichtes gewesen ihren alten Ausweis zu z�cken und es gar nicht weiter zu erkl�ren. Doch Hollis legte keinen Wert auf nachtr�glich dumme Fragen und behielt es f�r sich. Allerdings taten die zwei Polizisten sich zu ihrem Leidwesen damit schwerer als ihre vorherigen Kollegen.

�H�ren Sie, wenn Sie mir nicht glauben wollen, dann rufen Sie doch beim NCIS der Dienststelle von Special Agent Gibbs an. Dort wird man Ihnen best�tigen wer wir sind.�

�O.k.�, bemerkte der Notierende. �Dann sagen Sie mir, wo ich Sie f�r weitere Aussagen hier in der N�he erreichen kann und die junge Dame hier�, dabei warf er Shania ein schiefes Grinsen zu �Nehmen wir so lange mit aufs Revier bis die Sache mit ihrer Mutter und der Einwanderungsbeh�rde gekl�rt ist.�

Seufzend schlug Hollis die Arme im Nacken zusammen. Allm�hlich verlor sie die Geduld. Gewissenhaftigkeit in allen Ehren, aber die beiden Beamten waren einfach schwer von Begriff. Die Idee mit Shania gefiel ihr zudem �berhaupt nicht. Bevor sie sich dazu �u�ern konnte, war die Kleine schon aufgeregt aufgesprungen und Schutz suchend hinter Gibbs�R�cken in Deckung gegangen. �Ich will nicht mitfahren. Ich will nirgends alleine mit ihn. Bitte...�,dabei warf sie einen flehenden Blick zu Hollis und umklammerte Jethros Arm. �Ihr habt versprochen auf mich aufzupassen.�



[editiert: 23.01.09, 10:34 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 22.01.09, 22:36  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro verfolgte Hollis Ausf�hrungen aufmerksam und st�rte sie nicht. Vermutlich w�re der notierende Polizist dann endg�ltig zusammengebrochen, seinem Gesicht nach zu urteilen, was dies ohnehin schon der gr��te Kriminalfall in der Geschichte Nevadas. Doch nachdem der kleine Schlauberger begann, sich als "man in charge" aufzuspielen, platzte ihm der Kragen.

Normalerweise h�tte er dem Typ nur seine Visitenkarte vor die Nase geknallt, doch die befand sich - zusammen mit seinen anderen Sachen - noch immer im Schlafzimmer. "Shania", erkl�rte er rasch. "Sei so gut und hol mir mal eben meine JAcke und den alten Seesack. Schaffst du das?" Die Kleine nickte und verschwand auf der Stelle. "Ich wei� nicht, wie sie sich die ganze Angelegenheit vorstellen, Sherrif," fuhr er zu dem Beamten gewandt fort. "Aber ich habe der Mutter des M�dchens versprochen, auf sie aufzupassen. Und genau das werde ich auch tun. Sie geht nirgend wo hin." Auch wenn es ihm hundsmiserabel ging, sch�chterte sein Blick die beiden Cops auf der Stelle ein. Als Shania zur�ckkehrte, zog er ohne ein weiteres Wort seinen Ausweis aus der Tasche und hielt ihn dem Schreiberling vor die Nase.

"Rufen sie im Hauptquartier an," schlug er vor. "Wer ist ihr Vorgesetzter?" fragte der Polizist, w�hrend er herausfordend sein Handy aus der Tasche zog. "Direktor Leon Vance," antwortete Gibbs ruhig. Er wusste, dass Leon nicht sehr begeistert sein w�rde, wenn er von dieser Geschichte erfuhr. Aber das w�rde er fr�her oder sp�ter ohnehin hinter sich bringen m�ssen, schon allein wegen der entstandenen Sch�den und der Krankenversicherung. Jethro bemerkte, dass Shania sich erneut �ngstlich an seinen Arm klammerte, und strich ihr beruhigend �ber den Kopf.

Der Cop hatte derweil offensichtlich seine liebe Not, den Direktor �berhaupt an die Strippe zu bekommen. "Miss Summer, h�ren Sie, ich m�chte nicht mit ihnen sprechen, sondern mit Direktor Bangs. Und ich... nein, es ist keine Geiselnahme, nein!!" Belustigt riss der Chefermittler ihm das Telefon aus der Hand. "Cynthia," grinste er charmant, "warum arbeiten Sie eigentlich zwischen den Jahren? Ich sollte Leon vorschlagen, ihnen den Rest des Tages freizugeben, Sie machen einen gro�artigen Job!" Am anderen Ende der Leitung herrschte fassungsloses Schweigen. "Stellen Sie mich durch?" bat er anschlie�end. Als der Direktor sich meldete, wurde der Agent allerdings schnell wieder ernst. "Leon, ich habe hier jemanden f�r sie," erkl�rte er knapp. "Er ist leider nicht in der Lage, einen NCIS-Ausweis zu erkennen - w�re nett, wenn..." Im n�chsten Moment riss der Polizist ihm das Handy aus der Hand, um selbst mit Vance zu sprechen. Am�siert beobachtete Jethro, wie er im Laufe des Telefonates immer kleiner wurde. "Ja, Sir, alles klar," erkl�rte er schlie�lich kleinlaut, ehe er auflegte.

"Es ist alles in Ordnung, sie k�nnen gehen," teilte er Hollis, Shania und JEthro mit. Gleichzeitig steckte Dr. Kody seinen Kopf durch die T�r. "Der Krankenwagen ist ebenfalls da."




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New PostErstellt: 22.01.09, 23:15  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis verfolgte das Gespr�ch zwischen Gibbs und den Beamten mit einem heimlichen Schmunzeln. Im Bezug auf Einsch�chtern konnte ihm keiner etwas vormachen. Auch das Gespr�ch zwischen Jethro und seinem Vorgesetzten fand sie interessant, hielt sich jedoch mit jeglichen �u�erungen zur�ck. Erleichterung machte sich in ihr breit, als die Beamten ihnen mitteilten, dass alles in Ordnung ist und das Haus verlie�en. Auch Shania grinste erleichtert. �K�nnen wir jetzt zu meiner Mommy?�, wollte sie wissen und sah sehns�chtig zu Hollis.

Die blonde Frau zog die Kleine z�rtlich in die Arme. �Ich denke, es wird nicht mehr lange dauern. Jetzt fahren wir erst einmal ins Krankenhaus und dann sehen wir wo deine Mommy ist.� Das M�dchen nickte verstehend und sah dann fragend zum Tisch. �Und was wird aus dem Teddy? Den k�nnen wir doch nicht hier lassen.�

Verwundert folgte Hollis dem Blick des Kindes und stellte fest, dass die Polizisten eines der wichtigsten Beweismittel vergessen hatten. Anscheinend hatten sie das aufgeschnittene Pl�schteil nicht f�r ernst befunden. �Den nehmen wir auch mit. Bestimmt kann ihn im Krankenhaus jemand wieder heil machen.� Dabei sah sie schmunzelnd zu Gibbs und meinte nicht nur den Teddyb�ren.



[editiert: 23.01.09, 10:32 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 23.01.09, 12:02  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro entging der Blick nicht, mit dem Hollis ihn bei ihren letzten Worten musterte. Allerdings zog er es vor, nicht weiter �ber die realen Aspekte des "wieder heil machens" nachzudenken - er w�rde ohnehin nicht darum herumkommen. Die wenigen Schritte vom Flur in die K�che, der er in der Nacht ohne die Kr�cke zur�ckgelegt hatte, waren seinem Fu� definitiv nicht gut bekommen. Wenn ihn nicht alles t�uschte, war das Gelenk erneut angeschwollen und dr�ckte nun kr�ftig gegen den Gips. Aber sich jetzt den Kopf dar�ber zu zerbrechen, machte die Sache auch nicht besser.

"Wir werden deine Mum schon finden," grinste er Shania an. "Sicher vermisst sie dich schon richtig viel." Die Kleine nickte. "Und Pedro und den Teddy auch," f�gte sie hinzu. "Aber Ethan bestimmt nicht." "Nein," pflichtete Jethro ihr bei. "Das ist auch gut so. Niemand sollte jemanden wie Ethan vermissen." Ein Knacken verriet, dass Dr. Kody ebenfalls n�hergekommen war und nun im T�rrahmen lehnte. "Agent Gibbs, die Sachen k�nnen Sie erst einmal behalten, wenn Sie wollen," schlug er vor. "Wie sieht es sonst aus mit ihrem Gep�ck? Haben sie alles wieder eingesammelt, was sie mitgebracht haben?" Die Frage richtete sich an alle drei G�ste, und wenig sp�ter war das wenige Gep�ck sicher im Krankenwagen verstaut.

Die Sanit�ter warteten geduldig, bis sich ihre Fahrg�ste verabschiedet hatten. Es lag kein akuter Notfall vor, und die Stra�enverh�ltnisse waren ohnehin zu schlecht, um schnell irgendwo hinzugelangen. Jethro dr�ckte dem Tierarzt noch einmal die Hand. "Danke," sagte er leise. "Danke f�r alles, was sie f�r uns getan haben." Die beiden M�nner sahen sich an, keiner von ihnen w�rde diese Nacht so schnell vergessen. "Denken Sie an Ihren Tee," antwortete der Veterin�r. "Und halten Sie mich auf dem Laufenden, ob ich mit meinen Diagnosen richtig gelegen habe. Vielleicht wechsele ich ja eines Tages doch noch in die Humanmedizin." Er grinste breit, und sein au�ergew�hnlicher Patient erwiederte dieses Grinsen. "Das w�rde ich mir an Ihrer Stelle noch einmal gut �berlegen," lachte er. "Tiere kommen zumindest nicht auf die Idee, sich selbst behandeln zu wollen. Aber... meine Empfehlung haben Sie auf jeden Fall! Sie sind ein guter Arzt."

Es gab nichts mehr zu sagen, und so drehte der Agent sich um und ging langsam auf den wartenden Krankenwagen zu. Er zwang sich, aufrecht zu bleiben und den Kopf hoch zu tragen, auch wenn ihm mittlerweile fast schwarz vor Augen wurde. Es war fast geschafft, in wenigen Stunden w�rde dieser Alptraum ein f�r alle mal ein Ende haben. Hollis w�rde ihm dieses Mal nicht helfen k�nnen, aber sobald er versorgt war, w�rde er auch hier Klarheit schaffen. Und dann konnte er endlich in sein gewohntes Leben zur�ckkehren. Eine leise Stimme im Hinterkopf des Silberfuches fragte, ob er sicher war, dass es das war, was er wollte. Weitermachen wie bisher. Doch Jethro ignorierte die Stimme und ging weiter auf die offene T�r des Krankenwagens zu, ohne sich noch einmal umzudrehen.




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New PostErstellt: 23.01.09, 12:55  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis ergriff zum Abschied die Hand des Tierarztes und schenkte ihm ein dankbares L�cheln. �Ich wei� nicht was wir ohne Sie gemacht h�tten. Vielen Dank f�r alles.�

�Schon gut�, erwiderte der Doktor verlegen und sah schmunzelnd zu Gibbs der im Krankenwagen verschwand. �Passen Sie gut auf ihn auf. Ich glaube, er braucht ihre Hilfe mehr als er sich selber eingesteht.� Obwohl er sich mit Tieren weitaus besser aus kannte als mit Menschen, war dem Arzt nicht entgangen, dass zwischen den beiden Agenten mehr als Freundschaft bestand. Hollis war eine attraktive Frau und Kody konnte den grauhaarigen Ermittler sehr gut verstehen, auch wenn er den Mann ansonsten eher undurchschaubar fand.

�Ja das werde ich�, antwortete Hollis und gab dem �berraschten Doc einen Abschiedskuss auf die Wange. Dann rief sie Shania, der es sichtlich schwer fiel sich von Porthos zu verabschieden und stieg zu Jethro in den Krankenwagen. W�hrend das kleine M�dchen zu ihrer Begeisterung neben dem Fahrer sitzen durfte, nahm Hollis neben Gibbs� Liege platz. Nachdem einer der Sanit�ter sich versichert hatte, dass im hinteren Bereich alles in Ordnung war, konnte die Reise beginnen. Kaum das der Wagen sich in Bewegung setzte, begann die Schaukelei auf den nur zum Teil ger�umten Stra�en. Instinktiv griff Hollis nach Jethros Hand und hielt sie fest. �Wir haben es fast geschafft,�, versuchte sie das Eis zu brechen und wusste nicht was sie sonst sagen sollte. Die Angst, wieder etwas falsches zu sagen und ihn zu ver�rgern, sa� einfach zu fest. Im Grunde waren sie beide noch viel zu angespannt, um eine vern�nftiges, kl�rendes Gespr�ch zu f�hren. Es war aber auch klar, dass Schweigen sie keineswegs weiterbringen w�rde.

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New PostErstellt: 23.01.09, 13:12  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro biss die Z�hne aufeinander, als das Fahrzeug sich �ber die unger�umten Wege k�mpfte und ihn kr�ftig durchsch�ttelte. "Ja, das haben wir," brachte er zwischen zwei St��en hervor. Er hatte keine Ahnung, was er im Moment sagen sollte, er wollte sich nicht mit ihr streiten, nicht jetzt. Aber f�r eine vern�nftige Aussprache war dies weder der richtige Ort noch die richtige Zeit, geschweige denn die richtige Verfassung.

"Und, wie ist das Leben im Unruhestand so?" fragte er nach einer Weile. "Was f�ngst du jetzt den ganzen Tag mit deiner Zeit an? Lernst du surfen und flechtest Blumenkr�nze?" Einen Kommentar zu Nick vermied er, �ber das Thema w�rden sie irgendwann in Ruhe sprechen. Aber nicht jetzt und nicht hier. Er sog scharf die Luft durch die Z�hne, als das Fahrzeug in einer Kurve ins Schlingern geriet und seinen l�dierten R�cken hart gegen die R�ckwand dr�ckte. Hoffentlich war diese verdammte Fahrt bald zu Ende, lange w�rde er dieses Geschaukel nicht mehr ertragen k�nnen. Doch so unbequem es auch sein mochte - er konnte nicht verhindern, dass er erleichtert �ber Hollis Anwesenheit war. Ein Teil von ihm w�nschte sich, sie w�rden nie ankommen, dann das bedeutete gleichzeitig, dass er sich f�r eine unbestimmte Zeit von ihr trennen musste. Und wenn sie erst einmal weg war... Auch wenn es keinen vern�nftigen Grund daf�r gab, erf�llte dieser Gedanke den Agenten mit Unbehagen.




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New PostErstellt: 23.01.09, 13:37  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die Schaukelei war auch Hollis zu viel und sie biss die Z�hne zusammen, als sie mit der Schulter unsanft gegen ein Ger�t schlug. Gibbs schien es oben so zu gehen und sie umschloss automatisch seine Hand fester. Ein Schmunzeln huschte �ber ihr Gesicht, als er zum ersten Mal wissen wollte wie es ihr�auf Hawaii ergangen war. Sie hatte schon gedacht, er w�rde nie fragen, allerdings gab es bisher auch noch nicht viele Gelegenheiten daf�r.

�Mit dem Gedanken Surfen zu lernen, habe ich tats�chlich eine Zeitlang gespielt, aber ich bin dann doch lieber beim joggen am Strand geblieben�, gestand sie ihm. �Und OH nein, von den Blumenkr�nzen lasse ich auch lieber die Finger, du kennst ja meine handwerklichen F�higkeiten�, f�gte sie lachend hinzu. �Die ersten Zeit habe ich in den Tag hinein gelebt, einfach so. Ausfl�ge gemacht und die Insel erkundet, aber du kennst mich. Das ist nichts auf die Dauer f�r mich.� Eine widerspenstige Haarstr�hne l�ste sich hinter dem Ohr und rollte sich um ihr Kinn. �Seitdem halte ich ein paar Stunden in der Woche an der Hawaii Pacific University Seminare und derartiges ab. Ich h�tte nie f�r m�glich gehalten, dass mir das einmal Spa� macht. Fr�her gab es f�r mich kaum etwas Schlimmeres als einen Lehrgang f�r angehende Agenten abzuhalten.� Die Tatsache, dass sie Nick an der Universit�t�kennen gelernt hatte, lie� sie gekonnt unter den Tisch fallen. Ihr Gef�hl sagte, dass die Sprache noch fr�h genug auf das Thema kommen w�rde. �Doch die jungen Leute sind nett und interessiert, da macht es einfach Spa� ihnen meine�Erfahrungen nahe zu bringen.�



[editiert: 23.01.09, 13:38 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 23.01.09, 13:58  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Schmunzelnd verfolgte der Agent Hollis Worte. Beinahe automatisch erwiederte er ihren H�ndedruck. Es tat gut, einen "Blitzableiter" f�r all die Qu�lerei zu haben, und er bemerkte kaum, dass seine Finger die Kraft eines Schraubstocks besa�en.

"Oh, ja, das liegt dir sicherlich besser als Blumenkr�nze," lachte er. "Und ich denke, dass die Gr�nschn�bel sicher eine Menge von dir lernen k�nnen. Wor�ber sprichst du denn so? "Wie schaffe ich es, meinen Partner nicht zu erschie�en?", oder doch eher "Wie finde ich einen guten Klempner, wenn ich nicht zu Hause bin?""

Er lehnte sich ein wenig zur�ck und blickte gegen die T�r. "Ich bin froh, dass es dir dort gef�llt und du etwas gefunden hast, das dir Spa� macht. Trotzdem bin ich froh, dass ich noch ein paar Jahre im Au�endienst bleiben kann." Er verschwieg, dass er keine Ahnung hatte, was danach kommen sollte. Ihm graute vor dem Tag, an dem er seine Marke w�rde abgeben m�ssen, beinahe mehr als vor seiner Beerdigung. Bei seiner Beerdigung w�rde er schlie�lich tot sein und sich keine weiteren Gedanken machen m�ssen. Bei seiner Versetzung in den Innendienst allerdings vermutlich schon.... doch dar�ber konnte er nachdenken, wenn es so weit war. Mit einem weiteren Schmunzeln drehte er sich wieder zu Hollis um. "Gibt es bei euch denn auch so wunderbare Belehrungen zum Thema "Sexuelle Bel�stigung am Arbeitsplatz"? Falls du die drauf hast, k�nntest du in D.C. sicher auch den einen oder anderen Gastvortrag halten. Ich glaube, der letzten Dozentin hat es nicht so gut bei uns gefallen, und... nun ja, du k�nntest diese Schulung sicherlich ohnehin... interessanter gestalten." Er grinste von einem Ohr zum anderen, bis die n�chste Schneewehe ihn unsanft an Ethans "Hinterlassenschaften" erinnerte. Doch selbst sein schmerzhaftes Keuchen klang noch fr�hlich.




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New PostErstellt: 23.01.09, 14:54  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Sie sch�ttelte lachend den Kopf und bereute die heftige Bewegung gleich wieder. Es war sch�n ihn wieder fr�hlich zu erleben und sie genoss den Augenblick, denn sie wusste nicht wie lange er anhalten w�rde. �Nein, das Seminar kommt in der Uni nicht vor und ich glaube auch nicht die richtige Person daf�r zu sein. Zumindest nicht in eurer Abteilung, denn ich k�nnte meine Finger nicht von dir lassen.� Dabei strich sie Gibbs z�rtlich �ber die Wange. �Meine Seminare erstrecken sich von milit�rischen Dingen bis hin zu rechtswissenschaftlichen Sachen. F�r die Klempnerfragen ist jemand anderes zust�ndig. Au�erdem ist mein Haus dort relativ neu und ich hoffe, von diesen Dingen in n�chster Zukunft verschont zu bleiben. Es ist �berhaupt nicht mit meinem Haus in D.C. zu vergleichen und auch dort brauche ich nun keinen Klempner mehr�, f�gte sie mehr in Gedanken zu sich selbst hinzu und lie� ihren Blick zum R�ckfenster hinaus wandern. Im vorbeifahren zeichnete sich eine wundersch�ne Winterlandschaft ab und sie empfand es als schade, dass sie beide nichts davon zu sehen bekamen. Egal wie sch�n und toll ihr Haus auf Hawaii auch war, im Augenblick war Hollis sich nicht mehr sicher, ob sie dorthin zur�ck wollte. Sie wusste �berhaupt nicht mehr wo sie hin wollte. Hauptsache sie war in Jethros N�he.

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New PostErstellt: 23.01.09, 23:52  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Schade", grinste Jethro verschmitzt zur�ck. "Dass du keinen Klempner mehr brauchst, meine ich." Den Satz, dass er durchaus gerne zu dem einen oder anderen Kontrollbesuch vorbeigekommen w�re, behielt er f�r sich. Auch wenn mittlerweile wieder eine recht lockere Stimmung zwischen ihnen herrschte, gab es noch zu viel Ungekl�rtes f�r derartige Ank�ndigungen.

Bevor er die Konversation fortsetzen konnte, kam der Krankenwagen mit einem letzten Schlittern zum Stehen. T�ren klappten, Stimmen waren zu h�ren und im n�chsten Moment ein freudiger Schrei. Die Fahrt war zu Ende, sie waren am Ziel. Jethro atmete noch einmal tief durch und blickte Hollis fest an. "Wir sind da," sagte er ernst. Sie nickte und dr�ckte seine Hand noch einmal. Beide wussten, dass sie sich nun f�r eine Weile trennen mussten - im Reich der Mediziner w�rde jeder auf sich gestellt sein. Beide wollten den Moment so lange wie m�glich herausz�gern, doch die T�r des Krankenwagens wurde rasch aufgerissen. "So," erkl�rte einer der Fahrer. "Da sind wir, Ladies and Gentleman!" Geschickt half er Hollis nach drau�en und �bergab sie in die Obhut eines Kollegen, ehe er wieder zur�ck in den Wagen stieg. "Warum waren sie eigentlich nicht angeschnallt?" fragte den Agenten erstaut. Jethro zog unschuldig die Augenbrauen nach oben, er wusste, dass die Patienten normalerweise aus Sicherheitsgr�nden auf der Liege festgeschnallt wurden. Allerdings hatte er eine sitzende Postion vorgezogen, und der Fahrer hatte nicht widersprochen.

"Na ja, es ist ja nichts passiert," stellte der Sanit�ter fest. "Aber jetzt muss ich sie festmachen, sonst rei�t mein Chef mir den Kopf ab." Der Silberfuchs seufzte innerlich, doch ihm blieb nicht viel anderes �brig, als sich hinzulegen, w�hrend der Pfleger die Gurte schloss. "Dann wollen wir mal," grinste der junge Mann fr�hlich, nachdem er den Agenten gesichert hatte. Er trat aus dem Laderaum und zog an der Trage, unter der sich automatisch ein Fahrgestell ausklappte. Jethro blickte sich aufmerksam um, soweit seine Position es erlaubte. Hollis stand noch immer neben dem Krankenwagen und blickte auf eine Stelle wenige Meter entfernt. Gibbs folgte ihrem Blick und l�chelte. Neben einem gro�en Stechpalmenstrauch stand Mrs. Mondego und hielt eine gl�ckstrahlende Shania schluchzend in den Armen. Als sie ihre Helfer erkannte, kam sie mit ihrer Tochter langsam n�her. "Ich wei� nicht, wie ich ihnen je danken kann," schluchzte sie. "Es h�tte nie so weit kommen d�rfen. Es tut mir alles so leid, es ist..." "Shhhhh...." unterbrach Hollis sie sanft. "Es ist alles in Ordnung. Wir haben Ihnen gerne geholfen und uns sehr gefreut, dass wir Shania ein bisschen kennen lernen durften." Die Kleine trat neben die Liege und blickte zwischen Jethro und Hollis hin und her. "Du... du wirst doch wieder ganz gesund, oder?" fragte sie schlie�lich vorsichtig. "Aber sicher," beruhigte der Silberfuchs die Kleine. "Bald bin ich wieder auf den Beinen, und dann bauen wir zusammen einen richtigen Schneemann, einverstanden? Einen, der keine Kr�cke zum Laufen braucht." Shania nickte mit gro�en Augen und blickte zu Hollis. "Und du auch? Geht es dir auch bald wieder gut?" Die blonde Frau nickte, und Mrs. Mondego drohte erneut in Tr�nen auszubrechen. "Es tut mir alles so leid!" rief sie noch einmal. "Das alles... ich wusste nicht, dass er so gef�hrlich ist!" "Beruhigen Sie sich," schaltete sich nun auch Gibbs ein. Er hatte �berhaupt keine Lust auf eine gro�e Szene, er wollte nur noch au�er Sichtweite der neugierig her�berblickenden Passanten. "Sehen Sie, wir sind Bundesagenten, Verbrecher wie Ethan sind unser Beruf. Ich h�tte genauso gut bei einem Einsatz erschossen werden k�nnen. Es ist nicht ihre Schuld, wirklich nicht." Der Pfleger schob die Bahre wieder an, und Jethro suchte ein letztes Mal Hollis' Blick. "Pass auf dich auf," fl�sterte er leise. "Dito," antwortete sie z�rtlich und beugte sich zu ihm herunter. "Und mach keine Dummheiten. Wir sehen uns, wenn du es �berstanden hast." Sie dr�ckte ihm einen letzten Kuss auf die Stirn und sah ihm nach, als der Pfleger den grauhaarigen Mann in die Notaufnahme schob.

Jethro Gibbs musste nicht lange warten, bis er in einen der Behandlungsr�ume gebracht wurde. Dort durfte er zu seiner Erleichterung die Liege verlassen und bis zum Eintreffen des Arztes aufrecht auf dem Behandlungstisch sitzen bleiben. Seine Gedanken waren bei Hollis, ihren unvergesslichen Augen und samtigen Lippen. Sie w�rde auf ihn warten, wenn er diese unvermeidliche Prozedur hinter sich gebracht hatte, und dieser Gedanke gab ihm Kraft. "Ah, da sind sie ja," begr��te ihn ein spindeld�rrer Arzt mit einem schneewei�en kleinen Schurrbart und nur quer �ber den Kopf gelegtem sp�rlichen Resthaar. "Kinning, Dr. James Kinning. Bundesagent, ja? Was haben Sie denn angestellt?" Er schien keine Antwort zu erwarten, sondern betrachtete interessiert die Akten in seiner Hand. "Dr. Kody, so so... ja, Ted ist ein alter Freund von mir, auch wenn er eigentlich auf Vierbeiner spezialisiert ist." "Er war das Beste, was uns passieren konnte," verteidigte Gibbs ihren Gastgeber und Retter. "Ja, nach allem, was ich hier lese, scheint er sie recht gut versorgt zu haben. Aber ich m�chte mich trotzdem selbst von Ihrem Zustand �berzeugen. Machen Sie sich bitte frei und legen Sie sich hin." Eine Schwester mit Mundschutz trat neben den Agenten und half ihm schweigend, die von Dr. Kody geliehenen Kleidungsst�cke auszuziehen. Die Unterhose behielt Gibbs aus Prinzip zun�chst einmal an, auch wenn er ahnte, dass Dr. Kinning auch auf diesen Bereich einen Blick werfen w�rde. Doch noch war der alte Mediziner vollkommen in die Unterlagen seines Kollegen vertieft.

"So so..." murmelte er, als sein Patient schlie�lich vor ihm auf dem Tisch lag. "Eines nach dem anderen. Platzwunde an der Stirn... ja, das sieht gut aus. N�hen k�nnen die Tier�rzte alle, vermutlich war Ted froh, dass er es mal nicht mit stabilem Rindsleder zu tun hatte." Sein Blick wanderte zur�ck in die Akte und von dort erneut auf den Patienten. "Hat ihr Magen auch etwas abbekommen?" wollte er angesichts der Bluterg�sse wissen. "Ja," antwortete der Agent. "Hat er, aber er hat sich schon wieder beruhigt." Pr�fend dr�ckte der Mediziner an bestimmten Stellen auf Gibbs Bauch herum. "Tut das weh?" fragte er. "Nein," antwortete sein Patient. "Ich habe doch grade gesagt, dass er sich wieder beruhigt hat." Dr. Kinning zog zweifelnd die Augenbrauen nach oben, ging aber nicht weiter auf das Thema ein. "Dann drehen Sie sich bitte um," forderte er den Silberfuchs auf. Genau wie Dr. Kody f�hrte auch er einen Ultraschall durch, um die Nieren in einer besseren Aufl�sung unter die Lupe nehmen zu k�nnen. Doch auch hier deckte sich seine Diagnose mit der seines Veterin�rkollegen. Selbst die Auflage mit dem Nierentee blieb bestehen, auch wenn Dr. Kinning sie zus�tzlich mit Medikamenten unterst�tzen wollte.

"Dann k�nnen Sie sich eigentlich obenrum wieder anziehen," schlug er vor, nachdem die Schwester die letzten Reste des Gleitmittels abgewischt hatte. Erleichtert folgte Gibbs dieser Aufforderung, bevor er notgedrungen die Begutachtung seines Intimbereichs hinter sich brachte. Auch hier bestand Dr. Kinning auf einem erneuten Ultraschall, da er auf den Bildern des Tierarztes nicht das erkennen konnte, was er sehen wollte. Aber da diesmal nicht mehr rasiert werden musste, ging die Prozedur diesmal wesentlich schneller �ber die B�hne. Und auch hier blieb die Therapie im Wesentlichen die Gleiche. "Dann bleibt ja nur noch ihr Fu� �brig," grinste der wei�haarige Mediziner. "Der Kerl hat sie wirklich ganz sch�n erwischt." Jethro war von einem Grinsen weit entfernt, mittlerweile lag er schon �ber eine halbe Stunde hier herum, und er hoffte von ganzem Herzen, dass es bald vorbei sein w�rde. Die Schwester griff nach einer Schere und begann, den Gips vorsichtig aufzuschneiden, als pl�tzlich ein vertrautes Klingeln zu h�ren war.

V�llig automatisch griff Gibbs nach seiner Jacke, die neben ihm auf einem Stuhl lag und zog das Telefon aus seiner Tasche. Nach einem raschen Blick auf das Display klappte er es auf und meldete sich in einem beinahe normalen Tonfall. "Ja, Gibbs?" Fassungslos starrten Dr. Kinnings und die Schwester ihren Patienten an, eine solche Dreistigkeit war ihnen bisher noch nicht untergekommen. "Ja, habe ich.." erkl�rte der Patient gerade. "Nein, ich... Direktor, es war eine vollkommen ungeplante... Nein, habe ich nicht!!" Der Mediziner verlor angesichts dieser Seelenruhe die Geduld. Er nickte der Schwester zu und fuhr mit der Behandlung ebnso unbeiirt fort wie sein Patient mit dem Telefonat. "Direktor, vielleicht sollten Sie vers... AAAAUUUUU!!" Die Schwester hatte den aufgeschnittenen Gips mit einem kurzen Ruck vom verletzten Gelenk gezogen, und der Agent starrte sie mit einem derart finsteren Blick an, dass sie am liebsten tot umgefallen w�re. Dr. Kinnings blieb davon v�llig unbeeindruckt und griff statt dessen nach dem Handy, dass Jethro vor Schreck aus der Hand gerutscht war. "Agent Gibbs, wo zum Teufel sind sie?!?!?" Die zornige Stimme von Leon Vance war auch in einigem Abstand gut zu verstehen. "H�ren Sie, Direktor," �bernahm Kinning das Gespr�ch. "Ich wei� nicht, Direktor von wem oder was auch immer sie sind, aber ich befinde mich gerade mitten in einer Behandlung und mein Patient hat gerade keine Zeit, mit ihnen zu telefonieren. Auch wenn er selbst das offensichtlich anders sieht. Ich muss Sie bitten, sp�ter noch einmal anzurufen, versuchen Sie es in zwei Stunden noch einmal." Ohne eine Antwort abzuwarten, klappte er das Mobiltelefon zu und schaltete es aus. "So, k�nnen wir jetzt weitermachen?!" Trotz der Schmerzen in seinem Fu�gelenk musste der Agent lachen. Die Courage von Dr. Kinning gefiel ihm, es gab nicht viele Leute, die dem Direktor einer Bundesbeh�rde das Wort abschnitten. Er war gespannt, wie Leon Vance darauf reagieren w�rde.

Eine geradezu endlose halbe Stunde sp�ter hatte Gibbs auch die erneute Tortur der Kn�cheldiagnose �berstanden. Tats�chlich hatte sein kurzer Ausflug ohne Kr�cke die Situation offensichtlich verschlimmert. "Ich werde sie ein paar Tage hier behalten zur Beobachtung," erkl�rte Dr. Kinning. "Ihre Nieren m�ssen ohnehin �berwacht und behandelt werden, und wenn sich ihr Fu� nicht erholt, werden wir operativ eingreifen m�ssen. Aber das werden wir sehen, wenn es so weit ist. Und bis dahin bleiben sie hier." Der Agent war nicht sonderlich begeistert von diesen Aussichten, doch er protestierte nicht. Nachdem er sich zumindest provisorisch wieder angezogen hatte, brachte ein Pfleger Jethro im Rollstuhl zu seinem Zimmer. Dort nahmen ihn zwei ausgesprochen h�bsche junge Schwestern in Empfang, die ihn in ein Krankenhaushemd steckten und ins Bett verfrachteten. Wenige Minuten sp�ter tauchte auch Dr. Kinning noch einmal auf, stach eine Braun�le in den Handr�cken des Agenten und schloss ihn anschlie�end an eine Infusion, ein Blutdruckmessger�t und einen allgemeinen Kontrollmonitor an. "Die Sache mit ihrem Magen gef�llt mir noch nicht, Agent Gibbs," erkl�rte er zum Abschied. "Sie bekommen heute abend erst einmal Schonkost, und dann werden wir in den n�chsten Tagen sicherheitshalber noch eine Magenspiegelung machen. Aber f�r heute haben Sie es erst einmal geschafft." Der Agent seufzte erleichtert, als der Mediziner das Zimmer verlie�. Ersch�pft lie� er sich in seine Kissen sinken und hoffte, dass Hollis ihn hier schon irgendwie finden w�rde. Es dauerte nur wenige Minuten, ehe er tief und fest eingeschlafen war.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 25.01.09, 13:03  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Als die Liege mit Gibbs in der Notaufnahme verschwunden war, atmete Hollis auf. Sie war froh, dass er endlich in guten, fachm�nnischen H�nden war und dadurch hoffentlich bald wieder auf die Beine kam. Dr. Kody hatte mit Sicherheit sein Bestes gegeben, aber er hatte letztendlich nicht die Erfahrungen und die M�glichkeiten eines Humanmediziners. Langsam drehte sie sich wieder zu Shania und ihrer Mutter, die noch immer unmittelbar neben ihr standen. Mrs. Mondego war noch immer zu Tr�nen ger�hrt und dr�ckte ihre Tochter ganz fest an sich. Erst in diesem Moment fiel Hollis ein, dass sie beinahe das Wichtigste vergessen h�tten. Sie b�ckte sich vorsichtig und griff nach ihrer Tasche. Ein stechender Schmerz in der Rippengegend lie� sie jedoch mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Knie gehen. Hollis sog scharf die Luft ein. Herrje, was war das denn? Es dauerte einen Moment bis sie mit den P�ssen in der Hand wieder auf die Beine kam. Au�er Shania schien den Aussetzer jedoch niemand mitbekommen zu haben, denn das kleine M�dchen griff sofort ihre Hand. �Tut es noch tolle weh?�, wollte sie besorgt wissen und blickte mit gro�en Kulleraugen zu ihr auf.

�Nein, alles o.k.�, log die Agentin mit einem schwachen L�cheln und reichte der Mutter die P�sse. �Hier bitte, die sollten sie ab jetzt nie mehr aus den H�nden geben.�

Freudig strahlend nahm Maria die Dokumente an sich und umarmte Hollis st�rmisch. �Oh muchas grazias senorita!! I-ich wei� gar nicht wie ich ihnen und ihrem Partner danken kann.�

�Schon gut�, erwiderte Hollis mit zusammengebissen Z�hnen und versuchte den Schmerz, der bei der Umarmung verursachte wurde, zu ignorieren. Es war ihr ein R�tsel wo der Schmerz pl�tzlich her kam und es wurde Zeit, dass auch sie einen Arzt aufsuchte. �Passen Sie gut auf sich auf und wenn Sie Hilfe brauche.� Dabei zog sie ihre Visitenkarte aus der Jackentasche. �Dann rufen Sie einfach an. Es gibt f�r alles eine L�sung.�

�Grazias�, antwortete die junge Mexikanerin erneut und wollte sie noch einmal umarmen. Doch Hollis wehrte dankend ab und sah zu Shania. Das Kleine wischte sich die Tr�nen aus dem Gesicht und hielt ihren Pedro fest im Arm. �Du wirst mir fehlen�, gestand sie Hollis, nahm den braunen Teddy aus der Taschen und reichte ihn ihr. �Ich m�chte, dass du ihn beh�ltst und auf ihn aufpasst.�

�Ja, das werde ich und du wirst mir auch fehlen�, erwiderte die Agentin und zog das Kind in die Arme. Dann verabschiedete sie sich endg�ltig von Mutter und Tochter und lie� sich von einem Pfleger in die Notaufnahme begleiten. Dort angekommen, wurde sie auch sofort von einer �lteren �rztin in Empfang genommen. �Hallo, mein Name ist Dr. Moore. Ihr Partner ist bei Dr. Kinning in guten H�nden�, erhielt sie sogleich zur Antwort als sie sich als Erstes nach Gibbs erkundigte. Dann nahm die �rztin sich ihrer an und machte nicht viel Federlesen. �Wer hat Sie denn als Punchingball benutzt?�, wollte die �rztin wissen und untersuchte Hollis aufmerksam. Die Schulter machte ihr dabei weniger Sorgen, sondern fiel mehr ein schwarz-dunkelblauer Fleck in der Rippengegend. �Haben Sie Schwierigkeiten beim Atmen?�, fragte sie w�hrenddessen Hollis ihr einen kurzen Umriss der Geschehnisse gab. �Ja�, gestand die blonde Frau mit zusammengebissen Z�hnen, als Dr. Moore mit der Hand �ber die Rippen strich.

�Das gef�llt mir gar nicht�, stellte die �rztin fest. �Das sieht nach einer geschwollenen Rippenfraktur aus. Bevor die Schwellung aber nicht zur�ck gegangen ist, kann ich nicht viel machen. Das hei�t, ich behalte Sie zur Beobachtung hier. Wir werden Sie r�ntgen, um zu sehen ob es sich nur um eine Prellung oder einen Bruch handelt.�

Diese Aussage behagte Hollis allerdings gar nicht, wie Dr. Moore unschwer an ihrem Minenspiel erkennen konnte. Doch bevor sie sich dazu �u�ern konnte, kam die �rztin ihr zuvor. �H�ren Sie junge Frau, das sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ein Rippenbruch kann b�se Folgen haben.�

Das brauchte die �rztin nicht extra betonen, dass wusste die Agentin auch von allein. Doch schon der Gedanken eine Nacht im Krankenhaus zu verbringen und die Ungewissheit was los war, bereitete ihr Unbehagen. Viel lieber wollte sie sich an Gibbs� Bett setzen und f�r ihn da sein, anstatt selber verarztet werden zu m�ssen. Aus diesem Grund beschloss sie allerdings Jethro nichts davon zu sagen und abzuwarten was der n�chsten Tag bringen w�rde.

�O.k. dann h�tte ich gern ein Zimmer in der N�he von Agent Gibbs�, gab sie der �rztin zu verstehen und merkte beim Aufstehen ganz deutlich das etwas nicht stimmte. Nachdem man sie ger�ntgt und ihr eine Ladung Schmerzmittel verabreicht hatte, sollte sie laut Anweisung von Dr. Moore in Ruhe liegen. Doch Hollis hatte nicht die Absicht im Bett zu bleiben und schlich sich nach einer ganzen Weile ins Nachbarzimmer. Erschrocken entdeckte sie Gibbs an diverse Kontrollger�te angeschlossen schlafend im Bett. Er sah ruhig und friedlich aus, aber trotzdem machten die Ger�te Hollis� Angst. Ihre Abneigung gegen Krankenh�user kam nicht von irgendwo, ganz im Gegenteil. Sie hatte mehr als einen geliebten Menschen an solch einem Ort verloren und das sollte sich nicht noch einmal wiederholen.

Hawaii, fr�h morgens:

Professor Nicholas Marshall sa� frisch rasiert mit einer Tasse Kaffee beim Fr�hst�ck. Er hatte seine Joggingrunde am Strand beendet und genoss die angenehme Stille des Morgens. Eine helle Labradorh�ndin lag mit der Schnauze auf seinem Scho� und sah treuherzig zu ihm auf. �Was ist los Aika? Ja, ich wei�, dir fehlt sie auch. Es macht keinen Spa� alleine laufen zu gehen.� Z�rtlich strich er dem golden Retriever �bers Fell und lie� das vergangene Telefonat mit Hollis noch einmal Revue passieren. Die ganze Zeit �ber zerbrach er sich schon den Kopf was an dem letzten Gespr�ch anders als sonst war. Sie war anders gewesen. Sie hatte abwesend und kurz angebunden geklungen, beinahe als w�rde sie weinen. Obwohl sie es abgestritten und etwas anderes behauptete hatte, war es ihm sehr wohl aufgefallen. Nick machte sich Sorgen und es gefiel ihm nicht, sie irgendwo eingeschneit in der Ein�de zu wissen.

Sie kannten sich beide noch nicht lange. Der Professor war sich auch nicht sicher, ob sie das gleiche empfand wie er, aber er wusste, dass die attraktive, blonde Frau etwas besonderes war. Schon als er ihr das erste Mal in der Uni begegnet war und sah wie sie mit den Studenten umging, war er von ihr angetan gewesen. Sie war leidenschaftlich und impulsiv, zeigte den jungen Leuten wo es lang ging und hatte jeder Zeit ein offenes Ohr f�r sie. Hollis war anders als die Frauen mit denen er sich sonst traf. Sie verspr�hte jede Menge Energie, war voller Ideen und schlich sich heimlich in sein Herz. Irgendwann ergab es sich, dass sie zusammen joggen gingen. Erst einmal, dann zwei Mal und dann immer �fter. Es machte ihnen beiden Spa� und sie kamen sich dar�ber hinaus ein wenig n�her. Zu Nicks Bedauern allerdings nicht so nah wie er es gern gesehen hatte. Er wusste, dass sie eine bittere Entt�uschung hinter sich hatte und wollte es langsam angehen. Doch das war leichter gesagt als getan bei der Frau, die ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte.

Gedankenverloren stellte er seine Kaffeetasse ab und griff nach dem Telefon. Nick wollte endlich Klarheit haben. Bis Silvester waren es nur noch wenige Tage und er konnte es kaum erwarten, sie auf der Insel wieder in die Arme schlie�en zu k�nnen. Es dauerte eine Weile. Nur der Rufton drang an sein Ohr und der Professor war kurz davor aufzulegen, als sich eine resolute Frauenstimme am anderen Ende meldete. � Comstoke City Memorial, Sie sprechen mit Dr. Moore.�

Verwirrt wollte er wissen, wie die �rztin an Hollis Telefon kam und erfuhr, dass sie das Handy in der Notaufnahme vergessen hatte. Hellh�rig geworden, erkundigte sich der Professor was geschehen war. Die Ausk�nfte waren sehr d�rftig, reichten jedoch v�llig um ihn einen folgenschweren Entschluss fassen zu lassen. Ohne Z�gern buchte er im Anschluss an das Telefonat einen Direktflug nach Nevada.



[editiert: 26.01.09, 18:37 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 25.01.09, 19:59  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Als der Silberfuchs einige Stunden sp�ter erwachte, blinzelte er einen Moment verschlafen in das helle Licht. Es war nicht seine Art, am hellichten Tag zu schlafen, doch er war noch immer hundem�de. Ein leichtes Ziehen in der Blase machte ihm allerdings relativ schnell klar, warum er aufgewacht war. Eine Hand strich sacht �ber seinen Arm, er drehte den Kopf und blinzelte in das besorgte Gesicht von Hollis. Erleichterung machte sich in ihm breit, er war froh, dass sie ihn gefunden hatte und �ber seinen Schlaf wachte. "Hallo," fl�sterte er kr�chzend. Sein Hals war trocken, und er musste mehrfach schlucken, ehe er weitere Worte hervorbringen konnte. "Sch�n, dass du hier bist..."

Er setzte sich auf und schob die Beine aus dem Bett. So lange Hollis da war, w�rde sie ihm helfen k�nnen, auf die Toilette zu gelangen, also gab es keinen Grund eine der Schwestern zu behelligen. Au�erdem hatte er es eilig. Den Infusionsst�nder w�rde er mitnehmen k�nnen, alles andere war ohnehin nicht weiter wichtig. Hastig zog er die �berwachungsklemme von seinem Finger und versuchte, die Blutdruckmanschette abzustreifen. Doch ehe Hollis ihn daran hindern konnte, tauchte eine der beiden h�bschen Schwestern im T�rrahmen auf und blickte ihn fassungslos an. "Was soll das denn werden, Agent Gibbs?!" fragte sie vorwurfsvoll, w�hrend sie sich an Hollis vorbeischob und die Manschette wieder befestigte. "Ich muss mal f�r kleine Bundesagenten," erkl�rte Jethro ungeduldig. "Sie brauchen den Kram gar nicht erst so gr�ndlich wieder festmachen." Er gab sich keine gro�e M�he, zu verbergen, dass die Angelegenheit verdammt dringlich wurde.

Die Schwester lachte. "Sie werden es nicht glauben, aber genau deswegen bin ich hier. Wir wollen ja sehen, wie gut ihre Nieren arbeiten, da m�ssen wir recht genau wissen, was sie trinken und wie viel davon unten wieder rauskommt." "Dann geben Sie mir meinetwegen einen Messbecher mit," knurrte der Agent ungeduldig und zog erneut die Klemme vom Finger. "Das darf ich leider nicht," grinste die Schwester. "Dr. Kinning bef�rchtet, sie k�nnten schummeln." "Iiich?! Schummeln? Ich bitte sie!" Mittlerweile konnte auch Jethro ein Lachen kaum noch unterdr�cken, und wenn die Situation nicht so dringend gewesen w�re, h�tte er gerne noch eine Weile weiter herumgeflachst. "Sie sollen ohnehin nicht aufstehen," f�gte die Schwester hinzu und schob die F��e des Patienten mit Nachdruck zur�ck ins Bett, ehe sie die Klemme erneut befestigte. "Und wie stellen Sie sich das jetzt vor?" fragte Gibbs ungeduldig. "Dr. Kinning m�sste jeden Moment hier sein. Sie bekommen einen Katheter, dann haben Sie keine Probleme damit. Keine Angst, nur f�r ein paar Tage," f�gte sie hinzu, als sie den entsetzten Blick des Silberfuchses bemerkte.

Anschlie�end wandte sie sich Hollis zu, auf deren Gesicht sich ebenfalls ein ungl�ubiger Ausdruck abzeichnete. "Ich muss Sie leider bitten, uns allein zu lassen," erkl�rte sie h�flich, aber bestimmt. Im gleichen Moment betrat auch Dr. Kinning den Raum. "Was machen Sie denn hier?!" fragte er Hollis erstaunt. "Sind sie nicht der Verdacht auf Rippenbruch von Dr. Moore?! Was machen Sie hier,� sollten Sie nicht Bettruhe einhalten?!" "Rippenbruch?!?!" donnerte es vom Bett her. "Holly, was ist mit dir?! Warum hast du nichts gesagt?! Ist das... wenn ich diesen Mistkerl noch einmal erwische, bringe ich ihn um!!" "Na, na, na, immer langsam mit den jungen Pferden," beruhigte Dr. Kinning ihn, w�hrend die Schwester Hollis nachdr�cklich aus dem Raum schob, ohne auf eine Verabschiedung der beiden zu warten. Sie schloss die T�r und kehrte zum Bett zur�ck. Jethro sa� noch immer steil aufgerichtet auf der Matratze und starrte den d�nnen Doktor w�tend an. "Als erstes verraten Sie mir bitte mal, was mit Mrs. Mann los ist und wie schwer sie verletzt ist!" fauchte er w�tend.

Doch der alte Mediziner lie� sich davon nicht im geringsten beeindrucken. "Sie glauben doch nicht, dass ich einfach so gegen die �rztliche Schweigepflicht versto�e, oder?" Allerdings wurde ihm schnell klar, dass er auf diese Weise die Behandlung seines eigenen Patienten unn�tig verkomplizierte. Der Agent w�rde ohnehin keine Ruhe geben, bevor er nicht wusste, was Sache war. "Ich denke, ich kann Ihnen zumindest so viel sagen: Mrs. Mann ist zur Beobachtung hier, weil bei ihr eine m�gliche Rippenfraktur diagnostiziert wurde." Er wandte sich den mitgebrachten Instrumenten zu. In wenigen S�tzen erl�uterte er den Sinn der anstehenden Ma�nahme - was im Wesentlichen dem entsprach, was auch die Schwester zu Beginn erkl�rt hatte. "Es handelt sich nur um zwei, maximal drei Tage," schloss er. Jethro blickte noch immer h�chst skeptisch. "Es ist halb so schlimm, wie Sie denken. Und jetzt legen Sie sich bitte hin."

Im Zeitlupentempo kam der Agent der Aufforderung nach, auch wenn er noch lange nicht �berzeugt war. Die Schwester dr�ckte ihm einen Lappen in die Hand und bat ihn, seinen Intimbereich gr�ndlich zu s�ubern, bevor sie ihn mit einem sterilen Tuch sorgf�ltig abdeckte. "Es tut mir leid, Agent Gibbs," erkl�rte Dr. Kinning inzwischen. "Aber wir haben derzeit keine geeigneten m�nnlichen Pfleger im Dienst, daher werden Sie mit Stefanie vorlieb nehmen m�ssen." "Keine Ursache," knurrte Jethro ironisch. "Ich war vier mal verheiratet, da ist man nicht mehr so w�hlerisch." Dennoch war sein gesamter K�rper stocksteif angespannt, und das entging dem Arzt nat�rlich nicht. "Wir brauchen nicht lange," erkl�rte er, w�hrend er mit der Behandlung begann. "Und wenn ich richtig informiert bin, sind Sie ein Marine - also stellen Sie sich gef�lligst nicht so an wie ein M�dchen!"

Der Silberfuchs grinste. Dr. Kinning hatte gut erkannt, wie er mit ihm umzugehen hatte, um sein Ziel zu erreichen. Die Behandlung selbst war zwar nicht gerade angenehm, aber mit etwas gutem Willen durchaus zu �berleben. Und der nachlassende Druck auf der Blase war zumindest im ersten Moment regelrecht angenehm. "So, das war's," erkl�rte der Mediziner schlie�lich, w�hrend er die sterilen Handschuhe auszog. "Sie k�nnen sich wieder anziehen. Wir m�ssen ihre Fl�ssigkeitsbilanz in den n�chsten Tagen genau �berwachen, daher trinken Sie bitte nichts, was sie nicht von uns bekommen haben - aber bitte auch nicht weniger. Alles klar?!" Er l�chelte aufmunternd.

Das L�cheln des Agenten wirkte nicht so �berzeugt. Jethro war mittlerweile klar geworden, dass er mit der soeben angeschlossenen Apparatur definitiv keinen Grund mehr hatte, das Bett zu verlassen. Und ohne Hilfe w�rde er mit dem ganzen Kram ohnehin nirgendwo hinkommen, abgesehen davon, dass vermutlich schon das Abnehmen der Klemme irgendwo einen Alarm ausl�ste. Diese Tatsache war zwar an sich nicht weiter schlimm, weil er ohnehin noch viel zu m�de war, um gro�artig auf Entdeckungstour zu gehen - aber die Sorge um Hollis lie� ihm keine Ruhe. "Es geht ihr gut," erkl�rte der Artzt pl�tzlich wie aus dem Nichts. Er war noch einmal neben seinen Patienten getreten und legte ihm die Hand auf den Arm. "Machen Sie sich keine Sorgen. Wir passen auf sie auf, und ich spreche mal mit Dr. Moore, ob wir eine Besuchsregelung finden k�nnen." Ein dankbarer Blick war alles, was sein Patient noch zu stande brachte, ehe er erneut in einen tiefen, diesmal ungest�rten Schlaf fiel.






[editiert: 25.01.09, 23:06 von Mrs. Mallard]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 25.01.09, 21:22  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis folgte nur widerwillig der Aufforderung des Arztes und den Schwestern, aber sie sah ein, dass sie f�r Gibbs nichts tun konnte. Er war in guten H�nden und es wurde Zeit, dass sie sich um sich selbst k�mmerte. Ein Gedanke, den sie jedoch nicht in die Tat umsetzte. �Was machen Sie denn hier?�, h�rte Hollis die resolute Stimme von Dr. Moore hinter sich. �Hatte ich nicht gesagt Sie sollen sich schonen?�

Die blonde Agentin drehte sich abrupt um und bereute es im gleichen Moment. Trotz Schmerzmittel fuhr ihr ein stechender Schmerz durch die Seite und schoss wie ein Blitz durch den K�rper. Sie wurde blass und Dr. Moore konnte sie gerade noch rechtzeitig halten. Bevor Hollis richtig begriff was geschehen war, fand sie sich auch schon im Krankenbett wieder. Die �rztin sah sie ernst an und hielt ihr die R�ntgenbilder vor die Nase. �Sehen Sie das hier?�, dabei wies Dr. Moore mit dem Finger auf einen dunklen Fleck der zwischen ihren Rippen hing. �Das ist ein innerer Bluterguss der auf eine schwere Prellung schlie�en l�sst. Man kann dadurch nicht genau erkennen, ob Rippen gebrochen sind. Aber wenn Sie nicht riskieren wollen, dass sich ein Blutgerinnsel bildet und Sie sich dann unter meinem Messer wiederfinden wollen, rate ich ihnen dringend liegen zu bleiben.�

Die Aussichten auf eine OP behagten der Agentin gar nicht. Ihre Mundwinkel zuckten nerv�s und sie sp�rte aufkommende Panik. Das wollte sie allerdins weder gegen�ber der �rztin noch sonst jemanden zugeben. �In Ordnung, Sie sind der Boss�, antwortete sie daher brav und lie� sich auf das Kopfkissen sinken. Sie war m�de und ersch�pft. Eine erneute Ladung Medikamente zeigten Wirkung und sie kam zur Zufriedenheit der �rztin endlich zur Ruhe.




[editiert: 26.01.09, 18:36 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 25.01.09, 22:05  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Nick

Als der Professor am n�chsten Tag gegen Mittag das Krankenhaus erreichte, konnte er kaum glauben es endlich geschafft zu haben. Der kleine Flughafen war noch immer gesperrt und der Ort beschwerlich �ber Umwege erreichbar gewesen. Er war die ganze Nacht durchgefahren, ein paar Mal stecken geblieben und nur schwerlich voran gekommen. Doch nun stand er inmitten von Schneebergen und freute sich darauf Hollis wiederzusehen. Ihm war kalt und er war nerv�s. Doch er war sich sicher, dass die �berraschung gelingen w�rde. Den Kragen der Jacke nach oben geschlagen, steuerte er zielsicher den Empfangsbereich des Krankenhauses an. Seine Wangen gl�hten in der W�rme und er brauchte einen Moment um sich zu orientieren.

Eine korpulente Schwester musterte den gro�en dunkelhaarigen, braun gebrannten Mann aufmerksam als er sich vorstellte und nach einer Patientin namens Hollis Mann fragte. Die Schwester fragte sich insgeheim, von welcher Beh�rde dieser gut aussehende Mann wohl stammen w�rde? Die beiden Bundesagenten hatten in dem kleinen Krankenhaus schon f�r einigen neugierigen Gespr�chsstoff gesorgt und die Frau wusste sofort wen er meinte. Die Sache wurde immer interessanter.



[editiert: 26.01.09, 18:38 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 25.01.09, 22:58  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Gegen Abend weckte eine Schwester den grauhaarigen Agenten, als es Zeit zum Abendessen war. �berrascht stellte Jethro fest, dass er den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte und sein Magen wie auf Kommando bedrohlich knurrte. Hungrig schlang er die angebotene Mahlzeit herunter und bekam kaum noch mit, dass Dr. Kinng noch einmal nach ihm sah. Er schlief tief und fest bis zum n�chsten Mittag, nur unterbrochen von den Mahlzeiten und kurzen Untersuchungen, von denen er wenig mitbekam.

Erst gegen Mittag erwachte der Silberfuchs langsam. Er g�hnte und streckte sich ausgiebig, soweit sein K�rper es zulie�. Er hatte die lange Ruhepause mehr als dringend n�tig gehabt und f�hlte sich zum ersten Mal seit der Begegnung mit Ethan wieder wie ein halbwegs vollst�ndiger Mensch. Leicht verschlafen r�kelte er sich noch einmal gen�sslich, als es pl�tzlich klopfte und einen Augenblick sp�ter ein fremder Mann in seinem Zimmer stand. "Kann ich ihnen helfen?" fragte Jethro erstaunt und blickte seinen unerwarteten Besucher pr�fend an. Er war ungef�hr so alt wie er selbst, doch das schien auch schon die einzige Gemeinsamkeit zu sein. Der Mann war dunkelhaarig und braungebrannt und brachte einen unangenehmen Hauch von Selbstverliebtheit mit sich. Ohne, dass er wusste warum, schlug der Verstand des Agenten auf der Stelle Alarm. "Wollen Sie zu mir?" fragte er weiter, nachdem es seinem Gast offensichtlich die Sprache verschlagen hatte.

"Oh, bitte verzeihen Sie die St�rung," antwortete Nick verlegen. "Mein Name ist Nicholas Marshall... ich habe mich wohl in der Zimmernummer geirrt. Sie sind ganz sicher nicht die Person, die ich �berraschen wollte..." Er l�chelte etwas gek�nstelt. "Nun denn, Mr. Marshall... dann w�nsche ich Ihnen noch viel Gl�ck bei ihrer Suche. Vielleicht sollten Sie eine der Schwestern fragen, die kennen sich mit der Belegschaft hier erfahrungsgem�� immer ganz gut aus." "Sicher, das werde ich tun. Ich bitte noch einmal vielmals um Verzeihung, dass ich Sie bel�stigt habe." Der Professor bewegte sich langsam r�ckw�rts und verlie� das Zimmer ebenso schnell, wie er gekommen war.

Misstrauisch blickte Gibbs ihm nach. Irgendetwas beunruhigte ihn zutiefst an diesem Mann, ohne dass er es n�her begr�nden konnte. Soweit er sich erinnerte, war er ihm noch nie zuvor begegnet. Allerdings hatte sein Gast die Zimmert�r nicht vollst�ndig geschlossen, und der Agent wurde hellh�rig, als er Hollis Namen auf dem Flur vernahm. "Oh nein, da muss meine Kollegin an der Rezeption etwas verwechselt haben," h�rte er die Stimme von Schwester Stefanie. "Mrs. Mann liegt in Zimmer 141, das ist da vorne die dritte T�r links." Im gleichen Moment wurde dem Silberfuchs klar, wer ihm da gerade aus Versehen einen Besuch abgestattet hatte. Es gab nur wenige Menschen, die wussten, wo die Ruhest�ndlerin Hollis sich derzeit aufhielt. Und ihr Vater - so der denn �berhaupt noch lebte, was Gibbs nicht genau wusste - war das mit Sicherheit nicht gewesen. Doch er hatte keine M�glichkeit, der Sache auf den Grund zu gehen. Und er war sich ziemlich sicher, dass Hollis ebenfalls nichts von Nicks Anwesenheit ahnte.

Als Dr. Kinning am fr�hen Nachmittag erneut nach seinem Patienten sah, war er nicht �berrascht, einen putzmunteren, ausgeschlafenen Agenten vorzufinden. Jethro schien bester Laune zu sein und hatte sogar den ungeliebten Nierentee vollst�ndig ausgetrunken. Auch bei den Untersuchungen blieb er friedlich und protestierte gegen nichts und niemanden. "Raus mit der Sprache," knurrte der Mediziner schlie�lich. "Was wollen Sie?" Der Silberfuchs blickte ihn geradezu unschuldig an. "Wie kommen Sie darauf, dass ich etwas wollen k�nnte?" fragte er scheinheilig. Dr. Kinning lachte. "Wenn jemand wie Sie sich derma�en musterg�ltig verh�lt, f�hrt er immer irgendwas im Schilde. Also, raus mit der Sprache! Und bevor sie fragen: Nein, der Katheter bleibt drin, und Nein, ich werde den Tee nicht von ihrem Speiseplan streichen. Sonst noch was?" Jethro lachte. "Eine Tasse Kaffee w�re nicht schlecht. Aber eigentlich wollte ich sie um etwas anderes bitten, da haben Sie vollkommen recht." Er ballte die Hand zur Faust, als der Arzt sich anschickte, ihm etwas Blut abnehmen zu wollen. "Sehen Sie... Mrs. Mann... und ich... wir haben wirklich viel zusammen durchgemacht." "Sparen Sie sich das Vorgepl�nkel," knurrte Kinning. "Okay, wie sie wollen. Mir ist klar, das ich mich schonen muss, aber... ich w�rde sie wirklich gern besuchen und sehen, wie es ihr geht. Mehr nicht." "Mmmmhhhm," brummte der Arzt. "Und wie stellen Sie sich das vor? Wollen Sie mal eben r�berlaufen?" "Nein," lachte der Ermittler. "So lebensm�de bin selbst ich nicht." Er lie� offen, ob er damit seine Verletzungen oder die Reaktion des alten Artztes meinte. "Nein, ich hatte an so etwas wie einen Rollstuhl gedacht. Das kann doch eigentlich nicht allzu schwierig sein, oder?" Nun lachte auch der Mediziner. "Sie sind ein guter Verhandlungsf�hrer, Agent Gibbs. Ich werde sehen, was ich f�r Sie tun kann. Und bis dahin bleiben Sie, wo Sie sind. Abwarten und Tee trinken ist diesmal w�rtlich gemeint."



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Hollis Mann
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New PostErstellt: 26.01.09, 18:37  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Nick

Die Sonne schien durch das Fenster. Vertr�umt lie� Hollis den Blick von ihrem Bett aus �ber eine verschneite Stra�e wandern. Im Hintergrund zeichneten sich wei�e H�nge hoher Berge ab und machten ihr deutlich in welcher Gegend sie gelandet waren. Unter anderen Umst�nden h�tte sie den Abstecher nach Nevada durchaus reizvoll gefunden, aber im Augenblick konnte sie sich nicht daran erfreuen. Sie hatte eine unruhige Nacht hinter sich und f�hlte sich ziemlich erledigt. Die Schmerzmittel taten ihr �briges und l�hmten s�mtliche Funktionen. Dr. Moore hatte nach einem erneuten R�ntgenbild am morgen darauf bestanden, dass sie weiterhin im Bett blieb und anstelle eines Fr�hst�cks eine vorsorgliche Infusion bekam. Der Bluterguss zwischen ihren Rippen war bisher nicht wesentlich zur�ckgegangen, hatte jedoch die Sicht auf drei gebrochene Rippen freigegeben. Die Gefahr einer bevorstehenden OP war somit noch nicht gebannt und lag Hollis schwer im Magen. Sie hasste es, sich den besagten G�ttern in Wei� auszuliefern und ihnen Entscheidungen zu �berlassen. Dazu kam ihre Sorge um Gibbs, von dem sie seit dem Abend nichts mehr geh�rt hatte. Nat�rlich hatte Dr. Moore ihr versichert, dass es ihm gut ging, trotzdem h�tte sie sich gern selbst davon �berzeugt. Schon alleine ihn zu sehen, h�tte ihr die Sorge genommen und vielleicht auch etwas von ihrer verlorenen Kraft zur�ckgegeben. Die ganze Zeit �ber hatte sie funktioniert und war stark gewesen. Doch seit sie tatenlos ans Bett gefesselt war, f�hlte sie sich entsetzlich hilflos. Shanias brauner Teddy hockte provisorisch mit eine paar Sicherheitsnadeln zusammengeheftet auf dem Nachtschrank und sah sie mit gro�en Knopfaugen an. Der kleine Kerl war zusammengesunken und wirkte durch seine leere H�lle genauso verloren wie sie. Seufzend schloss Hollis die Augen, als ein Klopfen an der T�r sie aufhorchen lie�. Das Dienstperson kam f�r gew�hnlich ohne Anzuklopfen herein und daher hoffte sie, dass es wom�glich Jethro war. In freudiger Erwartung rief die blonde Frau: �Ja bitte�.

Nick atmete tief durch bevor er die T�rklinke zu Zimmer 141 herunter dr�ckte. Der erste Versuch hatte ihn ins falsche Zimmer gef�hrt, aber nun wusste er, dass er richtig war. L�chelnd betrat er den Raum und sah in das �berraschte Gesicht von Hollis.

Der Agentin stand der Mund offen. Sie wusste nicht, ob die erfreut oder entsetzt sein sollte. Nie im Leben h�tte sie mit dem Professor gerechnet und sie war regelrecht sprachlos. �W-wo kommst du denn her?�, brachte sie erst nach einigen Sekunden hervor und bemerkte gar nicht, dass er sie ebenfalls verwirrt ansah. Mit ihrem geschundenen Anblick hatte er offensichtlich nicht gerechnet und war sichtlich geschockt. �Oh mein Gott, Holli�, entfuhr ihm anstatt einer Antwort und er trat mit entsetztem Blick an ihr Bett. Seine Hand zitterte und er wollte sie ber�hren, wagte es aber nicht aus Angst, ihr weh zu tun. �Du hast am Telefon nichts gesagt. Was ist passiert?�

Hollis sch�ttelte sich kurz, schloss noch einmal die Augen und �ffnete sie wieder. Das war ein Traum und geschah nicht wirklich. Als sie jedoch pl�tzlich Nicks warme Lippen auf ihrer Stirn sp�rte und in sein besorgtes Gesicht blickte, wusste sie, dass es kein Traum war.

�Immer eins nach dem anderen�, versuchte sie sich zu sortieren und wollte noch einmal eindringlicher wissen. �Was zum Teufel machst du hier?�

Nick setzte sich zu ihr auf die Bettkante und schenkte ihr ein strahlendes L�cheln. �Du hast mir gefehlt und ich wollte dich sehen. Ich hoffe, die �berraschung ist mir gelungen.�

Hollis schluckte. �Oh ja, das kann man wohl sagen�, brachte sie mit belegter Stimme hervor. Sie war so perplex, dass ihr die Tragweite seines Besuches gar nicht bewusst wurde.

Obwohl es Hollis immer gewundert hatte, dass ein kluger, gut aussehender Mann wie er keine Frau oder Freundin hatte, wusste sie mittlerweile wieso. W�hrend eines gemeinsamen Ausfluges hatte er ihr gestanden, dass er nicht viel Gl�ck mit Frauen hatte. An Chancen mangelte es ihm nicht, aber die meisten Frauen waren oberfl�chlich und auf seinen Titel aus. Darauf hatte er keine Lust und schon mehrere unsch�ne Erfahrungen gesammelt. Aus diesem Grund betonte er auch besonders, dass es mit ihr anderes war. Das sie etwas besonderes war. Ein Kompliment, dass Hollis zwar schmeichelte, aber bei weitem nicht ausreichte. Nick war ein netter Kerl. Sie mochte ihn. Er war nett, lustig und zuvorkommend. Seit sie sich kannten, hatte er ihre Zur�ckhaltung akzeptiert und sie kein einziges Mal bedr�ngt. Eine Eigenschaft, f�r die sie ihm sehr dankbar war und die sie ihm hoch anrechnete. Trotzdem fehlte etwas. Etwas, dass sie in der Beziehung mit Jethro empfunden und ausgelebt hatte. Etwas, das sie erst vor einigen Stunden erneute mit ihm erleben durfte. Liebe und Leidenschaft.

Das Zusammensein mit Jethro war jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung. Eine Herausforderung, die es mit Nick nicht gab. Der Professor war, im Gegensatz zu Gibbs, ein Mann ohne Ecken und Kanten. Ein Mann, der geradlinig seinen Weg bestritt und kein Bastard, den es hie� jedes Mal aufs Neue zu erobern. Daher hatte er sich auch ohne Wenn und Aber auf den Weg zu ihr gemachte. Eine wahnsinnig liebe Geste wie Hollis zugeben musste. �Du bist verr�ckt�, f�gte sie grinsend hinzu und lie� zu, dass er ihre Hand ergriff.

�Nachdem wir das gekl�rt h�tten�, bemerkte der dunkelhaarige Mann ebenfalls grinsend und wollte anschlie�end wissen: �Erz�hlst du mir jetzt wie du hierher kommst? Du hast gesagt, dass du auf einem Flughafen eingeschneit bist, aber von einer Bruchlandung war dabei nicht die Rede.�

Lachend versuchte Hollis sich ein St�ck nach oben zu schieben, bereute die Bewegung doch sogleich wieder und hielt die Luft an. Das Schmerzmittel lie� langsam nach und die gebrochenen Rippen machten sich bei jeder falschen Bewegung sofort bemerkbar.

Nick registrierte sofort ihren Gesichtsausdruck und fragte besorgt: �Ist alles in Ordnung? Soll ich den Arzt rufen?�

Doch Hollis sch�ttelte den Kopf. �Es ist alles o.k. Ich habe nur eine falsche Bewegung gemacht.� Letzteres stimmt zwar, aber ansonsten war nichts in Ordnung. Die Rippen bohrten sich bei jeder Bewegung in ihre Seite und sie w�rde den Schmerz nicht mehr lange verbergen k�nnen. Doch im Augenblick lenkte Nicks Anwesenheit sie von den Gedanken einer m�glichen OP ab und das war gut so.



[editiert: 27.01.09, 05:38 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 27.01.09, 15:45  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Nachdem Dr. Kinning verschwunden war, lehnte der Agent sich erneut in die Kissen. Nun, da er endlich ausgeschlafen war, wurde ihm verdammt langweilig, und die Sorge um Hollis nagte ebenfalls hartn�ckig an seinem Geduldsfaden. Er war zuversichtlich, dass der alte Arzt ihn nicht verhungern lassen w�rde, doch im Moment war nicht abzusehen, wann er Erbarmen f�r ihn haben w�rde.

Zu seiner �berraschung tauchte bereits nach wenigen Minuten ein Pfleger mit einem Rollstuhl auf. Routiniert half er seinem Patienten hinein, war allerdings sehr �berrascht, als Jethro Protest einlegte, was das Ziel des Ausflugs anging. "Zimmer 141 ist rechts, nicht links," machte der Silberfuchs klar. "Und was wollen Sie da?" fragte der Pfleger trocken. "Ich bringe sie zum Badezimmer, damit ich Sie vern�nftig waschen kann." "Waschen?!" fragte der Agent verwirrt, stellte aber im gleichen Moment fest, dass der Mann nicht unrecht hatte. Er hatte seit zwei Tagen nicht geduscht, geschweige denn eine Gelegenheit zum Rasieren gehabt. Die Bartstoppeln juckten bereits, und mit der freien Hand fuhr Gibbs sich beinahe automatisch �ber das Kinn. Gegen eine hei�e Dusche hatte er tats�chlich nichts einzuwenden, lediglich die Formulierung "damit ich sie waschen kann", sorgte f�r leichtes Unbehagen. Er bezweifelte stark, dass man ihn in seiner aktuellen "Verkabelung" einfach so unter einen Wasserstrahl lassen w�rde. "Ich bin noch nicht tot," erkl�rte er daher grinsend. "Ich glaube, waschen kann ich mich noch selbst." Der Pfleger lachte ebenfalls und schob ihn unger�hrt in ein ger�umiges Badezimmer. Tats�chlich �berlie� er seinem Patienten die K�rperhygiene weitestgehend selbst und hielt sich unauff�llig im Hintergrund.

Jethro merkte schnell, dass seine Kr�fte unter seinem Abenteuer mehr gelitten hatten, als er sich eingestehen wollte. Zwar f�hlte er sich mittlerweile wieder frisch und fit, doch sein Akku war noch lange nicht wieder aufgef�llt, und die verabreichten Medikamente taten ein �briges. Seine H�nde zitterten, als er den Waschlappen schlie�lich zur Seite legte. "�berlassen Sie mir ruhig den Rest," schlug der Pfleger ruhig vor. "Es besteht keine Notwendigkeit, dass Sie sich aus Versehen umbringen." Er legte dem Agenten ein Handtuch um und griff nach dem Rasierschaum. "Ich mach das �fter, vertrauen Sie mir." Jethro widersprach nicht, er schloss die Augen und genoss es regelrecht, sich von den erfahrenen H�nden versorgen zu lassen.

"So, glatt wie ein Babypopo," feixte der Pfleger wenig sp�ter. "Brauchen Sie sonst noch irgend etwas, bevor ich Sie zur�ckbringe?" "Nein," antwortete Jethro. "Es sei denn, Sie haben hier irgendwo eine Kaffeemaschine untergebracht." "Nein," antwortete sein Helfer entsetzt. "Da m�sste ich auch erst Dr. Kinning..." "... ist schon gut," unterbrach ihn der Patient. "Es war nur ein Scherz." Innerlich knurrte er zwar �ber diese Entzugsma�nahme, aber daran war nicht der Pfleger schuld. "Wenn wir schon unterwegs sind..." schlug Jethro auf dem R�ckweg vor, "dann k�nnen Sie mich aber doch sicher einen Moment lang zu Zimmer 141 bringen, oder? Es ist wichtig!" Der Pfleger blickte den eigenwilligen Patienten an und grinste. "Nat�rlich mach ich das. Hat mir der Chef sogar extra aufgetragen. Aber nur f�r eine Viertelstunde - und keine Sekunde l�nger." Jethro grinste ebenfalls und salutierte gehorsam. "Yes, Sir!!"

Er war unglaublich neugierig, wie Hollis auf Nicks Anwesenheit reagieren w�rde. Gemeinsam mit seinem K�rper hatte sich auch seine seelische Ausgeglichenheit w�hrend der langen Ruhepause erholt. Sein Verstand sagte ihm, dass Hollis ihn liebte, und das Nick nicht unbedingt ein ernstzunehmender Konkurrent war. Dennoch war er neugierig, die beiden zusammen zu erleben und sich mit eigenen Augen davon zu �berzeugen. Und nicht zuletzt wollte er endlich wissen, was Holly mit ihren Rippen angestellt hatte. Der Pfleger klopfte, �ffnete die T�r und schob Jethro samt Rollstuhl ins Zimmer, ehe er sich h�flich zur�ckzog.

"Hallo, Holly!" begr��te der Agent die blonde Frau sanft. Er war entsetzt �ber ihren Anblick, es tat weh, sie so hilflos in diesem Bett liegen zu sehen. Doch er versuchte, sich das nicht anmerken zu lassen, also schloss er die n�chste Frage gleich an. "Du hast Besuch? Oh, Mr. Marshall! So klein ist die Welt!" Mit einem freundlichen L�cheln rollte er zum Bett her�ber und hauchte seiner Freunding - da er nicht bis an die Stirn kam - einen liebevollen Kuss auf den Handr�cken. "Wie geht es dir?" fragte er leise. "Und keine Ausreden, junge Dame!"






[editiert: 27.01.09, 15:46 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 27.01.09, 17:59  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Nick

Aus Nicks Augen sprach mehr als nur Sorge und Hollis wurde allm�hlich bewusst in was f�r einer verzwickten Situation sie steckte. Eigentlich hatte sie gedacht und gehofft, die Angelegenheit mit jedem einzeln in Ruhe kl�ren zu k�nnen. Doch diesen Gedanken hatte sie mittlerweile verworfen und konnte nur hoffen, dass sie eine L�sung fand. Nat�rlich war die L�sung ganz einfach. Sie liebte Jethro und brauchte das Nick nur zu sagen. Doch nicht zum ersten Mal stand sie sich dabei selber im Weg. Sie wollte den Professor nicht Knall auf Fall abservieren, denn sie wusste aus eigener Erfahrung wie weh das tat. Das hatte er nicht verdient und doch w�rde sie es ihm nicht ersparen k�nnen. Nur im Augenblick f�hlte sie sich nicht in der Lage eine Entscheidung zu treffen und diese Nick mitzuteilen. Daher umriss sie ihm zun�chst mit kurzen Worten die Geschehnisse der letzten Tage.

Nick h�rte ihr aufmerksam zu und zog mehrfach die Stirn in Falten. Obwohl er sie nicht unterbrach, war nicht schwer zu erkennen, dass er entsetzt war. Kopfsch�ttelnd erhob er sich vom Bett und sah sie ernst an. �Warum habt ihr nicht die Polizei gerufen? Du bist nicht mehr im Dienst. Es h�tte noch Schlimmeres passieren k�nnen. Ich will mir gar nicht ausmalen, was dieser Kerl noch mit dir h�tte anstellen k�nnen.� Die Formulierung mit �Euch� kam ihm dabei gar nicht in den Sinn, denn er musste die Geschehnisse erst einmal verdauen. Die Tatsache, dass sie nicht allein gehandelt hatte, wurde ihm vor lauter Angst um sie gar nicht richtig bewusst.

Wenn Hollis eines nicht brauchte, dann waren es Vorw�rfe und genauso empfand sie Nicks Sorge in diesem Moment. �Es ist doch egal, ob ich noch im Dienst bin oder nicht. Es ging einzig und allein um das kleine M�dchen und sie brauchte unsere Hilfe!�

Erstaunt �ber Hollis Gef�hlsausbruch nahm Nick wieder auf dem Bett platz und strich ihr z�rtlich durchs Haar. �Entschuldige, so habe ich es das nicht gemeint. Ich wei�, dass das alles nicht einfach f�r dich ist. Ich mach mir nur Sorgen um dich, das ist alles.� Zufrieden registrierte der Professor wie die blonde Frau leicht den Kopf gegen seine Hand lehnte. Er konnte sehen, wie ersch�pft sie war und nicht die Kraft zum streiten aufbrachte. Obwohl seine Worte sie zu bes�nftigen schienen, meinte er jedoch nicht alles wie er es sagte. Ganz im Gegenteil. Ihm gefiel es �berhaupt nicht, dass sie sich in Gefahr brachte. Nat�rlich wusste er von ihrer milit�rischen Vorgeschichte und war sich im klaren, dass sie solche Situationen kannte. Trotzdem war sie jetzt Zivilist und brauchte das nicht mehr zu tun.

�Schon o.k.�, erwiderte Hollis mit einem leisen Seufzer und richtete den Kopf wieder auf, als sich pl�tzlich die T�r �ffnete und Jethro in einem Rollstuhl herein gerollt kam. Wie schon bei Nicks Erscheinen wusste vor lauter Schreck nicht, ob sie sich freuen sollte oder nicht. Sein frisch rasiertes L�cheln zauberte ihr jedoch ebenfalls ein Schmunzeln auf das Gesicht und sie vergass f�r einen Moment, dass sie nicht allein waren. �Besser als dir�, pokerte sie mit der Antwort, als ihr auf einmal Jethro andere Worte bewusst wurden. Verwundert sah sie zwischen den beiden M�nnern hin und her �Ihr kennt euch?�

�Kennen ist wohl zu viel gesagt�, bemerkte der Professor und musterte den grauhaarigen Mann vor sich aufmerksam. Wieso �berkam ihn pl�tzlich ein ungutes Gef�hl? Er kannte den Mann noch gar nicht, aber eine innere Stimme riet ihm wachsam zu sein, vor was auch immer. �Die Wege des Herren sind manchmal unergr�ndlich�, warf er auf Gibbs� Bemerkung hin grinsend ein und reichte ihm die Hand. Dabei wanderte sein Blick demonstrativ zu Gibbs� Hand die noch immer Hollis ihre umschloss. �Meinen Namen kennen Sie ja schon. Und mit wem habe ich das Vergn�gen?�



[editiert: 28.01.09, 18:53 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 27.01.09, 19:19  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Auf den Mund gefallen war der Andere nicht, wie Jethro schmunzelnd feststellte. "Leroy Jethro Gibbs, Sir," stellte er sich formvollendet vor. "NCIS." Er machte keine Anstalten, Hollis' Hand loszuassen und ergriff die gereichte Hand von Nick etwas umst�ndlich mit seiner Linken, in der noch immer die Verweilkan�le steckte. Sein Blick musterte den braungebrannten Mann pr�fend und stellte klar, welche Anspr�che er in Bezug auf die blonde Frau vertrat. Nick, der offensichtlich keine Erfahrung im Umgang mit Verh�rspezialisten hatte - offensichtlich war Hollis in dieser Hinsicht schonend mit ihm umgegangen - trat unwillk�rlich einen Schritt zur�ck.

Da er wusste, dass ihm nur wenig Zeit blieb, k�mmerte Jethro sich nicht weiter um ihn. Er wandte sich erneut Hollis zu und dr�ckte ihre Hand fester. "Mir geht es gut, Holly. Das wei�t du, ich bin versorgt, und wenn es anders w�re, w�re ich nicht hier. Auch das wei�t du. Und jetzt raus mit der Sprache - was ist mit deinen Rippen passiert? Hast du eine Prellung?" Seine Augen bohrten sich in ihre, und die Sorge um seine Freundin war deutlich darin zu lesen. Er gab sich keine M�he, sie zu verbergen, mochte Nick denken, was er wollte. "Sind sie gebrochen?" fragte er weiter, ohne Hollis eine Gelegenheit zum Antworten zu geben. "Must du operiert werden?!" Er versuchte, zumindest seine Stimme einigerma�en ruhig klingen zu lassen.




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New PostErstellt: 27.01.09, 22:36  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Nick

Die Situation behagte Nick �berhaupt nicht. Was wurde hier gespielt? War der Mann wirklich nur eine Art Kollege oder welche Rolle spielte er sonst in Hollis Leben? Der Blick des Silberfuchses gefiel ihm gar nicht und Nick sp�rte unweigerlich Eifersucht in sich aufkommen. Ein Gef�hl, das ihm verdeutlichte was er wollte. Sie. Bevor er aber etwas dazu erwiderte, wollte er auch h�ren was Hollis zu den Fragen zu sagen hatte. Ihm gegen�ber hatte sie bisher immerhin beteuert es sei alles in Ordnung.

Hollis Blutdruck war mittlerweile jenseits von gut und b�se. Sie konnte nur hoffen, dass sie die Mittagskontrolle eine Weile auf sich warten lie�. Unter normalen Umst�nden h�tte Jethros Anwesenheit ihr mit Sicherheit Ruhe vermittelt, aber im Augenblick funktionierte auch das nicht. Sie wollte keinem der beiden M�nnern gegen�ber ihre Angst vor einer Operation eingestehen. Bei Nick w�rde es vielleicht funktionieren, aber Jethro kannte sie gut genug. Daf�r brauchte sie nur an die Situation zu denken, nachdem Ducky ihr von Shannon und Kelly erz�hlt hatte. Er hatte sofort erkannt, dass etwas nicht stimmte. �Uhm ja�, begann sie daher leise und strich unmerklich mit dem Daumen �ber Gibbs�Handr�cken. �Ich dachte die ganze Zeit die Schmerzen k�men nur von der Schulter, aber so ist es nicht. Dr. Moore hat beim r�ntgen drei gebrochene Rippen entdeckt. Die holprige Fahrt mit dem Krankenwagen...�, und der unsanfte Sto� gegen gegen eines der Ger�te, f�gte sie im Gedanken hinzu, �...hat wahrscheinlich ihr �briges getan.� Die Aussichten auf eine eventuelle OP behielt Hollis aber immer noch f�r sich. Sie versuchte Jethros musternden Blick auszuweichen, als Nick sich einmischte.

�Die �rzte m�ssen doch aber was tun? Sie k�nnen dich doch nicht einfach hier liegen lassen und abwarten was passiert. Du hast Schmerzen, das sieht doch ein Blinder mit Kr�ckstock�, dabei spielte der Professor wohlweislich auf Gibbs an, der seiner Meinung nach hier nichts verloren hatte. �Warum musste es �berhaupt soweit kommen? Wieso haben Sie nicht auf sie aufgepasst, Mister NCIS?�, schoss er geradewegs in Gibbs�Richtung. Er hatte sehr wohl mitbekommen, dass Hollis den Verd�chtigen nicht alleine zur Strecke gebracht hatte. Den Verletzungen des Ermittlers nach zu urteilen, hatte der Verbrecher auch ihn hart ran genommen. Trotzdem konnte Nick nicht verstehen, dass der Grauhaarige zugelassen hatte, dass man sie so zurichtete. Das war in seinen Augen unverzeihlich. Sie war schlie�lich eine Frau. Die Frau, in die er sich verliebt hatte.



[editiert: 28.01.09, 18:53 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 28.01.09, 18:15  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Ermittler st�hnte innerlich, als er Nicks Worte h�rte. Am liebsten h�tte er mit ihm ebenso kurzen Proze� gemacht wie mit Ethan, aber da Mr. Marshall nicht handgreiflich wurde, gab es dazu nicht den geringsten Grund. Allerdings wurde ihm schnell deutlich, dass Nick den Kampf um Hollis' Herz nicht so schnell aufzugeben gedachte. Nun, diese Entscheidung w�rde nicht bei ihm liegen, und Jethro war mittlerweile auf seltsame Weise sicher, dass Hollis ihre Entscheidung l�ngst getroffen hatte. Ihre Augen logen nicht, und es gab keinen Grund, sich wie ein eifers�chtiger Auerhahn aufzuf�hren. Dass Nick genau die Dinge auf den Punkt brachte, die ihn selbst am meisten �rgerten - n�mlich, dass er Hollis und Shania allein gelassen hatte, als Ethan das Lager gefunden hatte - ignorierte er stur.

"Mr. Marshall," erkl�rte er in einer Stimme, die keinen Widerspruch zulie�, "Mrs. Mann ist eine erwachsene Frau. Sie hat einen eigenen Willen und ist durchaus in der Lage, auf sich selbst aufzupassen und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Und bevor Sie mir nicht beweisen, dass sie ihre Sache besser gemacht h�tten, sehe ich keinen Grund, weiter mit Ihnen �ber dieses Thema zu reden." Er wandte sich erneut Hollis zu und verw�nschte Nick an den Rand des bekannten Universums. Er hatte nur so wenig Zeit, und nun konnte er sie nicht einmal nutzen, um Hollis das zu sagen, was er ihr sagen musste. Doch er hatte keine Wahl, also blendete er Nick erneut aus, rollte noch ein St�ck n�her an das Bett und schob sich so nah wie m�glich mit dem Kopf an ihr Ohr. Denn er wusste, dass Hollis kurz vor einer mittleren Panik stand, vermutlich drohte ihr tats�chlich eine OP. Und er wusste nur zu gut, wie man sich in so einem Moment f�hlte.

"Holly," raunte er leise in ihr Ohr. "Mach keine Dummheiten. Geh auf Nummer sicher - keine Experimente. Kein ich-schaff-das-schon-allein, okay? Ich wei�, wie du dich f�hlst. Ich habe das oft genug erlebt, ich kenne die Angst. Es geht vorbei. Alles wird gut." Er suchte ihren Blick. "Vertrau mir," fl�sterte er leise. "Du must. Bitte."




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New PostErstellt: 28.01.09, 19:37  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Nick

In Hollis Ohren klangen Nicks Fragen �berraschend hart und sie wollte ansetzen, um etwas zu erwidern als Jethro ihr zuvor kam. Seine Worte wiederum �berraschten und freuten sie zu gleich. Trotzdem f�hlte sie sich in der momentanen Situation mehr als unwohl und wusste auch nicht was sie sagen sollte, als Gibbs sich ihr wieder n�herte. Am liebsten h�tte sie die Arme um seine Hals gelegt und den Tr�nen, die sie krampfhaft herunter schluckte, freien Lauf gelassen. Doch so brachte sie nur ein schwaches L�cheln zustande und fl�sterte zur�ck: �Danke, ich werde es versuchen.�

Die Atmosph�re im Raum wurde immer angespannter und Nick f�hlte sich wie das f�nfte Rad am Wagen. Der Grauhaarige hielt sich scheinbar f�r besonders wichtig und Holli stand ihm auf Grund der Geschehnisse besonders nah. Das waren f�r Nick jedoch alles keine Gr�nde kampflos das Feld zu r�umen und aus diesem Grund gab er auch zu verstehen: �Holli, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Es wird alles gut. Jetzt bin ich ja hier und lasse dich nicht mehr allein�, bemerkte er mit einem eindringlichen Blick und erhobenen Augenbrauen. �Ich werde auch gleich einmal mit deiner �rztin reden und dann...�

�Dann verlassen die Herren bitte umgehend das Zimmer�, beendete Dr. Moore Nicks Satz mit ernster Mine. Zielsicher steuerte sie mit einer jungen Lernschwester im Schlepptau auf Hollis Bett zu und wies das junge M�dchen an den Blutdruck der Patientin zu messen. Dann wandte sie sich wieder an die beiden M�nner. �Wie die Herren sicherlich schon bemerkt haben, geht es Mrs. Mann den Umst�nden entsprechend und sie braucht jede Menge Ruhe. Also wenn Sie bitte so freundlich w�ren und sich kurz fassen.�

Hollis seufzte leise. Bei soviel F�rsorge kam sie sich wie ein unm�ndiges Kleinkind vor. Aber vielleicht war es besser, wenn die M�nner erst einmal gingen und sie dadurch Zeit fand ihre Gedanken zu ordnen. Ehe sie sich versah, dr�ckte Nick ihr einen Kuss auf die Lippen und verabschiedete sich mit den Worten: �Ich warte drau�en. Du brauchst nur zu rufen wenn etwas ist.� Dann sah er herausfordernd zu Gibbs. �Kann ich Sie mit hinaus begleiten?�



[editiert: 28.01.09, 19:57 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 28.01.09, 20:22  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Belustigt betrachtete der Silberfuchs den braungebrannten Hawaiianer. "Danke, ich kann mich ebenfalls selbst versorgen," antwortete er freundlich. "Und ich denke, Dr. Moore hat Recht. Etwas Ruhe wird dir gut tun." Er blickte zu Hollis her�ber und sparte es sich, ebenfalls darauf hinzuweisen, dass er f�r sie da sein w�rde. Sie wusste es auch so, ohne dass er es extra betonen musste. Er erinnerte sich noch sehr deutlich an das ziemlich unangenehme Gef�hl, zwischen Hollis und Jenny zu stehen, und im Moment ging es ihr auch so schon schlecht genug. Da musste er nicht noch zus�tzlich f�r Anspannung sorgen.

Im gleichen Moment erschien "sein" Pfleger in der T�r, um ihn wieder abzuholen."Ihre Zeit ist.... um", schob er hinterher, als der Agent in beinahe halsbrecherischer Geschwindigkeit an ihm vorbei aus dem Raum scho�. Erst auf dem Flur schaffte er es, den eiligen Patienten wieder einzufangen. "Sie sollen sich nicht anstrengen, schon vergessen?!" fragte er. "Ist ja gut," seufzte Jethro leise. Es passte ihm absolut nicht in der Kram, vor Nicks Augen wie ein kleines Kind durch die Gegend geschoben zu werden. Aber daran w�rde er nichts �ndern k�nnen, und was auch immer Nick vorhatte - er selbst w�rde auf Dauer n�her dran sein. Denn im Hospital �bernachten w�rde er sicher nicht k�nnen, und JEthro war sicher, dass er Dr. Kinning - und auch Dr. Moore - von weiteren Besuchen w�rde �berzeugen k�nnen. Nun galt es als erstes, Dr. Kinning dazu zu �berreden, ihn �ber Hollis auf dem Laufenden zu halten. Und das ging vermutlich am Besten, wenn er sich absolut musterg�ltig verhielt - auch wenn ihm das angesichts des Zustands seiner Freundin mehr als schwer fiel.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 28.01.09, 22:32  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis sp�rte das sich aufpumpende Blutdruckmessger�t an ihrem Arm und sah kurz darauf in das ernste Gesicht der �rztin. Bevor Dr. Moore etwas erwidern konnte, hob die Agentin schon beschwichtigend die Hand. �Ich wei�, Sie brauchen mir nichts zu sagen. Ich kann mir denken das mein Blutdruck viel zu hoch ist und das ohne einen Kaffee.�

Die �rztin lachte und nahm noch ihren Puls. �Bei so gut aussehendem Herrenbesuch kann ich das auch durchaus verstehen. Da w�re es mir nicht anders ergangen. Wer die Wahl hat, hat die Qual.�

�Wie wahr.� Hollis stimmt in das Lachen der �rztin ein und griff sich automatisch an die Seite. Das Stechen wollte einfach nicht weggehen. Es nahm ihr sogar ab und zu die Luft, was Dr. Moore fachm�nnischem Blick keines Falls entging.

�H�ren Sie meine Gute, ich sehe mir das mit Ihnen nicht mehr lange an. Egal ob der Bluterguss weg ist oder nicht, so lasse ich Sie hier jedenfalls nicht raus. Sie sollten sich noch einmal genau �berlegen was Sie wollen.� Mit diesen Worten lie� die �rztin ihre Patientin allein zur�ck.

Seufzend lie� Hollis den Kopf in das Kissen sinken. Die Frau hatte gut reden. Nat�rlich wusste sie, dass eine OP n�tig war und es nur noch an ihrer Zustimmung hing, aber sie konnte einfach nicht �ber ihren Schatten spring. Es war albern. Es gab im Laufe ihrer Dienstzeit so viele brenzlige Situationen in den sie mit der Angst k�mpfen musste, aber das war trotzdem etwas anderes.

Auf dem Flur angekommen blieb Dr. Moore einen Augenblick stehen. Sie kannte die Sorgen und N�te ihrer Patienten, daher war sie auch immer bestrebt vor allem die Sorgen von ihnen fernzuhalten. Aus diesem Grund wandte sie dieses Mal eine andere Taktik an. Nachdenklich kratzte die �ltere �rztin sich am Kinn und beobachtete die M�nner die Zimmer 141 verlassen hatte. Der Dunkelhaarige nahm gerade den Kaffeeautomaten in Augenschein und der Grauhaarige war auf dem Weg zur�ck in sein Zimmer. Welchem vom beiden vertraute ihre Patientin wohl am meisten? Eine schwierige Frage, daher traf sie kurzer Hand eine Entscheidung aus dem Bauch heraus. �Mr. Gibbs warten Sie bitte einen Augenblick�, rief sie und eilte dem rollenden Agenten hinterher.



[editiert: 29.01.09, 18:14 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 29.01.09, 18:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

�berrascht drehte der Silberfuchs sich um, als er die Stimme der �rztin hinter sich vernahm. Auch der Pfleger, der ihn gerade zur�ck ins Zimmer schieben wollte, blieb stehen � ebenso wie Nick, der sich neugierig n�herte. Doch da Dr. Moore sich entschieden hatte, fackelte sie nicht lange. �Kann ich Ihnen behilflich sein?� fragte sie den Hawaiianer h�flich. Da Nick keine Reaktion zeigte, wurde sie deutlicher. �Ich wage zu bezweifeln, dass es Sie irgendetwas angeht, was ich mit meinem Patienten zu besprechen habe,� erkl�rte sie mit Nachdruck. Jethro war �berrascht, dass er pl�tzlich auch zu ihrem Patientenstamm z�hlte, zuckte aber nicht mit der Wimper. �Was gibt es denn, Doktor?� fragte er sachlich, w�hrend Nick sich z�hneknirschend in Richtung Kaffeeautomat trollte.

Dr. Moore schickte den Pfleger mit einer Kopfbewegung wieder an die Arbeit, schob Gibbs ins Zimmer und schloss die T�r hinter sich. �Was ist mit ihr?� fragte der Agent, ehe die alte �rztin den Mund �ffnen konnte. Dr. Moore l�chelte. �Sie liegt Ihnen am Herzen, nicht wahr?� Jethro lachte. �So kann man es wohl sagen. So offensichtlich?� �Nun ja�� Dr. Moore lachte
ebenfalls. �Sagen wir, ich bin eine gute Kollegin von Dr. Kinning. Und wenn ein Koffeinjunkie wie Sie sogar Nierentee in Kauf nimmt, um seinen behandelnden Arzt zu bestechen, dann sicher nicht ohne Grund.� �Schuldig,� grinste der Agent. �Wie kann ich Ihnen helfen?� fragte er weiter. �Nun� Mrs. Mann geht es nicht gut. Sie hat eine b�se Rippenfraktur, die eigentlich operiert werden muss. Aber� sie str�ubt sich mit allen Mitteln dagegen.� Der Silberfuchs stie� sp�ttisch Luft aus der Nase, er konnte sich lebhaft vorstellen, was in Hollis vorging. Ihm graute selbst vor jeder Art von Narkose, und freiwillig hatte auch er bisher nur in den seltensten F�llen seine Einwilligung gegeben. Dr. Moore bemerkte seine Zweifel. �Agent Gibbs, ich rede hier nicht �ber eine Sch�nheitsoperation. Die Rippenfraktur ist gesplittert, sie hat gro�e Schmerzen, und ich will ebenso wenig, dass das so bleibt wie sie. Ich wei�, was
Sie denken. Sie sind ein Marine und hatten vermutlich schon zehn Rippenbr�che, und keiner davon ist chirurgisch behandelt worden.� Der Agent schmunzelte, etwas �hnliches war ihm tats�chlich durch den Kopf gegangen. �Ganz so viele waren es sicher nicht, Ma�am,� erwiderte er. �Nun, ich bin auch kein Freund unn�tiger Eingriffe, und einen einfachen Rippenbruch w�rde ich ebenfalls nur ruhigstellen. Aber die Splitter machen mir Sorgen. Sollten sie anfangen, zu
wandern, verursachen sie massive Schmerzen und k�nnen gro�en Schaden anrichten. Schlimmstenfalls k�nnen sie die Lunge durchsto�en, und ich muss Ihnen nicht sagen, was das dann bedeutet.� Das Gesicht des Agenten war ernst geworden. �Und ich soll Ihnen helfen, Mrs. Mann zur Vernunft zu bringen,� fasste er zusammen.

�Das will ich gern tun, wenn Sie mir verraten, wie ich das von hier aus tun soll. Per Telefon?� Mit Hollis zu telefonieren war auf alle F�lle besser, als gar keinen Kontakt halten zu k�nnen.

�Nein,� lachte Dr. Moore. �Da lasse ich mir noch etwas einfallen. Aber ich m�chte Ihnen noch ein paar Fragen stellen. Sind Sie ein Kollege von Mrs. Mann? Woher kennen Sie sich?� �Kollege trifft es am ehesten. Sie war bis zu ihrem Ruhestand f�r den Army CID t�tig, ich bin beim NCIS. Wir haben uns im Rahmen einer Ermittlung kennen gelernt.� �Und der andere junge Mann? Nach einem Verwandten sah er nicht gerade aus. Ist das ihr Lebensgef�hrte?� �Das will ich nicht hoffen,� antwortete Jethro. �Sein Name ist Nick Marshall, sie hat ihn sp�ter kennen gelernt. Aber ich� gehe nicht von einer aktuellen Beziehung aus, nein.� Er blickte Dr. Moore entschieden in die Augen, um klarzustellen, dass er zu diesem Thema nichts weiter sagen w�rde. Diese Entscheidung w�rde er Hollis �berlassen � auch wenn er sich seiner Sache sehr sicher war.

"Nun gut,� erhob sich die �rztin. �Sie sind schon wesentlich l�nger aus dem Bett, als Sie eigentlich sein sollten.� W�hrend sie sprach, schob sie den Agenten neben das Bett und half ihm geschickt zur�ck unter die Decke. �Dr. Kinning wird nachher noch einmal nach Ihnen sehen, ich kann Ihnen allerdings nicht sagen, was er mit Ihnen vorhat. Dennoch danke ich Ihnen f�r Ihre Offenheit. Und wie gesagt � ich lasse mir etwas einfallen.�



[editiert: 29.01.09, 18:18 von Admin]
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New PostErstellt: 29.01.09, 19:00  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Nick

Mit einem Kaffeebecher in der Hand beobachtete Nick aus der Ferne wie die �rztin mit dem Grauhaarigen im Rollstuhl in dessen Zimmer verschwand. F�r einen Moment �berlegte er, was er tun sollte. Ob er hier warten oder wieder zu Hollis gehen sollte? Die Vernunft riet ihm ihr Ruhe zu g�nnen, aber sein Herz wollte etwas anderes. Ohne weiter dar�ber nachzudenken, warf er den leeren Becher in den M�lleimer und lief zur�ck zu Zimmer 141. Leise �ffnete er die T�r und steckte den Kopf hinein. �St�r ich?�, fragte er vorsichtig und entdeckte ein schwaches L�cheln auf Hollis Gesicht. Das war ihm Antwort genug und schon stand er im Zimmer.

Die Agentin sch�ttelte schmunzelnd den Kopf. �Lass dich blo� nicht erwischen. Die �rzte f�hren hier ein strenges Regime.�

�Ich passe schon auf und wenn jemand kommt, krieche ich schnell unter dein Bett�, erwiderte Nick schelmisch grinsend und setzte sich wieder zu ihr auf die Bettkante.

�H�r auf�, befahl Hollis ihm in spa�igem Ton. �Ich kann nicht lachen.�

�Sag mir, was ist los? Du kannst mit mir reden, �ber alles. Das wei�t du doch�, gab er ihr zu verstehen und strich aufmunternd �ber ihren Arm.

Nein, das konnte sie nicht, das wusste er nur noch nicht. So war es im Grunde schon auf Hawaii gewesen und so war es auch jetzt. Nicht f�r umsonst hatte sie ihm nichts von Jethro erz�hlt. Sie hatte zwar erw�hnt, dass sie eine Beziehung hinter sich hatte und schwer entt�uscht wurden war, aber mehr auch nicht. Es machte Spa� mit ihm zusammen zu sein, mit ihm zu lachen und etwas zu unternehmen. Er hatte sie abgelenkt und auf andere Gedanken gebracht. Aber reden, reden konnte sie eigenartiger Weise nie richtig mit ihm. Es fehlte der Funken sich ihm mitteilen zu wohlen und das Gef�hl verstanden zu werden.

�Uhm Hollis, ich wei� nicht...� Der Professor machte eine Pause und spielte verlegen mit der Bettdecke. �...wie ich es sagen soll. Wom�glich liege ich v�llig falsch und du h�ltst mich f�r albern und... Keine Ahnung f�r was...� Er holte Luft und setzte noch einmal an bevor er noch mehr wirres Zeug faselte. Im Grunde wollte er nur wissen wie sie zu ihm stand, aber er hatte Angst vor ihrer Antwort und traute sich daher erst gar nicht zu fragen. �Es ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, aber ich...�

�Nein, das ist es ganz und gar nicht�, t�nte die laute Stimme Dr. Moores durch das Zimmer. �Hatte ich mich nicht klar und deutlich ausgedr�ckt, dass Mrs. Mann Ruhe braucht. Ich wei� nicht was daran nicht zu verstehen war.�

Der Professor verdrehte die Augen und erhob sich vom Bett. �Ich habe Sie sehr wohl verstanden Doktor, also nicht in diesem Ton. Ich werde doch wohl einen Augenblick mit meiner Freundin allein sein d�rfen.�

�Ja das d�rfen Sie, wenn Sie wieder gesund ist und bis dahin verlassen Sie bitte das Zimmer�, schoss die �rztin unbeirrt zur�ck und beobachtete ihre Patientin, die etwas ratlos wirkte. Beschwichtigend griff Hollis nach Nicks Hand. �Ist schon gut. Ich sollte wirklich ein wenig schlafen. Du siehst auch ziemlich erledigt aus. Bitte.�

�O.k, wenn du es so m�chtest�, erwiderte er. �Schade, ich habe es doch nicht rechtzeitig unter das Bett geschafft. Also werde mir ein Zimmer suchen und komme sp�ter wieder her.� Dann gab er Hollis einen Abschiedskuss, warf der �rztin einen �bertrieben freundlichen Blick zu und verschwand auf dem Flur.

�So kommen Sie nie zur Ruhe. Sie sollten versuchen reinen Tisch zu machen�, bemerkte Dr. Moore mit einem wissenden Blick und folgte dem Hawaiianer auf den Flur.

Indes griff Hollis nach dem braunen Teddy und setzte ihn vor sich auf die Bettdecke. Seufzend zupfte sie an seinen offenen N�hten. �Knopfauge, du hast ja keine Ahnung f�r was du alles verantwortlich bist.�





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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 29.01.09, 19:40  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

�berrascht, zufrieden und nerv�s zugleich blickte der Silberfuchs der alten �rztin nach. Er war gespannt, was Dr. Moore plante, gleichzeitig lie� ihn die Sorge um Hollis nicht los. Sie konnte ebenso stur sein wie er selbst, eine Tatsache, die er durchaus an ihr sch�tzte. Doch er hatte Angst, dass sie in diesem Fall ZU stur sein k�nnte. Dass sie nicht eher in eine OP einwilligte, als bis es zu sp�t war. Und das galt es um jeden Preis zu verhindern.

Mitten in seine Gedanken �ber Hollis� Rippen platzte ein gut gelaunter Dr. Kinning. �Ich bin sehr zufrieden mit Ihnen, Agent Gibbs,� lobte er. �Ihre Blutwerte sehen sehr gut aus, und auch ihre Nieren scheinen sich ganz gut erholt zu haben. Ihr Blutdruck ist mir noch ein bisschen zu hoch, aber das ist nicht weiter schlimm. Das einzige, was mir noch nicht gef�llt, ist ihr Magen � den m�chte ich gerne noch mal genauer unter die Lupe nehmen. Und ihr Fu� ist mittlerweile auch etwas abgeschwollen, den werde ich mir also auch noch einmal ansehen.� Der Agent grinste sarkastisch. �Ich wusste doch, dass es einen Grund hat, weshalb ich kein Mittagessen bekommen habe�� �Das haben Sie gut erkannt,� antwortete Dr. Kinning. �Wir sehen uns dann gleich unten � brauchen Sie ein Beruhigungsmittel?� Der finstere Blick seines Patienten reichte ihm als Antwort aus.

Jethro blieb nicht viel Zeit, �ber die Worte des Arztes nachzudenken. Eine resolute Schwester, die er bisher noch nicht gesehen hatte, tauchte unmittelbar hinter ihm auf und verfrachtete ihn erneut in den Rollstuhl. Mit einem Stirnrunzeln registrierte der Silberfuchs, dass Nick erneut aus Hollis Zimmer kam - was zum Teufel hatte er dort noch zu suchen gehabt?! Nach den klaren Worten von Dr. Moore w�re selbst Jethro nicht auf den Gedanken gekommen, zur�ck zu gehen - denn es war deutlich zu sehen, dass Hollis Ruhe brauchte. Wenn dein Besuch ihr in irgendeiner Weise geschadet hat, dann Gnade dir Gott, dachte Gibbs. Aber er bekam keine Gelegenheit, gr��ere Rachepl�ne zu schmieden. Der Aufzug erreichte das Kellergeschoss und die Schwester schob ihren schweigsamen Patienten ein endloses Wirrwarr an G�ngen entlang, ehe sie den Behandlungsraum erreicht hatten.

"Da sind Sie ja!" Dr. Kinnings war ebenfalls bereits anwesend und hatte noch immer die gleiche gute Laune wie vor zehn Minuten. Er dr�ckte dem Agenten einen Becher mit einer z�hen Fl�ssigkeit in die Hand. "Damit fangen wir an - damit ihr Magen keinen Schaden nimmt. Ex und Hopp, Mr. Special Agent! Schlimmer als Nierentee schmeckt es nicht, das kann ich ihnen versichern." Jethro verschluckte sich beinahe vor Lachen. Dann wurde der Arzt ernst. "Haben Sie schon mal eine Magenspiegelung hinter sich gebracht?" "Nein," antwortete der Silberfuchs beunruhigt. "Ich habe eine Menge hinter mir, aber das noch nicht." "Gut, gut..." Zerstreut drehte Dr. Kinning sich um. "Es ist halb so wild, so lange Sie die Ruhe behalten. Ich nehme an, dass hat man auch zu ihrer Zeit beim Corps noch gelernt." "Mehr oder weniger," antwortete Gibbs, doch der Arzt sprach bereits weiter. "Ich werde Ihren Rachenraum mit einem Spray bet�uben," erkl�rte er. "Anschlie�end bekommen Sie einen Bei�ring, und alles, was Sie danach tun m�ssen, ist einmal kr�ftig schlucken." Jethro betrachtete h�chst misstrauisch den �berraschend dicken Gummischlauch, der hinter dem Mediziner auf einer Ablage wartete. Doch Dr. Kinnings kannte kein Erbarmen. "Mund auf!" forderte er seinen Patienten auf, und nach einem kurzen Z�gern kam der Agent der Aufforderung nach. Der Arzt hielt eine kleine Spr�hflasche in seinen Rachen und Gibbs sp�rte, wie sich das k�hle Aerosol �ber seine Schleimh�ute legte. "Dann legen Sie sich bitte auf die Seite," ging es weiter. Als der Agent lag, legte Dr. Kinning ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Ich wei� selbst, dass das nicht einfach ist," gab er zu. "Aber unm�glich ist es auch nicht. Tun Sie einfach Ihr Bestes, dann ist es f�r uns beide am einfachsten - und wir sind hoffentlich schnell fertig." Er griff nach dem Schlauch und sp�rte, wie sein Patient sich instinktiv verspannte. "Keine Angst. Und was auch immer passiert - atmen Sie weiter. Durch die Nase, ein und aus. Das geht, auch wenn es schwer f�llt." Er positionierte den Bei�ring zwischen den Z�hnen des Agenten und schob den Schlauch in Richtung Rachen. "Und jetzt schlucken - kr�ftig!!"

Jethro k�mpfte nach Kr�ften gegen den W�rgereflex an, der ihn im gleichen Moment befiel, in dem der Schlauch seinen Rachen ber�hrte. Es brauchte mehrere Anl�ufe, ehe das verfluchte Ding den gew�nschten Gang nahm. "Atmen!" h�rte er wie aus weiter Ferne die Stimme des Arztes. "Ein, Aus, Ein, Aus..." Er folgte der Stimme und konzentrierte sich darauf, durch die Nase zu atmen. Es war Schwerstarbeit, aber es ging. Eine Hand legte sich erneut auf seinen Arm, Jethro bemerkte kaum, dass es die Schwester war, die ihn in seinem Kampf unterst�tze. "Sie machen das prima," lobte sie immer wieder. "Sie haben es bald geschafft." Als der Schlauch nach einer gef�lten Ewigkeit wieder aus seinem Hals verschwunden war, zitterte der Agent am ganzen K�rper. "Das haben Sie gut gemacht," lobte auch Dr. Kinning noch einmal. "Wirklich sehr sch�n. Und ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass es recht gut aussieht. Ich konnte keine Blutungen oder andere Verletzungen feststellen. Die genauen Ergebnisse bekommen Sie morgen."

Jethro verstand kaum, was er sagte. Nur, dass es offensichtlich gut verlaufen war, blieb in seinem Ged�chtnis h�ngen. "Am besten bleiben Sie noch einen Moment hier unten und ruhen sich aus," schlug Dr. Kinning vor. "Schwester Rebekka bringt Sie dann wieder zur�ck auf Ihr Zimmer, dann k�nnen Sie sich erst einmal erholen. Ich sehe heute abend noch einmal nach Ihnen und gucke mir dann auch ihren Fu� an. Ich glaube, das muss jetzt nicht unbedingt sein." Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung richtete der Silberfuchs sich auf. "Es ist schon okay," erkl�rte er. "Sie k�nnen mich auch jetzt schon hoch bringen." Auch wenn er sich hundsmiserabel und sterbenselend f�hlte, wollte er dringend in die N�he von Hollis zur�ck. Und Dr. Moores Andeutungen gaben ihm gleich ein gro�es St�ck Energie zur�ck. Das wollte er auf keinen Fall verpassen.



[editiert: 29.01.09, 20:33 von Admin]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 29.01.09, 20:39  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Obwohl sie den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte und nur eine Infusion erhielt, hatte Hollis keinen Hunger und keinen Durst. Sie war einfach nur m�de und ersch�pft. Das Auftauchen von Nick machte ihr mehr zu schaffen als sie vermutete h�tte. Obwohl Jethro lieb und nett reagiert hatte, als er auf den Professor getroffen war, machte sie sich doch Sorgen. Schlie�lich hatte sie dem Silberfuchs seine Reaktion zwei Mal Hautnah miterlebte, als er mitbekommen hatte, dass sie mit Nick telefoniert hatte. Was mochte da jetzt erst, nachdem sein offensichtlicher Konkurrent vor Ort war, in ihm vorgehen? Sie mochte lieber gar nicht dar�ber nachdenken. Sie hatte auch nicht die Lust und die Kraft dazu, im Augenblick zumindest nicht. Sobald sie sich wieder dazu in der Lage f�hlte, war es, wie Dr. Moore treffend sagte; Zeit reinen Tisch zu machen. Doch bis dahin wollte sie niemanden h�ren, niemanden sehen und mit niemanden reden. Sie wollte einfach ihre Ruhe und schlafen.

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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 29.01.09, 21:26  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Nachdem der Silberfuchs wieder ordnungsgem�� im Bett lag, wartete er ungeduldig auf Neuigkeiten von Dr. Moore. Doch die �berstandene Untersuchung hatte ihn st�rker mitgenommen als erwartet, und es dauerte nicht lange, bis er tief und fest eingeschlafen war. Erst Stunden sp�ter, als es drau�en schon dunkel war, wurde er geweckt. "Aufwachen, Agent Schlafm�tze," grinste Dr. Kinning. "Haben Sie sich gut erholt?" Gibbs brauchte einen Moment, um in die Wirklichkeit zur�ckzukehren, doch er war �berraschend fit. Daran �nderten nicht einmal die Folterversuche des Mediziners etwas, der die Schiene von seinem Kn�chel entfernte und diesen erneut auf Beweglichkeit pr�fte. Anschlie�end sah er seinen Patienten ernst an. "Das gef�llt mir nicht, Agent Gibbs. Eigentlich sollten die B�nder mittlerweile eine wesentlich h�here Festigkeit aufweisen. Ich gebe ihnen noch maximal zwei Tage. Wenn es dann nicht besser wird, landen Sie unter meinem Messer - wenn Sie weiterhin auf zwei F��en laufen m�chten, versteht sich." Jethro grinste, auch wenn ihm alles andere als danach zu Mute war.

Ein Summen unterbrach den Arzt, der ungehalten sein Telefon aus der Tasche zog und w�tende Anweisungen hineinbellte. "Probleme?" fragte der Silberfuchs interessiert. "Ach, die spinnen doch alle," fluchte der wei�haarige Mediziner. "Sie haben eine hochinfekti�se Patientin aufgenommen und wollen sie jetzt auf meiner vollbelegten Station unterbringen. Wie stellen die sich das vor, soll ich meine Patienten staplen?!" Jethro lachte. "Ich kann ja zu Mrs. Mann ins Zimmer ziehen, dann haben Sie Platz," schlug er eher im Scherz vor. Er wusste, dass gemischtgeschlechtliche Zimmer im Krankenhaus unzul�ssig waren, auf jeden Fall bei unverheirateten Paaren. Au�erdem war er auch nicht wirklich sicher, ob Hollis ihn im Moment sehen wollte - oder ob sie einfach die Nase von M�nnern im Allgemeinen gestrichen voll hatte. Wieder erinnerte er sich an die Ermittlungen um Stephanie. Es hatte mehr als einen Moment gegeben, in dem er nichts mehr gew�nscht hatte, als keinem der drei je begegnet zu sein. Der Zustand w�rde vorbei gehen, doch er hoffte, dass es nicht allzu lange dauern w�rde.

Dr. Kinning lachte, als er die Antwort h�rte. "Sie geben wohl nie auf, oder?!" Jethro sah ihm nach, als er das Zimmer verlie�, und registrierte, dass Dr. Moore auf dem Flur wartete. Neugierig setzte er sich auf, doch die T�r blieb geschlossen. Offensichtlich hatte die �rztin auf ihren Kollegen gewartet und nicht auf ihn. Seufzend lehte der Agent sich zur�ck in die Kissen und versuchte, nicht an seine eigenen Verletzungen zu denken. Die Aussicht auf eine Narkose w�rde ihm jeden Schlaf rauben, wenn er die Gedanken daran zulie�, also konzentrierte er sich mit aller Macht auf das bald anstehende Abendessen. Da die Magenspiegelung �berstanden war und die Rachenbet�ubung l�ngst nachgelassen hatte, wurde er tats�chlich nicht entt�uscht.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 30.01.09, 14:33  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Nick

Als Nick am fr�hen Abend das Krankenhaus erreichte, war die offizielle Besuchszeit schon zu Ende. Doch mit dem n�tigen Charme und einem bezaubernden L�cheln, konnte er die Schwester am Empfang zu einer Ausnahme �berreden. Frisch geduscht und rasierte marschierte er zielsicher in Richtung Zimmer 141. Eigentlich hatte er schon viel eher wieder hier sein wollen, aber der Flug und die lange Fahrt hatten ihn mehr geschafft als vermutet. Nachdem er sich dann in der kleinen Pension, in der er untergekommen war, hingelegt hatte, war die Zeit schnell verflogen. Nun stand er wieder hier und hoffte mit Hollis reden zu k�nnen. Der Gedanke an den NCIS Typen ging ihm einfach nicht aus dem Kopf und er wollte wissen was zwischen den beiden lief. Verwundert trat er einen Schritt beiseite als vor ihm ein Pfleger ein Bett in das Zimmer schob. Ohne Z�gern folgte er dem jungen Mann und sah Hollis aufrecht im Bett sitzen. �Hallo da bin ich wieder�, begr��te er sie mit einem Kuss und konnte nicht recht deuten, ob sie sich freute ihn zu sehen oder nicht.

Nachdem Hollis aufgewacht war, hatte Dr. Moore sie gefragt, ob sie etwas dagegen h�tte das Zimmer mit ihrem Kollegen zu teilen. Im ersten Moment hatte sie gar nicht begriffen was die �rztin von ihr wollte, denn solche Ma�nahmen waren in einem Krankenhaus ziemlich ungew�hnlich. Doch sie hatte ohne dar�ber nachzudenken zugestimmt und freute sich darauf Jethro die Nacht bei sich haben zu d�rfen. Als Nick jedoch pl�tzlich wieder auftauchte, waren all ihre Zweifel wieder da. Sie hatte an diesem Tag aber keine Lust auf kl�rende Gespr�che und machte sich nicht die M�he das zu verbergen. �Ja das sehe ich�, gab sie zur�ck und sah irritiert auf einen kleinen�Hasen aus Pl�sch den er vor ihr absetzte.

�Ich dachte mir, damit du nicht so alleine bist�, beantwortete Nick ihre stumme Frage und sah dabei gleichzeitig zu dem aufgestellten Bett. �Wobei das aber ohnehin nicht mehr der Fall sein wird, wie ich sehe.

�Uhm ja, man braucht ein leeres Zimmer und hat mich gefragt, ob es mir etwas ausmacht, das hier jemand dazugelegt wird�, antworte sie schnell und so belanglos wie m�glich. Die Tatsache, dass Gibbs dieser Jemand war, behielt sie dabei wohlweislich f�r sich.

Nick fand das allerdings weniger gut und hielt mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. �Das h�ttest du nicht zulassen sollen. Deine �rztin hat gesagt du brauchst Ruhe und der selben Meinung bin ich auch. Also w�rde ich vorschlagen wir sagen Bescheid, dass sie ein anderes Zimmer f�r die Patientin suchen sollen. Warte...�, dabei strich er Hollis sacht �ber den Arm und deutete ihre Sprachlosigkeit als Zustimmung. �... ich rede gleich mit deiner �rztin.�

Das war nun allerdings selbst f�r Hollis zu viel des Guten und sie bekam den Mund vor lauter Emp�rung gar nicht wieder zu. F�r wen hielt der Professor sich? F�r ihren Vormund? �Nick, was soll das? Es war meine Entscheidung und es ist o.k. Also halt dich da raus!�, gab sie ihm unmissverst�ndlich zu verstehen. Doch der Hawaiianer ging gar nicht darauf ein. �Junger Mann,�, dabei winkte er den Pfleger zu sich. �W�rden Sie das Bett bitte wieder mitnehmen. Mrs.�Mann hat das Recht auf ein Einzelzimmer.�

�Wer bestimmt das?�, dr�hnte die resolute Stimme Dr. Moores vom Flur herein. �Und was haben Sie nach Ende der Besuchszeit hier �berhaupt verloren?� Mit einer bestimmenden Handbewegung gab die �rztin dem Pfleger zu verstehen, dass das Bett blieb wo es war. �H�ren Sie Mister, ich wei� nicht wie Sie zu Mrs. Mann stehen, aber ich denke Sie ist alt genug ihre Entscheidungen alleine zu treffen. Also ist das Zimmer ab sofort kein Einzelzimmer mehr, ob Ihnen das gef�llt oder nicht. Und jetzt w�rde ich Sie bitten zu gehen!�

Die Standpauke hatte gesessen und Nick verzog grimmig die Mundwinkel. Es war normaler Weise nicht seine Art derart forsch zu sein, aber er wollte doch nur das Beste f�r Hollis. Allerdings schien seine F�rsorge im Augenblick nicht sonderlich angebrachte. �Ich komme wohl leider immer im falschen Augenblick�, bemerkte er zu Hollis, die ihn schwach angrinste. �Danke f�r den Hasen�, f�gte sie hinzu und hoffte das er bald ging. Die Situation wurde ihr zu viel.

Ohne Dr. Moore eines weiteren Blickes zu w�rdigen, strich Nick Hollis �ber die Wange und verabschiedete sich. �Entschuldige, ich mache mir einfach Sorgen um dich. Vielleicht tut dir ein bisschen Gesellschaft ja doch gut. Also dann, bis morgen�, und mit diesen Worten verlie� er den Raum.

Dr. Moore sah dem dunkelhaarigen Mann kopfsch�ttelnd hinterher und gab dem Pfleger zu verstehen, die Belegung f�r Zimmer 141 zu holen.



[editiert: 30.01.09, 18:21 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 30.01.09, 17:46  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Kurz nach dem Abendessen begann den Silberfuchs erneut die Langeweile zu plagen. Geschlafen hatte er f�r's erste vermutlich genug, und die Sorge um Hollis lie� ihn ohnehin nicht richtig zur Ruhe kommen. Sein Kn�chel schmerzte nach Dr. Kinnings letzten Attentaten erneut wie die H�lle, und auf diesen d�mlichen Katheter konnte er ebenfalls verzichten. Allerdings sah es wohl so aus, als ob sich an diesen Dingen in den n�chsten Stunden nicht allzu viel �ndern w�rde... Seufzend versuchte der Agent, eine bequemere Stellung zu finden, als er �berraschend Besuch bekam.

Der Pfleger, der ihn bereits am Nachmittag zur K�rperpflegeabgeholt hatte, schob erneut einen Rollstuhl ins Zimmer und schien verdammt schlechte Laune zu haben. Er �ffnete einen der Schr�nke und blickte auf den Seesack und die sorgf�ltig zusammengelegten Kleidungsst�cke. "Ist das alles von Ihnen?" knurrte er. "Ja," antwortete der Agent. "Darf ich Sie fragen, was Sie daran zu suchen haben?" "Sie ziehen um," knurrte der Pfleger zur�ck. "Ihre Verletzungen sind nicht so schwer, dass Sie unbedingt ein Einzelzimmer ben�tigen. Haben Sie noch andere pers�nliche Gegenst�nde?" Mittlerweile hatte er die sp�rlichen Habseligkeiten auf einen kleinen Rollwagen ger�umt. "Nein," antwortete Jethro eisig. Er wusste, dass er Dr. Kinning selbst den Vorschlag gemacht hatte, dieses Zimmer zu r�umen, aber damit hatte er nicht gemeint, dass er Wert auf die Gesellschaft eines schnarchenden Siebzigj�hrigen legte. Doch der namenlose Pfleger war nicht die Person, mit der er �ber diese Entscheidung diskutieren w�rde.

"Dann los," brummte der schlechtgelaunte Mann und hievte den Patienten in den Rollstuhl. Diesmal war er nicht ganz so geschickt wie am Nachmittag, und Jethro sog ein paar Mal scharf die Luft durch die Z�hne. "So ein Affentheater," murmelte er eher zu sich selbst, als er den Rollstuhl in Bewegung setzte. "Ihre Sachen hole ich sofort nach," erk�rte er. Gibbs schwieg und konzentrierte sich darauf, die wiedererwachten Schmerzen in seinem R�cken unter Kontrolle zu behalten. Es interessierte ihn nicht, wer sein Nachbar werden sollte, allerdings fiel ihm beinahe die Kinnlade herunter, als sie tats�chlich vor Zimmer 141 anhielten. Oder sollte er Hollis nur noch einmal gute Nacht sagen? Ehe der Pfleger die Zimmert�r �ffnen konnte, kam Dr. Moore ihm zuvor.

"Ah, da sind Sie ja!" grinste sie fr�hlich und am�sierte sich �ber das fassungslose Gesicht des Agenten. "Ich habe doch gesagt, ich lasse mir etwas einfallen," raunte sie leise in sein Ohr und half dem Pfleger, Jethro ins Bett zu bef�rdern. Trotz aller Freude musste der Silberfuchs sich stark zusammenrei�en, um nicht vor Schmerz zu schreien - vor allem, nach dem sein l�dierter Fu� gegen den Rollstuhl stie� und sich kurz darauf der Schlauch des Katheters verhakte. Dennoch gelangte er irgendwie ohne Blutvergie�en in sein neues Bett. "Ich w�nsche Ihnen beiden eine angenehme Nachtruhe," schloss Dr. Moore, nachdem der Pfleger Jethros Sachen in einem der Schr�nke untergebracht hatte. "Mr. Huxley, holen Sie bitte noch einen der mobilen Vorh�nge?" forderte sie den Pfleger auf. "F�r den Fall, dass die Herrschaften den Wunsch nach etwas mehr Privatsph�re bekommen sollten." Sie zwinkerte. "Also denn, erholen Sie sich gut. Mein Kollege Kinning wird sp�ter noch einmal vorbeischauen, und wenn irgendetwas sein sollte - Sie wissen, wo der Notruf ist."

Jethro und Hollis nickten. Keiner von ihnen sagte ein Wort, bis Mr. Huxley die gew�nschte Trennwand zwischen ihnen aufgestellt und den darin befindlichen Vorhang zur Seite geschoben hatte. Erst als der Pfleger sie allein lie� und das Licht l�schte, fand Jethro erste Worte. "Holly... ich kann dir nicht sagen, wie froh ich �ber diese infekti�se Patientin bin."




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 30.01.09, 19:24  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Wenn die blonde Frau eines nicht leiden konnte, dann war es von jemanden bevormundet zu werden und von einem Mann gleich gar nicht. Aus diesem Grund war sie auch froh gewesen,�als Dr. Moore Nick ohne Umschweife hinaus komplimentiert hatte.

Nun lag mittlerweile Jethro neben ihr und sie begann sich allm�hlich zu entspannen. Ihr Blick fiel dabei auf den mobilen Vorhang und sie musste unweigerlich schmunzeln. Was die �rztin wohl von ihnen denken mochte? Trotzdem fand sie es furchtbar nett von der Frau und war ihr mehr als dankbar. �Ja das bin ich auch�, antwortete sie in Gibbs� Richtung und drehte sich etwas herum. Eine der Rippen stach ihr dabei erneut unsanft in die Seite und ihr wurde schlecht. Doch Hollis versuchte sich nichts anmerken zu lassen und l�chelte. Das Leselicht war ausreichend genug um Jethro deutlich sehen zu k�nnen. Er sah gut aus, zumindest besser�als die letzten beiden Tage und sie war froh dar�ber. Das war eine der Sorgen, die ihr�somit zu einem Teil�genommen wurde.

�Uhm... ich wei� nicht wo ich anfangen soll�, begann sie nach einer Weile und spielte gedankenverloren mit dem Pl�schhasen von Nick in der Hand. �Ich wusste nicht das er kommt. Ich wei� noch nicht einmal, woher er wei� das wir hier sind�, gestand sie Jethro und nahm an, dass ihm klar war von was und wem sie sprach. Sie wollte nicht gleich mit der T�r ins Haus fallen, denn sie hatte immer noch Bedenken wegen seiner Reaktion. Einen Streit wollte sie jedenfalls vermeiden. Daf�r hatte sie nicht zugestimmt, die Nacht mit ihr hier zu verbringen. Vielmehr wollte sie endlich wissen wie sie zueinander standen und ob es neben dem n�chsten Morgen, vielleicht auch im neuen Jahr eine Zukunft�f�r sie gab.



[editiert: 30.01.09, 19:30 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 30.01.09, 20:16  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro lag reglos auf dem R�cken und wandte den Kopf, als Hollis zu sprechen begann. "Nun," antwortete er, "du k�nntest vorne anfangen. Ich wei� noch immer nicht, wer Nick eigentlich ist, woher ihr euch kennt und was zwischen euch l�uft." Er konnte nicht verhindern, dass eine leichte Bitterkeit in seinen Worten zu h�ren war. Er drehte sich erneut um und blickte an die Decke. "Aber das tut hier nichts zur Sache," fuhr er fort. "Wir haben uns �ber ein Jahr lang nicht gesehen, du hast ein neues Leben angefangen und alles Recht, andere M�nner kennen zu lernen. Dass er dich hier aufgetrieben hat, spricht auf jeden Fall f�r ihn, er meint es ernst. Du must dich entscheiden, Holly, wer du bist und was du willst. Aber ich glaube, diese Entscheidung hast du l�ngst getroffen. Die Nacht... die letzten beiden N�chte... haben mir vieles klargemacht, Holly. Ich will das nicht noch einmal durchmachen. Ich werde dich nicht noch einmal gehen lassen - nicht kampflos." Er wusste, dass er Hollis unter Druck setzte, und er hasste sich selbst daf�r, es in ihrem derzeitigen Zustand zu tun. Doch er ahnte, dass auch sie unter der Situation litt - und dass es ihr besser gehen w�rde, wenn sie es hinter sich gebracht hatte. Er wollte keine Entscheidung f�r's Leben. Er wollte einfach nur h�ren, dass sie auf seiner Seite stand. Nicht mehr, und nicht weniger.




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New PostErstellt: 30.01.09, 22:26  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Mit geschlossenen Augen h�rte Hollis Gibbs�Worte. Nat�rlich hatte er, nach allem was Geschehen war, ein Recht zu erfahren was los war. Dieses Recht wollte sie ihm auch einr�umen. Allerdings hoffte sie, dass er ihr dies ebenfalls zugestand und sie nicht im Regen stehen lie�. Dass er ihr endlich sagte was los was. Dass er ihr erkl�rte was sie falsch machte, damit es nicht wieder geschah. Doch soweit waren sie noch nicht. Jetzt war es an Hollis den ersten Schritt zu gehen. Sie �ffnete die Augen und sah zu Jethro hin�ber.

�Eigentlich habe ich schon mehrfach versucht dir zu sagen, dass zwischen Nick und mir nichts ist. Zumindest was mich betrifft. Wir haben uns an der Uni kennengelernt. Er ist Professor f�r Rechtswissenschaft und er hat mir wertvolle Tipps im Umgang mit den Studenten gegeben.� Sie machte eine kurze Pause und beobachtete Gibbs�Reaktion, die er jedoch geschickt zu verbergen verstand. �Wir... nun wie soll ich sagen... Wir waren ein paar Mal aus. Hin und wieder am Strand joggen. Er ist ein guter Freund, der f�r mich da war und ist, mehr nicht.� Hollis schluckte und hoffte, das Jethro ihren Worten glauben schenkte. Was sollte sie auch sonst noch sagen? Dass sie mit Nick keine Leidenschaft sp�rte, wenn sie sich gek�sst hatten. Dass sie kein Kribbeln empfand, wenn er sie ber�hrte und das sie nie das Verlangen hatte sich ihm hinzugeben. Dass ihre Gedanken immer noch um ihn kreisten und kein Mann, egal ob Nick mit Namen oder ein anderer, seinen Platz h�tte einnehmen k�nnen. Hollis wusste nicht wie sie das alles in Worte packen sollte. Es w�re um vieles leichter gewesen, wenn sie die Arme um den Silberfuchs legen k�nnte. Ihn zu k�ssen und zu sagen, dass er der einzige Mann war den sie liebte. Doch so stand die Entfernung der Betten, wenn es auch nur zwei Schritte waren, zwischen ihnen. Ihre Stimme wurde leiser, fast nur noch ein Fl�stern. �Du sagst, du willst das nicht noch einmal durchmachen. Ich wei�, das will ich auch nicht. Aber das haben wir uns in der Nacht in der Tierarztpraxis schon einmal gesagt. Doch dann war pl�tzlich alles anders. Was war anders Jethro? Was habe ich getan? Ich wei�, dass nicht allein Nick der Ausl�ser daf�r war.� Nun war es doch raus. Sie wusste nicht, ob er verstand was sie meinte, denn es fiel ihr selber schwer es zu verstehen und in Worte zu fassen.



[editiert: 31.01.09, 14:40 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 31.01.09, 10:09  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent starrte weiter an die Decke. Er h�rte Hollis zu und saugte jedes Wort in sich auf. Er glaubte ihr, dass Nick ihr nicht das bedeutete, was der Professor sich erhoffte. Unwillk�rlich verspannte er sich, als Hollis die Nacht in der Praxis erw�hnte - war das wirklich erst vor zwei Tagen gewesen? Es kam ihm wie ein ganzes Leben vor.

"Bitte schlie� mich nie wieder aus. Egal bei was. Nie wieder." Die Worte jener Nacht klangen noch immer in seinem Ohr, er musste sich zusammenrei�en, um nicht noch einmal so zu reagieren. Er wusste, dass er �ber seinen Schatten springen musste, wenn er Hollis eine Chance geben wollte. Und er hatte nicht gelogen, als er gesagt hatte, dass er sie nicht noch einmal verlieren wollte. Dennoch fiel es ihm mehr als schwer, diesen Schritt zu gehen und sich noch einmal zu �ffnen.

"Erinnerst du dich an deine Worte, Holly?" fragte er leise. "Du hast gesagt, ich soll dich nie wieder ausschlie�en. Egal bei was. Nie wieder." Er schwieg einen Moment und suchte nach den richtigen Worten. "Das kann ich nicht, Holly. Ich... ich bin kein gro�er Redner in solchen Sachen. Das wei�t du. An dem Abend... bei Dr. Kody... du hast mich in die Ecke gedr�ngt. Du hast Dinge von mir verlangt, auf die du kein Recht hast." Er machte erneut eine Pause und versuchte, das Zittern in seiner Stimme zu unterdr�cken. "Es gibt Dinge... Dinge in meinem Leben, die geh�ren mir. Erinnerungen, Worte, Momente... Menschen, die ich geliebt habe. Menschen, die ich noch immer liebe, wie dich. Aber so sehr ich dich liebe - manche Erinnerungen haben mich �ber f�nfzehn Jahre lang am Leben erhalten, weil ich sie mit niemandem geteilt habe. Andere sind noch zu frisch, um dar�ber zu sprechen. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich je dazu bereit sein werde - ich kann es nicht, und ich werde es auch nicht, weil ich dich nicht entt�uschen will. Ich will dich nicht bel�gen. Gib mir Zeit, Holly. Die Zeit, die ich brauche. Und akzeptiere, dass ich das Recht habe, Dinge mit niemandem teilen zu wollen, selbst mit dir nicht. Und dieses Recht werde ich dir ebenso zugestehen. Ich werde dich nicht fragen, ob du mit Nick oder wem auch immer geschlafen hast oder ob es sich genauso anf�hlt, wenn er dich k�sst. Ich respektiere, dass du ein eigenes Leben f�hrst. Anders funktioniert es nicht, Holly. Eine Beziehung kann Geheimnisse vertragen - aber ohne Respekt vor dem anderen geht es nicht."

Er schwieg noch einmal einen Moment. "Ich habe dir in der kurzen Zeit, die wir uns kennen, mehr anvertraut als meinen drei Ex-Frauen zusammen. Keine von ihnen hat auch nur gewusst, dass es Shannon und Kelly in meinem Leben gegeben hat. Diane h�tte mich deswegen beinahe umgebracht, weil sie dachte, ich w�rde sie betr�gen. Aber bitte... gib mir Zeit, mich daran zu gew�hnen. Es... es ist so verdammt ungewohnt, nicht mehr allein zu sein."






[editiert: 31.01.09, 10:09 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 31.01.09, 17:55  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

In gewisser Weise w�nschte Hollis sich auf einmal die Entscheidung, Gibbs die Nacht �ber in ihrem Krankenzimmer zu beherbergen, wieder r�ckg�ngig machen zu k�nnen. Seine Worte lagen ihr schwer im Magen und sie hatte keine Ahnung wie sie damit umgehen sollte. Nat�rlich wusste sie, dass es mit ihm, seiner Vergangenheit und seiner Verschlossenheit nicht einfach war und auch nicht leicht sein w�rde. Das er jedoch so allergisch darauf reagierte, war ihr bisher nicht bewusst gewesen. Was war denn verdammt noch mal nur so schlimm daran, wenn sie ihn bat, an seinem Leben teilhaben zu d�rfen? Geh�rte das nicht zu einer Beziehung dazu? Sie wusste genau was er meinte, trotzdem fiel es ihr schwer es zu akzeptieren. Zumindest so wie er es wollte.

Langsam richtete die Agentin sich im Bett auf und schwang die Beine �ber die Bettkante. Ruhe hin und Ruhe her, wenn sie noch l�nger tatenlos in den Federn lag, w�rde sie wahrscheinlich wahnsinnig werden. Au�erdem musste sie Jethros Worte erst einmal verdauen. �Herrje, du machst es einem aber auch verdammt schwer�, stellte sie seufzend fest. �Es war und ist nicht meine Absicht in deinen Erinnerungen zu w�hlen. Dazu habe ich kein Recht, dar�ber bin ich mir im klaren. Allerdings hinterfragt man in einer Beziehung ab und zu Dinge, ob nun bewusst oder unbewusst, sei dahin gestellt. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich dich bedr�ngen will. Ich m�chte einfach f�r dich da sein und an deinem Leben teilhaben. Nicht mehr und nicht weniger.� Sie legte den Kopf in den Nacken und sah ratlos zur Decke. �Oh Gott, manchmal frage ich mich was dir deine Ex- Frauen angetan haben, dass du so verdammt misstrauisch bist. Wie sehr m�ssen sie versucht haben in dir zu bohren und an dich heranzukommen, um letztendlich das Gegenteil zu erreichen.� Hollis atmete tief durch, setzte die F��e auf den Boden und trat an sein Bett. Es war eine Grandwanderung. Sie hatte Angst es auszusprechen, aber bevor sie noch einmal dar�ber nachdenken konnte, rutschte es ihr schon heraus. �Versteh mich bitte nicht falsch. Was spricht dagegen, Erinnerungen mit jemanden zu teilen? Ich glaube, Shannon war eine tolle Frau und h�tte bestimmt nicht gewollt, dass du die Erinnerungen an sie alleine in dir gefangen h�ltst. Ich will dir das doch nicht nicht wegnehmen. Ich gebe dir gerne alle Zeit der Welt und ich akzeptiere, wenn du nicht dar�ber reden willst. Deswegen kann ich aber trotzdem nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen und will es auch nicht. Ich will mich nicht jedes Mal fragen m�ssen, ob ich dich mit einer Frage oder einer Antwort verletzt habe. Oder ob ich etwas ber�hrt habe, was ich nicht h�tte ber�hren d�rfen.�

Dabei spielte sie ganz bewusst auf die Kassette in seiner Werkstatt an, die einer der Ausl�ser f�r das Ende ihrer Beziehung gewesen war. Sie hatte nicht wissen k�nnen was auf dem Band war und was es f�r ihn bedeutete. Daher hatte sie vor allem vor solchen erneuten Fehlern Angst. Fehler, die passieren konnten und die er ebenso akzeptieren musste, wenn er ihnen einen Chance geben wollte. �Denn in der Beziehung hast du recht, soviel Respekt sollte man voreinander haben. Keiner ist perfekt, weder du noch ich�, mit diesen Worten gab sie ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann machte sie sich auf den Weg ins Badezimmer und zog die T�r hinter sich zu.

Ersch�pft sank Hollis auf der Toilette zusammen. Erst langsam wurde ihr bewusst was sie gesagt hatte und sie hoffte inst�ndig, dass er es nicht wieder falsch verstand. Obwohl sie aufgeregt war, ging ihr Atem flach, verd�chtig flach. Bei jeder Atembewegung brannten ihre Rippen wie Feuer und die Schmerzen wurden wieder st�rker. Ihr war schlecht und sie w�nschte sich, dass das alles endlich vorbei war. Sie brauchte eine Weile bis sie sich wieder beruhigt hatte und zur�ck ging. Mit einem aufgesetzten L�cheln versuchte sie die Schmerzen der Rippen und die Angst vor seiner Reaktion zu �berspielen. Bem�ht so gerade wie m�glich zu laufen, ging sie zu ihrem Bett zur�ck und kam Jethro zuvor bevor er etwas sagen konnte: ��brigens, ich habe nicht mit Nick geschlafen und er k�sst nicht ann�hernd so gut wie du.� Es war nur ein schwacher Versuch, aber Hollis wollte Gibbs wenigstens zeigen, dass sie, im Gegensatz zu ihm, kein Problem damit hatte Dinge zu zugeben. Zumindest wenn es darum ging, ihm deutlich zu machen wie viel er ihr bedeutete.



[editiert: 01.02.09, 16:53 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 01.02.09, 13:39  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent brauchte eine Weile, um seine Gedanken zu sortieren. Gedanken an Shannon und Kelly, die erneut wie eine Flutwelle �ber ihn hinwegbrachen. Gedanken an N�chte voller Z�rtlichkeit und Geborgenheit, als er Hollis in seinen Armen gehalten hatte. Und auch die Bilder seiner Ex-Frauen mischten sich immer wieder munter dazwischen. Er war erleichtert, dass es eine Weile dauerte, ehe sie von der Toilette zur�ckkam, doch ihm entging nicht, dass sie sich vor Schmerzen kaum bewegen konnte. Er erinnerte sich an Dr. Moores Bitte, er wusste, dass er das Thema bald zur Sprache bringen musste. Doch noch waren sie nicht so weit.

"Du hast Recht," erk�rte er leise, als Hollis wieder neben ihm lag. "Shannon war eine tolle Frau und... ich bin sicher, dass sie dich gemocht h�tte." Er schwieg erneut und suchte nach den richtigen Worten. "Ich denke... ich... ich wei� nicht, wie es weitergehen soll, Holly. Aber ich denke, wir bekommen das hin. Es gibt kein Patentrezept, das wei�t du. Frag nicht nach meiner Vergangenheit, wenn es nicht unbedingt sein muss. Und was die Angst angeht... Das Risiko, verletzt zu werden, bewusst oder unbewusst, m�ssen wir in Kauf nehmen, wenn wir miteinander leben wollen. Damit m�ssen wir umgehen, wenn es so weit ist." Er starrte an die Decke und registrierte die feinen Muster der Tapete. "Und was meine Exfrauen angeht... heute wei� ich, dass ich keine von ihnen je h�tte heiraten d�rfen. Dass keine von ihnen auch nur eine Chance hatte, das zu bekommen, was sie sich erhofft hat. Nun, ich habe den Preis daf�r bezahlt." Er schwieg erneut, weil er nicht sicher war, wie viel Hollis bereits wusste und wie viel sie h�ren wollte. Und wie viel er bereit war, preiszugeben. "Nun," fuhr er schlie�lich fort, "Heather hat ihr Gl�ck in anderen Armen gesucht, w�hrend ich auf einem Flugzeugtr�ger stationiert war. Diane hat mir mit einem Golfschl�ger den Sch�del gespalten und Stephanie ist irgendwann mit einem Baseballschl�ger auf mich losgegangen. Ich habe es damals darauf geschoben, dass ich mich wie ein Bastard verhalten habe... und da ist viel Wahres dran. Heute tut es mir leid, dass ich sie so entt�uscht habe - na ja, teilweise zumindest. Es geh�ren immer zwei dazu," f�gte er noch hinzu. Dass er sich zwischen und nach den Ehen oft von einer Aff�re in die andere gest�rzt hatte, verschwieg er. Auch dabei war er zu oft entt�uscht worden, hatte nie das gefunden, was er gesucht hatte.

Auf Hollis' Kommentar zu Nick ging er nicht weiter ein. Was h�tte er auch sagen sollen? Er hatte mit zu vielen Frauen geschlafen, um ihr zu sagen, dass sie die Beste war. Sie war eine der wenigen, die in ihm dieses gewisse Kribbeln weckte, und ihre Z�rtlichkeit hatte etwas einzigartiges. Doch auch Jenny, Stephanie und Shannon hatten diese Einzigartigkeit besessen, wenn auch auf eine andere Art und Weise. Sie waren zu verschieden, um sie miteinander vergleichen zu k�nnen. Hollis war die Frau, die er liebte. Die ihm ebenb�rtig war und es schaffte, ihn immer wieder aufs Neue herauszufordern. Und die ihm keine Chance lie�, sich in sein Schneckenhaus zur�ck zu ziehen.

"Wenn wir hier raus sind..." schlug er einem spontanen Einfall folgend vor, "w�rde ich gerne mit dir nach Kalifornien fliegen. Ich bin... ich bin lange nicht dort gewesen, aber ich w�nsche mir so oft, noch einmal die Kraft zu finden, ihre Gr�ber zu besuchen. Und ich... ich w�re froh, wenn du mich dabei begleiten w�rdest." Er sprach nicht weiter, weil die Erinnerung an seinen letzten Besuch auf dem Friedhof nahe Camp Pendleton �berw�ltigte. Er sp�rte, dass er am ganzen K�rper zitterte, ebenso wie an jenem Fr�hlingstag vor zehn Jahren. Und er wusste, dass er bei einem solchen Besuch nicht mehr allein sein wollte.




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New PostErstellt: 01.02.09, 17:51  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Erleichterung machte sich in Hollis breit und ihr fiel im wahrsten Sinne des Wortes ein Stein von Herzen. Gibbs� Worte ber�hrten sie tief. Was sollte sie dazu noch sagen, wo doch schon fast alles gesagt war. Doch vor allem sein letztes Zugest�ndnis machte sie sprachlos. Damit h�tte sie nie im Leben gerechnet und ihr kamen Tr�nen vor R�hrung. Sie schniefte leise und atmete tief durch. Beinahe h�tte sie gefragt, ob das wirklich sein Ernst war, verknief es sich jedoch. Schlie�lich waren das mehr als nur Worte und ernster konnte er sie kaum meinen.

�Wow... Ich wei� nicht was ich sagen soll. Uhm... Ja, i-ich... Nun i-ich...� Himmel Donnerwetter, was war nur los mit ihr? Sie war einfach zu perplex, um ein einfaches JA zustande zu bringen. Dann riss sie sich aber zusammen und schwang allen Schmerzen und aller Vorsicht zum Trotz erneut die Beine aus dem Bett. Ein bohrender Stich schoss ihr dabei siedend hei� durch die Seite und sie schnappte nach Luft. Wieder ignorierte sie ihn und brachte endlich ein �Ja, ich w�rde dich sehr gern dorthin begleiten� hervor. Dann stand sie spontan auf und trat an Jethros Bett. �Rutsch mal ein St�ck�, bat sie ihn grinsend und warf einen fl�chtigen Blick zur T�r. �Ich glaube, wir haben noch eine Weile Ruhe vor der n�chsten Kontrolle. Notfalls m�ssen wir uns eine Ausrede einfallen lassen.�

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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 01.02.09, 18:19  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro folgte ihrer Aufforderung nur zu gern. Er drehte sich auf die Seite und schloss Hollis vorsichtig in die Arme, als sie unter die W�rme seiner Bettdecke kroch. Am liebsten h�tte er die Arme um sie geschlungen und sie fest an sich gedr�ckt, doch so ignorierte er seine eigenen Schmerzen und sorgte mit letzter Kraft daf�r, dass sie gut zu liegen kam. Anschlie�end schmiegte er sich an sie und legte behutsam seinen Kopf auf ihre unverletzte Seite. Die emotionale Achterbahnfahrt hatte ihn mittlerweile vollst�ndig im Griff, er zitterte noch immer am ganzen K�rper. Er sp�rte kaum, dass sein Fu� noch immer wie Feuer brannte, selbst den Schmerz, den der Katheter verursachte, als er gegen Hollis gedr�ckt wurde, ignorierte er. Ihre pl�tzliche N�he hatte ihn �berw�ltigt und hatte die letzten D�mme zum Einsturz gebracht. Hilflos und verletzlich suchte er verzweifelt an ihr Hal, w�hrend er seinen Kopf an ihrer Brust vergrub und haltlos zu schluchzen begann. Es war, als ob ihm jemand den Boden unter den F��en weggezogen hatte, beinahe wie an jenem Tag im Krankenhaus, als er ein zweites Mal durch die H�lle ihres Todes gegangen war. Doch nun hatte er einen Rettungsanker in den schwarzen Tiefen seiner Trauer, zum ersten Mal gab es jemanden, der ihm in seiner Verzweiflung Halt geben konnte.

Erst nach einer Ewigkeit schienen die Tr�nen zu versiegen. Ein Klappern auf dem Flur lie� den Agenten den Kopf heben. "Ich... ich glaube, wir bekommen gleich Besuch," kr�chzte er heiser. Seine Stimme �berschlug sich und wollte nicht wie gewohnt funktionieren. Seine Hand umklammerte noch immer die von Hollis, ungeachtet der Verweilkan�le und ungeachtet der Tatsache, dass er sie w�rde gehen lassen m�ssen.




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New PostErstellt: 01.02.09, 18:41  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die angenehme W�rme, die von Jethros K�rper ausging, tat ihr gut und Hollis schmiegte sich ganz eng an ihn. Sie f�hlte seinen Atem im Gesicht, sein Zittern und die Tr�nen, die er wortlos weinte. Die letzten Tage hatten sie beide an den Rand des kaum Ertr�glichen gebracht und Hollis lie� sich ganz in diesen einen Moment fallen. F�r den Augenblick verga� sie v�llig wo sie sich befanden und genoss seine N�he mit vollen Z�gen. Mit Tr�nen in den Augen vergrub sie ihr Gesicht in seinen Haaren, nahm seinen Geruch auf und w�nschte sich die Zeit anhalten zu k�nnen. Dieses Gef�hl gab ihr allm�hlich wieder Kraft. Die Kraft, um dem Ausweichlichen ins Auge zu sehen und die Hoffnung, dass sie es gemeinsam schaffen konnten.

Das Klappern auf dem Flur wurde lauter und Hollis folgte Gibbs� Blick zur T�r. Schmunzelnd wischte sie sich die Augen aus und gab ihm einen z�rtlichen Kuss. �Versprochen, ich komme wieder�, raunte sie ihm ins Ohr, schlug die Bettdecke zur�ck und huschte mit zusammengebissen Z�hnen in ihr Bett zur�ck. Geschafft, ihr Puls raste und ihr Blutdruck war wahrscheinlich auf hundertachtig. Doch das war der Agentin in diesen Minuten v�llig egal, denn sie war einfach nur gl�cklich.

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New PostErstellt: 01.02.09, 19:40  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Auch der Silberfuchs wischte sich die Tr�nen aus den Augen und schaffte, sich wieder einigerma�en zu fangen, ehe Dr. Kinning durch die T�r geschossen kam und das Licht anschaltete. "Guten Abend, die Herrschaften!" begr��te er die beiden Patienten fr�hlich. "Guten Abend," antwortete Jethro wenig begeistert und hoffte, dass dem Arzt seine belegte Stimme nicht auffiel.

Dr. Kinning bemerkte zwar sehr wohl, dass sein Patient innerlich aufgew�hlt war, doch er hatte mir Dr. Moore gesprochen und wusste, dass die beiden offensichtlich eine Menge zu kl�ren hatten. Er ging nicht weiter darauf ein und k�mmerte sich statt dessen um die physischen Aspekte. Rasch zog er den Vorhang zwischen den Betten zu, um die n�tige Privatsph�re zu wahren. Auch wenn die beiden mit Sicherheit jeden Quadratzentimeter Haut an einander kannten, geh�rte es sich einfach nicht, den Patienten bei Behandlungen des Intimbereichs beobachtet zu wissen. Sorgf�ltig �berpr�fte er den Katheter und versicherte sich, dass alles noch an Ort und Stelle war. "Ich denke, morgen k�nnen wir Sie davon befreien," erkl�rte er schlie�lich, was der Agent mit sichtlicher Erleichterung zur Kenntnis nahm.

Nachdem der Arzt Blutdruck, Temperatur und Puls �berpr�ft hatte, wandte er sich noch einmal dem l�dierten Kn�chel zu. "Ich m�chte mir das noch einmal ansehen, Agent Gibbs," murmelte er stirnrunzelnd. "Die Sache gef�llt mir noch nicht." Er wartete keine Reaktion des Ermittlers ab und l�ste geschickt die st�tzende Schiene. Der Silberfuchs klammerte sich fest an die Bettkante, weil er ahnte, was nun folgen w�rde. Doch Dr. Kinning war rasch fertig. "Dachte ich es mir doch..." murmelte er. "Agent Gibbs, das hat so keinen Sinn. Die B�nder sind verschoben, das wird nicht richtig heilen. Sie legen sich damit unters Messer, haben wir uns verstanden?!" Der Ermittler rang einen Moment um seine Fassung, mit einem derartigen �berfall hatte er nicht gerechnet. Doch Dr. Kinning griff bereits nach einem Formular und f�llte einige Daten aus. "Ihre Unterschrift, bitte!"

Jethro ergriff schweigend den Block und den Stift, machte aber keine Anstalten, zu unterschreiben. "Agent Gibbs... sie wissen genauso gut wie ich, dass es sinnlos ist, l�nger zu warten. Wollen Sie den Rest Ihres Lebens hinken, weil Sie Angst vor einer Operation haben?!" Der Ermittler war kurz davor, dem alten Arzt ein provokantes "Ja" an den Kopf zu werfen, als er sich an Dr. Moores Worte erinnerte. Wie sollte er Hollis von einer Operation �berzeugen, wenn er sich selbst nicht ein bisschen besser anstellte? Seufzend setzte er seine gewohnte Unterschrift unter das Dokument und reichte es Dr. Kinning. "Sehr gut," lobte der. "Ich schicke Ihnen morgen fr�h den An�sthesisten vorbei, er wird die Details mit Ihnen kl�ren. Mit etwas Gl�ck haben Sie es morgen um diese Zeit schon �berstanden und k�nnen beruhigt ins neue Jahr gehen."

Anschlie�end wandte er sich Hollis zu, �berpr�fte auch ihre Werte und wandte sich dann zum Gehen. "Ich will hoffen, dass dieser Blutdruck nichts mit ihrem Nachbarn zu tun hat!" knurrte er. "Und Sie sollten sich das mit der OP auch dringend mal �berlegen!" Er trat noch einmal zwischen die Betten und zog den Vorhang wieder beiseite. "Eine angenehme Nachtruhe," erkl�rte er schlie�lich, als er zur T�r trat und das Licht l�schte. "Und die H�nde bleiben gef�lligst �ber der Bettdecke, klar, Agent Sturkopf?!"

Jethro konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, auch wenn es in seinem Innersten noch immer tobte. Nun war es also wieder so weit, nun stand ihm erneut eine Narkose bevor. Vielleicht war das ein g�nstiger Moment, um Hollis ebenfalls davon zu �berzeugen. Er suchte eine Weile nach den richtigen Worten, ehe er schlie�lich zu sprechen begann. "Holly... warum z�gerst du? Du wei�t, dass es n�tig ist, und du bist ein vern�nftiger Mensch. Warum dieses Z�gern? Hast du Angst?" Er schwieg, doch aus dem Nachbarbett kam keine Antwort. Vermutlich hatte er sie schlichtweg �berfallen und die Sache mal wieder vom falschen Ende in Angriff genommen. Hollis war ebenfalls kein Mensch, der einfach so zugab, Angst zu haben - dazu hatte sie genau wie er selbst zu lange in der Armee gedient. Er �berlegte einen Moment, was er nun tun sollte. Wie er Hollis dazu bringen konnte, ihm die Wahrheit zu sagen, ohne dass sie ihr Gesicht verlor. Vielleicht w�rde es helfen, wenn er ihr von seinen eigenen �ngsten berichtete. Vielleicht w�rde es ihr helfen, vielleicht nicht, und vielleicht w�rde es sogar ihm selbst helfen.

"Ich wei� nicht, ob du Angst hast..." begann er leise, ohne sie anzusehen. "Aber wenn es so ist, dann... dann kann ich das verstehen." Beinahe hastig fuhr er fort, um zu verhindern, dass sie ihn unterbrach. "Ich... es ist nicht so, dass ich Angst vor den Schmerzen habe. Das habe ich im Corps gelernt, damit kann ich umgehen. Es ist nicht sch�n, aber es geht vorbei. Du kennst mich..." Er lachte leise in die Dunkelheit. "Du wei�t, wie schwer es mir f�llt, anderen die Kontrolle zu �berlassen." Er lachte noch einmal, weil Hollis ihn deswegen in mehr als einer Liebesnacht geneckt hatte. Denn selbst dort gab er gern den Ton an - und hatte in Hollis zum ersten Mal eine Partnerin gefunden, die ebenfalls F�hrungsqualit�ten an den Tag legte. Auch ohne Uniform. Leise sprach er weiter. "Ich hasse es, mich diesen Leuten auf Gedeih und Verderb auszuliefern. Vermutlich bin ich einfach zu lange Agent f�r so was. Aber... das geht vorbei. Ich z�gere den Moment immer so lange hinaus wie m�glich, aber irgendwann z�hle ich einfach bis zehn... nun, ich versuche es. Weiter als sechs bin ich noch nicht gekommen. Aber diesmal... diesmal ist es anders."

Er machte erneut eine Pause und suchte nach Worten. Wie sollte er ihr erkl�ren, wovor er sich f�rchtete? Wie sollte er erkl�ren, wie es war, aufzuwachen und nicht mehr zu wissen, wer man eigentlich war? "Es ist... ich wei� nicht, ob das ebenfalls im Profil der Army Intelligence stand. Ich bin vor ein paar Jahren in eine Explosion geraten und habe ein paar Tage im Koma gelegen." Noch nie hatte er mit jemandem dar�ber gesprochen, und noch immer fehlten ihm die Worte, zu beschreiben, was er damals gef�hlt hatte. "Es ist.. ich wei�, dass es l�cherlich ist. Eine Narkose ist etwas ganz anderes, v�llig harmlos. Aber ich habe Angst, Holly, Angst, dass es noch einmal passiert. Dass ich aufwache und pl�tzlich alles anders ist. Als ich... als ich damals aufgewacht bin, war ich �berzeugt, geradewegs aus Kuwait gekommen zu sein." Er schwieg einen Moment und lie� den Schmerz dieser Tage f�r einen Moment die Oberhand gewinnen. "Aber es war nicht 1991, es war 2006. Ich war kein Gunnery Sergeant, ich war Special Agent. Alles war anders, ich war umgeben von Fremden und wusste nicht einmal, wer ich selbst war. Selbst Ducky habe ich nicht wiedererkannt, den ich schon �ber zehn Jahre kannte. Nur eines hatte sich nicht ge�ndert. Shannon und Kelly... sie waren noch immer tot."

Er r�usperte sich. "Wie gesagt, ich wei�, dass es l�cherlich ist. Aber ich habe Angst, dass es noch einmal passiert. Dass ich aufwache und nicht mehr wei�, wer ich bin. Dass ich die Menschen, die ich liebe, nicht mehr erkenne. Dass ich nicht mehr wei�, dass ich sie einmal geliebt habe. Ich habe in ihren Augen gesehen, wie sehr sie das verletzt hat - aber ich konnte es nicht �ndern. Ich hatte keine Ahnung, wer sie waren. Was soll ich tun, Holly, wenn es noch einmal passiert? Was wirst du tun, wenn ich dich nicht mehr erkenne?"




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 01.02.09, 22:44  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Der Arzt hatte sie zu Hollis�Erleichterung relativ schnell wieder verlassen, aber das Entsetzen, dass Jethro ebenfalls operiert werden musste, stand ihr ins Gesicht geschrieben. Nahm die Ungewissheit und die ewige Angst denn nie ein Ende? Seine Worten machten sie betroffen und sch�rten ihre Sorge noch mehr. Von alledem hatte sie nichts gewusst und sie war sichtlich ersch�ttert. Es gab noch so Dinge mit dem sie lernen musste umzugehen. Es war auch nicht das was sie h�ren wollte, ganz im Gegenteil, denn Gibbs hatte ebenfalls von so vielem keine Ahnung.

�E-es tut mir leid, davon habe ich nichts gewusst. Aber ich bin fest �berzeugt, d-das wird nicht passieren�, erwiderte Hollis mit belegter Stimme und versuchte so �berzeugend wie m�glich zu klingen. Doch sie schaffte es nicht die Angst, die seine Worte ihr bereiteten, zu unterdr�cken. Sie hatte keine Ahnung was sein w�rde, wenn dieser Fall eintrat. Sie wusste noch nicht einmal ob sie das erleben w�rde, wenn sie ihrer eigenen OP zustimmte.

Die blonde Frau holte tief Luft, blickte zur T�r und gesellte sich wieder zu ihrem Freund ins Bett, nachdem sie sicher war, dass vorerst keiner kommen w�rde. Halt suchend schmiegte sie sich ganz fest an ihn und versuchte so ruhig wie m�glich zu atmen. Mittlerweile wurde jede Bewegung zur Qual und ihr war klar, dass sie eine Entscheidung treffen musste. Es fiel ihr sichtlich schwer dar�ber zu reden, aber sie hatte all die letzten Jahre gewusst, dass sie sich ihrer Angst irgendwann stellen musste. Vorsichtig legte Hollis den Kopf auf Jethros Brust und h�rte das gleichm��ig, beruhigende Pochen seines Herzens. �Jethro, ich bin ehrlich. Ich wei� nicht was ich in dieser Situation tun w�rde. Ich wei� ja noch nicht einmal, ob ich wieder aufwache, wenn ich einer Operation zustimme.� Sie merkte wie er stutzte und fuhr leise fort: �Vor einigen Jahren traf ich mich mit meinen Br�dern, wie jedes Jahr zum Klettern im Yosemite Park. Obwohl Colin, mein j�ngster Bruder, in dem Sommer nicht mitfahren wollte, haben Dustin und ich ihn so lange bearbeitet bis er doch mitgekommen ist.� Hollis schloss die Augen und sp�rte wie Tr�nen �ber ihre Wangen liefen. Die Erinnerungen taten immer noch weh und sie w�nschte das alles w�re nie geschehen. �Ich versprach seiner schwangeren Freundin, dass ich gut auf ihn aufpasse und ihn fest an der Leine halte.�
Ihr versagte die Stimme und ein tiefes Schluchzen entfuhr ihr. Bisher hatte sie, au�er in einer schwachen Minute mit Dr. Mallard, nie wieder mit jemanden weiter dar�ber gesprochen und es so gut es ging verdr�ngt. �D-doch bei diesem Ausflug konnte ich ihn nicht halten. Er war in der Wand hinter mir und ich sicherte ihn ab. Ich wei� nicht mehr was dann geschah. Keine Ahnung. Es ging alles so verdammt schnell. Colin verfing sich in einer Felsspalte. Dustin und ich brauchten ewig um ihn von dort ab zu seilen. Wir brachten ihn zur n�chsten Rancherstation und von dort aus ins Krankenhaus.� Sie machte eine kurze Pause und blickte zu Jethro auf. Seinen Augen blickten immer noch fragend und sie fuhr traurig fort. �Colins Verletzungen waren nicht allzu schwer, aber man musste ihn operieren. A-allerdings wusste bis dahin keiner, dass er an Maligne Hyperthermie litt. E-er ist danach nie wieder aufgewacht.� Ihr K�rper zitterte und sie suchte Jethros Hand, bevor sie ihm gestand: �Ich bin seit ein paar Jahren ebenfalls deswegen in Behandlung. Es ist normaler Weise nichts Schlimmes, das hei�t so lange ich keine Narkose bekomme. Deswegen habe ich Angst, denn ich habe keine Ahnung wie mein K�rper reagiert. Ich habe die ganze Zeit �ber nie weiter dar�ber nachgedacht. Es war einfach so, aber seit wir uns wieder begegnet sind, ist alles anders.� Jetzt war es raus und gesagt. Sie sch�mte sich nicht daf�r, trotzdem h�tte sie Gibbs diese Nachricht lieber erspart. Alles an ihr bebte und sie klammerte sich an ihn, wollte ihn nie wieder los lassen.



[editiert: 02.02.09, 17:41 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 02.02.09, 11:03  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent erstarrte innerlich, als er ihre Worte h�rte. Seine eigene Angst verflog auf der Stelle und machte der Sorge um Hollis Platz. "Shhhh....." beruhigte er sie leise. "Es wird alles gut, Holly. Das kriegen wir schon hin." Er hatte keine Ahnung, was er sonst sagen sollte. Er musste der verzweifelten Frau Mut zusprechen, abgesehen davon weigerte er sich, auch nur daran zu denken, dass er Hollis auf diese Weise verlieren konnte.

Sanft streichelte er �ber ihr Haar und schmiegte sich an sie, ohne sich um die Proteste seines K�rpers zu k�mmern. Behutsam k�sste er ihren Hals und hielt die verzweifelte Frau fest in seinen Armen. "Und du wirfst mir vor, dich nicht an meinem Leben teilhaben zu lassen," lachte er leise. "Ich wusste nicht mal, dass du eine Vergangenheit als Bergsteigerin hinter dir hast." Liebevoll strich er ihr eine Haarstr�hne aus der Stirn. "Was ist denn Maligne Dings...? Was sagt Dr. Moore dazu?" "Sie... sie wei� es nicht," kam es erstickt und fast unh�rbar aus den Kissen. "Sie wei�... sie wei� es nicht??!!!??" Jethro musste sich hart am Riemen rei�en, um nicht auf der Stelle auszuflippen. "Hollis, was hast du dir dabei gedacht?! Ich wei� nicht, was das f�r eine Krankheit ist, aber irgendetwas muss man doch dagegen tun k�nnen!! Wie soll Dr. Moore verhindern, dass es dir genauso ergeht wie Colin, wenn sie nicht einmal etwas davon wei�?! Warum, Holly?! Warum hast du nichts gesagt?!"

Doch er zwang sich, tief durchzuatmen und wieder zur Ruhe zu kommen. Vorw�rfe waren an dieser Stelle mit Sicherheit fehl am Platz, auch wenn es ihm mehr als schwer fiel. Am liebsten h�tte er sein Telefon aus der Tasche gezogen und Ducky angerufen, um N�heres �ber diese mysteri�se Krankheit zu erfahren. Und der n�chste Anruf h�tte McGee gegolten, damit er auf der Stelle Hollis und Colins medizinische Akten besorgte - das konnte niemand schneller als Tim, Datenschutz hin oder her. Allerdings fiel ihm ein, dass sein Handy noch immer ausgeschaltet im Schrank lag - und Leon Vance mittlerweile vermutlich schon dabei war, seine K�ndigung zu schreiben. Doch der Direktor interessierte Jethro in diesem Moment herzlich wenig. "Oh, Holly..." seufzte er leise. "Du bist mir ja eine." Leise lachend k�sste er erneut ihren Hals - es war der einzige Teil, den er erreichen konnte, ohne ihr oder sich selbst gr��ere Schmerzen zuzuf�gen.

"Morgen sprichst du mit Dr. Moore dar�ber, okay? Sie ist eine erfahrene �rztin, sie wird wissen, was zu tun ist. Vertrau mir, Holly. Es wird nichts passieren. Es wird alles gut. Ich werde bei dir bleiben und auf dich aufpassen, und wir werden gemeinsam ins neue Jahr starten." Er weigerte sich stur, eine andere M�glichkeit auch nur in Betracht zu ziehen. Das Krankenhaushemd klemmte unter Hollis' H�fte fest und erw�rgte ihn beinahe, ehe er es vorsichtig unter ihr hervorzog. Seufzend vergrub er sein Gesicht in ihren Haaren und sog ihre N�he in sich auf. "Was ist die Army nur f�r schlecht organisierter Haufen," grinste er schlie�lich fast unh�rbar. "Beim NCIS w�rst du damit nicht durchgekommen... Ducky ist auch bei seinen lebenden Patienten mehr als gr�ndlich." Ihm war alles andere als nach Scherzen zumute, doch er sah keine andere M�glichkeit, die aufsteigende Panik im Griff zu behalten. Er w�rde Hollis nicht verlieren, nicht hier, nicht jetzt und schon gar nicht so. Nicht, weil sie zu traumatisiert war, um mit Dr. Moore zu sprechen. "Wenn du es ihr nicht sagst, werde ich es tun, Holly," k�ndigte er sanft, aber bestimmt an. "Ich will dich nicht verlieren, und ich werde dich nicht verlieren. Du musst mit ihr sprechen, Holly. Wenn es dir hilft, komme ich mit und... helfe dir dabei." Er hatte keine Ahnung, wie er der Frau in seinen Armen dabei helfen konnte, aber er wusste aus Erfahrung, dass es manchmal schon reichte, dass jemand zum Anlehnen in der N�he war. Allerdings hatte ebenfalls keine Ahnung, wie er Dr. Kinning davon �berzeugen sollte, seine eigene OP zeitlich auf den Terminplan von Dr. Moore abzustimmen. Aber das w�rde er schon irgendwie hinbekommen.

Behutsam streichelte er weiter �ber das Haar seiner Freundin und versuchte, der ver�ngstigten Frau Halt zu bieten. Er f�hlte sich unweigerlich an Abby erinnert... an einen Nachmittag im Aufzug, als die Welt �ber seiner kleinen Laborfledermaus zusammen zu brechen drohte. Das L�cheln, das sich auf seine Lippen schob, sah Hollis nicht.






[editiert: 02.02.09, 11:08 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 02.02.09, 18:28  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Gibbs�N�he tat ihr unwahrscheinlich gut und Hollis versuchte seinen aufmunternden Worten Glauben zu schenken, auch wenn die Angst trotzdem blieb. Nat�rlich konnte sie seine Entr�stung verstehen, sie h�tte nicht anders reagiert. Doch es gab so viele Dinge �ber die sie bisher nicht gesprochen hatten, weder er noch sie und das schloss ihre Krankheit bis zu diesem Zeitpunkt mit ein. �Ich bin so froh das du da bist. O.k., ich werde morgen mit Dr. Moore reden�, gab sie ihm nach einer Weile zu verstehen und schob sich ein St�ck nach oben, um ihn besser sehen zu k�nnen.

Sie sp�rte seine Lippen auf ihrer Stirn und schloss kurz die Augen. �Maligne Hyperthermie ist eine vererbte Stoffwechselst�rung der Skelettmuskulatur und kann in speziellen F�llen bei der Narkose zu Komplikationen f�hren�, erkl�rte die Agentin dann mit leisen Worten. �Die Army war in der Hinsicht ebenfalls sehr gr�ndlich und war dar�ber informiert. Zu meinem Gl�ck muss ich sagen, denn sonst h�tte ich w�hrend meiner aktiven Milit�rzeit wahrscheinlich schon bei einem Einsatz in Afrika das zeitliche gesegnet.�

Mit einem versuchten Grinsen strich sie sich ein paar lose Haarstr�hnen aus der Stirn und entdeckte dabei erneut Gibbs verwunderten Blick. ��Ja, wie du siehst, wissen wir beide noch ausgesprochen wenig von einander. Die h�ssliche Narbe�, dabei fasste sie sich instinktiv an die H�fte und erinnerte sich unweigerlich an die damit verbundenen Schmerzen, �die dich immer so fasziniert hat, stammt von daher. Eine Schusswunde, die der Arzt wegen dieser d�mlichen Krankheit ohne Narkose behandelt hat.� Sie hatten beide die Narben des anderen stillschweigend und zum Teil fasziniert zur Kenntnis genommen. Ihr Narbe geh�rte bis zu diesem Zeitpunkt mit dazu. Ein wohliger Schauer durchzog die blonde Frau, als sie daran dachte, wie z�rtlich Gibbs immer dar�ber gefahren war. Wie sanft und intensiv er jeden Zentimeter ihrer Haut erkundet hatte und es sich nicht nehmen lie�, jeden Teil davon f�r sich zu beanspruchen. Die Hand ihrer gesunden Seite ruhte mittlerweile streichelnd auf seinem nackten Bauch und sie verspielte sich gedankenverloren in seinen Brusthaaren. �Nun ja, seit ich au�er Dienst bin, habe ich mir dar�ber kaum Gedanken gemacht. Zumindest weniger als vorher. Ich habe es einfach verdr�ngt und das fiel mir zugegebener Weise noch nie sonderlich schwer.� In dieses Verdr�ngen bezog sie die Schuld, die sie sich am Tod ihres Bruders gab, mit ein. Denn die Angst und die Vorw�rfe von damals hingen noch immer tief in ihr fest. �Wer konnte auch ahnen, dass ich mich zum Jahresende mit dir in einem Krankenhaus wiederfinde und gleichzeitig ein paar neue Rippen brauche.� Hollis lachte hustend auf und sp�rte gleichzeitig wie ihr vor Schmerz erneut schlecht wurde.



[editiert: 02.02.09, 18:33 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 02.02.09, 18:43  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Sprachlos lauschte der Silberfuchs den Gest�ndnissen seiner Freundin. Es beruhigte ihn, dass wenigstens der Army CID dar�ber Bescheid gewusst hatte, alles andere w�re allerdings auch reiner Selbstmord gewesen. W�hrend sie sprach, fuhr er wie schon so oft �ber besagte Narbe, deren Geschichte er nun kannte. "Du bist ein tapferes M�dchen," murmelte er in ihr Ohr. "Und ich liebe dich." Er wusste sehr genau, wovon Hollis sprach, auch seinen eigenen K�rper zierte mehr als eine Narbe, die aufgrund der Umst�nde ohne Schmerzmittel versorgt worden war. Von nun an w�rden sie alle Zeit der Welt haben, sich gegenseitig neu zu erforschen und die Geschichten hinter dem Anderen kennen zu lernen.

Behutsam schob er Hollis' Hand aus seiner Brustbehaarung, als sie liebevoll damit zu spielen begann. Er liebte es, wenn sie das tat, doch im Moment war das eine denkbar schlechte Idee. Der kleine Gibbs meldete sich n�mlich bereits hocheifrig zu Wort, und das war dank des noch immer an Ort und Stelle befindlichen Kunststoffschlauchs verdammt schmerzhaft. Hollis sprach weiter, und Jethro lauschte gl�cklich ihrem Lachen. Doch im gleichen Moment sp�rte er, dass etwas nicht in Ordnung war. Sicher, Lachen mit gebrochenen Rippen war immer eine schlechte Idee, doch Hollis K�rper verkrampfte sich heftig. "Holly?!" fragte er vorsichtig und besorgt. "Geht es dir gut? Kann ich dir irgendwie helfen? Holly, verdammt, rede mit mir!! Was ist los mit dir?!"




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New PostErstellt: 02.02.09, 19:45  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die �belkeit nahm zu und Hollis h�rte Gibbs nur noch durch einen Schleier. Sie wollte etwas erwidern, bekam jedoch keine Wort heraus. Der stechende Schmerz in der Seite raubte ihr den Atem und sie krallte sich in seiner Hand fest. Ihr wurde hei� und kalt. Sie biss die Z�hne zusammen und wollte krampfhaft versuchen aufzustehen. Doch ihr K�rper versagte. Die Beine f�hlten sich an wie Blei und ihre Arme wie Gummi. Die Augen wurden immer schwerer. Die Gegenwart um sie herum verschwand in Dunkelheit und zog sie in die Bewusstlosigkeit.



[editiert: 02.02.09, 19:45 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 03.02.09, 00:51  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Entsetzt musste der Silberfuchs zusehen, wie Hollis den Kampf gegen die Bewusstlosigkeit verlor. "Verdammt!" fluchte er. Ohne Zeit zu verlieren, sprang er aus dem Bett und presste er den Notruf. Sein K�rper protestierte nach Kr�ften gegen diesen �berfall, sein verletzter Fu� weigerte sich schlichtweg, das GEwicht des K�rpers zu tragen, und auch sein Kreislauf konnte dem Tempo nicht ganz folgen. Zitternd hielt er sich am Schrank fest und atmete tief durch. Einen Moment lang �berlegte er, Hollis in ihr eigenes Bett zu legen, doch er wusste, dass es darauf nun nicht mehr ankam. Abgesehen davon war es unwahrscheinlich, dass ihm das �berhaupt gelingen w�rde, ohne dabei zusammen zu brechen - und damit war weder ihm noch Hollis geholfen.
�
"Verdammt, Holly, mach keine Dummheiten!" fluchte er noch einmal. Wenigstens atmete sie noch, wenn auch unregelm��ig und flach. Er versuchte, sie mit vorsichtigen Ohrfeigen wieder zur�ckzuholen, doch es gelang ihm nicht. Im n�chsten Moment scho� auch schon Dr. Kinning durch die T�r. "Was ist hier los?!" fragte er streng. "Warum sind Sie nicht in Ihrem Bett?! Und was um alles in der Welt hat Mrs. Mann dort verloren?!" Doch er erfasste die Situation sofort und hielt sich nicht l�nger mit Vorw�rfen auf. Ruhig und bestimmt gab er den herbeigeeilten Schwestern Anweisungen und k�mmerte sich um die reglose Patientin. Auch Dr. Moore lie� nicht lange auf sich warten und stand nach wenigen Sekunden murmelnd neben ihrem Kollegen.

Einer der Pfleger steuerte auf Jethro zu, der sich auf das freie Bett gesetzt hatte, um seine wackeligen Knie wieder unter Kontrolle zu bekommen. Den Mann in Blau beachtete er gar nicht erst. Er hielt respektvollen Abstand zu den beiden konzentrierten Medizinern, doch die Sorge um Hollis gewann die Oberhand. "Was ist mit ihr?" fragte er tonlos. "K�nnen Sie ihr helfen?!" Dr. Kinning nahm den Agenten am Arm und zog ihn auf das freie Bett. "Bleiben Sie ruhig, Agent Gibbs. Es hilft niemandem, wenn Sie sich aufregen. Fangen Sie vorne an - was ist passiert?" In wenigen, erstaunlich sachlichen Worten beschrieb der Ermittler Hollis' Symptome. "Wir operieren - sofort!" h�rte er im gleichen Moment Dr. Moores entschiedene Stimme. "Halt!!" protestierte der Ermittler und sprang erneut auf.

Das n�chste, was er registrierte, war das besorgte Gesicht von Dr. Kinning, das sich �ber ihn beugte. "Agent Gibbs, verdammt noch mal, sind Sie lebensm�de?!" Die Stimme des Mediziners schien aus einer anderen Welt zu kommen, und Jethro brauchte einen Moment, um sich zu erinnern. Gleichzeitig wurde ihm allerdings klar, in welcher Gefahr Hollis schwebte - Dr. Moore hatte von einer sofortigen OP gesprochen, und das konnte ihr Todesurteil bedeuten! "Wo ist sie?!" fragte er hastig. "Sie d�rfen nicht... Sie stirbt!!" In seiner Aufregung war er kaum in der Lage, die Worte hintereinander zu bringen. "Agent Gibbs, ganz ruhig," beschwichtigte Dr. Kinning. "Mrs. Mann... hatte einige Komplikationen. Aber wir haben das im Griff. Machen Sie sich keine Sorgen, bleiben Sie ruhig. Sie k�nnen Ihr im Moment nicht helfen." "WO IST SIE?!" brachte Jethro irgendwie hervor. Seine Zunge war schwer und schien den Dienst quittiert zu haben. "Sie ist auf dem Weg in den OP, Agent Gibbs. Alles ist gut. Ich gebe ihnen ein Beruhigungsmittel, und wenn sie wieder wach sind, ist alles vorbei." Er hatte die Nadel bereits angesetzt, doch Jethro schoss wie von Sinnen vom Bett hoch. "Sie m�ssen sie aufhalten!!!" br�llte er verzweifelt. "Sie stirbt!! Sie hat maligne... Hypo-was-auch-immer, sie wird sterben, wenn sie ihr die Narkose geben!!"

Ohne R�cksicht auf Verluste st�rmte der Agent an dem alten Arzt vorbei auf den Flur. Fassungslos starrte Dr. Kinning seinem tobenden Patienten nach und eilte dann hastig hinterher. Er kam gerade noch rechtzeitig, um Jethro aufzufangen, der gerade zum dritten Mal das Gleichgewicht verlor. Geistesgegenw�rtig riss er einem vorbeieilenden Pfleger einen alten Rollstuhl aus der Hand und dr�ckte den Agenten hinein. "Was sagen Sie da?!" fragte er entsetzt, w�hrend Gibbs bereits in Richtung Aufzug rollte. "Sie hat eine Erbkrankheit, sie d�rfen sie nicht operieren!!" "Woher wissen Sie das?!" "Sie hat es mir gesagt, verdammt noch mal!! Und jetzt unternehmen Sie endlich etwas!!" Dr. Kinning begriff, dass der Agent es tats�chlich ernst meinte, griff nach seinem Pager und tippte einen kurzen Code ein. "Okay," erkl�rte er ruhig. "Kommen Sie mit." Er fasste die Griffe des Rollstuhls und brachte den Agenten innerhalb einer Minute in den OP-Bereich, wo er im Rekordtempo desinfiziert und mit blauen �berziehern versehen wurde.

Dr. Moore wartete bereits angespannt. "Wir haben noch gewartet," erkl�rte sie. "Aber sie wird von Sekunde zu Sekunde schw�cher. Sind Sie sicher, dass Sie maligne Hypothermie gesagt hat, Agent Gibbs? Das ist eine sehr, sehr seltene Krankheit." "Ja, verdammt noch mal, ich bin mir sicher. Ich mag ein medizinischer Volltrottel sein, aber ich bin nicht dumm! �berpr�fen Sie Ihre Unterlagen, rufen Sie beim Army CID an, dort ist die Diagnose bekannt. Oder suchen Sie nach den Akten von Colin Mann, ein Unfall beim Bergsteigen vor ein paar Jahren im Yosemitepark. Aber unternehmen Sie um Himmels Willen etwas!!" Eine Schwester mit Mundschutz trat hinter Dr. Moore und fl�sterte leise in ihr Ohr. Die alte �rztin nickte. "Kommen Sie," forderte sie den Agenten auf und schob ihn ein St�ck weiter. "Ich glaube, Sie haben Ihrer Freundin gerade das Leben gerettet."

Jethro blieb beinahe das Herz stehen, als er Hollis regungslos auf der Liege entdeckte. Eine Beatmungsmaske verdeckte ihre Gesichtsz�ge, und der Silberfuchs zwang sich, nicht auf die vielen Infusionen zu blicken. Langsam rollte er n�her und strich ihr �ber die Stirn. Hollis' Augenlider flatterten wild, sie war nicht bei Bewusstsein, doch pl�tzlich �ffnete sie einen Moment die Augen. "Es wird alles gut," fl�sterte Jethro leise. "Ich passe auf dich auf. Du wirst wieder aufwachen, glaub mir." Ihre Augen suchten seine, verwirrt und ver�ngstigt. Sanft fasste der Ermittler ihre Hand. "Agent Gibbs?" bat einer der Pfleger. "Sie m�ssen loslassen, wir k�nnen nicht l�nger warten. Keine Angst, wir wissen, was wir tun. Es gibt spezielle Medikamente f�r Hyperthermiepatienten. Sie ist in Sicherheit." Er legte dem Silberfuchs eine Hand auf die Schulter und gab ihm einen Moment lang Zeit. "Vertrau mir," fl�sterte Gibbs. Er rollte ein St�ck zur�ck, doch er hielt ihre Hand und ihren Blick fest, bis der An�sthesist sein Werk vollendet hatte.

Nachdem Hollis endg�ltig hinter der OP-T�r verschwunden war und der Agent sie in Sicherheit wusste, fiel fast die gesamte Anspannung auf einmal von ihm ab. Das Adrenalin verschwand so schnell, wie es gekommen war, und gleichzeitig kehrten die Schmerzen zur�ck, die das Hormon so effektiv verdr�ngt hatte. Dr. Kinning konnte sich ein L�cheln nicht verkneifen, als sein temperamentvoller Patient in sich zusammensackte. "Bringen wir ihn zur�ck ins Bett," forderte er zwei der Pfleger auf. "Ich glaube, die Aufregung war heute ein bisschen viel f�r unseren Marine."






[editiert: 03.02.09, 00:53 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 03.02.09, 16:25  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Nick

Die Sonne leuchtete am strahlend blauen Himmel und brachte die wei�e Pracht zum glitzern. Es war ein herrlicher Morgen und trotz der K�lte versprach es ein sch�ner Silvestertag zu werden. Als Nick das Krankenhaus erreichte, f�hlte er sich ausgeruhter und selbstsicherer als am Vortag. Er hatte eine angenehme Nacht hinter sich und war gut gewappnet, um Hollis entgegen zu treten und ihr zu sagen was er f�r sie empfand. Nichts und niemand w�rde ihn dieses Mal aufhalten k�nnen. Er wollte endlich wissen woran er war und sie dann auf dem schnellsten Weg mit zur�ck nach Hawaii nehmen. Dort geh�rte sie hin und nirgends woanders.

Ohne sich am Empfang zu melden, steuerte der Professor zielsicher auf Hollis�Krankenzimmer zu. Von ihrer behandelnden �rztin war zu seiner Erleichterung nichts zusehen. Nach der unsch�nen Begegnung mit der resoluten Frau legte er keinen gesteigerten Wert auf eine erneute Begegnung. Zudem war es weit nach dem Fr�hst�ck und er ging davon aus, dass die Visite schon durch war. Nachdem er geklopft hatte, jedoch keine Reaktion aus dem Zimmer erhielt, trat er einfach ein. Hollis� Bett war zu seiner Verwunderung leer und ein Sichtschutz stand zwischen ihrem und einem anderen Bett. Da er niemanden sehen konnte, nahm er an das die Patientin auf der anderen Seite schlief. Er r�usperte sich und fragte vorsichtig: �Uhm, Hallo � Guten Morgen, k�nnen Sie mir bitte sagen wo ich Mrs. Mann finde?�

Hollis

Als Hollis wieder zu sich kam, brauchte sie eine Weile um zu realisieren wo sie war. Die Schl�uche und der Verband um ihre Brust irritieren sie. Was war geschehen? Das Letzte an das sie sich erinnerte, war ihr Gespr�ch mit Gibbs und seine beruhigende Ber�hrung. Danach fehlte ihr ein ganzes St�ck Erinnerung. W�hrend Hollis noch immer krampfhaft bem�ht war die Augen offen zu halten, h�rte sie neben sich die Stimme von Dr. Moore. Die alte �rztin hatte sich �ber sie gebeugt und kontrollierte die Werte auf den Ger�ten. �Guten Morgen, junge Frau�, begr��te die Doktorin sie freundlich und wartete geduldig bis Hollis zu sich gekommen war. �Sie haben ihrem Freund gestern Abend einen m�chtigen Schreck eingejagt. Nur gut, dass Sie wenigstens ihm erz�hlt haben, warum Sie sich nicht operieren lassen wollten. Da sind Sie noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen.�

�Ich bin� S-sie haben mich operiert?�, brachte Hollis ungl�ubig mit schwacher Stimme hervor und tastete vorsichtig nach dem Verband. Von Schmerzen war dank des noch wirkenden Schmerzmittels nichts zu sp�ren. Sie f�hlte sich jedoch m�de und schlapp.

�Ja, das mussten wir. Eine der gebrochenen Rippen dr�ckte auf ihre Lunge und standen kurz vor einem Lungenriss. Eigentlich war es unverantwortlich, dass ich Sie nicht fr�her operiert habe�, f�gte die �rztin hinzu, hielt sich aber mit weiteren Vorw�rfen zur�ck. Zum Gl�ck war alles gut gegangen und dem Gesichtsausdruck ihrer Patientin nach zu urteilen, war die Frau sich ebenfalls dar�ber im klaren. �Ich denke, nach dem Mittag k�nnen wir Sie wieder in ihr Zimmer verlegen. Doch bis dahin bleiben Sie sch�n hier und versuchen sich auf das neue Jahr zu freuen.�

Hollis atmete ruhig ein und aus. Den Schmerzen in der Brust war ein unterschwelliger Druck gewichen und sie l�chelte die �rztin dankbar an. Die Frau hatte allerdings gut reden. Wie sollte sie sich auf das neue Jahr freuen, wo sie nicht wusste was sie ab da erwarten w�rde. Soweit sie sich schwach erinnerte, sollte Jethro ebenfalls operiert werden und das bereitete ihr im Augenblick mehr Sorgen als ihre eigene Gesundheit. �Wie geht es Agent Gibbs?�, wollte Hollis daraufhin gleich wissen und erntete einen ernsten Blick der �rztin. �Es geht ihm gut und ich rate ihnen, sich dar�ber jetzt keine Gedanken zu machen. Er ist bei Dr. Kinning in guten H�nden. Sie sollten jetzt an sich denken und danach wird sich alles weitere finden. Glauben Sie mir, nur das ist im Augenblick f�r Sie wichtig, nicht anderes.� Mit diesen Worten wandte sie sich zum gehen und h�rte ihre Patientin mit wieder festerer Stimme hinter sich rufen: �Sagen Sie ihm bitte das es mir gut geht.� Dr. Moore dreht sich noch einmal schmunzelnd um. Die zwei waren schon ein merkw�rdiges P�rchen und das zwischen ihnen mehr war als kollegiale Freundschaft war, sah ein Blinder mit Kr�ckstock. �Keine Sorge, das werde ich.�

Erleichtert schloss Hollis die Augen und lauschte den gleichm��igen Ger�uschen der Kontrollger�te. Erst allm�hlich wurde ihr richtig bewusst, dass man sie operiert hatte und alles gut verlaufen war. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass Jethro ebenso viel Gl�ck hatte und sie das Krankenhaus bald wieder verlassen konnten.



[editiert: 03.02.09, 19:30 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 03.02.09, 18:28  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Kurz nachdem Dr. Kinning den bewusstlosen Patienten zur�ck ins Zimmer gebracht hatte, kehrten dessen Lebensgeister langsam zur�ck. Verwirrt blickte er sich um und ben�tigte einen Moment, um sich zu erinnern, das Hollis in Sicherheit war. Zu seiner gro�en �berraschung stand Dr. Kinning noch immer neben ihm. "Willkommen zur�ck," grinste der alte Mediziner. "Da haben Sie es wohl ein bisschen zu gut mit ihrem Kreislauf gemeint..." Er legte dem Agenten eine Hand auf die Schulter, als Gibbs protestieren wollte. "Es ist alles in Ordnung, sie haben Ihre Freundin in Sicherheit gebracht. Sie wird zur Stunde operiert, es geht ihr den Umst�nden entsprechend gut. Wir haben sie unter Kontrolle." Dankbar blickte Jethro den Mediziner an, froh, keine Worte finden zu m�ssen.

"Aber wo wir beim Thema sind... ich hoffe, sie haben nicht vergessen, dass sie ebenfalls an der Reihe sind." Ehe der Agent widersprechen konnte, hatte Dr. Kinning nach einer Spritze gegriffen. "Bleiben Sie einfach ruhig, Agent Actionheld. Ich wei�, dass harte Jungs wie Sie der Meinung sind, aus Prinzip keine Beruhigungsmittel zu ben�tigen, aber das ist mir in diesem Fall egal. Ich glaube, Sie hatten f�r heute genug Angst." Er blickte seinen Patienten an, der sich in das Unausweichliche f�gte. Jethro widersprach nicht, er wusste, das Dr. Kinning Recht hatte, und je schneller alles vorbei sein w�rde, desto besser. Schweigend streckte er dem alten Arzt seinen Arm entgegen. Hauptsache, Hollis war in Sicherheit.

Als der Silberfuchs eine gute Stunde sp�ter im Aufwachraum wieder zu sich kam, war ihm vor allem eines: schlecht. Sein K�rper vertrug Narkotika ungew�hnlich schlecht, und auch wenn dies w�hrend der Narkose keine Probleme bereitete, so hatte er anschlie�end regelm��ig mit den Auswirkungen zu k�mpfen. Er f�hlte sich sterbenselend und registrierte nur am Rande die aufmunternden Worte der Schwester, die ihm geduldig immer wieder eine Schale unter den Kopf hielt. Abgesehen von seinem Magen war sein K�rper noch �berwiegend au�er Funktion, doch Dr. Kinning stellte rasch fest, dass sein Patient die Operation gut �berstanden hatte. "Das wird wieder," erkl�rte er aufmunternd, als der Brechreiz langsam nachzulassen schien. Jethro verzichtete auf eine Antwort, doch eine Frage musste er dennoch dringend loswerden.

"Welches Jahr haben wir?!" brachte er zwischen zwei W�rgeattacken hervor. �berrascht blickte Dr. Kinning ihn an. "Keine Angst," lachte er dann. "So lange haben wir auch nicht gebraucht. Es ist immer noch der 31.12.2008, sie haben nichts verpasst." Er fragte sich, warum Silvester f�r seinen Patienten so wichtig war, doch da die Antwort ihn offensichtlich enorm beruhigte, dachte er nicht weiter dar�ber nach. "Ich sehe gleich noch mal nach Ihnen, Agent Gibbs. Versuchen Sie, ein bisschen zu schlafen. Oh, und ich soll ihnen von Mrs. Mann ausrichten, dass es ihr ebenfalls gut geht." Mit diesen Worten verlie� er das Zimmer und lie� einen spuckendes, aber erleichtertes H�ufchen Elend zur�ck.


Leon Vance

Da er seinen leitenden Agenten seit zwei Tagen nicht zu fassen bekommen hatte, beschloss der NCIS-Direktor, ihm einen Besuch abzustatten. Er war ohnehin bei Verwandten in der N�he von San Diego gewesen, als er den Agenten das letzte Mal gesprochen hatte, und Nevada lag mehr oder weniger auf seinem R�ckweg. Er wollte lieber gar nicht wissen, warum Gibbs' Handy noch immer ausgeschaltet war. N�chtern betrachtet gab es daf�r zwei M�glichkeiten: entweder ging es dem Teamleiter zu schlecht, oder er hatte mal wieder irgendetwas daran verstellt, was es ihm unm�glich machte, das Ger�t wieder einzuschalten. Letzteres erschien Leon Vance zwar ziemlich unm�glich, doch er kannte Gibbs Einstellung zu moderner Technik. Bis heute war er sich nicht sicher, ob der chefermittler sich gelegentlich nicht mit Absicht dumm anstellte. Vielleicht hatte er es auch schlicht und ergreifend vergessen.

Aber warum auch immer das Handy nicht einsatzbereit war, der Direktor wollte endlich wissen, was Sache war. Zielstrebig durchquerte er die Eingangshalle und erkundigte sich an der Pforte, ob der Special Agent hier eingeliefert worden war. Die Empfangsschwester l�chelte freundlich. "Station 6, Zimmer 141, Sir!" Leon Vance bedankte sich und hatte nach wenigen Minuten das entsprechende Zimmer gefunden. Einen Moment lang z�gerte er, als ihm einfiel, dass es wohl h�flicher gewesen w�re, zu einem Krankenbesuch ein paar Blumen mitzubringen. Doch da er ahnte, dass sein Teamleiter sich ohnehin nicht viel daraus machen w�rde, klopfte er und trat ein.

Zu seiner �berraschung traf er jedoch nicht auf den grauhaarigen Ermittler, sondern einen braungebrannten Mann mittleren Alters, der ihn �berrascht ansah. Das n�her zur T�r stehende Bett war leer, und ein rascher Schritt zeigte ihm, dass auch das Bett am Fenster nicht belegt war. "Wollten Sie ebenfalls zu Agent Gibbs?" fragte Vance eher aus H�flichkeit als aus echtem Interesse. Eigentlich interessierte ihn im Moment nur, wo dieser verdammte Agent schon wieder abgeblieben war.






[editiert: 03.02.09, 19:13 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 03.02.09, 19:43  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Nick

Der Professor sah den Mann vor sich irritiert an und sch�ttelte mit dem Kopf. �Nein, ich besuche meine Freundin und so viel ich wei�, liegt der Mann den Sie suchen zwei R�ume weiter.� Es wunderte ihn, dass der Fremde so zielsicher�in dem Zimmer nach dem Agent fragte, aber wahrscheinlich hatte ihn die Schwester am Empfang ebenso falsch geschickt, wie ihn am Tag zuvor. Da das zweite Krankenbett ebenfalls leer war, hatte Nick bisher jedoch noch nicht herausfinden k�nnen wo Hollis abgeblieben war. Daher hatte er sich, kurz bevor der Mann auftauchte, auf die Suche nach ihr machen wollten.

�Sie und der Agent vom NZES kennen sich?�, fragte er ganz beil�ufig und hob den Hasen vom Fu�boden, den er Hollis am Vortag geschenkt hatte. Dieser Gibbs war ihm irgendwie suspekt und es konnte nicht schaden etwas �ber den merkw�rdigen Agenten zu erfahren.



[editiert: 03.02.09, 19:48 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 03.02.09, 21:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Leon Vance

Der Angesprochene zog erstaunt die Augenbrauen nach oben, lie� sich allerdings ansonsten nicht anmerken, wie sehr ihn die Arroganz seines Gegen�bers �rgerte. "Nun, den NZES kenne ich nicht," erkl�rte er ruhig. "Agent Gibbs ist Senior Special Agent beim NCIS, ich bin sein Direktor. Sie haben nicht viel mit der Navy zu tun, sehe ich das richtig?" Er wartete keine Antwort ab, weil die Antwort ohnehin feststand. Allerdings hatte er auch keine gr��ere Lust, sich weiter mit dem Mann zu unterhalten. "Ich werde die Stationsschwester noch einmal befragen," erkl�rte er. "Nach allem, was ich wei�, ist Agent Gibbs nicht allein... verungl�ckt." Er hatte keine Ahnung, wie er die Geschehnisse sonst bezeichnen sollte. "Ich werde einmal nachforschen, was aus der Dame geworden ist, mit der er sich in dieses... Abenteuer gest�rzt hat." Er drehte sich um und marschierte zielstrebig zum Schwesternzimmer.


Gibbs

Nachdem er tats�chlich eine Weile geschlafen hatte, ging es dem Agenten noch immer sterbenselend. Doch da die �belkeit nachgelassen hatte, konnte er in sein nomales Zimmer verlegt werden. Allerdings war Dr. Kinning nicht �berrascht, dass sein Patient so heftig protestierte, wie seine Verfassung es zulie�. "Okay... okay..." gab der alte Arzt schlie�lich nach. "Wir schauen unterwegs auf der Intensivstation vorbei. Aber ich warne Sie - auch wenn es ihr gut geht, ist es kein sch�ner Anblick. Und Mrs. Mann darf sich unter keinen Umst�nden aufregen - unter gar keinen, haben Sie verstanden?! Ich werde Sie begleiten, Sie haben zwei Minuten." Dankbar nickte der Agent und lie� sich widerstandslos vom Bett in den Rollstuhl heben. Es war ihm ohnehin lieber, als im Bett liegend �ber den Flur geschoben zu werden. Selbst wenn er keinen Menschen kannte - und das war in Nevada relativ wahrscheinlich - war ihm diese Transportweise peinlich.

Kurz darauf erreichte der kleine Tross die Intensivstation. Dr. Kinning hatte nicht �bertrieben, Jethro verga� beinahe zu atmen, als er Hollis so bleich und still dort liegen sah, umgeben von Unmengen an Schl�uchen, Kabeln und Ger�ten. Dennoch nahm er sich zusammen und fasste ihre Hand. "Hallo, Holly," brachte er heiser hervor. Sein Hals schmerzte f�rchterlich von der Beatmung w�hrend der Operation und dem anschlie�enden Erbrechen. Doch er zwang sich, weiterzusprechen, auch wenn er den Klang seiner Stimme selbst nicht mehr erkannte. "H�rst du mich? Wir haben es �berstanden... alle beide. Alles wird gut... das neue Jahr kann kommen..." Hollis reagierte nicht, sie schlief, und Jethro nahm seine letzte Kraft zusammen, rollte n�her und k�sste sie behutsam auf die Stirn. "Ich liebe dich, Hollis," fl�sterte er leise.




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New PostErstellt: 03.02.09, 21:38  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Schl�frig von den Medikamenten d�ste Hollis vor sich hin, als sie eine vertraute Stimme neben sich h�rte. Sie sp�rte einen leichten Druck an ihrer Hand und �ffnete langsam die Augen. Ein L�cheln legte sich auf ihr Gesicht als sie in Gibbs� blaue Augen sah und seine Worte realisierte. �Ich dich auch�, anwortete sie und strahlte ihn gl�cklich an. Sie war so froh ihn zu sehen und bei sich zu wissen, dass sie beinahe verga� wo sie waren. �Wie geht es dir?�, fragte sie leise und erwiderte den Druck seiner Hand. Sie f�hlte sich noch zu schwach um den Kopf oder die Arme zu heben, deswegen zwinkerte sie ihm zu. �Einen st�rmischen Silvesterabend werden wir heute wohl eher nicht erleben. Schade, die Vorstellung war verlockend�, gestand sie ihm mit einem Grinsen und hoffte insgeheim, dass sein Angebot mit San Diego noch stand.

Nick

Mit zuckenden Schultern sah Nick dem schwarzen Fremden nach. Waren diese Agententypen alle so schr�g drauf? Und woher wusste der Mann von Hollis? Irgendwie war das alles sehr merkw�rdig und der Professor hoffte, dass die Dinge sich bald aufgekl�ren w�rden. Doch vorher wollte er endlich wissen wo Hollis abgeblieben war. Enthusiastisch steuerte der schwarzhaarige Mann auf den Flur hinaus und sah sich suchend um. Dann entdeckte er am anderen Ende des Flurs den Pfleger vom Vortag. Der junge Mann war jedoch erst seit einer halben Stunde wieder im Dienst und konnte ihm keine Auskunft geben. Er wusste nur, dass ein Patient aus dem OP zur�ck auf Zimmer 141 gebracht werden sollte.




[editiert: 05.02.09, 17:56 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 03.02.09, 21:55  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Ein Schmunzeln legte sich �ber das blasse Gesicht des Ermittlers, als er Hollis' Worte h�rte. "Wir haben alle Zeit der Welt," antwortete er leise. Sanft ber�hrten seine Lippen noch einmal ihre Stirn, als Dr. Kinning sich nachdr�cklich r�usperte. "Wir sehen uns. Halt die Ohren steif, Holly!" fl�sterte er in ihr Ohr, ehe er sich ohne weitere Proteste zur�ck in sein Zimmer bringen lie�.

Erleichtert streckte er seinen m�den K�rper aus und freute sich darauf, endlich in Ruhe schlafen zu k�nnen, ohne sich um Hollis oder eine Narkose Sorgen zu machen. Nachdem Dr. Kinning verschwunden war, schloss er die Augen und g�hnte ausgiebig, ehe er eind�ste.




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New PostErstellt: 03.02.09, 22:09  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Nick

Die Aussage der Pflegers beunruhigte Nick sichtlich und er beschloss zu Hollis�Zimmer zur�ckzukehren. Wom�glich war ihr Rippenverletzung schwerwiegender gewesen und man hatte sie operieren m�ssen? Eine Sorgenfalte legte sich auf seine Stirn und er st�rzte ohne anzuklopfen in den Raum hinein. Mitten in der Bewegung blieb er jedoch stehen als er sah, dass Hollis Bett noch immer leer und das Nachbarbett mit dem Agenten belegt war. Ziemlich perplex schaute er noch einmal nach drau�en auf die Zimmernummer, nur um festzustellen, dass er im richtigen Raum war. Was ging hier vor sich? Warum wurde der Kerl hierher verlegt? Und seit wann w�rden m�nnliche und weibliche Patienten in einem Zimmer geduldet? Nick verstand die Welt nicht mehr. Hatte Hollis wom�glich die ganze Zeit gewusst und sogar zugestimmt das der Grauhaarige zu ihr gelegt wurde? �rger machte sich in ihm breit und er wollte ohne ein Hallo oder dergleichen sofort wissen: �Was tun Sie hier und wo ist Hollis?�



[editiert: 05.02.09, 17:57 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 03.02.09, 22:22  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Ermittler konnte nicht verhindern, dass er erschrocken hochfuhr, als Nick pl�tzlich im Zimmer stand. Er f�hlte sich noch immer, als h�tte ihn gerade jemand mit dem Panzer �berfahren und hatte nicht die geringste Lust, sich ausgerechnet jetzt mit dem Hawaiianer auseinander zu setzen.

"Was ich hier mache?!" fragte er erstaunt. "Wonach sieht es denn aus? H�ren Sie, Mr. Marshall, das ist gerade keine gute Situation, um..." "Wo ist Hollis?!!" wiederholte Nick aufgebracht. "Und was machen Sie in Ihrem Zimmer?!" Jethro atmete tief durch. "Mrs. Mann ist im Augenblick auf der Intensivstation, ihr Rippenbruch hat eine schnelle Operation erfordert," erkl�rte er schlie�lich. "Es geht ihr gut," f�gte er hinzu, als er Nicks entsetzten Blick bemerkte. "Und was mich angeht - ich bin hier Patient, und meine Verletzungen gehen Sie nicht das geringste an." Er sp�rte, dass er sich viel zu stark aufregte, sein Blutdruck schoss gerade in astronomische H�hen, dessen war er sich sicher. Er sehnte sich nach einer Tasse Kaffee, doch er wusste, dass er von so einem Luxus noch sehr weit entfernt war. Stattdessen reagierte sein Magen auf die Aufregung h�chst ungehalten. Der Agent war selbst erstaunt, dass er trotz N�chternheit und ausgiebigem Erbrechen noch immer in der Lage war, etwas hervorzubringen. Hastig griff er nach dem erstbesten Gegenstand, einem leeren Teller, der auf dem Nachttisch stand. Er hoffte inst�ndig, dass Nick verschwinden und ihm diese Peinlichkeit ersparen w�rde. Nur am Rande registrierte er, dass sich die Zimmert�r erneut �ffnete und Dr. Moore an seine Seite eilte.




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New PostErstellt: 03.02.09, 22:42  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Nick

Mit angewidertem Gesicht sah Nick, dass der Agent sich �bergeben musste. Der Schock �ber Hollis Operation sa� noch zu tief, als das er vern�nftig hatte reagieren k�nnen. Zu seiner Erleichterung kam jedoch rechtzeitig jemand herein. Erst beim zweiten Hinsehen erkannte er Hollis� behandelnde �rztin. Toll, gerade die hatte ihm gefehlt. Allerdings wusste sie wahrscheinlich am ehesten was los war. �Uhm... Dr. Moore wie geht es Mrs. Mann? Wann kann ich zu ihr?�, wollte er gern wissen und erntete einen missbilligenden Blick.

�Sie schon wieder�, brummte die �rztin zur�ck und bem�hte sich gleichzeitig um Gibbs. �Sehen Sie nicht das sie st�ren?�

�Ich wollte doch nur...�, �rgerlich drehte Nick sich auf dem Absatz um und trat einen Schritt zur�ck. �Verdammt, was wird hier eigentlich gespielt?�, stie� er aufgebracht hervor und machte keine Anstalten zu gehen.

Die �rztin strich Gibbs beruhigend �ber den R�cken und reichte ihm etwas zu trinken. �So, jetzt geht es gleich wieder besser.� Dann wandte sie sich erneut an Nick. �H�ren Sie, ich habe keine Ahnung was Sie mit �gespielt� meinen, da m�ssen Sie Mr. Gibbs fragen. Ich wei� allerdings eins ganz genau, und zwar das keiner meiner Patienten sich aufregen soll. Haben wir uns verstanden?! Also, �berlegen Sie sich genau was sie sagen. Sie haben drei Minuten, mehr nicht. Alles weitere besprechen wir gerne im Nachhinein� Damit lie� sie die beiden M�nner allein und hoffte, dass der Grauhaarige die richtigen Worte fand, damit das Hickhack ihrer Patienten ein Ende fand.



[editiert: 05.02.09, 17:57 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 03.02.09, 23:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs nahm Dr. Moores Hilfe dankbar an. Allerdings erkannte er rasch, dass Nick Marshall nicht gewillt war, so einfach aufzugeben. In gewisser Weise konnte Jethro ihn verstehen - Hollis war keine Frau, die man so einfach aufgab. Dennoch brauchte er die erste der drei Minuten, um seinen Magen sicher unter Kontrolle zu bekommen. Nick blieb, wo er war, starrte ihn angewiedert an und r�hrte sich nicht vom Fleck.

"Mr. Marshall... eines muss ich ihnen lassen," keuchte der Agent schlie�lich. "Sie sind nicht so leicht in die Flucht zu schlagen." Er setzte sich vorsichtig auf. "Aber ich muss Dr. Moore recht geben. Es ist kein Spiel, das uns her gebracht hat." Er fixierte Nick mit dem finstersten Blick, den er in seinem j�mmerlichen Zustand zustande brachte. "Mrs. Mann... und ich kennen uns schon eine Weile. Kannten uns... zu ihrer Zeit in Washington. Wir waren Kollegen." Himmel, warum stotterte er hier eigentlich vor einem Wildfremden herum wie ein Idiot?! Das alles ging Nick nicht das geringste an. "H�ren Sie, Mr. Marshall, ich wei� nicht, was Sie und Mrs. Mann verbindet. Ich wei� nicht, was zwischen ihnen gelaufen ist, und ich will es ehrlich gesagt auch gar nicht wissen. Aber was ich wei�, ist, dass sie jetzt tot w�re, wenn ich diese Nacht nicht an ihrer Seite gewesen w�re. Und ich glaube, dass Sie schleunigst hier verschwinden und sowohl Hollis als auch mich in Ruhe lassen sollten. Sie wird sich schon bei Ihnen melden, wenn sie das Bed�rfnis danach hat. Und ich versichere Ihnen, ich werde sie nicht aufhalten." Er lie� den Hawaiianer nicht sehen, wie sehr ihn diese wenigen S�tze anstrengten. Doch er sp�rte, dass er nicht mehr weit von einem erneuten Zusammenbruch entfernt war. "Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte!!" brachte er gerade noch hervor und drehte sich mit letzter Kraft auf die Seite. Er h�rte, dass Nick w�tend mit der T�r knallte, als er den Raum verlie�. Fast gleichzeitig fiel der Agent in einen unruhigen Schlaf.




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New PostErstellt: 04.02.09, 19:19  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Nick

�Wir kannten uns... aus ihrer Zeit aus Washington�, diese Worten hallten in Nicks Ohren und er war w�tend. W�tend �ber sich, weil er nicht in der Lage war reinen Tisch zu machen und ihm bewusst wurde, dass er im Grund gar nichts �ber Hollis wusste. Weder �ber die jetzigen Geschehnisse noch �ber ihr vorheriges Leben. Im Grunde musste er sich eingestehen, dass er sie bisher nie danach gefragt hatte. Es hatte ihm gen�gt wie es war, sch�n und unkompliziert. Doch jetzt im Nachhinein fragte er sich, ob das richtig war.

Dr. Moore hatte den Professor in der Zwischenzeit schon vor der T�r erwartet und kl�rte ihn sachlich und ruhig �ber die OP und Hollis� Gesundheitszustand auf. Sie konnte sehen, dass die Umst�nde den Mann ziemlich mitnahmen und trat ihm gegen�ber nicht mehr ganz so forsch auf. Soviel sie mitbekommen hatte, war er immerhin extra aus Hawaii angereist, um ihre Patientin zu sehen. Das tat schlie�lich nicht jeder Mann f�r seine Freundin. Eines wollte sie aber trotzdem gern von ihm wissen. �Wussten Sie das Mrs. Mann an einer Erbkrankheit leidet, die im Falle einer Narkose lebensgef�hrlich sein kann?�

Nick sah die �ltere Frau verwundert an und sch�ttelte den Kopf. �Nein, davon hat sie mir nie erz�hlt. Sie erw�hnte einmal etwas, von ihrem Bruder, der nach einem Unfall an den Folgen einer OP starb und dass sie sich die Schuld an seinem Tod gibt. Aber von einer Krankheit, hat sie nie etwas gesagt.�

Die �rztin nickte verstehend und ahnte warum ihre Patientin geschwiegen hatte. Wie es aussah, steckte eine ganz andere Geschichte hinter der Krankheit. Der Sache wollte sie noch einmal n�her auf den Grund gehen. Immerhin hatte die Frau sich deswegen selber in Lebensgefahr gebracht. Im Anschluss bat sie den Professor gegen Abend oder am n�chsten Tag wieder vorbei zu schauen. Bis dahin war sie sich sicher, dass Mrs. Mann wieder aufnahmef�hig war und Besuch empfangen konnte.

Hollis

Laut Anweisung von Dr. Moore wurde Hollis am fr�hen Nachmittag von der Intensivstation zur�ck verlegt. Ihr Zustand war stabil und wies keine Anzeichen von Komplikationen auf. Sie war zwar noch immer an verschiedene Kontrollger�te angeschlossen, aber ansonsten au�er Gefahr. Die Narkose hing ihr nach wie vor in den Gliedern, aber allm�hlich kehrte Farbe in ihr Gesicht zur�ck und sie schaffte es munter zu bleiben. Zumindest wurde Hollis das, nachdem ein Pfleger ihr Bett unsanft an der T�rkante vorbei schrammte. Im D�mmerzustand registrierte sie, dass das Bett dann stehen blieb und es wieder ruhig wurde. M�hsam �ffnete die blonde Frau die Augen und blickte sich um. Das Zimmer und die Trennwand kamen ihr bekannt vor. Pl�tzlich wusste sie wieder wo sie war. �Jethro?�, fragte sie und lauschte nach seiner Stimme.



[editiert: 05.02.09, 17:56 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 04.02.09, 20:03  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs schlief noch immer unruhig, als er vom Quietschen der T�r geweckt wurde. Einer der Pfleger schob Hollis zur�ck ins Zimmer, und der Agent erschrak, als er sie sah. Allerdings musste er sich eingestehen, dass sie schon wieder deutlich besser aussah als am Mittag auf der Intensivstation. Er war mehr als erleichtert, dass sie zur�ck an seiner Seite war, allerdings hoffte er von ganzem Herzen, dass sein Magen nun endlich Ruhe geben w�rde.

"Hallo, Holly," brachte er heiser hervor. Noch immer funktionierte seine Stimme nicht so, wie sie sollte. "Du hast einem alten Mann einen ganz sch�nen Schrecken eingejagt... Mach das nie wieder!" kr�chzte er nach einer Weile. Gleichzeitig sp�rte er, dass sein Verdauungstrakt noch immer keine Ruhe gab und erneut Unheil im Anmarsch war. Warum zum Teufel musste er immer so extrem auf dieses Schei�zeug reagieren?! Er hatte seit �ber 24 Stunden nichts gegessen und spuckte l�ngst nur noch Galle - das aber daf�r mit erstaunlicher Ausdauer. Da Dr. Moore den Teller mitgenommen hatte, sah es allerdings mit Auffangschalen denkbar schlecht aus, und so blieb Jethro nichts anderes �brig, als heftig zu klingeln und zu hoffen, dass eine der Schwestern schneller war als sein Magen - und nach M�glichkeit auch schneller als sein "Hinterausgang".

"Entschuldigung," konnte er gerade noch murmeln, als eine der Lernschwestern hereingest�rmt kam und ihm die Schale eine Zehntelsekunde zu sp�t in die Hand dr�ckte. Sie blieb wie Dr. Moore neben ihm stehen und versuchte, ihm die Sache so gut wie m�glich zu erleichtern, doch viel ausrichten konnte sie nicht. Jethros Magen schien regelrechte Krampfanf�lle auszul�sen, so dass der Agent sich immer wieder hilflos zusammenkr�mmte, nur um anschlie�end ein- oder zwei Mundvoll Galle auszuspucken und nach Luft zu schnappen.

Dann ging alles ganz schnell. Ehe Gibbs zwischen den Kr�mpfen auch nur reagieren konnte, beschloss sein Darm, dem Magen Konkurrenz zu machen und ebenfalls im Rekordtempo seinen Inhalt loszuwerden. Ein widerlicher Gestank breitete sich im Zimmer aus, und das letzte, was Jethro registrierte, war, dass Dr. Kinning pl�tzlich neben ihm stand.




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New PostErstellt: 04.02.09, 20:56  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Durch Gibbs� Brechanfall aufgeschreckt, fuhr Hollis erschrocken hoch. Am liebsten w�re sie aus dem Bett und an seine Seite gesprungen. Doch diverse Strippen hielten sie fest und s�mtliche Ger�te begannen Alarm zu schlagen. Daher konnte sie nur tatenlos zusehen, wie eine Schwester herein st�rzte und sich um ihren Freund k�mmerte. Vor lauter Angst nahm sie den sich ausbreitenden Gestank gar nicht wahr und bombardierte den heran eilenden Arzt sofort mit Fragen: �Was ist los? Was ist mit ihm?� Die blanke Panik stand ihr ins Gesicht geschrieben und es fiel ihr sichtlich schwer sich zu beruhigen.



[editiert: 05.02.09, 17:55 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 04.02.09, 21:28  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Dr. Kinning

Der alte Arzt war ebenfalls �berrascht, dass sein Patient noch immer krampfte und sich �bergab und nun auch noch einen Kreislaufkollaps nachlegte. Gleichzeitig registrierte er, dass die Dame im Nachbarbett dieser Zustand viel zu sehr aufregte, und er verfluchte sich innerlich, jemals dieser Zimmerbelegung zugestimmt zu haben. Er �berlie� Gibbs f�r einen Moment der Schwester, nachdem er relativ sicher war, dass der Patient im Augenblick stabil war. W�hrend er automatisch Dr. Moore um Unterst�tzung anpiepte, trat er an Hollis' Seite. "Machen Sie sich keine Sorgen, junge Frau. Sie d�rfen sich nicht so aufregen, sonst liegen Sie gleich genauso da. Es geht ihm..." gut, h�tte er beinahe gesagt, verkniff sich diese Bemerkung allerdings lieber. Gut war wohl doch ein bisschen �bertrieben. "Wir haben es im Griff," erkl�rte er stattdessen. "Er hat die Narkose nicht so gut vertragen, aber das geht vorbei. Sie k�nnen nichts f�r tun, nicht im Moment."

Dann trat er wieder auf die andere Seite der Trennwand, wo Jethro noch immer regungslos in einer unappetitlichen Lache lag. Fast gleichzeitig tauchten zwei weitere Pfleger mit einem neuen Bett auf und machten sich daran, den Patienten zu s�ubern und neu einzukleiden. Die Lernschwester, die aufgrund des Gestanks mittlerweile ebenfalls nicht mehr weit von einer Brechattacke entfernt war, riss beide Fensterfl�gel weit auf. Dr. Kinning hatte Gibbs rasch mit einer ersten Infusion versorgt und wartete nun geduldig, bis der Agent im sauberen Bett lag. Anschlie�end drehte er ihn vorsichtig auf den R�cken und spritzte ihm ein weiteres Medikament. "Komm schon, Junge," knurrte er leise. "Mit so einem Kreislauf h�ttest du nicht einmal die Grundausbildung �berleben d�rfen... los, Marine, k�mpf endlich!" Doch es dauerte noch endlose Minuten, ehe der Silberfuchs verwirrt die Augen aufschlug.

"Was... was ist passiert?" fragte er heiser. Seine Hand wanderte automatisch auf seinen Bauch. "Haben Sie Schmerzen?" fragte Dr. Kinning ernst. "Nein... ja... vielleicht..." stammelte Gibbs. "Eher... es ist... ja, habe ich.", beichtete er schlie�lich. Dr. Kinning nickte. "Ich gebe ihnen noch ein Schmerzmittel, dann wird es gleich besser. Die Infusion sollte ihrem Kreislauf wieder auf die Spr�nge helfen, und ein Mittel gegen �belkeit und Durchfall haben Sie auch schon bekommen. Meine G�te, haben Sie eigentlich auch irgendwelche Allergien, die Sie uns im Vorfeld lieber verschwiegen haben?! Solche Nachwirkungen habe ich seit zwanzig Jahren nicht mehr erlebt!" Der Agent brachte ein schwaches L�cheln zustande. "Nein... ich habe keine Allergien. Hatte ich noch nie." "Hm-hm," nickte Dr. Kinning, w�hrend er konzentriert eine weitere Spritze aufzog. "Dann drehen Sie sich bitte noch mal auf die Seite - ihren Bauch piesacke ich heute wohl besser nicht mehr." Der Agent zuckte nicht mit der Wimper, als Dr. Kinning die Nadel rasch in seinem Allerwertesten versenkte. Er war zu m�de und zu schwach, um etwas zu erwidern, und nachdem der alte Arzt sein Werk vollendet hatte, drehte er sich zur�ck auf den R�cken und wartete darauf, dass die Medikamente Wirkung zeigten. Er registrierte nicht einmal, dass in all der Aufregung niemand daran gedacht hatte, den Vorhang zwischen den Betten zu schlie�en.






[editiert: 04.02.09, 21:34 von Mrs. Mallard]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 04.02.09, 22:06  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis� Blutdruck hatte in der Zwischenzeit utopische Werte angenommen und Dr. Moore war kurz davor aus der Haut zu fahren. Mit einem raschen Griff zog sie den Trennvorhang zu und wandte sich an die Agentin. Jegliche Farbe war aus dem Gesicht ihrer Patientin gewichen und die �rztin war drauf und dran sie in ein anderes Zimmer zu verlegen. Doch durch den Schneesturm und damit verbundene Unf�lle war das Krankenhaus restlos �berf�llt. Daher blieb ihr nichts anderes �brig, als Hollis ruhig zu stellen. Bevor die junge Frau protestieren konnte, hatte sie schon ein Beruhigungsmittel in die Infusionskan�le bef�rdert und sah wie die Werte langsam nach unten gingen. �H�ren Mrs. Mann, wenn Sie und ihr Partner im neuen Jahr schnell hier raus wollen, sollten Sie sich schonen. Und nicht nur was die k�rplichen Teile betrifft.�

Hollis nickte Dr. Moore stumm zu und lie� sich ersch�pft ins Kissen sinken. Das neue Jahr klang in ihren Ohren so unglaubhaft und weit entfernt, obwohl es nur noch ein paar Stunden waren. Ohnehin kamen ihr die letzten Tage wie Monate vor und das ganze vergangene Jahr wie eine halbe Ewigkeit, an die sie sich nur noch schemenhaft erinnerte. Mit geschlossenen Augen h�rte sie wie die �rztin die T�r hinter sich ins Schloss zog und sie mit Jethro alleine lie�. Es dauerte eine Weile bis Hollis ihre Stimme wieder�fand und in den Raum hinein fragte: �Jethro, alles in Ordnung?�



[editiert: 05.02.09, 17:55 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 04.02.09, 22:39  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs blieb ersch�pft auf dem R�cken liegen, nachdem sich das Zimmer geleert hatte. Er d�ste automatisch ein und zuckte fast zusammen, als Hollis Stimme pl�tzlich zu h�ren war. "Bestens..." kr�chzte er leise. "Und selbst? Geht es dir gut?" Er schloss erneut die Augen und l�chelte, weil ihm klar wurde, dass sie so nie ein ordentliches Gespr�ch zustande bekommen w�rden. Beiden war die Sorge um den anderen wichtiger als die eigenen Probleme, und beide pfiffen mehr oder weniger auf dem letzten Loch. Aber sie wurden nicht m�de, dem anderen zu versichern, dass es halb so schlimm war. "Was h�ltst du von einem kleinen Mittagsschlaf?" fragte er heiser. "Ich glaube, den haben wir beide gerade bitter n�tig..." Hollis widersprach nicht, und gleich darauf waren beide fest eingeschlafen.


Leon Vance

Der NCIS-Direktor war durch ein wichtiges Telefonat aufgehalten worden. Nachdem er das Zimmer und den arroganten Hawaiianer verlassen hatte, hatte sich seine Frau gemeldet und ihn gebeten, noch einige Dinge f�r die abendliche Feier zu besorgen. Seufzend war Leon ihrer Bitte nachgekommen, hatte anschlie�end die Eink�ufe im Auto verstaut und machte sich nun erneut auf den Weg ins Hospital. Diesmal hatte er sogar an einen Strau� Blumen gedacht. Er atmete noch einmal tief durch und klopfte h�flich an die T�r mit der Nummer 141. Ein heiseres "Herein" war zu h�ren, und Vance trat ohne zu z�gern ein.

Im n�chsten Moment blieb er wie angewurzelt stehen. Er hatte vieles erwartet, aber nicht, seinen rangh�chsten Agenten in einem derart miserablen Zustand anzutreffen - und auch nicht mit einer blonden Frau im Nachbarbett. "Guten Tag, Ma'am," gr��te er h�flich, w�hrend er verdattert auf das hintere Bett zusteuerte. "Jethro..." Ihm fehlten die Worte. "Leon," antwortete der Agent und bem�hte sich um eine feste Stimme und eine aufrechte Sitzhaltung. "Das ist eine �berraschung. Was machen Sie denn in Nevada?" Der Direktor starrte ihn sprachlos an, fing sich jedoch schnell wieder. "Ich bin privat in der N�he, und ihre letzten Anrufe haben mich etwas mi�trauisch gemacht," gab er zu. "Telefonieren Sie immer, wenn Sie auf dem Behandlungstisch liegen?" Gibbs l�chelte schwach. "Nein... nur wenn Sie anrufen." Vance versuchte noch immer, sich den Schreck �ber das bleiche Gesicht seines Agenten nicht anmerken zu lassen. Auch Jethro setzte alles daran, sich vor seinem Vorgesetzten keine Bl��e zu geben. Gl�cklicherweise war mittlerweile wenigstens der �ble Gestank wieder dem �blichen Desinfektionsmittelgeruch gewichen.

"Agent Gibbs," wechselte Vance zum f�rmlichen Teil des Gespr�chs, "bitte, verraten Sie mir, was auf diesem Flughafen passiert ist und warum ich einem - zugegebenerma�en nicht gerade intelligenten - Cop erkl�ren muss, dass der NCIS eine Bundesbeh�rde ist?! Hatten Sie ihren Ausweis nicht dabei?!" Er konnte nich verhindern, dass seine Wut �ber die ganze Geschichte deutlich zu sp�ren war. Jethro wusste, dass ihm ohnehin ein offizielles Verfahren bevorstand, doch es hing viel davon ab, wie gut er Leon die Sache bereits jetzt verkaufen konnte. Mit Jenny w�re es ein geringeres Problem gewesen, doch Leon bevorzugte eine klare Einhaltung der Dienstvorschriften. M�hsam richtete er sich auf und versuchte zu erkl�ren, was passiert war. Es �rgerte ihn, dass er aus seinem gereizten Hals kaum Worte hervorbekam und immer wieder innehalten musste, um Luft zu schnappen. "Mrs. Mann... Mrs. Mann und ich..." keuchte er, "wir..." "Wer bitte ist Mrs. Mann?" schnappte Leon aufgebracht zur�ck, obwohl er bereits eine starke Vermutung hatte, was er als Antwort bekommen w�rde.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 05.02.09, 18:04  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

�

Hollis

Hollis hatte das Gespr�ch der beiden M�nner schweigend verfolgt. Sie kannte den Schwarzen nicht, hatte aber eine wage Ahnung um wen es sich handelte. Mittlerweile f�hlte sie sich auch ausgeruht und kr�ftiger als vor ein paar Stunden, so dass es ihr nicht mehr schwer fiel sich im Bett aufzusetzen. Der Ton des Mannes gefiel ihr nicht. Wieder einer, der der Meinung war den Sachverhalt einsch�tzen zu k�nnen. Es war ihr ziemlich egal, ob er wom�glich Gibbs� Vorgesetzer war oder nicht. Ihr gegen�ber konnte er nichts sagen, denn schlie�lich war sie seit einem Jahr im Ruhestand und niemanden mehr Rechenschaft schuldig. Daher richtete sie sich auf als ihr Name fiel und straffte automatisch die Schultern.

�Ich bin das�, antwortete Hollis mit fester Stimme in Vance Richtung. Sie hatte allerdings keine Lust dem Mann auf die Nase zu binden wer sie war und welchen Dienstgrad sie trug. Das war im Augenblick irrelevant und geh�rte ohnehin der Vergangenheit an. Aus diesem Grund versuchte sie dem Kerl auch erst einmal den Wind aus den Segeln zu nehmen. �Agent Gibbs und ich sa�en auf Grund eines Schneesturms auf dem hiesigen Flughafen fest und wurden unbeabsichtigt in eine Drogengeschichte verwickelt. Das Leben eines Kindes war in Gefahr und wir befanden uns in einer Ausnahmesituation. Wir sahen es als unsere Pflicht an zu helfen. Da war keine Zeit f�r Formalit�ten. Aus diesem Grund gibt es meiner Meinung nach nichts, wof�r sich Agent Gibbs rechtfertigen m�sste!� Nat�rlich hatte sie keine Zweifel, dass ihr Freund sich selbst verteidigen konnte, aber gesundheitlich f�hlte er sich momentan offensichtlich nicht ganz dazu in der Lage. Ihr Mine war ernst und verriet, dass sie nicht zulassen w�rde, dass er Jethro Vorw�rfe machte. Ihr war es ziemlich egal, welchen Rang der Mann begleitete und ob ihm ihre Worte passten oder nicht. Sie hatte schon w�hrend der aktiven Dienstzeit nicht mit ihrer Meinung hinter dem Berg gehalten und w�rde es auch jetzt nicht tun.

�Und mit wem bitte habe ich das Vergn�gen?�, wollte sie letztendlich wissen, nachdem sie ihrerseits den erkl�renden Teil�beendet hatte.



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New PostErstellt: 05.02.09, 21:32  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Leon Vance

Der Direktor wandte sich �berrascht um, als die Dame im Nachbarbett sich pl�tzlich in das Gespr�ch einmischte. Er beschloss, sicherheitshalber nicht zu fragen, warum sie mit seinem Agenten das Zimmer teilte - aber offensichtlich beruhten die im Hauptquartier kursierenden Ger�chte �ber die "zuk�nftige Ex-Frau Nummer 4" doch auf einer realen Grundlage. Und ausreichend Selbstbewusstsein schien sie ebenfalls zu besitzen.

"Leon Vance," stellte er sich vor und trat neben ihr Bett, um ihr h�flich die Hand zu reichen. "Ich bin der Direktor des NCIS, bei dem Special Agent Gibbs t�tig ist." Der scharfe Blick der Frau verriet ihm, dass sie sehr genau wusste, was das f�r eine Beh�rde war und was sie tat. Vermutlich hatte sie ebenfalls eine Agentenlaufbahn oder etwas �hnliches hinter sich, vielleicht war sie auch noch in Dienst. Da sie wesentlich munterer zu sein schien als Jethro, richtete er die n�chsten Fragen an sie - er war ohnehin gespannt, wie lange der Silberfuchs es zulie�, dass jemand anderes f�r ihn antwortete. So kannte er ihn gar nicht, und Vance h�tte geschmunzelt, wenn es nicht ein eindeutiges Zeiches gewesen w�re, dass es seinem Agenten sehr schlecht ging. "Dass Bundesagenten Zivilcourage zeigen und nicht einfach wegsehen, wenn neben ihnen Unrecht geschieht, ist durchaus zu begr��en," gab er schlie�lich zu. "Allerdings will mir noch nicht ganz klar werden, warum die �rtliche Polizei oder der Flughafensicherheitsdienst - in dessen Zust�ndigkeitsbereich so etwas f�llt - sich nicht ebenso gut darum k�mmern konnte. Agent Gibbs, Sie wissen, was ich von Selbstjustiz halte, nicht wahr? Bitte, erkl�ren Sie mir, warum Sie die Sache nicht den daf�r zust�ndigen Beh�rden �bergeben haben, sondern stattdessen offensichtlich in Wildwestmanier selbst gehandelt haben. Von den Versicherungssch�den will ich hier noch gar nicht reden, aber wenn ich das richtig sehe, werde ich eine Weile auf ihre Dienste verzichten m�ssen! Und ich bin nicht sehr begeistert, wenn meine Agenten ihren Urlaub dazu nutzen, sich krankenhausreif pr�geln zu lassen!!"


Gibbs

Jethro k�mpfte noch immer um einen regelm��igen Atem. "Der Flughafen wurde evakuiert," kr�chzte er m�hsam. Er war froh, dass Hollis ihm eine kleine Verschnaufpause verschafft hatte, doch so weit wie m�glich wollte er selbst mit Leon sprechen. Allerdings ahnte er, dass das nicht unbedingt sehr weit sein w�rde. "Das Personal hatte keine Kapazit�ten, und wenn wir ihn h�tten laufen lassen, w�re er jetzt �ber alle Berge." Bereits jetzt war er so heiser, dass Vance ihn kaum verstand. "Er h�tte das Kind zu Brei geschlagen. Und was Pr�geln angeht - ich stimme Ihnen zu, ich kann mir ebenfalls sch�nere Orte vorstellen, meinen Urlaub zu verbringen!!" Er legte seine letzte Kraft in diesen Satz, um Vance klarzumachen, dass er auf die Konseqenzen der "w�nschenswerten Zivilcourage" durchaus gerne verzichten konnte. Freiwillig war er mit Sicherheit nicht hier, das musste selbst Vance klar sein.




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New PostErstellt: 05.02.09, 23:19  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Leon

Ihre Vermutung war somit doch richtig und Hollis ergriff die ihr gereichte Hand. Das war also der neue Direktor des NCIS. Obwohl sie keine Idee hatte, h�tte sie sich den Mann irgendwie anders vorgestellt. Er hatte absolut nicht mit Jennifer Shepard, seiner Vorg�ngerin, gemein und es fiel ihr schwer den Mann einzusch�tzen. Er reagierte allerdings sehr souver�n auf ihre Schilderung und hielt sich auch sonst mit seiner Reaktion bedeckt. Seine Frage, zum Verbleib der �rtlichen Polizei, war nat�rlich berechtigt und Hollis h�rte schweigend zu, als Gibbs ihm eine Antwort gab. Schlie�lich mussten die zwei dienstlich mit einander auskommen und da war es nicht gut, wenn sie sich einmischte. Au�erdem rundete Gibbs das Gespr�ch sehr gut ab und gab ihr keinen Grund mehr einzugreifen.

Der Direktor sah zwischen den beiden geschundenen Gestalten hin und her. Er fragte sich unweigerlich, was das f�r ein Mann gewesen sein musste, der die beiden so zurichtete. Da sein Chefermittler im wahrsten Sinne des Wortes auf dem letzte Loch pfiff, wandte er sich direkt an die Frau: �Haben Sie eigentlich auch einen Namen zu dem Kerl, dem Sie die ganze Misere zu verdanken haben? Und was ist mit den Beweismitteln? Wurden die sichergestellt? Haben Sie irgendwelche Beweise f�r das was geschah?�

F�r die ehemalige Agentin kamen die Fragen des Direktors nicht �berraschend, aber trotzdem in geballter Ladung. Wortlos griff sie nach dem zotteligen Teddy an ihrer Seite und reichte ihm Vance. �Hier bitte, da haben Sie ihren Belastungszeugen. Er hatte ziemlich viel Ecstasy im Bauch und ist leider immer noch nicht vernehmungsf�hig. Sein Dealer hei�t Ethan Finch. Ein ungepflegter Wei�er Mitte Drei�ig mit halblangen Haaren, der das neuen Jahr dank schlagkr�ftigem Unterst�tzung�, dabei dachte sie schmunzelnd an Dr. Kody und seine Kr�cke �in einer Gef�ngniszelle begr��en darf. Haben Sie sonst noch Fragen?�, wollte Hollis wissen und sah Vance herausfordernd an. Zu einem anderen Zeitpunkt und an einem anderen Ort h�tte sie dem Mann jederzeit bereitwillig Auskunft gegeben, aber im Augenblick war sie nicht sonderlich in Stimmung dazu. Die OP und das ganze Drumherum waren auch f�r sie zu viel gewesen.



[editiert: 06.02.09, 10:14 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 05.02.09, 23:46  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs + Vance

Schmunzelnd reichte Leon den Teddy wieder zur�ck. "Sehr freundlich, aber hier ist er in seinem derzeitigen Zustand sicher besser aufgehoben. Und so wie Sie es schildern, wird Ethan Finch auch im n�chsten Jahr noch zur Verf�gung stehen. Agent Gibbs, ich gehe davon aus, dass Sie mir die Einzelheiten zukommen lassen, wenn Sie... wenn Sie wieder auf den Beinen sind." Er trat noch einmal neben Gibbs' Bett. "Dann bleibt mir nicht mehr viel, au�er Ihnen beiden eine gute Genesung zu w�nschen, und nat�rlich einen guten Start ins neue Jahr... nun, so gut er unter diesen Umst�nden eben sein kann. Jethro, erholen Sie sich gut." Er blickte seinem rangh�chsten Agenten fest in die Augen, und Gibbs erwiderte diesen Blick. "Das werde ich, Sir," grinste er schwach. "So schnell kriegt man mich nicht kaputt."

In diesem Moment betrat Dr. Kinning den Raum und blickte den Besucher �berrascht an. "Du liebe G�te, was ist denn hier f�r ein Verkehr?! Daf�r, dass sie beide nicht aus Nevada kommen, haben sie aber verdammt viele Besucher!" Er blickte Leon an, der h�flich in Richtung T�r getreten war. "Ich werde nicht l�nger st�ren, Doktor," versicherte er. "Ich wollte ohnehin gerade gehen. Auf Wiedersehen!" Nachdem Vance verschwunden war, trat der alte Arzt zun�chst zu Hollis und pr�fte die Werte der Ger�te. Offensichtlich war er zufrieden, denn als n�chstes trat er zu Jethro und versicherte sich noch einmal, dass der Vorhang geschlossen war. Gibbs gab sich gr��te M�he, m�glichst fit zu wirken, doch Leons Besuch hatte seine Kraftreserven bereits wieder verbraucht. Er hoffte inst�ndig, dass Dr. Kinning gerade keine Folterattacken plante, denn die w�rde er in seiner derzeitigen Verfassung nicht akzeptabel hinter sich bringen k�nnen.

Dem alten Arzt entging die unterschwellige Sorge in den Augen seines Patienten nicht. "Keine Sorge," beruhigte er ihn. "Sie erinnern sich sicher noch, was ich bereits gestern angedeutet habe, oder?" Er nahm einige saubere T�cher von einem Stapel und schlug die Bettdecke zur�ck. "Ihre Werte sind zufriedenstellend, nach allem, was ich bisher wei�, scheinen ihre Nieren zu funktionieren. Ihr Blutdruck ist noch zu hoch, aber das muss nicht unbedingt von den Nieren kommen. Zumindest ist ihre Fl�ssigkeitsbilanz in Ordnung, wenn Sie wissen, was ich damit meine." Jethro brauchte einen Moment, bis er begriff, worauf der Mediziner hinaus wollte. Dann allerdings zog er rasch das Hemd nach oben und warf einen kurzen Blick auf seinen noch immer verkabelten Intimbereich. "Sie wollen sagen, dass ich jetzt wieder alleine pinkeln darf, sehe ich das richtig?!" fragte er hoffnungsvoll. Dr. Kinning lachte. "Ganz richtig. Sie bekommen eine Ente, laufen sollten Sie im Moment besser noch nicht." Er bedeutete seinem Patienten, sich hinzulegen und machte sich rasch ans Werk. Jethro sog scharf Luft durch die Z�hne, da sein bestes St�ck durch den Fremdk�rper ziemlich gereizt und empfindlich war. Doch die ganze Aktion war schnell vorbei, und Jethro atmete erleichtert auf.

"Das war es auch schon f�r heute," schloss der Mediziner, als er seine Sachen zusammen packte. "Es sei denn, Sie planen den Jahreswechsel mit weiteren Brechattacken zu verbringen. Aber das scheint ja zum Gl�ck nachgelassen zu haben." Jethro nickte. "Vielen Dank," kr�chzte er. "Ich habe nur noch eine Bitte... w�rden Sie den Vorhang wieder aufmachen?" Dr. Kinning lachte und kam der Bitte nach. "Aber nur, wenn Sie beide anst�ndig bleiben... Agent W�rfelhusten, sie haben mir n�mlich immer noch nicht erkl�rt, was die Lady gestern in ihrem Bett verloren hatte. Noch so eine Aktion, und ich bringe Sie woanders unter - haben wir uns verstanden?!" Jethro nickte noch einmal und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Danke, Doktor."






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New PostErstellt: 06.02.09, 10:41  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Erleichtert, dass das Gespr�ch mit dem Direktor glimpflich ausgegangen war, spielte Hollis Gedankenverloren mit dem braunen Teddy. F�r den ersten Eindruck schien der Mann recht vern�nftig und umg�nglich zu sein. Zumindest ihrer Meinung nach. Wie Gibbs das sah, konnte sie schlecht beurteilen, denn wie so vieles, z�hlte das mit Sicherheit zu den Dinge �ber die er nicht gern sprechen w�rde. Ebenso wenig wie �ber den Tod der Direktorin, der ihn, da war sich Hollis ganz sicher, bestimmt ziemlich mitgenommen hatte. Doch das waren Gedanken, die jetzt nicht hierher geh�rten und nebens�chlich waren. Daher lauschte Hollis aufmerksam auf jedes Wort hinter dem Vorhang und schmunzelte als sie mitbekam um was es ging. Das war immerhin eine positive Nachricht und sie freute sich f�r ihren Freund. Als der Arzt schlie�lich den Vorhang wieder aufzog und ihnen beiden einen strengen Blick zu warf, konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. Obwohl sie sich nicht mehr genau erinnern konnte, wusste sie noch, dass sie vor ihrer OP im Bett nebenan gelegen hatte. Welchen Eindruck musste das wohl auf die �rzte gemacht haben? Sie r�usperte sich und hob die Augenbrauen. �Uhm... ich glaube, wir werden uns im alten Jahr gedulden k�nnen.�

Dr. Kinning lachte. �Ja, das w�rde ich ihnen und ihrer Gesundheit auch raten. Also dann, ruhen Sie sich aus und im neuen Jahr sieht die Welt bestimmt noch besser aus.� Mit diesen Worten lie� er die beiden allein.

Hollis schob sich ein St�ck nach oben, um Gibbs besser sehen zu k�nnen und l�chelte ihm zu. �Sch�n das es bei dir auch vorw�rts geht. Mit einen bisschen Gl�ck sind wir vielleicht doch schneller hier weg als wir denken.� Ihr Optimismus war zwar weither geholt, aber was sollte sie sonst sagen, um sich nicht erneut ins Ged�chtnis zu rufen, wo sie sich noch immer befanden. Bis vor ein paar Tagen h�tte sie nie im Traum daran gedacht Silvester auf diese Art zu verbringen. Allerdings h�tte sie auch nie zu hoffen gewagt dies, unter welchen Umst�nden auch immer, mit Gibbs zu tun. Wahrscheinlich h�tte sie diesen Tag dann irgendwo mit Nick verbracht und w�re nie in den Genuss gekommen an ihre alte Liebe anzukn�pfen. �Und was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Abend? Champagner zum Ansto�en werden wir wohl selbst mit Bestechung hier nirgends auftreiben k�nnen.� Sie lachte auf und merkte gleichzeitig, dass sie ihre frisch operierten Rippen noch nicht allzu sehr belasten durfte. �Was ich dich eigentlich fragen wollte�, f�gte sie dann hinzu. �Was meinte Vince... Vance... oder wie auch immer er hei�t, vorhin eigentlich damit, dass du ihn vom Behandlungstisch angerufen hast? Du bist ziemlich verr�ckt. Wann und wo hast du denn telefoniert?�



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New PostErstellt: 06.02.09, 11:15  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

OOC: Sitze im PC Raum und soll eigentlich arbeiten, konnte mir eine Antwort aber nicht verkneifen. Schrankwand schon sauber?! *gg*

Gibbs


Der Ermittler konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er Hollis Frage vernahm. "Es ist nicht so, wie du denkst," brachte er hervor. "Er... er hat mich angerufen, und ich wusste, dass er wegen dem idiotischen Cop vom Fr�hst�ck ziemlich sauer sein w�rde. Also bin ich drangegangen - zugegeben keine sonderlich gute Idee, Dr. Kinning hat einfach weitergemacht, und ich f�rchte, ich habe das Trommelfell meines guten Direktors ziemlich strapaziert..." Er grinste noch immer. "Leon und ich kennen kennen uns schon ziemlich lange, musst du wissen. Er ist ein... ein sehr genauer Mensch, und eine ganz andere Generation Agent als ich."

Seine kaum noch vorhandene Stimme zwang ihn zu einer Pause. "Und was den Abend angeht... ich brauche keinen Champagner, so lange du in der N�he bist." Er blickte Hollis an. "Aber ich gebe zu, dass ich im Moment sehr m�de bin und gern etwas schlafen w�rde. Magst du mich rechtzeitig wecken?"




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New PostErstellt: 06.02.09, 11:53  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�Ich werde es versuchen�, gab sie zur�ck und war sich aber ziemlich sicher, dass keiner von ihnen beiden den Jahreswechsel mitbekommen w�rde. Daf�r waren sie einfach zu erledig. W�hrend Gibbs neben ihr den Schlaf der Gerechten schlief, lie� Hollis sich eine Weile sp�ter das Abendbrot schmecken und plauderte eine Weile mit einer jungen Schwester. Dann �berkam auch sie eine bleierne M�digkeit und sie schlief bis zum n�chsten Morgen fest durch. Erst das �bliche allmorgendliche Treiben, von Blutziehen bis hin zu Blutdruckmessen holte sie aus dem Schlaf.

�Guten Morgen und ein gesundes Neues Jahr�, begr��te sie Dr. Moore mit einem freundlichen L�cheln und f�hlte gleichzeitig ihren Puls. �Der Jahreswechsel scheint ihnen gut getan zu haben. Ihre Werte sind hervorragend und wir k�nnen Sie heute von all den l�stigen Kabeln befreien. Zum Gl�ck sind Sie auch in ihrem Bett geblieben. Ich bin ausgesprochen zufrieden mit Ihnen.�

Hollis schmunzelte und senkte verlegen den Blick. Die Bettgeschichte w�rde ihr wohl noch eine Weile anh�ngen. Nur gut, dass sie hier niemand kannten. Sie wollte lieber nicht wissen, was Gibbs� Kollegen zu alledem gesagt h�tten. Vor allem f�r DiNozzo w�re die Story ein gefundenes Fressen gewesen. Bei dem NCIS- Direktor ging sie allerdings davon aus, dass er seri�s genug war die Geschehnisse f�r sich zu behalten.

�Das w�nsche ich ihnen auch�, erwiderte sie daraufhin und griff nach der Hand der �rztin. �Danke f�r alles und verzeihen Sie mir, dass ich so viele Umst�nde gemacht habe. Ich wei�, es war dumm von mir die Sache wegen der Narkose nicht zu verschweigen.�

�Schon gut�, wehrte Dr. Moore ab und t�tschelte ihre Hand. �Vielleicht sollten Sie im Nachhinein trotzdem mal versuchen mit jemanden �ber all das zu reden. Sie wissen schon was ich meine, die Sache mit ihrem Bruder und so...�

Irritiert sah Hollis die Doktorin an. Wie kam sie darauf und was wusste sie �ber Colin? Doch bevor die Agentin die alte �rztin fragen konnte, war die schon ins n�chste Zimmer verschwunden.



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New PostErstellt: 06.02.09, 12:58  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs schlief tief und traumlos und bemerkte nichts von den Feierlichkeiten zum Jahresbeginn. Erst als die Fr�hschicht ihren Dienst antrat und ihn behutsam weckte, �ffnete er verschlafen die Augen. M�de lie� er die �blichen Prozeduren �ber sich ergehen und war �berrascht, als eine der Schwestern ihm einen Teller mit Fr�hst�ck vorsetzte. Sie bemerkte seinen Blick und grinste. "Dr. Kinning sagt, sie k�nnen ruhig etwas essen, wenn Sie sich dazu in der Lage f�hlen." Jethro nickte und schwieg. Erst als die Schwester verschwunden war, wandte er sich Hollis zu. "Ein frohes neues Jahr," fl�sterte er leise. "Wie war das noch mit dem Wecken?!" Er schob sich vorsichtig ein St�ck Brot in den Mund und grinste. "Und, irgendwelche guten Vors�tze f�r 2009?"




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New PostErstellt: 06.02.09, 22:52  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

W�hrend Gibbs sich das Fr�hst�ck schmecken lie�, hatte Hollis ihres schon beiseite geschoben. Sie hatte keinen Appetit und sah stattdessen ihm zu. �Das w�nsche ich dir auch�, erwiderte sie mit einem Schmunzeln und f�gte hinzu. �Nein, eigentlich nicht. Mir ist ehrlich gesagt nicht einmal wie Neujahr. Es ist alles irgendwie. Ach ich wei� auch nicht.� Die Chancen in ein paar Tagen hier raus zu sein standen scheinbar ganz gut, aber obwohl sie sich dar�ber freute, bereitete es ihr auch Angst. Was w�rde dann sein? Sie w�rde nach Hawaii zur�ck fliegen und er nach D.C. Sein Vorschlag mit San Diego war verlockend und sch�n, aber in ihrem Zustand einfach nicht realisierbar. Wer konnte schon wissen was in ein paar Wochen war. Wie er daheim �ber die ganze Sachen mit ihnen beiden denken w�rde. Und ob er nicht wom�glich wieder kalte F��e bekam. �Und du? Wie sieht deine Planung f�r das neue Jahr aus? Wirst du wieder ein Boot bauen oder hast du wom�glich schon eins halbfertig im Keller stehen?� Sie wollte sich ihrer Bedenken nicht anmerken lassen, hatte aber keine Ahnung�was sie sonst sagen sollte.



[editiert: 07.02.09, 17:51 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 07.02.09, 00:07  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs kaute bed�chtig sein Brot zu Ende, ehe er antwortete. "Ehrlich gesagt... ich habe noch nie viele Vors�tze zum neuen Jahr gefasst. Als Kind sicherlich, aber irgendwann kam der Punkt, an dem ich gemerkt habe, dass der erste Januar auch nur ein Tag im Kalender ist." Er schwieg und trank einen Schluck des unvermeidlichen Kr�utertees. Allerdings musste er zugeben, dass die warme Fl�ssigkeit seinem wunden Hals sehr gut tat. "Ich meine, es ist nicht so, dass ich nie Vors�tze fassen w�rde," fuhr er schlie�lich fort. "Es waren nur andere Momente, die mich dazu gebracht haben, mein Leben zu dem jeweiligen Zeitpunkt unter die Lupe zu nehmen und Konsequenzen daraus zu ziehen." Er bemerkte Hollis fragenden Blick und grinste. "Sagen wir, Dianes Golfschl�gerattacke war einer dieser Momente." Er griff erneut nach der Tasse und nahm einen ausgiebigen Schluck.

"Pl�ne... das ist eine gute Frage. Eigentlich hatte ich nicht geplant, so lange hierzubleiben, um damit mal anzufangen. Allerdings denke ich nicht, dass ich noch l�nger als zwei oder drei Tage hierbleiben muss - bisher war es jedenfalls nie ein Problem, sich auf eigene Gefahr selbst zu entlassen. Ich wei� nat�rlich nicht, wie das bei dir aussieht, und was Herr und Frau Doktor dazu sagen. Und so lange du hierbleiben musst, werde ich ebenfalls bleiben, wenn sie mich nicht rauschmei�en. Ich muss zugeben, einen Mediziner wie Kinning habe ich noch nie getroffen, aber er ist ein ausgesprochen angenehmer Vertreter seiner Zunft." Er lachte, als er seine Teetasse auff�llte, doch er wurde rasch wieder ernst. "Eigentlich habe ich noch eine knappe Woche Urlaub, aber es wird nun sicher etwas l�nger dauern, bis ich wieder vern�nftig arbeiten kann - und bevor ich mich mit sinnlosem Papierkram langweile, habe ich noch gen�gend �berstunden angesammelt."

Er blickte Hollis fragend an. "Wenn wir das hier hinter uns gebracht haben, m�chte ich gerne erst einmal nach Washington zur�ck. Ich... ich brauche dringend ein paar saubere Klamotten, und ich denke, ich sollte mit Leon einige Sachen pers�nlich kl�ren, ehe die Versicherungsabteilung das Verfahren beantragt. Au�erdem... kann ich in meinem Keller immer noch am besten zur Ruhe kommen, und ich brauche dringend ein paar Tage davon. Aber dann... Wie sehen deine Pl�ne aus? M�chtest du sofort nach Hawaii zur�ck oder kannst du dir vorstellen, einen kleinen Umweg �ber D.C. und Kalifornien zu nehmen?" Er wagte nicht vorzuschlagen, ob sie nach dem Besuch in San Diego erneut mit ihm nach Washington zur�ckkehren wollte. Er wusste nur, dass er sie zu diesem Zeitpunkt dringender brauchen w�rde als je zuvor - und dass ihre Beziehung gleichzeitig auf eine enorme Probe gestellt werden w�rde.

"Oh, und was das Boot angeht," f�gte er rasch hinzu, "der Aufbau der Kelly steht noch immer in meinem Keller und vielleicht werde ich n�chstes Jahr um diese Zeit schon mit ihr die Weltmeere befahren." Er sprach nicht aus, dass dies sehr wesentlich davon abhing, wie viel Zeit er im neuen Jahr in seinem Keller verbringen w�rde. Auch seinen vagen Traum, auf der Kelly nicht immer allein zu sein, fasste er nicht in Worte. Es war noch zu fr�h f�r derartige Hoffnungen.




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New PostErstellt: 07.02.09, 18:18  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

�

Hollis


Die Aussichten, dass Gibbs bald entlassen werden konnte, klangen gut und Hollis freute sich f�r ihn. Wie es nach der OP allerdings bei ihr aussah, hatte sie Dr. Moore bisher noch nicht fragen k�nnen. Hollis ging allerdings davon aus, dass ihre Chancen ebenfalls nicht schlecht standen. Sobald die �rztin wieder auftauchte, w�rde sie sie gleich darauf ansprechen. Bei Jethro n�chsten Worten machte ihr Herz allerdings einen doppelten Satz. Hatte er sie tats�chlich gerade gefragt, ob sie ihn nach der ganzen Misere nach D.C. begleiten wollte? War das ein Traum oder echt? Die blonde Frau konnte es vor lauter Gl�ck gar nicht fassen. Schon sein Angebot ihn nach Kalifornien zu begleiten, hatte sie kaum glauben k�nnen und nun auch noch das. Sie war sprachlos und brauchte einen Moment bis sie die richtigen Worte fand.

�Uhm ja... ich wei� gar nicht was ich sagen soll. Ist das wirklich dein Ernst?�, frage sie ungl�ubig. Bevor er darauf jedoch antworten und ihre Reaktion wom�glich falsch deuten konnte, sah sie zum ihm hin�ber und f�gte sie schnell hinzu. �Ja, nat�rlich. Ich begleite dich furchtbar gern. E-es macht mir nichts aus. An der Uni sind f�r mich im ersten Quartal noch keine Vorlesungen geplant und auch sonst habe ich momentan keine weiteren Verpflichtungen auf Hawaii.�

Vor lauter Aufregung hatte sie viel zu schnell gesprochen und holte erst einmal tief Luft. Sie kam sich vor wie ein aufgeregter Teenager vor einer gro�en, bevorstehenden Reise. �Oh Gott, so aufgeregt war ich lange nicht mehr�, gestand sie Gibbs lachend und sch�ttelte leicht den Kopf. �Toll, h�tte ich das ein paar Monate fr�her gewusst, dann h�tte ich mein Haus in D.C. nicht Knall auf Fall verkauft.� Sie zwinkerte ihm zu. �So habe ich allerdings einen guten Grund bei dir �bernachten zu k�nnen.� Erst in diesem Moment wurde Hollis bewusst, dass sie das mit ihrem Haus wahrscheinlich noch gar nicht erw�hnt hatte. Es gab bisher noch keine Gelegenheit dazu. Doch nun war es raus und tat sicherlich auch nichts weiter zur Sachen, denn der Vorschlag kam immerhin von ihm. �Ich kann allerdings nur hoffen, dass es in D.C. nicht so kalt wie hier ist, denn sonst muss mich neu einkleiden. Und deine Waschmaschine werde ich wohl auch in Beschlag nehmen m�ssen.�



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New PostErstellt: 07.02.09, 22:08  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der� Silberfuchs lachte, als er das Ausma� von Hollis �berraschung registrierte. Es freute ihn ungemein, dass sie ihn begleitenwollte, und er hoffte, dass er sich selbst nicht �bersch�tzt hatte. Tief in seinem Innern regte sich die leise Sorge, dass ihm ihre dauerhafte N�he vielleicht zu viel werden k�nnte und er - da sie ja bei ihm wohnen w�rde - keinen R�ckzugsraum mehr besa�. Aber er verdr�ngte diese Sorge rasch. Sein Haus war gro� genug, dass zwei Menschen sich darin aus dem Weg gehen konnten, wenn es n�tig sein w�rde.

"In D.C. ist es vermutlich noch k�lter als hier," lachte er dann. "Aber ich kann dir sicherlich mit ein paar Sachen aushelfen, und meine Waschmaschine steht jederzeit zu deiner Verf�gung."� Zeit zum� Shoppen w�rde sie ebenfalls genug haben, wenn er sich mit Leon auseinander setzte. Der Chefermittler schmunzelte, als er an sein Team dachte. DiNozzo w�rden vermutlich die Augen aus dem Kopf fallen, wenn Hollis pl�tzlich hinter ihm aus dem Aufzug trat. Doch Jethro genoss es in gewisser Weise, dieSpekulationen um sein Privatleben erneut ein bisschen anzufachen. Er am�sierte sich einfach immer zu sehr, wenn Tony vor Neugierde beinahe platze, Ziva mit einem einzigen Blick Bescheid wusste und McGee vor Schreck rote Ohren bekam. Getr�bt wurde die Aussicht auf dieses Spektakel nur von der Tatsache, dass er dabei auf ein paar Kr�cken angewiesen war. Und das w�rde insbesondere Abby zu �berf�rsorglichen Reaktionen veranlassen. Auch Ducky w�rde er erkl�ren m�ssen, was passiert war, doch zum Gl�ck w�rde der alte Pathologe ihn erstens verstehen und zweitens die Unterlagen von Dr. Kinning anfordern.

Als h�tte man ihn gerufen, tauchte der alte Mediziner in diesem Moment in der Zimmert�r auf. "Guten Morgen, Ladies and Gentlemen!" begr��te er die beiden Patienten gutgelaunt. "Sind Sie wohlbehalten im neuen Jahr angekommen? Ah, wie ich sehe, schmeckt es ihnen bereits wieder!" Er hatte bemerkt, dass Jethro noch immer langsam kaute. "Und Sie sollten auch besser etwas essen," legte er Hollis nahe. "Sie werden die Kraft brauchen." Er blickte die blonde Frau noch einmal ernst an und wandte sich dann dem Agenten zu.

"Ausgeschlafen, Agent Sunshine?!" fragte er munter, w�hrend er Blutdruck und Puls des Patienten pr�fte. "Und Sie haben Ihren gesamten Tee ausgetrunken - sehr l�blich!!" Er vertiefte sich einen Moment lang in seine Akte und steckte anschlie�end die H�nde in die Kitteltasche. "Wenn ihr Kreislauf so stabil bleibt, wie er ist, k�nnen Sie heute nachmittag das erste Mal aufstehen," k�ndigte er an. "Aber erst, wenn ich Ihnen das Okay dazu gebe, und zun�chst nur unter Aufsicht? Klar?!" Jethro nickte und grinste gleichzeitig von einem Ohr zum anderen. Der alte Mediziner kannte�seine Pappenheimer�verdammt gut. "Gut," grinste Dr. Kinning zur�ck. "Dann bleibt nur noch ihre Thromboseprophylaxe �brig. Die wird ihnen noch eine Weile erhalten bleiben - wollen Sie es direkt selbst versuchen?" Jethro erinnerte sich dunkel, dass Dr. Kody ebenfalls etwas in der Art angek�ndigt hatte. "Je eher ich es lerne, desto besser, oder nicht?" fragte er zur�ck und nahm dem Arzt die Spritze aus der Hand. Der Mediziner sah mit Argusaugen zu, als der Silberfuchs sich nach kurzem Z�gern selbst das Medikament verabreichte. "Halb so wild," stellte er anschlie�end fest. "Das wird kein Problem sein." Dr. Kinning nickte zufrieden. "Dann ruhen Sie sich einfach noch ein bisschen aus," schlug er vor. "Es wird ihnen gut tun. Und ich werde Schwester Susanna Bescheid sagen, dass Sie Ihnen neuen Tee bringt�- ich sehe schon, der bekommt Ihnen!"

Jethro lachte, als der Mediziner das Zimmer verlie�. "Daran habe ich ja noch gar nicht gedacht," seufzte er dann. "Thrombose," f�gte er nach Hollis fragendem Blick hinzu. "Die Fluggesellschaften wollen immer gern ihren Allerwertesten in Sicherheit bringen, vermutlich m�ssen wir zuerst einen Haftungsausschluss unterschreiben, bevor wir �berhaupt irgendwo an Bord gehen d�rfen..." Er lachte noch immer. Denn was sollte bei so einem Jahresbeginn schon noch gro�artig schiefgehen?





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Hollis Mann
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New PostErstellt: 08.02.09, 19:49  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Dr. Kinning hatte mittlerweile das Zimmer verlassen und Hollis verstand nun auch was der Silberfuchs meinte. Sie grinste ihn breit an. In der Beziehung hatte er wohl recht, allerdings wagte sie noch immer zu bezweifeln, dass Dr. Moore sie schon in zwei oder drei Tagen entlassen w�rde. Die OP war immerhin nicht ohne gewesen. Doch dar�ber wollte sie sich in diesem Moment nicht den Kopf zerbrechen, vielleicht lag sie mit ihrer Vermutung falsch. �Nun wir werden sehen�, erwiderte sie daher und zog eine Augenbraue hoch. �So lange du es auf die Reihe bekommst dich selber zu spritzen und ich das nicht machen muss, sehe ich der Thrombosesache mit ruhigem Gewissen entgegen.� Den Gedanken, Gibbs eine Spritze geben zu m�ssen, fand sie nicht sonderlich prickelnd. Das hatte nat�rlich nichts mit ihm zu tun, daf�r war einzig und allein ihre Abneigung gegen�ber Spritzen verantwortlich. Aber das schien er zum Gl�ck ganz gut in Griff zu haben und daher brauchten sie auch nicht weiter dar�ber zu reden. Schmunzelnd meinte sie stattdessen: �Oh-ha, daf�r bin ich allerdings verdammt gespannt auf die Gesichter deiner Mitarbeiter in D.C. wenn sie dann mitbekommen, dass du mich aus dem Weihnachtsurlaub mitgebracht hast. Das wird ein Spa�.�

�Ja, das glaube ich auch�, h�rte Hollis pl�tzlich Nicks tiefe Stimme am Eingang und fuhr herum. Die Operationsnarbe quittierte ihr diese Drehung sofort mit einem unangenehmen Ziehen und sie sog scharf die Luft ein. Keiner von ihnen beiden hatte das �ffnen der T�r geh�rt, geschweige denn das jemand eingetreten war. Erschrocken sah den dunkelhaarigen Mann an und wusste im ersten Moment nicht was sie sagen sollte. Sie hatte vor lauter Freude und Aufregung �ber Gibbs� Vorschlag, seine Anwesenheit ganz vergessen.

Nick stand mit ernsten Blick in der T�r und lie� resigniert einen Strau� Blumen in der Hand sinken. Der Agent teilte immer noch das Zimmer mit Hollis und soviel wie der Hawaiianer von ihrem Gespr�ch mitbekommen hatte, schienen sie tats�chlich sehr vertraut in ihrem Umgang miteinander. Die Erkenntnis, dass Hollis den Grauhaarigen angeblich nach Washington begleiten wollte, best�rkte seinen Verdacht zunehmend. �K�nntest du mir endlich erkl�ren was hier l�uft? Was willst du in D.C.? Deine �rztin sagte mir geradeeben, dass du fr�hestens in einer Woche entlassen werden kannst und dir dann daheim Ruhe g�nnen sollst. Daher dachte ich, du kommst mit mir zur�ck nach Hawaii!�

�Nick, ich...� Hollis musste schlucken. So hatte sie sich das Gespr�ch mit ihm nicht vorgestellt und Jethros Anwesenheit erleichterte die Situation auch nicht sonderlich. �Es tut mir leid�, begann sie dann geradeheraus. �Ich werde nicht mit dir zur�ck kommen, nicht heute und auch nicht in einer Woche. Jethro und ich... Also wir, wir kennen uns schon l�nger und waren...� Sie holte tief Luft und sah direkt in das ver�rgerte Gesicht des Professors. �... vor meiner Zeit in Hawaii zusammen.�

Dem Professor entglitten jegliche Gesichtsz�ge �Du hast mich mit IHM die ganze Zeit zum Narren gehalten.�, dabei warf er einen bitterb�sen Blick zu dem Agent im Bett. �Mit ihm�, stie� er noch einmal mit knirschenden Z�hnen hervor. �Hollis warum? Warum tuest du dir das noch einmal an?� Mittlerweile hatte er eins und eins zusammengez�hlt. Obwohl Hollis ihm nie konkret etwas von ihrer vorangegangenen Beziehung erz�hlt hatte, war ihm doch bewusst gewesen, dass sein Vorg�nger ihr m�chtig wehgetan hatte. Aus diesem Grund war ihre Reaktion ein noch gr��erer Schock f�r ihn.

Hollis hob entschuldigend eine Hand. �Nick, es tut mir leid. Ich liebe ihn.�

Doch der Professor wollte nichts h�ren und knallte w�tend den Strau� Blumen auf den Boden.



[editiert: 08.02.09, 20:22 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 08.02.09, 20:58  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Auch der Silberfuchs hatte nicht darauf geachtet, dass Nick hereingekommen war. Genauer gesagt hatte er die Anwesenheit des Hawaiianers mittlerweile vollkommen vergessen und musste sich sehr zusammenrei�en, um seine �berraschung nicht zu zeigen. Aufmerksam verfolgte er das Gespr�ch zwischen Hollis und Nick. In gewissem Sinne tat der Mann ihm leid, er meinte es ernst mit Hollis und musste nun auf diese Weise erfahren, dass sie seine Gef�hle nicht teilte. Kein sch�ner Weg, wie Jethro sich aus eigener Erfahrung erinnerte. Er h�tte es beiden geg�nnt, in Ruhe miteinander sprechen zu k�nnen, aber er konnte im Moment nun einmal nicht aufstehen und gehen - ebensowenig wie Hollis. Und die war im Moment vermutlich ebenso wenig in der Lage, sich selbst zu verteidigen, wie er es w�hrend Leons Besuch gewesen war.

"Mr. Marshall..." begann er leise, aber bestimmt, nachdem der Professor die Blumen auf den Boden geklatscht hatte. "Mr. Marshall, ich denke nicht, dass es Hollis' Absicht war, Sie zum Narren zu halten. Und ich kann Ihnen versichern, dass wir seit ihrem Wegzug aus Washington keinen Kontakt mehr hatten, bis wir uns zuf�llig auf dem Flughafen �ber den Weg gelaufen sind. Ich denke nicht, dass Hollis Sie hintergehen wollte. Wir... es war nicht viel Zeit, um tiefgr�ndige Gespr�che am Telefon zu f�hren. Sicher... ist das nicht ganz optimal gelaufen. Aber Hollis vorzuwerfen, sie h�tte sie "die ganze Zeit zum Narren gehalten", halte ich f�r reichlich vermessen und �bertrieben." Seine Stimme wurde mit jedem Satz sch�rfer, ohne dass er es verhindern konnte. "Und was genau meinen sie eigentlich mit "Warum tust du dir das noch einmal an?" Das w�rde mich doch ziemlich interessieren!!" Eigentlich wusste er verdammt genau, was Nick damit meinte, ihm selbst war es nach der Trennung auch nicht besser gegangen als Holly. Nur hatte er nirgendwo N�he gesucht, sondern sich haltlos in die Arbeit gest�rzt.




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New PostErstellt: 08.02.09, 21:34  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Nick

�H�rt auf. Beide!�, fuhr Hollis scharf dazwischen. Sie konnte Nicks Entt�uschung verstehen und h�tte ihm diese kalte Dusche gern erspart, aber das konnte sie leider nicht. Nat�rlich war seine Frage berechtigt, aber darauf wollte sie ihm keine Antwort geben, geschweige wissen wie er es meinte. Gibbs� Unterst�tzung fand sie lieb und r�hrend, aber auch ihm gegen�ber wollte und konnte sie sich zu dieser einen Frage nicht �u�ern. Sie warf Jethro einen stummen bittenden Blick zu und sah wieder zu Nick. �Bitte, nicht. Mach es nicht kaputt. Egal was geschehen ist und egal was du denkst, es ist genau das was ich will.�

Die Wangenknochen des Professors zuckten nerv�s und sein Blick wanderte zwischen Jethro und Hollis hin und her. Am liebsten h�tte er dem grauhaarigen Agent kr�ftig die Meinung gesagt. In seinen Augen verdiente der Typ diese wunderbare Frau keine Sekunde lang, doch er war schlau genug, um zu wissen wann ein Spiel verloren war. Trotzdem gab er ihr einen demonstrativen Kuss. �Ich w�nsche dir viel Gl�ck und hoffe du wei�t was du tust.� Die blonde Frau nickte ihm stumm zu und hoffte, dass der b�se Traum bald zu Ende war. Ihr Puls raste, ihr Blutdruck �berschlug sich und sie konnte froh sein, dass sie an keine Ger�te mehr angeschlossen war.

Nick erwiderte ihren Blick und drehte sich dann mit einem ver�chtliche Lachen zu Gibbs. �Oh nein, das werde ich ihnen nicht sagen. Ich nehme an, Sie sind schlau genug und wissen was ich meine. Vielleicht sollten Sie diese Frage allerdings nicht mir stellen.� Mit diesen Worten l�chelte er Hollis noch einmal zu und verschwand auf den Flur hinaus.



[editiert: 09.02.09, 17:19 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 08.02.09, 21:45  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent verdrehte die Augen, nachdem Nick gegangen war. Er w�rde Hollis diese Frage mit Sicherheit nicht stellen, nicht jetzt und schon gar nicht hier. Ein seltsames Triumphgef�hl machte sich in ihm breit, obwohl er wusste, dass es nicht angebracht war. Au�erdem wusste er eigentlich nur zu gut, wie es sich anf�hlte, wenn die Frau, die man zu lieben glaubte, pl�tzlich einen anderen hatte. Nick war zwar gl�cklicherweise nicht mit Holly verheiratet, doch in Anbetracht der Dauerhaftigkeit seiner gescheiterten Ehen machte das wohl auch keinen Unterschied mehr. Und ER h�tte an Nicks Stelle mit Sicherheit nicht so ruhig reagiert, er h�tte den anderen vermutlich blindlings zusammengeschlagen.

Jethro atmete noch einmal tief durch. Er wollte sich bei Hollis entschuldigen und ihr sagen, dass es ihr leid tat, dass ihre Beziehung mit Nick auf diese Weise geendet hatte. Doch gleichzeitig sp�rte er, wie sehr Hollis die ganze Geschichte mitnahm und dass es am besten war, wenn er erst einmal den Mund hielt. Ihr ger�tetes Gesicht zeigte ihm ohnehin, dass sie sich mehr aufgeregt hatte, als gut f�r sie war. Und er hoffte, das Dr. Moore nicht ausgerechnet jetzt hereinschneien w�rde.

Mit einem leisen Seufzer streckte er sich zur�ck in seine Kissen. Das Schmerzmittel, das er bekommen hatte, lie� ihn von der Nierenverletzung nicht mehr viel sp�ren, und im Grunde wollte er nur noch hier raus. Allerdings erinnerte er sich an Nicks Aussage, dass Hollis noch eine ganze Woche w�rde bleiben m�ssen, und mit Dr. Kinning hatte er auch noch nicht �ber eine vorzeitige Entlassung gesprochen. Er runzelte die Stirn und drehte sich zu Hollis. "Glaubst du, er hat Recht?" fragte er schlie�lich. "Mit der einen Woche, meine ich. Hast du mit Dr. Moore schon mal dar�ber gesprochen, wie lange du noch bleiben musst?"




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New PostErstellt: 09.02.09, 17:22  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Erleichtert atmete Hollis auf. Es tat ihr leid, dass sie es Nick auf diese Art�mitteilen musste, aber ihr blieb keine andere Wahl. Obwohl sie dem Professor noch gern gesagt h�tte, dass sie Freunde bleiben k�nnen, war sie dazu nicht mehr gekommen. Es stand ohnehin in den Sternen, ob und wann sie nach Hawaii zur�ckkehren w�rde. Aus diesem Grund wollte sie sich dar�ber nicht weiter den Kopf zerbrechen. Im Augenblick war vielmehr Gibbs� Frage berechtigt.

�Keine Ahnung�, erwiderte sie und zuckte mit den Schultern. �Danach habe ich die �rztin noch nicht gefragt, mir schien, dass sie darauf auch noch keine Antwort hatte. Allerdings will ich hier beim besten Willen keine ganze Woche verbringen. Das grenzt ja schon an Freiheitsberaubung.� Sie grinste Jethro verschw�rerisch an. �Wie hast du es denn bisher immer geschafft eher entlassen zu werden? So wie ich geh�rt habe, bist du im Bethesda Naval Hospital daf�r ber�hmt ber�chtigt?�

Da Gibbs nie viel von sich Preis gegeben hatte, hatte sie versucht �berall die Ohren offen zu halten. Dabei wollte es der Zufall, dass sie w�hrend ihrer Dienstzeit eine Bekannte traf, die in besagtem Krankenhaus arbeitete und einen gewissen Agenten und schwierigen Patienten namens Jethro Gibbs sehr wohl kannte. 



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New PostErstellt: 09.02.09, 18:05  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro schmunzelte. "Ber�hmt-ber�chtigt... so, so... ja, das glaube ich, dass die so was von mir denken - dabei bin ich eigentlich ganz harmlos!" Er grinste �ber beide Ohren. "Nun, im Bethesda bin ich mehr als einmal gewesen, und ich bin nun einmal nicht der Typ zum unt�tigen Herumsitzen. Ich habe f�r gew�hnlich dem behandelnden Arzt eine Erkl�rung unterschrieben, dass ich ihn nicht verklage, wenn ich beim Verlassen des Hauses tot umfalle, wenn du verstehst, was ich meine. Wenn das nicht funktioniert hat, habe ich notgedrungen die �rzte und Schwestern so lange terrorisiert, bis sie mich freiwillig rausgeworfen haben." Er grinste verschw�rerisch wie ein Schuljunge. "Nur einmal gab es wirklich �rger, aber das war vor deiner Zeit. Da habe ich gar nicht erst gefragt, da bin ich einfach gegangen." Er schwieg einen Moment, weil er sich an seine Wut erinnerte. An seinen Zorn und die unertr�gliche Entscheidung der Politiker, gute Presse vor Menschenleben zu stellen. Dieser Tag hatte etwas in ihm zerbrochen, was ihn bis heute in seltenen Tr�umen verfolgte.

"Aber ich hatte anschlie�end genug Zeit, mich zu erholen," fuhr er leise fort. "Ich bin f�r ein paar Monate zu einem Freund nach Mexiko gezogen. Aber das wei�t du sicher schon aus meinem Profil." Er zwinkerte ihr zu, er konnte es nicht lassen, auf jenen ersten Abend in seinem Keller anzuspielen. An den Abend, an dem Hollis ihm frei heraus erkl�rt hatte, dass sie den Army-Geheimdienst beauftragt hatte, ein Profil �ber ihn zu erstellen, um zu wissen, auf welches Feld sie sich begab. Er erinnerte sich auch noch sehr genau an seine Reaktion auf diese Worte... "Ich mag �berraschungen." Hollis hatte sich definitiv als eine positive herausgestellt.

G�hnend r�kelte sich der Agent lang nach oben, ehe er weitersprach und zum eigentlichen Thema zur�ckkehrte. "Zum Gl�ck habe ich Ducky," erkl�rte er. "Der kann die �blichen Alltagsblessuren ausgezeichnet versorgen, so dass ich eigentlich wirklich nur in absoluten Notf�llen eingeliefert werde. Sprich, wenn ich mich nicht mehr dagegen wehren kann. Und bei meinem letzten "Besuch" im Bethesda sind sie schon gar nicht mehr auf die Idee gekommen, mich station�r aufzunehmen." Sein Lachen war verschwunden, und er rieb gedankenverloren seinen rechten Zeigefinger. Er sah erneut die Bilder dieses Abends vor sich, unscharf und verschwommen und doch f�r immer in sein Ged�chtnis gebrannt. Michelle war nicht der erste Mensch, den er Auge in Auge erschossen hatte. Aber sie war die erste, die dabei auf seiner Seite gestanden hatte und deren Namen und Geschichte er kannte. Und mit der er Mitleid hatte.

Aber er zwang sich, nicht weiter �ber Lee nachzudenken. Nicht jetzt. Er bemerkte Hollis fragenden Blick. "Bei einem Einsatz vor etwa zwei Monaten habe ich eine Kugel abbekommen," erkl�rte er knapp. "Es war nur der Zeigefinger getroffen, aber Ducky hat sich geweigert, den Bruch wieder zu richten. Na ja, im Bethesda haben sie dann alle Knochen wieder an ihren Platz geschoben und das ganze geschient, dann bin... konnte ich wieder gehen." Er verschwieg, dass er den Satz "Wir behalten Sie besser �ber Nacht zur Kontrolle hier" geflissentlich �berh�rt hatte. Tony hatte vor dem Behandlungsraum auf ihn gewartet, und der Kaffee, den er in der Hand gehalten hatte, hatte ihm besser geholfen als alles andere. Eine Nacht neben dem Boot hatte ein �briges getan, die gewohnten Verdr�ngungsmechanismen zu aktivieren und seine Einsatzf�higkeit wieder herzustellen.

"Nun," fuhr der Silberfuchs schlie�lich fort, "ich werde den guten Dr. Kinning mal vorsichtig abklopfen, was er von dieser Idee h�lt - den Rest mache ich von dir abh�ngig. Wenn du nach Washington kommst, wird Ducky sicher ebenfalls etwas f�r dich tun k�nnen."




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 09.02.09, 19:53  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Schweigend hatte die Agentin Gibbs�Erz�hlung gelauscht, hin und wieder genickt und gel�chelt. Einige Dinge konnte sich sehr gut vorstellen und wollte lieber nicht nach weiteren Einzelheiten fragen, vor allem nach letzterer Schussverletzung. Bei dieser Schilderung lag eine Traurigkeit in seinen Augen, die �ber die Erinnerung an den Schmerz hinaus ging. Da sie aber vereinbart hatten, dass sie ihn nicht fragen sollte, vermied sie es und ging auf seine letzte Bemerkung ein.

�Ja, ich denke bei Ducky sind wir bestimmt in guten H�nden. Erinnerst du dich, als er uns beide wegen der Giftgassache untersucht hat?� Ein schelmisches Grinsen spielte um ihre Mundwinkel und ihre Augen leuchteten. Die Tatsache, dass Gibbs bei der Geschichte beinahe gestorben w�re, �berging sie dabei ganz gekonnt. Vielmehr war ihr die Szene in der Pathologie in Erinnerung geblieben, als sie beide sich komplett ausziehen mussten und trotz Abgrenzung doch den einen oder anderen verstohlenen Blick erhaschten. Und dann, nachdem sie Sharif zur Strecke gebrachten hatten, endlich Zeit f�r einander fanden und ihre erste Nacht miteinander verbrachten. S��e Erinnerungen, die hoffentlich irgendwann keine mehr bleiben mussten. �Ducky, w�rde doch bestimmt auch Hausbesuche machen, oder? Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass der neue Direktor begeistert ist, wenn Dr. Mallard Zivilisten in der Pathologie untersucht.�

W�hrend sie gem�tlich plauderten und Hollis in der Zwischenzeit die unsch�ne Szene mit Nick allm�hlich zu verdr�ngen schaffte, brachte ein Pfleger das Mittagessen herein. Es roch verf�hrerisch und Hollis h�rte ihren Magen knurren. Ihr Appetit war mittlerweile zur�ckgekehrt und somit waren auch die besten Voraussetzungen schnell wieder gesund zu werden gegeben.



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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 09.02.09, 22:57  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Erwartungsvoll sog auch der Silberfuchs den Essensduft ein. Mittlerweile machte er sich keine Gedanken mehr um eine eventuelle �belkeit und wagte sogar einen leisen Protest, weil er noch immer Schonkost anstelle von Steak mit Pommes bekam. Er wusste, dass es nichts �ndern w�rde, aber manche Dinge konnte er einfach nicht lassen.

"Hm-mm, an die Geschichte mit Sharif erinnere ich mich auch noch sehr gut," grinste er mit vollem Mund zur�ck. "Und daran, dass deine Haust�r nicht abgeschlossen war an dem Abend!!" Er kaute flei�ig weiter und steckte einen neuerlichen Bissen in dem Mund. "Erinnerst du dich auch an die explodierten... Skelette im Mausoleum?" fragte er weiter, ohne sich von den Erinnerungen an den bei�enden Gestank und die unappetitliche Masse den Appetit verderben zu lassen. Hollis Blick zeigte ihm allerdings sehr eindeutig, dass sie dieses Thema nicht zu vertiefen w�nschte - schon gar nicht w�hrend des Essens. Daher plauderten sie eine Weile �ber unverf�nglichere Dinge und lehnten sich mit vollen B�uchen entspannt zur�ck in die Kissen.

Einige Zeit sp�ter tauchte Dr. Kinning auf seinem �blichen Kontrollgang auf und �berpr�fte die Werte beider Patienten. Anschlie�end schloss er den Vorhang und nahm den Agenten genauer unter die Lupe. "Sagen Sie, Doc," grinste Gibbs, w�hrend er auf dem Bauch lag, "wie lange geben Sie mir noch?" Der alte Mediziner lie� sich nicht st�ren. "Sie meinen, bis sie das erste Mal fragen, wann Sie hier wieder rauskommen? Wenn ich Sie richtig verstehe, wollten Sie das doch eben wissen, oder nicht?" Ein breites Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. "Das haben Sie gesagt," konterte Gibbs und verzog das Gesicht, weil Dr. Kinning unsanft auf seinen Bluterg�ssen herumdr�ckte. "Nun..." �berlegte der Mediziner. "Zun�chst mal haben Sie mich gerade um 20 Dollar reicher gemacht. Ich wusste, dass Sie innerhalb von 24 Stunden nach der OP fragen, wann Sie gehen k�nnen."

"Na, wenn das so ist..." lachte Gibbs, "dann ist ja alles in Ordnung. Dann d�rften Sie ja eigentlich nichts dagegen..." "Oh doch, Agent Ungeduld!" unterbrach Dr. Kinning ihn auf der Stelle. "Sie sind noch nicht so weit, dass Sie ohne �rztliche Versorgung auskommen, wenn Sie wieder gesund werden wollen." "Oh," schlug Jethro rasch vor, "medizinische Versorgung wird in D.C. kein Problem sein!" Er drehte sich zu Hollis um. "Ducky macht �brigens mit Sicherheit Hausbesuche, auch wenn ich mir um Vance da keine Sorgen mache. Wenn wir Ducky mit einem leckeren Abendessen bestechen, kommt er auf jeden Fall." "Ducky?!" echote Dr. Kinning. "Ducky Mallard?! Das darf nicht wahr sein!" "Sie kennen ihn?" fragte Jethro eher aus H�flichkeit zur�ck. "Nat�rlich kenne ich Ducky... wir haben zusammen Cricket gespielt, w�hrend des Studiums in Edingburgh. Der alte Knabe ist immer noch im Dienst?!" Nun konnte Jethro das Lachen endg�ltig nicht mehr zur�ckhalten. "Glauben Sie im Ernst, Donald Mallard w�rde freiwillig in Rente gehen?" fragte er zur�ck. "Nein," gab Dr. Kinning zu und grinste von einem Ohr zum anderen. "Ihre Werte sind besser geworden, ich sehe heute abend noch mal nach Ihnen!" Mit einem fr�hlichen Pfeifen verlie� der alte Arzt das Zimmer, ohne die Frage des Agenten beantwortet zu haben.

"So viel dazu..." grinste Gibbs, als er verschwunden war. "Vielleicht hast du mit Dr. Moore mehr Gl�ck als ich. Oder ihr findet auch noch einen gemeinsamen Bekannten, wer wei�? Die Welt ist klein..." Er zwinkerte seiner Freundin fr�hlich zu.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 10.02.09, 18:38  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Mit voll geschlagenem Bauch lehnte Hollis in den Kissen und grinste vor sich hin. �Ja, da hast du wohl recht. Die Welt ist klein�, dabei spielte sie wohlweislich auf ihre eigne verh�ngnisvolle Begegnung auf dem Flughafen an. �Allerdings glaube ich kaum, dass Dr. Moore und ich gemeinsame Bekannte habe. Das h�tte ich mir bei Dr. Kody eher vorstellen k�nnen, da mein Vater ebenfalls Tierarzt ist. Falls wir mal irgendwann ganz viel Zeit haben, musst du mich unbedingt nach San Francisco begleiten und meine Eltern kennenlernen.�, schw�rmte Hollis und dachte unweigerlich an ihre Kindheit, die sie zwischen Weinbergen und der Tierarztpraxis mit ihren Br�dern verbracht hatte. Doch soweit waren sie noch lange nicht und bevor sie diesen Schritt wagten, mussten sie erst einmal ihr eigenes Leben auf die Reihe bekommen.

�Na, na, na� bevor hier eifrig Zukunftspl�ne geschmiedet werden, hei�t es erst einmal gesund werden�, bemerkte Dr. Moore von der T�r aus und steuerte auf Hollis Bett zu. Die Agentin lachte und schob langsam die Beine unter der Zudecke hervor. �Da sind wir schon flei�ig dabei, Doktor. Wir wollen schlie�lich bald Platz f�r neue Patienten machen.�

�Immer sch�n langsam mit den junge Pferden, Mrs. Mann. Ich habe schon von Dr. Kinning geh�rt, dass Sie beide scheinbar schnell das Weite suchen wollen. Auf eine Art kann ich Sie ja sogar verstehen,�, dabei zwinkerte die �ltere �rztin ihr grinsend zu, �aber Gesundheit geht nun mal vor und ich glaube, dass brauche ich ihnen nicht erkl�ren. Also, dann wollen wir mal schauen was unter ihrem Verband los ist� Mit diesen Worten half Dr. Moore Hollis aus dem Bett und war erstaunt wie gut die Agentin sich schon wieder bewegen konnte. Es wirkte zwar alles noch ein wenig mechanisch, aber sie konnte ihr immerhin ohne Hilfe zum Verbandswechsel in einen anderen Raum folgen.

Nachdem die �rztin Hollis kurz darauf die Binde abgenommen hatte, konnte die Agentin zum ersten Mal einen Blick auf die Wunde werfen. Ein l�nglicher Schnitt zog sich unter ihrer Armbeuge entlang der Rippen.� Er war fein s�uberlich gen�ht und w�rde sp�ter keine allzu gro�e Narbe verursachen.

�Sie haben wirklich verdammtes Gl�ck gehabt�, riss Dr. Moore Hollis aus den Gedanken. �Der Splitter hing noch fest und war noch nicht gewandert, schaffte es aber trotzdem sehr schmerzhaft zu sein. Wenn Sie sich weiterhin schonen, keine falschen Bewegungen machen, nichts schwer heben � womit Sie hier zum Gl�ck auch nicht in Ber�hrung kommen werden � sehe ich gute Chancen, dass Sie in einer Woche nach Hause fliegen k�nnen.�

Hollis sah erneut an sich herunter und versuchte den Arm samt Schulter zu bewegen, was ihr allerdings nicht recht gelingen wollte. Ignorierte diese entt�uschende Tatsache jedoch und blickte wieder zu ihrer �rztin. �Sind Sie sich, dass es eine ganze Woche dauern wird? Ich meine, ich kann doch laufen und f�hle mich auch ansonsten wohl. Kann ich mich nicht in Washington weiterbehandeln lassen? Dort kann ich mich ebenso gut schonen?�

Die �rztin lachte und sch�ttelte den Kopf. �Sie zwei sind mir schon ein P�rchen. Da kann ich mir doch gleich meine verlorenen zwanzig Dollar von Dr. Kinning wiederholen, denn er war der Meinung Sie seien vern�nftiger als sein Patient und ihr Partner. Doch Sie beiden nehmen sich �berhaupt nichts. Sie sind beide die Ungeduld in Person.� Mit einer Handbewegung bat sie Hollis sich aufzurichten und begann den Verband neu anzulegen. �Sie haben doch selbst gerade gemerkt, dass ihr K�rper noch nicht wieder das macht was er machen soll. Was dr�ngt Sie also hier weg zu wollen? Und wieso eigentlich Washington? Sagten Sie nicht, Sie leben auf Hawaii?�

�Ja, das tue ich normaler Weise aus. Doch ich habe mich um entschieden und werde erst sp�ter dorthin zur�ckfliegen.� Hollis hielt kurz die Luft an, als ihr der neue Verband angelegt wurde und es leicht schmerzte. Die Wunde war doch noch relativ frisch und sie war sich im klaren, dass Dr. Moore sie damit nicht eher gehen lassen w�rde.

�Ah so�, bemerkte die �rztin verstehend und nickte. �Deswegen hat ihr dunkelhaariger Freund vorhin wahrscheinlich so eilig das Krankenhaus verlassen.�

Die Agentin hob nur die Augenbrauen. Sollte die Frau doch denken was sie wollte. Das Ganze war Geschichte und ging niemanden etwas an. Das einzig Wichtige war, dass sie so schnell wie m�glich hier raus kam und endlich ihr Leben neu sortieren konnte. Nachdem alles erledigt war und Dr. Moore sich �berzeugt hatte, dass auch alle andere Werte bei Hollis stimmten, brachte sie sie auf ihr Zimmer zur�ck und verabschiedete sich mit den Worten: �Und das Sie mir keine Dummheiten machen.�

Grinsend blieb Hollis stehen. �Aber nicht doch, was denken Sie denn von mir Dr. Moore�, und trat dann ins Zimmer. Seufzend schloss sie T�r hinter sich und lehnte sich an die Wand. �Ein Woche noch, Jethro. Eine Woche. Kannst du dir das vorstellen? Eine ganze Woche.� Sie resignierte und lie� traurig die Schultern h�ngen. Die �rzte waren nett und das Krankenhaus sehr ordentlich, aber trotzdem wollte sie keinen Tag l�nger hier bleiben.



[editiert: 10.02.09, 18:40 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 10.02.09, 21:00  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent schmunzelte, als Hollis �hnlich wie er selbst mit der T�r ins Haus fiel und Dr. Moore von einer raschen Entlassung �berzeugen wollte. Als die beiden den Raum verlie�en, lehte er sich seufzend in die Kissen. Zu gern w�re er ihnen gefolgt, er beneidete Hollis regelrecht, dass sie das Bett schon wieder verlassen durfte. Doch Dr. Kinnings Worte waren eindeutig gewesen, und Jethro wusste sehr genau, wann er sich besser an Regeln zu halten hatte. Als Hollis einige Zeit sp�ter zur�ckkehrte, erkannte er bereits an ihrem entt�uschten Gesicht, dass sie auch nicht erfolgreich gewesen war.

"Keine Panik," tr�stete er sie ruhig. "So lange ist eine Woche nun auch wieder nicht. Sieh es positiv, so muss ich mich immerhin nicht ernsthaft mit Dr. Kinning anlegen - was ich andernfalls zweifelsohne getan h�tte. Und ich werde auch das Gef�hl nicht los, dass die beiden uns in dieser Woche noch ganz gut besch�ftigen werden... Und so lange sie uns nicht auf andere Zimmer verteilen, kann ich mir durchaus schlimmeres vorstellen."

"Sie k�nnen sich schimmeres vorstellen, als unser Gast zu sein?!" ert�nte die tiefe Stimme Dr. Kinnings von der T�r her. "Na, da bin ich ja beruhigt..." Er trat neben das Bett des Agenten, der ihn aufmerksam ansah. "Wissen Sie, Agent Ungeduld, ich habe mir die Freiheit genommen, meinem alten Freund Donald ein paar Neujahrsgr��e zu �bermitteln. Und er hat mir dringend nahegelegt, sie noch eine Woche hier zu behalten, damit sie gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen."� "Dann ist es ja prima, dass sie sich einig sind..." seufzte Jethro. Wenn Ducky und der alte Mediziner sich gemeinsam gegen ihn verschworen, war er machtlos. "Aber ich habe ihnen ja versprochen, dass Sie heute wenigstens aufstehen d�rfen," tr�stete Kinning. "Ich habe ein paar Kr�cken mitgebracht, versuchen Sie mal ihr Gl�ck. Aber bitte LANGSAM und VORSICHTIG!!"

Grinsend ergriff der Agent die gereichten Gehhilfen. Vorsichtig schob er die Beine aus dem Bett und stellte sich auf den gesunden Fu�. Er bewegte sich tats�chlich sehr langsam, weil er sp�rte, dass sein Kreislauf durch das viele Liegen ziemlich mitgenommen war. Und auf einen erneuten Kollaps konnte er gut verzichten. Ruhig und konzentriert h�pfte er ein paar Meter durchs Zimmer, w�hrend Dr. Kinning ihm wie ein Schatten folgte, jederzeit bereit, einzugreifen. Doch seine Hilfe war unn�tig, Jethro gelangte unfallfrei an Hollis Seite. Dass sein Patientenhemd hinten offen war und auch in Richtung Bein nur das n�tigste verdeckte, st�rte ihn nicht. Die Dinger waren nun einmal dazu da, dem Krankenhauspersonal einen m�glichst raschen und unkomplizierten Zugang zu s�mtlichen K�rperbereichen zu erm�glichen, und er hatte vor Hollis nichts zu verbergen - und Dr. Kinning hatte ohnehin schon mehr nackte M�nner gesehen als Hollis und er zusammen. Zumindest vermutete der Agent das.

Grinsend lehte er sich neben Hollis an die Wand. "Den ersten Schritt haben wir immerhin schon geschafft," erkl�rte er triumphierend, wenn auch etwas au�er Atem.




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New PostErstellt: 10.02.09, 21:30  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Beeindruckt beobachtete Hollis wie Jethro zu ihr gesprungen kam. Grinsend neigte sie den Kopf und zwinkerte ihm zu. �Wahrscheinlich sollten wir es echt nicht �berst�rzen. Ducky w�rde uns wahrscheinlich links machen, wenn wir in unseren Zust�nden bei ihm auftauchen.�

Dann beugte sie sich n�her zu Gibbs und gab ihm einen z�rtlichen Kuss. Ihr war es egal das der Doktor noch im Zimmer war, denn schlie�lich ging den Arzt das nicht an. �Au�erdem habe ich dich ein ganzes Jahr lang nicht bei mir gehabt, da ist es mir eigentlich ziemlich egal wo ich mit dir zusammen bin.� Bevor Gibbs das Gleichgewicht verlieren konnte, schl�ngelte Hollis sich langsam an ihm vorbei zur�ck in ihr Bett. Erst jetzt merkte sie wie ihre Beine zitterten, ob nun von Gibbs�N�he oder von der Anstrengung konnte sie nicht sagen. Auf jeden Fall war ihr K�rper bei weitem noch nicht in der Lage l�ngere Zeit durchzustehen und Hollis sah endg�ltig ein, dass sie in diesem Zustand keinen Flug �berstehen w�rde.



[editiert: 16.03.09, 20:59 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 10.02.09, 21:39  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Auch der Silberfuchs kehrte mit zitternden Beinen in sein Bett zur�ck. Dr. Kinning grinste noch einmal breit, nahm die Kr�cken wieder an sich und verabschiedete sich f�rs erste.

"Und, was machen wir jetzt?" fragte Jethro grinsend in Hollis' Richtung. "Magst du einen Schwank aus deiner Jugendzeit erz�hlen??" Er drehte sich �chzend auf die Seite, um sie besser ansehen zu k�nnen. "Ich denke, wir haben genug nachzuholen, um mehr als eine Woche damit zu f�llen," fuhr er fort. "Erz�hl mal ein bisschen von Hawaii. Wie gef�llt dir denn das Professorinnendasein so?" Er zwinkerte. "Vermisst du Washington und die Army oder bist du dort gl�cklich?"




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New PostErstellt: 10.02.09, 22:06  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Schmunzelnd zog Hollis die Zudecke �ber die Beine und drehte sich etwas auf die Seite, um ihn besser sehen zu k�nnen. �Ja und nein, w�rde ich sagen. Ich geniese die freie Zeit auf Hawaii, den blauen Himmel und das immer warme Wasser. Aber ich muss gestehen; mir fehlt ein wenig die Herausforderung. Ich nehme an, du verstehst was ich meine.� Dabei hob sie leicht die Augenbrauen und konnte sich vorstellen, dass er seiner Pensionierung irgendwann auch mit gemischten Gef�hlen entgegen blicken w�rde. �Die Dozentenstelle an der Uni ist ein netter Zeitvertreib, aber ich glaube nichts f�r die Ewigkeit. Wobei mir im Augenblick allerdings auch keine andere Alternative einf�llt. Und du?� Sie zog Shanias Teddy vom Nachttisch und begann mit ihm in der Hand zu spielen. �Was hast du das Jahr �ber gemacht, au�er dich in die Arbeit gest�rzt und dein Team mit Kopfn�ssen auf Trapp gehalten? Warst du mal wieder Baseball spielen oder segeln?�

Obwohl sie es in ihrer gemeinsamen Zeit nie zusammen schafften segeln zu gehen, waren sie �fters im Yachthafen. Einfach nur spazieren oder nach dem Fortschritt des Ausbaus der Kelly zu schauen. Zudem Zeitpunkt hatte sie nat�rlich nicht gewusst, geschweige geahnt welche Bedeutung die �Kelly� f�r ihn hatte. Erst im Nachhinein, nach dem verh�ngnisvollem Gespr�ch mit Ducky erfuhr sie davon.



[editiert: 13.02.09, 13:37 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 10.02.09, 22:35  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Das ist eine gute Frage..." Nachdenklich drehte sich der Agent auf den R�cken. "Was habe ich eigentlich das ganze Jahr �ber gemacht? Um ehrlich zu sein... ich wei� es nicht. Aber zum Baseballspielen und Segeln hatte ich keine Zeit - und wenn ich ehrlich bin, auch keine Lust. Ich wollte nicht allein gehen, und die "Kelly" ist noch lange nicht fertig."

Er dachte eine Weile nach. "Es war ein ziemlich verr�cktes Jahr," fuhr er dann fort. "Ich... ich war ziemlich durcheinander, nachdem du gegangen bist. Und dann kam kurze Zeit sp�ter eine Freundin von Kelly zu mir... meine G�te, ich h�tte sie nie im Leben wiedererkannt. Die kleine Maddie ist in der Zwischenzeit erwachsen geworden..." Er schwieg einen Moment, weil er schmerzhaft daran erinnert wurde, dass auch seine kleine Kelly nun so eine h�bsche junge Dame gewesen w�re. Und das sein Rettungsversuch im Hafenbecken beinahe t�dlich geendet hatte, verschwieg er ebenfalls.

"Tim hat jetzt �brigens einen Hund," fuhr er betont heiter fort. "Einen riesigen Sch�ferhund, den er bei einem Einsatz beinahe erschossen h�tte. Abby war anschlie�end von allen guten Geistern verlassen und h�tte beinahe den Dienst quittiert. Aber zum Gl�ck hat sich alles aufgekl�rt..." Dass Abby den Hund "Jethro" getauft hatte, musste Hollis ja nicht wissen.

"Jennys Tod hat vieles ver�ndert im NCIS," erkl�rte er abrupt. "Leon... Leon ist ein guter Direktor, je nachdem, von welcher Seite man es sieht. Wir streiten uns h�ufig, aber bislang kommen wir mehr oder weniger miteinander aus. Du kennst mich, ich nehme mir die Freiheiten, die ich brauche, und dagegen ist er mehr oder weniger machtlos, wenn er nicht die ganz gro�e Disziplinarschiene f�hrt. Allerdings w�re ich ihm beinahe an die Gurgel gesprungen, als er mein Team auseinander gerissen hat, als wir gerade von Jennys Beerdigung zur�ckkamen." Er schwieg einen Moment. "Aber ich glaube, geschadet haben diese drei Monate meinem Team nicht. Es hat ihnen geholfen, etwas Abstand zu gewinnen. Trotzdem h�tte ich lieber darauf verzichtet. Aber wie auch immer, ich habe sie zur�ck." Er schwieg und starrte an die Decke, in Gedanken bei den einsamsten Monaten seit �ber f�nfzehn Jahren. Drei Monate ohne Jenny, ohne Team und ohne Hollis. Nun, bis auf Jenny hatte er sie alle zur�ckbekommen. Und vielleicht hatte Ducky recht - vielleicht war dieser Tod f�r Jenny die bessere Alternative gewesen.




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New PostErstellt: 10.02.09, 22:47  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Gibbs�Worte zeigten Hollis auf wie schwer ihm das letzte Jahr gefallen war. Sie war froh, dass er ihr von sich aus davon berichtetet. Obwohl ihr dazu noch tausend Fragen auf der Seele brannten, stellte sie doch nur eine: �Jennys Tod...� Sie machte eine kurze Pause und musste schlucken. Sie und die Direktorin h�tten sich nicht unbedingt als Freundinnen bezeichnet, aber sie hatte Respekt vor der resoluten Frau gehabt und sie auf eine Art bewundert. Es tat ihr furchtbar leid als sie von ihrem Tod erfahren hatte und konnte nicht glauben was die Medien berichteten. Eine NCIS- Direktorin starb nicht einfach bei einem Brand durch eine Rauchgasvergiftung. �War es wirklich ein Unfall?� Ihr fragender Blick als erfahrende Agentin lie� dabei keinen Zweifel zu, dass sie eine andere Vermutung hatte.



[editiert: 13.02.09, 13:37 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 11.02.09, 20:52  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro atmete tief durch. Er wusste, dass Hollis ihm ohnehin nicht glauben w�rde, wenn er bei der offiziellen Version blieb. "Nein," seufzte er schlie�lich. "Es war kein Unfall. Es war... eine lange Geschichte. Je weniger du davon wei�t, desto besser. Sie... sie hat gewusst, was kommen w�rde. Tony und Ziva waren zu ihrem Schutz abgestellt, aber sie hat sie weggeschickt." Erneut dachte er an den Brief, den er auf ihrem Schreibtisch gefunden hatte und der nie beendet worden war. Er fragte sich noch immer, was Jen ihm hatte mitteilen wollen.

"Sie... sie hatte einen Tumor," fuhr er schlie�lich fort. "Ducky... Ducky sagt, sie hat einem schleichenden Tod ins Auge geblickt, aber... sie... sie hat nie etwas dazu gesagt. Ich habe gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist, aber sie wollte nicht dar�ber sprechen. Und dann haben sie die Geister der Vergangenheit eingeholt... wenn du es so sehen willst, war es kalkulierter Selbstmord." Er verschwieg, dass Jenny gestorben war, um ihn zu retten. "Ich habe sie zum Flughafen gebracht, als sie nach L.A. geflogen ist. Da habe ich sie zum letzten Mal gesehen." Vor seinen Augen war sie noch immer lebendig. Sie drehte sich auf dem Weg zum Gate um und lachte ihn f�r einen Augenblick strahlend und ohne Sorgen an. Und genau so w�rde er sie f�r immer in Erinnerung behalten. Lachend und unbeschwert.




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New PostErstellt: 11.02.09, 21:29  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis stiegen unweigerlich Tr�nen in die Augen als ihr Gibbs�Worte bewusste wurden und sie begriff was er sagte. Jenny war todkrank gewesen und sie hatte gewusst, dass sie sterben w�rde. Oh Gott, was musste in dieser starken Frau vor sich gegangen sein? Und wie kam Gibbs damit klar? Warum hatte die Direktorin nicht mit ihm geredet, wo sie sich doch relativ nahe standen?

�Das tut mir leid�, erwiderte die blonde Agentin mit belegter Stimme und wich seinem Blick aus. Ihr war klar, dass es an dieser Stelle besser war nicht weiter nach zu haken, zumindest nicht was den genauen Umstand von Jennys Tod betraf. Aber eines konnte sie trotzdem nicht f�r sich behalten. Langsam blickte sie wieder auf und wischte sich die Tr�nen aus dem Gesicht. �Ihr habt euch mal geliebt, nicht wahr? Ich wei� es seitdem Tag als Jenny mich unter Vier Augen in ihrem B�ro auf einen Bourbon einlud. Sie war eine beeindruckende Frau. Ich wei� nicht, ob ich den Schneid besitzen w�rde mit meiner Nachfolgerin auf dich anzusto�en.�

Sie machte eine kurze Pause und holte Luft. Vielleicht war es ein Fehler ihn danach zu fragen, aber sie tat es trotzdem. �Was ist damals geschehen? Warum hat es nicht funktioniert?� Jetzt war es raus und sie sah Gibbs entschuldigend an. Sie hoffte, dass er verstand, dass sie es nur wissen wollte um nicht die gleichen Fehler zu begehen.



[editiert: 13.02.09, 13:38 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 11.02.09, 21:55  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

�berrascht blickte der Silberfuchs Hollis an. Von dieser Unterhaltung hatte er nichts gewusst, doch es �berraschte ihn nicht sonderlich. Jenny war schon immer eine ungew�hnliche Frau gewesen, und er war in gewissem Sinne sogar erleichtert, dass sie Hollis mehr oder weniger ihren Segen gegeben hatte. Nicht, dass das jetzt noch eine Rolle gespielt h�tte, aber es beruhigte ihn dennoch.

"Das ist eine gute Frage," antwortete er schlie�lich langsam auf ihre Frage. "Warum es nicht funktioniert hat, meine ich." Er dachte an einen regennassen Tag in Paris. "Ich wei� es nicht," gab er anschlie�end zu. "Ich habe nicht in ihren Karriereplan gepasst, nehme ich an. Und was den Schneid angeht... den hat sie damals jedenfalls nicht gehabt." Er konnte nicht verhindern, dass noch immer Bitterkeit bei diesen Worten mitschwang. "Sie hat mir nie gesagt, warum sie gegangen ist. Am Morgen, nachdem unser Auftrag beendet war, lag ein Brief auf meinem Tisch. Mehr nicht. Ich habe sie erst sechs Jahre sp�ter wiedergesehen, als Tom Morrow sie mir als seine Nachfolgerin vorgestellt hat."




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New PostErstellt: 11.02.09, 22:15  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die Entt�uschung in seiner Stimme war nicht zu �berh�ren und Hollis beschloss das Thema ruhen zu lassen. Es war vorbei und somit alles gesagt. Die Direktorin hatte mit Sicherheit ihre Gr�nde, auch wenn Hollis nicht verstehen konnte, das man einen Mann wie Jethro wegen der Karriere gehen lie�. Ihr selbst war Karriere nicht allzu wichtig gewesen. Es gab andere Dinge in ihrem Leben denen sie mehr Priorit�t einr�umte. Gibbs z�hlte von Anfang an dazu. �Uhm, wer wei� schon was in einem Menschen vor sich geht. Aber immerhin haben wir diesem Umstand zu verdanken, dass wir uns begegnet sind�, rundete sie das Thema ab und wechselte zum n�chsten. �Sag mal, wo darf ich �berhaupt schlafen, wenn wir in D.C. sind? Deine Couch ist zwar ausgesprochen bequem, soweit ich mich daran entsinne, aber gibt es bei dir auch so etwas wie ein Bett?�



[editiert: 13.02.09, 13:38 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 12.02.09, 21:53  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs prustete bei ihrer letzten Frage beinahe los. Doch er hatte sich gut im Griff und erwiderte todernst: "Nat�rlich gibt es ein Bett in meiner Wohnung. Ist dir die Luftmatratze unter dem Boot nie aufgefallen?!"




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New PostErstellt: 12.02.09, 22:09  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Das war nicht sein Ernst? Hollis warf ihrem Freund einen entgeisterten Blick zu. Doch dann grinste sie und erwiderte schelmisch: �Gut zu wissen, da kann ich die Couch dann ganz alleine f�r mich beanspruchen und muss nicht immer aufpassen, dass du mich nicht von der Kante dr�ngelst.� Da sie nicht nur einmal bei ihm �bernachtet hatte, kannte sie seine Schlafgewohnheiten sehr genau. Er konnte nicht nur beim Liebesspiel sehr st�rmisch sein. Nein, selbst im Schlaf beanspruchte er jede Menge Freiraum. Er hatte es sogar in ihrem eigenen gro�en Bett geschafft, sie beinahe herauszuwerfen.

Doch bis es zu dieser Dr�ngelei im Bett kam, w�rde�noch eine Weile vergehen. Bis dahin gab es noch jede Menge andere Dinge zu tun. Damit ihnen in den kommenden Tagen nicht langweilig werden w�rde und sie nicht auf dumme Gedanken kamen, hatte Dr. Moore f�r jeden von ihnen einen separaten Rehaplan aufgestellt. Schon am n�chsten Morgen sollte es mit Schon�bungen los gehen und sich dann allm�hlich steigern.



[editiert: 13.02.09, 13:37 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 12.02.09, 22:22  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Tats�chlich fanden beide Patienten in den folgenden Tagen nur wenig Zeit f�reinander. Die Therapiepl�ne waren auch zeitlich geschickt aufeinander abgestimmt, so dass sie nur noch selten gemeinsam im Zimmer waren.

Jethro bem�hte sich nach Kr�ften um eine rasche Genesung und lieferte sich harte Gefechte mit der Therapheutin, die ihn nur m�hsam zu einer langsamen Gangart bringen konnte. Im Anschluss an diese Ringk�mpfe (anders konnte man die Zusammenarbeit vermutlich beim besten Willen nicht bezeichnen) war der Agent f�r gew�hnlich so m�de, dass er oft nicht einmal wach wurde, wenn Hollis ins Zimmer zur�ckkehrte. Umgekehrt schlief auch Hollis sehr viel, so dass die Zeit wie im Flug verstrich.

Als Jethro schlie�lich von einer erneuten Untersuchung bei Dr. Kinning zur�ckkehrte, blickte er seine Freundin �berrascht an. "Sag mal, kann es sein, dass wir tats�chlich schon eine ganze Woche hier sind?! Der Doc hat mir eben verk�ndet, ich h�tte mich so weit erholt, dass er mich morgen entlassen kann." Kopfsch�ttelnd setzte er sich auf seine Bettkante. "Wo bitte ist die Zeit geblieben?!"




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New PostErstellt: 13.02.09, 19:49  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Durch ihre Operation konnte Hollis nicht das volle Spektrum an krankengymnastischen �bungen durchf�hren, aber auch f�r sie ging die Woche schneller vorbei als erwartet. Daher konnte sie es kaum glauben, als Dr. Moore ihr mitteilte, dass sie die Klinik verlassen darf. Jethro war ihr mit seiner freudigen Mitteilung allerdings zuvor gekommen und wusste noch nicht, dass sie ebenfalls entlassen wird. �Ich dachte die Zeit vergeht nie�, erwiderte Hollis mit ausdrucksloser Mine und trat zu ihm ans Bett. �Sch�n f�r dich, dann kannst du den n�chsten Flieger buchen.�

Ihre Bemerkung schien ihn ein wenig zu irritieren und sie gab ihm einen z�rtlichen Kuss. Ein geheimnisvolles Schmunzeln spielte um ihre Mundwinkel und es fiel ihr schwer ernst zu bleiben. �Ja, schau nicht so. Nicht nur du darfst hier raus. Oder kriegst du jetzt wom�glich kalte F��e und hast es dir noch mal anders �berlegt?� Dabei kniff sie die Augen zusammen und warf ihm einen gespielt drohenden Blick zu. Das sollte ein Scherz sein und hoffentlich auch bleiben, denn Hollis hatte keine Ahnung was sie tun w�rde, wenn es wirklich so war. Dieser Gedanke kam �berhaupt nicht in Frage. Daher schob sie ihn ganz schnell beiseite und beobachtete seine Reaktion. Die ganze Woche �ber hatten sie nicht viel Zeit zum herum albern und flirten gehabt. Oft waren sie viel zu kaputt und m�de gewesen. Doch jetzt hatte die Plackerei vorerst ein Ende und sie konnten sich wieder auf das Wesentliche - auf sich - konzentrieren.



[editiert: 14.02.09, 10:01 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 14.02.09, 20:39  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs erwiderte ihren Kuss und zog die blonde Frau vorsichtig neben sich auf die Bettkante. Er war erleichtert, dass auch ihre Verletzungen rasch geheilt waren. Zumindest weit genug, um entlassen zu werden. "Wer bekommt denn hier immer kalte F��e?!" grinste er frech und spielte auf die unz�hligen Male an, in denen Hollis ihre Eisklumpen w�rmesuchend unter seine Beine geschoben hatte. "Ich jedenfalls nicht!" Er streckte sich ausgiebig und ignorierte das Zwicken im R�cken. Die Bluterg�sse hatten sich gut entwickelt, waren aber noch lange nicht abgeheilt. Dr. Kinning hatte bereits angedroht, dass er vor der Endg�ltigen "Freilassung" s�mtliche Blessuren noch einmal genau unter die Lupe nehmen w�rde. Und das schloss zu Jethros Unmut wohl auch den mittlerweile nicht mehr ganz so frisch rasierten Intimbereich mit ein. Aber noch war es nicht so weit.

"Um einen Flug were ich mich umgehend k�mmern," versprach er. "Das hei�t, du willst tats�chlich mit nach D.C. kommen?" Er blickte sie pr�fend an. Doch sie schien sich sicher zu sein. "Ich bin auf DiNozzos Gesicht gespannt," grinste er schlie�lich. "Ich gehe davon aus, dass Leon und Ducky nichts gesagt haben. Er hatte ebenfalls Urlaub und wird sich freuen, dass er vor mir im B�ro ist und er keine Kopfnuss bekommt. Vorrausgesetzt, er IST vor mir im B�ro!" Er lachte. "Aber er wird sich freuen, wenn er das Team eine Weile �bernehmen kann. Er ist ein guter Agent und hat ein wenig mehr Verantwortung verdient. Wusstest du, das Jenny ihm angeboten hat, dass er ein eigenes Team bekommen kann? Etwa ein dreiviertel Jahr, nachdem ich aus Mexiko zur�ck war. Er hat abgelehnt."

Der Silberfuchs blickte schweigend zu Boden. Er hatte Tony diese Entscheidung - als er irgendwann davon erfahren hatte - hoch angerechnet, doch er konnte sie verstehen. Er selbst war ebenfalls erst zu einem eigenen Team bereit gewesen, nachdem Mike den NCIS verlassen hatte, und er w�re vor allem in den ersten Jahren liebend gern zu seinem Mentor zur�ckgekehrt. Doch im Gegensatz zu ihm selbst war Mike konsequent geblieben, und mittlerweile hatte Jethro seinen Frieden mit dieser Entscheidung gemacht.




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New PostErstellt: 15.02.09, 19:26  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

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Verneinend sch�ttelte Hollis mit dem Kopf und strich dabei �ber Gibbs� Hand. Auf DiNozzos Gesicht und auch auf die der anderen war sie ebenso gespannt wie er. Freuen tat sie sich besonders auf Ducky, den alten Pathologen hatte sie schon w�hrend ihrer aktiven Zeit ins Herz geschlossen. �Das mit Tony habe ich nicht gewusst. Ja, er ist ein f�higer Agent, auch wenn er sich durch seinen Kindskopf manchmal fast um Kopf und Kragen bringt�, erwiderte sie lachend und war sichtlich erleichtert, dass Gibbs� Einladung nach D.C. nach wie vor stand.

Z�rtlich stupste sie den grauhaarigen Agenten von der Seite an und beugte sich zu einem erneuten Kuss zu ihm her�ber als pl�tzlich ihr Handy klingelte. Verwundert sah sie auf und zuckte mit der Schulter. Wer sollte das denn sein? Nick w�rde sich bestimmt vorl�ufig nicht bei ihr melden und ihren Eltern hatte sie Bescheid gegeben, dass sie noch nicht wieder auf Hawaii war. Mit einem �Bin gleich wieder da�, dr�ckte sie Jethro einen fl�chtigen Kuss auf die Lippen und holte ihr Handy aus der Tasche.

Verwundert sah sie auf die Nummer und meldete sich. Ein freudiges Strahlen wich der Verwunderung und Hollis lie� sich l�chelnd auf ihr Bett fallen. �Hallo Dustin, das ist vielleicht eine �berraschung. Ja, ich w�nsche dir ebenfalls alles Gute f�r das neue Jahr. Wo steckst du zur Zeit?�, fragte sie sichtlich aufgeregt, hielt den H�rer zu und warf Gibbs ein gefl�stertes �Das ist mein Bruder� zu. Dann konzentrierte sie sich wieder auf das Gespr�ch und lachte auf. �Los komm, sag schon. Ich will nicht wissen, dass Mom dir erz�hlt hat, dass ich in Nevada im Krankenhaus liege. Ich will wissen wo du dich herumtreibst. Du hast dich immerhin ewig nicht gemeldet.�

Ihr Lachen verstummte kurz darauf und eine nachdenkliche Falte zog auf ihre Stirn. Gr�belnd erhob sie sich vom Bett und lief ein St�ck in den Raum hinein, so dass Gibbs ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte. �Was machst du in Mogadischu?�, fragte sie und konnte einen leichten Unmut nicht verbergen. �Ich denke, du warst zuletzt in Bagdad unterwegs?� Es herrschte Schweigen und Hollis schloss f�r einen Moment die Augen. Die Stimme ihres Bruders am anderen Ende klang ernst und das was er ihr sagte, gefiel ihr ganz und gar nicht. �Dustin, h�r zu. Ich will mit dir nicht mehr dar�ber reden. Das habe ich schon mehrfach gesagt. Lass es auf sich beruhen.� Seufzend fuhr sie sich mit der Hand durch die Haare und sch�ttelte mit dem Kopf. �O.k., wenn du unbedingt willst. Ja, nat�rlich k�nnen wir uns gern treffen, wenn du wieder in den Staaten bist. Ich werde f�r eine Weile in Washington sein. Ruf einfach an.� Sie schmunzelte leicht vor sich hin. �Mach�s gut. Ja, ich lieb dich auch und passe auf dich auf�, mit diesen Worten beendete sie das Telefonat und lie� den H�rer sinken.



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New PostErstellt: 16.02.09, 15:24  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Aufmerksam verfolgte Jethro das Gespr�ch. "Dein Bruder?" fragte er neugierig, als Hollis das Gespr�ch beendet hatte und sich erneut zu ihm umdrehte. "Was macht er in Mogadischu? Sind alle Mitglieder der Familie Mann so reiselustig?" Er erinnerte sich, dass auch Hollis in Somalia gewesen war. "Nun, falls er nach Washington kommt, freue ich mich darauf, ihn kennen zu lernen," schloss er das Thema erst einmal ab, ohne auf Hollis Antwort zu warten. "Aber dann sollte ich mich wohl besser beeilen, einen Flug f�r uns beiden zu bekommen, denn sonst sind wir nachher gar nicht da, wenn er kommt!"

Er griff lachend nach seinem Telefon und war kurz darauf in ein hei�es Telefonat mit einer Fluggesellschaft vertieft. Allerdings klappte er das Handy rasch wieder zu und w�hlte finster eine andere Nummer. "Cynthia?" fragte er anstelle einer Begr��ung. "W�rden Sie mir einen Gefallen tun?" Diemal verlief das Gespr�ch wesentlich problemloser, und das Ger�t wurde wesentlich entspannter zugeklappt. "Die Fluggesellschaft wollte eine schriftliche Best�tigung," erkl�rte er auf Hollis' fragenden Blick hin. "Aber ich wollte Dr. Kinning nicht nach dem Krankenhausfax fragen - au�erdem h�tten sie mich dann schon gar nicht mitgenommen. Cynthia wird sehen, was sie tun kann." Tats�chlich meldete sich das Handy des Agenten wenig sp�ter. "Danke," grinste Jethro gutgelaunt und teilte seiner Freundin anschlie�end mit, dass im Flieger nach DC am n�chsten Abend zwei Pl�tze f�r sie reserviert waren.

"Wir haben es geschafft," fl�sterte er ihn ihr Ohr und zog die blonde Frau fordernd an sich. Das �ffnen der T�r ignorierte er dabei. Und auch das R�uspern der Schwester, die das Abendessen brachte, hielt ihn nicht davon ab, Hollis leidenschaftlich zu k�ssen.




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New PostErstellt: 16.02.09, 19:13  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Kaum das die Schwester das Zimmer wieder verlassen und Gibbs sie wieder freigegeben hatte, lie� Hollis sich auf sein Kopfkissen sinken. Grinsend sah sie ihn aus dieser Position an. �Allm�hlich wird es wirklich Zeit das wir hier herauskommen. Ich will nicht mehr alleine schlafen.� Dabei lie� sie ihre Hand frech auf seinen Oberschenkel wandern und signalisierte eindeutig wonach ihr der Sinn stand. Hollis war sich allerdings nicht sicher, ob er dahingehend schon wieder fit genug war und hoffte, das in Washington in aller Ruhe herausfinden zu k�nnen. Doch bis dahin musste sie sich gedulden und wollte die letzte Nacht im Krankenhaus keinen �rger verursachen. Es war ihr ohnehin peinlich genug, dass man sie vor einer Woche bewusstlos in seinem Bett gefunden hatte.

Daher zog Hollis langsam ihre Hand zur�ck und st�tzte sich auf ihren gesunden Arm. �Ich bin froh, dass es so unkompliziert mit dem Flug geklappt hat. Cynthia hat was gut bei uns.� Sie machte eine Pause, �berlegte kurz und griff noch einmal das Telefonat mit ihrem Bruder auf. �Uhm, weil du vorhin fragtest, Dustin ist Kriegsberichterstatter und daher �berall und nirgends unterwegs. So wie es klang, wird er in zwei bis drei Wochen aus Afrika zur�ck sein. Ich freue mich sehr ihn wiederzusehen. Wir haben die letzten Jahr nie viel Zeit f�r einander gehabt.� Damit schloss sie das Thema vorerst ab und widmete sich dem Abendessen.

***

Die Nacht verlief ruhig und Hollis war am n�chsten Morgen vor Aufregung schon vor den allm�hlichen Routinechecks munter. Ihr Blutdruck war musterg�ltig und auch sonst war Dr. Moore sehr zufrieden mit ihren Werten. Nach dem Fr�hst�ck sollte abschlie�end noch einmal der Verband gewechselt werden und dann stand der Fahrt zum Flughafen nichts mehr im Wege. R�kelnd drehte Hollis sich zu Gibbs und schenkte ihm ein sanftes L�cheln.. �Guten Morgen, mein Schatz. Gut geschlafen?� Dann schob sie sich langsam nach ob und sah auf die Uhr. �Hoffentlich schaffen wir unseren Flieger. F�r wann ist eigentlich das Taxi bestellt?�



[editiert: 16.02.09, 19:14 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 16.02.09, 23:06  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs war noch zur H�lfte im Reich der Tr�ume geblieben und lie� sich auch durch die morgendlichen Prozeduren nicht st�ren. Schlie�lich hatte Dr. Kinning seinen Morgenkaffee nach wie vor auf den Index gesetzt, und ohne diese Koffeindosis wurde er nur sehr langsam wach. "Taxi?" grunzte er verschlafen. "Keine Ahnung. Der Flieger geht um sechs, bis dahin haben wir noch jede Menge Zeit." G�hnend schob er sich ebenfalls etwas nach oben. "Au�erdem muss ich ja erst noch durch den T�V, keine Ahnung, wie lange Kinning daf�r brauchen wird." Er g�hnte noch einmal und widmete sich anschlie�end schweigend seinem Fr�hst�ck.

Eine halbe Stunde sp�ter tauchte eine junge Lernschwester ab und holte den Agenten zur Abschlussuntersuchung ab. Bem�ht geduldig lie� Jethro ein letztes Mal alle Checks und Tests �ber sich ergehen. Tats�chlich war der alte Mediziner �berraschend zufrieden. "Sie haben sich gut gehalten, Agent Ungeduld. Wenn Sie die ganzen Espakaden am Anfang weggelassen h�tten, w�ren Sie schon vorgestern so weit gewesen!" Der Silberfuchs konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er war ziemlich sicher, dass die beiden �rzte sich abgesprochen hatten, was die Entlassung von ihm und Hollis anging. Kinning hatte ihm einen Gefallen tun wollen, indem er ihn bei seiner Freundin bleiben lie�, und Jethro h�tete sich, ihm in diesem Punkt zu widersprechen. Er war froh dar�ber gewesen.

"Ich habe Ducky bereits Bescheid gesagt," fuhr Kinning fort. "In den n�chsten Wochen keinen Kaffee, stattdessen viel Tee. Vergessen Sie Ihre Thrombosprophylaxe nicht, so lange sie die Schiene tragen. Sobald Sie wieder in Washington sind, stellen Sie ihm Sache vor, klar?!" "Aye, Sir!" erwiderte Gibbs grinsend und salutierte gehorsam. Er hatte nicht vor, sich an alle Vorgaben zu halten, von seinem Morgenkaffee w�rde ihn nicht einmal der Teufel pers�nlich abhalten, wenn er wieder zu Hause war. Und ALLE Verletzungen w�rde er dem Pathologen mit Sicherheit nicht vorstellen, so lange es nicht n�tig wurde. Auch wenn Ducky dieser Bereich seines K�rpers ebenfalls nicht fremd war.

Als Jethro kurz vor dem Mittagessen endlich ins Zimmer zur�ckkehrte, lag sein Seesack bereits gepackt auf dem Bett. "Das Taxi wartet," grinste er Hollis an. "Wir haben noch ein bisschen Zeit, bis der Flieger geht - ich schlage einen dringenden Besuch im n�chsten Kaufhaus vor. In diesem Zustand will nicht einmal ich nach Hause kommen!" In Ermangelung anderer Kleidung trug er noch immer die geliehenen Sachen von Dr. Kody, und die passten eher schlecht als recht. "Und au�erdem gibt es hier sicher ein h�bsches Restaurant, in dem man etwas vern�fntiges zu essen bekommt." Er h�ngte sich den Seesack mit Schwung �ber den R�cken und h�pfte dann auf den Kr�cken zur T�r. "Kommst du mit?"




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 17.02.09, 18:46  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�Nicht so eilig�, bremste Hollis den grauhaarigen Agenten und schob die T�r vor seiner Nase zu. Dann nahm sie seinen Seesack von der Schulter und stellte ihn an die Seite. �Du wirst doch wohl nicht denken, dass ich in diesem Aufzug mit dir irgendwohin gehe�, bemerkte sie schmunzelnd und zogihn wieder mit zur�ck zum Bett. �Du bist eindeutig zu schnell. Wer kann auch ahnen, dass du, kaum von der Untersuchung zur�ck, schon mit einem Bein auf der Stra�e stehst.�

W�hrend Gibbs zur Abschlussuntersuchung gewesen war, hatte Dr. Moore sich noch einmal ihre Operationsnarbe angesehen und einen frischen Verband angelegt. Die alte �rztin war mit der Narbe sehr zufrieden, legte der Agentin aber noch einmal eindringlich ans Herz sich auch weiterhin zu schonen. Keine �bereifrigen Bewegungen, Hebe�bungen und sonstiges zu machen. Des weiteren w�nschte sie ihr viel Gl�ck und alles Gute, was Hollis spontan dazu veranlasste die �rztin kurz zum umarmen. Und dann war es endlich soweit, sie konnten das Krankenhaus verlassen und sich in ein neues Abenteuer st�rzen.

Doch bevor es so weit war, wollte Hollis endlich ihre �berraschung f�r Gibbs los werden. Bis zum Fr�hst�ck sah es beinahe so aus, dass es ihr nicht gelingen w�rde.�Zu ihrer Freude war Schwester Stefanie, die sie gebeten hatte ein paar Sachen zu besorgen, doch noch rechtzeitig aufgetaucht. Hollis genoss Jethros sichtliche Verwunderung und lie� sich Zeit mit einer Erkl�rung. Erst als er ungeduldig zu werden begann, zog sie unter ihrem Bett einen gro�en Beutel hervor. �Hier bitte. Ich dachte mir, da es f�r M�nner nichts Schlimmeres gibt als einkaufen zu gehen � und du im Augenblick ohnehin etwas gehandikapt bist � besorge ich dir etwas.�

Auf seinen irritiert fragenden Blick dr�ckte sie ihm kurzerhand einen Kuss auf die Lippen. �Nun schau nicht so. Sieh es als nachtr�gliches Weihnachtsgeschenk und probier es einfach an. Ich hoffe, es gef�llt dir. Die Gr��e m�sste auch stimmen.� Dann trat sie einen Schritt zur�ck und beobachtete ihn aufmerksam. Die junge Schwester hatte nach ihren Anweisungen und Gr��enangaben zumindest ihren Geschmack getroffen. Nun hoffte Hollis, dass die Hose und das Shirt samt Hemd auch Gibbs gefielen.



[editiert: 17.02.09, 18:47 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 19.02.09, 20:17  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Ein L�cheln breitete sich auf Jethros Gesicht aus, als Hollis ihn bremste. Aufmerksam verfolgte er ihre Bewegungen und war sichtlich �berrascht, als sie ihm wie aus dem Nichts ein Paket in die Hand dr�ckte. Verbl�fft folgte er ihrer Aufforderung und zog die Sachen umst�ndlich an. Die Hose und der Pulli gefielen ihm �berraschend gut, auch wenn sie ein wenig zu gro� waren. Insbesondere die Hose wollte nicht so recht an Ort und Stelle bleiben, was den Agenten allerdings nicht aus der Ruhe brachte.

"Ich habe, �h, etwas abgenommen," erkl�rte er der gespannten Hollis. "Die Sachen sind prima - vielen Dank! Aber dann musst du mir gestatten, mich zu revanchieren. Was m�chtest du essen?" Er machte sich nicht die M�he, die Kr�cken zu benutzen, und h�pfte auf einem Bein zum Bett her�ber. Zielsicher �ffnete er den Seesack und zog seinen alten G�rtel aus der verschmutzten Hose hervor. Eigentlich h�tte er zwar nichts dagegen gehabt, die Hose auf der Stelle der Schwerkraft zu �berlassen, aber noch waren sie im Krankenhaus und somit kamen nicht jugendfreie Aktionen leider nicht in Betracht. W�hrend er den Lederriemen durch die Schlaufen der Hose zog, erinnerte er sich an einen Kommentar von Ducky vor ein paar Wochen. Der alte Pathologe hatte ihn besorgt darauf angesprochen, dass er in den letzten Monaten stark abgenommen hatte, und da Gibbs ihm nicht widersprechen konnte, hatte er es vorgezogen, die Autopsie schnell zu verlassen. Allerdings hatte Ducky nicht unrecht, in den letzten Monaten hatte ihm oft der Appetit gefehlt. Hinzu kam, dass er zu viele N�chte in seinem Keller verbracht hatte. Die meisten seiner Hosen - eigentlich alle, wenn er ehrlich war - hingen ihm ohne G�rtel mittlerweile mehr oder weniger in den Kniekehlen. Nun, wenigstens hatte Dr. Kinning nicht bem�ngelt, dass er zu mager oder gar unterern�hrt war.

Grinsend wandte sich der Agent erneut zu Hollis um. "Ist es so besser? Nimmst du mich so mit oder muss ich noch eine Weile hier bleiben?!"




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 20.02.09, 14:33  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Schmunzelnd griff Hollis nach Gibbs� Hosenbund und zog ihn am G�rtel zu sich heran. Ihre Nase ber�hrte seine und sie konnte seinen Atem im Gesicht sp�ren. �Ja, so gef�llst du mir schon viel besser�, fl�sterte sie ihm zu. �Essen klingt sehr verlockend und wir werden zusehen, dass du wieder etwas auf die Rippen bekommst. Sonst macht es doch gar keinen Spa� dich auf mir zu sp�ren.� Z�rtlich ber�hrten ihre Lippen seine und f�r einen Moment verga�en sie um sich herum alles, als ein R�uspern zu vernehmen war.

Dr. Moore stand grinsend in der T�r und teilte ihnen mit: �Ihr Taxi wartet drau�en. Oder soll ich dem Fahrer mitteilen, dass Sie den Aufenthalt hier noch eine Weile verl�ngern?�

Hollis l�ste sich kichernd von Gibbs und blickte zu Boden. Es war albern, aber in Gegenwart der �lteren �rztin f�hlte sie sich irgendwie ertappt.



[editiert: 20.02.09, 21:19 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 21.02.09, 10:11  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro konnte sich ein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen, als Dr. Moore sie �berraschte. Doch im Gegensatz zu Hollis st�rte es ihn nicht weiter, dass die alte �rztin ihnen in diesem intimen Moment gesehen hatte. Mit einer raschen Bewegung verschloss er den Seesack wieder, nachdem er Dr. Kodys Sachen darin verstaut hatte. Anschlie�end warf er ihn erneut �ber die Schulter, ignorierte die Proteste seines R�ckens und h�pfte auf einem Bein zur�ck zur Wand, an der noch immer seine Kr�cken lehnten.

"Danke, aber ich denke, wir wollen Ihre Gastfreundschaft nicht l�nger strapazieren," erkl�rte er der alten �rztin lachend. "Gr��en Sie Ihren Kollegen noch mal von mir!" Dann schwang er sich konzentriert auf seinen Kr�cken an Hollis' Seite und verlie� gemeinsam mit ihr das Krankenhaus. W�hrend der Taxifahrer sich um das Gep�ck k�mmerte, atmete Jethro tief durch. Er genoss die frische Luft, die ihm in der letzten Woche so sehr gefehlt hatte. Zufrieden sch�ttelte er kr�ftig den Kopf, als wolle er den Desinfektionsmittelgeruch ein f�r alle Mal aus seiner Nase bekommen. Dann �ffnete er die T�r und folgte Hollis ins Taxi.

"Und, wo soll es hingehen?" kam er dem Fahrer zuvor. Er zwinkerte Hollis zu und dr�ckte ihr einen sanften Kuss auf die Wange. "Du hast mir immer noch nicht gesagt, was du essen m�chtest!"




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 21.02.09, 19:54  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis warf ihre Jacke neben sich und lie� den Blick �ber die noch immer dicht mit Schnee bedeckten H�user wandern. �Hm?�, bemerkte sie und grinste ihren Freund an. �Nun, ich wei� nicht genau wie die Verordnung von Dr. Kinning f�r deinen Magen aussieht, aber ich h�tte Appetit auf etwas Handfestes. Wer wei� zudem was es sp�ter im Flieger gibt.�

Der Taxifahrer, ein einheimisches Urgestein, drehte sich daraufhin zu ihnen um. �Also wenn ich ihnen eine Vorschlag machen d�rfte. Auf dem Weg zum Flughafen kenne ich ein klasse Steakhouse, wenn Sie wollen, kann ich Sie dort absetzen. Dort gibt es auch das beste Bier weit und breit. Das kann ich echt empfehlen.�

Hollis spitze die Lippen und sah fragend zu Gibbs. �Das klingt gut. Das mit dem Bier lassen wir zwar lieber, aber alles andere klingt verlockend. Was meinst du?� Die blonde Frau griff z�rtlich nach Gibbs�Hand und schob ihre Finger zwischen seine. �Ein richtig romantisches Abendessen k�nnen wir uns ja f�r D.C. aufheben? Das kleine japanische Restaurant am Yachthafen habe ich ohnehin m�chtig vermisst.� Schmunzelnd erinnerte sie sich dabei an Gibbs� Einladung nach ihrer zweiten gemeinsamen Nacht und die darauf folgenden gemeinsamen Wochen und Monate.



[editiert: 22.02.09, 11:12 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 22.02.09, 12:11  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Steakhaus klingt hervorragend," strahlte Gibbs den Fahrer an. "Dann nichts wie los, ich habe das Gef�hl, seit einer Woche nichts anst�ndiges mehr gegessen zu haben!" Der Fahrer grinste und startete den Wagen. Offensichtlich waren ihm derartige Reaktionen nicht fremd, wenn er Kunden hier einsammelte.

Jethro zog Hollis gen�sslich an sich und konnte nicht verhindern, dass ihm das Wasser im Mund zusammen lief. Genau genommen hatte er seit seinem Abflug aus San Diego seine Essgewohnheiten notgedrungen ziemlich �ber den Haufen werfen m�ssen, Schonkost, Gem�se und Obst standen in DC nur selten auf seinem Speiseplan. Und ein anst�ndiges Steak mit einer ordentlichen Portion Pommes hatte ihm regelrecht gefehlt. "Oh ja, das Sushi am Hafen ist wirklich nicht zu verachten," nahm er Hollis Bemerkung auf. "Ich freue mich schon darauf... erinnest du dich noch, was du beim letzten Mal gegessen hast?!" Seine Augen leuchteten bei der Erinnerung an das, was ihrem letzten Besuch in der Sushi-Bar gefolgt war... und er konnte es kaum abwarten, jene Nacht zu wiederholen. Er grinste, als er sp�rte, wie das "Ferkelchen" (das mittlerweile eigentlich keines mehr war) sich vor lauter Vorfreude schon mal in ein mittelgro�es Schwein verwandelte. Gl�cklicherweise war Hollis' Jeans weit genug, um diese Reaktion zu verbergen. Dennoch legte Jethro sicherheitshalber eine Hand �ber die entsprechende Stelle, bis wieder etwas Ruhe eingekehrt war.

Nach wenigen Minuten hatten sie das Restaurant erreicht und bedankten sich bei dem Fahrer, der ihnen noch half, ihr Gep�ck hineinzutragen. Tische gab es ebenfalls noch genug, so dass die beiden Reisenden wenig sp�ter von der Bedienung die Speisekarte �berreicht bekamen. "Danke," reichte Jethro sie sofort wieder zur�ck. "Ich glaube, die brauche ich nicht. Ich h�tte gerne ein gro�es T-Bone-Steak, rot." Er bemerkte Hollis Blick und korrigierte sich. "Okay, vielleicht ist das noch etwas �bertrieben. Sagen wir, medium. Und dazu Pommes Frites, Ketchup und ein gro�es, k�hles Bier."

Der irritierte Blick der Bedienung errinnerte ihn daran, dass seine Verletzungen zwar in der vergangenen Woche deutlich besser geworden waren, aber noch immer die eine oder andere Kruste sein Gesicht zierte. Und den Krankenhausgeruch trugen Hollis und er vermutlich auch noch ein paar Stunden mit sich herum - abgesehen davon, dass seine Kr�cken ohnehin jedem klar machten, wo er gerade herkam. Vermutlich sah er aus, als w�re er auf der Flucht. Doch er ignorierte es und l�chelte die sprachlose junge Dame auffordernd an. "Was darf es denn f�r dich sein, Holly?" fragte er anschlie�end. "Das Gleiche? Je schneller wir bestellen, desto schneller ist das Essen fertig... und ich bin halb verhungert. T-Bone kann ich dir nur empfehlen, das ist in der Regel immer sehr lecker."







[editiert: 22.02.09, 12:18 von Mrs. Mallard]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 22.02.09, 17:27  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

F�r Hollis kam nur ein normales Steak mit Countrykartoffeln in Frage. Auf ein Bier verzichtete sie lieber. Allerdings war sich nicht sicher, ob die Mahlzeit in dem vollen Umfang gut f�r Gibbs�Magen war. Trotzdem behielt sie ihre Meinung f�r sich und wollte ihm nicht den Appetit verderben. Er war schlie�lich alt genug und sie nicht seine Mutter. Sie wollte ihn nicht bevormunden, das lag nicht in ihrem Sinn.

Hollis konnte kaum glauben, mit welchem Hei�hunger Gibbs sein Essen in sich hinein schaufelte und meldete letztendlich doch ein paar Bedenken an. Doch davon lie� er sich nicht st�ren und mopste sogar ihren Nachtisch.

Die Zeit verging dabei wie im Flug und ehe sie sich versahen, hatte der Taxifahrer sie ihm Anschluss auch schon auf dem Flughafen abgesetzt. Dort� war mittlerweile nichts mehr von den Auswirkungen des Schneesturmes zu sehen. Es herrschte reges Treiben. Die Flughafenhalle hatte ihre eigentliche Funktion wieder auf genommen und konnte wieder ohne Gefahr betreten werden. Auch sonst wirkte alles v�llig normal und ganz anders als in der verh�ngnisvollen Nacht vor �ber einer Woche. Es war unvorstellbar, was in der Zeit alles geschehen war. Trotzdem wollte Hollis sich nicht l�nger als n�tig in Nevada aufhalten und konnte es kaum erwarten, in den Flieger zu steigen.

Mit ihrem kleinen Rucksack als Handgep�ck wartete sie geduldig bis Gibbs ihr mit den Kr�cken folgte und betrat nach ihm die Flugzeugkabine. �Was Shania und ihre Mutter jetzt wohl machen werden?�, bemerkte sie Gedankenverloren und lie� sich neben Jethro nieder. �Ich bin gespannt, ob die Polizei noch mal wegen der Zeugenaussagen auf uns zukommt. Ich hoffe, dass Ethan einen v�llig �berbelasteten Strafverteidiger bekommt und bis in alle Ewigkeit im Gef�ngnis schmort. Allerdings...� Die blonde Frau machte eine kurze Pause und verzog die Mundwinkel. �kann es auch passieren, dass es anders kommt.� Als Gibbs� fragender Blick sie traf, fuhr sie fort. �Ich habe v�llig vergessen zu erw�hnen, dass Finch der Sohn eines bekannten Neurologen ist. Ich fand eine Visitenkarte mit dem Namen seines Vaters zwischen den P�ssen. Uhm, du wei�t sicher selber, was das unter Umst�nden bedeuten kann.� Sie waren beide lange genug im Gesch�ft und wussten, wie geschickt Eltern mit Einfluss manche Dinge oft zu ihren Gunsten drehten. Daher konnten sie nur hoffen, dass Prof. Dr. Robert Finch nicht die Kastanien f�r seinen Sohn aus dem Feuer zu holen versuchte und ihnen eine Klage an den Hals hing.



[editiert: 22.02.09, 22:46 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 22.02.09, 21:54  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs knurrte h�rbar, als Hollis ihm von Ethans einflussreicher Verwandschaft erz�hlte. "Und das sagst du mir erst jetzt?!" brummte er missmutig, w�hrend er den Sicherheitsgurt schloss. "Aber wie auch immer, das werden wir schon sehen. Der Kerl geht in den Bau, daf�r werde ich schon sorgen. Oder glaubst du, ich lasse mich ungestraft zusammenschlagen?! Glaub mir, Leon Vance mag nicht mein bester Freund sein, aber er steht hinter seinen Agenten. Und der NCIS verf�gt �ber eine erstklassige Rechtsabteilung." Als er leichte Zweifel in Hollis Blick bemerkte, zwinkerte er ihr zu. "Ich muss es wissen, ich habe sie mehr als einmal in Anspruch genommen..." Aus welchen Schwierigkeiten ihn die Abteilung schon alles herausgeholt hatte, verschwieg er allerdings sicherheitshalber.

Langsam setzte sich die Maschine in Bewegung und erhob sich kurz darauf in die Luft. Jethro warf einen letzten Blick auf den Flughafen, auf dem sich ihre Wege auf ebenso �berraschende wie verh�ngnisvolle Weise gekreuzt hatten. "Wer h�tte das gedacht?" fragte er eher zu sich selbst. Liebevoll blickte er die blonde Frau an seiner Seite an. "Vor einer Woche h�tte ich mir nicht tr�umen lassen, dass ich nicht allein zur�ck fliege," fl�sterte er und hauchte ihr einen z�rtlichen Kuss auf die Wange. Wenig sp�ter erschienen die Stewardessen mit ihren Rollwagen im Gang und boten den Passagieren Verpflegung an. Jethro entschied sich f�r einen der angebotenen Burger und nahm der Dame gutgelaunt zwei zus�tzliche Sandwiches ab, w�hrend er ungeniert mit ihr flirtete. Allerdings achtete er sehr genau auf seine Worte, da er bemerkte, dass dieser allzu lockere Umgang nicht unbedingt auf Hollis Gegenliebe stie�.

Nachdem er auch diesen "Nachtisch" bis auf den letzten Kr�mel verputzt hatte, reckte der Agent sich gen�sslich in die H�he, ehe er es sich an Hollis Schulter bequem machte. Seine tiefen Atemz�ge verrieten kurz darauf, das er beinahe eingeschlafen war. Doch auf einmal schreckte er hoch. "Verflixt!" knurrte er leise und begann, nach seinem Jackett zu suchen. "Was ist los?" murmelte Hollis angesichts dieser pl�tzlichen Unruhe. "Ich habe dieses bl�de Heparinzeug vergessen," brummte Jethro. "Kinning hat mir extra erkl�rt, ich solle vor dem Flug noch mal spritzen, weil so ein Flug immer ein erh�htes Risiko darstellt. Aber ich habe es vergessen." Sein Unmut �ber diesen Fauxpas war deutlich zu h�ren.

"Allerdings... war die Security am Flughafen nicht gerade gr�ndlich," fuhr er fort, nachdem seine Finger die gesuchten Objekte in der Sakkotasche ausgemacht hatten. "Es wundert mich, dass sie mich damit an Bord gelassen haben, ich k�nnte das halbe Flugzeug lahmlegen, wenn hier etwas anderes drin w�re!" Er hatte unauff�llig eine kleine Glasampulle in die Hand genommen, nachdem ihm ein rascher Blick versichert hatte, das keine Stewardess in der N�he war. "Wenn sie mich damit erwischen, werde ich vermutlich wegen Terrorverdacht festgenommen," grinste er. "Also sollte ich mich wohl besser nicht erwischen lassen..." Er seufzte noch einmal und arbeitete sich anschlie�end umst�ndlich aus seinem Sitz. Gl�cklicherweise lag das Flugzeug ruhig in der Luft, so dass er ohne gr��ere Probleme die kleine Toilettenkabine erreichte.

Um nicht noch einmal laufen zu m�ssen, erleichterte der Agent sich dort zun�cht und wusch sich anschlie�end gr�ndlich die H�nde. Anschlie�end zog er mit mittlerweile ge�bten Griffen die Spritze auf, desinfizierte ein St�ck Bauch und versenkte die Injektion in einer Hautfalte. Er fluchte, als er sie wieder herausziehen wollte und das Flugzeug gleichzeitig in ein Luftloch sackte, so dass die Nadel unsanft in seiner Fingerspitze landete. Ver�rgert steckte Jethro den Finger in den Mund, als er bemerkte, dass es kr�ftig zu bluten begann. "Ist alles in Ordnung, Sir?!" h�rte er die Stimme einer Stewardess, als er erneut den Wasserhahn bet�tigte. "Ja!!" knurrte er w�tend zur�ck. Hastig entsorgte er die Spritze im M�lleimer und wand einen Fetzen Papierhandtuch um den Finger, um die Kr�cke nicht unn�tig zu verdrecken.

Anschlie�end h�pfte er zur�ck zu seinem Platz und warf Hollis einen warnenden Blick zu. Seine gute Laune war f�rs Erste verschwunden und er hatte definitiv kein Bed�rfnis nach Vorw�rfen. Erst als er sich erneut im Sitz zusammengerollt hatte und ihre warme N�he sp�rte, entspannte er sich wieder etwas.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 23.02.09, 21:24  Betreff: Ein Winterm�rchen - Washington (Teil 2)  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die Sache mit Ethans Vater lag Hollis noch immer etwas schwer im Magen. Wie hatte sie das nur vergessen k�nnen? Nat�rlich Gibbs konnte auf die Rechtsabteilung des NCIS zur�ckgreifen, doch sie war nicht mehr im Dienst und war auf ein Gerichtsverfahren nicht sonderlich erpicht. Daher hoffte sie das Beste und versuchte nicht weiter dar�ber nachzudenken. Der Silberfuchs hatte ihr mit seiner Spritzaktion ohnehin einen m�chtigen Schrecken eingejagt und ihr schlagartig andere Sorgen bereitet. Sein Blick hatte jedoch gen�gt, um ihr deutlich zu machen, dass sie mit ihren �u�erungen vorsichtig sein musste. Mittlerweile hatte sie mehr als einmal erfahren, wie allergisch er auf manche Dingen reagieren konnte. Obwohl sie sich das im Normalfall nicht gefallen lie�, gab es in diesem Fall jedoch keinen Grund ungehalten zu reagieren. Er hatte immerhin eingesehen, dass er beinahe eine Fehler begangen hatte und es noch rechtzeitig gerade gebogen. Daher kuschelte sie sich ebenfalls gem�tlich an ihn und schob sein unrasiertes, kratzendes Kinn mit ihrem ein St�ck von der Schulter. Sein widerstrebendes Knurren quittierte sie mit einem z�rtlichen Biss und erntete einen m�den Augenaufschlag.

Als sie zwei Stunden sp�ter aufwachte, befand der Flieger sich im Landeanflug auf Washington. Es war nachtdunkel drau�en und der Flugkapit�n teilte ihnen mit, dass sie aufgrund schlechter Wetterbedingungen eine halbe Stunde Versp�tung hatten. Hollis brauchte eine Weile, um ihre Gelenke wieder in Form zu bekommen und merkte, dass vor allem ihre Schulter schmerzlich unter der unbequemen Sitzhaltung gelitten hatte. Trotzdem hatte sie so fest geschlafen, dass sie von einigen Turbolenzen w�hrend des Fluges nichts mitbekommen hatte. Vorsichtig schob sie Gibbs von ihrer Schulter und sah zum Fenster hinaus. Dichte Schneeflocken tanzten �ber die Tragfl�chen und nur vereinzelte Lichter waren am Boden zu erkennen. �Oh, ich glaube wir haben den Schneesturm aus Nevada im Gep�ck�, bemerkte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Dann konnte man h�ren wie das Fahrwerk ausgefahren wurde und die Zeichen zum Anschnallen mit einem Bling aufleuchteten. Hollis legte ihren Gurt an und griff suchend nach Jethros Hand. �Hey Schlafm�tze, wir landen gleich. Hoffentlich bekommen wir gleich ein Taxi und du hast daheim eine gut funktionierende Heizung, denn es sieht verdammt kalt drau�en aus.�



[editiert: 26.02.09, 17:48 von Admin]
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New PostErstellt: 23.02.09, 21:50  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs knurrte verschlafen und tastete m�de nach dem Gurt. Stirnrunzelnd betrachtete er das Schneegest�ber vor dem Fenster, das immer dichter wurde, je n�her das Flugzeug dem Boden kam. "Keine Sorge, ein Taxi werden wir schon finden. Wir sind in D.C., da gibt es mehr Taxis als Einwohner. Zumindest, wenn man wei�, an wen man sich wenden muss..." Er g�hnte noch einmal ausgiebig und wartete dann gelassen ab, bis der Flieger am Terminal angekommen war und die Stewardessen die Passagiere zum Aussteigen aufforderten. Auch er hatte w�hrend des Flugs tief geschlafen und musste sich nun stark konzentrieren, mit dem verletzten Fu� nirgendwo anzusto�en. Dennoch schaffte er es, Hollis unfallfrei in die Ankunftshalle zu folgen.

Nachdem beide auch ihre Gep�ckst�cke eingesammelt hatten, steuerte Jethro unverz�glich den n�chsten Kaffeeautomaten an und dr�ckte auch seiner Freundin kommentarlos einen hei�en Becher in die Hand. Er bemerkte ihren tadelnden Blick und kam ihr zuvor. "Das willst du doch wohl nicht ernsthaft als Kaffee bezeichnen, oder?! Es soll uns lediglich warm halten, bis wir zu Hause sind." Wie vorausgesagt hatte er keinerlei Probleme, im Handumdrehen ein Taxi aufzutreiben, und so standen sie eine halbe Stunde sp�ter mit Sack und Pack vor der Gibbs'schen Haust�r. Der Agent fluchte, als er umst�ndlich nach seinem Schl�ssel suchte, und knackte schlie�lich ungeduldig das Schloss. Normalerweise schloss er die Haust�r ohnehin nicht ab, und er w�rde morgen alle Zeit der Welt haben, den d�mlichen Schl�ssel zu suchen. Aber mit Sicherheit nicht auf einem Bein im Schneesturm. Dazu war er im Schl�sserknacken zu gut.

Jethro und Hollis traten in den Flur und sch�ttelten den Schnee von den M�nteln. Es war bitterkalt in der Wohnung, auch wenn es im Gegensatz zu drau�en immerhin nicht windig war. Jethro zog ohne eine Miene zu verziehen seinen Mantel aus und h�ngte ihn ordentlich an seinen Platz. "Offensichtlich hat die Heizung noch Urlaub," erkl�rte er augenzwinkernd. "Aber ich denke nicht, dass wir lange frieren werden..." Er zog Hollis sanft an sich und befreite sie geschickt aus ihrem Mantel, ohne Widerspruch zuzulassen. Anschlie�end schnappte er sich erneut die Kr�cken und machte zwei Spr�nge in die Wohung hinein. "Willkommen zu Hause!" grinste er breit und h�pfte in die K�che. "M�chtest du noch etwas essen oder... lieber gleich unter die hei�e Dusche?" fragte er, w�hrend seine H�nde geradezu automatisch die Kaffeemaschine in Gang setzten.






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New PostErstellt: 23.02.09, 22:43  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Fr�stelnd sah Hollis dem davon hinkenden Agenten hinterher und zog sich einen warmen Pullover �ber. Sie hoffte, dass er mit der Heizung recht behielt, denn sein Haus war �ber die Feiertage ausgek�hlt. Daher versp�rte sie wenig Lust duschen zu gehen, auch wenn der Gedanke an das hei�e Wasser verlockend war. Doch die Vorstellung danach zu frieren, gefiel ihr weniger.

�Ach, ich habe heute morgen geduscht und bleibe jetzt ein Dreckspatz�, erwiderte sie grinsend und folgte Gibbs in die K�che. Dort legte sie die Arme um ihn und gab ihm einen Kuss in den Nacken. �Wenn es dir nichts ausmacht, w�rde ich nach dem Kaffee lieber in ein warmes Bett kriechen. Ich gestehe, dass ich deiner Heizung nicht traue, dir dagegen schon.� Beides war nicht gelogen, zumal sie auch neugierig war wo sie schlafen w�rden. Dieses Mal hoffte sie allerdings, dass es noch einen anderen Schlafplatz als seine Couch im Wohnzimmer gab. Sie erinnerte sich mit Grausen daran wie durch gelegen das Teil an einigen Stellen schon war.



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New PostErstellt: 23.02.09, 23:10  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Schmunzelnd drehte der Silberfuchs sich um und erwiederte die Z�rtlichkeiten. Es am�sierte ihn, dass Hollis sein Versprechen, dass sie nicht frieren w�rden, auf die Heizung bezogen hatte, w�hrend ihm selbst dabei eher warme Gedanken durch den Kopf gegangen waren. Er hatte keine Ahnung, wann seine Heizung wieder anzuspringen gedachte, und so lange das hei�e Wasser funkionierte und Hollis in seiner N�he war, interessierte es ihn nicht einmal besonders. Allerdings sollte er sich wohl doch besser darum k�mmern, wenn er seine Freundin nicht ver�rgern wollte.

"Du wirst nicht frieren," grinste er noch einmal. "Ich traue mir da auch mehr als der Heizung... und vielleicht hilft f�r den Anfang auch ein hei�er Kaffee, der seinen Namen verdient?" Er dr�ckte Hollis eine Tasse mit einem Gebr�u in die Hand, auf dem ein Hufeisen probemlos schwimmen konnte. Genussvoll lie� er die bittere Fl�ssigkeit durch seine Kehle rinnen und seufzte wohlig. Anschlie�end legte er f�rsorglich einen Arm um die blonde Frau. "Du hast Recht, hier ist es wirklich zu kalt, um gem�tlich zu sein... W�rdest du mich unter Umst�nden unter die warme Decke begleiten?" Er zwinkerte, w�hrend er Hollis sanft in Richtung Schlafzimmer dirigierte und sich gleichzeitig bei ihr aufst�tzte.

Als sie dort angekommen waren, lie� JEthro sich einladend auf das breite Holzbett sinken, dem eindeutig anzusehen war, dass eine kundige Hand am Werk gewesen war. "Nun, ich gebe zu, es ist nicht das neueste Modell, aber bisher... hat es mir gute Dienste geleistet."




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New PostErstellt: 24.02.09, 17:21  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis�

�Bisher habe ich gar nicht gewusst, dass du so etwa besitzt�, gab sie schmunzelnd zur�ck und sah sich in dem gem�tlichen Schlafzimmer um. Das Zimmer hatte er ihr bisher vorenthalten und mittlerweile wusste sie auch warum. Allerdings fragte sie sich, ob er nach Shannon seine Exfrauen und anderen Geliebten ebenfalls nur auf der Couch hatte schlafen lassen.

Hollis merkte wie ihr Herz flatterte. Sie war sich nicht sicher, ob es vor Aufregung oder auf Grund seines extra starken Kaffees war. Insgeheim schob sie es auf den Kaffee, der selbst einen Toten zum leben erweckt h�tte und bei ihr �hnliche Wirkung zeigte. Da sie unter normalen Umst�nden um diese Uhrzeit gar keinen Kaffee mehr trank, hatte sie Bedenken in der Nacht Schlaf zu finden. Doch das war im Augenblick eher nebens�chlich, denn sie ahnte, dass sie beide nicht so schnell zum schlafen kommen w�rden. �Hauptsache, es ist nicht so durch gelegen wie deine Couch und du hast noch eine zweite Decke. Denn die hier��, dabei zog sie die Zudecke frech grinsend mit einem geschickten Griff zu sich. ��nehme ich.�

Mit dem Zipfel der Decke in der Hand wanderte ihr Blick erneut umher und sie hoffte, dass er nicht, wie schon oft, ihre Gedanken lesen konnte. Der Raum hatte ein gem�tliches Flair, liebevoll eingerichtet durch eine geschickte Frauenhand. In der N�he eines Fensters stand eine alte, verzierte Kommode mit Spiegel, auf der zwei einsame Flakons verstaubten. Hollis fragte sich unweigerlich wie lange der Duft dort schon stehen mochte und wann er zum letzten Mal zum Einsatz gekommen war. Sie drehte den Kopf zur�ck, versuchte sich nichts anmerken zu lassen und grinste erneut. �Au�er du versprichst sch�n brav und ruhig unter der Decke zu liegen, dann teile ich sie auch mit dir.�



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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 24.02.09, 19:30  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Bist du sicher, dass du das willst?" fragte der Silberfuchs zur�ck, w�hrend er sich in aller Ruhe von seiner Kleidung entledigte. Die K�lte schien ihn dabei nicht im Mindesten zu st�ren. Er hatte Hollis neugierige Blicke aufmerksam verfolgt und sp�rte, dass ihr die Einrichtung gefiel. Die Handschrift seiner ersten Frau war noch immer deutlich zu erkennen, auch wenn er mit Shannon nie in diesem Raum geschlafen hatte. Es war ihr Arbeitszimmer gewesen, und nach ihrem Tod hatte er das gemeinsame Bett hier hereingeschafft. Offiziell hatte es danach lange Zeit als G�stezimmer gedient, doch da nicht viel Besuch kam, war es �berwiegend leer geblieben. Erst in den letzten Jahren, nach dem Unfall auf der Bakir Kamir, der so vieles ver�ndert hatte, war Jethro hierher zur�ckgekehrt. Hollis war tats�chlich die erste Frau, mit der er dieses Bett teilte, wie er zu seiner �berraschung feststellte.

Eigentlich war auch seine R�ckkehr in dieses Bett eher dem Zufall zu verdanken, als sein damaliges Ehebett �berraschend zusammengebrochen war und die Couch an jenem Abend ebenfalls nicht zur Verf�gung stand. Und er hatte rasch gemerkt, wie gut seinen alten Knochen ein breites Bett und eine bequeme Matratze bekamen.

G�hnend streckte er sich noch einmal lang aus, nachdem er sich auch der der letzten Kleidungsst�cke entledigt hatte. Anschlie�end schob er Hollis zur Seite und machte es sich bequem. "Das ist meine Seite," stellte er augenzwinkernd klar. "Und auch meine Decke..." Mit einem raschen Griff hatte er sich ebenfalls zugedeckt. "Wenn du ruhig liegen bleibst, k�nnte es reichen..." Er grinste dreist, weil er sehr genau wusste, dass keiner von ihnen in der n�chsten Zeit ruhig liegen bleiben w�rde.




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New PostErstellt: 24.02.09, 19:51  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die blonde Frau brauchte ebenfalls nicht lange, um sich ihrer Sachen zu entledigen. Nur im Gegensatz zu Gibbs, behielt sie die Socken an. Es gab in ihren Augen kaum etwas Schlimmeres als kalte F��e. Zudem zierte noch immer ein breiter Verband ihre Rippen und verdeckte gleichzeitig einen Teil der Brust. Das Ganze kam fast einem Korsett gleich und Hollis f�hlte sich zum ersten Mal seit der OP unwohl damit. Am liebsten h�tte sie die Binde sofort entfernt und sich ebenfalls nackt neben ihn gelegt, doch ein unangenehmes Gef�hl riet ihr vorsichtig zu sein. Dr. Moore hat ihr mehr als einmal eindringlich geraten, sich zu schonen und den Verband jeden zweiten Tag wechseln zu lassen. Ohne diese Auflagen h�tte die alte �rztin sie wahrscheinlich nicht gehen lassen, von der Eidesstattlichen Erkl�rung, auf eigene Verantwortung entlassen wurden zu sein, ganz zu schweigen. Von der Erkl�rung hatte Hollis Jethro erst gar nichts erz�hlt, denn sie war sich nicht sicher, ob er dann gegangen w�re.

Verlegen sah sie an sich herunter und zog fr�stelnd die Schultern zusammen. �Tut mir leid, ich habe striktes Verbot alles abzulegen. Ich hoffe, du bist nicht entt�uscht.� Dann huschte sie neben Gibbs unter die Decke und kuschelte sich ganz nah an ihn heran.



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New PostErstellt: 24.02.09, 19:57  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Oh nein," brummte Jethro z�rtlich und strich sanft �ber ihre Haut. "Ich sehe vielleicht nicht danach aus, aber ich kann sehr vorsichtig sein, wenn es n�tig ist. Berufskrankheit..." Sanft wanderten seine Finger �ber den unverh�llten Teil ihrer Brust. "Ich bin ja auch noch geschient, also sag blo� Bescheid, wenn ich dir mit dem elenden Klumpfu� zu nahe komme..." Dann schwieg er und konzentrierte sich darauf, sich nah an seine Freundin zu kuscheln und ihre N�he in sich aufzusaugen. Seine Finger wanderten langsam abw�rts, w�hrend seine Lippen liebevoll begannen, ihr Ohr zu erkunden.




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New PostErstellt: 24.02.09, 20:54  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Ein warmer Schauer durchzog sie als Gibbs� Finger �ber ihre Haut glitten und Hollis konnte ein leises St�hnen nicht unterdr�cken. Wie lange hatte sie darauf gewartet? Wie lange hatte sie sich nach seinen Ber�hrungen gesehnt? Lange, viel zu lange. Trotzdem war sie nicht sicher, wie weit sie gehen sollten. Sie waren beide nicht noch immer nicht fit und eine leichte Unsicherheit machte sich in ihr breit. Es war immerhin �ber ein Jahr her, dass sie miteinander geschlafen hatten. Doch seine N�he war zu sch�n und berauschend um vern�nftig zu sein.

Neugierig begaben sich auch ihre H�nde auf Wanderschaft und entdeckten unterhalb des Bauchansatzes nachwachsende Stoppeln. Schmunzelnd strich sie dar�ber hinweg und rutschte automatisch tiefer. �Schade, dass hier schon wieder aufgeforstet wird. Mir hat die Rodung ganz gut gefallen.� Dann drehte sie sich vorsichtig auf die Seite. Ihre H�nde blieben wo sie waren und sie schob ihr Kinn auf seine Brust. Aus dieser Position konnte sie ihn genau beobachten und jede seiner Reaktion verfolgen.



[editiert: 24.02.09, 20:55 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 24.02.09, 21:25  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Wenn du glaubst, dass ich dich das wiederholen lasse, irrst du dich," antwortete der Agent rauh. Die Erregung durchzog ihn bis in die Haarspitzen und er wusste, dass er ihr nicht lange standhalten w�rde. Keuchend �berzog er ihren Hals mit sanften K�ssen und wanderte langsam abw�rts. Seine H�nde umfassten ihre H�ften mit festem Griff. Langsam schob er sich n�her. Er wollte sie, jetzt und hier, mehr als alles andere. Doch er sp�rte ihr Z�gern und versuchte mit aller Macht, sich zu beherrschen. Allerdings hatte er keine Ahnung, wie er es �berleben sollte, wenn sie ihn abwies.

Vorsichtig schob er sich �ber sie. Er war zu lange allein gewesen und hatte in Nevada zu viel Kraft eingeb��t, um ein langes Vorspiel durchzustehen. Sein Verlangen war �berm�chtig, er wollte sie um sich sp�ren und ihre Seele mit Haut und Haaren verschlingen.




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New PostErstellt: 24.02.09, 22:17  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Gibbs� Reaktion kam f�r sie �berraschend, aber nicht unerwartet. Sie kannte ihn als fordernden und auch gleichzeitig als r�cksichtsvollen Liebhaber. Doch in diesem Moment war er nur fordernd und sie konnte sein hartes Verlangen sp�ren. Sein warmer Atem lag �ber ihrem Gesicht und seine K�sse raubten ihr fast den Verstand. Alles an ihr vibrierte und sie wollte ihn mehr als alles andere auf der Welt sp�ren, ganz nah und tief. Ein St�hnen entfuhr ihr, als er dr�ngender wurde. Es fiel ihr schwer sich unter seinem Gewicht zu bewegen. Jede falsche Bewegung quittierten ihre Rippen mit einer schmerzlichen Warnung. Doch sie ignorierte diese und schob sich ihm entgegen, erst ein St�ck und dann immer n�her. Ihre Finger fuhren �ber seinen R�cken und gruben sich in seine Haut. Ihr Gesicht war direkt unter seinem und sie konnte die Ungeduld in seine Augen erkennen. Sie hatte immer noch Bedenken, aber f�r ein Zur�ck war es schon l�ngst zu sp�t.



[editiert: 25.02.09, 17:42 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 24.02.09, 22:32  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro nahm mit Erleichterung wahr, dass Hollis ihn ebenso wollte wie er sie. Vorsichtig hob er den Oberk�rper ein St�ck an, um ihre verletzten Rippen so weit wie m�glich zu schonen. Er schrie leise auf, als ihre Finger sich in seinen R�cken und die letzten Reste von Ethans "Erinnerungen" gruben. Doch der Schmerz stachelte ihn nur noch weiter an. Es gab kein Halten mehr, als er in sie eindrang und ihre dunkle Hitze ihn freudig willkommen hie�. Er verlor sich in ihren Augen, w�hrend ihre K�rper sich selbst�ndig zu machen schienen. Hart und fordernd, und gleichzeitig voller R�cksichtnahme, bewegten sich die mittlerweile vor Schwei� gl�nzenden K�rper auf und ab. Jethro keuchte bei jedem Sto�, gefangen im Rhythmus, dem Pulsschlag ihres gemeinsamen Universums.

Es dauerte nicht lange, nur wenige Minuten, bis Jethros K�rper in einer letzten gewaltigen Anstrengung erzitterte. Mit einem heiseren St�hnen entlud er sich in ihr. Alle Kraft war von ihm gewichen, wie in Zeitlupe sank er auf Hollis nieder und schaffte es gerade noch, sein Gewicht neben ihr auf die Matratze zu verschieben. Anschlie�end blieb er reglos liegen, den Kopf auf ihre unverletzte Brust gelegt, und wartete darauf, dass das Zittern nachlie�.




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New PostErstellt: 24.02.09, 22:51  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Sein fordernder Rhythmus hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht. Ihr Herz schlug bis zum Hals und ein wohliger Schauer jagte den n�chsten. Doch sie war nicht weit genug vorbereitet gewesen, um gemeinsam mit ihm �ber die Klippe zu st�rzen. Sie blieb kurz davor stehen und es machte ihr nicht aus. Sie genoss das sch�ne Gef�hl seiner vollkommenen N�he und seine Erleichterung. Es war ohnehin viel mehr als sie sich zu tr�umen gewagt hatte.

Tief durch atmend gab Hollis dem ersch�pften Silberfuchs einen Kuss auf die Stirn und legte ihre Hand auf seinen Bauch. �Ich liebe dich�, gestand sie ihm leise fl�sternd und schloss die Augen, um die aufkommenden Tr�nen zu verbergen. Warum in Herr-Gotts-Namen musste sie immer weinen? Sie sp�rte wie sie noch immer zitterte und sich w�nschte es w�re nicht so schnell vorbei gewesen. Doch die Aussicht auf noch viele bevorstehende N�chte lie� sie hoffen.



[editiert: 25.02.09, 17:42 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 24.02.09, 23:37  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Ich liebe dich auch," murmelte der Silberfuchs leise. Langsam wurde sein Atem ruhiger, er schob sich sanft an ihre Seite und k�sste erneut ihre Stirn. Behutsam folgte seine Zunge der salzigen Spur auf ihrer Haut. "Nicht weinen," fl�sterte er in ihr Ohr. "Es ist alles gut. Glaub mir. Es wird alles gut."

Er wusste selbst nicht, warum er dabei so sicher war. Er hatte keine Ahnung, wie ihre Beziehung weitergehen sollte, ob sie �berhaupt eine Chance hatte, im Alltag zu �berstehen. Doch er wollte in diesem Moment nicht dar�ber nachdenken. Es war nicht wichtig, nicht jetzt. Sie w�rden einen Weg finden, damit klarzukommen. Er seufzte noch einmal tief und zog Hollis Kopf sanft auf seine Schulter. Das Gesicht in ihren Haaren vergraben, schlief er wenige Augenblicke sp�ter tief und fest ein.




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New PostErstellt: 25.02.09, 18:31  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Es war ein sch�nes Gef�hl Gibbs wieder neben sich liegen zu haben. Zufrieden schloss Hollis die Augen und lauschte seinen gleichm��igen Atemz�gen. Trotzdem war an Schlaf nicht zu denken. Sie war innerlich viel zu aufgew�hlt, um daf�r Ruhe zu finden. Die Frage nach dem morgen, dr�ngte sich in ihre Gedanken und die Angst, etwas verkehrt zu machen, war immer noch da. Sie war alt genug, um zu wissen, dass Sex allein eine Beziehung nicht aufrecht erhalten konnte. Die H�hen und Tiefen ergaben sich im Alltag, den sie sich mit Gibbs schwerlich vorstellen konnte. Sie kam sich vor wie ein Pendler zwischen zwei Welten. Sie war weder auf Hawaii noch in D.C. zu Hause. Es gab keine Garantie f�r die Zukunft und sie f�hlte sich so unsicher wie noch nie.

Hollis hatte keine Ahnung wie lange sie wach lag. Gibbs schnarchte seelenruhig vor sich hin und hielt sie fest umschlungen. Ganz vorsichtig, um ihn nicht aufzuwecken, befreite sie sich nach einer Weile aus seiner Umarmung und zog sich etwas �ber. Dann huschte sie ins Bad und machte sich frisch. Die Heizung gurgelte vor sich hin, hatte es aber noch nicht geschafft, dass ausgek�hlte Haus zu erw�rmen. Mit m�den Augen betrachtete die blonde Frau sich im Spiegel und entdeckte eine gro�e durchn�sste Stelle an ihrem Verbandes. Sie hatte schon die ganze Zeit durch ein Brennen gesp�rt das etwas nicht stimmte. Der Fleck machte es ihr noch einmal deutlich. �Verdammt�, knurrte sie ihr Spiegelbild an und zog sich fr�stelnd etwas �ber. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie w�rde auf keinen Fall wieder ins Krankenhaus gehen, da war sie sich ganz sicher und hoffte, dass Ducky sich der Geschichte annehmen konnte. Doch bis dahin waren noch einige Stunden Zeit. M�de rieb sie die Augen und bog anschlie�end ins Wohnzimmer ab. Die Couch, die sie nur ausgezogen kannte, stand normal im Raum. Zwei Kissen und eine Decke lagen ordentlich am Rand und warteten darauf benutzt zu werden. Auf einem kleinen Tisch lagen verstreut ein paar Zeitungen, eine Kugel zusammengekn�lltes Weihnachtspapier und eine angetane Schachtel Pralinen. Schmunzelnd schob sich Hollis eine Praline in den Mund und nahm die warme Decke von der Couch. Von wem er die Schachtel wohl geschenkt bekommen hatte? Ganz spontan fielen ihr daf�r nur zwei Personen ein. Abby oder Ducky. Dann machte sie sich langsam auf den Weg zur�ck zum Schlafzimmer, als sie das leise Piepen ihres Handys h�rte. Wer wollte denn um diese Uhrzeit noch etwas von ihr? Verwundert holte sie das Telefon aus der Jackentasche und entdeckte einen entgangenen Anruf. Die Nummer kam ihr bekannt vor und die Nachricht auf der Mailbox best�rkte ihre Vermutung. �Hallo Hollis, ich nehme an du bist mittlerweile in Washington. Ich bin immer noch in Somalia. Ruf mich an. Wir m�ssen reden. Dringend! Dustin�

Seufzend schloss sie die Augen und schaltete das Handy ab. Nein, sie wollte ihn nicht anrufen und sie wollte auch nicht mit ihm reden. Nicht �ber die Dinge, die ihr Bruder f�r so wichtig befand. Warum konnte er nicht endlich begreifen, dass sie mit alledem nichts mehr zu tun haben wollte? Warum konnte er die alten Geschichten nicht endlich ruhen lassen und jagte noch immer einem Geist hinterher? Warum konnte er nicht akzeptieren, dass sie die Erinnerungen an Somalia und all das was dort geschehen war, vergessen wollte? Dass sie nicht mehr daran erinnert werden wollte, was sie beinahe besessen und dort verloren hatte.

�rgerlich schob sie das Handy zur�ck in die Jacke und ging zur�ck ins Schlafzimmer. Dort breitete sie die Decke aus und kroch halb angezogen neben Gibbs. Halt suchend schlang sie fest die Arme um ihn, sog seinen Geruch ein und versuchte an nichts mehr zu denken bis sie endlich eingeschlafen war.



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New PostErstellt: 25.02.09, 19:50  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Dustin Mann; Somalia

�Ich bin hier�, vernahm Dustin Mann, ein gro�er, blonder Mann Anfang f�nfzig die raue Stimme Dr. Asad Abucar und sah den hageren Schwarzen aus einem halb zerfallenen Haus treten. Der Arzt gab ihm schweigend zu verstehen, ihm zu folgen und Dustin fand sich wenige Meter weiter im Hinterzimmer einer einheimischen Bar wieder.

�Sch�n dich zu sehen�, begr��t der Arzt den Wei�en mit einer herzlichen Umarmung und bat ihn Platz zu nehmen.

�Ich freue mich auch, Asad. Es war nicht einfach dich zu finden.�

Der Schwarze l�chelte und entbl��te eine Reihe wei�er Z�hne, doch sein Blick wurde sogleich wieder ernst. �Es ist nicht gut, dass du in den alten Geschichten w�hlst. Das Ganze hat mittlerweile ein Ausma� angenommen, das f�r dich, wie auch f�r mich eine Nummer zu gro� ist.�

�Seid wann hast du Angst, Asad?�, wollte Dustin wissen und sah den Arzt herausfordernd an. Die zwei M�nner kannten sich seit Jahren und teilten eine Menge Erfahrungen miteinander. �Willst du denn nicht wissen, woher all die Waffen stammen mit denen die Menschen niedergemetzelt werden die du sp�ter wieder zusammenflicken darfst? Willst du nicht auch, dass das endlich aufh�rt?�

�Ja, das will ich!�, stie� der Doktor grimmig hervor und fuhr sich mit der Hand in den Nacken. �Aber wem n�tze ich, wenn ich mich deswegen erschie�en lasse und meine Patienten dann weiter ermordet werden? Das ist alles nicht so einfach wie du denkst. Aber sag�, Asad machte ein kurze Pause und sah seinen Gegen�ber aufmerksam an. �Was willst du?�

�Informationen. Beweise. Einen Fingerabdruck oder irgendetwas das beweist, dass der General noch lebt und f�r das alles verantwortlich ist.�

Dr. Abucars Gesicht verfinsterte sich. �Das ist keine gute Idee und das wei�t du genau. Wie willst du beweisen das er noch lebt? Du brauchst jemanden dem du absolut vertrauen kannst, sonst hast du keine Chance.�

�Ich wei�, Acad und es gibt nur eine Person, der ich blind vertraue. Hollis.�

Die Mundwinkel des Arztes zuckten und er nickte, auch wenn sein Blick ungl�ubig war. �Bist du dir sicher, dass sie dir helfen wird, nach alledem was passiert ist?�

�Ja�, gab der blonde Mann in vollster �berzeugung zur�ck und f�hlte in der Tasche nach seinem Handy, das immer noch auf einen R�ckruf wartete.



[editiert: 25.02.09, 19:53 von Admin]
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New PostErstellt: 25.02.09, 20:14  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Nach einem tiefen und traumlosen Schlaf kehrte Jethro am n�chsten Morgen nur langsam in die Wirklichkeit zur�ck. Der Geruch der Frau in seinen Armen lie� ihn wohlig aufseufzen. Ohne die Augen zu �ffnen, suchten seine Lippen den Weg auf ihre Stirn. "Guten Morgen, meine S��e," begr��te er sie mit noch nicht ganz einsatzbereiter Stimme. "Hast du gut geschlafen?" Er streckte sich noch einmal und r�ckte ein St�ck n�her an Hollis heran. Gleichzeitig bemerkte er, dass sie wesentlich mehr trug als am Abend zuvor. Und dass sich eine zweite Decke im Bett befand.

"Nein, hast du offensichtlich nicht," beantwortete er sich die Frage selbst und setzte sich auf. "Was war los, Holly? Habe ich mich zu breit gemacht?" fragte er beinahe �ngstlich. Eigentlich wusste er, dass Hollis sich in diesem Fall durchaus zu helfen wusste und nicht gerade zimperlich war. Gleichzeitig fiel ihm mit Schrecken ein anderer Grund ein. "Oder macht deine Rippe wieder Probleme?" Ihre Reaktion verriet, dass er richtig lag. "Ich hoffe... ich hoffe, das ist nicht meine Schuld," fl�sterte er leise. "Ich... ich wollte dir nicht wehtun... Ich rufe besser Ducky an, dass er nach dir sieht. Ich mache uns einen sch�nen Kaffee, dann fahren wir direkt los." Er schob sich aus dem Bett und wollte nach seinen Kr�cken greifen, die er allerdings am Abend zu vor in der K�che stehen gelassen hatte. Mit einem �rgerlichen Schnaufen st�tzte er sich an der Wand ab und machte sich einbeinig auf den Weg. Die M�he, sich vorher etwas anzuziehen, machte er sich nicht.




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New PostErstellt: 25.02.09, 21:36  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis sah dem Silberfuchs nach und zog seufzend die Decke �ber den Kopf. Er sollte gar nicht wissen, dass die Rippen ihr wieder Sorgen bereiteten. Es war schlie�lich nicht seine Schuld, zumindest nicht alleine. Sie h�tte einfach vorsichtiger sein und auf Dr. Moore h�ren sollen. Nun hatte sie den Salat. M�de schwang die blonde Frau die Beine aus dem Bett und folgte Gibbs in die K�che. Mit geschickten Griffen band sie unterwegs die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und blieb dann in der T�r stehen. Das Haus hatte sich mittlerweile erw�rmt und es machte ihr nicht aus, halb bekleidet herum zu laufen. Und auch Gibbs, schien nicht im geringsten zu frieren. Mit gespitzten Lippen lie� sie ihren Blick schmunzelnd �ber seinen K�rper gleiten. Es war un�bersehbar, dass ihr gefiel was sie sah. �Bist du dir sicher, dass wir uns beeilen wollen? Ducky hat heute morgen bestimmt wichtigere Dinge zu tun, als mich zu verarzten.�

Das sich verst�rkende Brennen der Wunde war zwar ein Anzeichen, dass sie keine Zeit verlieren sollten, doch das wollte sie Gibbs gegen�ber nicht zugeben. Viel lieber wollte sie die Zeit mit ihm verbringen und sich um nichts Sorgen machen m�ssen.



[editiert: 26.02.09, 17:52 von Admin]
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New PostErstellt: 25.02.09, 22:04  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro blickte Hollis ernst an. "Ja, mein Schatz, das bin ich. Du hast Schmerzen, das sieht man an deinen Bewegungen. Schmerzen, die du nicht haben solltest und die du vermutlich nicht h�ttest, wenn... wir diese Nacht in getrennten Betten verbracht h�tten." Sein Blick wanderte erneut an der blonden Frau auf und ab. "Au�erdem haben Duckys Patienten es in der Regel nicht so eilig. Und denen tut auch nichts mehr weh, deshalb hat der gute Doktor da auch ziemlich eindeutige Priorot�ten. Abgesehen davon wird er mich vermutlich in der Luft zerreissen, wenn ich dich nicht unverz�glich zu ihm bringe, und das w�rde ich ihm nicht einmal �belnehmen k�nnen." Er verschwieg, dass diese Reaktion von Ducky seine eigenen Blessuren ebenfalls mit einschloss.

"Ich springe eben unter die Dusche und ziehe mir etwas an, dann k�nnen wir los," erkl�rte der Silberfuchs, nachdem er genussvoll einen kr�ftigen Schluck Kaffee getrunken hatte. "Hier, das wird dich muntermachen." Er dr�ckte Hollis eine Tasse Kaffee in die Hand und griff nach den Kr�cken. "Verarzten musst du mich heute noch nicht, das kann Ducky nachher machen."



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New PostErstellt: 25.02.09, 22:21  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Es war schon fast ein wenig be�ngstigend, dass sie Gibbs nicht vormachen konnte und er sie durchschaut hatte. Daher f�gte Hollis sich ihrem Schicksal und strich die Aussicht auf einen gem�tlichen Morgen aus dem Kopf. Stattdessen nahm sie einen kr�ftigen Schluck Kaffee, warf einen Blick in den leeren K�hlschrank und ging sich dann ebenfalls anziehen.

W�hrend sie Gibbs einige Zeit sp�ter im Flur poltern h�rte, rief sie ihm aus der K�che zu. �Sag mal, gibt es bei deinem Kaffeedealer unterwegs eigentlich auch Fr�hst�ck? Ich bin wahrscheinlich sonst eher verhungert, als Ducky mich zu Gesicht bekommt.�



[editiert: 26.02.09, 22:03 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 25.02.09, 22:38  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro h�pfte mit der Kaffeetasse ins Badezimmer und stellte rasch einen alten Plastikstuhl in die Dusche. Er setzte sich hin, nahm die Schiene ab und begann zu duschen. Erst als er wieder aufstehen wollte, war er einen Moment lang nicht vorsichtig genug und rutschte mit dem verbleibenden Fu� weg.

In Sekundenbruchteilen fing er sich ab, allerdings stie� er mit dem Kopf unsanft gegen die Heizung und seine Kr�cken knallten krachend auf den Boden. Wenig sp�ter h�rte er Hollis, die nach Fr�hst�ck fragte. "Klar!!" rief er rasch zur�ck, ehe ihr auffiel, das etwas nicht in Ordnung sein k�nnte. "Der hat so ziemlich alles, was man zum �berleben braucht, notfalls auch Pizza!"

Rasch zog er sich hoch und griff erneut nach den Kr�cken. ANschlie�end h�pfte er ins Schlafzimmer, zog sich in der �blichen REkordgeschwindigkeit an und sprang in den Flur, wo er zielsicher den Autoschl�ssel vom Haken nahm. "Von mir aus kann es losgehen!!"




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New PostErstellt: 26.02.09, 18:02  Betreff: Ein Winterm�rchen - Washington  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Gibbs

Hollis fiel auf, dass Gibbs etwas im Bad geschehen sein musste. Doch sie fragte lieber nicht und warf sich die Jacke �ber. Bevor er protestieren konnte, nahm sie ihm kurzerhand den Autoschl�ssel aus der Hand.�Komm erst gar nicht auf die Idee. Ihr fahre!� Ein demonstrativer Blick auf sein Bein gen�gte, um ihm zu verdeutlichen, dass er noch immer verletzt war. Brummend folgte der Agent seiner Freundin zum Auto und lie� sich auf dem Beifahrersitz nieder. Es war mitten in der Woche. Die Stra�en voll und durch den noch immer anhaltenden Schneefall schwer passierbar. Die ganze Fahrt �ber sprach er kein Wort und trotzte vor sich hin, obwohl er nat�rlich wusste, dass er in seinem Zustand nicht fahren konnte. Schweigend dirigierte er seine Freundin zu einem Starbucks-Cafe und wartete geduldig im Auto bis Hollis mit zwei Bechern Kaffee und ein paar Bagles zur�ckkehrt war.

Als sie anschlie�end die Tiefgarage des Hauptquartiers erreichten, hatte er noch immer kein Wort gesprochen. Grinsend blickte Hollis ihn von der Seite an und fragte gerade heraus: �Willst du jetzt f�r den Rest des Tages eingeschnappt bleiben? Ich dachte eigentlich du vertraust mir und meinen Fahrk�nsten.�

Gibbs schnaufte grimmig und sah zu ihr her�ber. Ihr�Lachen war ansteckend und er schmunzelte ebenfalls. Nat�rlich gab er innerlich zu, dass er sich albern benahm, behielt es aber f�r sich. Anstelle einer Antwort fuhr er mit der Hand in ihren Nacken und zog sie zu sich. Ihr Atem streifte angenehm�sein Gesicht und�f�r einen Moment bedauerter er, dass sie nicht mehr Zeit an diesem Morgen gehabt hatten. Doch die Gesundheit ging vor, dass hatte selbst er mittlerweile eingesehen. Bevor Hollis jedoch etwas erwidern konnte, gab er�ihr einen intensiven Kuss und hoffte,�dass�das Antwort genug war.

Nach Luft schnappend rutschte Hollis ein St�ck zur�ck. �Wow, dass nenne ich eine eindeutige Antwort. Das werde ich mir merken und dich �fter solche Dinge fragen.�

�Ja, tu das�, erwiderte er mit einem breiten Grinsen und schwang die Beine aus dem Wagen. Mit einem einzigen Blick hatte er erfasst wo wessen Auto parkte und wer nicht p�nktlich im B�ro war. Duckys Oldtimer parkte etwas abseits, w�hrend DiNozzo sich gleich in der N�he des Fahrstuhls platziert hatte. Ziva und McGee hatten keinen Stammplatz. Nur Abby beharrte strickt auf ihren Frauenparkplatz und konnte ziemlich sauer werden, wenn jemand anders dort stand. Doch an diesem Morgen war ihr Platz noch leer und Gibbs fragte sich, wo seine kleine Fledermaus abgeblieben war.�



[editiert: 28.02.09, 14:45 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 28.02.09, 14:32  Betreff: Ein Winterm�rchen - Washington  drucken  weiterempfehlen

OOC: Ich gebe jetzt einfach mal den Startschuss f�r Abby
@
Foe; Du kannst sie dann ab jetzt �bernehmen,�wenn�Du�magst�

Abby

Fluchend man�vrierte die Forensikerin ihren Wagen �ber die schneebedeckten Stra�en. Vom Winterdienst war an diesem Morgen weit und breit nichts zu sehen gewesen und sie brauchte l�nger als gewohnt bis ins Hauptquartier. Eine Stra�ensperrung hatte ihr ebenfalls kostbare Minuten geraubt und sie hoffte, dass in ihrem Labor wenigstens alles seinen gewohnten Gang gehen w�rde. Dazu kam, dass sie bis zum heutigen Tag noch immer nichts von Gibbs geh�rt hatte und weder Tony noch die anderen etwas wussten. Ducky hat zwar eine Andeutung gemacht und auch Vance schien etwas zu wissen, doch das waren alles nur Vermutungen und keine handfesten Aussagen. Das bereitete ihr schon seit Tagen Bauchschmerzen. Egal wie, f�r diesen Tag hatte sie beschlossen Ducky gezielt zu fragen. Sie wollte endlich eine klare Antwort, sonst w�rde sie noch wahnsinnig werden.

Erleichtert erreichte die junge Goth nach einer Stunde Versp�tung die Tiefgarage und parkte ihr Auto schwungvoll auf dem extra f�r sie vorgesehenen Frauenparkplatz. Mit geschickten Griffen sortierte sie diverse lose herumliegenden Teile in ihre schwarze Handtasche und stieg gedankenverloren aus, als sie ein lautes Fluchen vernahm. Ihr Herz machte einen freudigen Satz. Die Stimme kannte sie doch. Ihr Gibbsman war zur�ck.

Gibbs

Am Auto entlang springend konnte Gibbs nicht abwarten bis Hollis ausgestiegen war. Ab hier wollte er sich wieder aus eigener Kraft fortbewegen k�nnen. Es war peinlich genug mit Kr�cken im B�ro aufzutauchen, da wollte er nicht auch noch gest�tzt werden. Beim �ffnen des Kofferraumes untersch�tze er allerdings sein Gleichgewicht und stie� beim Herausnehmen der Kr�cke unsanft mit dem Kopf an die ge�ffnete Klappe. Er war so sehr mit sich besch�ftigt, dass er Abbys Auto nicht mitbekam. �Mist verdammter�, fluchte er mit zusammengebissen Z�hnen und h�rte die Gehilfen polternd zu Boden gehen.



[editiert: 28.02.09, 14:36 von Admin]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 01.03.09, 21:57  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Innerlich am�sierte Hollis sich immer noch �ber Gibbs und sein Verhalten, als sie einen Wagen einfahren h�rte. Sie konnte nicht genau erkennen wessen Auto es war. Es interessierte sie auch nicht weiter, denn im Augenblick wollte sie au�er Ducky keinen aus seinem Team sehen. Sie hatte keine Lust auf erstaunte Blicke und Erkl�rungen. Sie wollte einfach nur soviel Zeit wie m�glich mit Gibbs verbringen und ihn am liebsten nie mehr mit jemanden teilen. Ein absurder Wunsch, den sie jedoch nicht absch�tteln konnte. W�hrend Gibbs offensichtlich auf ihre Hilfe verzichtete, zog sie den Z�ndschl�ssel ab und h�rte im n�chsten Moment ein lautes Fluchen. Schlagartig war sie aus dem Wagen gesprungen und an seiner Seite. �Alles o.k.?�, wollte sie besorgt wissen.



[editiert: 02.03.09, 18:05 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 02.03.09, 15:28  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs kurrte einen weiteren unverst�ndlichenen Fluch vor sich hin und griff vorsichtig nach den Kr�cken, w�hrend er sich mit der freien Hand am Auto abst�tzte. Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine heransausende Gestalt und konnte sich gerade noch rechtzeitig aufrichten, als Abby ihn st�rmisch in die Arme schloss. "Gibbs! Gibbsgibbsgibbsgibbsgibbs! Oh mein Gott!! Was ist passiert?!" Die junge Forensikerin drohte v�llig aus dem H�uschen zu geraten und dr�ckte ihren Silberfuchs sicherheitshalber noch ein bisschen fester an sich.

"Ist gut Abbs..." beruhigte Jethro sie lachend, w�hrend er erneut das Gleichgewicht verlor und beide sich eine Sekunde sp�ter im Kofferraum des Wagens sitzend wiederfanden. "Was ist passiert?!" fragte Abby erneut. Hollis Mann, die ebenfalls neben sie getreten war, bemerkte sie nicht - oder zumindest reagierte sie nicht auf das fast unh�rbare R�uspern. "Es ist alles gut, Abby," beruhigte Gibbs die junge Frau erneut. "Ich hatte einen kleinen Zusammensto� mit einem jungen Mann, dem ein paar Manieren fehlten." Er zwinkerte. "Aber es ist alles unter Kontrolle, Abbs. Es geht mir gut." "Es geht dir gut?!" fragte Abby entsetzt und sprang aus dem Kofferraum, um einen Gesamt�berblick �ber die entstandenen "Sch�den" zu bekommen. Gl�cklicherweise verzichtete sie jedoch auf weitere hysterische Ausbr�che und kehrte zur Tagesordnung zur�ck.

"Du musst sofort zu Ducky", erkl�rte sie entschieden. "Ja, ich wei�," antwortete Gibbs, w�hrend er sich �chzend aus dem Kofferraum schob und dankbar die Kr�cken ergriff, die Abby ihm reichte. Er hasste sie zwar wie die Pest, aber er konnte nicht leugnen, dass er derzeit nicht ohne auskam. "Hollis Mann kennst du ja sicher noch," f�gte er hinzu. Er registrierte am�siert, aber gleichzeitig auch leicht besorgt, dass Abby die blonde Frau f�r ihre Verh�ltnisse sehr unterk�hlt begr��te. "Ich wusste gar nicht, dass du in Hawaii warst!" f�gte sie vorwurfsvoll hinzu. "Wolltest du nicht nach San Diego?!" "Ich war in San Diego, Abbs..." erwiderte der Silberfuchs und beendete das Gespr�ch, indem er sich kurzerhand in Richtung Aufzug begab. "Wir haben uns auf dem Flughafen getroffen, durch den Blizzard sind ein paar Fl�ge ausgefallen."

Alle drei quetschen sich in den Aufzug, der sich gehorsam in Bewegung setzte. Im ersten Kellergeschoss dr�ngte Jethro Abby liebevoll aus der Kabine. "Deine Babys warten auf dich," fl�sterte er, w�hrend er die junge Frau sanft auf die Wange k�sste. Tats�chlich sprang Abby anschlie�end gewohnt quirlig aus der T�r und machte sich auf den Weg in ihr Labor, w�hrend der Aufzug noch ein Stockwerk tiefer glitt. Kurz bevor sie dort angekommen waren, umfasste Jethro erneut Hollis' Kopf. "Habe ich dir schon gesagt, wie froh ich bin, das du hier bist?" fl�sterte er leise, ehe sich die T�ren mit dem gewohnten "Pling" �ffneten.

"Guten Morgen, Jethro!" ert�nte gleich darauf die ruhige Stimme des Pathologen, der den Blick dabei nicht von der vor ihm liegenden Leiche nahm. "Ich hatte in der letzten Woche einen �berraschenden Anruf von einem alten Freund... war dir dein Urlaub zu langweilig?!" Er drehte sich langsam um und l�chelte. "Und du bist nicht allein, wie ich sehe. Willkommen in Washington, Mrs. Mann! Wie geht es ihnen?" Er begr��te die blonde Frau herzlich. "Leg dich schon mal hin, Jethro, Kinning hat mir zwar seine Unterlagen geschickt, aber ich m�chte mir selbst ein Bild machen. Mach dir keine Hoffnungen, dass ich dich ungeschoren davon kommen lasse! Ich werde nur rasch Mr. Kentler wieder in sein Quartier bringen." Mit geschickten Griffen begann er, die Leiche in eines der K�hlf�cher zu schieben, w�hrend Gibbs sich gehorsam auf den freien Tisch setzte. Er wusste, dass es ratsam war, Ducky in gewissen Momenten nicht zu widersprechen. Vor allem nicht, wenn man etwas erreichen wollte.

"Ich bin nicht nur meinetwegen hier, Duck," erkl�rte er, als der Pathologe sich ihm zuwenden wollte und bereits die Stirn runzelte, weil Jethro keine Anstalten machte, irgendetwas auszuziehen. "Hollis... hat ein paar Probleme mit einer Rippe, sie ist..." "Ich wei�," unterbrach Ducky ihn. "Ihre Unterlagen habe ich zwar nicht vorliegen, aber Dr. Kinning war so freundlich, einige Dinge mit mir zu er�rtern. Das sie jetzt noch Probleme haben, klingt nicht gut, Ma'am." Er wandte sich Hollis zu, die noch immer im Raum stand. "Erlauben Sie, dass ich einen Blick darauf werfe?" Er wartete keine Antwort ab und zog die blonde Frau nachdr�cklich zum hintersten Tisch. Der Chefermittler verfolgte jeder ihrer Bewegungen mit einem besorgten und gleichzeitig hoffnungsvollen Blick. "Jethro, ich wei�, dass dir gef�llt, was du siehst, aber ich pflege meine Patienten diskret zu behandeln. Los, raus mir dir!" Der Silberfuchs zog einen gespielten Schmollmund, ehe er Hollis noch einmal zuzwinkerte und mit einem "Ich warte auf dich!" zur�ck in den Aufzug h�pfte.




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New PostErstellt: 02.03.09, 18:38  Betreff: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Nur widerwillig folgte Hollis Dr. Mallards Aufforderung und h�tte es lieber gesehen, wenn Jethro geblieben w�re. Er gab ihr ein Gef�hl von Sicherheit, denn auch wenn es albern war, kam sie sich an diesem Tag im Hauptquartier des NCIS ziemlich verloren vor. Sie war sich nicht sicher, ob es alles mit rechten Dingen zuging, wenn Ducky sie untersuchte. Schlie�lich h�rte sie als Privatperson nicht hier hin und hatte an dem Ort nichts mehr verloren, von einer offiziellen Untersuchung ganz zu schweigen. Doch nun war sie einmal da und wusste, dass sie es bei dem alten Pathologen erst gar nicht mit Ausfl�chten probieren brauchte. Daher streifte sie vorsichtig den Pullover �ber den Kopf und legte ihren blau schattierten Oberk�rper frei. Vor allem der gro�e dunkle Fleck auf der Rippenpartie hatte einen interessanten Farbton angenommen und hob sich von ihrem braunen Teint ab. Der Rest wurde unterhalb ihrer Brust von dem Verband bedeckt. Einen BH hatte sie wohlweislich abgelassen. Die Schmerzen hatte es ihr am Morgen nicht erlaubt ihn umzulegen und daher war es ihr ein wenig peinlich, sich vor dem alten Doktor zu entbl��en. Nat�rlich war es nicht das erste Mal, dass er sie untersuchte, doch bei der Untersuchung nach dem Giftgasanschlag auf Gibbs hatte sie wenigstens ihre Unterw�sche anbehalten k�nnen. Trotzdem versuchte Hollis sich nichts anmerken zu lassen und begutachtete skeptisch die durchn�ssende Wunde. Das Brennen hatte zugenommen und die Bef�rchtung, dass sie noch einmal ins Krankenhaus muss, wuchs.

�Es ist wirklich sch�n Sie wieder zu sehen, Dr. Mallard. Auch wenn ich mir einen angenehmeren Ort daf�r h�tte vorstellen k�nnen�, bemerkte Hollis mit einem schwachen Grinsen und sog scharf die Luft ein, als Ducky den Verband zu l�sen begann. �Ich hoffe, es�ist nicht so schlimm wie es scheint.�



[editiert: 02.03.09, 18:40 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 02.03.09, 22:17  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Ducky

Kritisch begutachtete der alte Pathologe die zum Vorschein kommende, n�ssende Wunde. "Ich wei� nicht, wie schlimm es Ihnen scheint," l�chelte er anschlie�end. "Gut sieht es nun wirklich nicht aus, aber das haben Sie sicher l�ngst gesp�rt. Die Wundnaht hat Ihren postoperativen Aktivit�ten nicht standhalten k�nnen und hat sich teilweise gel�st, au�erdem hat sich die ganze Sache ein wenig entz�ndet. Das sollte nicht lange unbehandelt bleiben, gut, dass Sie so schnell hergekommen sind. Seit wann sp�ren Sie, das etwas nicht in Ordnung ist?" Er blickte die blonde Frau pr�fend an. "Wenn Sie m�chten, kann ich das gleich hier und jetzt in Ordnung bringen," schlug er vor. "Ich bin kein Chirurg, aber im N�hen habe ich einige �bung, und es wird nicht lange dauern. Wenn Sie m�chten, kann ich auch Jethro Bescheid sagen, dass er Ihnen hilfreich zur Seite steht."

Donald Mallard hatte l�ngst erkannt, dass seine Patientin sich in seiner Gegenwart allein unwohl f�hlte - zumindest im Moment. Und dass sie ihren Freund herbeisehnte, konnte ein Blinder mit Kr�ckstock sehen. "Wissen Sie," fuhr Ducky schmunzelnd fort, "es w�rde mir ebenfalls durchaus Freude machen. Auf diese Weise h�tte der gute Jethro etwas, wor�ber er sich Sorgen machen kann, es gibt f�r ihn hier unten nur wenig Schlimmeres, als wenn er bei der Behandlung eines anderen zusehen muss. Danach ist er friedlich wie ein Lamm, wenn er selbst an der Reihe ist." Er zwinkerte Hollis zu, damit sie nicht auf die Idee kam, Jethros Seelenqualen in dieser Hinsicht �berzubewerten. "Und selbstverst�ndlich kann ich auch gern einen Krankenwagen rufen, wenn Sie eine externe Behandlung vorziehen. Ich bin dann nicht beleidigt..." Er lachte Hollis freundlich an und wartete in aller Ruhe ab, wie sie sich entscheiden w�rde.




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New PostErstellt: 02.03.09, 22:46  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die ehemalige Agentin�begann sich allm�hlich zu entspannen, auch wenn die Vorstellung noch einmal gen�ht zu werden ihr gar nicht gefiel. Durch ihre Krankheit kam allerdings nur eine �rtliche Bet�ubung in Frage, wobei Hollis sich nicht sicher war, wie weit Ducky sich an ihre Krankengeschichte erinnerte. �Uhm... ich glaube, dass kriege ich alleine hin�, gab sie Ducky mit ernster Mine zu verstehen. Der Gedanke Jethro bei sich zu haben, war sehr verlockend. Doch sie konnte seine Hilfe nicht immer in Anspruch nehmen. Unabh�ngig davon, dass sie nicht mehr in Nevada waren und er wichtigere Dinge zu erledigen hatte, als bei ihr H�ndchen zu halten. Das leichte Zittern ihre K�rpers strafte ihre Worte allerdings l�gen und auch ihre Augen verrieten, dass sie Angst hatte. �Ich bin schon ein gro�es M�dchen und ich vertraue ihnen Dr. Mallard�, f�gte sie mit einem Grinsen hinzu und versuchte ihre Furcht zu �berspielen. �Bloss nicht noch mal in ein Krankenhaus u-und bitte keine Narkose, darauf reagiert mein K�rper ziemlich empfindlich.�



[editiert: 03.03.09, 15:10 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 02.03.09, 23:27  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Ducky

Dem Pathologen entging die Reaktion von Hollis nicht, und einen Moment lang war er vesucht, Jethro dennoch anzurufen. Doch er verwarf diesen Gedanken wieder und schritt statt dessen zur Tat. "Nun denn," erkl�rte er todernst, "ich nehme an, sie beziehen sich mit ihrer letzten Aussage auf eine Vollnarkose? Keine Sorge, die wird nicht n�tig sein. Und ich gebe zu, daf�r sind wir hier auch gar nicht ausger�stet - die meisten meiner Patienten atmen ohnehin nicht mehr." Er zwinkerte. "Wenn sie aber Lokalan�sthetika auch nicht vertragen, dann sagen Sie Bescheid - dann k�nnte die Sache allerdings etwas schmerzhaft werden."

Hollis l�chelte zaghaft zur�ck. "Nein, das haben Sie richtig interpretiert. So weit hatte ich gar nicht gedacht..." Sie lachte verlegen. "Eine �rtliche Bet�ubung war bisher kein Problem." Zufrieden l�chelte Ducky zur�ck und machte sich vorsichtig ans Werk. Hollis blieb steif, aber entspannt sitzen, w�hrend der Pathologe darauf wartete, dass das Mittel zu wirken begann. Wie auf Kommando kam gleich darauf Jethro schwungvoll durch die T�r und blieb wie angewurzelt stehen.
�
"Jethro!" rief Ducky erfreut. "Dein Timing ist fabelhaft, du kannst mir gern zur Hand gehen, dann muss ich dich gleich nicht suchen. Mrs. Mann ist so gut wie fertig, ich muss nur noch ein bisschen n�hen." Leicht schmunzelnd registrierte er, wie sein Freund etwas blasser um die Nase wurde. "Keine Panik, so schlimm ist es schon nicht," lachte er. "Hilf einem alten Mann mal ein wenig bei seiner Arbeit, ich m�chte im Moment nur sehr ungern Jimmy Palmer bem�hen!" Angesichts dieser Aussichten blieb dem Chefermittler nur wenig anderes �brig, als seufzend n�her zu kommen. "Was soll ich tun?!" fragte er resigniert, w�hrend seine Hand fast automatisch die von Hollis suchte und sanft dr�ckte. "Mrs. Mann helfen, ihren Arm in Position zu halten, damit ich besser arbeiten kann," erwiderte Ducky todernst. Anschlie�end fuhr er mit der Prozedur fort und ignorierte, dass der Silberfuchs hochkonzentriert auf ein an der Wand h�ngendes R�ntgenbild starrte.

"So, das war's auch schon," schloss er wenig sp�ter, als Jethros Gesichtsfarbe verd�chtig hell geworden war. "Ich gebe Ihnen noch etwas gegen die Entz�ndung, warten Sie noch einen Moment. Dann bekommen Sie noch einen sch�nen, neuen Verband, und dann sind sie wieder wie neu." Er trat an einen der Schr�nke und suchte ein Medikament. "Und anschlie�end bist du an der Reihe, Jethro, mach dir keine Hoffnungen!!" rief er mahnend, als er hinter sich das Zischen der T�ren h�rte. Doch der Chefermittler hatte nicht einmal versucht, die Flucht zu ergreifen. In der T�r stand Anthony DiNozzo und starrte fassungslos auf die unbekleidete Patientin. Und als er eine Sekunde sp�ter den Blick seines Boss' auffing, w�re er am liebsten auf der Stelle tot umgefallen. Nicht, dass er sich selbst noch eine lange Restlebenszeit einr�umte... Gibbs w�rde ihn t�ten, so viel stand jetzt schon fest.




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New PostErstellt: 03.03.09, 15:46  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Tony + Hollis

Der junge Agent schluckte heftig und wusste vor lauter Schreck nicht wo er hinschauen sollte. Wieso hatte ihm niemand gesagt, dass Gibbs zur�ck war und seine Ex- Freundin im Schlepptau hatte? Peinlicher, wenn nicht sogar schlimmer, konnte die Situation kaum werden. Stotternd versuchte er zu retten was zu retten war und und man�vrierte sich noch mehr ins Chaos. Der Anblick der blonden Frau hatte ihn mehr durcheinander gebracht als ihm lieb war. Nicht, dass er � Anthony DiNozzo � noch keine unbekleidete Frau gesehen h�tte, aber damit hatte er beim besten Willen nicht gerechnet. Woher sollte er auch wissen, dass eine halbnackte, attraktive und vor allem lebendige Frau auf einem von Duckys Untersuchungstischen sa�? Von der Tatsache, wer sie war, ganz abgesehen.

�OH H-hallo Boss. Hallo Colonel � uhm... Ma�am uhm Mann... Mrs. Mann. Sie sehen schlecht... uhm... ich meine gut aus. Egal..., sch�n Sie zu sehen�, bemerkte er verlegen grinsend und w�re am liebsten im Erdboden versunken. Das Loch daf�r, brannte Gibbs schon mit einem einzigen Blick direkt vor seinen F��en ein. Bevor das Ganze jedoch zu eskalieren drohte, ergriff zu seinem Gl�ck der Doktor das Worte und schob sich in sein Sichtfeld. �Tony, was f�hrt Sie zu mir?�

Mittlerweile hatte DiNozzo sich wieder gefasst und atmete erleichtert aus, als der Doktor ihm Sch�tzenhilfe gab. Trotzdem beschloss er aber, schnell das Weite zu suchen, bevor Gibbs ihn zur Schnecke machen konnte. �Ich... nun... ich wollte die Unterlagen von Lt. Kentler abholen. Direktor Vance will eine schnellstm�gliche Zusammenstellung aller bisherigen Fakten.�

Hollis war in der Zwischenzeit automatisch ein St�ck hinter Gibbs� R�cken gerutscht und hoffte, dass sie bald wieder allein waren. Sie war wei� Gott nicht br�te, aber auf eine Begegnung dieser Art h�tte sie dankend verzichten k�nnen. Ebenso wie darauf, �berhaupt hier zu sein. Schon Abbys k�hle Begr��ung hatte ihr deutlich gemacht, dass die Begeisterung �ber ihr Erscheinen sich in Grenzen halten w�rde. Wom�glich lag es nur speziell an Abby, da sie, wie Hollis sehr wohl wusste, an Gibbs wie an einem Vater hing. Die offensichtliche Ablehnung hatte ihr aber weh getan und Hollis hoffte, dass die anderen nicht ebenso reagieren w�rden.

�Ich hoffe, der Rest der Musketiere kommt jetzt nicht auch noch�, fl�sterte sie Jethro zu und zog fr�stelnd die Schultern zusammen.



[editiert: 03.03.09, 18:26 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 03.03.09, 18:10  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Oh nein, das werden sie ganz sicher nicht," antwortete Gibbs fast unh�rbar, w�hrend er Tony weiterhin drohend fixierte. "Hallo, DiNozzo," begr��te er seinen Agenten in einem gef�hrlich leisen Tonfall, der Tonys Blutdruck noch einmal sprunghaft ansteigen lie�, falls das �berhaupt noch m�glich war. "Hat dir eigentlich nie jemand beigebracht, dass man ankklopft, ehe man irgendwo eintritt?!" Tony �ffnete einen Moment den Mund, schloss ihn aber sofort wieder. Als ob gerade sein Boss irgendwo anklopfen w�rde... geschweige denn in der Autopsie. Da klopften doch noch nicht einmal die Praktikanten, abgesehen davon, dass sich die T�ren ohnehin automatisch �ffneten. Doch er verzichtete auf eine weitere Er�rterung des Themas, schnappte sich die Unterlagen von Ducky und sah zu, dass er zur�ck zum Aufzug kam. "Sch�n, dass du wieder hier bist, Boss!!" rief er aus sicherer Entfernung. "Und Sie auch, Colonel... Ma'am... Mrs...." Den Rest verschluckten die schlie�enden Aufzugt�ren.

W�hrend Ducky sich wortreich bei Hollis entschuldigte, ergriff Gibbs seine Kr�cken und bewegte sich ebenfalls in Richtung Ausgang. "Wo willst du denn hin?!" unterbrach ihn der Pathologe jedoch rasch und stellte sich ihm in den Weg. "Du bleibst hier, bis ich mit dir fertig bin, dein Team wirst du auch anschlie�end noch begr��en k�nnen!" Demonstrativ schaltete er den T�r�ffner ab, so dass nun weder jemand fl�chten noch unbeabsichtigt hereinkommen konnte. Duckys Ohrspitzen waren mittlerweile rot angelaufen, weil es ihm f�rchterlich peinlich war, das nicht schon l�ngst getan zu haben - er war nun einmal tote Patienten gewohnt, und die st�rten sich nicht mehr an Besuch. "Mrs. Mann ist gleich fertig, und den Verband bekomme ich auch allein hin," fuhr er fort. "Setz dich schon mal da dr�ben hin und zieh dich aus, ich bin gleich bei dir." Er kehrte zu Hollis zur�ck und entschuldigte sich weiterhin, w�hrend er ruhig und geschickt einen neuen Verband anlegte. Jethro schnaubte noch einmal genervt durch die Nase, ehe der Aufforderung Folge leistete. Als Hollis versorgt war, hatte er alle erforderlichen Kleidungsst�cke abgelegt und sich gehorsam auf den �brig gebliebenen Tisch gesetzt.




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New PostErstellt: 03.03.09, 21:35  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Erleichtert, dass sie wieder allein waren, zog Hollis sich an und trat zu Jethro Er sah nicht viel gl�cklicher aussah, als sie vor wenigen Minuten. �Du bist bei Ducky in guten H�nden�, fl�sterte sie ihm ins Ohr und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen

�Ich bef�rchte, dass wir zwei f�r ein Weile Gespr�chsstoff hier im Hauptquartier sein werden. Allerdings vermute ich, dass dich das nicht weiter st�ren wird�, bemerkte sie zwinkernd. Da sie mit dem R�cken zu Ducky stand, lie� sie gleichzeitig ihren Blick ungeniert �ber seinen K�rper wandern. �Also meiner Meinung nach, schaust du schon wieder ziemlich fit aus. Mal sehen was Ducky dazu zu sagen hat.� Mit diesem Worten gab sie ihm einen leichten Hieb auf den Oberschenkel und trat zur�ck als der Doktor n�her kam.



[editiert: 03.03.09, 21:35 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 03.03.09, 21:55  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Du hast Recht, das bin ich gewohnt," grinste der Silberfuchs zur�ck. "Aber wenn du was dagegen hast, werde ich das Ger�cht in die Welt setzen, DiNozzo und Tim h�tten ein Kind adoptiert. Das lenkt die Aufmerksamkeit schlagartig von uns ab..." Er lachte noch immer, als Ducky mit der Arbeit begann. Wie erwartet lie� er auch den Intimbereich nicht aus, nickte aber zufrieden, als er die Fortschritte sah. Und auch Klein-Gibbs verhielt sich w�hrend der kurzen Zeit an der frischen Luft �berraschend friedlich, obwohl Hollis noch immer neben ihm stand. Ducky lie� sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen und hakte eine Blessur nach der anderen ab.

Tats�chlich war der Pathologe �berraschend schnell fertig. "Dr. Kinning hat gute Arbeit geleistet," stellte er zufrieden fest. "Jetzt m�ssen wir dich nur noch richtig einstellen, was die Medikamente angeht. Hast du bisher alles gut vertragen?" "Ja," seufzte Gibbs. "Wenn man von der Narkose absieht, aber das ist ja jetzt nicht mehr wichtig." "Gut... wie viel Kaffee hast du heute schon getrunken?" Jethro zuckte mit den Schultern. "Nicht viel. Ein, zwei Tassen vielleicht." "Eine oder zwei?!" fragte Ducky streng. Ein rascher Blick zu Hollis war ihm Antwort genug. "Zwei," tadelte er. "Und was sonst noch? Wasser? Tee?" Gibbs sch�ttelte den Kopf. "Du kennst meinen Haushalt, Duck. Tee findet sich dort mit Sicherheit nicht." "Noch nicht!" gab Ducky zur�ck. "Das sollte sich schleunigst �ndern, ansonsten lege ich dich an eine Infusion und du verbringst die n�chsten Tage hier. Noch Fragen?!" Der Agent seufzte, er wusste, wann er sich seinem Freund geschlagen geben musste. Und er wusste auch, dass Ducky nicht bluffte und seine Drohung ohne Zweifel wahrmachen w�rde, wenn er nicht spurte.

"Wie sieht es mit der Thrombose aus?" wollte Ducky abschlie�end wissen. "Hat Kinning dir gesagt, wie..." "...ja, hat er," unterbrach Jethro ihn. "Ich wei�, was ich zu tun habe, allerdings bin ich davon ausgegangen, dass du das heute ohnehin �bernehmen willst." Ducky lachte. "Ja, du kennst mich gut. Ich kenne eine gute Physiotherapeuthin, ich werde sie anrufen und einen Termin f�r dich machen, sobald du wieder fit genug bist. Ich denke, in zwei Wochen kannst du damit anfangen, dann kommst du schnell wieder auf die Beine." Er spritzte dem Agenten rasch die Prophylaxe und entlie� seine G�ste anschlie�end aus dem "Gef�ngnis".

"Ich werde noch bei Leon vorbeischauen," erkl�rte Gibbs im Aufzug, w�hrend er Hollis sanft an sich zog und ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte. "Und dem Rest des Teams sollte ich ebenfalls ein frohes neues Jahr w�nschen, ehe Tony auf dumme Gedanken kommt. Und bei Abby wollte ich nachher auch noch mal vorbeischauen. Wie sieht es bei dir aus? Irgendwelche alten Bekannten, die du gerne noch mal besuchen m�chtest? Ansonsten... f�hl dich wie zu Hause, du kennst dich ja aus und wirst dich sicher nicht langweilen. Und vergiss, dass du nicht mehr im Dienst bist, das interessiert hier niemanden. Okay?" Er dr�ckte die blone Frau noch einmal fest an sich. "Ich liebe dich, Holly," fl�sterte er, w�hrend seine Augen in ihren versanken. "Du bist das beste, was mir passieren konnte."




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New PostErstellt: 03.03.09, 22:25  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Versunken in seinen Augen erwiderte Hollis Gibbs� Umarmung. �Du auch�, gab sie fl�sternd zur�ck und �berlegte kurz. �Vielleicht sollte ich mit zu Vance kommen und dann k�nnte ich in der Cafeteria auf dich warten. Vielleicht kann ich auch Cynthia f�r ihre Hilfe einen Kaffee ausgeben. Ansonsten habe ich im Augenblick nichts vor. Nach Shopen und Freunde treffen steht mir heute nicht der Sinn.�

Dann l�ste sie sich von ihm und griff noch einmal nach seiner Hand, bevor der Fahrstuhl aufging und sie die B�roetage erreichten. Schon von weitem konnte sie die zusammengesteckten K�pfe von seinem Team sehen und Hollis war auf die neugierigen Gesichten der jungen Leute gespannt.



[editiert: 03.03.09, 22:27 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 04.03.09, 12:10  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

OOC: 1. Pr�fung ist gut gelaufen... mal sehen was die zweite heute nachmittag noch bringt!

Gibbs


Der Silberfuchs zwinkerte Hollis noch einmal zu, ehe er schwungvoll in Richtung seines Schreibtisches h�pfte. Ohne gro�artig Notiz von seinen Agenten zu nehmen, lie� er sich auf dem Stuhl nieder und begann, den Rechner hochzufahren. Als er aufblickte, standen Ziva, Tony und Tim wie erwartet dicht nebeneinander vor dem Tisch.

"Guten Morgen," gr��te der Chefermittler schlie�lich. "Wie ich sehe, haben alle den Jahreswechsel gut �berstanden. Was gibt es Neues?" Innerlich am�sierte er sich k�stlich �ber die fassungslosen Gesichter, doch er hatte sich gut im Griff und hielt seine gewohnte, m�rrisch-strenge Fassade m�helos aufrecht. "�h, ein PFC ist gestern morgen in Quantico tot aufgefunden worden," berichtete Tony hastig. "Die Zusammenh�nge sind noch nicht ganz klar, aber vermutlich war es Selbstmord. Sein Vorgesetzter ist ein enger Freund vom Zahnstocher, daher hat er auf die Ermittlungen ein besonderes Auge geworfen." Obwohl er alles daran setzte, sich aus Gibbs' Ungnade wieder herauszuman�vrieren, konnte Tony es nicht lassen, einen Seitenhieb auf den neuen Direktor anzubringen. Jethro blickte ihn unger�hrt an, im Gegensatz zu DiNozzo hatte er l�ngst bemerkt, dass Vance hinter seine Agenten getreten war.

"Es ist mein gutes Recht, auf jede Ermittlung ein Auge zu werfen, Agent DiNozzo," schaltete er sich in das Gespr�ch ein. "Ebenso wie ich meine Agenten auch jederzeit versetzen kann, wenn sie beispielsweise auf einem Flugzeugtr�ger gebraucht werden." Gibbs schenkte Tony ein freundliches L�cheln, w�hrend das Gesicht des Halbitalieners vor Schreck zu gefrieren drohte. Heute war offensichtlich nicht sein Tag.... "Ich... ich wollte nicht... ich meinte das auf eine h�chst respektvolle Weise, Sir!" stammelte er und versuchte zu retten, was zu retten war. Vance ging nicht weiter darauf ein und wandte sich dem Chefermittler zu. "Ich nehme an, Sie wollten mir ohnehin Bericht erstatten?" Gibbs nickte. "Sobald ich meine E-Mails gelesen habe und auf dem aktuellen Stand bin. Ich habe nur zuerst Dr. Mallard einen Besuch abgestattet, damit ich schnell wieder fit bin." Vance nickte. "Ich bin in meinem B�ro." Anschlie�end warf er einen Blick zu Hollis her�ber, die sich im Hintergrund gehalten hatte und an einer Trennwand lehnte. "Sch�n, Sie wiederzusehen," nickte er ihr zu, ehe er in Richtung Treppe verschwand.

Nachdem der Direktor sich entfernt hatte, hielt Tony sicherheitshalber den Mund und �berlie� es seinen Kollegen, den Boss nach seinen "Ferienerlebnissen" zu befragen. Das war erfahrungsgem�� eine heikle Aufgabe, und wie erwartet lie� der Silberfuchs sich nicht viel aus der Nase ziehen - nur, dass er auf einem Flughafen mit einem Drogendealer zusammengesto�en war. "Ethan Finch!" warf Gibbs anschlie�end in den Raum. "Ich will wissen, was wir �ber ihn haben, und ob die Polizei in Nevada mittlerweile ein Verfahren er�ffnet hat. Ansonsten: McGee, �berpr�f' seine Konten und Kreditkarten, Ziva, versuch, ob du �ber deine Kontakte etwas herausfinden kannst. Er ist vermutlich Teil eines Drogenh�ndlerrings in Mexiko." Mit einem w�tenden Tastendruck l�schte er den Gro�teil seines Postfachs und griff erneut nach seinen Kr�cken. "Boss?!" fragte Tony vorsichtig. "Was... was kann ich tun?!" Gibbs blickte ihn streng an, und sein Gesicht lie� nicht erkennen, dass er sich innerlich noch immer k�stlich am�sierte. "Maria und Shania Mondego," erkl�rte er kurz. "Setz dich mit der Einwanderungsbeh�rde auseinander und finde heraus, ob es irgendwelche Probleme gibt, und wenn ja - k�mmere dich darum. Klar?!" "Schon dabei, Boss!!!" antwortete Tony dienstbeflissen und eilte erleichtert hinter seinen Schreibtisch zur�ck.

Gibbs h�pfte in die Mitte des Raumes und blickte von einem zum anderen. Zufrieden registrierte er, dass alle drei mit Volldampf arbeiteten. Anschlie�end blickte er zu Hollis her�ber. "Ich nehme an, Mrs. Mann muss ich niemandem mehr vorstellen? Nein, DiNozzo, ich habe ich nicht wieder geheiratet." Ohne ein weiteres Wort h�pfte er zur�ck zum Aufzug. Hollis folgte ihm, doch Gibbs hielt sie zur�ck. "Ich denke, ich sollte allein mit Leon reden," erkl�rte er leise und gab sich M�he, sie nicht sehen zu lassen, dass ihm dieses Gespr�ch schwer im Magen lag. "Ich wei�, dass du mich nur unterst�tzen willst, aber das muss ich von Mann zu Mann mit ihm kl�ren. Cynthia wird sich sicher freuen, wenn du ihr einen Kaffee spendierst, oh, und sie liebt Crispy Cream Donuts, die mit den bunten Streuseln. Sag in der Cafeteria einfach "Eine �berraschung f�r Miss Summer," dann wissen die schon Bescheid." Er zwinkerte und dr�ckte Hollis noch einmal z�rtlich an sich, auch wenn er dabei beinahe erneut das Gleichgewicht verlor.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 04.03.09, 19:12  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Seine Freundin blickte Gibbs l�chelnd hinterher und wandte sich wieder�in den Raum�um. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass mittlerweile Mittag war und nichts dagegen sprach, Cynthia auf einen Kaffee zu entf�hren. Bevor Hollis sich jedoch auf den Weg zur Empore machte, schlie�lich wollte sie Gibbs auf dem Weg zu Vance nicht in den Weg kommen, lauschte sie aufmerksam den beflissenen Telefonaten der jungen Agenten. Vor allem Tonys Gespr�ch mit der Einwanderungsbeh�rde erweckte ihre Aufmerksamkeit.

�Ja, ich meine Mondego, nicht Moreno... Maria und Shania, Mutter und Tochter, Einwanderer aus Mexico...�, seufzend verdrehte der Halbitaliener die Augen und trommelte mit seinem Stift auf die Tischkante. Warum mussten die Schreibtischt�ter bei Beh�rden nur immer so schwer von Begriff sein? Dann wurde es aber interessant und Tony richtete sich in seinem Stuhl auf. Schlagartig bekam der Stift in seiner Hand einen Sinn und er machte sich rasch ein paar Notizen. �Wie sagten Sie? Gegen Maria Mondego l�uft ein Verfahren wegen Drogenhandels? Ihr Freund hat sie belastet und man hat sie angeklagt.� Der junge Agent zog die Stirn in Falten und h�rte aufmerksam zu. Hatte Gibbs nicht eigentlich gesagt, dass ein Typ namens Finch der Drogenschmuggler war? Irgendetwas passte nicht. �Uhm... und was ist mit dem Kind, Shania Mondego? O.k. Das habe ich verstanden, aber was hei�t, das f�llt nicht in meinen Kompetenzbereiche und Sie k�nnen mir keine weiteren Ausk�nfte geben?� DiNozzo starrte fassungslos auf das Telefon und sch�ttelte den Kopf. Die Frau am anderen Ende hatte ihn einfach abgew�rgt.

Obwohl Hollis nicht alles von dem Gespr�ch mitbekommen hatte, hatte sie doch genug verstanden, um sofort neben Tonys Schreibtisch zu stehen. �Was ist los?�, fragte sie direkt und ohne Umschweife. Ihr war egal, ob sie dieses Frage stellen durfte oder nicht und auch das sie keine Agentin mehr war. Hier ging es um ein kleines M�dchen und�seine Mutter, um zwei Menschen denen sie ihre Hilfe versprochen hatte.

Tony sah verwirrt von seinem Schreibtisch auf und l�chelte verlegen. Das interessante Bild von der unbekleideten blonden Frau geisterte noch durch seine Gedanken. Doch er war professionell genug, es schnell beiseite zu schieben. �Uhm... ich wei� nicht, inwieweit ich Ihnen diese Informationen...� Weiter kam er jedoch nicht, da Hollis aufgebracht die H�nde auf seinen Schreibtisch stemmte. �Mir ist egal, was Sie d�rfen oder nicht, Agent DiNozzo. Ich will wissen, was mit der Mutter und dem Kind ist.� McGee und Ziva tauschten stumme Blicke und wartete gespannt auf die Reaktion ihres Kollegen. Tonys wurde ernst und sein jungenhaftes Grinsen waren verschwunden. Er straffte die Schultern. Die blonde Frau hatte ihm zwar nichts mehr zu sagen, aber er ahnte weshalb sie so heftig reagierte. �O.k. Sie erfahren es sicherlich ohnehin. Mrs. Mondego sitzt in Untersuchtungshaft.�Ethan Finch hat sie als Drahtzieherin des Drogenschmuggels beschuldigt und versucht scheinbar mit Hilfe eines einflussreichen Anwalt seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.�

Hollis schluckte. Entsetzen stand in ihren Augen. Finch, das Schwein. �U-und was ist mit dem Kind?�, fragte sie sichtlich ersch�ttert.

DiNozzo blickte ruhig zu Hollis auf. �Die Kleine�wurde�in einem Kinderheim untergebracht.�



[editiert: 04.03.09, 19:13 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 04.03.09, 20:30  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Mit einem freundlichen L�cheln durchquerte der Silberfuchs das Vorzimmer zum Direktor und bedankte sich kurz bei Cynthia f�r ihre Dienste. Die Sekret�rin lachte nur und bedeutete ihm mit einem Nicken, dass der Direktor ihn bereits erwartete. Jethro atmete noch einmal tief durch, ehe er ruhig in dessen B�ro h�pfte.

Die folgende halbe Stunde wurde wie erwartet anstrengend, aber nicht t�dlich. Vance hinterfragte genau, was auf dem Flughafen passiert war, und es war deutlich zu erkennen, dass er keine Ungenauigkeiten oder Ausfl�chte zulassen w�rde. Gibbs zeigte sich kooperativ wie selten, weil ihm klar war, dass der Fall eindeutig nicht in den Zust�ndigkeitsbereich des NCIS fiel und er somit wenig rechtliche Grundlage besa�. Dennoch wurden die beiden M�nner sich schlie�lich einig, auch wenn der Direktor sehr deutlich klarmachte, dass er eine solche Kamikaze- Aktion nicht noch einmal dulden w�rde.

Jethro widersprach nicht offen und machte sich auf den Weg zur�ck ins B�ro. Auf der Empore blieb er stehen und sah zu seinem Team herunter. Zu seiner �berraschung sah er Hollis hinter seinem Schreibtisch sitzen und aufgebracht telefonieren, auch DiNozzo diskutierte heftig mit seinem Gespr�chspartner. Ziva stand hinter McGees Schreibtisch und fuchtelte wild mit den H�nden, Jethro konnte mehrere Akten auf dem Bildschirm des Probies erkennen. Offensichtlich war irgendetwas gr�ndlich schiefgegangen. Mit einem w�tenden Schnauben machte sich der Chefermittler auf den Weg nach unten. Sollte Ethan Finch irgendetwas im Schilde f�hren, w�rde er ihn eigenh�ndig zur Strecke bringen, Vance hin oder her.

Zwei Stufen auf einmal nehmend st�rmte er die Treppe herunter und auf Hollis zu. "Was ist passiert?!" fragte er scharf in die Runde.




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New PostErstellt: 04.03.09, 21:39  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Tony

DiNozzo holte Luft und wollte f�r eine Erkl�rung ansetzten, hielt sich jedoch zur�ck als Gibbs�Freundin das Wort ergriff und die Situation umriss. Er konnte nicht leugnen, dass Mann noch immer professionell arbeitete und man ihr nichts nachsagen konnte. Sie war sogar noch schneller an die gew�nschten Informationen gekommen als er. Eine Tatsache, die er w�rdigte, ihn aber trotzdem an der Ehre kratzte.

�Man hat Finch auf Kaution freigelassen und Maria die Schuld in die Schuhe geschoben. Ich habe versucht ihren Pflichtverteidiger zu erreichen, aber der Typ ist nirgends aufzutreiben. Jetho...� Hollis fuhr sich unruhig mit der Hand �ber die Stirn. Ihre verletzte Schulter quittierte den Stress der letzten halben Stunde mit einem heftigen Stich. Doch sie ignorierte diesen und fuhr fort: �Man hat Shania in einem Kinderheim untergebracht und will sie in den n�chsten Tagen nach Mexiko abschieben.�

McGee, der abseits gestanden hatte, wartete den richtigen Moment ab und trat neben Gibbs�Schreibtisch. �Ethan Finch ist der einzige Sohn von Prof. Dr. Robert Finch, einem bekannten Neurologen aus Chicago. Der Professor hat die Kaution f�r seine Sohn �bernommen und ihm einen hoch bezahlten Anwalt zur Seite gestellt. S�mtliche Fakten sprechen gegen die junge Mexikanerin und die Protokolle eurer Aussagen...� Dabei streifte er seinen Boss mit einem vorsichtigen Blick. �...scheinen im Chaos des Schneesturm verloren gegangen zu sein. Die Fakten sprechen f�r sich.�

�Welche Fakten?�, aufgebracht schoss Hollis nach oben. �Die Fakten, dass der Typ uns Krankenhausreif gepr�gelt und Drogen in den Teddy eines kleines M�dchens eingen�ht hat.� Ihr wurde schwindlig. Duckys Medikamente zeigten Wirkung und ihr Kreislauf sackte in den Keller. Als sie leicht ins Wanken geriet war Ziva geistesgegenw�rtig an ihrer Seite und ergriff ihren Arm. �Sie sollten sich besser wieder setzen�, bemerkte die junge Israelin und schob sie sacht auf den Stuhl zur�ck.



[editiert: 06.03.09, 08:36 von Admin]
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New PostErstellt: 04.03.09, 21:58  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Das k�nnte diesem elenden Drecksack so passen!!" fluchte Gibbs w�tend. Er registrierte erleichtert, dass Ziva sich um Hollis k�mmerte. "Tony, ruf auf der Stelle in diesem Kinderheim an und sorg daf�r, dass Shania hier hergebracht wird. Sie k�nnen sie nicht ohne ihre Mutter nach Mexiko abschieben, so lange noch kein Urteil gef�llt ist. Aber wir haben nicht viel Zeit. Tim, sieh zu, dass du diesen Verteidiger an die Strippe kriegst, es ist mir egal, wie du das anstellst. Holly, hast du den Teddy noch? Fahr mit Ziva zur�ck und hol ihn, Abby soll sehen, das sie ein paar Beweismittel daran sichert. Ich bringe den Kerl um, wenn ich ihn noch einmal in die Finger kriege!!" Sein Gesicht war vor Wut rot angelaufen, und die Agenten st�rzten sich hastig wieder in die Arbeit. So w�tend hatten sie ihren Boss lange nicht mehr gesehen...

JEthro riss in der Zwischenzeit sein Handy aus der Tasche. "Tobias?! Keller!! Sofort!!!" Er hatte bemerkt, dass Vance auf der Empore aufgetaucht war, und bedeutete seinem Team, ihm in den n�chsten Minuten m�glichst unauff�llig zu folgen. Nach dem vorangehenden Gespr�ch war es wohl wirklich keine gute Idee, eine Ermittlung mitten im HQ zu starten, f�r die der NCIS nicht zust�ndig war. Aber wozu hatte man Freunde beim FBI?!

"Danke, Ziva!" Eilig war JEthro den beiden in Richtung Aufzug gefolgt und legte Hollis sanft st�tzend einen Arm um. "Leon beobachtet uns," raunte er der Israelin leise zu. "Sorg daf�r, dass er nicht mitbekommt, wo ihr hinfahrt, und sag Abby und Ducky Bescheid." Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er Hollis mit sich in den Aufzug und war wenige Sekunden sp�ter verschwunden.




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New PostErstellt: 05.03.09, 16:59  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Ersch�pft lehnte Hollis an die kalte Wand des Fahrstuhls. Ihre Augen funkelten w�tend und sie war noch immer aufgebracht. �Jethro, verdammt! Wir h�tten uns eher nach den beiden erkundigen sollen. Das h�tte nie passieren d�rfen.�

Fahrig fuhr sie sich mit der Hand in den Nacken. Das Ganze nahm sie sehr mit und sie k�mpfte sichtlich mit den Tr�nen. Der Gedanke, dass man Shania in einem Kinderheim untergebracht hatte und zur�ck schicken wollte, nach alledem was das M�dchen durchmachen musste, zehrte an ihren Nerven. Dar�ber hinaus, wollte die Agentin sich gar nicht erst ausmalen, was geschehen konnte, wenn Ethan sie fand.

Hollis hatte die Kleine ins Herz geschlossen und sie f�hlte sich in gewisser Weise noch immer f�r sie verantwortlich. Alles in allem hatte das Kind schon auf dem Flughafen Emotionen in ihr freigesetzt, die sie verdr�ngt und vergessen glaubte. Gef�hle und Erinnerungen, die sie vor langer Zeit, tausende Kilometer von Amerika entfernt, begraben hatte. Entschlossen wischte sie sich einen Augenblick sp�ter die Tr�nen aus den Augen und sah Gibbs fragend an. �Denkst du, dass wir die Kleine ohne weiteres hierher holen k�nnen? Ich meine, �berschreitet das nicht selbst deine Befugnis?� Die Frage, ob sie das ohne Wenn und Aber beide �berhaupt wollten, stellte sich ihr nicht. Gibbs� Reaktion im B�ro war daf�r Antwort genug gewesen. Ob ihre noch frische Beziehung allerdings darauf vorbereitet war, stand auf einem ganz anderen Blatt.



[editiert: 06.03.09, 08:37 von Admin]
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New PostErstellt: 05.03.09, 17:50  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Chefermittler strich seiner Freundin beruhigend �ber den R�cken."Meine Befugnis interessiert mich in diesem Fall nicht," antwortete er. "Aber ich vertraue Tony, dass er sich irgendetwas einfallen l�sst. Ich kenne ihn gut, er ist mit der Zeit �u�erst erfinderisch geworden." Er verschwieg, dass sein gesamtes Team im Grunde nur deshalb so gut im improvisieren war, weil sie wussten, dass er ihnen andernfalls den Kopf abrei�en w�rde. Das war wohl nicht unbedingt eine gute Grundlage, aber sie war effektiv, und alles schienen damit zufrieden zu sein.

"Ich werde Tobias Fornell auf den Fall ansetzen, er schuldet mir noch einen Gefallen. Und er wird Verst�ndnis f�r uns haben, er muss sich nur vorstellen, dass jemand Emily in ein Heim stecken k�nnte. Das ist seine kleine Tochter," f�gte er hinzu, als er Hollis fragenden Blick bemerkte. "Das praktische am FBI ist, dass sie so ziemlich alles k�nnen. Tobias muss nur behaupten, dass er gegen einen ganzen H�ndlerring ermittelt, in den Maria Mondego verwickelt sein k�nnte. Damit ist die Kleine eine wichtige Zeugin f�r ihn, die er sicher verwahrt wissen will." Er schwieg einen Moment.

"Es ist nicht deine Schuld," erkl�rte er schlie�lich, als sie in die Tiefgarage traten. "Wir lagen beide im Krankenhaus, es gab keine M�glichkeit, eher einzugreifen. Allerdings gebe ich zu, dass ich auch nicht damit gerechnet h�tte, dass dieser Mistkerl zu solchen Ma�nahmen greift. Obwohl ich es h�tte wissen m�ssen!!" Er �rgerte sich mindestens genauso sehr wie Hollis �ber den Verlauf der Ereignisse. "Zu bl�d, dass wir das Hauptquartier nicht nutzen k�nnen. Vance ist noch immer w�tend wegen der Ereignisse in Nevada, er ist schon immer ein Typ gewesen, der es nicht mag, wenn man seine Regeln bricht. Er hat mir sehr nachdr�cklich klargemacht, dass er mich zwar so gut wie nicht k�ndigen kann, aber nicht z�gern wird, mich in den Innendienst zu versetzen, wenn so etwas noch einmal vorkommt. Du kannst dir also denken, was bei diesem Fall auf dem Spiel steht. Wenn Vance herausbekommt, dass wir da dran sind - vor allem mein Team, ich bin ja offiziell noch nicht wieder im Dienst - dann bin ich die l�ngste Zeit Teamleiter gewesen." Sie waren am Auto angekommen, und der Silberfuchs blickte Hollis �ber das Auto hinweg an. Es stand eine Menge auf dem Spiel in dieser Geschichte, in der es l�ngst nicht mehr nur um einen brutalen Kleinganoven ging. "Mal sehen, was Tobias zu sagen hat," schlug der Agent vor und lie� sich in den Wagen gleiten.




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New PostErstellt: 05.03.09, 21:43  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Ziva hatte sich in der Zwischenzeit fast lautlos zu ihnen gesellt und sah Hollis erwartungsvoll an. Ihr war nicht ganz klar, ob sie mit ihrem Auto oder mit Gibbs mitfahren sollte. Gleichzeitig fragte sie sich, wie ihr Boss in seinem Zustand �berhaupt fahren wollte. Automatik und Automatik her, Gibbs konnte froh sein, ein Bein vor das andere setzen zu k�nnen. Ein fragender Blick zu Hollis gen�gte jedoch und die zwei Frauen verstanden sich wortlos.

Schmunzelnd tippte Hollis an die Scheibe und hielt Jethro die Autoschl�ssel vor die Nase. �Falls du es vergessen hast, ich bin vorhin gefahren und werde das jetzt auch wieder tun. Also, rutsch hin�ber. Ich bring dich zum FBI Quartier.� Dann drehte sie sich um und wandte sich der dunkelhaarigen Agentin zu. �Ziva, es ist nett das Sie mich begleiten wollen, aber�es geht mir gut und ich kann das Beweisst�ck allein holen.�

Aufmerksam sah Ziva zwischen ihrem Boss und seiner Freundin hin und her. Er schien sichtlich genervt und sie blieb hartn�ckig, eine interessante Kombination, auf die die junge Agentin jedoch gerne verzichten konnte. �O.k.�Gibbs, wie besprochen.�Wir kommen nach sobald wir mehr wissen.�Ma�am...� Mit diesen Worten nickte sie den beiden h�flich zu und verschwand im Aufzug.

Hollis wartete indes bis der Silberfuchs die Seite gewechselt hatte und wollte nebenbei von ihm wissen: �Wo genau, willst du dich denn mit Fornell treffen? Damit ich wei� wo ich dich absetzen kann.� Sie hatte keine Zweifel daran, dass das FBI �ber Mittel und Wege verf�gte, um den Fall in die richtigen Bahnen zu lenken. Vielmehr machte sie sich Sorgen �ber Jethros Worte, die ihn und seinen Job als Teamleiter betrafen. War es das wirklich alles wert?



[editiert: 06.03.09, 08:47 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 05.03.09, 22:22  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Du brauchst mich nicht beim FBI absetzen, Tobias wei�, wo ich wohne. Wir treffen uns in meinem Keller, das w�re nicht das erste Mal. Dort werden wir zumindest keine ungebetenen Zuh�rer haben." Er setzte sich z�hneknirschend auf den Beifahrersitz. "Gib Gas, sonst ist der alte MAnn vor uns da!" W�hrend Hollis den WAgen geschickt in den Stadtverkehr zur�cklenkte, sprach Gibbs langsam weiter. "ICh wei� ja auch noch gar nicht, wie es beim FBI �berhaupt in der Sache aussieht. Vielleicht ermitteln sie l�ngst in dem Fall, ohne zu wissen, dass Maria bzw. Ethan auch dazugeh�ren. Vielleicht reicht Ethans Einfluss sogar so weit, dass auch Fornell nicht ermitteln darf. Aber das kann er mir einfacher bei einem Bier in meinem Keller erkl�ren, als wenn sein Chef schon halb in der T�r steht, weil ich das Geb�ude betreten habe. John Pistole ist im Moment nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen, glaube ich."

Er schwieg eine Weile und sah schlecht gelaunt auf die verschneiten Stra�en. "Sie wird nicht bei uns bleiben k�nnen, Holly. Wir k�nnen nicht gleichzeitig ermitteln und uns um sie k�mmern. Vielleicht kann sie ein paar Tage bei Tobias bleiben, zusammen mit Emily. Sie wohnt eigentlich bei ihrer Mutter, aber hin und wieder darf sie auch bei ihm ein paar Tage verbringen. Die beiden w�rden sich sicher gut verstehen." Er beschloss, erst mal nicht zu erw�hnen, dass er Emilys Mutter nur zu gut kannte. Allerdings bemerkte er Hollis Widerspruch, noch bevor sie den Mund aufmachte. "Vielleicht kann Emily auch ein paar Tage zu uns kommen," schlug er vor. "Ich m�chte einfach, dass Shania auf andere Gedanken kommt, wenn sie hier ist. Und dazu sind Erwachsene, die sich beeilen m�ssen, einen Drogenboss zu stoppen, denkbar ungeeignet."

Der Wagen hielt vor dem Haus und Jethro sprang ohne ein weiteres Wort aus dem Auto. Er sprang im Rekordtempo zur Haust�r, auch wenn er deutlich bemerkte, dass er noch lange nicht wieder fit war. Am liebsten h�tte er sich schlafen gelegt, doch daf�r war im Moment keine Zeit. Sein Team w�rde in der n�chsten halben Stunde eintreffen, und ob Tobias schon da war oder nicht, w�rde sich zeigen. Der Chefermittler �ffnete die Haust�r und trat in den Flur.




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Tobias Fornell
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New PostErstellt: 05.03.09, 22:47  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Abby Sciuto

Abby fuhr zusammen, als ihr jemand auf die Schulter tippte. �Gibbsgibbsgi-� Das Wort blieb ihr im Hals stecken, denn als sie sich mit einem Schwung umdrehte bemerkte sie, dass es gar nicht ihr Silberfuchs war, dem gerade ihre nachschwingenden Rattenschw�nze um die Ohren flogen, sondern Tony. �Tonytonytony!�, korrigierte sie sich, ehe sie die Stirn runzelte. �Was machst du denn hier unten?�

Der Halbitaliener verzog den Mund zu einer Schnute. �Darf man dich nicht mal so besuchen?��Tim hat mir schon erz�hlt, dass ihr einen neuen Fall habt und dass der mit diesem Mistkerl zu tun hat, der Gibbsman verletzt hat.�

�Spielverderber!�, h�rte sie Tony leise murmeln, doch dann nickte er und kl�rte Abby genauer auf � zumindest �ber das wenige, das er so wusste. �Ziva wird dir Beweismittel bringen�, f�gte er schlie�lich hinzu. �Du musst den Teddy dann bis auf die Fasern testen!�
�Ob Drogen nachweisbar sind.�
�Genau!�, best�tigte Tony.

Abby streckte beide Arme in die H�he. �Wenn in diesem Kuscheltier auch nur ein Nanogramm Drogen transportiert wurden, wenn jemand mit Drogen an den Fingern oder Dreck am Stecken diesen Teddy angefasst hat, werden ich und meiner Kinder es herausfinden.� Sie stockte und lie� ihre H�nde wieder sinken, sah Tony etwas irritiert an, der nicht minder perplex zur�ckstarrte. �Obwohl man ja Kinder eigentlich nicht mit Drogen hantieren lassen sollte.� Die Forensikerin runzelte die Stirn, gr�belte nach einer L�sung. �Na dann wird es wohl doch besser Aufgabe f�r meine Soldaten.

Sie wirbelte herum, mit strenger Miene. �Major Massspec! Stillgestanden! Feind im Anmarsch! Halten Sie sich bereit!�
Tony sch�ttelte den Kopf und wollte sich schon verziehen, als Abbys gebr�lltes �DINOZZO!� ihn zur�ckhielt.
�Haben Sie nicht etwas vergessen!?�
�Huch... �h. Jawohl Sir... Ma�am!� Der Italiener huschte zur�ck und stellte kleinlaut den Becher mit CafPow vor Abby auf den Tisch.
�Abtreten!�, hallte es durch die offene T�r in die G�nge und Tony zog es vor, dem Befehl schnell Folge zu leisten.

Tobias Fornell

Er sah auf, als die Haust�r sich �ffnete. Jethros Ton hatte nichts Gutes bedeutet und da er eh gerade auf halbem Weg zum NCIS Hauptquartier gewesen war, war er nach dem kurzen Anruf an der n�chsten Ampel umgedreht und zu Gibbs� Haus gefahren. Das Auto seines Freundes stand noch nicht vor der T�r; dennoch war er schon mal hineingegangen und direkt in den Keller geeilt � die T�r war ja ohnehin immer offen.

Doch er kam jetzt wohl nicht mehr dazu, sich genauer umzusehen, ob sich irgendetwas seit seinem letzten Besuch hier ver�ndert hatte. �Ich hoffe, dass ich dir nicht schon wieder den Kopf retten muss�, begr��te er den NCIS-Ermittler, noch bevor er ihn sah. Als er die Kellertreppe �berwunden hatte, erstarrte er bei diesem Anblick.

�Du siehst schlecht aus�, erg�nzte er, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.



[editiert: 06.03.09, 08:36 von Admin]
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New PostErstellt: 06.03.09, 09:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Der Gedanke, Shania bei jemand anders unterzubringen, gefiel ihr gar nicht. Sie kannte Fornell kaum und konnte nicht beurteilen, ob die Kleine gut bei ihm aufgehoben war. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie noch nicht einmal gewusst, dass der FBI-Agent eine Tochter hatte. Doch es brachte im Moment nichts dar�ber zu streiten, denn viel wichtiger war, dass kleine M�dchen erst einmal unversehrt nach Washington zu holen. Daher schwieg sie zu dem Thema und folgte Gibbs ins Haus. Vom Flur aus h�rte sie schon Tobias Stimme und fl�sterte Jethro schmunzelnd zu �Das ist ja eine nette Begr��ung. Tut mir leid, dein Freund war doch schneller.�

Dann trat sie neben Gibbs und blickte in den Keller hinab. �Hallo Agent Fornell, sch�n Sie wieder zu sehen.� Sie war dem FBI-Agenten bisher nicht oft begegnet und wenn, dann nur auf dienstlich formellen Wege. Diese Begegnungen waren dann meist �blicher Natur gewesen. Entweder man einigte sich oder wetzte eine Weile die Klingen bis der Kl�ger nachgab. Im gro�en und ganzen waren sie aber gut ausgekommen und sch�tzen einander.



[editiert: 06.03.09, 09:03 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 06.03.09, 14:10  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs ging nicht weiter auf Hollis Bemerkung ein und konzentrierte sich darauf, unfallfrei die Kellertreppe herunterzukommen. "Danke gleichfalls, Tobias," antwortete er knurrend. "Du h�ttest mich mal vor einer Woche sehen m�ssen, im Vergleich dazu bin ich eigentlich schon wieder wie neu." Er wandte sich um zu seiner Freundin, die ebenfalls in den Keller getreten war. "Ihr beide kennt euch noch? Falls nein: Tobias - Hollis; Hollis - Tobias," k�rzte er die Vorstellungsrunde ab. In seinem Keller existierten in der Regel keine Dienstgrade, und er wusste, das weder Tobias noch Hollis im Einzelfall Wert darauf legten. Au�erdem hatten sie keine Zeit zu verlieren. "Holly, ich wei�, dass das jetzt ziemlich chauvinistisch klingt, aber w�rdest du mir den Gefallen tun, in die K�che zu gehen? Tony und der Rest werden bald kommen, wir werden wohl ein paar Liter Kaffee brauchen. Und..." Er erinnerte sich an Duckys Drohung vom Morgen. "...und irgendwo in einem der K�chenschr�nke m�sste auch noch eine Packung Kamillentee sein. Zum Rumh�ngen in der Autopsie werde ich keine Zeit haben." Er k�sste sie dankbar auf die Stirn und wandte sich anschlie�end wieder dem FBI- Agenten zu.

"Was habt ihr �ber Ethan Finch?" fragte er ungeduldig. "Wie w�re es, wenn du mir erstmal erkl�rst, was �berhaupt passiert ist?" fragte Fornell zur�ck. Er konnte ebenso stur sein wie Jethro, was unter anderem ein Grund daf�r war, dass die beiden M�nner sich so gut verstanden. Der Silberfuchs schnaubte ver�chtlich durch die Nase, erkl�rte aber anschlie�end in kurzen Worten, was nach seiner Ankunft auf dem Flughafen geschehen war, wie sie Finch beim Tierarzt �berw�ltigt hatten und wie es ihnen anschlie�end im Krankenhaus ergangen war. Seine eher unr�hmliche Stunteinlage mit dem Bullenmittel lie� er dabei wohlweislich aus, ebenso wie die intimeren Details. Anschlie�end fasste er zusammen, was DiNozzo vor wenigen Minuten von der Einwanderungsbeh�rde erfahren hatte. "Und jetzt Butter bei den Fischen," forderte er Tobias auf. "Die Kleine ist in einem Heim, die Mutter sitzt in Untersuchungshaft. Sie ist definitiv unschuldig, Finch hatte die Drogen. Unsere Berichte sind auf mysteri�se Weise verschwunden, sie wollen sie nach Mexiko abschieben, obwohl sie g�ltige Papiere haben. Ich werde den Kerl ohnehin wegen K�rperverletzung drankriegen, aber im Moment ist es vielleicht besser, ihn in Sicherheit zu wiegen. Was f�r M�glickeiten siehst du, sie da rauszuholen? Ermittelt das FBI schon in der Sache? Drogen in Mexiko sind euch ja sicher nicht fremd, vielleicht k�nnen wir euch da inoffiziell unter die Arme greifen. Der NCIS ist nicht zust�ndig, und Vance hat klargemacht, dass er es nicht duldet, wenn ich ermittle. Aber dir hat er das nicht verboten. Was h�ltst du im �brigen von der Idee, Maria ebenfalls nach D.C. zu holen? Sie ist eine wichtige Zeugin f�r dich, die du gern selbst in Haft haben wirst. Ich f�rchte, das k�nnen wir ihr erst mal nicht ersparen, aber dann w�re sie in der N�he von Shania und nicht mehr in Ethans unmittelbarem Einflussbereich. Und wenn du Emily eine Zeitlang zu dir holst, h�tten beide M�dchen eine Spielkameradin, ich glaube, sie w�rden sich prima verstehen."

Nach diesem geradezu endlosen Monolog lehte er sich zur�ck und go� sich einen Schluck Bourbon ein eines der Werkzeuggl�ser. Hollis w�rde ihn schlie�lich ohnehin nicht ans Steuer lassen, also musste er sich darum keine Sorgen machen. "Was h�ltst du von der Idee?" fragte er noch einmal.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 06.03.09, 15:25  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Nur widerwillig leistete Hollis seiner Bitte folge. Viel lieber w�re sie bei dem Gespr�ch dabei geblieben und h�tte geh�rt was Fornell zu sagen hatte, aber vielleicht war es besser die M�nner einen Moment allein zu lassen. Kaum das Gibbs jedoch aus ihrem Sichtfeld verschwunden war, trat sie zur�ck zur Kellertreppe und lauschte nach unten. Der Kaffee war zweitrangig, ebenso wie der Tee. Im Augenblick wollte sie wissen was los war und lie� sich auch nicht davon abbringen. Jethro berichtete fast ohne Punkt und Komma und sie musste schluckte, als er Tobias den Vorschlag mit seiner Tochter machte. Ihr gefiel die Idee noch immer nicht, aber sie hatte auch keine bessere L�sung, so dass sie nur abwarten konnte was der FBI-Agent dazu meinte.



[editiert: 06.03.09, 15:26 von Hollis Mann]
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Tobias Fornell
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New PostErstellt: 06.03.09, 17:06  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Tobias Fornell



Der FBI-Agent musterte Gibbs kritisch, w�hrend er dessen
verh�ltnism��ig �berlangem Sermon zuh�rte. Allein dass der schweigsame
Ermittler so viel auf einmal sagte, war Zeichen genug, wie viel ihm daran liegen musste, diesen Ethan Finch in die Finger zu kriegen und noch viel mehr, Shania und Maria in Sicherheit zu wissen. Er konnte das nur zu gut nachvollziehen - schlie�lich war seine Emily etwa im gleichen Alter wie Shania und genau wie Jethro konnte auch er am allerwenigsten Verbrecher ab, unter denen Kinder zu leiden hatten.
"Das Gespr�ch hier findet gerade nicht statt, damit das klar ist!", erwiderte er dann. Doch er wusste, dass der Keller in etwa so ein im offiziellen Sinne nicht existenter Besprechungsraum war wie der Aufzug im NCIS, und wartete nicht auf eine Antwort.
"Wir sind seit l�ngerem der Bande auf den Fersen, f�r die Finch dealt. Die Akten sind unter Verschluss, deshalb wird dein Team nicht daran kommen. Ich war gerade auf dem Weg zum Navy Yard, um zu erfahren, wieso ihr in Finchs Akten rumw�hlt."
Er ging zu Gibbs' Werkbank, lie� eine d�nne Mappe darauf fallen und widmete sich dann scheinbar interessiert den einzelnen Werkzeugen, die auf dem von Staub und S�gesp�nen �berzogenen Tisch lagen. "Wir hatten ihn schon einmal fast, doch von oben kam der Befehl abzuwarten. Das FBI will die Drahtzieher, nicht die kleinen Dealer. Die werden ohne weiteres ersetzt oder - wie in Finchs Fall - von reichen Bekannten oder Verwandten aus dem Gef�ngnis geholt. Genaueres steht aber dort." Er wies mit dem Kopf auf die Mappe.

"Was Maria betrifft: Ich kann verhindern, dass sie abgeschoben wird, doch um ehrlich zu sein, sehe ich in der Untersuchungshaft nicht die gr��te Gefahr."
Tobias senkte seine Stimme. "Jethro, dieser Dealerring ist �u�erst gewaltbereit, wie ihr beide ja schon erfahren musstet. Solange Maria als Verd�chtige dasteht, ist sie nicht in Gefahr; sobald den Drahtziehern aber bekannt wird, dass sie als Zeugin gegen Finch zur Verf�gung stehen wird, wird es gef�hrlich. F�r sie, f�r ihre Tochter, f�r euch. Wir k�nnen sie unter Zeugenschutz stellen, aber bisher sind drei Zeugen, die von erfahrenen Agenten gesch�tzt wurden, auf mal r�tselhafte und mal recht deutliche Weise ums Leben gekommen."

Tobias runzelte die Stirn. "Ich habe mich zwar mit Diane darauf geeinigt, dass ich Emily derzeit auch au�erhalb des Wochenendes sehen darf, aber meine Wohnung hat ein Termitenproblem - mittlerweile vermute ich, dass Diane das auch wusste, als sie sich pl�tzlich so kooperativ zeigte. Allerdings liebt Emily dich und wenn sie ihre Mutter anbettelt, k�nnten Shania und sie vielleicht hier bei dir... euch... bleiben."
Er lie� alles weitere offen. Hier bei Gibbs w�rde er seine Tochter doch �fter zu Gesicht bekommen, als wenn er versuchte, sie bei Diane zu besuchen, die ihn meist aus diversen aus den Fingern gezogenen Gr�nden an der Haust�r abwimmelte; au�erdem war hier die Chance gr��er, dass jemand zu Hause war, der auf die beiden M�dchen aufpassen konnte. Immerhin war er selbst arg in diesen Fall verwickelt und nur selten zu Hause - bzw. momentan im Hotel - w�hrend Hollis, soweit er wusste, ohnehin nicht mehr im Dienst war und auch Jethro sich in seinem Zustand noch krankschreiben lassen konnte.



[editiert: 06.03.09, 18:10 von Tobias Fornell]
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New PostErstellt: 06.03.09, 18:29  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs schwieg eine Weile und dachte �ber Tobias Worte nach. Er wollte Maria auf keinen Fall in Gefahr bringen, und er sah ein, das sein Freund Recht hatte. Auch die �berlegung, die beiden Kinder hier herzuholen, war nicht schlecht. Es w�rde ein bisschen Leben in die Bude bringen, Kinderlachen hatte dieses Haus schon Ewigkeiten nicht mehr geh�rt. 18 Jahre, fuhr es dem Ermittler durch den Kopf. 18 Jahre ist Kelly nun schon tot. Doch er getraute sich nicht, offen einzugestehen, das er Angst hatte. Angst davor, durch die beiden M�dchen an die Zeit mit Kelly erinnert zu werden. Es war immer schlimm, kleinen M�dchen zu begegnen, weil sie ihn fast immer an Kelly erinnerten, aber hier? In seinem eigenen Haus? In Kellys Zimmer?

"Ich wei� nicht," h�rte er sich schlie�lich selbst sagen. "Platz genug ist hier auf jeden Fall, und ein... Kinderzimmer gibt es auch. Allerdings bezweifle ich, dass Diane besonders begeistert von der Idee sein wird. Sie ist auf mich auch nicht wesentlich besser zu sprechen als auf dich, glaube ich. Und wie sollen wir bei den Ermittlungen helfen, wenn wir auf zwei Kinder aufpassen?" Den letzten Satz hatte er mehr oder weniger an sich selbst gerichtet. Ihm war klar, dass weder er noch Hollis in ihrem derzeitigen Zustand gro�artig ermittlen konnten - und es abgesehen davon auch gar nicht durften. Zentrale Anlaufstelle f�r dieses Projekt w�rde ohnehin sein Keller sein, und hier w�rden sie ein sicheres Auge auf Shania und Emily werfen k�nnen. "Keine schlechte Idee," widerholte er schlie�lich. "Holly, was sagst du dazu?!" Seinem geschulten Geh�r war nicht entgangen, dass die blonde Frau noch immer oben vor der Treppe stand. Er kannte das Quietschen seiner Holzdielen sehr genau und wusste fast immer, wo sich sein Besuch aufhielt. "Bereit, noch einmal Ersatzmama zu spielen?!"




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New PostErstellt: 06.03.09, 21:36  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Sich r�uspernd trat Hollis einen Schritt nach vorn und ging nach unten. Sie f�hlte sich ertappt und hatte auch keinen Kaffee angesetzt. Das �berging sie jedoch einfach und grinste begeistert. Ihre Augen leuchteten und es war un�bersehbar, dass sie die Idee gut fand. �Ja, gern. Die zwei werden sich bestimmt verstehen. In Anbetracht der Tatsache das Finch auf freiem Fu� ist, ist Shania hier bei uns wohl am besten aufgehoben.� Es stand zwar au�er Frage, dass sie beide nicht sonderlich in der Lage waren, sich gegen eventuelle Angriffe gro�artig zu verteidigen, doch soweit wollte sie im Augenblick nicht denken.

Interessiert wanderte ihr Blick zu der abgelegten Akte und dann weiter zu den zwei M�nnern. Sie hatte nicht alles verstanden, aber doch soviel, um zu wissen, dass Tobias ihnen helfen wollte. Nur eines begriff sie nicht. Was hatte Fornells Frau oder wohl eher Exfrau mit Gibbs zu tun? Wieso war sie nicht gut auf ihn zu sprechen? �Wie alt ist Emily eigentlich und uhm... Ihr seid euch sicher, dass ihre Mutter nichts dagegen h�tte?�, fragte sie scheinheilig und mustere Jethro aufmerksam. Ihr Instinkt sagte ihr, dass mehr hinter der Sache steckt, als sie bisher wusste. �Ich meine, wir k�nnen nicht mehr �rger als n�tig gebrauchen.� Dabei trat sie neben Gibbs und schob ihre Hand in seine. Es gab keinen Grund Geheimnisse vor einander zu haben und in Anbetracht der Geschehnisse gleich gar nicht.



[editiert: 07.03.09, 13:49 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 06.03.09, 21:55  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro l�chelte, als er Hollis Geste sp�rte. "Emily ist jetzt sieben und eine wunderbar charmante Prinzessin. Ich frag mich manchmal, woher sie das hat..." Er zwinkerte Fornell zu. "Auf jeden Fall kann ihre Mutter ihr keinen Wunsch abschlagen, Tobias und mir hingegen schon, vor allem, wenn sie gerade einen neuen Freund hat. Wobei... Steve hat sie jetzt schon l�nger, nicht war? Haben sie ihn mittlerweile auch �berzeugen k�nnen, sie zu heiraten oder hat ihn jemand rechtzeitig gewarnt?" Er bemerkte, dass Hollis die Stirn runzelte und seinen Worten nicht folgen konnte.

"Diane... Emilys Mutter... ist meine zweite Ex-Frau," erkl�rte er schlie�lich leicht verlegen und rieb sich gedankenverloren �ber die Narbe am Hinterkopf. "Unsere Scheidung ist zwar mittlerweile �ber zehn Jahre her, aber wir... sind nicht unbedingt in Freundschaft auseinander gegangen. Unseren guten Tobias hier hat das allerdings damals trotzdem nicht davon abgehalten, den gr��ten Fehler seines Lebens zu begehen... sein Konto war anschlie�end genauso leer meins. Nun, zumindest hat sie nie versucht, dich umzubringen, oder, Tobias?"




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Tobias Fornell
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New PostErstellt: 06.03.09, 22:14  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Tobias Fornell



Etwas �berraschte ihn schon, wie offen Jethro gegen�ber dem ehemaligen
CID-Colonel war; sie musste ihm tats�chlich mehr bedeuten als eine
fl�chtige Affaire.
"Nein, geheiratet hat sie ihn noch nicht und ich schwanke noch, ob ich ihn warnen soll oder nicht. Hat er sich doch tats�chlich �ber mein Alter lustig gemacht. Nein, erschlagen wollte sie mich nicht; bei mir hat sie sich wohl ausgerechnet, dass sie mehr Geld bekommt wenn ich noch lebe, als wenn sie von meiner Lebensversicherung profitiert."
Er schmunzelte. Die Erinnerung weckte gleicherma�en �rger und Belustigung in ihm. Das Geld war ihm in der Hinsicht wirklich egal, nur dass sie ihm Emily so oft vorenthielt, wie es nur ging, das brachte ihn regelm��ig auf die Palme und oft genug ins B�ro seines Anwalts.
"Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Ich werde jetzt in die Wege leiten, dass Maria und Shania augenblicklich nach Washington gebracht werden. Wo genau Shania nun bleibt, und ob Emily ihr Gesellschaft leistet, kl�ren wir sp�ter. Entschuldigt mich einen Augenblick."
Rasch stieg er die Treppenstufen hoch und z�ckte sein Handy.


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New PostErstellt: 06.03.09, 22:31  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis entfuhr ein �berraschtes �Oh� und zog die Augenbrauen nach oben. Damit hatte sie nicht gerechnet. Wie hatte sie auch ahnen sollen, dass Fornell die abgelegten Frauen von Gibbs �bernahm? Was es mit dem Umbringen auf sich hatte, wollte sie in diesem Moment allerdings lieber nicht wissen. Um das zu erl�utern, gab es bestimmt noch genug Gelegenheiten. Ebenso, wieso Gibbs mit der Frau keine Kinder hatte, wo sie doch offenbar welche wollte, wie sie anhand Fornells Tochter erfahren hatte. Aufmerksam blickte Hollis zu Fornell. Sie war wirklich erstaunt wie wenig sie bisher wusste. Als der FBI-Agent kurz darauf verschwand, drehte Hollis sich zu ihrem Freund und schlang die Arme um seine H�ften. Nun wollte sie es doch wissen. �An dieser Stelle sollte ich vielleicht fragen, was deine Ex-Frauen dazu getrieben hat, dich anzugreifen. Soweit ich mich entsinnen, bevorzugte Stephanie einen Baseballschl�ger und was nahm Diane? Eine Bratpfanne?� Schmunzelnd k�sste sie sein Kinn und musste unweigerlich dran denken, dass Finch durch sie mit solch einer bei Dr. Kody Bekanntschaft geschlossen hatte. Doch davon hatte Jethro nichts mitbekommen und das war bei ihrer neugierigen Frage im Moment auch gut so.

NCIS-Team

Tony und Ziva hatten in der Zwischenzeit ausgeknobelt wer fahren durfte und steckten mit McGee auf der R�ckbank auf der George-Washington-Br�cke im Stau. Ungeduldig trommelte DiNozzo auf das Lenkrad und h�tte die Autos vor sich am liebsten von der Br�cke geschoben, doch das ging zu seinem Leidwesen nicht. �Beruhige dich DiNozzo, Gibbs wird uns schon nicht gleich umbringen, wenn wir ein paar Minuten zu sp�t kommen.�

�Dich und Ziva vielleicht nicht, aber mich bestimmt. Er war noch keine f�nf Minuten heute da und hatte mich schon gefressen wie ein St�ck Schmierseife�, jammerte Tony, behielt jedoch f�r sich warum. W�hrend Tim schwieg, bildete Ziva sich ihre eigene Meinung. �Er wird schon einen Grund gehabt haben, denn du bist heute morgen bestimmt nicht f�r umsonst aufgeregt mit roten Ohren aus der Autopsie zur�ck gekommen.�

Der Halbitaliener warf seiner Partnerin einen grimmigen Blick zu, ersparte sich einen Kommentar und dr�ckte �rgerlich auf die Hupe. �McGee�, rief er mit einem Blick auf die Uhr nach hinten. �Ruf Gibbs an und sag ihm was los ist. So wie es scheint, kann es sich bei dem Schneechaos nur noch um Stunden handeln. Auf jeden Fall ist es egal, wenn Gibbs uns nicht umbringt, dann tut es Vance, wenn wir in zwei Stunden nicht wieder an unseren Schreibtischen sitzen.�



[editiert: 07.03.09, 13:49 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 06.03.09, 22:51  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Eine Bratpfanne?!" fragte Jethro irritiert. "Nein... wie kommst du auf Bratpfannen??!" Er sch�ttelte verwirrt den Kopf und rieb erneut �ber die Narbe, die sein ergrauendes Haupthaar noch immer sicher vor neugierigen Blicken verdeckte. Er atmete tief durch. "Sie hat mir einen Golfschl�ger �ber den Sch�del gezogen, weil sie der �berzeugung war, ich w�rde sie betr�gen. Ihre Freundin ist eine ziemlich erfolgreiche Scheidungsanw�ltin, was vielleicht erkl�rt, warum ich trotz eines Sch�delbruchs noch im Krankenhaus aufgefordert wurde, meine Eink�nfte offen zu legen, damit sie die H�he der Unterhaltszahlungen berechnen k�nnen." Er lachte bitter. "Offensichtlich war ich damals nicht ganz bei Verstand... aber zum Gl�ck hat der gute Tobias das wenig sp�ter freundlicherweise f�r mich �bernommen." Mit einem sanften Ruck befreite er sich aus Hollis Armen, w�hrend er sie noch einmal auf die Stirn k�sste. "Wenn du mehr wissen willst, frag..." Er h�pfte zu seiner Jacke her�ber und zog das Handy aus der Tasche. "DiNozzo!!!" br�llte er unvermittelt. "Wollt ihr zu Fu� herkommen, oder was zum Teufel ist bei euch los?!? Und sag mir nicht, dass du den Autopsiegremlin ans Steuer gesetzt hast!!!"




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New PostErstellt: 07.03.09, 14:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

�Hollis

Nochmals entfuhr Hollis ein �Oh� und sie sah den Silberfuchs aufmerksam an. Unter diesen Umst�nden konnte sie nat�rlich verstehen, dass er unter Bindungs�ngsten litt und vorsichtig war. Sie hatte sich schon �fter gefragt, was ihm seine Ex-Frauen angetan haben mochten, dass er so misstrauisch war. Doch diese Wahrheiten �berschritten sogar ihr Vorstellungsverm�gen. Nat�rlich wollte sie nicht den Frauen alleine die Schuld daf�r geben, zum streiten geh�rten schlie�lich zwei, aber deswegen schlug man niemanden Krankenhausreif.

�Ich werde darauf zur�ckkommen�, erwiderte sie auf sein Angebot zu fragen und lauschte im n�chsten Atemzug aufmerksam dem eingegangenem Telefonat.

NCIS-Team

�Uhm... Boss, ich bin es McGee, Tony f�hrt und wir...�, der junge Field-Agent schluckte und ging am H�rer in Deckung, denn Gibbs war m�chtig ungehalten. �Wir sitzen auf der Washington-Br�cke im Stau und versuchen so schnell wie m�glich bei dir zu sein. E-es tut mir leid...� Das war nat�rlich nicht das was Gibbs h�ren wollte und McGee merkte zum Gl�ck noch rechtzeitig, dass diese Information �berfl�ssig war. Daher kam er schnell zur�ck zum wesentlichen.

�Ich habe diesen Pflichtverteidiger erreicht. Er war nicht sonderlich kooperativ, vielmehr desinteressiert. Ihm scheint es v�llig egal, was aus seiner Mandantin wird. Daher denke ich, wenn wir es schaffen die Frau hierher verlegen zu lassen, hat sie weitaus bessere Chancen. Und was die Kleine betrifft, da haben wir den Namen des Kinderheims. Allerdings noch nicht den zust�ndigen Sozialarbeiter, doch wir bleiben am Ball Boss.� Tim holte tief Luft und hoffte, Gibbs damit wenigstens f�rs Erste beruhigt zu haben.



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New PostErstellt: 07.03.09, 19:50  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Chefermittler knurrte w�tend in den H�rer, da ihm Tims Antwort bei weitem nicht ausreichte. Au�erdem h�tte er gerne DiNozzo zur Sau gebracht, der Halbitaliener brauchte solche kleinen D�mpfer hin und wieder, und seinen Auftritt heute morgen in der Pathologie hatte Jethro noch lange nicht vergessen. Aber damit hatte Tim nichts zu tun, also legte er wortlos auf.

"Dieser Idiot", knurrte er in Hollis Richtung. "Was ist los?" wollte die blonde Frau wissen. "DiNozzo ist los!" fluchte der Silberfuchs. "Er hat es geschafft, dass gesamte Team auf der Washington-Br�cke in den Stau zu man�vrieren. Wer ist auch so d�mlich, um diese Uhrzeit dort langfahren zu wollen?! Das w�rde noch nicht einmal Palmer einfallen!!" Er griff w�tend nach seinen Kr�cken und begann, die Kellertreppe wieder heraufzuklettern. "Na ja, jetzt habe ich wohl genug Zeit, selber Kaffee zu kochen," brummte er mi�mutig. "Mal sehen, ob es bei Tobias in der Zwischenzeit was Neues gibt..."




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New PostErstellt: 08.03.09, 11:11  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Schmunzelnd sch�ttelte Hollis den Kopf. Das konnte heiter werden. Ein ungehaltener Gibbs war ein Abenteuer f�r sich und sie wollte beim besten Willen nicht in DiNozzos Haut stecken. Sie folgte dem Silberfuchs auf Entfernung nach oben und hielt nach Fornell Ausschau. Allzu weit konnte der FBI-Agent nicht sein und sie nahm an, dass er auch noch eine Weile bleiben w�rde. Daher �berschlug sie rasch im Kopf mit vielen Leuten sie in der n�chsten Zeit zu rechnen hatte und griff beherzt zum Handy. Mit ein bisschen Gl�ck existierte ihr Lieblingsitaliener noch und war bei dem Wetter in der Lage, p�nktlich zum Mittag eine Wagenladung Pizza zu liefern. Ein Blick auf das Display lie� sie jedoch inne halten. Seit der letzten Nacht blinkte ihr ein erneut entgangener Anruf ihres Bruders entgegen und Hollis seufzte leise. Sie wusste wie hartn�ckig Dustin sein konnte und, dass es wichtig sein musste, wenn er sie unbedingt erreichen wollte. Da sie sein Anliegen jedoch zu kennen glaubte, hatte sie absolut keine Lust zur�ck zurufen. Der Anruf bedeutete mit gro�er Wahrscheinlichkeit �rger und davon konnten sie nicht noch mehr gebrauchten. Kopfsch�ttelnd dr�ckte sie die Nachricht weg.

In den T�rrahmen gelehnt, beobachtete sie Gibbs beim Kaffee kochen und w�hlte nebenbei die Nummer des Pizzaservice. Da sie sich weitestgehend entsinnen konnte, versuchte sie f�r jeden das passende zu bestellen und bezog auch Fornell mit ein. Dann wandte sie sich wieder Jethro zu. �Falls alles so klappt wie wir uns das vorstellen und wir Shania f�r eine Weile zu uns nehmen k�nnen.� Ein vertr�umtes L�cheln spielte um ihre Mundwinkel und wieder lag ein Leuchten in ihren Augen. �G�be es f�r Notf�lle eventuell die M�glichkeit sie tags�ber ab und zu in einem Kindergarten auf dem Armyst�tzpunkt unterzubringen. Ich denke, das w�rde sich regeln lassen und dort w�re sie ebenfalls gut und vor allem sicher aufgehoben.�



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New PostErstellt: 08.03.09, 13:31  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Dem Silberfuchs entging das Leuchten in ihren Augen nicht. Er hatte sich nie gefragt, warum Hollis keine Kinder hatte, doch er sp�rte, dass Shania Muttergef�he in ihr weckte. Es w�rde ihr gut tun, die Kleine eine Weile um sich zu haben, und Kalifornien w�rde ohnehin nicht weglaufen. Nachdem er die Kaffeemaschine in Gang gesetzt hatte, suchte er stirnrunzelnd nach dem Tee. Er erinnerte sich, vor Jahren mal eine Packung angeschafft zu haben, um bestimmte Holzteile f�r das Boot darin einweichen zu k�nnen. Und irgendwo musste diese verdammte Packung mit Sicherheit noch sein... Allerdings fiel es ihm schwer, das oberste Fach des K�chenschrankes zu erreichen. Hollis fiel ebenfalls aus, da sie sich mit der kaputten Schulter und der frisch operierten Rippe nicht strecken konnte. Und von Fornell war weit und breit nichts zu sehen.

Schlie�lich schnappte sich der Chefermittler kurzentschlossen einen K�chenstuhl und kletterte samt Kr�cke nach oben. Das war zwar mit Sicherheit keine besonders gute Idee, aber so konnte er zumindest in den Schrank blicken. Und tats�chlich entdeckte er den Tee im hintersten Winkel. Mit List und T�cke versuchte er, sie irgendwie greifen zu k�nnen. Allerdings merkte er im gleichen Moment, dass der Stuhl bedenklich ins Wanken geriet.




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New PostErstellt: 08.03.09, 19:25  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Verwirrt beobachtete Hollis Gibbs� Kletteraktion und wollte ihn gerade fragen, was das werden sollte, als die Aktion bedrohlich wurde. �Jethro�, rief sie erschrocken und st�rzte geistesgegenw�rtig an seinen Seite, stemmte sich mit der H�fte gegen die Stuhllehne und riss die Arme nach oben. Ihre Schulter und die Rippen waren ein einziger Schmerz, aber sie konnte den kr�ftigen Mann st�tzen und vor einem schlimmen Absturz bewahren.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht half sie ihm vom Stuhl. �Bist du noch zu retten? Was sollte das werden? Wenn du dir unbedingt den Hals brechen willst, dann bitte nicht in meinem Beisein�, schimpfte sie �rgerlich und lie� sich auf den Stuhl fallen. Duckys frisch gen�hte Naht f�hlte sich feucht an und signalisierte erneut aufgerissen zu sein. Ihr tat alles weh und sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Es fiel ihr schwer sich nichts anmerken zu lassen. Hollis war zudem viel zu sauer, um zu verbergen was er mit seiner Dummheit angerichtet hatte. Und wo zum Teufel steckte Fornell, wenn man ihn brauchte?



[editiert: 08.03.09, 19:26 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 08.03.09, 21:36  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Tobias Fornell

Er hatte gute Lust, das Handy zu zerschmettern, �ber das er gerade leise aber ordentlich w�tend den FBI-Agenten zur Schnecke machte, der nicht verstand, wieso er auf der Stelle f�r die Verlegung einer Drogendealerin und eines kleinen M�dchens sorgen sollte.
"Der Prozess wird hier in Washington stattfinden, wir ermitteln hier in Washington. Strengen Sie ihren Kopf an. Erinnern Sie sich an das Memo, das Pistole neulich rumgeschickt hat. Gelder sparen! Sparen wir, indem wir f�r jedes Verh�r nach San Diego fliegen?"
Das leise "Nein" des Agents an der anderen Seite der Leitung klang relativ kleinlaut und Tobias nickte zufrieden, seufzte aber gleichzeitig innerlich auf. Vielleicht war es Zeit f�r den Ruhestand. Fr�her waren diese B�roagenten, diese f�rchterlichen B�rokraten mit ihren perfekt sitzenden Anz�gen, in der Minderheit gewesen und nun machten sie einem bei jeder Kleinigkeit das Leben schwer. Gesunder Menschenverstand? Fehlanzeige. Anders lie� es sich nicht erkl�ren, dass man ein Kind von seiner Mutter trennte, in einem fremden Land, weit ab von allen anderen Verwandten au�er einem gewaltt�tigen Vater; dass man es in ein Kinderheim abschob, aus dem es ausb�chsen w�rde, sobald es �lter wurde. Wenn es �berhaupt in dieser feindlichen Welt so lange aushielt.
Anstatt es in der Zwischenzeit zu seinen Gro�eltern zur�ckzubringen oder zu den Menschen, zu denen es offenbar Vertrauen gefasst hatte.
"Wie bitte?" Er hatte dem Gefasel des Agents nicht mehr zugeh�rt. "Die Kurzversion!", f�gte er hinzu.
"Das M�dchen kann nur aus dem Kinderheim, wenn ein Verwandter ersten Grades den Personen, die das Kind in Zukunft pflegen sollen, eine Vollmacht unterschreibt."
"Seine Mutter kann das machen?", hakte Tobias nach. "Immerhin sitzt sie im Gef�ngnis."
"Solange sie noch nicht angeklagt wurde ja. Derzeit befindet sich Maria Mondego noch in Untersuchungshaft, die Beschuldigung wurde zwar ausgesprochen, aber die Anklage noch nicht erhoben", informierte der eingesch�chterte Agent ihn.
"Ist Ethan Finch der leibliche Vater von Shania? Und sind Maria Mondego und er verheiratet?"
Er konnte regelrecht h�ren, wie der Agent am andren Ende der Leitung die Akten w�lzte und im Computer nachsah.
"Weder noch", kam dann die Antwort. Fornell atmete erleichtert auf. Es h�tte Probleme geben k�nnen, wenn Finch als erstes auf die Idee gekommen w�re, Shania auf diese Weise aus dem Kinderheim zu holen, doch da er somit kein Verwandter ersten Grades war, hatte er keine Chance, das zu tun.
Tobias wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er es in der K�che poltern h�rte, gefolgt von Hollis' Schrei.
"Holen Sie die Vollmacht von Maria Mondego f�r Special Agent Leroy Jethro Gibbs und Hollis Mann!", befahl er dem Agent noch und legte dann auf, w�hrend er sich schon im Laufschritt auf dem Weg zur K�che befand.

"Was zum Teufel ist denn hier los?!"







[editiert: 08.03.09, 21:42 von Tobias Fornell]
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New PostErstellt: 08.03.09, 22:10  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs verfluchte sich innerlich f�r seine Ungeschklichkeit, aber das �nderte jetzt auch nichts mehr. Holly sa� auf dem Stuhl und zitterte vor Schmerzen, und er h�tte sich am liebsten geohrfeigt, denn es war seine Schuld.

"Ruf Ducky an," forderte er Tobias auf, ohne ein Wort der Erkl�rung zu verlieren. "Er soll herkommen, und zwar sofort. Und er soll nicht auf die Idee kommen, �ber die Washington- Br�cke zu fahren!!" Sobald der FBI-Agent die K�che verlassen hatte, griff er vorsichtig nach Hollis Pulli und schob ihn nach oben. Tats�chlich breitete sich unterhalb des Verbands erneut ein n�ssender Fleck aus. "Es tut mir leid," murmelte Jethro leise. "Das... das war nicht meine Absicht. Ich... ich wollte nur..." Er kam nicht dazu, seine Beweggr�nde zu erkl�ren, da seiner Freundin endg�ltig der Kragen platzte. Sie wusch ihm den Kopf, dass es sich gewaschen hatte, und der Agent widersprach mit keinem Wort. Tobias, der zwischenzeitlich den Kopf durch die T�r steckte, zog sich direkt wieder zur�ck. So kleinlaut hatte er seinen Freund lange nicht erlebt... wenn �berhaupt. Allerdings waren ihm solche Situationen durchaus nicht fremd, und so �berlie� der den grauhaarigen seinem Schicksal.

Wenige Minuten sp�ter tauchte endlich das Team auf, was Hollis schlagartig schweigen lie�. So w�tend sie auf Gibbs war, es war nicht ihre Art, vor anderen eine Szene zu machen. Jethro stand mittlerweile ebenfalls geh�rig unter Dampf, was seine Untergebenen in den n�chsten f�nf Minuten deutlich zu sp�ren bekamen. Immerhin hatte McGee den Sachbearbeiter aufgetrieben, was ihn vor der unmittelbaren Wut des Chefermittlers bewahrte. Und Tony DiNozzo war solche Wutanf�lle gewohnt, auch wenn er sie hasste wie die Pest. Zumindest, wenn er nicht daran schuld war.

Als Gibbs sich gerade in Rage geredet hatte, stand Ducky hinter ihm in der T�r. "Was ist hier los?!" fragte er. "Du kommst bitte mal mit mir. Nach meinem derzeitigen KEnntnisstand kann Agent Fornell dein Team genauso gut �ber die Sachlage in Kenntnis setzen. Wenn ich die Herrschaften bitten d�rfte, in den KEller zu gehen?" Er wartete ab, bis Tobias, Tony, Tim und Ziva das Wohnzimer verlassen hatten, ehe er Gibbs in die K�che zerrte. Hollis sa� dort noch immer schweigend auf dem Stuhl, und Ducky z�gerte nicht lange, sie erneut zu verarzten. "Hiergeblieben!!!" kommandierte er streng, als Jethro sich aus dem Staub machen wollte. "So einfach mache ich es dir nicht!! Au�erdem mache ich Fehler nur ungern zwei Mal, der Schl�ssel deiner K�chent�r steckt gut verwahrt in meiner Hosentasche." Er klopfte mit der Hand auf die entsprechende Stelle, ehe er Hollis zum zweiten Mal an diesem Tag bet�ubte und die Wunde n�hte.

"Ich denke, Sie sollten sich besser hinlegen, Ma'am," erkl�rte er anschlie�end. "Ein drittes Mal wird es nicht mehr funktionieren." Er half der blonden Frau auf und geleitete sie unmissverst�ndlich ins Schlafzimmer. "ICh werde ihnen ein gutes Schmerzmittel geben," erkl�rte er. "Und ein Beruhigungsmittel, ihr Blutdruck ist definitiv zu hoch. Sie sollten am Besten eine Weile schlafen." Hollis widersprach nicht, und wenig sp�ter schlossen Ducky und Gibbs die Schlafzimert�r hinter sich.

"Ducky, ich... es war... es tut mir leid!" Der Pathologe hatte seinen Freund nur selten so zerknirscht gesehen, doch Mitleid brauchte er im Moment nicht zu erwarten. "Zu dir komme ich noch," fuhr er fort. "Du bist offenbar nicht in der LAge, dich an Regeln zu halten. Und du wei�t, was ich dir f�r diesen Fall versprochen habe." "Ducky, ich..." "Nein, JEthro. Ich will es nicht h�ren." Donald Mallard war w�tend wie selten, weil Hollis Verletzung allem Anschein nach vollkommen unn�tig war. "Dein Blutdruck ist jenseits von gut und b�se, und alles andere interessiert mich im Moment nicht." Er zog Jethro zur�ck ins Wohnzimmer und dr�ckte ihn auf einen Sessel. "Gib mir deinen Arm!" kommandierte er. "Was hast du vor?!" protestierte der Silberfuchs. "Das fragst du noch?" antwortete Ducky sarkastisch. "Als erstes bekommst du ebenfalls ein Beruhigunsmittel, damit du mal wieder runterkommst. Und da du nicht in der Lage bist, genug zu trinken, lege ich dir eine sch�ne, langsame Infusion. Die n�chsten drei Stunden r�hrst du dich nicht vom Fleck, klar?!" Jethro antwortete nicht, weil er die Z�hne aufeinander biss. Ducky war in der Regel sehr geschickt, was Spritzen und Zug�nge anging, doch wenn er schlechte Laune hatte, kannte er eine Menge schmerzhafter Tricks.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, lie� der Pathologe den Grauhaarigen allein zur�ck. "Na klasse," seufzte Gibbs zu sich selbst. "Das hast du ja prima hinbekommen, Leroy Jethro Gibbs. Fehlt nur noch, dass Tobias und dein Team gleich beschlie�en, ihre Besprechung hier fortzuf�hren."




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 08.03.09, 22:47  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die Vernunft riet ihr liegen zu bleiben und ihr K�rper ebenfalls, aber bei aller Aufregung h�tten sie beinahe das Wichtigste vergessen. M�hsam schob sie sich aus dem Bett und zog ihre Tasche zu sich heran. Zwischen einem Berg dreckiger Sachen, die dringend in eine Waschmaschine geh�rten, schaute Shanias zotteliger Teddyb�r aus einer Plastet�te. Mit zwei Griffen bef�rderte sie den Kopf des Beweisst�ckes zur�ck in die T�te und machte sich auf den Weg nach unten. In der Hoffnung vor allem Ducky nicht zu begegnen, lauschte sie in den Keller, der offensichtlich zum Versammlungsraum umfunktioniert wurden war, und blickte dann ins Wohnzimmer wo sie Gibbs resigniert liegen sah. Mit dem Teddy in der Hand trat sie neben ihn und grinste schwach. Mittlerweile hatte sie sich soweit beruhigt, dass sein Anblick ihr schon wieder leid tat. �Ducky war wohl m�chtig sauer, dass er dich gleich au�er Gefecht gesetzt hat. Nun ja, ich glaube wir haben uns beide mal wieder �bersch�tzt.�

Zwinkernd setzte sie den Teddy neben ihm ab. �Ich wollte dir nur schnell unseren Hauptbelastungszeugen bringen, passe bitte gut auf ihn auf und sei nicht so streng mit ihm.� Dann beugte sie sich vorsichtig zu Gibbs und gab ihm einen z�rtlichen Kuss zur Vers�hnung. �Obwohl du das eigentlich nicht verdient hast und ich ins Bett geh�re, kann ich einfach nicht anders�, erwiderte sie schmunzelnd, bevor sie ihn erneut k�sste und es sich dann auf der Couch bequem machte. "Ich werde allerdings lieber hier bleiben. Mit leeren Magen kann ich ohnehin schlecht schlafen und bevor ihr mir nachher alles auf esst, leiste ich dir so lange Gesellschaft. Ducky wird mir schon nicht gleich den Kopf abrei�en."



[editiert: 11.03.09, 17:45 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 09.03.09, 19:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Ducky

"Oh doch, das wird er..." ert�nte im n�chsten Moment die Stimme des Pathologen. "Wenn ich sage, Sie sollen schlafen, dann meine ich das auch, Mrs. Mann." Er blickte Hollis ernst an. "Ihr K�rper braucht Ruhe, und zwar dringend. Die wird er mit Sicherheit nicht bekommen, wenn sie hier im Mittelpunkt des Geschehens herumliegen." Er wollte der blonden Frau grade vom Sofa aufhelfen, als es an der T�r klingelte. "Das ist der Pizza- Bote..." erkl�rte Hollis schwach. "Ich bin wirklich fast verhungert, Doktor Mallard..." "Hm-mmmm," brummte der Pathologe und machte sich auf den Weg zur Haust�r. Unmittelbar darauf tauchte er mit einem Stapel verf�hrerisch duftender Pizzakartons wieder auf, die auch das Team in Sekundenschnelle aus dem Keller lockten. "Essen Sie in Ruhe," raunte Ducky Hollis zu. "Aber danach ist Feierabend, klar?!" Er blickte um sich und verteilte die Pizzen.

"Vergiss es, Jethro," widersprach er, als der Chefermittler als erster nach einem Karton greifen wollte. "Das ist viel zu fettig f�r deinen derzeitigen Zustand - und wenn ich sage viel, dann meine ich das durchaus ernst, okay? Guck nicht so, es geht mir nicht darum, dich zu schikanieren! Ich will, dass du wieder gesund wirst, aber du selber scheinst das noch nicht begriffen zu haben!"

Im Raum herrschte Totenstille. Keiner der Anwesenden konnte sich daran erinnern, dass Ducky seinem Freund jemals in der �ffentlichkeit die Leviten gelesen hatte. Jethro biss sich auf die Lippen und schwieg, doch die Infusion verhinderte, dass er den Raum verlie�.

Tony blickte verlegen auf seine Pizza und versuchte, den Grund f�r diese klare Ansage herauszufinden. Entweder hatte der Boss etwas wirklich Dummes angestellt, dass er Duckman so ver�rgert hatte, oder sein Gesundheitszustand war wesentlich schlechter als gedacht. Ersteres erschien Tony eher unwahrscheinlich, Gibbs war kein Mann, der gro�e Dummheiten machte. Und die Tatsache, dass diese Nadel in seinem Arm steckte, sprach mehr f�r die zweite Theorie. Der Anblick verdarb ihm beinahe den Appetit, auch wenn er wusste, dass es schlimmer aussah, als es war.

Nachdem er zwei Drittel der �brig gebliebenen Pizza verspeist hatte, gab Ducky nach. "Da ich davon ausgehe, dass du nach dem Urlaub noch nicht einkaufen warst, wird sich in deiner K�che sicher keine ges�ndere Kost finden," seufzte er und reichte Jethro die Schachtel. "Aber du solltest wirklich mehr auf deine Ern�hrung achten, nicht nur in den n�chsten Wochen." Jethro schwieg und verschlang den Pizzarest mit wenigen Bissen. Ducky seufzte, als er die Essgeschwindigkeit bemerkte, schwieg aber. Als alle fertig waren, bot er Hollis galant seinen Arm. "Junge Dame, darf ich bitten?" fragte er h�flich. Er zwinkerte, doch sein Blick lie� keinen Widerspruch zu.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 09.03.09, 21:24  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Ob sie nun wollte oder nicht, Hollis musste einsehen das der Doktor recht hatte und sie ins Bett geh�rte, wenn sie bald wieder fit sein wollte. Mit einem charmanten L�cheln ergriff sie den gereichten Arm und lie� sich von ihm in die obere Etage begleiten. �Danke Doktor. Was w�rden wir nur ohne Sie tun. Sie sind ein Schatz�, dabei gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und zog schmunzelnd die T�r hinter sich ins Schloss. Erst jetzt wurde Hollis bewusst wie k.o. sie war und wie dringend sie Ruhe brauchte.

NCIS � Team

�Das ist sicherlich der Beweisb�r f�r Abby?�, fragte Ziva und be�ugte den Pl�schb�ren. Der zerzauste Kumpan erinnerte sie an ein eigenes Spielzeug aus Kindertagen und der Gedanke, dass jemand in ihr Lieblingstier Drogen gen�ht h�tte, lie� sie innerlich erschauern.

�Sieht fast so aus. Fragen wir ihn doch einfach mal�, klinkte DiNozzo sich mit halb vollem Mund ein und gab dem Teddy mit gespielt brummender Stimme eine Kopfnuss. �Hey Sie da, leugnen ist zwecklos. Hiermit verhaften wir Sie wegen Drogenhandels. Alles was Sie sagen, kann gegen Sie verwendet werden.�

McGee verschluckte sich grinsend beinahe an seiner Pizza und auch Ziva konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen. DiNozzo war unverbesserlich. Gibbs�finsterer Blick lie� sie jedoch verstummen. Nur Tony legte den B�ren liebevoll in seinen Arm. �Uhm... ich meinte nat�rlich, gibt es irgendetwas, das Abby �ber meinen Kumpel hier wissen sollte? Und wo ist sein Mageninhalt eigentlich abgeblieben?�



[editiert: 11.03.09, 17:46 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 09.03.09, 22:02  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs war noch immer schlecht gelaunt, was unter anderem daran lag, das er v�llig durcheinander war. Er �rgerte sich noch immer �ber seine eigene Dummheit, gleichzeitig schien Holly ihm nach ihrer Gardinenpredigt wieder verziehen zu haben. Ducky hingegen war noch immer w�tend, DiNozzo spielte mal wieder Clown vom Dienst und langsam wurde es dem Agenten zu bunt. Die Situation drohte ihm v�llig zu entgleiten, und das konnte er auf den Tod nicht ausstehen.

"Seinen Mageninhalt haben die Cops mitgenommen, die Ethan verhaftet haben. Finde raus, wo es gelandet ist!!" Er blickte sein Team an und sah noch immer in fragende Gesicher. "Was?!" fragte er w�tend. "Der Teddy hat keine Geschichte. Ethan Finch war um sein Wohl wesentlich besorgter als um seine Tochter. Ich habe ihn darauf hingewesen, und er hat mich zusammengeschlagen. Seid ihr jetzt zufrieden?!?!" So fassungslos hatte sein Team ihn schon eine sehr, sehr lange Zeit nicht mehr angesehen.




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Tobias Fornell
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New PostErstellt: 10.03.09, 21:08  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Tobias Fornell

Er schlang seine Pizza fast ebenso schnell runter wie Jethro. Er wollte so rasch wie m�glich wieder zum Wesentlichen kommen - und zwar m�glichst bevor man ihn im Hooverbuilding vermisste.
"DiNozzo!", sprach er den Agenten, der ohnehin gerade von Jethro zusammengestaucht worden war, tadelnd an. "Hat Gibbs Ihnen nichts �ber Verunreinigung von Beweismitteln beigebracht?"
Er zog eine der T�ten aus seiner Tasche, die f�r Beweise verwendet werden konnten, und hielt sie dem Italiener hin. "Niemand fasst diesen Teddy mehr ohne Handschuhe an!" Er wandte sich an Jethro. "Sobald Maria Mondego das Kuscheltier im Verh�r erw�hnt - also vermutlich morgen - wird es offiziell als Beweismittel aufgenommen. Bis dahin hat Ms. Sciuto Zeit, nach Beweisen gegen Ethan Finch zu suchen. Danach muss der Teddy dem FBI �berstellt werden."

Tobias drehte sich zu Gibbs' Team um. "Das P�ckchen mit den Drogen muss sich irgendwo in San Diego befinden. Finch wird sicher versuchen, wieder daran zu kommen, um die Spuren auf seine T�terschaft zu verwischen. Setzt alles in Bewegung, dieses P�ckchen zu finden. Es werden sicherlich Finchs Fingerabdr�cke darauf sein, oder?" Fragend sah er Jethro an, und f�gte hinzu: "Gibt es sonst noch Beweise f�r Finchs Verbrechen?"




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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 10.03.09, 21:38  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Beweise?!" knurrte Jethro m�rrisch. "Ich habe keine Beweise daf�r, dass Finch Mitglied dieses Drogenkartells ist, nein. Aber Holly und ich k�nnen - und werden - bezeugen, dass ER auff�lliges Interesse an dem Teddy hatte. Au�erdem hat Shania ihn von ihm bekommen, nicht von ihrer Mutter. Vermutlich z�hlt ihre Aussage vor Gericht nicht, aber er spricht trotzdem f�r uns. Und ich werde daf�r sorgen, dass ihm nicht allzu viel Zeit bleibt, nach den Drogen zu suchen. Ich habe meinen Part mit Leon gekl�rt, es gibt also keinen Grund mehr, die Rechtsabteilung des NCIS nicht einzuschalten. Und die nehmen es in der Regel sehr ernst, wenn jemand versucht, ihre Agenten umzubringen."

Er verschwieg, dass die Juristen es genauso ungern sahen, wenn einer der Agenten un�berlegt handelte - er war nicht ohne Grund mittlerweile jedem Rechtsagenten pers�nlich bekannt und gef�rchtet. Aber er wusste, welchen Agenten er ansprechen musste, damit eine erfolgreiche Ermittlung gegen Finch starten konnte. Er seufzte jetzt schon innerlich, weil es bedeutete, dass er aussagen musste - und zwar in allen Einzelheiten. Und wenn er Pech hatte, w�rde er den gesamten Mist in einer mehr oder weniger �ffentlichen Verhandlung laut und deutlich erkl�ren m�ssen - und es war ziemlich kontraprodutiv, die Verletzungen in der Ermittlung herunterspielen zu wollen.

"Ziva!" kommandierte er schlie�lich. "Bring Abby den Teddy und kl�r sie auf, was Sache ist. Pass auf, dass Vance euch nicht erwischt! Tim, du setzt dich mit dem Flughafen in Nevada in Verbindung. Finde heraus, was die Kameras aufgezeichnet haben und was nicht, und was du davon noch retten kannst. Wichtig ist die Eingangshalle, die Herrentoiletten und die Gep�ckabfertigung. Tony, sieh zu, dass du diese Drogen auftreibst!"

Er schwieg und blickte die beiden �brigen Besucher an. "Danke f�r deine Hilfe, Tobias," gab er schlie�lich zu. "Sag Bescheid, wenn wir etwas f�r dich tun k�nnen - und wann Shania hier sein wird." Sein Blick wanderte weiter. "Ich bin fertig, Duck - und ich stehe zu deiner vollen Verf�gung, falls du noch irgendetwas geplant hast. Ansonsten werde ich meinen wohlverdienten Sch�nheitsschlaf halten..." Er zwinkerte dem alten Pathologen zu, w�hrend sich das Team hastig verabschiedete, um sich an die Arbeit zu machen. Mit etwas Gl�ck hatte der Direktor sie bisher noch nicht einmal vermisst.



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Hollis Mann
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New PostErstellt: 10.03.09, 21:51  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

NCIS � Team

�Jawohl Boss�, sagten alle drei fast gleichzeitig und sahen sich kurz an. Dann lie� DiNozzo den Teddy winkend in Fornells T�te fallen. �Mach es gut mein Freund und keine Angst, Abby ist ganz bestimmt lieb zu dir. Sie trennt dir maximal die Ohren, Arme und Beine ab.� Ein verst�ndnisloses Kopfsch�tteln von Ziva lie� ihn verstummen. �Was?�, fragte er irritiert als sie die T�te an sich nahm. �Hast du als Kind nie ein Pl�schtier massakriert? Noch nicht einmal als Vorbereitung oder Aufnahmeritual zum Mossad?�

Zivas Mundwinkel zuckten und es fehlte nicht viel, dass sie DiNozzo an die Kehle gesprungen w�re. Die �u�erung tat ihr weh. Sie fragte sich, ob ihr Partner auch manchmal �berlegte bevor er sprach. Scheinbar nicht, denn sonst w�sste er, wie viel Schindluder �berall auf der Welt mit Spielsachen dieser Art getrieben wurde. Es war egal, ob Drogen oder Sprengstoff in ein Kuscheltier gen�ht wurden. Diese Spielsachen waren f�r Kinder zum lieb haben da und zu nichts anderem.

McGee schielte indes nach einem �brig gebliebenen St�ck Pizza und verdrehte innerlich die Augen. DiNozzo sprang zu gern in Fettn�pfe und Zivas Blick nach zu urteilen, stand er mal wieder mit beiden Beinen bis zu den Knien darin. Doch das geschah ihm ganz recht, Dummheit musste bestraft werden. Bevor Gibbs sich allerdings noch mehr aufregte und Vance ihnen im B�ro die H�lle hei� machten konnte, weil sie zu sp�t kamen, dr�ngte er zum gehen. �Uhm... wir halten dich auf dem Laufenden Boss und uhm... Abby findet ganz bestimmt was�, versuchte Tim die Situation zu retten und folgte den anderen rasch zur T�r hinaus.



[editiert: 11.03.09, 17:45 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 11.03.09, 22:02  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Nachdem das Team aus dem Haus war, blieben nur Ducky und Tobias �brig. Letzterer machte sich ebenfalls rasch auf den Weg zur�ck zum Hoovergeb�ude, nachdem er Jethro einen warnenden Blick zugeworgen hatte, die Sache blo� f�r sich zu behalten.

Auch Ducky packte schlie�lich seine Sachen und schickte sich an, zum Hauptquartier zur�ck zu kehren. "Du wei�t ja, wie du den leeren Beutel nachher abmachen kannst," brummte er. Langsam war seine Wut verraucht und er war wieder in der Lage, vern�nftig mit seinem Freund zu reden. "Den Zugang l�sst du am besten, wie er ist," fuhr er fort. "Am besten bittest du Mrs. Mann, dass sie einen d�nnen Verband dar�ber macht, damit du diese Nacht nicht irgendwo h�ngen bleibst. Wenn es gar nicht geht, m�sst ihr ihn rausnehmen, aber ich denke nicht, dass du da sonderlich empfindlich bist..." Gleichzeitig griff der Pathologe in seine Tasche und f�rderte ein paar kleine Verbandsp�ckchen zu Tage. "F�r den Fall der F�lle," setzte er erkl�rend hinzu.

Jethro hatte es sich mittlerweile auf dem Sofa bequem gemacht und war beinahe eingeschlafen. "Oh, Jethro," seufzte der alte Mediziner leise. "Wo soll das mit dir nur hinf�hren? Ich wei�, dass du es mir ohnehin nicht glaubst, aber ich mache mir Sorgen um dich... deine Blutwerte sind innerhalb der Grenzen, aber das hei�t nicht, dass sie mir gefallen... und ich m�chte nicht zusehen m�ssen, wie du irgendwann an der Dialyse h�ngst, nur weil du zu stur bist, um Regeln zu befolgen. Nieren sind eine heikle Sache, Jethro, nimm es nicht zu leicht... und pass auf dich auf."

Der Silberfuchs r�hrte keinen Muskel. Er hatte Duckys Worte durchaus geh�rt, doch er hatte nicht die geringste Lust, mit ihm dar�ber zu reden. Nachdem der Rechtsmediziner ebenfalls das Haus verlassen hatte, schlief der Chefermittler schlie�lich ein. Er schlief tief und fest und st�rte sich weder an der Nadel in seinem Arm noch an der Decke, die nach und nach zu Boden rutschte.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 12.03.09, 20:44  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Als Hollis munter wurde, war es mittlerweile dunkel geworden. Der Schneefall hatte nachgelassen und die Stra�en waren in tiefes Wei� geh�llt. Langsam schob sie sich aus dem Bett und brauchte eine Weile, um zu realisieren was geschehen war. Ein Griff an ihre frisch verbundene Rippenpartie brachte es schnell wieder in ihr Ged�chtnis. Fr�stelnd zog die blonde Frau sich etwas �ber und begab sich in die untere Etage. Dort herrschte Stille. Keine zischende Kaffeemaschine und auch kein klapperndes Ger�usch aus dem Keller war zu h�ren. Demzufolge waren sie wieder allein. Leise schlich Hollis sich ins Wohnzimmer und fand Gibbs tief schlafend auf dem Sofa vor. Er sah ruhig und zufrieden aus. Ein Bild das ihr sehr gut gefiel. Vorsichtig, um ihn nicht aufzuwecken, zog sie eine heruntergefallene Decke �ber ihn, gab ihm einen fl�chtigen Kuss und ging wieder nach hinaus. Im Flur stand noch immer sein alter Seesack und Hollis beschloss kurzentschlossen, ein paar Sachen zu waschen. Wer wusste schon, ob und wann sie am n�chsten Tag dazu kommen w�rde. Da sie das Badezimmer kannte, war die Maschine schnell gefunden und mit Sachen gef�llt. Nur die Suche nach dem Waschpulver gestaltete sich etwas schwierig. Nach einer Weile fand sie es danne neben diversen Putzmitteln in einer kleinen Nische verstaut und sie fragte sich, ob die Sachen noch aus alten Zeiten herr�hrend so gut versteckt waren.

Da sich die Vorr�te in Gibbs�Haushalt nur auf Kaffee und ein paar T�ten Fertignahrung begrenzten, beschloss Hollis anschlie�end einkaufen zu fahren. Der n�chste Supermarkt war nur einige Querstra�en entfernt und schon nach einer knappen halben Stunde stand die K�che voller Einkaufst�ten. Bis auf ein paar leckere Sachen verstaute sie alles im K�hlschrank und kochte anschlie�end eine Kanne Tee. Sie wusste, dass Ducky Jethro ins Gewissen geredet und sie gebeten hatte, darauf zu achten. Egal ob ihm das passte oder nicht, dieses Mal w�rde sie nicht mit sicher handeln lassen.

Mit der Kanne und zwei Tassen in der Hand ging sie ins Wohnzimmer, stellte alles ab und lie� sich ersch�pft in den Sessel fallen. Das Ganze war doch etwas fiel gewesen und die Ersch�pfung machte ihr sehr deutlich klar, dass sie sich erneut �bernommen hatte. Doch Hollis ignorierte es und war froh, dass Ducky es nicht miterlebt hatte. Denn sie war sich sicher, der alte Pathologe h�tte ganz bestimmt eingeschlossen. Somit hatte sie f�rs Erste aber ein paar wichtige Dinge erledigt und konnte sich beruhigt ausruhen. Alles andere w�rde sich hoffentlich bald und schnell regeln, denn auch wenn die Arbeit sie abgelenkt hatte, die Angst um Shania und ihre Mutter war immer noch da.



[editiert: 13.03.09, 23:12 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 13.03.09, 21:36  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs erwachte einige Stunden sp�ter von einem unangenehmen Stechen in seinem linkem Arm. Er war einen Moment lang verwirrt, warum er auf dem Sofa lag und wieso eine Infusion in seinem Arm steckte, doch es fiel ihm rasch wieder ein. Gleichzeitig entdeckte er Hollis, die ersch�pft im Sessel gegen�ber sa� und ihn schweigend betrachtete. Er l�chelte ihr zu und setzte sich langsam auf, ehe er sich an der Infusion zu schaffen machte.

Eigentlich h�tte er den Beutel abnehmen sollen, nachdem die Fl�ssigkeit durchgelaufen war, doch er war eingeschlafen. Und nun war die Umgebung um die Nadel herum ziemlich empfindlich und angeschwollen. Jethro l�ste den Schlauch und betrachtete die Sache einen kurzen Moment lang. Er griff kurzentschlossen nach einem der Tupfer, die Ducky in Reichweite deponiert hatte, und fasste die Kan�le mit festem Griff. Doch er war noch zu m�de, um seinen inneren Schweinehund zu �berwinden. Entschuldigend l�chelte er Hollis an. "W�rdest... k�nntest du... mir hier eventuell kurz zur Hand gehen?" Er wusste, das sie Nadeln hasste, aber im Moment war ihm das mehr oder weniger egal.




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New PostErstellt: 13.03.09, 23:03  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Skeptisch betrachtete die blonde Frau
die Nadel in Gibbs� Hand und schluckte. Da es sie aber nicht
selber betraf, fiel es ihr leichter das Teil zu entfernen. Seufzend
erhob sie sich und befreite ihren Freund etwas
umst�ndlich von der Infusion. Sie merkte wie er zur�ck
zuckte und sah ihn entschuldigend an. �Tut mir leid, ich wollte dir
nicht weh tun. Beim rasieren bin ich ge�bter�, versuchte sie
zu scherzen und legte mit zitternden H�nden die Nadel auf dem
Tisch ab. Dann lie� sie sich neben ihn auf das Sofa sinken und
strich eine lose Haarstr�hne hinters Ohr. �Haben
Tobias und dein Team in der Zwischenzeit noch etwas herausgefunden?
Und was glaubst du, wann wird Shania nach Washington kommen k�nnen?�

Erneute Aufregung machte sich in ihr breit und Hollis wusste
mittlerweile selbst nicht mehr was mit ihr los war. W�hrend
ihrer CID � Zeit waren ihr Gef�hlsausbr�che dieser Art
ziemlich fremd gewesen, doch seit ihrem Ruhestand hatte sie eindeutig
viel zu viel Zeit zum nachdenken gehabt. Zum Nachdenken und Gr�beln
�ber Dinge, die h�tten sein k�nnen, aber nie sein
w�rden.



[editiert: 13.03.09, 23:14 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 13.03.09, 23:25  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Ist schon in Ordnung", fl�sterte Jethro heiser und zog die blonde Frau sanft an sich. "Es war halb so wild." Er presste den Tupfer auf die leicht blutende Wunde und k�sste Hollis sanft in den Nacken. "Danke, dass du hier bist..." Sein Blick fiel auf den Tee. "Und wie ich sehe, hast du an alles gedacht..." Er griff nach der Kanne und goss die hei�e Fl�ssigkeit in die beiden Tassen. Trotz Duckys Infusion schmerzte sein R�cken mehr, als er zugeben wollte, und er hoffte, dass der Tee ihm etwas Erleichterung verschaffen w�rde. Und das Hollis es nicht merken w�rde, sie hatte im Moment genug Probleme am Hals.

"Herausgefunden haben wir nichts mehr, nein. Abby wird sich um den Teddy k�mmern, Tobias um die Drogen. Und ich werde nachher mal meine Lieblingsabteilung anrufen und zusehen, dass wir Finch gr�ndlich auf die Pelle r�cken. Der soll blo� nicht auf die Idee kommen, nach dem Stoff zu suchen, das wird ihm nicht gut bekommen. Und was Shania und Mrs. Mondego angeht - Tobias wollte sie schnellstm�glich verlegen lassen. Wenn Mrs. Mondego einwilligt, m�sste Shania eigentlich morgen gegen mittag hier sein."

Der Agent strich sanft �ber Hollis Bauch. Es war ihm nicht entgangen, dass die erneute Zusammenkunft mit dem kleinen M�dchen sie nerv�s machte - und zehn Jahre j�nger. "Wer h�tte gedacht, dass wir in unserem Alter noch einmal Eltern werden?" fl�sterte er leise in ihr Ohr. Gleichzeitig sp�rte er, wie die Erinnerungen an Kelly ihn erneut wie eine Welle �berrollten. "Freust du dich?" fragte er schlie�lich leise, obwohl die Antwort offensichtlich war. "Bereust du heute, dass du es nie getan hast? Kinder zu bekommen, meine ich." Er sp�rte, wie sich in der blonden Frau etwas verspannte, und im gleichen Moment reifte eine schreckliche Erkenntnis in ihm heran. "Oder... hattest... gab es... hast du..." Er sprach nicht weiter, weil ihm die Erinnerung an den Verlust von Kelly noch immer das Herz zerriss.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 13.03.09, 23:56  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen








�I-ich.....?�, reagierte Hollis
erschrocken und etwas zu schnell auf seine �berraschende nicht
ausgesprochene Frage. Sie hatte sich am�siert, als er bemerkte,
dass sie Eltern werden w�rden, f�hlte sich jetzt jedoch
ertappt und wich seinem Blick aus. Nicht nur in seinem Leben gab es
Dinge �ber die er nicht reden wollte, sondern auch in ihrem.
Dinge, die sie erfolgreich verdr�ngt hatte und um nichts in der
Welt wieder ausgraben wollte. Weder f�r ihn noch f�r sonst
jemanden.


�Nein, ich habe nicht...Ich h-hatte
nie Kinder...�, versuchte Hollis sich mit fester Stimme
herauszureden und konnte ein leichtes Zucken der Mundwinkel nicht
verbergen. Es lag schon lange zur�ck und war als schmerzlicher
Schatten in ihrem Ged�chtnis haften geblieben. Ein Schatten, der
sie begleitet hatte und nun pl�tzlich wieder Gestalt annahm.
Schluckend fuhr sie sich mit der Zunge �ber die Lippen. Hollis
war drauf und dran es ihm zu erz�hlen. Ihm zu sagen, was vor
�ber f�nfzehn Jahren in Somalia geschehen war. Doch sie
konnte nicht und behielt es letztendlich f�r sich. Sie dachte an
seine Worte vor �ber einen Jahr im Fahrstuhl. �Ich habe es
�berwunden�, hatte er ihr damals gesagt, als sie ihn nach
Shannon und Kelly gefragt hatte und ebenso ging es ihr auch. Sie
redete sich ein, es �berwunden zu haben, auch wenn ihre Augen
sie, wie seine damals ebenfalls, L�gen straften. L�gen,
�ber die sie, wie sie mit ihrer Haltung signalisierte, nicht
sprechen wollte.



[editiert: 14.03.09, 00:03 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 14.03.09, 00:19  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Selbst durch die Trauer, die seine Sinne bet�ubte, war dem Silberfuchs klar, dass Hollis log. Sie log genau wie er selbst, verweigerte sich den schmerzhaften Erinnerungen. Ruhig zog er sie noch ein St�ck n�her an sich. Ich bin bei dir, signalisierte seine Hand auf ihrem Bauch. Was auch immer geschieht.

Doch er fragte nicht weiter nach. Er wusste mittlerweile, dass es manchmal hilfreich war, in alten Wunden zu bohren, doch noch war nicht die Zeit dazu. Sie w�rde es ihm eines Tages erz�hlen, wenn sie so weit war. Oder er w�rde fragen, wenn die Umst�nde anders waren. Sie hatten schlie�lich alle Zeit der Welt...

"Was h�lst du davon, schlafen zu gehen?" fragte er nach einer Weile vorsichtig. "Ich meine... so richtig?" Er war noch immer hundem�de, eigentlich war er nur wachgeworden, weil die Kan�le geschmerzt hatte. Er hatte vermutlich noch immer eine ganze Menge Schlaf nachzuholen, und er sehnte sich nach seinem breiten, bequemen Bett und Hollis an seiner Seite. Und er hatte ungew�hnlich viel Durst, so dass er nach der Tasse griff und in einem Zug leerte - und sich gleich wieder nachschenkte. Seinem R�cken half das allerdings auch nicht viel weiter, und er seufzte leise.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 14.03.09, 09:56  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Erleichtert, dass Gibbs ihre Antwort
akzeptierte, legte Hollis die Hand auf seine. Sie gab sich nicht der
Illusion hin, dass er ihr das Gesagte abkaufte, daf�r hatte er
sie schon oft genug durchschaut. Doch er wusste, wann es Zeit war zu
schweigen und das rechnete sie ihm hoch an. Irgendwann, wenn sie den
Mut fand und sich eingestand was damals geschehen war, w�rde sie
es ihm vielleicht erz�hlen. So weit war sie aber noch nicht und
wollte es auch nicht sein.


�Uhm...ja, das ist eine vern�nftige
Idee. Wir k�nnten allerdings vorher auch noch etwas essen, wenn
du magst. Ich...� Sie kratzte sich an der Nase und kam sich beinahe schon wie eine seiner Ehefrauen vor. Hoffentlich dachte er jetzt
nicht, kaum das sie in seinem Haus war, dass sie seinen Haushalt an
sich rei�en wollte. Das war beim besten Willen nicht ihre
Absicht. Unabh�ngig davon, dass sie solche Aktionen in ihrem
Zustand eigentlich gar nicht h�tte machen d�rfen.


�Nun, ich habe vorhin, w�hrend
du geschlafen hast, deine Vorr�te etwas aufgebessert. Nicht
viel, nur ein bisschen etwas zum Abendbrot und f�rs Fr�hst�ck.�
Das die Waschmaschine nebenbei im Bad ratterte, erw�hnte sie
dabei gar nicht, denn der Krach der vibrierenden Maschine war ohnehin
im ganzen Haus zu h�ren. �Du kannst aber nat�rlich gern
schon nach oben gehen, dann r�ume ich das Zeug in der K�che
nur noch schnell weg.�



[editiert: 14.03.09, 19:15 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 14.03.09, 21:40  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Nur ein bisschen eingekauft, ja?" grinste der Chefermittler. "Irre ich mich, oder hat Ducky dir dringend geraten, zur Ruhe zu kommen?!" Er ging nicht weiter auf das Thema ein, weil er heilfroh war, dass etwas zu essen im Haus war. Und dass die Waschmaschine lief, war ebenfalls durchaus begr��enswert. Er k�sste Hollis sanft in den Nacken, ihm war nicht entgangen, wie m�de sie war.

"Ich bin nicht hungrig, wenn ich ehrlich bin," gestand er, w�hrend er die dritte Tasse Tee leerte. "Aber ich kann etwas zu essen machen, wenn du willst. Und wenn hier einer nach oben ins Bett geht, dann bist du das - ich r�ume die Sachen schon weg, ich habe ohnehin l�nger geschlafen als du." Er zwinkerte und griff nach seiner Kr�cke, ehe er sich langsam und steif auf den Weg in die K�che machte. Hollis folgte ihm, was der Agent als Aufforderung wertete, innerhalb weniger Minuten Platz auf dem K�chentisch zu schaffen und ein einfaches, aber durchaus stilvolles Abendessen auf den Tisch zu bringen. Er selbst hatte keinen Hunger, zwang sich jedoch, zumindest eine Kleinigkeit zu essen, nachdem er einen besorgten Blick von Hollis aufgefangen hatte.

W�hrend sie a�en, setzte Jethro neues Teewasser auf, da er mittlerweile bei der f�nften Tasse angekommen und die Kanne bereits leer war. Auch die restlichen Eink�ufe verschwanden im Handumdrehen in den Schr�nken. Als beide satt waren, r�umte der Silberfuchs die Teller in die Sp�le und dr�ckte Hollis erneut einen Kuss auf die Stirn. "Geh schon mal vor," fl�sterte er in ihr Ohr. "Ich komme gleich nach." Anschlie�end h�pfte er z�gig ins Bad, um die ungewohnten Teemengen wieder loszuwerden. Ehe er das Bad verlie�, erinnerte er sich gerade noch rechtzeitig an seine Tromboseprophylaxe und erledigte auch diese Aufgabe gleich an Ort und Stelle. Anschlie�end griff er nach der Heparinsalbe und kroch nur mit der Unterhose bekleidet zu Hollis unter die Laken. Mittlerweile war er so m�de, dass seine Augen schon von selbst zufielen.

"W�rdest du... noch einmal...?" fragte er schlaftrunken und schob die Tube in ihre Richtung.




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New PostErstellt: 14.03.09, 23:15  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Schmunzelnd ergriff Hollis schweigend die Salbe und schob ihre kalten F��e zur Ablenkung zwischen seine. Als Gibbs erschrocken ein St�ck nach oben rutschte, hatte sie ihn schon mit einem geschickten Griff in eine f�r sie g�nstige Position man�vriert und lie� ihre H�nde z�rtlich �ber seinen R�cken gleiten. Sie massierte erst sanft, dann immer fester seinen Nacken. Danach trug sie die kalte Salbe gleichm��ig �ber die Schulterbl�tter und sein R�ckgrat auf alle geschundenen Stellen auf. Immer weiter massierend schoben sich ihre Finger unter den Bund seiner Shorts und vertiefte den Griff �ber seinen Lenden. Sanft strich sie �ber sein Hinterteil und konnte sp�ren wie sich lauter kleine Haare antennenf�rmig aufrichteten. Sie genoss seine warme Haut unter den Fingern und sein Zittern bei jeder intensiver werdenden Ber�hrung. Es machte ihr sichtlich Spa� ihn zu verw�hnen und zu reizen. Aus ihrer Position heraus, war er ihr haltlos ausgeliefert und nicht in der Lage sich zu revanchieren. Dann beugte sie sich langsam herunter und biss ihn sanft ins Ohr. �Hab ich irgendwo etwas vergessen?�



[editiert: 16.03.09, 19:30 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 14.03.09, 23:22  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Hgrmmghmmmm..." brummte der Silberfuchs und versuchte, sich umzudrehen, was Hollis allerdings geschickt zu verhindern wusste. "Was hast du gesagt?" fragte sie scheinheilig nach und biss ihn erneut z�rtlich ins Ohr. Den Silberfuchs �berlief ein wohliger Schauer, der bis in die Fu�spitzen reichte.

"Mach weiter...." knurrte er im Halbschlaf. "Was immer du da grade machst... es f�hlt sich gut an. Also nur keine Hemmungen..." Er schloss die Augen wieder und gab sich den neugierigen H�nden bedingungslos hin.




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New PostErstellt: 14.03.09, 23:44  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Dieser Aufforderung kam sie nur allzu gern nach und gen�sslich bohrten sich ihre Fingern�gel in seine Schultern. Immer fester gruben sie sich in seine Muskeln und kratzen in Zeitlupe �ber Gibbs� R�cken. Zufrieden registrierte sie wie sich sein K�rper leicht hob und erschauerte als ihre H�nde erneut unter seine Shorts wanderten. Massierend hielt eine Hand die Stellung w�hrend sie seine Nacken mit K�ssen und Bissen verw�hnte. Ein Bein ruhte auf seinem und sie kuschelt sich ganz nah an ihn. Sie sog seinen Geruch in sich auf und schloss die Augen. Sie f�hlte sich geborgen wie schon lange nicht mehr. Ihre kreisenden Bewegungen wurden ruhiger und langsamer bis sie zufrieden an seiner Seite eingeschlafen war.
***
Was f�r Hollis als ruhige Nacht begonnen hatte, wurde am Morgen zunichte gemacht. Bilder und Szenen verschmolzen in ihrem Tr�umen zu lange verdr�ngten Erinnerungen. Ihre Augenlider zuckten und eine tiefe Falte zog sich �ber ihre Stirn. Tr�nen liefen �ber ihr Gesicht und ihre H�nde waren verkrampft. �Das Baby... was ist mit dem Baby?�, murmelte sie schluchzend kaum h�rbar im Schlaf und w�lzte sich unruhig von einer Seite auf die andere.



[editiert: 16.03.09, 19:30 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 15.03.09, 20:28  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro war unter Hollis' sanften H�nden auf der Stelle eingeschlafen und wurde erst gegen Morgen wieder wach, als seine Freundin unruhig zu werden begann. Offensichtlich tr�umte sie schlecht, und der Agent legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. Doch sie reagierte nicht, er konnte sp�ren, dass sie sich immer weiter verkrampte. Sie weinte und murmelte im Schlaf von einem Baby. Also doch, dachte er. Sie hatte ein Kind, Jethro, genau wie du. Und im Gegensatz zu dir hat sie es geschafft, mit ihrem Leben weiter zu machen. Sie ist st�rker als du, sieh es endlich ein.

Doch er beschloss, nicht weiter �ber das Thema nachzudenken. Er fasste Hollis fest an der Schulter und r�ttelte sie vorsichtig, um ihre Rippe und die kaputte Schulter nicht zu belasten. Sie wehrte sich nach Kr�ften, ohne wach zu werden, doch er lie� nicht los. "Wach auf!" kommandierte er sanft. "Wach auf, Holly, du tr�umst!" Doch sie st�hnte nur unruhig auf und begann, um sich zu treten. Als sie gegen seinen l�dierten Kn�chel trat, biss sich der Chefermittler auf die Lippen, doch er fasste unwillk�rlich fester zu. Der Schmerz in der Schulter weckte Hollis endlich auf, schwei�gebadet blieb sie auf dem R�cken liegen und blickte ihn verwirrt an. "Shhhh...." fl�sterte der Silberfuchs leise. "Es ist alles gut. Du hast getr�umt." Er zog ihren zitternden K�rper an sich und streichelte sanft �ber ihren Bauch. "Ist ja gut..." fl�sterte er immer wieder, w�hrend das Zittern langsam nachlie�.




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New PostErstellt: 15.03.09, 21:55  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Was war nur los mit ihr? Hollis war v�llig verwirrt. Die Ereignisse der letzten Wochen hatten in ihr etwas freigesetzt mit dem sie nur schwerlich klar kam. Ihre sonst beherrschte, ausgeglichene Art hatte Risse bekommen und legte verborgene Gef�hle frei. Gibbs�Hand auf ihrem Bauch verunsicherte sie, aber es war ein beruhigendes Gef�hl ihn bei sich zu wissen und seine F�rsorge zu sp�ren. Wahrscheinlich war es ihm gar nicht bewusst, aber sie hatten in all der Zeit, in der sie zusammen waren, nie �ber Verh�tung gesprochen. Ein Thema, das sie aus einem bestimmten Grund nicht zur Sprache bringen brauchte und auch nicht bringen wollte. Doch seine N�he tat ihr gut und sie sog seine Ber�hrung in sich auf. Tief durch atmend wischte Hollis sich die Haare aus dem Gesicht und sah seinen besorgten Blick. Wie gern h�tte sie mit ihm gesprochen, alles von der Seele geredet, aber sie brachte kein Wort heraus. Schweigend vergrub sie das Gesicht an seinem und begann ihn zu k�ssen. Erst langsam am Hals entlang, z�rtlich sanft und dann leidenschaftlich fordernder. Ihre H�nde waren �berall und ihre Lippen suchten seine. Ihr war egal, dass sie nicht gesund waren und vorsichtig sein sollten. Sie wollte ihn sp�ren, schmecken und f�hlen. Sie wollte die Traurigkeit vertreiben und einfach vergessen. F�r einen Moment hob sie den Kopf und verlor sich leise st�hnend im Blau seiner Augen.



[editiert: 16.03.09, 19:30 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 15.03.09, 22:23  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

�berrascht von Hollis pl�tzlicher Attacke gab der Silberfuchs sich genussvoll ihren Z�rtlichkeiten hin. Er zog sie an sich, erwiederte ihre stummen Forderungen mit festem Griff. Sanft zogen seine K�sse �ber ihren K�rper, und er sp�rte, wie sie erschauerte. Sie wurde fordernder, und auch das dr�ngende Verlangen seines eigenen K�rpers wurde schier unertr�glich. Er st�hnte laut auf, als Hollis' Hand sehr nachdr�cklich klar machte, was sie wollte. Klein-Gibbs hatte sich zu seiner vollen Gr��e aufgerichtet und pulsierte unter ihren Fingern.

Doch Jethro wusste, dass er sich beherrschen musste. Schon einmal hatte er es nicht getan, hatte sich ganz dem Verlangen hingegeben - und Hollis hatte den Preis daf�r bezahlen m�ssen. Noch einmal w�rde Ducky sie nicht n�hen k�nnen, und Jethro war nicht bereit, ihre Gesundheit noch einmal aufs Spiel zu setzen. Au�erdem sp�rte er, dass Hollis nicht bereit war. Sie suchte Vergessen, versuchte zu verdr�ngen, wollte sich selbst hinter sich lassen. Er kannte dieses Gef�hl nur allzu gut, das Gef�hl, in St�cke gerissen zu werden und nur vom blinden Verlangen am Leben erhalten zu werden. Von der einzigen Emotion, die st�rker war als der Schmerz - der Liebe. Selbst, wenn es nur eine rein k�rperliche Liebe war, wie in einigen N�chten mit seinen Ex-Frauen und diversen Aff�ren. Er wusste nur zu gut, dass es ihr nicht helfen w�rde. Dass der Schmerz zur�ckkehren w�rde und er ihr nicht geben konnte, was sie suchte - au�er kurzfristiger Erleichterung.

W�re sie gesund, h�tte er nachgegeben. Doch das Risiko war zu gro�, er war nicht bereit, ihre Gesundheit noch einmal aufs Spiel zu setzen. Mit einem leisen Seufzer schob er ihre Hand sanft, aber bestimmt beiseite. "Es ist zu fr�h, S��e," murmelte er leise in ihr Ohr und ignorierte ihre Proteste. Er schlang seine Arme um die blonde Frau, zog sie an sich und hielt sie fest. Hollis protestierte, versuchte, das Spiel um jeden Preis fortzusetzen, doch die starken Arme hielten sie wie ein Schraubstock gefangen.

Jethro biss sich auf die Lippen, als sie erneut gegen seinen Kn�chel trat, doch er gab nicht nach. Er wusste, wie sie sich f�hlte, und dass sie etwas brauchte, gegen das sie ank�mpfen konnte. Es versetzte ihm einen Stich ins Herz, ihre Wut zu sp�ren, doch er wusste, dass er keine Wahl hatte. Sie w�rde nicht h�ren, sie war zu verzweifelt, um Worten zu folgen. Hollis k�mpfte wie eine L�win, mit der Kraft der Verzweiflung, doch als sie merkte, dass ihre Befreiungsversuche fehlschlugen, schien mit einem Schlag alle Kraft aus ihr zu entweichen. Sie sank auf seine Brust und schluchzte. Sanft lockerte der Agent seinen Griff und zog sie erneut an sich. Auch er konnte die Tr�nen nicht l�nger zur�ckhalten. Die Erinnerung an den Nachmittag in der W�ste war mit voller Wucht zur�ckgekehrt, und die Trauer um sein kleines M�dchen war noch immer genauso qualvoll wie am ersten Tag.




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New PostErstellt: 15.03.09, 22:46  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Mit einem schwachen L�cheln schob Hollis sich nach einer kleinen Ewigkeit unter seinem Arm hervor. Die Vernunft hatte �ber das Verlangen gesiegt und obwohl sie entt�uscht war, wusste sie, dass ihr Freund die richtige Entscheidung getroffen hatte. �Ich liebe dich�, fl�sterte sie ihm zu und gab ihm einen Kuss, bevor sie sich vorsichtig aufrichtete und einen Pullover �berzog. Sie hatte keine Ahnung wie sp�t es war und es war ihr auch egal. Es lag ein anstrengender Tag vor ihnen und musste dringend den Kopf frei bekommen, wenn sie nicht verr�ckt werden wollte. Eine warme Dusche schien die beste Alternative und mit frischen Sachen unter dem Arm verschwand die blonde Frau schweigend aus dem Schlafzimmer.

W�hrend das Wasser rauschte und Hollis das k�hle Nass im Gesicht sp�rte, h�rte sie nicht das Klingeln ihres Handys. Der melodische Ton hallte aus ihrer Jackentasche quer durch den Flur.



[editiert: 16.03.09, 19:31 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 15.03.09, 23:19  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Seufzend schob sich der Chefermittler aus dem Bett, griff nach den Kr�cken und h�pfte in den Flur. Hollis Handy klingelte nachdr�cklich, und er zog das kleine Ger�t aus ihrer Tasche und eilte zum Bad. "Dustin Handy" las er auf dem Display, ehe er anklopfte und gleich darauf den Kopf durch die T�r steckte. Das Wasser rauschte, und wie er durch den Duschvorhang erkennen konnte, hatte seine Freundin gerade den Kopf voll Haarshampoo.

"Telefon, S��e!" rief er laut, um das Wasser und das noch immer klingelnde Handy zu �bert�nen. Hollis antwortete etwas, das er nicht verstehen konnte, doch sie signalisierte ihm eindeutig, er solle das Gespr�ch entgegennehmen.

Der Silberfuchs zog den Kopf aus dem Badezimmer zur�ck und presste schulterzuckend die Taste mit dem gr�nen H�rer. "Hollis?!" donnerte eine M�nnerstimme am anderen Ende. Die Verbindung war schlecht, offensichtlich befand sich der Anrufer ziemlich weit weg. Gibbs erinnerte sich, dass Hollis etwas von Somalia erw�hnt hatte. "Warum zum Teufel meldest du dich nicht?!" fluchte die Stimme. "Ich habe dir doch eine Nachricht hinterlassen, dass es dringend ist, was soll..." "Guten Morgen, Sir," unterbrach Gibbs den Redeschwall. Am anderen Ende der Leitung herrschte einen kurzen Moment absolute Stille. "Was machen Sie an diesem Telefon?!" fauchte die Stimme anschlie�end w�tend. "Wo ist Hollis?!" "Mrs. Mann ist im Moment nicht verf�gbar," antwortete Jethro ruhig. "Sie sprechen nur mit ihrem Anrufbeantworter."

Es war sehr deutlich zu merken, dass dem Anrufer diese flapsige Art nicht passte. "Wer sind Sie?!" fauchte Dustin Mann. "Leroy Jethro Gibbs, Sir. NCIS. Sie m�ssen sich keine Sorgen machen, ihrer Schwester geht es gut." "Wo ist sie?!" Jethro zog erstaunt die Augenbrauen nach oben, offensichtlich hatte Dustin es wirklich sehr eilig. Er spielte einen Moment mit dem Gedanken, ihm zu sagen, dass Hollis gerade unter seiner Dusche stand, doch er entschied sich dagegen. "Wie ich schon sagte: sie ist derzeit nicht zu erreichen. Kann ich ihr etwas ausrichten?" Seine Stimme klang noch immer ruhig und h�flich und lie� nicht erkennen, wie sehr ihn dieser Anrufer aufw�hlte. Dass mit Dustin etwas nicht stimmte, konnte sein Instinkt selbst �ber die Entfernung hinweg sp�ren. "Wollten Sie nicht nach Washington kommen?" fragte er weiter, als Dustin keine Antwort gab. "Sagen Sie ihr, sie soll mich dringend zur�ckrufen," knurrte der Anrufer schlie�lich ungehalten. "Und machen Sie ihr klar, dass es wichtig ist!" Im n�chsten Moment war die Verbindung unterbrochen. Dustin Mann hatte aufgelegt.

Nachdenklich klappte Gibbs das Handy zu, als Hollis aus dem Bad trat. "Wer war das?" fragte sie beil�ufig, w�hrend sie mit dem Handtuch die Haare trocken rubbelte. "Dustin," antwortete der Silberfuchs und beobachtete aufmerksam ihre Reaktion. "Was?!" fauchte Hollis. "Und du bist einfach..." Sie brach ab, weil ihr einfiel, dass sie ihm selbst gesagt hatte, dass er das Gespr�ch annehmen sollte. Verdammt, sie h�tte es wissen m�ssen! "Was hat er gesagt?!" fragte sie stattdessen und sah fest in Jethros blaue Augen.

"Dass du ihn zur�ckrufen sollst," erwiderte der Chefermittler. "Und das es dringend sei." Er dr�ckte ihr das Handy in die Hand. "Was ist da los, Holly? Er klang, als h�tte er vom anderen Ende der Welt angerufen, und ich werde das Gef�hl nicht los, dass an der Sache etwas nicht stimmt." Er sah Hollis fest in die Augen, als er sie sanft an sich zog. "Ich werde dich nicht dr�ngen," raunte er in ihr Ohr. "Aber wenn du in Schwierigkeiten steckst, werde ich dir helfen, so gut ich kann. Das wei�t du." Dennoch l�ste Hollis sich rasch aus seinen Armen.




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New PostErstellt: 16.03.09, 18:11  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Sie drehte das Handy einen Moment lang unschl�ssig in der Hand und schob es dann zur�ck in ihre Jacke. Dustins Dr�ngen gefiel ihr nicht und sie konnte Jethros Sorge verstehen. Seit sie hier waren, hatten sich derart viele Frage aufgetan, dass sie ihn nicht mehr lange ohne Erkl�rung hinhalten konnte. Irgendwann w�rde er konkret wissen wollen was los war und sie war sich nicht sicher, ob er die Antwort dann h�ren wollte. Im Augenblick wusste sie selber noch nicht einmal, um was es wirklich ging und auf Vermutungen allein wollte sie sich nicht st�tzen.

�Entschuldige, ich wollte dich nicht anfahren. Keine Sorge, ich stecke in keinen Schwierigkeiten. Es ist nur�� Sie warf sich das Handtuch �ber die Schulter. �Dustin w�hlt in alten Geschichten, mit denen ich nichts mehr zu tun haben will.� Dass sie bei der ganzen Sache nicht absch�tzen konnte wo es hinf�hren w�rde und dass Dustin wom�glich schon in Schwierigkeiten steckte, behielt sie jedoch f�r sich. Ihre Aussage war somit alles andere als ausreichend und sie ahnte, dass Jethro sich nicht damit zu frieden geben w�rde. Doch mehr wollte sie nicht dazu sagen. �Komm, lass uns fr�hst�cken. Ich ruf ihn sp�ter an. Wir haben hier im Moment genug um die Ohren.�

Dustin Mann; Mogadischu 19.00 Uhr

Dustin streckte sich auf dem Bett aus und sah resigniert an die Decke seines Hotelzimmers. Er konnte verstehen warum seine Schwester nicht zur�ck rief. Nachdem was sie damals durchgemacht hatte, nahm er ihr das noch nicht einmal �bel. Trotzdem brauchte er ihre Hilfe. Es gab sonst niemanden dem er vertrauen und der ihm helfen konnte. Sie war die Einzige.

Gedankenverloren schloss er die Augen und dachte zur�ck in das Jahr 1993. An die Tage, die er Hollis vergebens gesucht und dann gemeinsam mit drei verwundeten�Blauhelmsoldaten in einer provisorischer Krankenstation mehrere Meilen au�erhalb der sicheren Zone gefunden hatte. Dr. Asad Abucar, der damalige Arzt und sein sp�terer Freund, hatte sie gemeinsam mit den drei UNO - Soldaten�vor den Banden der rebellierenden Clans in Sicherheit gebracht. Asad wusste, dass man sie alle get�tet und seine Station dem Erdboden gleich gemacht h�tte, wenn man die Soldaten gefunden h�tte. Aus diesem Grund hielt es sie damals selbst vor dem Milit�r versteckt und wartete den richtigen Zeitpunkt ab, damit er die Verwundeten ohne Aufsehen in die sichere Zone zur�ckbringen konnte. Mehr durch Zufall hatte Dustin kurz darauf von dem Lager erfahren und es durch einige�Beziehungen�das Camp ohne milit�rischen Aufwand ausfindig gemacht. Soviel ihm bekannt war, war Hollis Einheit�zusammen mit einem Trupp UN- Soldaten bei der �berstellung von Lebensmitteln und Waffen in einem abgelegene Gebiet unter feindlichen Beschuss geraten. Sie war zu dem Zeitpunkt�nicht lebensgef�hrlich verwundet gewesen, aber wegen ihrer Krankheit dem somalischen Arzt Dr. Asad Abucar trotzdem beinahe auf dem OP gestorben, wenn Dustin sie nicht rechtzeitig gefunden h�tte. Ein gl�cklicher Umstand, f�r den Dustin Gott heute noch dankte.

Auf Grund mehrerer Anschl�ge�auf Milit�rtrupps in der Gegend�deutete damals alles darauf hin, dass�der Zeitpunkt und die Routen der Lieferunge�den Rebellen bekannt waren. Irgendwo gab es einen Verr�ter der auf Kosten von Menschenleben den somalischen Clans Informationen zu kommen lie�. Der damals wie heute sein Land und seine Leute verriet. Ein Verr�ter, den Dustin endlich zur Strecke bringen wollte und der, wie er wusste, vor allem Hollis sehr gut bekannt war.



[editiert: 16.03.09, 19:43 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 16.03.09, 18:41  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Ermittler ahnte, dass sich hinter Hollis Worten ein Eisberg gigantischer Ausma�e verbarg. Gleichzeitig war ihm klar, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erfahren w�rde, also speicherte er die Sache sicher im Ged�chtnis und beschloss, einen g�nstigeren Zeitpunkt abzuwarten. Abgesehen davon hatte seine Freundin Recht, sie hatten selbst genug Probleme am Hals - und Shania w�rde vermutlich ebenfalls bald hier sein.

"Fr�hst�ck ist eine hervorragende Idee," g�hnte er und h�pfte voraus. "Ich brauche dringend einen Kaffee..." Er bemerkte Hollis vorwurfsvollen Blick und lachte. "Guck nicht so - ich m�chte zumindest wach werden! Danach kannst du von mir aus so viel Tee kochen, wie du m�chtest." Er deckte den Tisch, und nach wenigen Minuten sa�en beide zufrieden am Fr�hst�ckstisch.

"Was hast du f�r heute geplant?" fragte Hollis hinter der Zeitung hervor. "Nicht viel," antwortete Jethro. "Ich wollte gleich mal einen Blick ins... ins Kinderzimmer werfen, vermutlich m�sste dort gr�ndlich Staub gewischt werden, ehe dort jemand einziehen kann." Er lie� die Zeitung sinken. "Keine Sorge," beruhigte er Hollis anschlie�end. "Es ist noch immer Kellys Zimmer, das wird es wohl ewig bleiben. Aber... aber es ist kein Musem."

Er schwieg einen Moment, weil er an die schrecklichen Tage dachte, an denen er das kleine Zimmer schlie�lich ausger�umt hatte. Es war ihm schwer gefallen, sich von Kellys Spielsachen zu trennen und zu begreifen, dass sie ihm sein kleines M�dchen nicht zur�ckbringen w�rden. Ohne Mikes wortkarge Hilfe h�tte er es vermutlich bis heute nicht geschafft, aber sein knurriger Boss hatte es schon immer verstanden, die richtigen Fragen zur richtigen Zeit zu stellen. Und seinem Probie genug Zeit f�r die Antwort zu lassen.

"Ansonsten werde ich nachher mal mit den Juristen telefonieren, vielleicht fahre ich auch noch mal zum Hauptquartier. Dann kann ich direkt sehen, was noch zu erledigen ist, ehe wir Finch in die Mangel nehmen. Ich denke, ich werde bei der Gelegenheit auch gleich noch mal bei Ducky vorbeischauen und ihn bitten, sp�ter auch nach dir noch mal zu sehen, wenn du m�chtest." Sein Tonfall machte sehr deutlich, dass der letzte Teilsatz nicht wirklich zur Debatte stand. "Und nach dem Fr�hst�ck werde ich als erstes Tobias anrufen, wann..." Er brach ab, da sein Handy wie auf Kommando klingelte.

"Gedanken�bertragung," grinste er, w�hrend er abnahm. "Ja, Gibbs?" Noch nicht einmal zwanzig Sekunden sp�ter hatte er wieder aufgelegt. "Sie sind auf dem Weg hier her," erkl�rte er. "Shania wird um zehn nach zw�lf am Dulles Airport landen, wir sollen sie dort in Empfang nehmen." Er stand auf. "Ich sollte mich beeilen, wenn ich bis dahin zur�ck sein will," erkl�rte er, w�hrend er zur�ck ins Schlafzimmer sprang. Nach einer - diesmal unfallfreien - Dusche in Rekordzeit stand er kurz darauf in frischen Klamotten in der Diele und griff nach dem Autoschl�ssel. "Ich beeile mich, mein Schatz - versprochen!" Er k�sste sie sanft auf die Stirn und war im n�chsten Moment verschwunden.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 16.03.09, 22:00  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Dustin

Bei dem Gedanken an das kleine M�dchen, dass sie am Mittag am Flughafen in Empfang nehmen durften, verschwanden all ihre tr�ben Erinnerungen fast von selbst. Ein zufriedenes L�cheln legte sich auf Hollis� Gesicht und sie schaffte es gerade noch Gibbs ein �Fahr vorsichtig!� hinterher zu rufen, da war Gibbs auch schon verschwunden. Dann fr�hst�ckte sie in aller Ruhe zu Ende, r�umte ab und beschloss die Waschmaschine auszur�umen. Es dauerte ein Weile bis sie einen geeigneten Platz zum trocknen gefunden hatte und lie� sich danach erst einmal ersch�pft im Wohnzimmer nieder. Die Idee in Kellys Zimmer sauber zu machen, verwarf sie gleich wieder. Sie konnte sich nicht erlauben, sich zu �beranstrengen, denn war Shania erst einmal da, w�rde es anstrengend genug werden. Daher beschloss sie endlich Dustin anzurufen und in Erfahrung zu bringen, was er wichtiges wolle. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es in Mogadischu mittlerweile Abend sein musste. Mit dem Handy am Ohr schlenderte sie durch die Wohnung und fand sich letztendlich in Gibbs� Keller wieder als ihr Bruder sich am anderen Ende meldete.

�Holly, na endlich�, waren seine ersten Worte bevor sie �berhaupt etwas sagen konnte. Schmunzelnd lehnte sie sich an Jethros Werkbank und erwiderte: �Hallo Dustin, wie geht�s? Was ist so verdammt wichtig, dass du hier alle Pferde scheu machst?�

F�r einen Moment herrschte Ruhe am anderen Ende, dann drang die raue Stimme ihres Bruders ernst an ihr Ohr. �H�r auf, so zu tun als w�sstest du es nicht. Ich habe dir bei unserem letzten Telefonat gesagt weshalb ich hier bin. Es geht um Robin und darum, dass ich beweisen werde, dass er noch am Leben ist. Dass er lebt und US- Milit�rwaffen an Terroristen verkauft.�

Dustins Worte trafen sie wie ein Schlag und ihr wurde schlecht. Nat�rlich hatte er es erw�hnt als sie im Krankenhaus miteinander telefoniert hatten, doch sie hatte ihn nicht ernst genommen. Es als einen Aufmacher f�r eine Story abgetan. Aber am Klang seiner Stimme und auf Grund seines letzten Satzes wurde ihr bewusst, dass er es ernst meinte. Er war sich sicher, dass ihrer damaliger Vorgesetzten, Mentor und Geliebter, Brigadier General Robin S. Johnson, noch am Leben war. Am Leben und damit verantwortlich f�r den Tod mehrerer Soldaten.

�W-woher willst du das wissen?�, fragte sie mit belegter Stimme und sp�rte wie ihre H�nde zitterten.

�Weil ich Beweise habe. DNA-Proben, die beweisen werden, dass er noch am Leben ist. Proben, die du f�r mich testen lassen wirst.�
�Ich werde WAS?� Ihre Stimme �berschlug sich und sie sch�ttelte schlagartig den Kopf. War Dustin jetzt von allen guten Geistern verlassen? �Wie stellst du dir das vor? Ich bin nicht mehr im Dienst und will mit der ganzen Sache auch nichts mehr zu tun.�

�Nat�rlich, du machst es dir einfach. Das hast du schon immer getan. Dank deiner Hilfe hat die CID die Suche nach Johnson eingestellt und seine Akte geschlossen. Warum Holly? Warum hast du mir nicht geglaubt und aufgegeben?�

Die blonde Frau schluckte und trat w�tend vor einen kleinen Stuhl. Diese Art von Vorw�rfen hatten sie nicht verdient und das wusste Dustin genau. Sie hatte nicht aufgegeben zu suchen. Nein, ganz im Gegenteil. Sie hatte nur in einer Form nach Robin gesucht, die Dustin nicht verstanden hatte und bis heute nicht gut hie�. Erneut kehrten die Erinnerungen in ihr Ged�chtnis zur�ck. An die Tage in einer k�rglichen Buschkrankenstation, an Dr. Abucar, der sich f�rsorglich um sie k�mmert hatte und die Wochen danach im Walter-Reed-Medical-Center in Washington. An die Ungewissheit, ob Robin noch am Leben war und an ihren Entschluss ihn auf eigene Faust zu suchen. An die folgenschwerste Entscheidung ihres Lebens. �Ich habe nicht aufgegeben. Ich konnte die Ungewissheit nur nicht mehr ertragen�, stie� sie �rgerlich hervor und wischte sich die Tr�nen aus dem Gesicht. Die ganzen Jahre �ber hatte sie erfolgreich verdr�ngt was bei ihrer zweiten Reise nach Somalia geschehen war, doch allm�hlich konnte sie es nicht mehr. Falls Dustin Recht hatte und Robin am Leben war, dann war es an der Zeit reinen Tisch zu machen. Sie seufzte leise und h�rte Dustin gleichzeitig reden. �Holly entschuldige, es tut mir leid, ich will dir kein schlechtes Gewissen machen. Ich will doch nur, dass das Schwein endlich bekommt was es verdient und das m�sstest du doch eigentlich auch wollen, bei dem was er dir angetan hat.�

Tief durch atmend schloss Hollis die Augen, �berlegte kurz und traf eine Entscheidung. �O.k. Schick die Sachen an mein altes Postfach in D.C. Ich werde sehen was ich tun kann, aber ich kann nichts versprechen.�

�Danke, du bist ein Schatz. Uhm... was ist mit deinem Freund, diesem Gibbs vom NCIS? Kannst du ihm trauen?�

M�de rieb sie sich �ber das Gesicht legte den Kopf in den Nacken. �Ja, das kann ich, aber das geht ihn nichts an und ich will ihn da raus halten. Verstanden. Du bekommst von mir die Auswertung der DNA und dann ist ein f�r allemal Schluss. Egal ob Robin lebt oder nicht!�

�O.k. Wie du willst, auch wenn ich denke, dass du dich endlich damit auseinander setzen solltest. Die Sachen gehen gleich morgen in die Post. Ruf mich an, sobald du was hast und pass auf dich auf.�

�Ja, du auch�, mit diesen Worten beendete Hollis das Gespr�ch und rutschte ersch�pft auf dem kleinen Stuhl zusammen.



[editiert: 16.03.09, 22:02 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 16.03.09, 23:03  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Chefermittler fuhr in seinem �blichen Tempo zum Hauptquartier und stieg kurz darauf im dritten Stock aus dem Aufzug. Doch das B�ro war verwaist, das Team war in der aktuellen Schulung �ber "Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz", was in Jethros privater Rangliste nur unwesentlich besser abschnitt als die Reihe �ber sexuelle Bel�stigung. Auch Abby w�rde dort sein, so dass er sich den Weg ins Labor sparte und direkt die Rechtsabteilung ansteuerte.

Eine halbe Stunde sp�ter, die seine Nerven auf eine arge Geduldsprobe gestellt hatten, waren die wesentlichen Dinge jedoch gekl�rt. Zu guter Letzt stattete er auch Ducky noch einen Besuch ab. Da seine "Kunden" ohnehin gleichgestellt waren und auch nicht mehr gegen eine eventuelle Benachteiligung protestierten, war Ducky die Seminarteilnahme diesmal erspart geblieben. Er begr��te den chefermittler freundlich und erkundigte sich als erstes nach Hollis' Verletzungen. "Es geht ihr gut, denke ich," antwortete Jethro. "Zumindest... haben wir uns beherrscht."

Er grinste breit und sprach mit dem alten Pathologen die Hinweise der Rechtsabteilung durch. Wie Jethro bereits bef�rchtet hatte, war ein medizinisches Gutachten f�r eine erfolgreiche Anklage erforderlich, aber die Daten daf�r lagen mittlerweile �berwiegend vor. "Sag Bescheid, wenn du noch was brauchst, Duck," seufzte JEthro. "Ich will diesen Kerl hinter Gittern sehen..." Ducky lachte und nickte, ehe er sich erneut dem aktuellen Gast auf dem Tisch zuwandte.

Gibbs nahm den Umweg �ber seinen Kaffee-Dealer und besorgte neben seinem Lebenselixier auch sicherheitshalber noch frische Milch und Kakaopulver - Shania w�rde mit Sicherheit weder Kaffee noch Kamillentee besonders gern m�gen. Zu Hause angekommen, entdeckte er Hollis zu seiner �berraschung im Keller. Doch er fragte nicht nach, was sie nach hier unten getrieben hatte. Schlie�lich kannte er den entspannenden Zauber dieses Raumes nur zu gen�ge und zog sich oft genug hier her zur�ck.

"Da bin ich wieder," erkl�rte er und dr�ckte der blonden Frau einen Kuss in den Nacken. "Wir haben noch eine Stunde, bis wir los zum Flughafen m�ssen, ich gehe besser wieder nach oben und mache das Kinderzimmer fertig." Er kletterte die Stufen wieder nach oben, was ihm mittlerweile wesentlich leichter fiel als noch am Vortag. Dennoch musste er sich selbst ermahnen, nicht alles auf einmal zu wollen. Das Leben mit einer F�nfj�hrigen w�rde verdammt anstrengend sein, und er hatte nicht die Absicht, in dieser Zeit erneut flachzuliegen. Dennoch griff er zielsicher nach einem Eimer und ein paar Lappen und machte sich daran, den verstaubten Raum gr�ndlich zu s�ubern und frische Bettw�sche aufzuziehen.




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New PostErstellt: 17.03.09, 18:33  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�berrascht, dass er doch so schnell wieder zur�ck war, folgte Hollis Jethro in die K�che und sah ihm nach, wie mit einem Eimer bewaffnet in der oberen Etage verschwand. Er hatte es so eilig, dass sie gar nicht dazu kam zu fragen, was es Neues im HQ gab. Statt dessen fiel ihr Blick auf einen leeren, abgestellten Kaffeebecher und einen Hefter mit Unterlagen. Kopfsch�ttelnd warf sie den Becher in den M�ll � der Mann war unverbesserlich � und bl�tterte die mitgebrachten Unterlagen durch. Es handelte sich um Kopien und Formulare ihrer Krankenakten aus Nevada und um einige andere Dinge, die sie noch unterzeichnen mussten, um Finch festnageln zu k�nnen. Auf einem anderen Bogen waren die Personalien von weiteren Zeugen aufgef�hrt und Hollis stellte fest, dass sie sich gar nicht mehr an die Namen der einzelnen Polizisten erinnerte. Dr. Kody sowie auch Shania und ihre Mutter fielen ihr sofort wieder ein, aber zu den anderen fehlte ihr auf Grund der hektischen Ereignisse neben dem Namen auch ein Gesicht. Schmunzelnd stellte Hollis beim durchlesen fest, dass das kleine M�dchen in zwei Wochen Geburtstag hat und sechs Jahre alt wird. Wenn alles gut ging, w�rden sie bis dahin alle aufatmen und die Kleine diesen Tag mit ihrer Mutter verbringen k�nnen.

Nach einem letzten, mittlerweile kalt gewordenen Schluck Kaffee gesellte Hollis sich kurz darauf eine Etage h�her zu Jethro und sah wie er flei�ig am putzen war. Er legte trotz seiner Verletzungen einen Eifer an den Tag, dass Hollis Angst und Bange wurde. �Immer sch�n langsam, Gunny. Es bringst nichts, wenn du dich nachher nicht mehr r�hren kannst�, bemerkte sie mit einem strengen gespielten Blick und nahm ihm den Putzlappen aus der Hand. Sie ahnte was in ihm vor ging und er mindestens genauso aufgeregt war wie sie, wieder Kinderlachen in diesem Haus h�ren zu k�nnen. Mit einem zielsicheren Wurf bef�rderte sie den Lappen zur�ck in den Eimer und schlang z�rtlich die Arme um seine Taille. �Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich mich freue, die Kleine wieder zu sehen. Ich glaube auch ganz fest, dass Shanias Anwesenheit uns gut tun und auf andere Gedanken bringen wird.� Sie reckte den Kopf nach oben und stupste den Silberfuchs mit der Nasenspitze an. Bei den Gedanken an Shania bl�hte Hollis f�rmlich auf und verga� alle unsch�nen Erinnerungen. �Die kleine Maus hat �brigens in zwei Wochen Geburtstag. Wom�glich bleibt sie solange hier. Hm, was denkst du? Uns f�llt dann bestimmt eine kleine �berraschung f�r sie ein.�



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New PostErstellt: 17.03.09, 20:49  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs schmunzelte und erwiderte Hollis Z�rtlichkeiten. "Wenn sie dann noch hier ist, wird uns sicher etwas einfallen," antwortete er. "Lass sie erst einmal herkommen..." Er blickte fest in ihre gr�nen Augen. Er sp�rte, mit welcher Aufregung Hollis der Ankunft des kleinen M�dchens entgegenfieberte, und er w�nschte sich, er k�nnte diese uneingeschr�nkte Freude teilen. Er freute sich ebenfalls darafu, die Kleine wieder zu sehen, aber er war nicht sicher, ob ihm das wirklich gut tun w�rde. Hollis hatte mit Sicherheit Recht, dass Shania ihn auf andere Gedanken bringen w�rde - die Frage war, auf welche. Er hatte Kellys Zimmer seit Jahren nicht betreten, und allein die wenigen Minuten des Staubwischens hatten ihn einen grenzwertigen Nervenzustand gebracht. Sein gesamter K�rper war angespannt, und er versp�rte das dringende Bed�rfnis, auf irgendetwas einzuschlagen. Irgendetwas oder irgendjemand, dem er die Schuld an ihrem Tod geben konnte, und der diesen schrecklichen Schmerz lindern konnte. Und der ihm die Frage nach dem "warum" beantworten konnte.

Edit: OOC: Auf Seite 12 oder so hat Shania noch im August Geburtstag *gg*






[editiert: 17.03.09, 20:53 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 17.03.09, 21:12  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis entging nicht, wie angespannt Gibbs trotz aller Begeisterung war und wie sehr ihn dieser Raum noch immer mitnahm. Sie fragte sich, ob es wom�glich gar nicht gut war, die Kleine hier schlafen zu lassen. Zwischen all den Erinnerungen, die zu einem anderen Kind, zu seinem Kind geh�rten. Shania w�rde mit Sicherheit Fragen stellen. Fragen, die nur er ihr beantworten konnte.

Mit einem Kuss l�ste die blonde Frau langsam die Umarmung und sah Jethro von der Seite an. �Ich kann nur ahnen was im Augenblick in deinem Kopf vor sich geht und ich will...� Sie hob verlegen die Schultern. �mich da auch nicht einmischen.� Schlie�lich war er so verst�ndnisvoll gewesen und hatte nicht in ihren Angelegenheiten herum gebohrt. �Vielleicht hast du noch ein anderes Zimmer, ein G�stezimmer das dich nicht so sehr...� Hollis holte kurz Luft. �an Kelly erinnert.� Jetzt war es raus und sie strich ihm z�rtlich �ber die Wange. �Wom�glich mag Shania auch gar nicht alleine schlafen und wir haben heute Abend eine kleine Dame, die es sich lieber bei uns im gro�en Bett bequem machen will.� Dann trat sie einen Schritt zur�ck und sah auf die Uhr. Mittlerweile war es keine Stunde mehr bis Shania auf dem Flughafen landen w�rde. Es wurde Zeit sich fertig zu machen. �Uhm... ich will ja nicht dr�ngen, aber wer wei� wie die Stra�en sind und wie lange wir bis zum Flughafen brauchen. Wir sollten uns am besten langsam fertig machen.�

OOC: Ups... da hat auch noch keiner geahnt, dass sie mal nach D.C. kommt und ihr Geburtstag besser in den Januar passt �Muss ich mal noch korrigieren



[editiert: 17.03.09, 21:14 von Hollis Mann]

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New PostErstellt: 17.03.09, 21:37  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Es ist okay," antwortete Jethro leise. "Ich werde schon damit klarkommen. Emily... Emily hat auch schon hier geschlafen, und ich will ehrlich gesagt in meinem Bett meine Ruhe haben... oder zumindest keinen dauerhaften Gast. Sie wird nicht bei uns schlafen." Er bemerkte Hollis �berraschten Blick und lachte. "Oh ja, ich kann auch ein sehr strenger Vater sein! Shannon... Shannon hat sogar manchmal mit mir geschimpft, dass ich nicht so streng mit Kelly sein sollte. Aber du wei�t ja, wie das ist: einmal Soldat, immer Soldat..." Er lachte noch einmal und war �berrascht, wie leicht ihm die Worte �ber die Lippen kamen.

Er war der blonden Frau in den Flur gefolgt und r�umte rasch das Putzzeug weg, ehe er die Jacke �berzog. "Es ist nicht weit bis zum Flughafen, aber es schadet sicher nicht, wenn wir etwas eher da sind. Vielleicht k�nnen wir mit den ganzen Formait�ten schon mal anfangen, dann muss Shania nachher nicht so lange warten und sich hilflos vorkommen, w�hrend �ber ihren Kopf hinweg �ber sie verhandelt wird wie �ber ein St�ck Vieh." Er griff nach dem Autoschl�ssel und sprang aus der Haust�r. "Ich fahre!" rief er lachend, w�hrend er Hollis galant die Beifahrert�r �ffnete.




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New PostErstellt: 17.03.09, 22:24  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Etwas anderes hatte Hollis auch nicht erwartet und sie stieg mit einem breiten Grinsen sein. Da es in der letzten Nacht kaum noch geschneit hatte, waren die Stra�en weitestgehend frei und sie kamen rasch voran. �Hast du vorhin im Hauptquartier eigentlich noch irgendwann erfahren k�nnen?�, wollte sie wissen und wurde im n�chsten Moment durch eine scharfes Bremsman�ver unsanft in den Gurt gezogen. Auf der Br�cke vor ihnen standen mehrere Autos quer und deuten auf eine extrem glatte Fahrbahn hin. �Mist�, zischte sie leise und rieb sich die Schulter. Wenn das so weiterging, war sie schneller Invalide als ihr lieb war. So viele Blessuren, wie in den letzten Wochen, hatte sie sich in ihrer ganzen Dienstzeit nicht zugezogen. Doch der Schmerz war Nebensache. Unruhig sah sie auf die Uhr. �Hoffentlich kommen wir jetzt nicht zu sp�t.�



[editiert: 17.03.09, 22:25 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 18.03.09, 13:23  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Keine Sorge," beruhigte der Chefermittler seine Freundin. "ICh komme eigentlich nie zu sp�t." In wenigen Z�gen wendete er den Wagen mitten auf der Stra�e und gab erneut kr�ftig Gas. Es gab schlie�lich mehr als einen Weg zum Flughafen, und er kannte sich gut genug aus, um �ber die Nebenstra�en auszuweichen. Das die Fahrbahn stellenweise glatt war und das Heck des Wagens mehr als einmal auszubrechen drohte, st�rte ihn nicht weiter.

"Nein, es gab nicht viel Neues," beantwortete er ihre Frage schlie�lich. "Ich habe nur mit Agent Larson aus der Rechtsabteilung gesprochen, es ging eher um technische Details. Das Team war im Seminar, und Ducky hatte auch nicht viel Neues. Wir haben kurz �ber das Gutachten gesprochen, er war nicht sicher, ob er alle Daten hat. Aber er wird sich melden, wenn ihm noch etwas fehlt - ich hoffe, dass das nicht der Fall ist, von medizinischen Untersuchungen habe ich im Moment die Nase gestrichen voll. Ich habe Ducky �brigens zum Abendessen eingeladen, er war froh, einen Abend aus dem Haus zu kommen." Jethro lachte leise. "Kennst du seine Mutter eigentlich? Sie ist fast 100 Jahre alt und wirklich unverbesserlich... Als Ducky sie das letzte Mal mitgebracht hat, hat sie das halbe Hauptquartier lahmgelegt, weil sie einen Sicherheitsalarm ausgel�st hat." Er kicherte noch immer, w�hrend er mit unverminderter Geschwindigkeit durch die Stra�en raste. Das Hollis sich sicherheitshalber am T�rgriff festklammerte, ignorierte er - diese Reaktion war er von seinen Beifahrern gewoht. Nur wenn Kinder im Auto sa�en, nahm er selbstverst�ndlich R�cksicht.

"So, da w�ren wir," stellte Jethor schlie�lich zufrieden fest, w�hrend er den Wagen zielsicher in eine Parkl�cke steuerte. "Es ist zwanzig vor zw�lf, wir haben noch eine halbe Stunde, bis sie landet. Wo genau sollen wir uns melden?"




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New PostErstellt: 18.03.09, 19:36  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�Keine Ahnung�, gab Hollis etwas irritiert zur�ck. �Du hast doch mit Fornell telefoniert. Allerdings werden jetzt nicht so viele Inlandsfl�ge aus Nevada landen.� Sie schmunzelte und stieg aus dem Wagen. �Daher d�rfte es nicht so schwierig sein den Flieger zu finden.�

Und Hollis sollte Recht behalten. Es landete tats�chlich nur eine Maschine aus Carson City und brachte die kleine Besucherin in Begleitung einer jungen dunkelhaarigen FBI- Agentin wohlbehalten nach Washington. Kaum das sich die T�ren des Terminals ge�ffnet hatten und Shania die beiden entdeckt hatte, gab es f�r das M�dchen kein Halten mehr. Mit ihrem Pl�schhund Pedro unter dem Arm st�rmte sie schreiend auf die beiden zu und flog Hollis f�rmlich in die Arme. Gl�cklich kuschelte sie sich an die blonde Frau.

Die junge FBI- Agentin verfolgte schmunzelnd die Szene und reichte Gibbs die Hand. �Mein Name ich Agent Rice. Ich habe den Auftrag die junge Dame wohlbehalten hier in Washington abzuliefern. Und wie es scheint, habe ich das gerade eben getan.�

Shania hob indes ihren dunklen Schopf und grinste Jethro mit einer Zahnl�cke an. �Hallo, du siehst nicht mehr so kaputt aus. Geht es dir schon wieder besser?�, fragte sie besorgt und griff nach seiner Hand.



[editiert: 18.03.09, 19:37 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 18.03.09, 21:32  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

L�chelnd legte der grauhaarige Ermittler seinen Arm um das kleine M�dchen. Es tat gut, ihre W�rme zu sp�ren und ihr Lachen zu h�ren. "Ja, es geht mir viel besser," beruhigte er sie. "Du siehst aber auch nicht schlecht aus. Wer hat dir denn den Zahn ausgeschlagen, hm?" Seine Augen zwinkerten ihr zu, ehe er sich der FBI- Agentin zuwandte. "Vielen Dank, dass Sie Shania begleitet haben." Die dunkelhaarige Dame nickte und zog einige Formulare hervor.

"Ich brauche noch ein paar Unterschriften," erkl�rte sie. Jethro lie� Shania in Hollis Obhut und zog die Agentin ein paar Meter weiter an einen Tresen. Er st�rte sich nicht an ihrem irritierten Blick, doch er hatte absolut keine Lust, in Shanias Anwesenheit �ber Sorgerechtsvertr�ge zu diskutieren. Rasch griff er nach den bereits ausgef�llten Formularen, las sie durch und stellte einige Verst�ndnisfragen, ehe er alle Bl�tter anstandslos unterzeichnete. Anschlie�end blickte er zu Shania und Hollis her�ber und seufzte.

Wenn man nur die Fakten betrachtete, hatte sich soeben sein gr��ter Wunschtraum seit fast 18 Jahren erf�llt. Er hatte wieder eine Familie: eine Frau an seiner Seite und eine kleine Tochter, f�r die er verantwortlich war. Doch es f�hlte sich anders an als fr�her. In seinem Inneren war noch immer ein tiefes, schwarzes Loch, auch wenn es in den letzten Tagen etwas kleiner geworden zu sein schien. V�llig verschwinden w�rde es wohl nie.

Gemeinsam mit der FBI- Agentin kehrte er zu seinen Frauen zur�ck. Obwohl es ihm mit den Kr�cken mehr als schwer fiel, ging er neben der Kleinen in die Hocke. "Willkommen in Washington," l�chelte er, w�hrend Shania ihm liebevoll die Arme um den Hals schlang. "Wie sieht es aus, hast du Hunger oder oder m�chtest du lieber erst einmal nach Hause?"



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New PostErstellt: 19.03.09, 08:12  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�Hm, ich wei� nicht�, gab das kleine M�dchen zur�ck, lehnte sich an Gibbs und zuckte ratlos mit den Schultern. Sie sah m�de aus. Der Flug und die ganze Aufregung waren etwas viel f�r sie. Ihr Pl�schhund baumelte mit halb abgerissenen Arm lustlos neben ihr herunter und sie zog ihn rasch wieder in den Arm. �Vielleicht sollten wir erst einmal zu einem Doktor fahren. Die Kinder im Heim waren gemein zu meinem Pedro und wollten ihn mir wegnehmen, a-aber ich habe ihn nicht hergegeben.�

Ger�hrt verfolgte Hollis die Szene und fing einen ebenfalls ergriffenen Blick von Jethro ein. Sie wollte lieber nicht dar�ber nachdenken, was die Kleine in den letzten Tagen und Wochen� durchmachen musste. Ganz allein in einem fremden Land, die Mutter im Gef�ngnis und ohne jegliche Bezugsperson in ein Kinderheim gesteckt. Was musste dabei in dieser kleinen Seele vor sich gegangen sein? Hollis strich Shania �ber die Haare und ging ebenfalls neben ihr in die Hocke �Keine Sorge, kleine Maus. Dein Pedro ist bald wieder gesund, dass verspreche ich dir. Au�erdem kommt uns heute Abend ein ganz netter Doktor besuchen und der kann ihn sich dann mal genau anschauen.� Shania nickte stumm und legte den Kopf an Jethros Schulter.

Zwinkernd richtete Hollis sich dann wieder auf und wandte sich der etwas abseits stehenden FBI- Agentin zu. �Hollis Mann�, stellte sie sich vor und reichte der jungen Frau die Hand. �Ja. ich weiߓ, nickte diese mit einem L�cheln und zeigte ihr nach ein paar weiteren kurzen Worten wo sie auf den Unterlagen noch zu unterschreiben hatte.

�Wissen Sie wann Shanias Mutter, Maria Mondego, hierher nach Washington �berstellt wird?�, wollte Hollis anschlie�end wissen und nahm gleichzeitig die Durchschl�ge der Formulare an sich. Agent Rice sch�ttelte den Kopf. �Mein Ma�m tut mir leid. Das entzieht sich meiner Kenntnis. Ich sollte die Kleine nur nach Washington begleiten und mich anschlie�end bei Agent Fornell f�r weitere Anweisungen melden.�

Hollis nickte und bedankte sich noch einmal bei der Frau, bevor sie sich wieder ihrer kleinen adoptieren Familie zuwandte. H�tte ihr jemand bis vor einigen Monaten gesagt, dass sie bald einen Mann und ein Kind an ihrer Seite haben w�rde, h�tte sie denjenigen f�r verr�ckt erkl�rt. Doch nun war ihr geheimer Wunsch in Erf�llung gegangen und sie nahm sich fest vor, jede Sekunde davon zu genie�en.



[editiert: 19.03.09, 08:15 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 19.03.09, 15:35  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

W�hrend Hollis mit der Agentin sprach, dr�ckte Jethro Shania noch einmal fest an sich. Anschlie�end richtete er sich m�hsam wieder auf, er merkte sehr deutlich, dass das Hocken seinem Kn�chel trotz der Schiene nicht gut getan hatte.

"Dann komm," forderte er die Kleine auf und nahm ihre kleine Reisetasche an sich. "Ich glaube, wir sollten erst mal nach Hause fahren, da kannst du dich ein bisschen ausruhen, wenn du m�chtest. Und etwas zu essen gibt es dort auch, wenn du sp�ter Hunger hast." Er wandte sich zu Hollis um und protestierte nicht, als sie ihm die Tasche grinsend aus der Hand nahm. Auf dem Weg zum Auto hielt die Kleine sich dicht zwischen ihnen und fasste �ngstlich Hollis' Hand. Die andere Hand legte sie vorsichtig auf die des grauhaarigen Mannes, die die Kr�cke gefasst hielt.

Am Auto angekommen, verzog Jethro ver�rgert das Gesicht. "Ich werde Tobias fragen, ob er mir seinen Kindersitz leihen kann," raunte er in Hollis Ohr. "Bis dahin m�ssen wir hoffen, dass uns niemand anh�lt und ich nicht scharf bremsen muss. Wenigstens habe ich noch ein paar Decken im Kofferraum, das wird sicher auch schon ein bisschen helfen." Sie hatten Gl�ck. Niemand hielt den blauen Sedan an, und Jethro fuhr so vorsichtig, als w�rde er eine Ladung roher Eier auf dem Dach balancieren. Dennoch dauerte es nicht lange, bis sie Gibbs' Haus erreicht hatten.

Z�gernd stieg die Kleine aus dem Wagen und folgte Gibbs, w�hrend Hollis die Tasche aus dem Kofferraum nahm. "Hier wohnst du?" fragte sie vorsichtig. "Ja, und du jetzt auch erst einmal, bis deine Mutter wieder bei dir sein kann. Schau dich ruhig um - du musst keine Angst haben." Scheu blickte Shania ihn an und zog als erstes ihre abgetragenen Stiefel aus, die sie sorgf�ltig in die Ecke stellte. Auch die Jacke h�ngte sie ordentlich an den Haken, ehe sie z�gernd einen Schritt in den Flur machte.

"Hier ist die K�che," erkl�rte Jethro freundlich und ging voraus, w�hernd Hollis im Bad verschwand. "Wenn du irgendwann mal Hunger oder Durst hast, dann nimm dir etwas, okay?" Er bemerkte den sehns�chtigen Blick, der auf ein paar �pfel gefallen war. "Na los, greif zu," forderte er die Kleine lachend auf. "Es soll ja nichts schlecht werden, oder?" Das leuchtete der Kleinen ein, dennoch z�gerte sie, ehe sie einen Apfel nahm und vorsichtig hineinbiss. Ihr Blick verriet dem erfahrenen Ermittler, dass sie mehr als einmal �rger bekommen hatte, weil sie ihren Hunger gestillt hatte - und so wie er Ethan einsch�tzte, war er nicht zimperlich gewesen, weder mit Shania noch mit ihrer Mutter.

Gibbs lie� dem M�dchen Zeit, in der neuen Umgebung anzukommen. Er stellte die Kaffeemaschine an und st�tzte sich auf die Arbeitsplatte, w�hrend er auf das Getr�nk wartete. Sein Kn�chel schmerzte gerade mal wieder wie die H�lle, und auch das morgendliche Putzen war wohl doch ein bisschen zu viel des Guten gewesen. Aber ein bisschen musste er noch durchhalten. "Willst du auch etwas trinken?" fragte er. Das dunkelhaarige M�dchen sch�ttelte den Kopf und schien sich regelrecht hinter dem Apfel verstecken zu wollen. "Wer wohnt noch hier?" fragte sie vorsichtig. "Niemand," antwortete Jethro. "Normalerweise wohne ich allein hier. Aber im Moment seid ihr beiden, also du und Hollis, bei mir zu Besuch. Wir sind also zu dritt." "Das ist aber ein gro�es Haus, wenn du hier ganz alleine wohnst!" staunte Shania. "Da hast du wohl recht," gab der Chefermittler zu. "Aber es ist ganz praktisch, wenn man Besuch bekommt." Er zwinkerte und verschwieg, dass er in den letzten Jahren nur selten Besuch bekommen hatte.

"Komm mal mit," schlug er Shania freundlich vor. "Ich glaube, ich zeige dir am Besten als erstes Mal dein Zimmer, dann wei�t du, wo du ein bisschen Ruhe finden kannst. Einverstanden?" "Mein Zimmer?!" fragte Shania mit weit aufgerissenen Augen. "Ein ganzes Zimmer nur f�r mich?" So etwas hatte sie selbst in Mexiko nie gehabt. Jethro nickte, nahm ihre Tasche und stieg langsam nach oben. Er z�gerte einen Moment, ehe er die T�r �ffnete, doch das Staunen in Shanias Augen lie� ihn alle Bedenken vergessen.

"Wow!!!" entfuhr es der Kleinen, die es kaum zu wagen schien, das Zimmer auch nur zu betreten. "Hier soll ICH wohnen?!" Jethro lachte. "Gef�llt es dir?" "Es ist wundervoll!!" Sie st�rmte am Chefermittler vorbei und st�rzte sich begeistert auf einen rosanen Gummih�pfball. Sie hopste einmal quer durchs Zimmer und quietschte vor Vergn�gen. Jethro folgte ihr und begann, den Inhalt ihrer Tasche auszupacken. Das Kinderheim hatte die Kleidung bereits gewaschen, doch das t�uschte nicht da�ber hinweg, dass die meisten Sachen L�cher hatten. Vermutlich war es keine schlechte Idee, mit der Kleinen als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk erst einmal einkaufen zu gehen.

Als er die Kleidung langsam in den kleinen Schrank r�umte, �berfielen ihn die Erinnerungen wie ein Schock. Er hatte das Gef�hl, als sei es erst gestern gewesen, dass er den Schrank ausger�umt hatte. Als sei Kelly erst wenige Tage fort und nicht beinahe zwei Jahrzente. Langsam strich seine Hand �ber das k�hle Holz. Er hatte diesen Schrank selbst gebaut, gemeinsam mit Shannon, w�hrend sie schwanger war. Als feststand, dass es ein M�dchen werden w�rde, hatten sie ihn gemeinsam in kr�ftigem Rosa gestrichen und liebevoll glitzernd verziert. Auf der linken T�r strahlte ein pr�chtiges kleines Einhorn, aus dessen Augen ihn Shannon zwinkernd anblickte. Sein Herz blieb beinahe stehen, als er die �hnlichkeit bemerkte. Er erinnerte sich noch genau an den Nachmittag, an dem Shannon mit ihrer unverwechselbaren Art den Pinsel geschwungen hatte - doch erst jetzt erkannte er sie in dem Tier wieder.

Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schock, und er musste sich festhalten. Tr�nen schossen in seine Augen, er h�rte ihr Lachen und glaubte, ihre N�he sp�ren zu k�nnen. Es dauerte einen Moment, bis er realisierte, dass Shania nicht mehr h�pfte. Sie war stehen geblieben und sah ihn besorgt an. "Geht es dir gut?" fragte sie leise. Jethro nickte, unf�hig, ein Wort zu sagen. Hollis stand mittlerweile ebenfalls im T�rrahmen, sie hatte Shanias Frage geh�rt und wusste, dass er log. Doch sie schwieg und blickte den grauhaarigen Mann einfach nur ruhig an.

Der Silberfuchs lie� den Schrank los und drehte sich um. "Jethro?" fragte Shania leise. "Warum... warum hast du ein Kinderzimmer, wenn hier gar kein Kind wohnt? Hast du ein Kind? Wo ist es? Wie alt ist es? Und warum wohnt es nicht hier?" Der Chefermittler lehnte sich schwer gegen den Schrank und schloss die Augen. Er sp�rte Hollis Blick auf sich, die den Atem angehalten hatte und gespannt auf seine Reaktion wartete. Langsam ste� er sich vom Schrank ab und humpelte zu dem kleinen Bett her�ber. Er lie� sich auf die Matratze sinken und zog Shania neben sich. "Wei�t du, in diesem Zimmer hat einmal ein kleines M�dchen gewohnt. Sie war genauso h�bsch und bezaubernd wie du. Sie war meine Tochter." Shania sp�rte die Trauer des alten Mannes deutlich und nahm ihn tr�stend in den Arm. "Wie hie� sie?" fragte sie leise. "Und was ist mit ihr passiert?" "Kelly," brachte der Chefermittler mit belegter Stimme hervor. "Sie hie� Kelly. Sie ist gestorben, als sie etwas �lter war als du jetzt. Aber das ist schon lange her... viel l�nger, als du dir vorstellen kannst."

Shania nickte und zog Jethro noch fester an sich, ehe sie vorsichtig auf seinen Scho� kletterte und ihr Gesicht an seiner Schulter vergrub. "Mein Papa ist auch gestorben," fl�sterte sie. "Als ich noch klein war. Aber ich hab geweint, als Mama gesagt hat, dass er nicht mehr wieder kommt. Und Mama hat auch geweint, jede Nacht. Hast du auch geweint?" Jethro hatte seine Arme fest um das kleine M�chen gelegt. "Ja..." fl�sterte er heiser. "Das habe ich. Genau wie deine Mama. Jede Nacht." Er blickte zu Hollis her�ber und st�rte sich nicht daran, dass sich erneut eine feuchte Spur �ber seine Wange zog.


[editiert: 19.03.09, 17:14 von Mrs. Mallard]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 19.03.09, 21:59  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Tr�nen verschleierten ihren Blick und Hollis war nicht in der Lage etwas zu erwidern. Der Anblick der beiden hatte etwas r�hrendes und ihr wurde einmal mehr bewusst, dass Jethro den Verlust seiner Familie bei weitem noch nicht �berwunden hatte.�Doch sie gab die Hoffnung nicht auf, dass er es eines Tage schaffen w�rde seine tr�ben Gedanken gegen all die sch�nen, gebliebenen Erinnerungen einzutauschen. Shania und sie w�rden ihm so gut es ging dabei helfen. Und irgendwann, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war, w�rde sie ihm sagen k�nnen, dass er froh sein konnte, die Erinnerungen an Shannon und Kelly zu haben. Erinnerungen an ein Kind und an eine Familie, f�r die sie nie die Gelegenheit bekam.

�Ich habe Durst�, riss das kleine M�dchen die Erwachsenen aus ihren Gedanken und sprang leichtf��ig von Gibbs� Scho�. �Ja, komm mit. In der K�che wartet eine warme Milch auf dich�. Mit diesen Worten reichte Hollis der Kleinen die Hand und nahm sie mit sich nach unten. Es war un�bersehbar, wie sehr das Ganze Gibbs�besch�ftigte und sie wollte ihm die M�glichkeit geben sich wieder zu sammeln.

�Bekomme ich auch Kakao?�, fragte Shania mit gro�en Augen und wurde allm�hlich mutiger. Neugierig begutachtete sie die K�che und wollte gleich darauf wissen was es zum Mittagessen gab. Lachend r�hrte Hollis ihre eine Kakaomilch an und holte eine hohen Sch�ssel aus dem Schrank. �Was h�ltst du von Eierkuchen? Die schmecken und gehen schnell.�
Jubelnd klatschte das M�dchen in die H�nde und war sofort an Hollis� Seite. �Ich kann dir helfen und r�hren. Das habe ich bei meiner Grandma auch gemacht.� Auf einem Stuhl stehend wartete Shania geduldig bis Hollis mehrere Eier aufgeschlagen und die restlichen Zutaten dazu getan hatte. Dann endlich durfte sie den Mixer halten und strahlte die blonde Frau selig durch ihre Zahnl�cke an. Die Idee mit den Eierkuchen war Hollis spontan gekommen und sie hoffte, dass Gibbs nicht die Z�hne hob. An alles M�gliche hatte sie am Tag zuvor beim Einkaufen gedacht, nur an ein handfestes Mittagessen leider nicht. Daf�r waren ihre Gedanken noch immer zu sehr auf einen Singlehaushalt und ihre recht d�rftigen Kochk�nste�eingestellt.



[editiert: 20.03.09, 07:49 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 20.03.09, 11:17  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Ein Gef�hl der Erleichterung machte sich in Jethro breit, als Shania und Hollis ihn allein lie�en. Er erlaubte es sich einen Moment lang, dem Schmerz nachzugeben und lie� sich lang auf die Matratze sinken und vergrub sein Gesicht in den alten Laken. Doch es war nicht Kellys Geruch, der ihm in die Nase stieg, nur der Geruch nach Waschmittel und ein bisschen Schrank. Warum nur? Warum hatte Kelly sterben m�ssen? Warum hatte niemand sie und Shannon sch�tzen k�nnen? Auf all diese Fragen hatte er noch immer keine Antwort gefunden, und er hatte die Hoffnung begraben, sie je zu erfahren.

Auch die Vorw�rfe, die ihn seit jenem Tag verfolgten, waren nicht weniger geworden. Er hatte seine Familie im Stich gelassen, war nicht bei ihnen gewesen, als sie ihn gebraucht hatten. Sie waren tot, weil er sie nicht besch�tzt hatte, und die Strafe daf�r war, dass er seit 18 Jahren allein weiterlebte. Die Erinnerungen an gl�ckliche Zeiten holten ihn ein und begleiteten ihn in einen tiefen, traumlosen Schlaf.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 20.03.09, 12:22  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Da Jethro auf sich warten lie�,�begannen sie zu essen.�Hollis kam gar nicht� schnell genug�mit braten hinterher,�da Shania einen Eierkuchen nach dem anderen verspeiste. Anschlie�end half�die Kleine�beim Aufr�umen und signalisierte mit einem herzhaften G�hnen wie m�de sie war. Trotzdem behauptete das M�dchen nat�rlich das ganze Gegenteil und machte keine Anstalten schlafen zu gehen. Davon lie� Hollis sich jedoch nicht beeindrucken lie� und man�vrierte sie geschickt nach oben. Am Kinderzimmer angekommen, entdecken die beiden den schlafenden Silberfuchs. Sofort drehte Shania auf dem Absatz um und wollte wieder nach unten gehen. �Also brauche ich nicht zu schlafen, denn das Bett ist schon voll.�

�Halt, nicht so schnell, junge Dame�, bemerkte Hollis schmunzelnd und schob sie eine T�r weiter ins Schlafzimmer. �Du hast einen anstrengenden Tag hinter dir und bist m�de, also wird sich jetzt hingelegt.�

�A-aber ich will nicht alleine schlafen�, protestierte die Kleine und klemmte ihren Pedro energisch unter den Arm. �Im Kinderheim brauchte ich das auch nicht und...� Sie schniefte leise vor sich hin. �Und so lange meine Mommy nicht wieder da ist, mag ich das auch nicht.�

In gewisser Weise konnte Hollis das Kind verstehen. Es war eine Ausnahmesituation und es machte ihr nichts aus sich mit hin zulegen. Sie hoffte nur, dass es am Abend einfacher sein w�rde, sie in Bett zu bringen. �Na los, dann komm. Wir machen es uns beide hier gem�tlich und wenn wir ausgeschlafen haben, schaue ich mir den Arm von Pedro an.�

�Ja fein�, erwiderte Shania und war mit einem Satz im Bett unter Jethros Zudecke verschwunden. Kaum das Hollis neben ihr lag, kullerte die Kleine an ihre Seite. �Hattest du auch eine Tochter?�, wollte sie von der blonden Frau wissen und sah sie mit gro�en Augen an. Jethros Geschichte besch�ftigte sie offensichtlich immer noch und lie� ihren kleinen Geist nicht los. Gibbs� Erinnerungen hatten aber nicht nur Shania besch�ftigt. �Nein, hatte ich nicht�, gab Hollis mit einem leisen Seufzer zu. Tr�nen rollten �ber ihr Gesicht und bevor sie sich im klaren war, was sie sagte, rutschte es ihr auch schon heraus: �Ich hatte mal ein Baby, einen kleinen Jungen, aber er ist gestorben, bevor er auf die Welt gekommen ist.� Erschrocken �ber die Worte, �ber die sie nicht nachdenken und die sie nicht aussprechen wollte, schloss Hollis die Augen. Wie konnte das passieren? Warum ausgerechnet jetzt und gegen�ber einem Kind? Tief durch atmend versuchte sie sich zu sammeln und gab dem M�dchen einen Kuss. �Das ist aber schon ganz lange her und jetzt mach die Augen zu.�

L�chelnd wischte Shania mit dem Finger �ber Hollis� Wange. �Nicht weinen, jetzt habt ihr ja mich f�r eine Weile�, und kuschelte sich ganz fest an sie heran.



[editiert: 20.03.09, 19:40 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 20.03.09, 18:05  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Etwa eine Stunde sp�ter erwachte der Chefermittler, weil sein Handy klingelte. Er wunderte sich einen Moment dar�ber, warum er in Kellys Bett lag, doch er verdr�ngte alle Gedanken und nahm den Anruf entgegen. Es war Tobias Fornell, der ihm mitteilte, dass Maria Mondego nun in ein Washingtoner Frauengef�ngnis �berf�hrt worden war. Jethro schmunzelte, als er sich an seinen letzten Besuch dort erinnerte - auch Tim McGee w�rde diesen Tag sicher nie vergessen. Doch er beschloss, Hollis und Shania zun�chst nichts davon zu sagen und die Kleine am n�chsten Morgen mit einem Besuch dort zu �berraschen. Tobias versprach, f�r alles notwendige zu sorgen, au�erdem wollte er noch am Nachmittag den Kindersitz vorbeibringen.

"Ich kann Emily ja im Moment ohnehin nicht sehen," klagte er, was JEthro zum Anlass nahm, seinen Freund ebenfalls in sein Haus einzuladen. Er selbst hatte vor einigen Jahren ebenfalls bei Tobias Asyl bekommen, und er �rgerte sich, dass er nicht fr�her auf die Idee gekommen war. G�stezimmer gab es schlie�lich genug. Tobias lachte und erkl�rte, er w�rde dar�ber nachdenken. Anschlie�end legte er auf.

Gibbs griff nach seinen Kr�cken und stand vorsichtig auf. Er war steif, weil er so lange verdreht gelegen hatte, und sein kaputter Fu� war zu allem �bel vollst�ndig eingeschlafen und kribbelte entsetzlich. Der Agent g�hnte ausgiebig und sah auf die Uhr. Es war kurz vor drei, bis zu Duckys Besuch blieb noch jede Menge Zeit. Ein Blick ins Schlafzimmer verriet ihm, das Hollis und Shania noch fest schliefen, und er st�rte sie nicht. Doch ihm entging nicht, dass Hollis dezentes Make-up verlaufen war. Leise humpelte er nach unten und stellte erneut die Kaffeemaschine an. Er wusste, dass er dringend auch Tee trinken musste, aber zum Wachwerden war Kaffee einfach das Mittel der Wahl.

Da er annahm, dass die Duftschwaden auch Hollis munter machen w�rden, begann er gleichzeitig, Milch zu erw�rmen und Kakaopulver bereit zu stellen. Anschlie�end lie� er sich mit der Zeitung am K�chentisch nieder und wartete.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 20.03.09, 19:38  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Shania

Aus dem Schlaf gerissen schreckte das kleine M�dchen hoch. Pedro. Ihr erster Gedanke galt ihrem Lieblingstier, dass eingequetscht unter Hollis� Arm lag. Vorsichtig zog sie den Pl�schhund hervor und dr�ckte ihn fest an sich. Dann krabbelte sie leise unter der Decke hervor und lief nach drau�en. Die T�r zum Nachbarzimmer stand offen und das Bett war leer. Z�gernd betrat sie von dort aus die Treppe und tappte auf leisen Sohlen hinunter. Irgendwo w�rde der nette Mann schon sein und gespannt folgte sie dem leckeren Duft in die K�che. Es roch nach immer nach Eierkuchen und einem Geruch, den sie auch von daheim kannte.

�Hallo, ich habe auch ausgeschlafen�, rief sie von der T�r aus und rannte an Jethros Seite. �Schau mal�, dabei zog sie eine Sch�ssel zu ihm auf den Tisch. "Wir haben dir ein paar Eierkuchen aufgehoben. Holly wusste nicht, ob du sie magst, aber ich habe gesagt, wenn du Hunger hast, isst du sie bestimmt.� Dann kroch sie unter seinem Arm hindurch und schob sich kurzerhand auf seinen Scho�. Bevor Gibbs �berhaupt etwas erwidern konnte, plapperte sie schon ungeniert weiter. �Nur gut, dass ich da bin und wei� wie man Eierkuchen macht. Holly h�tte beinahe den Zucker vergessen und brrrrrr....� Sie sch�ttelte ihre dunkle M�hne. �Dann h�tten sie scheu�lich geschmeckt.� Ohne R�cksicht auf Verluste machte sie es sich auf Gibbs� Scho� bequem. Sie lehnte den Kopf gegen seine Brust und nahm f�r sich an:. �Kelly hat bestimmt genauso gern Eierkuchen gegessen wie ich�, bevor sie ohne Luft zu holen mit einem Schlag alles m�gliche los werden wollte. �Holly hat vorhin auch geweint. So wie du. Sie ist traurig, weil sie ein Baby verloren hat, aber ich habe gesagt�, dabei streichelte sie Jethro sanft �ber die Wange, �dass ihr nicht traurig sein braucht. Ihr habt euch doch lieb und ich freue mich, dass ich hier sein darf.�



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New PostErstellt: 20.03.09, 19:59  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Chefermittler wusste kaum, wie ihm geschah, so schnell hatte ihn das kleine M�dchen �berrumpelt. Er l�chelte und schob sie in eine andere Position, damit ihr Gewicht nicht auf seinem verletzten Fu� ruhte. "Ja, du hast Recht," schmunzelte er. "Kelly hat Eierkuchen f�r ihr Leben gern gegessen. Das ist lieb von euch, dass ihr mir welche aufgehoben habt. Aber ich habe im Moment keinen Hunger - vielleicht sp�ter. Oder m�chtest du noch ein paar essen?" Der leuchtende Blick der Kleinen sprach B�nde, und Gibbs hob sie vorsichtig von seinem Scho� und humpelte zum K�chenschrank. "Mit Marmelade?" fragte er, doch er wartete die Antwort gar nicht erst ab und stellte das Glas neben den mittlerweile kalt gwordenen Eierkuchen auf den Tisch.

W�hrend er Shania beim Essen zusah, dachte er �ber ihre letzten Worte nach. Hollis hatte geweint, weil sie ein Baby verloren hatte. Etwas �hnliches hatte er sich bereits gedacht, doch er beschloss, nicht weiter nachzufragen. Sie w�rde es ihm erz�hlen, wenn sie soweit war. Gleichzeitig reifte in seinem Kopf eine Idee heran, etwas, das er Hollis schenken wollte - doch bis dahin war noch eine Menge Zeit. Bevor sie nach Kalifornien fuhren, mussten sie als erstes Finch fertig machen.

Einige Minuten sp�ter erschien auch Hollis verschlafen in der K�chent�r. Sie reckte sich ausgiebig und nahm dankbar die dampfende Tasse entgegen, die Jethro ihr f�rsorglich in die Hand dr�ckte. Shania hatte mittlerweile den letzten Eierkuchen verspeist und widmete sich den Resten des warmen Kakaos. Ein gigantischer Milchbart verriet, dass es ihr ausgezeichnet geschmeckt hatte. "Was machen wir jetzt?" fragte sie neugierig, als sie die Tasse auf dem Tisch abgesetzt hatte.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 20.03.09, 22:16  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die Tasse Kaffee bewirkte wahre Wunder und Hollis f�hlte sich gleich wohler. Grinsend w�nschte sie Shania den Mund ab und setzte sich zur�ck an den Tisch. �Das ist eine gute Frage. Ich w�rde vorschlagen wir fahren einkaufen. Was h�ltst du von ein paar neuen Sachen und schicken Winterschuhen?�

Shania nickte begeistert und sah aufgeregt zu Gibbs. �Kommst du auch mit? Das macht bestimmt Spa�.�

�Ja, das macht bestimmt Spaߓ, wiederholte Hollis mit einem breiten Grinsen und konnte anhand Jethro zur�ckhaltender Begeisterung deutlich sehen, dass er keinen gesteigerten Wert darauf legte. Eine andere Reaktion h�tte sie gewundert, aber sie konnte sich auch t�uschen. Wom�glich hatte er nur keine Lust durch ein Kaufhaus zu humpeln. Ihr kam es auf jeden Fall gelegen, denn auch ihre Garderobe war nicht auf Winter eingestellt. Ein paar warme Schuhe w�rden auch ihren F��en gut tun. Au�erdem hatten sie nichts Vern�nftiges zum Abendbrot im Haus und wenn sie sich schon G�ste einluden, dann sollte es nicht gerade Chinesisch aus der T�te geben.

�Magst du mitkommen?�, fragte sie und griff nach seiner Hand.



[editiert: 21.03.09, 10:10 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 20.03.09, 23:27  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"W�rde ich euch je allein lassen?" antwortete der Silberfuchs grinsend. "Ich bef�rchte nur, ich werde keine Hand frei haben, um euch beim Tragen zu helfen."

Er trank seinen Kaffee aus und trat in den Flur, als es an der Haust�r klingelte. Im n�chsten Moment wurde die T�r bereits ge�ffnet, was dem Chefermittler verriet, dass Tobias Fornell offensichtlich hergeflogen war. Ducky h�tte l�nger gewartet, ehe er die T�r ge�ffnet h�tte, und jemand anderes kam in der Regel nicht zu Besuch. Doch der FBI-Agent war in Eile, er dr�ckte seinem Freund lediglich den Kindersitz in die Hand und war gleich wieder verschwunden.

Zufrieden baute Jethro das Ger�t gleich auf dem R�cksitz ein. Anschlie�end kehrte er ins Haus zur�ck und zog seinen warmen Wintermantel an. Shania und Hollis waren mittlerweile ebenfalls abmarschbereit, so dass einem gemeinsamen Einkaufsbummel nichts mehr im Weg stand. Er hoffte nur, dass sein Fu� keine unn�tigen Probleme machen w�rde - und das sie keine unangenehmen �berraschungen erleben w�rden.

Obwohl es keinen Grund dazu gab, hatte der Agent ein schlechtes Gef�hl bei der Sache, und er war froh, beim Besuch im Hauptquartier seine Waffe sowie den Ausweis mitgenommen zu haben. Er hatte nicht vor, die SIG zu benutzen, aber sie gab ihm ein Gef�hl der Sicherheit. Langsam trat er neben die Fahrert�r und lehnte sich gegen das Fahrzeug. Hollis und Shania standen noch immer in der T�r und blickten zu ihm her�ber. "Kommt ihr?" fragte Gibbs lachend. "Oder wolltet ihr eine Mitternachts- Shopping- Tour machen?"




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 21.03.09, 10:52  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Kaum das Shania angeschnallt war und Gibbs ihr die T�r aufhielt, hauchte Hollis ihm einen Kuss auf die Lippen. �Gunny, du verbl�ffst mich immer wieder. Ich h�tte schw�ren konnen, dass du ein Einkaufsmuffel bist. So finde ich nat�rlich umso sch�ner�, und mit diesen Worten lie� sie sich auf dem Beifahrersitz nieder. Schelmisch grinsend nahm Jethro neben ihr Platz und chauffierte den Wagen sicher in die Innenstadt. Zwischenzeitlich hatten sie sich geeinigt, dass es das Beste war direkt in den Georgetownpark zu fahren. Dort w�rden sie ohne langes Suchen alles bekommen. Fasziniert von den bunten Lichtern und der noch �berall �ppig geschm�ckten Weihnachtsdekoration kam Shania aus dem Staunen gar nicht heraus. Begeistert quiekte sie lachend von einer Leuchtreklame zur n�chsten und war ganz aufgeregt als sie in der Tiefgarage des Kaufhauses ankamen. Pedro lie� sie vorsichtshalber im Auto, aus Angst er k�nne irgendwo verloren gehen. Dann ergriff ehrf�rchtig Hollis und Jethros Hand und folgte ihnen mit aufgerissen Augen in die mit Glas �berdachte Eingangshalle des Centers. Wo zuerst hin, war eine schwierige Frage, aber Shania entschied sich spontan f�r ein Schuhgesch�ft mit einladend winkenden Clown. Stolz pr�sentierte sie den beiden Erwachsenen einen Luftballon in Form von Cinderella und folgte ihnen in das Gesch�ft. W�hrend Jethro mit dem Luftballon in der Hand auf einer Bank Platz nahm und den beiden beim Aussuchen zusah, h�rte er hinter sich die begeisterte Stimme eines kleinen M�dchen. �Hallo Onkel Jethro, was machst du denn hier?�

Erstaunt sah er sich um und blickte direkt in die leuchtenden Augen von Tobias Tochter Emily. L�chelnd setzte er an, um das kleinen M�dchen zu begr��en, als kurz hinter ihr Diane auftauchte. �Ja, das ist eine gute Frage. Was machst du denn hier?� Doch wie �blich lie� sie ihn erst gar nicht zu Wort kommen und schleuderte ihm ihre Eindr�cke geradewegs ins Gesicht. �Oh Gott, du siehst furchtbar aus. Gehst du immer noch auf Tuchf�hlung mit deinen F�llen?� Sie sch�ttelte verst�ndnislos den Kopf. �Was frage ich �berhaupt Du �nderst dich eh nie.�

Erneut setzte Gibbs an, um etwas zu erwidern als im n�chsten Moment Shania mit Hollis im Schlepptau neben ihm aufkreuzt. Begeistert hielt die Kleine ihm ein paar Kinderstiefel vor die Nase und wollte sogleich wissen: �Gefallen die dir? Holly sagt, wenn sie dir auch gefallen, k�nnen wir sie kaufen.�

Schmunzelnd beobachte Hollis das kleine M�dchen und bemerkte gleichzeitig eine schlanke Frau neben Gibbs. Sollte sie die kennen? Nein, das Gesicht kam ihr nicht bekannt vor, allerdings gen�gten schon zwei Worte der Frau, um sie unsympathisch zu finden.

Absch�tzend musterte Diane das kleine, dunkelhaarige M�dchen und die blonde Frau an Gibbs� Seite.�Ah interessant, dass du es dieses Mal bei einer Frau mit Kind versuchst�, bemerkte sie spitz und l�chelte ihren Ex- Mann s�ffisant an, w�hrend Emily und Shania fast gleichzeitig einen kleinen Fernseher neben der Kinderschuhreihe entdeckten.

Hollis schluckte indes und hob achtsam die Augenbrauen. Was sollte das Ganze? Hatte sie was verpasst und wer war das �berhaupt?



[editiert: 21.03.09, 22:08 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 21.03.09, 21:00  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

�berrascht blickte der Chefermittler auf und seufzte innerlich. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, das ausgerechnet Diane hier auftauchte. Dennoch registrierte er mit einem Schmunzeln, dass Shania und Emiliy sich nicht an der aggressiven Stimmung st�rten und sich - wie vermutet - auf der Stelle prima verstanden.

"Ich habe dir damals schon gesagt, dass nicht alles so ist, wie es f�r dich scheint," erwiderte er ruhig. "Aber manche Dinge �ndern sich tats�chlich nicht, da gebe ich dir durchaus Recht." Er �berh�rte ihren s�ffisanten Kommentar und wandte sich zu Hollis um. "Hollis, darf ich dir Diane Fossey vorstellen? Meine zweite Ex- Frau. Diane, das ist Hollis Mann - und bevor du fragst, es ist nicht unsere Tochter." Die Rothaarige warf der blonden einen arroganten Blick zu und lie� anschlie�end ein paar weitere Spitzen gegen den Chefermittler los. Jethro f�hlte sich unweigerlich an die Ermittlungen um Captain Reynolds erinnert, und an seine Begegnung mit Stephanie Flynn - fehlte nur noch, das Jenny um die Ecke kam. Doch er wusste, dass das nicht mehr geschehen w�rde, und im Gegensatz zu den damaligen Ermittlungen f�hlte er sich im Moment zumindest einigerma�en sicher. Diane war Geschichte, er empfand nichts mehr f�r sie, und es war h�chst unwahrscheinlich, dass Hollis sich mit ihr gegen ihn verb�ndete. Ihrem Ausdruck nach schien sie Diane nicht besonders zu m�gen - was JEthro nicht wunderte.

Er ging auf die spitzen Bemerkungen nicht weiter ein und warf erneut einen Blick zu Emily her�ber, die in trauter Eintracht mit Shania vor dem Fernseher sa� und die Abenteuer von Bob, dem Baumeister verfolgte.� "Wann wird Emily das n�chste Mal bei Tobias sein?" unterbrach er den schnatternden Redeschwall, von dem er kein Wort wahrgenommen hatte. "Am Wochenende, wenn er es schafft, seine Wohnung bis dahin termitenfrei zu bekommen," grinste die Rothaarige siegessicher. "Ah-ha," brummte Gibbs nur. "Und wie geht es Steve?" forschte er nach und lie� seinen Blick pr�fend �ber Dianes Kurven wandern. "Noch kein weiterer Nachwuchs in Sicht, hm?" Er erinnerte sich nur zu gut an Dianes Schw�rmereien von mindestens f�nf Kindern, doch abgesehen von Tobias hatte niemand ihren Kinderwunsch erf�llen k�nnen oder wollen. "Oder hast du ihm mittlerweile auch den Laufpass gegeben? Oh, ich verga�, er hat ja den Ehevertrag noch nicht unterschrieben."

Doch eigentlich hatte er nicht das geringste Interesse an weiterer Konversation mit Diane. "Was ist mit den Stiefeln?" fragte er Hollis. "Passen sie? Von meiner Seite aus spricht nichts dagegen, sie mitzunehmen." Hollis hatte durchaus richtig gelegen mit ihrer urpr�nglichen Vermutung, dass er ein Shoppingmuffel war - er war nur nicht bereit, seine "Familie auf Zeit" allein in die Menschenmassen zu lassen. Nicht, so lange Ethan Finch noch frei herumlief. Und so lange Hollis nicht auf die Idee kam, vor JEDEM Schaufenster stehen zu bleiben oder geschweige denn zu erwarten, dass er ebenfalls begeistert nach neuen Klamotten suchte, w�rde er den Nachmittag schon durchstehen. Zumindest hoffte er das... Sein Fu� machte mittlerweile sehr deutlich, dass er gerne hochgelegt werden wollte, doch Jethro wusste, dass das so schnell nicht geschehen w�rde. Er hoffte nur, dass Ducky am Abend nicht allzu genau hinsehen w�rde.




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New PostErstellt: 21.03.09, 22:38  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Nickend nahm Hollis die Stiefel an sich und wandte sich mit einem besonders charmanten L�cheln Diane zu. �Es war interessant Sie kennen zu lernen, Mrs. Fossey.� Dabei lie� ihr Gesichtsausdruck allerdings einen Zweifel daran, was sie von dem Zusammentreffen hielt. Frauen dieser Art kannte sie zur Gen�ge und sie legte keinen Wert darauf, sich auf dieses zickige Verhalten herab zu lassen. Das war nicht ihr Niveau, wobei ihr allerdings ein R�tsel war, warum Gibbs sich irgendwann einmal darauf einlassen hatte. Doch das war Vergangenheit und ging sie nichts an. Dann drehte sie sich um, griff noch dem Karton mit ihren ausgesuchten Schuhen und ging zu den beiden M�dchen, die mittlerweile Barneys Tanzschritten aus dem Fernsehen folgten. Shania konnte sich nur schwerlich trennen und war erst zu bewegen, nachdem Hollis ihr verraten hatte, dass Emily sie bald besuchen kommen w�rde. Dann machten sie sich gemeinsam auf den Weg zur Kasse und genossen anschlie�end noch einen ruhigen Nachmittag im Kaufhaus.

Jethros Bedenken, dass Hollis einem Kaufrausch erliegen w�rde, traf zum Gl�ck nicht ein. Ganz im Gegenteil, bei einigen St�cken musste er sie sogar �berreden sie anzuprobieren und genoss die Einblicke in die Umkleidekabine. Shania hatte indes ihre Begeisterung f�r die Hutabteilung entdeckt und pr�sentierte ihnen eine Kreation nach der anderen. Erst am sp�ten Nachmittag verlie�en sie ersch�pft das Center und hielten nur noch einmal kurz an einem Supermarkt an. W�hrend Shania und Jethro streikten und nicht mehr laufen wollten, organisierte Hollis das Abendessen.



[editiert: 22.03.09, 13:42 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 21.03.09, 23:05  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Ermittler war froh, dass ihm der Supermarkt erspart blieb, da er mittlerweile ernsthafte Schwierigkeiten hatte, auf den F��en, bzw. den Kr�cken zu bleiben. W�hrend er im Auto wartete, fiel ihm auf, dass er noch immer nicht genug Tee getrunken hatte, und nahm sich fest vor, das bei der R�ckkehr nach Hause nachzuholen.

"Woher kennst du Emily?" fragte Shania neugierig vom R�cksitz und unterbrach seine Gedankeng�nge. "Ich war mal mit ihrer Mutter verheiratet," grinste der Agent. "Aber das ist schon lange her." "Ist sie deine Tochter?!" fragte Shania ertaunt zur�ck. "Hast du nicht gesagt, sie ist tot?" Das L�cheln verschwand f�r einen Moment aus seinem Gesicht. "Nein, Emily ist nicht meine Tochter - ganz so lange ist es auch noch nicht her. Der Papa von Emily ist ein sehr guter Freund von mir, der uns heute abend vielleicht besuchen kommt. Hast du Agent Fornell mal getroffen?" Shania sch�ttelte den Kopf. "Aber den Namen habe ich schon mal geh�rt."

Wenig sp�ter kehrte Hollis mit Bergen von Einkaufst�ten und einem hilfreichen Gep�cktr�ger im Schlepptau wieder auf. "Mit was f�r einer Invasion rechnest du heute abend?!" fragte Gibbs lachend. "Soll ich sicherheitshalber meine alte Einheit einladen?" Doch er bef�rwortete Hollis' Vorraussicht durchaus, schlie�lich stand zu erwarten, dass auch das Team bald wieder eintrudeln w�rde. Immerhin hatten sie noch einen Fall zu l�sen, und da war es gut, wenn ausreichend im Haus war. Schlecht wurde ohnehin nichts.

Als der blaue Sedan wieder vor dem Haus stand, h�ngte er tapfer zwei der T�ten an die Griffe der Kr�cken und humpelte ins Haus. Es tat ihm leid, Hollis die ganze Arbeit zu �berlassen, eigentlich war das nicht seine Art. Doch sein Fu� brannte mittlerweile wie Feuer, und er stellte die T�ten nur auf dem K�chentisch ab und griff ein Eispack aus dem Gefrierschrank, ehe er sich auf einen Stuhl fallen lie�. St�hnend zog er das verletzte Bein auf eine zweite Sitzfl�che und schob das Eispack unter die Wollsocke. Die Schiene dr�ckte, was ein deutliches Zeichen daf�r war, dass der Kn�chel stark geschwollen war. Seufzend zog er die Socke aus und nahm die Schiene ab, was auf der Stelle Erleichterung brachte. Aufatmend registrierte er, das Shania mit Feuereifer dabei war, Hollis beim Tragen der Eink�ufe zu helfen.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 22.03.09, 13:41  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Chicago, Anwaltskanzlei John Evans

Mit ernstem Blick schlug der alte Anwalt die Akte vor sich zu und musterte aufmerksam seinen Mandanten. Der junge Mann vor ihm wirkte gelangweilt, fast desinteressiert und John Evans h�tte ihn am liebsten aus dem B�ro geschmissen anstatt weiter zu vertreten. Doch sein Vater, Prof. Dr. Finch hatte ihn nun einmal mit dem Fall beauftragt und zahlte gutes Geld, um den Hals seines Sohnes heil aus der Schlinge ziehen zu lassen. F�lle dieser Art kannte der Anwalt zur Gen�ge und nicht f�r umsonst kamen Leute wie Finch ausgerechnet zu ihm. Er war ein Meister seines Faches und hatte im Laufe seiner Berufsjahre fast jeden noch so windigen Hund vor dem Gef�ngnis oder Schlimmeren bewahrt. Aber trotzdem wurde er es allm�hlich leid, die Dummheiten reicher Herrens�hnchen auszub�geln, vor allem wenn sie, wie dieser �berhebliche Flegel, sich ihrer Sache so sicher waren. Sicher, dass Daddy es schon richten und die Kastanien aus dem Feuer holen w�rde. �H�ren Sie Ethan, Sie m�ssen mir allerdings schon ein wenig entgegen kommen, sonst werde auch ich nicht viel f�r Sie tun k�nnen. Sie haben Drogen geschmuggelt und Bundesagenten t�tlich angegriffen, dass alles reicht aus um mindestens f�r acht Jahre hinter Gitter zu landen. Es gibt allerdings eine M�glichkeit...�, dabei verengten sich die dunklen Augen des alten Anwalts verschw�rerisch �,..wie Sie heil aus der Sache raus kommen.� Egal ob er den jungen Mann vor sich mochte oder nicht. Sein Ehrgeiz, einen Auftrag erfolgreich auszuf�hren, war ungebrochen. Es war f�r ihn jedes Mal eine ganz besondere Herausforderung, die er ohne R�cksicht auf Verluste, erfolgreich beenden wollte.

�Dann schissen Sie mal los�, bemerkte Ethan in seiner typisch arroganten Art und schob die Beine weit unter den Tisch. Es nervte ihn tierisch, dass die Sache nicht l�ngst vom Tisch war. Seit er auf Kaution entlassen wurden war, war es ihm nicht m�glich gewesen einen Schritt ungesehen zu verrichten. Sein Vater lie� ihn auf Schritt und Tritt beobachten und nachdem seine Verhandlung aus f�r ihn unerfindlichen Gr�nden auch noch nach Washington verlegt wurden war, drehte sein Vater g�nzlich am Rad. Der alte Anwalt schien aber ein Fuchs zu sein und machte gute Anstalten, dem ganzen �rger endlich ein Ende zu bereiten.

�Also�, begann Evans mit gesenkter Stimme �Aus guter Quelle wei� ich, dass das FBI an Ihnen im Grunde gar nicht interessiert ist. Sie sind denen nur durch diesen Schneesturm oder nennen wir es einfach Zufall, ins Netz gegangen. Die wollen Ihre Hinterm�nner, die Quelle in Mexiko und Ihre Abnehmer hier vor Ort.�

Ethan nickte verstehend. Er wusste auf was der Anwalt hinaus wollte, f�hlte sich nun aber doch langsam unwohl in seiner Haut. Sollten die Leute, von den er die Drogen bezog, erfahren, dass er reden wollte, dann war sein Leben, ob in Freiheit oder im Gef�ngnis, keinen Pfifferling mehr wert. �Und was springt f�r diese Informationen f�r mich dabei heraus?�, wollte er trotzdem interessiert wissen und schob sich im Sessel nach oben.

�Wenn wir es geschickt anstellen, Sie die n�tigen Informationen liefern und Ihre kleine Freundin, offiziell auf die richtigen Fragen die richtigen Antworten gibt, ein Zeugenschutzprogramm. Dann sind Sie komplett aus dem Schneider und Maria Mondego im Kreuzfeuer des FBI und es Drogenkartells.�

Zufrieden grinsend kratzte Ethan sich am Kinn. �Sie sind wirklich ein gerissener Fuchs, Evans. Wenn die Typen in Mexico denken Maria hat geredet, dann konzentrieren sie sich auf die kleine Schlampe und nicht auf mich. Genial.� Er holte kurz Luft und nickte erneut. �O.k. So machen wir es. Ich lasse durchsickern, dass Maria geredet hat und alles andere wird sich von selbst erledigen. Was ist aber mit diesem Gibbs, dem Typen vom NCIS? Der Bastard hat sich an mir fest gebissen und ich habe das Gef�hl, der l�sst nicht so schnell locker.�

Der Anwalt schob seine Brille auf der Nase zurecht. �Das ist wohl wahr, aber aus Erfahrung wei� ich, gegen eine Vereinbarung mit dem FBI und gegen eine Entscheidung des Gerichts, wird auch ein Special Agent nichts ausrichten k�nnen. Da brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Die Aussicht auf Ergreifung einiger Drogenbosse wiegt mehr auf als ein l�dierter Bundesagent.�

Hollis

Kaum das Hollis mit Shanias Hilfe alle Eink�ufe verstaut und die ersten Vorbereitungen getroffen hatte, klingelte es auch schon an der T�r. Da Jethro irgendwo verschwunden war und sie Shania schlecht zum Eingang schicken konnte, �ffnete sie die T�r.

Sich den Schnee von der M�tze und vom Mantel klopfend stand Dr. Mallard mit einer Flasche Wein davor. �Darf ich eintreten?�, fragte er h�flich und schmunzelte als er einen dunklen Haarschopf hinter Hollis R�cken entdeckte.

�Aber nat�rlich, Dr. Mallard. Kommen Sie doch bitte herein.� Die blonde Frau trat beiseite und nahm ihm den Wein und seinen Mantel ab. Shania schlich indes mit ihrem Pedro unter dem Arm immer noch vorsichtig hinter Hollis her.

�Sie sehen heute schon weitaus besser aus, als gestern Mrs. Mann�, stellte Ducky zufrieden fest.

�Danke, es geht mir auch schon besser�, erwiderte Hollis und zog Shania hinter sich hervor. �Ich m�chte Ihnen unsere kleine Besucherin vorstellen, das ist Shania. Shania, das ist Dr. Mallard, ein guter Freund von Jethro und mir.�

�Hallo�, begr��te das kleine M�dchen den alten Pathologen vorsichtig und musterte ihn aufmerksam. �Bist du der Doktor, der sich meinen Pedro anschauen kann? Holly sagte, Du kannst ihn wieder gesund machen.�



[editiert: 22.03.09, 13:43 von Hollis Mann]
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Tobias Fornell
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New PostErstellt: 22.03.09, 15:04  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Tobias Fornell

Nachdem er den Kindersitz bei Jethro vorbeigebracht hatte, war er noch einmal kurz ins B�ro gefahren, doch dort war derzeit nicht viel zu tun. Maria Mondego war zwar auf dem Weg nach Washington, doch ihr Pflichtverteidiger ben�tigte noch Unterlagen, die ihm erst morgen aus Mexiko zugestellt w�rden. Deshalb war es ihnen erst dann m�glich, Ms. Mondego zu verh�ren.
Ein anderes Team observierte Ethan Finchs Bewegungen, doch der schmierige Kleinkriminelle hatte sich seit seiner Entlassung nichts offensichtliches zu Schulden kommen lassen - sondern nur einen der Anw�lte aufgesucht, die es schon zigfach geschafft hatten, die K�pfe von Verbrechern wie Finch aus der Schlinge zu ziehen. Es konnte nichts Gutes bedeuten. Dennoch w�rde das FBI an ihm dran bleiben und Gibbs als Verb�ndeter war eine gute Hilfe.

Nun war er auf dem Weg zu Gibbs' Haus, stoppte aber in der N�he an einem Supermarkt noch einmal. Er konnte nur ahnen, wie sich Shania Mondego jetzt f�hlen musste und dann wollte er doch nicht mit leeren H�nden dort auftauchen. Gezielt steuerte er ein S��igkeitenregal an und ebenso zielsicher entdeckte er in den mit allerlei Naschzeug vollgestopften Reihen das was er suchte: Seine Emily war verr�ckt nach Schokofiguren, ob zu Weihnachten die Nikol�use, zu Ostern die Hasen oder zwischendurch alle anderen erdenklichen Formen. Bestimmt w�rde sich auch Shania �ber so einen Schokoweihnachtsmann freuen, auch wenn Weihnachten nun schon eine Weile zur�cklag - immerhin gab es in vielen spanischsprachigen L�ndern Bescherung erst am 6. Januar und das lag noch weniger weit zur�ck. �berhaupt w�rde sich Shania sicherlich nicht dar�ber beschweren.

Also kaufte er eine der gro�en Schokoladenfiguren und fuhr dann langsam den letzten Kilometer zu Gibbs' Wohnung. Ein Oldtimer stand schon an der Stra�e und er parkte sein Auto dahinter. Mit wenigen Schritten war er an der Haust�r und �ffnete sie gewohnheitsgem��, direkt nachdem er geklingelt hatte.





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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 22.03.09, 15:47  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Als er das Klingeln an der T�r h�rte, griff der Chefermittler seufzend nach seinen Kr�cken und erhob sich, um Ducky zu begr��en. Da er wusste, das Ducky ohnehin nach seinem Fu� sehen w�rde, machte er sich gar nicht erst die M�he, den Socken wieder anzuziehen. Lachend begleitete er Shania und den Pathologen ins Wohnzimmer, wo sich Ducky als erstes sehr gr�ndlich um Pedros Verletzungen k�mmerte.

Unterwegs warf er einen Blick in die K�che und versicherte sich, dass Hollis gerade keine Unterst�tzung ben�tigte. Das Essen war ohnehin so gut wie fertig. Eine Weile blieb er im T�rrahmen stehen und beobachtete fasziniert, wie sein alter Freund das kleine M�dchen m�helos in seinen Bann zog. Selbst N�hzeug zauberte er wie aus den Nichts aus seiner Tasche hervor. Als Pedro schlie�lich mit einem stabilen Verband versehen war, drehte sich Shania freudestrahlend zu Jethro um. "Guck mal!" rief sie begeistert. "Jetzt hat Pedro auch so einen Verband wie du!" Dass der Ermittler aktuell keinen Verband trug, schien sie nicht weiter zu st�ren. Sie st�rmte an ihm vorbei, um auch Hollis die Fortschritte u pr�sentieren.

"Soll ich bei dir gleich weitermachen?" fragte Ducky am�siert. "Ich sehe, du hast nicht besonders viel Ruhe gefunden." Jethro gab ein undefiniertes Ger�usch von sich und lie� sich auf dem Stuhl nieder. "Ich habe mich geschont, Duck," brummte er. "Ob du es glaubst oder nicht. Wir waren nur heute morgen einkaufen, und... nun ja, ich konnte schlecht allein zur�ckfahren." Ducky ging nicht weiter darauf ein und nahm den geschwollenen Kn�chel gr�ndlich in Augenschein.

Es klingelte erneut, und JEthro wollte rasch aufstehen, um die T�r zu �ffnen, doch Ducky hielt ihn zur�ck. "Hiergeblieben, ich bin noch nicht fertig!" erkl�rte er. Im n�chsten Moment hatte sich die Sache ohnehin er�brigt, als Tobias Fornell mit einem irritierten Blick in der T�r stand. "Du st�rst nicht," beantwortete JEthro seine unausgesprochene Frage. "Komm rein. Was gibt es neues? Wie geht es Mrs. Mondego?" Er biss sich kr�ftig auf die Lippen, als Ducky an einer empfindlichen Stelle fest zudr�ckte.

"Jethro, das geht so nicht!" schimpfte Ducky. "Du musst hier schon ein bisschen mitarbeiten. Agent Fornell, ich m�chte nicht unh�flich sein, aber es w�re besser, wenn sie eine Weile drau�en warten k�nnten - oder zumindest mit dem beruflichen noch warten, bis ich hier fertig bin. Jethro, sie mich nicht so an. Es wird nicht lange dauern." Der FBI- Agent erhob sich schweigend und verzog sich in die K�che, wo Hollis und Shania ihn ebenfalls freudlich begr��ten. Wie erwartet, freute Shania sich wie eine Schneek�nigin �ber den Weihnachtsmann. Als sie erfuhr, dass er Emilys Vater war, bombardierte sie ihn mit begeisterten Fragen, wann das blonde M�dchen sie besuchen kommen w�rde.

Jethro ergab sich kommentarlos in sein Schicksal und spielte Duckys folgsamen Patienten. Dem Pathologen gefiel die Schwellung nicht, aber er war sicher, dass es keine schwerwiegenden Folgen haben w�rde. Vorausgesetzt, Gibbs w�rde die n�chsten Tage auf dem Sofa verbringen, was allerdings relativ unwahrscheinlich war. Aber das war seine eigene Entscheidung, dann w�rde der Heilungsprozess eben l�nger dauern. Wenn er gerne auf Kr�cken herumlaufen wollte - bitte.

Eine Viertelstunde sp�ter war das Essen fertig, und Gastgeber wie Besucher deckten rasch gemeinsam den Tisch gedeckt. Kurze Zeit sp�ter sa�en alle vor k�stlich duftenden, gut gef�llten Tellern. Tobias verkniff sich nur mit M�he ein Grinsen, als er bemerkte, dass sein alter Freund Jethro statt des Weinglases eine Teetasse neben dem Teller stehen hatte und dessen Inhalt auch tats�chlich trank. Ein Blick des Chefermittlers sorgte jedoch daf�r, dass er zumindest nicht lauthals in Lachen ausbrach.

"Was gibt es Neues, Tobias?" fragte Gibbs mit vollem Mund. "Sch�pft Finch irgendeinen Verdacht, dass wir ihm auf den Fersen sind?"




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 22.03.09, 22:07  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Team

Shania wich im Wohnzimmer keinen Zentimeter von Duckys Seite. Die Kleine klebte f�rmlich an seinen Lippen und lauschte aufmerksam seinen Geschichten. Pedro durfte als Patient auf seinem Schoss sitzen und sie hatte einen Arm um die Schulter des alten Pathologen gelegt. Hollis verfolgte ger�hrt die Szene zwischen den beiden und war froh, dass das Kind abgelenkt war als Gibbs die Sprache auf Finch brachte. Gespannt wartete sie auf Fornells Antwort, als es an der T�r klingelte. Ein kurzer Blick ihrerseits zu Gibbs gen�gte, um ihn auf seinem Platz zu halten und schon war sie aufgestanden. Sie wusste, dass G�ste bei ihm normaler Weise ohne Vorwarnung eintraten, doch die Regeln schienen sich seit ihrer Anwesenheit ein wenig ge�ndert zu haben. Zumindest war sein Team, seit DiNozzos Patzer in der Pathologie, vorsichtiger geworden. Und wie Hollis richtig vermutete, wartete ein Teil der Musketiere ordnungsgem�� auf Einlass.

Sich sch�ttelnd huschte Abby vor Tim ins Haus und schloss ihren verschneiten Schirm. Verwundert blickte Hollis noch einmal nach drau�en und erhielt sogleich eine Antwort von McGee: �Uhm... Tony und Ziva werden nicht kommen. Direktor Vance hat sie nicht weggelassen, keine Ahnung warum.�

Hollis nickt verstehend und wollte die beiden ins Wohnzimmer bitten, da war Abby schon wortlos an ihr vorbei gest�rmt. Seufzend sah sie der jungen Goth nach. Es w�rde wohl eine Weile dauern bis Abby akzeptierte, dass sie wieder zur�ck und mit Gibbs zusammen war. �Sie hat sich Sorgen gemacht�, versuchte Tim das Verhalten seiner Freundin zu erkl�ren.

�Ja, das kann ich mir vorstellen�, erwiderte Hollis leise und ging ebenfalls zur�ck.



[editiert: 23.03.09, 18:03 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 22.03.09, 22:29  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs + Team

"Gibbs! Gibbsgibbsgibbsgibbsgibbsgibbs!!" Die schwarzhaarige Forensikerin flog ihrem v�terlichen Freund regelrecht in die Arme und erw�rgte ihn fast. "Geht es dir gut?! Ich bin fast gestorben, als ich dich gestern gesehen habe. Was um alles in der Welt hast du angestellt? Und - wer ist das?!" Sie blickte �berrascht zu Shania her�ber. Jethro zog seine kleie Fledermaus neben sich auf den Stuhl und legte beruhigend einen Arm um ihre Schulter.

"Du musst dir keine Sorgen machen, Abigail," mischte sich auch Ducky ein. "Das habe ich dir seit gestern bestimmt schon f�nf Mal gesagt. Jethro ist viel zu stur, als dass es ihm schlecht gehen k�nnte." Er schmunzelte, als er Abbys emp�rten Blick bemerkte. "Ich will damit sagen: wenn es ihm wirklich schlecht gehen w�rde, l�ge er im Bett und w�rde sich an meine Empfehlungen halten, anstatt in der Weltgeschichte herumzulaufen und b�se Buben zu jagen!" Jethro lachte und griff demonstrativ nach seiner Teetasse, was Fornell zu einem spontanen Heiterkeitsausbruch brachte. Jethro lie� sich nicht aus der Ruhe bringen, er kannte seine Freunde und wusste, dass sein derzeitiger Zustand wieder gut genug war, um Spott vertragen zu k�nnen.

W�hrend des Essens plauderten alle �ber unverf�ngliche Themen, bis sich Ducky schlie�lich von Shania in ihr neues Zimmer ziehen lie�. Der Pathologe warf seinem Freund einen �berraschten Blick zu, ehe er aus der T�r trat. Er wusste zwar, dass es noch ein Kinderzimmer im Hause Gibbs gab, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass Jethro tats�chlich jemand anderen dort schlafen lassen w�rde. Doch die blauen Augen zwinkerten ihm nur fr�hlich zu und wandten sich anschlie�end wieder Tims Ausf�hrungen zu. Nun, da Shania nicht mehr mith�rte, konnten sie in aller Ruhe den Schlachtplan gegen Ethan Finch besprechen.

Das Tony und Ziva von Vance aufgehalten worden waren, passte ihm nicht, doch Tim war relativ sicher, dass der Direktor von den Ermittlungen keinen Wind bekommen hatte. "Wir waren wirklich vorsichtig, Boss," erkl�rte er. "Ich habe mich heute Mittag in Finchs Rechner gehackt und einen netten kleinen Trojaner installiert. Er wird uns �ber alles informieren, was der Kerl treibt, sobald er online geht. Sollte er irgendetwas dealen, werden wir zumindest Wind von seinen Kontobewegungen bekommen. Au�erdem..." er warf einen raschen Blick zu Fornell her�ber, "...�berwacht das FBI jeden seiner Schritte. Er hat einen bekannten Anwalt aufgesucht, von dem werden wir sicher bald h�ren." Knurrend seufzte der Silberfuchs auf. Er hasste Anw�lte... und solche gewissenlosen Vertreter ihrer Kunst, die Kerle wie Finch verteidigten, hasste er besonders. Er war nur froh, dass die Rechtsabteilung sich �berwiegend darum k�mmern w�rde.




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New PostErstellt: 23.03.09, 18:27  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Bei dem Stichwort Anwalt erinnerte Hollis sich schlagartig, dass sie dringend ihren Anwalt anrufen wollte. Gibbs hatte ihr zwar versichert, dass die Rechtsabteilung des NCIS sich um alles n�tige k�mmern w�rde, aber die Sache war zu heikel, um sich allein nur auf die Bundesbeh�rde zu verlassen. Bei windigen Rechtsverdreher konnte man nie wissen wie sie eine Sache auslegten. Sie legte keinen Wert darauf, letztendlich selber auf der Anklage Bank zu sitzen. An Jethros Reaktion konnte sie erkennen, dass ihm die Informationen ebenso wenig befriedigten wie sie. Doch im Augenblick konnten sie nichts weiter tun als abwarten. Kaum das McGee mit seinen Ausf�hrungen fertig war und sichtlich erleichtert nach Luft schnappte, wandte Hollis sich direkt an Gibbs` Fledermaus. �Abby, ich hoffe, Sie konnten ein paar brauchbare Hinweise in dem Teddy finden. Der kleine Pl�schkerl ist ja leider mehr oder weniger unser einziges vorhandenes Beweismittel gegen Finch.�

Abby

Die junge Forensikerin sah unschl�ssig zwischen Gibbs und seiner Freundin hin und her. Es war offensichtlich, dass sie die Frage lieber von ihm anstatt von ihr geh�rt h�tte. Als Gibbs ihr jedoch zunickte und sie somit die offizielle Aufforderung zum reden erhalten hatte, legte sie sogleich los. �Also, an dem pl�schigen Etwas war so ziemlich alles dran, was dran sein konnte. Von Blut, bis hin zu Erbrochenen �ber Urin und andere nicht ganz definierbare Substanzen, so ziemlich alles.� Sie sah in die weniger begeisterten Gesichter der anderen G�ste und entschied, die Detail getreue Ausf�hrung doch nicht ganz so ausf�hrlich am Abendbrottisch zu erl�utern. �Dass hei�t, kurz gesagt, der arme kleine Kerl wurde ziemlich durch die Landschaft gezottelt. Oh Gott, ich darf�gar nicht daran denken, wenn das jemand�meinem Bert angetan h�tte", schweifete die junge Goth ab und ein Blick von Gibbs�gen�gte, um sie�zum wesentlichen zur�ck zu bringen. "Uhm...ja,�nur �ber seinen Mageninhalt konnte und hat�mir der Teddy�leider nicht viel verraten. Das Zeug, mit dem man ihn voll gestopft hatte, muss in einem verdammt dichten Beutel gewesen sein. Ich konnte bisher keinen Kr�mel, kein Staubkorn von Drogen nachweisen.�

Entschuldigend blickt sie zu Gibbs und hoffte, er w�rde nicht allzu w�tend werden. �D-das hei�t aber nicht, dass ich nicht weiter suchen werde, Gibbs. Versprochen! U-und wenn ich jede Faser des B�ren einzeln unter das Mikroskop legen muss, ich finde was �ber das Schwein was dich so zugerichtet hat. Das schw�re ich dir�, f�gte sie mit Nachdruck in der Stimme hinzu und �berging die Tatsache, dass Finch nicht nur ihn zusammen geschlagen hatte.



[editiert: 25.03.09, 17:57 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 26.03.09, 17:41  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Ich wei�, Abby," l�chelte der Chefermittler. Nachdem auch Tobias Fornell die derzeitigen sp�rlichen Erkenntnisse des FBIs offen gelegt hatte, gr�belten alle Anwesenden eine Weile dar�ber nach, wie es am besten weiter gehen konnte. Doch es gab nur wenig zu tun im Moment. Da Maria Mondego vorerst in Sicherheit war, galt es nun vor allem auf eine Reaktion von Finchs Anwalt zu warten. Bis dahin w�rde Abby weiterhin nach Drogen suchen, w�hrend Hollis und Jethro ihre verschwundenen Aussagen �ber die Ereignisse auf dem Flughafen erneut zu Protokoll geben w�rden.

Der Silberfuchs vereinbarte, dass er am n�chsten Morgen beim FBI erscheinen w�rden, um den offiziellen Gang der Ermittlungen aufrecht zu erhalten. Im Prinzip war es zwar egal, wo Fornell ihre Aussagen aufschrieb, aber bevor jemand auf die Idee kam, die Sache anzufechten, nahm Jethro lieber den Weg ins Hoovergeb�ude auf sich. Au�erdem war er mittlerweile verdammt m�de, was seine G�ste auch bemerkten und sich daher rasch auf den Heimweg machten.

Ducky war mit Shania nach oben verschwunden, und der Silberfuchs stieg ebenfalls die Stufen hoch, nachdem er sich von Tobias, Abby und McGee verabschiedet hatte. Ducky kniete in der Mitte des Raumes und begeisterte Shania mit seinem schier unersch�pflichen Vorrat an Zaubertricks und Geschichten. Als der alte Pathologe seinen Freund in der T�r bemerkte, erhob er sich. "Ich w�nsche dir eine ruhige Nacht," erkl�rte er leise. Die beiden Freunde umarmten sich kurz, ehe Ducky leicht steif nach unten stieg.

Shania hingegen blickte Jethro mit gro�en Augen an. "Bettzeit," schmunzelte der Agent. "Guck mal im Bad, da steht eine Zahnb�rste und Zahnpasta f�r dich, und die beiden roten Handt�cher sind auch f�r dich. Okay?" Er reichte der Kleinen einen Schlafanzug, und Shania blickte ihn einen Moment lang absch�tzend an. Der Silberfuchs sp�rte, dass sie darauf brannte, ihm zu widersprechen - Kelly hatte genau den gleichen Blick aufgesetzt, wenn sie schlafen gehen sollte. Doch offensichtlich beschloss die kleine Mexikanerin, ihren "Ersatzpapa" erst mal nicht auf die Probe zu stellen, sie griff nach dem Schlafanzug und huschte kichernd ins Bad.

Jethro blieb im Zimmer stehen und sah sich um. Shania hatte so gut wie nichts angefasst oder ver�ndert, dennoch wirkte das Zimmer anders als sonst. Ungewohnt, aber lebendig. Langsam trat der Agent neben das Bett und sch�ttelte einladend die Decken auf. Shania tauchte wenige Minuten sp�ter wieder auf und sprang unternehmungslustig auf die Matratze, wo Jethro eine Weile ebenso begeistert mit ihr rangelte. Anschlie�end zog die Kleine ein Buch unter ihrem Kopfkissen hervor, was der Chefermittler auf der Stelle an Kellys Lieblings- Gute- Nacht- Geschichte erinnerte, die aus dem selben Buch stammte. Doch Shania w�nschte sich eine andere Geschichte, und Jethro schaltete alles Licht au�er der kleinen Leselampe aus und begann leise vorzulesen. Auch diese Geschichte hatte er Kelly unz�hlige Male vorgelesen, und die Erinnerung trieb ihm beim Lesen Tr�nen in die Augen. Er blickte nicht ein einziges Mal auf, erst als er die Geschichte beendet hatte, bemerkte er, dass Shania l�ngst schlief. Langsam klappte er das Buch zu und blickte zur T�r.






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New PostErstellt: 26.03.09, 20:49  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis + Abby

Nachdem Fornell sich als Erster verabschiedet und f�r das angenehme Abendessen bedankt hatte, halfen McGee und Abby beim abr�umen. Sie sprachen nicht viel miteinander und wollten sich Dr. Mallard zum gehen anschlie�en, als Hollis Abby bat einen Moment zu bleiben. Tim nickte seiner Freundin zu und sagte ihr, dass er im Auto auf sie warten w�rde, w�hrend die junge Goth erwartungsvoll auf ihrer Unterlippe kaute.

Hollis hat eine Weile �berlegt, ob es richtig sein w�rde mit Abby zu reden und beschlossen es zu tun. Ein gutes Verh�ltnis zu Gibbs� Teammitglieder war ihr sehr wichtig und sie wollte eventuelle Missverst�ndnisse aus der Welt r�umen. �H�ren Sie Abby, wir zwei sind bisher nicht richtig zum reden gekommen�, begann sie und versuchte der jungen Frau die Unsicherheit zu nehmen. �Uhm... wie soll ich sagen, ich wei� wie viel Gibbs Ihnen bedeutet und das Sie sich Sorgen um ihn machen.�

Abbys Mundwinkel zuckten und sie hatte ihre Lippe mittlerweile blutig gekaut. �Ja, das tue ich und ich will nicht, dass ihm jemand weh tut�, erwiderte sie fast ein wenig trotzig und sah Hollis herausfordernd an. Ihr war klar, dass sie sich nicht besser als ein Kleinkind benahm, aber so war sie nun mal und wenn es um Gibbs ging, konnte sie mit ihren Gef�hlen einfach nicht hinter dem Berg halten.

Leise seufzend trat Hollis n�her und strich sanft �ber ihren Arm. �Das will ich doch auch nicht, Abby.�

�Und warum sind Sie dann fortgezogen?�, wollte Abs noch immer ungl�ubig wissen. Sie musste gestehen, dass sie ihre Gegen�ber nie unsymphatisch gefunden hatte, ganz im Gegenteil. Aber trotzdem war sie fortgegangen und hatte ihrem Silberfuchs weh getan. Das durfte nicht noch einmal passieren.

�Weil es zu dem Zeitpunkt die einzige L�sung war�, gestand Hollis und gab weiterhin zu, dass es ihre alleinige Entscheidung gewesen war. Eine Entscheidung, die mittlerweile aber der Vergangenheit angeh�rte. �Glauben Sie mir Abby, ich habe Jethro schrecklich gern und m�chte genauso wenig, dass ihm weh getan wird. Das m�ssen Sie mir glauben.�

Ein zaghaftes und dann immer freundlicher werdendes L�cheln breitete sich auf Abbys Gesicht aus. Hollis� Worte hatten sie beruhigt und sie glaubte der ehemaligen CID- Agentin. Die Frau liebte ihren Silberfuchs wirklich. �O.k., ich glaube Ihnen. Aber weh Sie tun ihm irgendwann weh�, drohte sie im spa�igen Unterton und dr�ckte Hollis kurz an sich. �Und, dass Sie mir sch�n aufpassen, dass er auch wirklich das tut was Ducky ihm gesagt hat.�

�Ja, nat�rlich�, erwiderte Hollis lachend und sah wie die junge Goth zur T�r hinaus verschwand. Erleichtert �ber den gl�cklichen Ausgang des Gespr�ches machte sie sich anschlie�end auf die Suche nach ihrem Freund. Da er Shania ins Bett bringen wollte, nahm sie an ihn dort zu finden. Leise schlich sie nach oben und lauschte einen Moment lang Gibbs lesender Stimmte, bevor sie sich bemerkbar machte. Shania schlief und er sah sie mit traurigen, verschlafenen Augen an. Es war un�bersehbar, dass der Agent geweint hatte. Schmunzelnd holte sie hinter ihrem R�cken eine Flasche franz�sischen Wein hervor und winkte ihn zu sich. Gesundheit hin, Gesundheit her. Es wurde Zeit, dass sie auf ihr Hiersein nicht nur mit Kaffee oder Tee anstie�en.



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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 26.03.09, 21:43  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Auch Jethro konnte ein Schmunzeln nicht unterdr�cken, als er Hollis mit der Flasche dort stehen sah. Das lange Sitzen hatte seine Glieder steif werden lassen, und so dauerte es eine Weile, bis er sich aufgerappelt hatte. Leise, um Shania nicht zu wecken, humpelte er langsam zur T�r und zog seine Freundin fest an sich. Nach einem letzten Blick auf das schlafende Kind machten beide es sich im Schlafzimmer gem�tlich. Hollis h�tte zwar das Wohnzimmer vorgezogen, doch Jethro war m�de und legte keinen Wert darauf, die Treppen noch einmal in Angriff zu nehmen. Der Abend hatte ihn in mehr als einer Hinsicht ersch�pft.

Hollis organisierte zwei Gl�ser und eine Kerze aus der K�che und verwandelte das Schlafzimmer innerhalb weniger Momente in ein stimmungsvolles Nest. Dankbar nahm Jethro das ihm angebotene Glas. "Ich glaube, das haben wir uns redlich verdient," stellte er leise fest. Seine Stimme war ungew�hnlich heiser und verriet, wie sehr ihn Shanias Anwesenheit aufw�hlte. Er kroch unter der Decke langsam n�her an Hollis heran, bis er sie fest in den Armen hielt und ihren Duft in sich aufsog. Nichts und niemand w�rde ihn noch einmal von dieser Frau trennen. Behutsam lehnte er seinen Kopf an ihre Schulter und schwieg. Ein Teil seiner Gedanken war noch immer bei Shania und bei Kelly, doch er sp�rte, das Hollis noch etwas anderes auf der Seele brannte. Er war gespannt, ob sie mittlerweile mit ihrem Bruder telefoniert hatte - und was es mit dieser mysteri�sen Geschichte auf sich hatte.




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New PostErstellt: 27.03.09, 09:42  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

IhreHand verspielte sich im Pelz auf seiner Brust und sie genoss das gemeinsame Schweigen. Es gab eigentlich soviel zu bereden und so viele Dinge zu kl�ren, doch sie wollte die gem�tliche Atmosph�re nicht zerst�ren. Jedes Frage w�re zu viel und jedes Wort st�rend gewesen. Das Gespr�ch mit ihrem Bruder lag ihr noch immer schwer im Magen. Sie hatte es, so gut es ging, in den hintersten Winkel ihrer Gedanken verschoben und hoffte, das es vorerst dort bleiben w�rde. Aber sie merkte, dass Jethro darauf lauerte Antworten von ihr zu bekommen. Ein Antwort, auf Fragen, die sie unausgesprochen in seinen Augen lesen konnte. Antworten, die sie ihm aber nicht geben wollte. Daher suchte sie lieber ein Thema, das weniger verf�nglich war.

Die Schulter hebend positionierte sie Gibbs� Gesicht in ihre Richtung und legte die Stirn an seine. �Tobias war vorhin nicht sonderlich begeistert als ich ihm in der K�che erz�hlt habe, dass wir Diane begegnet sind. Er ist wirklich nicht gut auf sie zu sprechen und nachdem ihrem Auftritt, kann ich das durchaus verstehen.� Grinsend k�sste Hollis den Silberfuchs auf die Nasenspitze. �Da kann er nur hoffen, dass Emily mehr nach ihm als nach ihrer Mutter kommt. Wer hat es eigentlich l�nger mit ihr ausgehalten? Du oder er?� Ihre Lippen wanderten dabei �ber sein Gesicht zu seinem Ohr. Sie wusste, dass sie sich auch diese Nacht gedulden mussten, aber es sprach nichts gegen ein bisschen zu schmusen. Dabei war sie ihm nah und das Warten auf Mehr nicht so lange. �Wie kommt es , dass ihr keine Kinder hattet?�, rutschte ihr dabei gedankenverloren heraus und das, obwohl sie keine verf�nglichen Fragen stellen wollte. Z�rtlich liebkoste sie ihn weiter und hoffte, dass er ihre Frage nicht mit einer Gegenfrage beantwortete.



[editiert: 27.03.09, 10:18 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 27.03.09, 12:31  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Agent genoss jede ihrer Ber�hrungen. Es dauerte lange, ehe er ruhig antwortete. "Wir waren nicht lange verheiratet... etwa achzehn Monate. Bei Tobias hat es l�nger gedauert, ich war beinahe soweit, ihm zu gratulieren. Ich wei� noch genau, wie sehr er sich gefreut hat, als Diane ihm von der Schwangerschaft erz�hlt hat. Er hat lange gez�gert, mir davon zu erz�hlen, weil... nun ja, es ist wohl nie einfach, die Exfrau seines Freundes zu heiraten und ihm anschlie�end zu erz�hlen, wie gl�cklich man mit ihr ist. Die beiden waren fast vier Jahre verheiratet, Tobias hatte Tr�nen in den Augen, als Emily endlich auf der Welt war. Aber noch vor ihrem ersten Geburtstag hat Diane die Scheidung eingereicht."

Er schwieg erneut und erwiderte Hollis' Z�rtlichkeiten, ehe er sich �berwand, auch ihre zweite Frage zu beantworten. "Diane wollte schon immer Kinder, am liebsten f�nf auf einmal," begann er. "Aber mir ist damals nicht klar gewesen, dass ich dazu nicht bereit war. Ich wollte keine Kinder, ich will es heute noch nicht. Ich h�tte... ich w�rde es nicht ertragen, sie noch einmal zu verlieren." Seine Stimme drohte bei den letzten Worten verd�chtig zu kippen, und er vergrub seine Lippen rasch an ihrem Hals. Beide kuschelten eine Weile schweigend miteinander, verw�hnten sich gegenseitig mit z�rtlichen K�ssen und sanften Streicheleinheiten. Doch Jethro sp�rte, dass er die Sache zu Ende bringen musste.

"Die Ehe von Diane und mir... stand wohl unter keinem guten Stern," seufzte er leise. "Sie hat mir damals den Kopf verdreht, ich habe gedacht, ich k�nnte es schaffen und wieder gl�cklich werden. Aber wir... wir waren zu verschieden. Sie hat nie begriffen, was meine Arbeit mir bedeutet, das hat sie auch sp�ter bei Tobias nicht. Sie hat immer geglaubt, dass man diesen Job macht, um eines Tages ber�hmt zu sein und Direktor zu werden - nun, ich h�tte mich eher erschie�en lassen, als Morrows Job zu �bernehmen."

Ein leises Glucksen begleitete den letzten Satz, der Silberfuchs erinnerte sich einen Moment lang an den alten Direktor, der damals gerade erst diesen Posten �bernommen hatte. Seine ruhige, bestimmte Art hatte dazu beigetragen, dass er den NCIS anschlie�end lange und gut geleitet hatte. Jethro hatte den alten Mann gemocht, ihr Verh�ltnis war von Vertrauen und Respekt gepr�gt gewesen. Dennoch hatte Morrow nie Zweifel daran gelassen, wer die Z�gel in der Hand hielt - ebensowenig wie Gibbs niemals einen Befehl dieses Direktors missachtet h�tte, auch wenn er mehr als einmal verdammt nah dran gewesen war. Sein Verh�ltnis zu Leon Vance hingegen war damit nicht mal ansatzweise zu vergleichen, vor allem, weil er sich unter Jenny an eine Menge Freiheiten gew�hnt hatte - und Leon war kein Mensch, den er als Autorit�t anerkennen konnte. Der neue Direktor hatte viele St�rken, er hatte diesen Job verdient und er machte ihn gut. Jethro war nicht bereit, sich von ihm in seinen Ermittlungen behindern zu lassen, doch noch war seine Loyalit�t gegen�ber der Beh�rde zu gro�. Der Direktor war der Direktor, und man befolgte seine Befehle, ob man wollte oder nicht.

Ein sanfter Biss von Hollis in sein Ohr riss ihn aus seinen Gedanken. "Ich hatte damals eine komplizierte Ermittlung," fuhr er leise fort. "Ich wei� nicht, ob du dich an den Prozess um Kyle Boone erinnern kannst? Er ist vor gut zwei Jahren hingerichtet worden." Die Erleichterung dar�ber sprach noch immer aus seinen Worten. "Damals... es war eine der schwersten Ermittlungen, die ich je geleitet habe. Boone ist hochintelligent, er hat mit uns Katz und Maus gespielt. Er war einfach nicht zu knacken, wir konnten die Leichen einfach nicht finden. Er hat uns zum Narren gehalten!!!" Die Erinnerungen an die damaligen Ermittlungen drohten den Agenten erneut zu �berw�ltigen, und er musste mehrfach tief durchatmen, um wieder zur Ruhe zu kommen. "Der Bastard hat mich fertiggemacht," fuhr er schlie�lich fort. "Es... es war eine schwere Zeit, und zwischen Diane und mir hat es schon vorher immer wieder gekriselt. Eines Nachmittags bin ich beim Verh�r zusammengebrochen, Jenny hat mich nach Hause gebracht. Was danach passiert ist, wei� ich nicht genau. Ich habe mir sp�ter zusammengereimt, dass ich von Shannon getr�umt haben muss, als Diane nach Hause kam. Sie hat mir vorgeworfen, dass ich sie betr�gen w�rde, hat wie eine Furie herumgetobt und es irgendwie geschafft, mir ihren Golfschl�ger �ber den Sch�del zu ziehen."

Er schwieg erneut, er sp�rte, dass Hollis Hand liebevoll �ber seinen Hinterkopf strich. Vorsichtig legte er seine Finger �ber ihre und ermunterte sie, unter den Haaren auf Wanderschaft zu gehen, bis sie die Konturen der Narbe entdeckten. Langsam atmete der Agent aus und dr�ckte Hollis einen sanften Kuss auf die Nasenspitze. Noch nie hatte er jemandem von diesem Tag erz�hlt, auch wenn die meisten seiner Bekannten dar�ber Bescheid wussten. Um die Golfschl�gerattacke rankten sich mittlerweile eine Menge Mythen, und vermutlich entsprach nicht einmal die H�lfte von ihnen auch nur ansatzweise der Wahrheit.

Der Silberfuchs wandte sich erneut dem warmen, vertrauten K�rper an seiner Seite zu. Im gleichen Moment fiel ihm unpassenderweise ein, dass er seine Thromboseprophylaxe beinahe schon wieder vergessen h�tte. Allerdings war er viel zu m�de, um noch einmal ins Badezimmer zu humpeln - und er wusste, dass Hollis sich ein wenig vor dem Anblick gruselte. Abgesehen davon war es ihm entschieden zu unromantisch, sich jetzt einfach von ihr wegzudrehen. Also beschloss er, zu warten, bis sie eingeschlafen war, dann w�rde sie hoffentlich nichts davon mitbekommen. Gen�sslich kuschelte er sich an sie und fuhr mit der Zunge �ber ihre Brust - soweit sie nicht von Verbandsmaterial bedeckt war. "Und du?" fragte er leise, w�hrend seine Lippen mit K�ssen besch�ftigt waren. "Warum hat eine liebevolle Frau wie du keine Kinder?"




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 27.03.09, 17:21  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Das kribbelnde Verlangen, mehr als nur zu kuscheln, wuchs aller Vernunft zum Trotz und Hollis Atem wurde durch seine verf�hrerischen Ber�hrungen automatisch schneller. Seine Worte hatten ihr gezeigt, dass das Eis zwischen ihnen immer mehr zu tauen begonnen hatte und sie sich in jeglicher Hinsicht n�her als vor �ber einem Jahr waren. Trotzdem hob sie erschrocken den Kopf und sah ihn verunsichert an. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, dass die Sprache auf sie im Zusammenhang mit Kindern zur�ck kam. Die Versuchung, ihm erneut auszuweichen war gro� und die Angst, dar�ber zu sprechen noch gr��er. Doch sie hatten mittlerweile eine Vertrautheit erreicht, an die sie nie zu hoffen gewagt hatte. Eine Vertrautheit, die sie durch ihr Schweigen nicht gef�hrden durfte. Gibbs� Blick ausweichend vergrub die blonde Frau das Gesicht an seiner Schulter und sp�rte wie Tr�nen in ihr aufstiegen. Sie wollte nicht weinen, nicht schon wieder und schon gar nicht in seiner N�he. Aber der Schutzpanzer, den sie all die Jahre um sich herum aufgebaut hatte, war alt und br�chig geworden. Shanias Anwesenheit und Dustins Anrufe hatten ihm unreparierbare Risse verpasst. Risse, die ihn zu zersprengen drohten und ihr verdeutlichten wie tief der Schmerz noch immer sa�.

�Die Frage war nie von Bedeutung, d-denn i-ich kann keine Kinder mehr bekommen�, begann sie stockend zu fl�stern und verschluckte den Rest des Satzes in einem Schluchzen. Wie schon so oft in ihrem Leben verfluchte sie sich daf�r. Sie verfluchte sich f�r die Entscheidung schwanger nach Somalia zur�ckgegangen zu sein. Daf�r, dass sie dieses Risiko auf sich genommen hatte und damit f�r den Tod ihre ungeborenen Kindes verantwortlich war. Bisher war es einfach gewesen zu verdr�ngen und nicht dar�ber nachzudenken, aber seit ein paar Wochen waren die alten Schuldgef�hle wieder da. Die Schuld und auch der Wunsch nach etwas eigenem, nach einem kleinen Menschen der in einem h�tte weiterleben k�nnen. Sie vergrub das Gesicht immer fester an Jethros Hals und vermied aufzublicken. Ihre H�nde wanderten ruhelos suchend �ber seinen K�rper und sie wollte das fortsetzen, womit sie schon am Morgen versucht hatte zu vergessen. Der schwache Versuch Trost zu finden und keine Antworten geben zu m�ssen.



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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 27.03.09, 18:10  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Liebevoll wanderten die H�nde des Agenten �ber den zitternden K�rper in seinen Armen. Er wusste nur zu gut, wie Hollis sich f�hlte, auch er selbst hatte seine schmerzhaften Erinnerungen lange Zeit erfolgreich verdr�ngt. Doch er wusste auch, dass es auf Dauer nichts half - und das es manchmal leichter wurde, wenn man die Erinnerungen teilte. Er sp�rte, dass sie sich Vorw�rfe machte, auch wenn er nicht wusste, warum.

"Nicht mehr, Holly?" raunte er sanft, aber unnachgiebig in ihr Ohr. "Was ist passiert? Was hast du getan, das du dir selbst nicht verzeihen kannst? Und glaub mir, ich wei�, wie du dich f�hlst..." Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und atmete langsam ein und aus, ehe er weitersprach. "Es wird nicht besser, wenn du dir nicht selbst nicht vergeben kannst. Dinge passieren. Schreckliche Dinge. Dinge, die nie geschehen d�rften. Aber sie geschehen - und sie werden sich nicht mehr �ndern. Egal, du damit klarkommst oder nicht." Er schwieg erneut, weil ihn die Erinnerung an den schrecklichsten Sommer seines Lebens �berw�ltigte.

Was auch immer in Hollis Vergangenheit geschehen war, Jethro musste zugeben, dass sie es zumindest �u�erlich besser verkraftet hatte als er. Weder war sie zu einem verbitterten, knurrigen Bastard geworden noch hatte sie irgendwelche Ex-M�nner. Doch trotz allem hatte sie es noch nicht �berwunden - vielleicht war es nicht nur f�r ihn selbst Zeit, sich der Vergangenheit zu stellen.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 27.03.09, 20:08  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Verzweifelt krallte sie ihre H�nde in seinen R�cken und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Doch das war leichter gesagt als getan. Es funktionierte nicht. Sie konnte nicht aufh�ren zu weinen und sie konnte ihm auch nicht sagen was geschehen war. �Jethro, es tut mir leid. Ich kann nicht - noch nicht�, war alles was sie hervorbrachte w�hrend ihr noch immer Tr�nen �ber das Gesicht liefen. Sie brauchte noch eine Weile bevor sie schniefend aufblickte und es schaffte ein winziges L�cheln zu Stande zu bringen. �Gibt es nicht so einen bl�den Spruch �Was uns nicht umbringt, macht uns st�rker�? Du hast irgendwann einmal gesagt, dass es Dinge in Deinem Leben gibt, auf die du nicht sonderlich stolz bist, die gibt es auch in meinem.� Sie lachte leise auf. �Es ist erschreckend wie �hnlich wir uns in gewisser Weise sind. Man macht Fehler, schafft es sie zu verdr�ngen und bereut sie Jahre sp�ter.�

Vorsichtig schob sie sich in eine bequemere Position und zog die Decke enger um sich. Sie verfluchte ihren Gesundheitszustand. Es h�tte alles so einfach sein k�nnen. Eine durch liebte Nacht ohne Fragen und ohne Antworten. Doch statt dessen lagen sie hier und k�mpften gegen schmerzliche Erinnerungen. Noch einmal schob sie sich nach oben, gab ihm einen z�rtlichen Kuss und kuschelte sich gem�tlich an seine Seite. �Lass uns schlafen. Morgen wird wieder ein anstrengender Tag und wer kann schon wissen, wann uns der kleine lebende Wecker morgen fr�h aus den Federn wirft.�



[editiert: 27.03.09, 20:08 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 27.03.09, 22:44  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs blieb ruhig liegen und strich Hollis z�rtlich �ber den R�cken. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper, als ihre Finger tiefe Furchen durch Ethans Hinterlassenschaften zogen. Er hielt sie einfach nur fest und streichelte die blonde Frau, bis sie sich langsam beruhigte. Liebevoll betrachtete er das verheulte Gesicht und f�hlte sich unweigerlich an sich selbst erinnert. Wie oft hatte er selbst so dagelegen? Er hatte es nie gez�hlt, genauso wenig wie die anderen N�chte, in denen er keine Tr�nen mehr �brig gehabt hatte. N�chte, in denen er entweder schlaflos dagelegen oder seinen Kummer im Alkohol ertr�nkt hatte. Und den Gro�teil der verbleibenen N�chte hatte er damit verbracht, im Keller am Boot zu bauen.

"Und du wirfst mir vor, dich aus meinem Leben auszuschlie�en," fl�sterte der Agent liebevoll, als Hollis schlie�lich eingeschlafen war. "Oh Holly, wer hat dir nur so wehgetan?" Sanft k�sste er ihr Haar und schob sich anschlie�end behautsam aus ihrer Umarmung, ohne sie dabei aufzuwecken. Er wagte es nicht, das Licht anzuschalten, daher tastete er im Schein der Kerze nach seinen Medikamenten und brachte den st�renden Pieks rasch hinter sich. Anschlie�end l�schte er sorgf�ltig die Kerze und kuschelte sich erneut zu Hollis unter die Decke.

Ihr Schlaf war unruhig, ihre H�nde tasteten umher und es w�rde nicht lange dauern, bis sie erwachte. Vorsichtig schob der Agent sich wieder nah an sie, und als die H�nde gefunden hatten, was sie suchten, kam auch der Rest des K�rpers wieder zur Ruhe. W�hrend ihr Kopf auf seiner Brust ruhte, gab Jethro sich erneut den Erinnerungen hin, ehe auch er schlie�lich tief und fest einschlief.




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New PostErstellt: 28.03.09, 13:24  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Gegen f�nf Uhr morgens wachte Hollis auf. Sie hatte erneut eine unruhige Nacht hinter sich. Ihr tat alles weh und sie f�hlte sich wie ger�dert. Jethro lag ruhig schlafen auf dem Bauch. Einen Arm fest um ihre Taille gelegt und den Kopf an ihrer Brust vergraben. Ein sch�nes Gef�hl, sogar im Schlaf von ihm gehalten zu werden. Trotzdem schob sie sich vorsichtig unter ihm hervor und schlich leise aus dem Schlafzimmer. Im Flur lauschte sie in Richtung Kinderzimmer und machte sich dann auf den Weg ins Bad. Kaum das sie kurz darauf zur�ck war und neben ihrem Freund wieder unter die warme Decke gekrochen war, h�rte sie trippelnde Ger�usche im Flur. Dann stand auch schon Shania mit Pedro unter dem Arm im Raum. �Ich kann nicht mehr schlafen und habe Angst alleine�, erz�hlte die Kleine schniefend und dr�ckte ihren Pl�schhund ganz fest an die Brust.

Schmunzelnd winkte Hollis das M�dchen zu sich und lie� sie zu sich ins�Bett krabbeln. Flink war Shania �ber sie hinweg geklettert und in die Bettritze gerutscht. Gl�cklich gab�die Kleine�ihr einen Kuss auf die Wange und kuschelte sich fest an ihre Schulter. Dann dauerte es nicht lange und Shania war zwischen ihnen eingeschlafen. Hollis brauchte jedoch noch eine Weile bis sie wieder in den Schlaf fand. Sie lauschte den gleichm��igen Atemz�gen der Schlafenden und genoss ihre N�he. Jethro w�rde Augen machen, wenn er aufwachte und mitbekam, dass sie Besuch bekommen hatten. Sie freute sich schon jetzt auf sein Gesicht.



[editiert: 28.03.09, 13:27 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 28.03.09, 17:50  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs erwachte, als Hollis sich aus seiner Umarmung stahl, doch er r�hrte sich nicht. Im Halbschlaf registrierte er noch, dass sie zur�ckkehrte und Shania sich pl�tzlich an ihn kuschelte, doch er war zu m�de, um darauf zu reagieren.

Erst zwei Stunden sp�ter wurde er erneut geweckt. Shania war mittlerweile putzmunter und konnte ihre Ungeduld �ber die M�digkeit der Erwachsenen kaum bez�hmen. "Na, wen haben wir denn da?" brummte der Agent heiser. "Guten Morgen, kleine Maus!" Shania quiekte vor Begeisterung und st�rzte sich auf der Stelle auf ihn. "Langsam, langsam..." wehrte Jethro diesen �berfall ab und hob die Kleine aus dem Bett. Hollis war offensichtlich erneut eingeschlafen, und er dr�ckte ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange, ehe er langsam aufstand. Er griff nach einem T-Shirt und seinen Kr�cken und machte sich gemeinsam mit Shania auf den Weg in die K�che, wo er als allererstes die Kaffeemaschine in Gang setzte. Ein Blick in den K�hlschrank verriet ihm, dass Hollis ausreichend eingekauft hatte, um etwa drei Fr�hst�ckstische zu best�cken.

Er beschr�nkte sich dennoch auf einen und deckte mit Shanias Hilfe rasch ein. Nachdem er auch Brot, Butter, zwei Marmeladensorten und etwas Wurst und K�se h�bsch auf dem Tisch angerichtet hatte, �berlie� er der Kleinen die Aufsicht �ber die Kaffeemaschine und verschwand im Bad, um sich seiner Morgentoilette zu widmen.




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Tobias Fornell
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New PostErstellt: 28.03.09, 19:02  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen


Tobias Fornell


Er war heute fr�h ins B�ro gefahren, um zu kl�ren, ob der Verteidiger von Mrs. Mondego alle Unterlagen zusammen hatte, die er brauchte und bereits auf dem Weg nach Washington war, doch es sah so aus als lie�en sich die mexikanischen Beh�rden Zeit mit der �bergabe der Dokumente.
Auch in der Beschattung Finchs gab es keine nennenswerten Fortschritte.
Allein in einer Hinsicht konnte er also bisher heute einen Erfolg bezeichnen, denn der Staatsanwalt, der die Untersuchung gegen Maria f�hren w�rde, hatte seinem Anliegen zugestimmt, dass Shania Mondego zusammen mit ihren momentanen Pflegeeltern ihre Mutter besuchen konnte, wenn die beiden auch nur unter Aufsicht eines Vollzugsbeamten zusammentreffen durften - immerhin galt Maria als Drogendealerin und kein Staatsanwalt w�rde ein kleines Kind mit einem Dealer allein lassen, selbst wenn es Mutter und Tochter waren.
Staatsanw�ltin Ross war als einzige zwar vom FBI eingeweiht, dass es sich bei der Verfolgung Mondegos um eine Scheinanklage handelte, doch um dieses Bild Marias als Drogendealerin aufrecht zu erhalten - und Verteidigungsanw�lte wie John Evans neigten dazu, soetwas herauszukriegen wenn etwas an diesem Bild nicht stimmte - musste eben in den sauren Apfel gebissen werden und das Treffen beaufsichtigt werden.

Tobias war sich zwar nicht sicher, ob Jethro schon wach war, aber je fr�her sein Freund und dessen Familie auf Zeit sich auf einen Besuch am heutigen Nachmittag einrichten konnten, desto besser. Also w�hlte er etwa um halb 8 Gibbs' Nummer.







[editiert: 28.03.09, 19:02 von Tobias Fornell]
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New PostErstellt: 28.03.09, 19:32  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro stellte gerade das Wasser in der Dusche ab, als er das vertraute Klingeln seines Handys h�rte. Rasch schlang er das Handtuch um seine H�ften, griff nach den Kr�cken und hastete die Treppen herunter. Warum zum Teufel konnte er sich nicht auch mal angew�hnen, das Ding in Reichweite zu behalten?!

Ohne einen Blick auf das Display zu werfen, nahm er das Gespr�ch an. "Ja, Gibbs!" "Guten Morgen, Klumpfu�," erklang die am�sierte Stimme von Tobias Fornell am anderen Ende. "Bist du schon wach, oder st�re ich gerade deine fr�hmorgendlichen Aktivit�ten?" Jethro h�pfte in die K�che und goss sich einen Kaffee ein, ehe er antwortete. "Du wei�t, dass du mich jederzeit anrufen kannst, wenn es etwas Neues gibt. Also schie� los." Trotz der Aussicht auf einen hei�en Kaffee war der Chefermittler um diese Tageszeit noch weniger gespr�chig als sonst, wobei Tobias ohnehin nicht viel anderes von ihm gewohnt war. Der FBI- Agent neigte ebenfalls nicht zu �berfl�ssigen Redeschw�llen.

"Ich habe mit der Staatsanw�ltin telefoniert," erkl�rte Fornell. "Ihr - oder besser gesagt die Kleine - habt eine Besuchserlaubnis im Frauenknast. Shania darf ihre Mutter eine halbe Stunde lang besuchen, wenn auch nur unter Aufsicht." "Unter Aufsicht?!" polterte Jethro w�tend los. "Was soll denn der Mist schon wieder, glauben die etwa,..." "Beruhige dich, alter Mann," unterbrach ihn Fornell. "Es ist nicht auf meinem Mist gewachsen, und du wei�t genauso gut wie ich, wie die Regeln f�r Dealer sind. Ihr beide solltet euch ebenfalls besser auf eine Leibesvisitation gefasst machen - meine G�te, Jethro, tu nicht so, als w�re das deine erste Drogenermittlung!" Der Silberfuchs knurrte etwas unverst�ndliches in den H�rer und nahm einen tiefen Schluck Kaffee. "Danke, Tobias," brummte er m�rrisch, ehe er auflegte.

Er blickte zu Shania her�ber, die mittlerweile am K�chentisch sa� und das Gespr�ch aufmerksam verfolgt hatte.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 28.03.09, 22:15  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Im Halbschlaf tastete Hollis� Hand zur Seite und griff ins Leere. Das Bett neben ihr war leer und ihre zwei Schlafgef�hrten scheinbar schon seit einer Weile munter. Verschlafen schwang sie die Beine aus dem Bett und blieb einen Moment auf der Kante sitzen. Nachdem Shania zu ihnen ins Bett gekrochen war, war sie noch einmal so fest eingeschlafen, dass ihr Kreislauf eine Weile brauchte um in Gang zu kommen. Auf Hawaii hatte sie ihren Blutdruck bei solchen Attacken meist mit einer allmorgendlichen Joggingrunde auf Trab gebrachte, doch hier w�rde wohl ein guter, starker Kaffee ausreichen m�ssen. Rasch warf sie sich etwas �ber und folgte dem verf�hrerischen Duft des Leben erweckenden Elixiers. Vom Flur aus h�rte sie Jethro mit jemanden telefonieren und betrat kurz nachdem er aufgelegt hatte in die K�che. �Hallo S��e�, begr��te sie die Kleine und strich ihr �bers Haar, bevor sie Jethro einen Guten-Morgen-Kuss gab. Ihre Hand wanderte unauff�llig frech auf seinen Hintern, bevor sie ihm mit einem grinsenden Blick zufl�sterte: �Schickes Handtuch. Tr�gst du das auch mal, wenn wir wieder alleine sind?� Dann zog Hollis ihre Hand zur�ck und legte sie streichelnd auf seinen R�cken. �War das gerade Tobias?�

Bevor Gibbs jedoch reagieren und etwas erwidern konnte, war Shania neben ihnen und wollte aufgeregt wissen: �War das Emilys Daddy?�



[editiert: 29.03.09, 10:04 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 28.03.09, 22:48  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

OOC: Ich guck bei Gelegenheit mal nach, wie dieser Frauenknast denn nun eigentlich hei�t

Der Silberfuchs blickte einen Moment irritiert zwischen den beiden Frauen hin und her. "Ja," antwortete er dann. "Das Tobias, und er hat gute Neuigkeiten." Er grinste und genoss die Neugier auf ihren Gesichtern. Vor allem Shania drohte vor Neugier fast zu platzen, und auch Hollis schien auf einmal �berraschend munter. Dabei hatte sie noch gar keinen Kaffee getrunken... Jethros Grinsen wurde immer breiter, bis Hollis' Hand auf seinem R�cken sehr deutlich machte, dass weiteres Auf-Die-Folter-Spannen keine gute Idee war.

"Nach dem Fr�hst�ck machen wir einen kleinen Ausflug nach Virginia", verk�ndete er schlie�lich. "Wir gehen deine Mom besuchen, Shania." Die Jubelschreie des M�dchens machten ein Weitersprechen unm�glich, sie quietsche und h�pfte vor Freude auf und ab, ehe sie dem Agenten aus dem Stand auf den Arm sprang.

"Langsam, langsam," lachte Jethro, w�hrend er sie so gut es ging herumschwenkte. Da er beide H�nde brauchte, um sie festzuhalten, konnte er nur auf einem Fu� stehen, was seine Bewegungsfreiheit stark einschr�nkte. Dennoch reichte es, um das nur lose umgeschlungene Handtuch zu Boden rutschen zu lassen. Grinsend �bergab der Agent Shania an Hollis und hob es seelenruhig wieder auf. Nachdem Hollis die Kleine wieder auf dem Boden abgesetzt hatte und Shania vor Freude quietschend nach oben st�rmte, umarmte der Agent seine Freundin und zog sie fest an sich. Das Handtuch hielt er noch immer in der Hand, ohne es erneut um die H�ften zu schlingen. "Guten Morgen, meine S��e. Um auf deine Frage zur�ck zu kommen: wenn du willst, trage ich das Ding gern auch, wenn wir allein sind. Man kann es n�mlich unbeschreiblich schnell loswerden..." Seine Kehle lie� ein einladendes, z�rtliches Grollen h�ren, das nur allzu deutlich unterstrich, was Klein- Gibbs ebenfalls eindringlich forderte...




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New PostErstellt: 28.03.09, 23:21  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis� Hand rutschte wieder an die Stelle der morgigen Begr��ung und erwiderte seine Z�rtlichkeiten. �Ich komme auf jeden Fall auf das Angebot zur�ck�, fl�sterte sie ihm verf�hrerisch zu und genoss das angenehme, erwartungsvolle Kribbeln das sie ergriff. Ihr Blick wanderte anz�glich grinsend an ihm herunter zu seinem sich langsam bewaldeten besten St�ck. Dann blickte sie wieder auf und nahm ihm das Handtuch aus der Hand. �Wir werden uns aber wohl leider noch ein bisschen gedulden m�ssen.� Ihre Augen hielten seine gefangen und bedacht langsam streifte sie mit der Handfl�che �ber seine Haut. Seine Erregung war un�bersehbar und gerade noch rechtzeitig bevor Shania polternd das Ende der Treppe erreichte, legte sie das Handtuch zur�ck um seine H�fte.

�Ich habe nur schnell Pedro geholt. Er muss doch unbedingt mitkommen�, schnatterte die Kleine aufgeregt drauf los und bekam vom leisen Kichern der Erwachsenen gar nichts mit. �Du solltest dich besser anziehen gehen�, bemerkte Hollis noch immer feixend und l�ste sich als Erste aus der Umarmung. Dann schenkte sie Shania eine Milch ein und holte sich einen Kaffee.



[editiert: 29.03.09, 10:04 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 29.03.09, 00:16  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro erwiderte Hollis' verf�hrerisches Grinsen. "Bist du sicher?" fragte er leise. "Meinst du nicht, dass du mir besser dabei helfen solltest?" Seine blauen Augen sprachen B�nde, als sich beide neben Shania am Fr�hst�ckstisch niederlie�en. Dcoh w�hrend sich die Kleine hei�hungrig auf Brot und Marmelade st�rzte, hatten die beiden ERwachsenen nur Augen f�reinander.

"Jethro, ist dir nicht kalt?" fragte Shania pl�tzlich besorgt, als sie einen Anflug von G�nsehaut auf der Schulter des Chefermittlers zu erkennen glaubte. "Nein," grinste der Agent breit, ohne den Blick von Hollis abzuwenden. "Aber vielleicht sollte ich mir wirklich etwas anziehen. Bleibst du noch ein bisschen hier in der K�che? Du siehst so aus, als h�ttest du gro�en Hunger!" "Ja," nickte die Kleine. "Du nicht?" "Nein," sch�ttelte der Ermittler den Kopf. "Aber du hast doch noch fast gar nichts gegessen!!" protestierte Shania so emp�rt, dass es Gibbs unweigerlich an seine erste Ex-Frau erinnerte. "Und warum kommt Holly mit?" fragte die Kleine weiter, als die blonde Frau sich ebenfalls erhob. "Kannst du dich noch nicht allein anziehen? Sogar ich kann das, und zwar schon lange!"

Der Silberfuchs musste sich beherrschen, um nicht auf der Stelle loszuprusten. "Nat�rlich kann ich mich allein anziehen," versicherte er. "Aber ich brauche ein paar Sachen, die im Schrank ganz oben liegen, und ich kann im Moment nicht auf den Stuhl steigen, um sie herunter zu holen. Au�erdem... au�erdem muss ich meine R�cken noch mit einer Salbe einschmieren, da komme ich allein ganz schlecht hin. Iss in Ruhe auf, Shania, so viel du magst. Okay?" Die Kleine nickte und grinste. "Pedro hat auch noch ganz viel Hunger!" "Das ist sehr gut!" lobte JEthro. "Er muss ja schlie�lich auch fit sein, wenn wir deine Mama heute nachmittag besuchen." Nachdem sichergestellt war, dass Shania in der K�che noch eine Weile besch�ftigt war, verschwand JEthro rasch im Schlafzimmer. Hollis folgte ihm und schloss kichernd die T�r ab.

"Bist du immer noch sicher, dass ich das Handtuch tragen soll?" fragte der Silberfuchs grinsend, w�hrend er vor dem Bett stehen blieb. Hollis antwortete nicht, sie trat neben ihm und nahm ihm den Stoff schweigend aus der Hand. Auch sie hielt es nicht l�nger aus und entledigte sich rasch der wenigen Kleidungsst�cke, die sie nach dem Aufstehen �bergestreift hatte. Einen Moment lang standen beide voreinander und saugten die N�he des anderen in sich auf. Unwirsch stie� Jethro schlie�lich die Kr�cke zur Seite und lie� sich auf das Bett sinken. Seine freie Hand umschloss Hollis' H�fte und zog sie mit sich auf die Matratze.

Keuchend vor unterdr�ckter Lust suchten die Lippen des Agenten die sanftweiche Haut seiner Partnerin. Eine Spur von K�ssen �berzog ihren K�rper, bis seine Zunge gefunden hatte, was sie suchte. Verspielt umkreiste er ihre Brustwarzen, leckte und saugte und biss unendlich sanft hinein. Seine H�nde begaben sich ebenfalls auf Wanderschaft, die linke liebkoste ihren Nacken und Haaransatz und trieb Hollis sanfte Schauer �ber den R�cken. Die rechte Hand wanderte rasch tiefer, von der Brust �ber ihren Bauchnabel bis zu ihren Pobacken. Von dort aus wanderte sie weiter, immer tiefer, bis sie die Innenseite ihrer Oberschenkel erreicht hatte. Hollis keuchte, seine Ber�hrungen erregten sie bis in die Haarspitzen und jagten einen Schauer nach dem anderen durch ihren K�rper. Und dabei hatte Jethro ihren eigentlichen Intimbereich noch nicht einmal ber�hrt. Sie sp�rte, wie ausgehungert sie war, wie ihre Sinne seine Erregung wie ein Schwamm aufsaugten.

Sie schrie leise auf, als die Finger vom Oberschenkel h�her wanderten. Geschickt und fordernd erforschten sie das dunkle Terrain, bereit, ihr an den richtigen Stellen Lust zu verschaffen. Hollis schrie erneut auf, als seine Finger in sie eindrangen und begannen, auch die Innenseite ihrer empfindlichen Regionen zu erkunden. Sie f�hlte sich, als w�rde ihr gesamter K�rper in Flammen stehen, jede noch so feinste Ber�hrung nahm sie geradezu �berdeutlich wahr. Sie sp�rte, wie seine Erektion hart gegen ihr Bein presste, und mit einem letzten Willensakt �berzeugte Hollis ihre H�nde, nach dem pulsierenden St�ck zu greifen.

Jethro st�hnte, als Hollis das "Ferkelchen" ohne Vorwarnung mit festem Griff fasste. Der Schwei� rann ihm �ber die Stirn, und er wusste, dass er seiner Erregung nicht mehr lange standhalten konnte. Doch Hollis H�nde kannten keine Gnade, sie reizten ihn bis zum �u�ersten, bis er glaubte, jeden Moment platzen zu m�ssen und vor Schmerz und Lust aufschrie. Dann endlich gab sie ihn frei, und in einer einzigen, fl�ssigen Bewegung glitten die beiden schwei�nassen K�rper �bereinander. Hollis schrie auf, als er hart in sie eindrang, Jethro st�hnte, als ihre feuchte Dunkelheit ihn freudig empfing. Er sp�rte, wie ihre H�nde sich in seinen R�cken krallten, ihn anfeuerten und seinen Rhythmus steuerten. Seine St��e wurden tiefer und schneller, bis Hollis vor Lust aufschrie und �ber die Klippe st�rzte. Einen Wimpernschlag sp�ter entlud sich auch seine eigene Erregung und schleuderte ihn in Richtung Unsterblichkeit. Ein Zittern �berlief beide K�rper, die undendlich langsam auf die Kissen sanken. Ersch�pft und keuchend blieben beide reglos liegen, bis Jethro in einem schwachen Anfall von Pragmatismus neben sich griff und ein d�nnes Laken �ber die vor Schwei� gl�ndenden Leiber zog.

"Holly, ich liebe dich," fl�sterte er leise in ihr Ohr. Zu mehr war er im Moment nicht in der Lage.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 29.03.09, 14:41  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Alles an ihr zitterte und Hollis war nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. In den letzten Minuten hatte sie alles um sich herum vergessen und sich einfach fallen lassen. Ein Gef�hl, das sie sich vor allem die letzten beiden Tage so sehr herbei gesehnt hatte. Das ihr half zu vergessen und sich gleichzeitig zu finden.

�Ich dich auch und du kannst dir nicht vorstellen wie sehr�, fl�sterte sie dem ersch�pften Mann neben sich ins Ohr. Ihr Atem ging gleichm��ig schnell mit seinem und sie w�nschte sich ewig mit ihm hier liegen zu k�nnen. Doch die Zeit war knapp bemessen und so gern sie beide den Morgen im Bett verbracht h�tten, war das leider nicht m�glich. Langsam rollte sie sich wieder auf ihn, schob ein Bein zwischen seine und lie� ihre Finger z�rtlich �ber seine Lenden gleiten. �Daf�r, dass wir das aus gesundheitlichen Gr�nden eigentlich gar nicht d�rften, war es wundersch�n�, gestand sie Gibbs mit einem vertr�umten L�cheln und knabberte an seinem Kinn, bevor sie sich langsam erhob. Ihre H�nde ruhten auf seiner Brust und strichen z�rtliche �ber seinen Bauch abw�rts. �Du bleibst jetzt brav hier liegen. Das ist ein Befehl, Gunny. Denn ich bin gleich wieder da�, mit diesen Worten lie� sie die H�nde um seinen Bauchnabel und �ber sein ersch�pftes Glied nach unten gleiten, bevor sie verschw�rerisch grinsend zur T�r hinaus verschwand.

Auf dem Flur warf Hollis sich rasch ihren Pullover �ber und lauschte in das nebenan befindliche Kinderzimmer hinein. Durch einen T�rspalt konnte sie Shanias dunklen Haarschopf erkennen. Die T�r des Kleiderschrankes stand offen und vor ihr stand eine alte Pappschachtel. Das M�dchen sa� auf dem Fu�boden und spielte mit einer Soldatenpuppe. Sie war so in ihr Spiel vertieft, dass sie nichts und niemanden bemerkte. Zufrieden l�chelnd huschte Hollis schnell weiter ins Bad, machte sich frisch und war kurz darauf mit einem warmen Waschlappen zur�ck im Schlafzimmer. Sie schloss die T�r hinter sich und ging zur�ck zum Bett. Sie war so unendlich gl�cklich und wollte das Spiel nicht so schnell beenden. Seinen skeptisch erwartungsvoller Blick quittierte sie mit einem verf�hrerischen L�cheln bevor sie seine Oberschenkel massierte und seinen kleinen Mann sanft zu waschen begann. Ihre H�nde schafften es ihm ein�St�hnen zu entlocken und seine Sinne frisch durcheinander zu bringen. Doch bevor sie sich beide erneut in Zeit und Raum verlieren konnten, gab sie ihm einen Kuss und stand endg�ltig auf. Nach einem kurzen Blick auf den Verband unter ihrem Arm zog sie sich komplett an und legte Gibbs� Sachen auf einen Stuhl. �Shania ist im Kinderzimmer und spielt mit einer Miniausgabe von dir, Gunny. Keine Ahnung wo sie die Soldatenpuppe her hat.� Sie zwinkerte ihm zu. �Bevor sie aber doch noch zu dr�ngeln beginnt und hier herein gest�rzt kommt, sollten wir uns lieber fertig machen.�



[editiert: 29.03.09, 14:44 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 29.03.09, 18:58  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

�chzend rollte der Agent sich auf die Seite. Hollis liebevolle Reinigung hatte seine Lebensgeister schlagartig zur�ckkehren lassen, und das frisch ges�uberte K�rperteil meldete bereits wieder erneute W�nsche an. Doch Jethro wusste, dass ihnen keinen Zeit blieb, also stand er rasch auf, ehe Hollis ihn noch mehr in den Wahnsinn treiben w�rde. "Danke f�r die F�rsorge," murmelte er in ihr Ohr, w�hrend er rasch ein T-Shirt �berstreifte. "Aber ich bin so verschwitzt, so m�chte ich �berhaupt nirgendwo auftauchen. Auch wenn es eine eventuelle Leibesvisitation vielleicht stark verk�rzen w�rde, m�chte ich das weder deiner noch meiner Nase antun. Ich gehe noch mal eben schnell duschen, keine Sorge, ich brauche nicht lange."

Tats�chlich war er nicht mal zwei Minuten sp�ter erfrischt und sauber wieder zur�ck und begann, sich anzukleiden. "Die Puppe stammt von Kelly," erkl�rte er mit leichter Versp�tung. Eigentlich brauchte es diese Erkl�rung nicht, wo sollten Puppen in diesem Haus sonst herkommen? Doch er fuhr leise fort, weil ihn ansonsten die Erinnerungen an Kelly �berw�ltigt h�tten. "Sie war ein Geschenk von meinem damaligen Vorgesetzten, Colonel Ryan. Kelly hat sie hei� und innig geliebt... ich wei� nicht, wie oft der arme Kerl die gesammelten Prinzessinnen heiraten musste." Er kicherte leise. "Er hat jedenfalls mit Sicherheit mehr Exfrauen als ich."

Anschlie�end griff er seufzend nach den Kr�cken und machte sich langsam auf den Weg nach unten, w�hrend Hollis Shania holte. "Ts, ts, ts..., ich fahre!" grinste er, als seine Freundin den Autoschl�ssel an sich nehmen wollte. "Ich kenne den Weg, wir hatten vor ein paar Wochen einen Fall dort zu l�sen. Director Halsey wird sich sicher noch daran erinnern... - und McGee wird diesen Tag auch mit Sicherheit nicht vergessen." Er bemerkte Hollis' irritierten Blick und f�gte hinzu: "Eigentlich sollte er nur eine Befragung durchf�hren, aber die Ladies haben revoltiert und einen der Aufseher umgebracht - und Tim anschlie�end als Geisel genommen. Aber so unsicher der Kleine auch scheinen mag, in ihm steckt ein hervorragender Agent. Zumindest, wenn er einen klaren Kopf beh�lt - oder wenn es eben wirklich drauf ankommt. Ich bin froh, ihn im Team zu haben." Er startete den Wagen und lenkte ihn ruhig in Richtung Virginia State Prison.

(OOC: ich hatte noch keine Zeit zum Nachgucken, aber f�r's erste wird der Name schon reichen.)




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 29.03.09, 22:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die Fahrt dauerte auf Grund der Witterung l�nger als geplant. Einige Stra�en waren gesperrt und sie mussten mehrere Umleitungen in Kauf nehmen. Shania war v�llig �berdreht und redete in einem fort. Sie konnte es kaum erwarten ihre Mutter zu sehen. Hollis versuchte sie ein wenig mit spielen abzulenken und zu beruhigen, was ihr jedoch nur zum Teil gelang. Erst als sie das Gel�nde des Gef�ngnisses erreichten und vor dem imposanten Geb�ude standen, wurde das kleine M�dchen schlagartig still und ergriff ihre Hand.

�Ich hoffe, man nimmt uns hier vorher nicht komplett auseinander und Tobias hat uns angemeldet�, bemerkte Hollis skeptisch als sie die Anmeldung erreichten und ihre Ausweise vorzeigten. W�hrend der Beamte am Empfang sich alle Zeit der Welt lie� ihre Fotos mit ihren Gesichtern zu vergleichen, tauchte im Hintergrund eine maskuline dunkelhaarige Vollzugsbeamtin auf. �Gibt es denn so etwas. Lt. Col. Mann, so sieht man sich wieder�, begr��te die Frau sie ohne Umschweife, nickte Gibbs freundlich zu und musterte aufmerksam seine Partnerin.

Hollis wandte sich verbl�fft um und sch�ttelte lachend den Kopf. �Nein, das gibt es nicht. Susan, seit bist du denn hier?�

Die Beamtin reichte ihr die Hand und strich Shania freundlich �bers Haar. Dann klopfte sie sich auf ihr rechtes Knie und machte damit h�rbar auf eine Beinprothese aufmerksam. �Seit ich hiermit f�r die Army nicht mehr von Nutzen bin, habe ich hier die M�glichkeit gefunden den Damen der Anstalt bei Bedarf mit Schwung in den Hintern zu treten.�

�Alles klar, ich verstehe�, erwiderte Hollis grinsend und wandte sich zu Gibbs um. �Jethro, darf ich dir Army Lt. Susan Kendall vorstellen, wir waren vor meiner Zeit beim CID in der selben Einheit.�

Die dunkelhaarige Frau reichte Gibbs die Hand und griff mit festem H�ndedruck zu. �Angenehm Sie kennen zu lernen, Special Agent Gibbs. Man sagte mir, dass sie beide mit der Kleinen kommen w�rden. Wenn ich Sie dann bitten d�rfte, die reinen Routinekontrollen.� Dabei wies sie Gibbs einen Beamten zu und bat Hollis und Shania ihr zu folgen.



[editiert: 30.03.09, 17:06 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 29.03.09, 22:32  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Chefermittler l�chelte, als er die dunkelhaarige Frau musterte. Er erinnerte sich, sie bei seinem Einsatz im November bereits gesehen zu haben, doch vermutlich erinnerte sie sich nicht mehr an ihn - sie waren sich nie vorgestellt worden. Das L�cheln verschwand, als ein Beamter im Format eines Kleiderschranks sich vor ihm postierte und ihn aufforderte, ihm in den Nachbarraum zu folgen. Jethro warf Hollis einen langen Bick zu, der deutlich sagte: Pass gut auf die Kleine auf - und auf dich auch! Doch da Hollis die Dame offensichtlich gut kannte, bestand kein Grund zur Besorgnis.

Der Kleiderschrank baute sich mit schlecht gelauntem Blick vor dem Agenten auf und forderte ihn als erstes auf, das Sakko abzulegen, ehe er begann, ihn sorgf�ltig abzutasten. "Was ist das?" fragte er, als er bis zur Schiene gekommen war. "Ein B�nderriss," antwortete Jethro bem�ht geduldig. "Fr�her gab es f�r sowas mal Gipsverb�nde, heute gibt es das auch als Mehrweg- Variante." Der Beamte schien den Humor nicht wahrzunehmen. "Ausziehen!" forderte er m�rrisch. Jethro h�tte beinahe laut losgelacht, doch er setzte sich gehorsam auf den einzigen Stuhl und l�ste die Schiene. "Zufrieden?" fragte er belustigt, als er das angewiederte Gesicht des Beamten bemerkte. Wenig sp�ter hatte er den Plastikverband zur�ck und musste nur noch den Metalldetektor �ber sich ergehen lassen. Da es hier ebensowenig Beanstandungen gab wie am Inhalt seiner Jacke, konnte er schlie�lich den Visitationsraum endlich verlassen.

Shania und Hollis warteten bereits ungeduldig auf dem Flur, auch Mrs. Kendall lachte. "Bill war mal wieder �bergr�ndlich, hm?" schmunzelte sie angesichts der finsteren Mine des Agenten. "Nun denn, dann kann es ja losgehen. Ich nehme an, sie kennen die Regeln ebenfalls? Keine Ber�hrungen, keine Gegenst�nde, laut genug sprechen..." Jethro nickte. "Ich war mehr als einmal hier," erkl�rte er. "Gut," antwortete Susan. "Shania, wei�t du auch noch, was ich dir grade gesagt habe?" Die Kleine nickte. "Ich darf meiner Mama nichts geben und sie darf mir auch nichts geben. Nur ein K�sschen." Susan nickte, und die vier machten sich auf den Weg in den Besucherraum.

"Ich habe mit Susan gesprochen," raunte Hollis ihrem Freund leise zu, w�hrend sie aufmerksam die Umgebung betrachtete. "Eigentlich d�rfte Mrs. Mondego Shania nicht einmal in den Arm nehmen, aber Susan wird ein Auge zudr�cken. Daf�r f�llt die Ausgangskontrolle ein bisschen strenger aus. Aber keine Sorge, ich bleibe bei ihr - und Susan ist sehr nett zu Shania." Der Agent nickte leicht, w�hrend auch er sich aufmerksam umsah. Direktor Helsey war nirgends zu sehen, aber die G�nge waren Jethro auf unangenehme Weise vertraut. Er musste sich beherrschen, um nicht zusammen zu zucken, als an einem der Gitter pl�tzlich ein vertrautes Gesicht auftauchte - eine der Damen, die McGee damals bedroht hatten. Doch er beachtete sie nicht und folgte mit festen Schritten ihrer F�hrerin.

"Da w�ren wir," stellte Susan fest und �ffnete eine T�r. Kaum, dass Shania ihre Mutter entdeckte, waren alle Versprechen vergessen. Die Kleine quietsche auf und flog regelrecht in die ausgestreckten Arme von Mrs. Mondego. Minutenlang war nichts zu h�ren au�er dem Schluchzen von Mutter und Tochter, ehe Susan sich leise r�usperte. Verstohlen blickte Mrs. Mondego auf und lie� ihre Tochter schuldbewusst wieder auf den Boden sinken. Ein aufforderndes Nicken des Agenten lie� alle vier am Tisch Platz nehmen, w�hrend Susan sich etwas entfernt an die Wand stellte und das Geschehen aufmerksam beobachtete.




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New PostErstellt: 30.03.09, 18:20  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Shanias Mutter brauchte eine Weile bis sie sich vor lauter Aufregung gefasst und alle Fragen ihrer Tochter beantwortet hatte. Sie war sichtlich erleichtert, dass es dem kleinen M�dchen gut ging und die zwei Agenten sich ihrer angenommen hatte. Sie bedankte sich mehrfach �berschw�nglich, bis Hollis die Sprache zur�ck auf das Wesentliche brachte.

�Schon gut Sie Mrs. Mondego, Sie m�ssen sich nicht bedanken. Wir haben Shania gerne aufgenommen. Die Hauptsache ist im Moment, dass es Ihnen auch gut geht und Sie so schnell wie m�glich hier herauskommen. Alles andere ist mehr oder weniger nebens�chlich.�

�Das klingt aus Ihrem Mund so einfach, Ma�am. A-aber mein Anwalt sagt...�, dabei warf sie einen traurigen Blick zu ihrer Tochter und wurde etwas leiser. �dass es bis zum Prozess noch lange dauern kann und ich auf jeden Fall so lange in Untersuchungshaft bleiben muss. Man wirft mir Dinge vor die ich nicht getan habe. Ich wusste nicht das Ethan Drogen geschmuggelt hat. Ich habe damit nichts zu tun, das m�ssen Sie mir glauben!� Aus dem Gesicht der Mutter sprach Verzweiflung und sie ballte eine Hand zur Faust. Shanias Blick wanderte indes unruhig von einem zum anderen. Die Kleine war sichtlich durcheinander und k�mpfte mit den Tr�nen. �Mommy, musst du jetzt f�r immer hier bleiben. Das darfst du nicht. Du hast nichts B�ses gemacht�, und ehe sich die Erwachsenen versahen, war sie auch schon aufgesprungen und ihrer Mutter erneut in die Arme gerannt.

Erschrocken und ergriffen zugleich�war keiner�schnell genug in der Lage� zu reagieren. Erst�die Vollzugsbeamtin�das M�dchen aus Marias Armen nehmen wollte und Shania wie wild zu strampeln begann, griff Hollis�ein. Gemeinsam mit ihrer Mutter schafften sie es, mit viel guten Zureden die Kleine�zu beruhigen und auf ihren Platz zur�ck zu bringen. Weinende fl�chtete Shania sich auf Gibbs� Schoss und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust.

�Hollis, so geht das nicht�, bemerkte die Beamtin leise mit einem fl�chtigen Blick zu dem M�dchen �Es ist besser, wenn sich einer von Euch beiden mit der Angeklagten alleine unterh�lt und das M�dchen so lange drau�en wartet. Uhm, soviel ich mitbekommen habe, bist du nicht mehr im Dienst, also w�re es besser...�

Hollis hob verstehend die Hand und warf einen kurzen Blick zu Gibbs. �Ja, o.k. nat�rlich, Ein offizieller Bundesbeamter ist besser als eine Zivilperson. Kein Problem.�

�Versteh mich nicht falsch, es ist besser so. Wenn du willst, kann ich auch mit kommen und schicke jemand anderen rein?�, f�gte Susan hinzu und sah wie die ehemalige CID- Agentin zustimmend nickte.




[editiert: 30.03.09, 20:44 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 01.04.09, 12:22  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Ermittler nickte ebenfalls, strich Shania noch einmal �ber den Kopf und reichte sie Hollis her�ber. Beinahe im gleichen Augenblick erschien Susans Kollege in der T�r, Jethro erkannte strinrunzelnd, dass es sich um den �berkorrekten Bill handelte. Doch er lie� sich nicht davon ablenken und wandte sich wieder Maria zu, die schon wieder den Kopf zu verlieren drohte. "H�ren Sie, Mrs. Mondego," erkl�rte er ruhig und bestimmt. "Ich wei�, dass das hier mit Sicherheit nicht einfach f�r Sie ist. Aber Sie m�ssen sich jetzt konzentrieren, wir haben nicht mehr viel Zeit. Ich bin nicht ihr Anwalt, deswegen habe ich kein Recht, unbeobachtet mit ihnen zu sprechen. Aber wir werden alles unternehmen, was in unserer Macht steht, um Sie hier raus zu holen, das m�ssen Sie mir glauben."

Maria Mondego nickte unter Tr�nen. "Ich... es ist so schrecklich!! Ich wusste nichts von Ethans Gesch�ften! H�tte ich es gewusst, w�re ich nie mit ihm gegangen! Bitte, Sie m�ssen mir..." "Wir glauben Ihnen," unterbrach Jethro sie ungeduldig. Die Besuchszeit w�rde in wenigen Minuten vorbei sein, und Bill war nicht der Typ f�r Karenzminuten. "Wir kriegen das schon hin. Treffen Sie sich mit ihrem Anwalt, und unterschreiben Sie nichts, egal, was man Ihnen verspricht." Er suchte noch immer nach einer M�glichkeit, Maria mitzuteilen, warum sie nicht entlassen werden konnte. Doch sollte Bill - und damit unter Umst�nden Ethans Anwalt - erfahren, dass er mit Fornell unter einer Decke steckte und den Fall k�nstlich aufrecht erhielt, war alles verloren. Er konnte Maria nicht sagen, dass sie Fornell vertrauen musste - zumindest nicht direkt.

"Vermutlich wird auch das FBI sie verh�ren," erkl�rte er, w�hrend Bill bereits nachdr�cklich auf die Uhr sah. Jethros eigene Uhr zeigte, dass noch zwei Minuten Zeit waren, aber es war besser, sich zu diesem Zeitpunkt nicht mit dem Wachpersonal zu streiten. "Sollte Agent Fornell Sie aufsuchen, gr��en Sie ihn von mir," f�gte er hinzu. "Sie kennen ihn?!" fragte Maria verwirrt. "Mir wurde gesagt, dass er mich verh�ren will, allein beim Gedanken daran ist mir Angst und Bange geworden. Man h�rt so viel �ber die Verh�re des FBI! Ich habe Angst, Agent Gibbs! Angst um mein Leben! Verstehen Sie das?!"

Jethro nickte. "Er ist ein alter Bekannter von mir," erkl�rte er ruhig. "Ein harter Hund, wir sto�en immer wieder bei dem einen oder anderen Fall zusammen. Er kann ziemlich laut knurren, aber unter uns: sie wissen, was man �ber bellende Hunde sagt, nicht wahr?" Der ver�chtliche Ton seiner Stimme war bei den letzten Worten nicht zu �berh�ren. Maria nickte vorsichtig, Jethro war nicht sicher, ob sie ihn wirklich verstanden hatte, aber er hatte keine Zeit mehr. Bill trat einen Schritt vor, und der Ermittler erhob sich und reichte Mrs. Mondego die Hand.

"Er hat eine Tochter in Shanias Alter," f�gte er gleichzeitig hinzu. Er gab sich M�he, die Worte m�glichst belanglos klingen zu lassen und hoffte, dass Maria verstand. Ohne sich noch einmal umzudrehen, verlie� er den Raum und lie� eine sprachlose Angeklagte zur�ck, die nicht wusste, ob sie nun Hoffnung sch�pfen oder vollst�ndig verzweifeln sollte. Der Blick der Aufseherin, die sie wenige Augenblicke sp�ter abholte, schien eher f�r letzteres zu pl�dieren. "Kannten Sie den Mann?" begann Maria vorsichtig ein Gespr�ch, w�hrend sie zur Zelle zur�ckgingen. "Agent Gibbs?" lachte die Frau. "Ich glaube, den kennt hier jeder... zumindest ist er bei denen, die er verh�rt hat, au�erordentlich gef�rchtet. Ich finde, er hat wirklich etwas Unheimliches an sich. Kein Mann, dem man nachts auf der Stra�e begegnen m�chte..." Sie lachte.

"Was haben Sie getan, dass er zu Ihnen wollte?" fragte die uniformierte Frau neugierig weiter. "Ich dachte, Sie sind wegen Drogen hier - haben Sie einem Marine schlechten Stoff verkauft? Drogen fallen doch sonst gar nicht in die Zust�ndigkeit des NCIS..." Sie schloss die Zellent�r auf und ignorierte den entsetzten Blick der Gefangenen. "Na ja, das soll nicht mein Problem sein," erkl�rte sie schulterzuckend. "Das letzte Mal, als Gibbs und Fornell sich hier �ber die Zust�ndigkeiten gestritten haben, sind angeblich St�hle geflogen. Meine G�te, die zwei sind wirklich verfeindet wie Hund und Katze... Die m�ssten Sie wirklich mal zusammen erleben!" Maria Mondego blickte der Aufseherin nach und wusste nun wirklich nicht mehr, was sie denken sollte. Zum einen hatte sie einen ganz anderen Eindruck von Jethro Gibbs gewonnen, und zum anderen: wenn die beiden so verfeindet waren, woher wusste der NCIS- Agent, dass sein FBI- Kollege eine Tochter hatte? Und noch dazu, wie alt sie war?! Irgendetwas konnte hier nicht stimmen, doch Maria hatte wenig Hoffnung, dass sie es je erfahren w�rde. Seufzend lie� sie sich auf die kleine Pritsche fallen und strich z�rtlich �ber das kleine Foto, dass ihr von Shania geblieben war.

Jethro wartete vor dem Raum, bis Bill ihm gefolgt war und lie� auch die abschlie�ende Leibesvisitation mehr oder weniger widerspruchslos �ber sich ergehen. Auf eine erneute Inspektion der Schiene am Kn�chel verzichtete Bill diesmal, daf�r nahm er die Kr�cken noch genauer in Augenschein, ob dort irgendwelche verbotetenen Dinge versteckt worden waren. Schlie�lich war er zufrieden und entlie� den grauhaarigen Besucher. Hollis und Shania waren ebenfalls l�ngst fertig und warteten gemeinsam mit Susan im Foyer auf ihn.






[editiert: 01.04.09, 12:27 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 01.04.09, 19:50  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Selbst nachdem sie den Besuchsraum verlassen hatten, dauerte es noch eine ganze Weile bis Shania sich beruhigt hatte. Erst Hollis� Aussicht auf eine �berraschung und ein Malheft von Susan schafften es sie abzulenken und erm�glichte den beiden Frauen ein paar Worte zu wechseln. Sie hatten sich seit einigen Jahren nicht gesehen und plauderten �ber diese und jenes. �ber Susans Job im Gef�ngnis und Hollis Zeit bei der CID. Nur als der Army Lt. auf die gemeinsame Zeit in Somalia zu sprechen kam, blockte Hollis schlagartig ab und war froh, als die Besuchszeit dem Ende entgegen ging. Kaum das sie einige Zeit im Foyer standen und Gibbs kommen sahen, war Shania auch schon zu ihm gerannt. �Hat Mommy noch was gesagt? Wann darf ich noch mal zu ihr?�, wollte die Kleine sofort von ihm wissen.

�Wie sieht es eigentlich bei dir aus mit Kindern? Warst du nicht schwanger, nachdem wir aus Somalia zur�ck waren?�, bemerkte Susan gr�belnd w�hrend sie der kleinen Mexikanerin hinterher sah. �Du und Robin, oh ja�, grinste die Beamtin. �Der Brigadier General und die junge Soldatin, eine Romanze wie aus dem Bilderbuch.� W�hrend die Vollzugsbeamtin sich an alte Zeiten erinnerte, wurde Hollis Mine ernst. Was in Susans Augen wie eine Romanze gewirkt haben musste, war f�r sie alles andere als das gewesen. �Hast du eigentlich je raus bekommen was damals in Afrika mit dem General passiert ist?� Hollis sch�ttelte fast mechanisch den Kopf und sah mit versteinertem Blick gerade aus. Innerlich hatten Susans Worte sie mehr als aufgew�hlt und es fiel ihr schwer der Frau zu antworten. �Aber wen interessieren schon die alten Geschichten. Nicht wahr?�, wechselte Susan zu Hollis� Erleichterung auf Grund ihres offensichtlichen Schweigens das Thema und wollte stattdessen wissen: �Bist du mit ihm zusammen?� Dabei warf sie einen anerkennenden Blick in Gibbs� Richtung und musterte den Agent aufmerksam. �Soweit ich mich erinnere, war er im Zuge einer Ermittlung schon mal hier und machte seinem Ruf alle Ehre. Hm, ein harter Hund und interessanter Mann w�rde ich denken.�

Nachdem Hollis sich durch Susans letzte Frage wieder etwas gefangen hatte, schaffte sie es zu l�cheln und mehr als nur zu nicken. �Ja, das ist er und ich kann mich gl�cklich sch�tzen, dass ihn kennen gelernt habe.� Dann gab sie der Beamtin ihre Handynummer und bat sie einen f�rsorglichen Blick auf Maria zu werfen, bevor sie sich, so gefasst wie m�glich, wieder zu Gibbs und Shania gesellte. "Na ihr zwei, seid ihr soweit? Ich habe Hunger und du bist bestimmt neugierig auf deine �berraschung? Wie w�re es also mit Burger King oder McDonalds?", wollte sie wissen. Dabei ging sie in die Hocke und konnte gerade so das Gleichgewicht halten, als das M�dchen st�rmisch die Arme um sie schlang.




[editiert: 01.04.09, 21:12 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 01.04.09, 20:45  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro ben�tigte all seine �berredungskunst, Shania von weiteren Fragen �ber ihre Mutter abzuhalten. Als Hollis sich n�herte, sp�rte er, wie aufgew�hlt sie war und fragte sich, �ber was die beiden Frauen wohl gesprochen haben mochten. Andererseits war ihm klar, das Hollis von sich aus dar�ber sprechen musste, alles andere war mehr oder weniger sinnlose Zeitverschwendung. Shania war mit den Mittagspl�nen einverstanden, und so hockten die drei eine halbe Stunde sp�ter vor gut gef�llten Tabletts. Insbesondere Gibbs verschlang seine Burger etwa im gleichen Tempo wie Hollis ihre Pommes, was Shania ein ehrf�hrchtiges Starren ins Gesicht zauberte.

"Und, was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Tag?" m�mmelte der Chefermittler mit vollem Mund. "Ich wollte noch mal im B�ro vorbei und sehen, ob es was Neues gibt. Aber ich sollte besser allein dort auftauchen, bevor Leon misstrauisch wird. Oh, und Ducky will mich sicher auch noch mal sehen, ich kenne doch den alten Mann... Willst du noch eine kleine Shoppingtour unternehmen oder einfach einen Nachmittag deine Ruhe haben?"




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 02.04.09, 18:23  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

��Ruhe klingt sehr verlockend, aber ich habe�, dabei strich sie Shania z�rtlich �ber die Wange, �der kleinen Maus hier, eine �berraschung versprochen. Das hei�t also, du setzt uns nachher unterwegs am Georgetown Cinema ab und wir zwei machen uns einen sch�nen Nachmittag.�

Bei dem Wort Kino begannen Shanias Augen zu leuchten und sie nickte sofort begeistert. Hollis erwiderte schmunzelnd ihren Blick und wandte sich dann zur�ck an Jethro. �K�nntest du dir von Ducky bitte frisches Verbandsmaterial mitgeben lassen? Das hei�t, insofern er so etwas vorr�tig hat. Ich glaube, dass Wechseln der Binde bekommen wir heute Abend sicherlich alleine hin. Deswegen muss ich deinen Freund nicht noch mal bel�stigen.�

Jethro nickte ihr mit vollem Mund zu und hatte einen verschmitzten Ausdruck um die Augen. Der Gedanke, Hollis einen frischen Verband anzulegen, hatte etwas verlockendes.

Nachdem sie sich jeder noch ein Eis geg�nnt hatten und Shania noch ein wenig herumgetollt war, dr�ngte Gibbs zum Aufbruch. Die Stra�en waren mittlerweile fast �berall ger�umt und erm�glichten ein schnelles Durchkommen. Auf Grund einer Umleitung mussten sie jedoch an der Stelle wo Jennifer Shepards ehemaliges Haus gestanden hatte vorbei und erreichten kurze Zeit sp�ter das Kino. Kaum dort angekommen, suchte Gibbs erst gar nicht lange nach einem Parkplatz, sondern hielt kurzerhand in der zweiten Reihe. Mit einem Kuss und einem �Bis sp�ter�, waren Hollis und Shania auch sogleich ausgestiegen und er machte sich in seinem �blich rasanten Fahrstil auf den Weg ins Hauptquartier.





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New PostErstellt: 02.04.09, 21:03  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Nachdem der Agent den Navy Yard erreicht hatte, dr�ckte er als erstes den Knopf f�r den dritten Stock. Tony und Ziva waren in einen neuen Fall verwickelt, den Vance sehr genau beobachtete. Daher konnte Ziva ihm nur sehr knapp mitteilen, dass es im Fall Mondego keine wirklichen Fortschritte gab. Gl�cklicherweise hatte Ethans Anwalt offensichtlich noch nichts von der Finte mitbekommen und ging weiter davon aus, dass das FBI eher an Maria als an seinem Mandanten interessiert war.

Nachdem der Agent seine E-Mails abgerufen hatte, machte er sich rasch auf den Weg in die Pathologie, da ihm klar war, dass er ohnehin nicht mehr herausfinden w�rde. Tony hatte in typischer DiNozzo-Manier sehr ausschweifend deutlich gemacht, dass der Direktor dem Braten nicht traute und ihre Aktivit�ten genau im Auge behielt. Lediglich McGee, den Leon auf seiner Seite glaubte, konnte hin und wieder etwas Zeit freischaufeln, und Gibbs nickte zufrieden. Unterwegs sah er auch im Forensiklabor vorbei, beruhigte Abby und genoss es, ein bisschen Zeit mit ihr zu verbringen. "Ich hab �brigens was!" erkl�rte die junge Fledermaus begeistert. "Der Test ist langwierig und kompliziert, meine Babys werden noch eine Weile brauchen, bis sie damit durch sind. Aber wenn er erfolgreich ist, kann ich die Drogen im Teddy nachweisen - und werde ver�ffentlicht!!" Sie strahlte �ber das ganze Gesicht. Jethro l�chelte ebenfalls zufrieden, er wusste, dass er sich auf Abby verlassen konnte. Wenn �berhaupt jemand etwas fand, dann sie.

Zum Schluss suchte er wie versprochen die Pathologie auf und bat Ducky um frisches Verbandszeug. Der Gerichtsmediziner nickte. "Ich dachte mir, dass du fragen w�rdest," erkl�rte er und dr�ckte Gibbs ein fertig geschn�rtes Paket in die Hand. "Hier ist alles, was ihr brauchen werdet. Wie sieht es bei dir aus?" Jethro grinste und wackelte mit einer Kr�cke. "Gut. Ich fange an, mich an die Dinger zu gew�hnen..." Ducky glaubte ihm kein Wort und konterte unger�hrt: "Das ist gut - so viel, wie du dir im Moment zumutest, wirst du sie auch noch drei Wochen l�nger tragen als �blich." Doch Gibbs lie� sich dadurch wie immer nicht im Geringsten aus der Fassung bringen, stattdessen wandte er sich zum Gehen.

"Danke, Duck!" grinste er, griff nach dem P�ckchen und h�pfte los. "Halt!" kommandierte der Pathologe und stellte sich ihm nachdr�cklich in den Weg. "Du wei�t genau, dass ich dich so noch nicht ziehen lasse. Du hast doch sowieso nur Kaffee getrunken und irgendwelches Fast Food in dich hineingestopft. Und ich werde nicht zulassen, dass du dich auf diese Weise gef�hrdest. Los, setz dich endlich wieder hin!" Der Agent verzichtete auf gr��ere Proteste, als Ducky ihm ein Medikament zur Unterst�tzung seiner Nieren verabreichte. "Das war es auch schon fast," l�chelte der Mediziner. "Ich war so frei, noch ein paar Tropfen zu organisieren, von denen nimmst du bitte alle zwei Stunden zwanzig St�ck - und wenn ich alle zwei Stunden sage, meine ich das auch - die Nachtstunden machen da keine Ausnahme. Deine letzten Blutwerte haben mir n�mlich gar nicht gefallen. Ich m�chte gern noch mal ein gro�es Blutbild machen, daher kommst du bitte morgen fr�h als erstes noch mal her, okay? Und zwar... n�chtern." Sein Blick war ernst und zeigte dem Agenten, wie wichtig ihm die Sache war.

"Wie genau definierst du n�chtern?" seufte Jethro. "So wie jeder andere Arzt auch," antwortete Ducky ruhig. "Zw�lf bis vierzehn Stunden nichts essen, kein Alkohol und... kein Kaffee. Ich empfehle dir also dringend, dich besser von Mrs. Mann herbringen zu lassen." Jethro seufzte erneut. Das konnte ja heiter werden. Jede Form von Genussmittel war verboten, stattdessen durfte er st�ndig auf die Uhr gucken, um diese d�mlichen Tropfen nicht zu vergessen. Und seine Nachtruhe konnte er damit vermutlich ebenfalls vergessen - Hollis w�rde begeistert sein... "Sonst noch was, Duck?" fragte er un�berh�rbar genervt. "Nein, Jethro - wir sehen uns morgen. Und ich merke, wenn du schummelst, glaub mir!"

Der Agent verdrehte die Augen, h�pfte in Richtung Aufzug und machte sich anschlie�end auf den Weg, Hollis und Shania vom Kino wieder abzuholen.




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New PostErstellt: 03.04.09, 10:39  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Der Kinobesuch war f�r Shania eine �berraschung und ein Abenteuer zu gleich. Bisher hatte sie so etwas noch nicht erlebt und war ganz aufgeregt, nachdem Hollis die Karten f�r einen Disneyfilm gekauft hatte. �ngstlich griff sie nach Hollis Hand als kurze Zeit sp�ter das Licht ausging und sich der Vorhang �ffnete. Erst als der Film begann, l�ste sie sich und widmete sich ihrer T�te Popcorn.

Hollis verfolgte den Film nur am Rande. Ihre Gedanken waren weit weg. Susans Fragen hatten sie emotional erneut zur�ckgeschleudert. Sie fragte sich unweigerlich, was sie verbrochen hatte, dass das Alles nach so vielen Jahren wieder hochkommen musste. Eine Romanze wie im Bilderbuch, der Satz hallte noch immer in ihren Ohren und sie sch�ttelte gedankenverloren den Kopf. In gewisser Weise war es das f�r sie damals auch, wenn ihr damaliger Freund Brigadier General Robin S. Johnson, nicht der Meinung gewesen w�re, �ber ihr Leben bestimmen zu k�nnen. Eine Erkenntnis, zu der sie leider erst viel zu sp�t gelangt war. Sie hatte sich in ihn verliebt, so kopflos, dass sie nicht dar�ber nachgedacht hatte, als er sie bat, ihn nach Afrika zu begleiten. Das war ihr Job und die Aussicht, mit ihm zusammen zu sein, war verlockend gewesen. Die Army brauchte Soldaten die den Nachschub sicherten und das Rote Kreuz unterst�tzten. Aufgaben, denen sie sich gewachsen f�hlte und bei denen sie ihm nahe sein konnte. Aufgaben, die sie nie hinterfragte bis ihr klar wurde, dass ihr Vorgesetzter und Geliebter nicht nur milit�rische Absichten in Somalia verfolgte. Erst als zwei Nachschubtrupps mit Nahrungsmitteln und Hilfsg�tern sowie ein Waffentransport innerhalb k�rzester Zeit aus dem Hinterhalt �berfallen wurden waren, war sie skeptisch geworden. Robin plante die Strecken akribisch genau. Bis kurz vor dem Aufbruch erfuhr niemand wo die Route entlang f�hren sollte. Doch trotzdem gelang den somalischen Clanmilizen jedes Mal ein erfolgreicher �berfall. Als sie Robin darauf ansprach, wich er ihr aus. Er sagte es seien ungl�ckliche Umst�nde, die man nicht vorhersehen kann und riet ihr eindringlich, sich aus seiner Planung heraus zu halten. Ein eindeutiger Befehl, der ihr deutlich machte, dass sie zu viele Fragen stellte. Fragen, die dazu f�hrten, dass sie einem dieser Trupps zugeteilt wurde und au�erhalb der sicheren Zone mit dem Konvoi in einen Hinterhalt geraten war. Erst im Nachhinein war ihr der schwache Verdacht gekommen, dass Robin sie wom�glich los werden wollte. Dass sie ihm l�stig und zu neugierig geworden war. Trotzdem wollte sie das all die Jahre nicht richtig glauben. Obwohl mittlerweile immer mehr darauf hindeutete, dass der General in Somalia eigene Ziele verfolgt hatte, wollte sie es auch jetzt nicht wahrhaben. Sie wollte nicht glauben, dass sie sich derartig in einem Menschen, den sie geliebt hatte, tget�uscht hatte.

�Holli, Holli�, riss Shania sie nach einer Ewigkeit aus den Gedanken und zog an ihrem Arm. �Das Licht ist wieder angegangen und die Leute gehen alle. Wollen wir auch? Jethro wartet bestimmt schon auf uns.� Tief durch atmend erhob sich Hollis aus dem weichen Sessel und merkte erst in diesem Moment wie steif ihre Glieder geworden waren. Peinlicher Weise konnte sie Shanias Ausf�hrungen �ber den Film nur Etappenweise folgen. Sie hoffte, dass die Kleine keine Fragen dazu stellte, denn sie hatte vom Film so gut wie gar nichts davon mitbekommen. Im Foyer angekommen, sahen sie sich suchend nach ihrem silber-grauen Taxifahrer um.




[editiert: 03.04.09, 13:10 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 03.04.09, 22:02  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

In der N�he des Kinos entdeckte er seine beiden Frauen gl�cklicherweise bereits auf dem B�rgersteig, so dass er sich nicht die M�he machen musste, einen Parkplatz zum Warten zu finden. W�hrend Hollis Shania in den Kindersitz verfrachtete, erz�hlte die Kleine ihm begeistert, wie toll es im Kino gewesen war und was f�r fantstische Abenteuer die Tiere im Film erlebt hatten. Jethro schmunzelte, lie� Hollis jedoch nicht aus den Augen. Sie wirkte abwesend und aufgew�hlt und schien vom Film nicht viel mitbekommen zu haben. Doch hier und jetzt war eindeutig der falsche Zeitpunkt, danach zu fragen.

Zu Hause angekommen, gab es ein leckeres Abendessen, was Jethro nach einem Blick auf die Uhr grinsend als "Henkersmahlzeit" bezeichnete. Bereits im Auto hatte er in einer ruhigen Minute Hollis von seinem Schicksal berichtet, auch wenn er nicht sicher war, wie viel sie davon aufgenommen hatte. Doch sie fragte nicht weiter nach und erkl�rte nur: "Dann sollte ich dich wohl besser morgen fr�h hinbringen, ohne Kaffee f�hrst du wom�glich noch gemeingef�hrlicher als sonst." Dann widmeten sich beide wieder dem Abendessen, Jethro dachte sogar tats�chlich daran, die verordneten Tropfen zu nehmen. Nach dem Essen brachte Hollis Shania ins Bett, die nach dem langen und aufregenden Tag rasch einschlief.






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New PostErstellt: 04.04.09, 14:48  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Verschlafen rieb Hollis sich die Augen und warf eine Blick auf die Uhr. Seit sie Shania ins Bett gebracht hatte, war fast eine Stunde vergangen. Sie war neben dem kleinen M�dchen eingenickt. Das Geschichtenbuch lag aufgeklappt auf ihrer Brust und zeigte, dass nicht sonderlich weit mit lesen gekommen waren. Leise schlich sie kurz darauf aus dem Zimmer und machte sich auf die Suche nach Gibbs. Da er weder in der K�che noch im Wohnzimmer zu finden war, gab es eigentlich nur eine M�glichkeit. Ein Blick in den Keller best�tigte ihre Vermutung. Sie wollte allerdings lieber nicht wissen, wie er in seinem Zustand die Treppe hinunter gekommen war. �Hallo�, rief sie von der obersten Stufe und legte die H�nde auf das Gel�nder. �Kann ich runter kommen oder st�re ich?�, fragte sie l�chelnd. Der Keller war sein Reich und sie wusste genau, wann er sich hierher zur�ckzog. Die st�ndige und unmittelbare N�he war f�r sie beide recht ungewohnt. Daher konnte sie durchaus verstehen, wenn er etwas Zeit f�r sich haben wollte. Au�erdem war sie den Nachmittag �ber kein sonderlich guter Gespr�chspartner gewesen und hatte ebenfalls etwas Abstand gebracht. Der kurze versp�tete Mittagsschlaf hatte jedoch wahre Wunder bewirkt und wieder etwas Ordnung in ihre Gedankenwelt gebracht. �Vielleicht hast du sogar ein bisschen was zu tun f�r mich. Ich hoffe nur, mir sind auf Hawaii, vor lauter Nichtstun, keine linke H�nde gewachsen�, f�gte sie lachend hinzu und sah abwartend nach unten.



[editiert: 05.04.09, 13:33 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 04.04.09, 16:41  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Schmunzelnd l�chelte der Agent die blonde Frau oben auf der Treppe an. Er rechnete es ihr hoch an, dass sie fragte, statt einfach die Treppe herunter zu kommen. "Zu tun gibt es hier immer etwas!" lachte er schlie�lich und dr�ckte ihr einen Hobel in die Hand. Ganz so freim�tig, ihr den Aufbau der "Kelly" zu �berlassen, war er alledings nicht. Sanft legte er seine H�nde �ber ihre und steuerte sie zielgericht �ber das Holz.

Keiner von beiden sprachh ein Wort, w�hrend beide die entspannende Wirkung der gleichm��igen, ruhigen Bewegungen genossen. Jethro ahnte zwar, dass er seinen kaputten Fu� mal wieder �ber Geb�hr beanspruchte, aber das war ihm in diesem Moment egal. W�hrend seine Nase dicht �ber Hollis Nacken schwebte und ihren Duft aufnahm, erinnerte er sich an ihre letzten gemeinsamen T�tigkeiten dieser Art. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, und wenn ihn nicht alles t�uschte, hatte Hollis erst viel sp�ter herausgefunden, was die "Kelly" ihm wirklich bedeutete - und nach wem sie benannt war. Damals w�re er beim besten Willen nicht in der Lage gewesen, es ihr zu erkl�ren, heute schien es eine beinahe einfache Sache zu sein. Wie so oft schweiften seine Gedanken zu seiner Tochter ab, zu ihrem lachenden Gesicht und ihren Tr�nen, als er sich das letzte Mal von ihr verabschiedet hatte.

Auch Hollis hing ihren Gedanken nach, und so unterbrach erst ein nachdr�ckliches Piepsen die Stille des Kellers. "Zeit f�r Ducky," seufzte Jethro und l�ste sich von dem warmen Frauenk�rper. Die Tropfen hatte er in weiser Vorraussicht bereits mitgebracht, als L�ffel diente ein Untersetzer, der schon Ewigkeiten im Keller verbracht zu haben schien. Hollis sch�ttelte sich bei dem Gedanken daran, ihn mit Lebensmitteln, geschweige denn Medikamenten in Kontakt zu bringen, doch Jethro wischte das staubbedeckte St�ck nur kr�ftig an einem sauberen Lappen ab und begann, die Tropfen abzuz�hlen und mit angewidertem Gesicht herunterzuschlucken.

"Wie geht es deinen Rippen?" fragte er anschlie�end, nach der er dem Pochen in seinem Fu� Tribut zollte und sich auf einem Holzbock niederlie�. "Alles in Ordnung? Soll ich dich besser jetzt gleich verarzten oder lieber morgen fr�h?" Hollsi hatte sich ebenfalls auf einem Bock niedergelassen und schwieg noch immer. "Bist du m�de?" fragte der grauhaarige Agent leise. "Was h�ltst du davon, schlafen zu gehen? Im Bett, meine ich - wobei ich vielleicht besser auf dem Sofa �bernachten sollte, damit ich dich nicht st�ndig wegen dem Schei�zeug da wecke." Er deutete mit dem Kopf in Richtung Werkbank, auf der noch immer die kleine Glasflasche stand. Und eine leise Stimme in seinem Hinterkopf erinnerte ihn daran, dass er auch seine allabendliche Prophylaxe gerade wieder einmal zu vergessen drohte.




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New PostErstellt: 04.04.09, 23:28  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Seine Frage nach der M�digkeit beantwortete Hollis mit einem herzhaften G�hnen und die andere Frage mit einem energischen Kopfsch�tteln. �Nein, du st�rst mich nicht, wenn du aufstehen musst. Ich will nicht alleine schlafen, das kommt gar nicht in Frage�, f�gte sie gespielt trotzig hinzu bevor sie aufstand und die Arme um ihn legte. �Das habe ich lange genug getan, will ich aber nie wieder tun.� Ihr Hand massierte seinen Nacken und ihr Kinn ruhte auf seinem Kopf. �Es reicht wenn wir meinen Verband morgen wechseln. Heute will ich einfach nur noch schlafen gehen. Wei�t du�, bemerkte sie nachdenklich. �obwohl wir wei� Gott noch nicht lange hier sind, w�nschte ich, wir k�nnten den ganzen Kram mit Ethan vergessen und am liebsten heute noch nach Kalifornien fliegen. Nur wir zwei, einfach die Taschen nehmen und los.�

Eine verlockende Vorstellung, von der sich Hollis mehr als nur ein paar ruhige Tage mit dem Mann den sie liebte erhoffte. Sie war an dem Punkt, an dem sie dringend Abstand brauchte, um auf andere Gedanken zu kommen. Vom Kino aus w�re es am Nachmittag nicht mehr weit bis zur Post gewesen. Sie wusste das Dustin ihr etwas schicken wollte, doch sie scheute sich davor es in Empfang zu nehmen. Vielleicht hatte er es auch noch gar nicht geschickt, sie wusste es nicht. Egal ob oder ob nicht, wenn sie nicht hier war, konnte sie seine Nachricht auch nicht erhalten.




[editiert: 05.04.09, 13:33 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 05.04.09, 00:27  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs schmunzelte. "Okay, wie du willst," grinste er und zog Hollis mit sich ins Schlafzimmer. Als beide im Bett lagen, dachte er �ber Hollis Worte nach. Er war nicht sicher, ob der Ausflug nach Kalifornien f�r ihn wirklich so eine verlockende Alternative war. Er hatte Shannons Grab seit �ber zehn Jahren nicht mehr besucht, und mit jedem Jahr war die Angst vor der R�ckkehr gr��er geworden. Er f�rchtete die alten Wunden, die dort unweigerlich wieder aufrei�en w�rden. Doch er wusste auch, dass es diesmal anders sein w�rde. Hollis w�rde an seiner Seite sein, und sie w�rde ihm helfen, mit der Trauer umzugehen.

Zu seiner Erleichterung schlief Hollis tats�chlich recht fest und wurde im Laufe der Nacht nur selten wach, wenn sein Handy ihn an die verfluchten Tropfen erinnerte. Am n�chsten Morgen knurrte sein Magen bedrohlich, und die Aussicht, keinen Kaffee trinken zu k�nnen, lie� seine Laune in sehr bedenkliche Tiefen rutschen. Dennoch riss er sich zusammen, um Hollis nicht unn�tig anzufahren. Der Verbandswechsel wurde mehr oder weniger zu einer liebevollen Kuschelei, die ihn zumindest ein bisschen bes�nftigte. Und seine Freundin hatte genug Verst�ndnis f�r seine Situation, ihn nicht unn�tig zu reizen. Selbst Shania war an diesem Morgen ungew�hnlich ruhig.

Auf dem Weg zum Hauptquartier sank Jethros Laune jedoch wieder bedenklich. Im entkoffeinierten Zustand fiel es ihm noch schwerer als sonst, Ducky an sich heranzulassen, und Leon Vance sollte ihm in diesem Zustand besser gar nicht erst �ber den Weg laufen. Der Agent wusste, dass er im Falle des Falles f�r nichts garantieren konnte. Hollis hielt kurz vor dem Navy Yard, um ihn aussteigen zu lassen. "Ruf an, wenn ich dich abholen soll!" rief sie ihm nach. "Ich komme mit dem Taxi, mach dir keine Umst�nde!" antwortete er, w�hrend er bereits auf den Eingang zumarschierte. Im gleichen Moment klingelte sein Handy.

"Ja, Gibbs?" fauchte er, ohne auf das Display zu sehen. "Aha, das ist gut. Gib dein Bestes!" kommandierte er noch, ehe er direkt wieder auflegte. Am Haupteingang hatte sein alter Bekannter Henry an diesem Morgen Dienst, der den Grauhaarigen schmunzelnd begr��te. "Ein Frohes Neues Jahr w�nsche ich noch," lachte der Wachmann. "Was ist denn mit dir passiert, war dir Weihnachten zu langweilig?" Jethro lachte ebenfalls und h�pfte ohne eine Antwort in den Fahrstuhl.

Ducky empfing seinen alten Freund wie immer in bester Laune. "Setz dich," lud er ihn ein. "Ich bin gleich f�r dich da, und ich kann dich beruhigen - es wird nicht lange dauern." Jethro nickte und begann bereits, seinen �rmel hochzukrempeln. "Hat der Verbandswechsel bei Mrs. Mann gut geklappt?" wollte der Pathologe wissen, w�hrend er den Oberarm abband und die Armbeuge desinfizierte. "Ja," brummte Gibbs und wartete ungeduldig darauf, dass Ducky endlich fertig wurde. "Es sieht gut aus, soweit ich das als medizinischer Laie beurteilen kann. Und sie hat keine Schmerzen." "Das ist gut," antwortete Ducky und l�ste die Blutstauung bereits wieder auf. Das Handy des Agenten klingelte erneut, und mittlerweile klang seine Stimme schon wesentlich freundlicher. "Das ist nicht dein Ernst!" rief er �berrascht. "Das ist gro�artig, die Kleine wird an die Decke springen vor Freude! Du bist sicher, dass das klappt?!" Er schwieg eine Weile und h�rte zu, ehe er mit einem "Danke, Tobias, du bist der Gr��te!" auflegte. Sein n�chster Blick galt Ducky.

"Duck, wie lange brauchst du, bis du mit deiner Auswertung fertig bist?" "Ich denke, bis heute Mittag," antwortete der Pathologe. "Warum ist das so wichtig?" "Nun," begann Jethro, "wenn alles in Ordung ist, spricht sicher nichts dagegen, dass Hollis und ich ein paar Tage verreisen, oder? Medikamente habe ich genug auf Vorrat, und ob ich hier herumh�nge oder woanders, d�rfte wohl keine gro�e Rolle spielen, oder?" Ducky grinste. "Wir werden sehen, JEthro. ABer ich gehe nicht davon aus, dass es Probleme geben wird."

Die n�chsten Stunden verbrachte der Agent mit allerlei Schreibkram im Hauptquartier, bis der erl�sende Anruf von Ducky kam, dass seinen Reisepl�nen nichts mehr im Wege stand. Eine Sekunde sp�ter waren Flugtickets und Unterkunft endg�ltig gebucht. Er freute sich schon darauf, die freudigen Gesichter der beiden Frauen zu sehen. Auf dem Weg zum Taxistand traf er erneut auf Henry, der gerade nach HAuse fahren wollte. "Soll ich dich ein St�ck mitnehmen?" fragte er freundlich. "Nein, danke," wehrte Gibbs ab. Er lehnte sich an die ge�ffnete T�r und plauderte eine Weile mit dem Wachmann, bis dieser erschrocken auf die Uhr sah. "Verflixt! Meine Frau wird mir die H�lle hei� machen!!" Jethro lachte und griff nach der Autot�r, um sie kr�ftig zuzuschlagen. Allerdings hatte er �bersehen, dass seine rechte Hand noch am Rahmen dieser T�r Halt suchte.

"Verdammt!!!" fluchte er, den Schmerz verzweifelt unterdr�ckend. Es gelang ihm so gerade noch, Henry davon zu �berzeugen, dass nicht viel passiert war und er beruhigt nach Hause fahren konnte. Doch ein Blick auf die stark blutenden Finger machte ihm klar, dass er schleunigst zu Ducky zur�ckkehren sollte. Ein Tag, der ohne Kaffee begann, konnte wohl nicht besser werden...

Als der Agent einige Stunden sp�ter nach Hause zur�ckkehrte, starrten Hollis und Shania ihn fassungslos an. Seine rechte Hand steckte in einem stabilen Verband, der es ihm schwer machte, selbst die Kr�cke vern�nftig zu greifen. "Was ist passiert?!" fragte Hollis entsetzt. "Autot�r," erwiderte Jethro knapp. "Aber ich habe gute Neuigkeiten." Er humpelte zu einem Stuhl, setzte sich und griff gleichzeitig nach einer Tasse Kaffee. "Tobias hat angerufen," erkl�rte er geheimnisvoll. "Im Staatsgef�ngnis von Virginia ist �berraschend ein Platz im Mutter- Kind- Programm freigeworden, und Tobias hat es irgendwie geschafft, die Familie Mondego dort unterzubringen." Es dauerte einen Moment, bis die beiden begriffen. "Hei�t das, ich darf wieder zu meiner Mom?!" schrie Shania und sprang aus dem Stand in seine Arme. "Yep, genau das hei�t das. Morgen fr�h fahren wir dich hin!" Auch Hollis verbarg ihre Freude nicht, doch der Agent konnte auch Wehmut in ihren Augen erkennen. Shania war ihr ans Herz gewachsen, und er beschloss, mit seiner anderen �berraschung bis zum Abend zu warten. Zumal das mittlerweile wohl eher zwei �berraschungen waren - und nur eine davon eine gute.

Einige Stunden sp�ter krochen die beiden Erwachsenen m�de unter die Bettdecke, nachdem sie noch einen sehr am�santen Abend mit der kleinen Mexikanerin verbracht hatten. "Holly?" murmelte Jethro, nachdem er sich sanft an sie gekuschelt hatte. "Erinnerst du dich an deine Worte von gestern? Im Keller? Was du �ber... Kalifornien gesagt hast?" Mit einem Ruck drehte die blonde Frau sich um. Sie ahnte, was folgen w�rde - immerhin wusste Gibbs offensichtlich schon l�nger, dass Shania zu ihrer Mutter zur�ckkehren konnte. "Das ist nicht dein Ernst!" entfuhr es ihr. "Doch...." schmunzelte der Agent leise. "Morgen mittag geht unser Flieger - wenn du willst." "Das fragst du noch? Nat�rlich will ich!" Hollis war unsicher, ob er wirklich ihr die Entscheidung �berlassen wollte oder ob er einfach selbst einen R�ckzieher plante.

Der Silberfuchs legte sich zur�ck und zog Hollis Kopf fest auf seine Brust. "Holly..." fl�sterte er leise, "ich will auf jeden Fall mit dir nach Kalifornien fliegen. Und ich WERDE auf jeden Fall mit dir dorthinreisen. Es ist nur so... es gibt da... noch ein Problem. " Vorsichtig hob Hollis den Kopf und blickte ihn an. "Ich wei�, dass du... dass du gewisse Dinge nicht magst," fuhr Jethro fort. "Es ist so... die Sache mit der Autot�r war nicht geplant. Ich bin Rechtsh�nder und... und ich muss nach wie vor die Prophylaxe spritzen. Das geht mit dem Verband nicht. Wenn wir hierbleiben, kann Ducky das �bernehmen, das ist kein Problem. Aber es w�rde bedeuten, dass wir fr�hestens in zwei Wochen fliegen k�nnen, eher sp�ter. Und dann bin ich vermutlich nicht mehr krankgeschrieben - ich wei� nicht, ob Leon mir Urlaub bewilligt, wenn wir einen neuen Fall bekommen."

Er schwieg einen Moment. "Die Alternative ist, dass du das �bernimmst." Er sp�rte, wie Hollis sich verspannte. "Ich wei�, dass dir das zuwider ist. Aber ich... ich wollte dich trotzdem zumindest fragen." Er hoffte, dass Hollis sp�rte, wie wichtig ihm dieser Ausflug nach Kalifornien war. "Es ist... es ist ganz einfach," erkl�rte er, um ihr klar zu machen, worauf sie sich einlie�. "Im Grunde gibt es zwei, hm, Zielregionen. Wenn du den Bauch nimmst, so wie ich es mache, musst du mit der einen Hand eine Hautfalte nehmen und mit der anderen die Spritze - und dann einfach reinstechen. Falls... falls es dir leichter f�llt, wenn du mich dabei nicht angucken musst, reicht auch das Hinterteil. Da brauchst du dich dann nicht mehr um Hautfalten oder �hnliches k�mmern, da musst du nur... reinstechen. Es tut mehr weh als am Bauch, aber ich werde mich nicht beschweren." Er schwieg und zog die schreckstarre Frau noch fester an sich. "Um genau zu sein, m�sste ich eigentlich jetzt schon wieder spritzen. Aber wenn ich morgen fr�h zu Duck fahre, wird mich das auch nicht umbringen." Er strich sanft �ber ihren R�cken. "Ich liebe dich," fl�sterte er in ihr Ohr. "Egal, wie du dich entscheidest." Er dr�ckte ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn und wartete in aller Ruhe ab, wie sie sich entscheiden w�rde.





[editiert: 07.04.09, 19:25 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 05.04.09, 14:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Das alles waren ziemlich viele Neuigkeiten auf einmal und Hollis hatte kaum die eine verarbeitetet, da gab es schon die N�chste. Die Vorfreude �ber die Reise nach Kalifornien lie� sie jedoch �ber den negativen Aspekt hinwegsehen. Sie hatte bei der Army immerhin schon ganz andere Dinge gesehen und gemeistert, dass es an ihrer kindischen Angst vor Spritzen jetzt nicht scheitern sollte. Daher nahm sie all ihre Mut zusammen und schwang die Beine aus dem Bett.

�Ich will auf gar keinen Fall noch zwei Wochen warten. Also gut�, und ohne lange nachzudenken, hatte sie auch schon sein Shirt nach oben geschoben und besagte Falten in seiner Bauchdecke geformt. Ihre Hand zitterte als sie die Spritze aufzog und zu stach. Sie sp�rte wie er zusammen zuckte und es scheinbar doch nicht ganz so Schmerz frei verlaufen war, aber er sagte nichts. Entschuldigend fuhr sie mit den Fingern �ber die verarztete Stelle und verspielte sich sogleich intensiver abw�rts. �Insofern wir das auf diese Art immer so machen k�nnen, sehe ich f�r deine weitere Prophylaxe kein Problem, ganz im Gegenteil.� Ihre H�nde wanderten auf und ab w�hrend ihr Mund den seinen suchte. �Au�erdem habe ich mich noch gar nicht f�r die �berraschung bedankt. Du schaffst es immer wieder aufs Neue mich zu verbluffen. Wann hast du das nur alles ausgeheckt?�, wollte sie fl�sternd wissen und knabberte verf�hrerisch an seinem Ohr. Es war schon sp�t und sie wussten, dass sie am n�chsten Morgen zeitig los mussten, um Shania zu ihrer Mutter zu bringen. Aber sp�ter im Flieger w�rden sie gen�gend Zeit zum schlafen finden, darum kam es auf eine Stunde fehlenden Nachtschlaf nicht�unbedingt an.




[editiert: 05.04.09, 14:02 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 05.04.09, 14:52  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs war �berrascht von ihrer schnellen Reaktion und blickte der blonden Frau verwundert hinterher, als sie so pl�tzlich aus dem Bett sprang. Er freute sich mehr �ber ihre Entscheidung, als er zeigen konnte, und der Schmerz st�rte ihn nicht weiter - da hatte er schon wesentlich schlimmeres erlebt. Und er h�tte sich selbst dann nicht beschwert, wenn Hollis weniger liebevoll ans Werk gegangen w�re.

"Hm, wenn es nach mir geht, k�nnen wir das gerne jeden Abend so machen," brummte er leise in ihr Ohr. Ihre spielenden Finger drohten ihn bereits wieder in den Wahnsinn zu treiben, und seiner Kehle entfuhr ein l�sternes, begieriges Grollen. Mit der gesunden Hand zog er Hollis fest an sich und versuchte, ihr Oberteil mit der anderen Hand abzustreifen. Das erwies sich als nicht sehr erfolgreich, so dass er die Seiten rasch wechselte und Hollis wenige Augenblicke sp�ter nackt auf ihm lag. Auch seine eigene Kleidung blieb nicht lange, wo sie war, und er wusste, dass Hollis seine Erregung sp�ren konnte.

"Ich liebe dich," hauchte er erneut in ihr Ohr, bevor er sich daran machte, ihren Hals und Nacken mit seinen Lippen zu liebkosen und z�rtlich zu bei�en. Er wanderte weiter �ber ihre Schulter und an den R�ndern des Verbandes entlang, den er am Morgen selbst angelegt hatte. Die Finger seiner gesunden Hand suchten derweil ihre Brust und kneteten sie sanft und unendlich vorsichtig. Hollis st�hnte unter seinen Ber�hrungen auf, w�hrend auch ihre H�nde sich auf Wanderschaft begaben. Ihre Finger spielten lange auf seiner Brust, bis die eine Hand geradezu unertr�glich langsam �ber seinen Bauch nach unten wanderte. Jethro schrie auf, als sie pl�tzlich gezeilt zupackte und ihn mit langsamen, aufreizenden Bewegugen unaufhaltsam ins Nirvana trieb. Doch er wollte nicht, dass ihr Spiel so schnell zu Ende ging, und als er sp�rte, dass er nicht mehr l�nger halten konnte, riss er sich in einem verzweifelten Kraftakt los.

"Langsam," keuchte er in ihr Ohr. "Nicht so hastig mit einem alten Mann!" Seine Lippen begaben sich erneut auf Wanderschaft und machten diesmal nicht auf dem Bauch halt. Hollis keuchte, als er tiefer wanderte und begann, die Innenseite ihrer Oberschenkel mit sanften, langsam fordernder werdenden K�ssen zu bedecken. Der Silberfuchs sp�rte, wie sie erzitterte, und als seine Zunge ihre empfindliche Stelle ber�hrte, gab sie einen beinahe unmenschlichen Laut von sich. Er spielte weiter im Zentrum ihrer Lust, nahm die gesunde Hand zu Hilfe, um sie gr�ndlich zu erforschen. Ihre H�nde kratzen �ber seinen R�cken, dass es schmerzte, doch er achtete nicht darauf. "Komm her!" keuchte sie schlie�lich schwei�gebadet und zog an seinen Haaren, um seinen Kopf wieder in ihre Reichweite zu bekommen. Jethros K�rper dr�hnte mittlerweile vor Erregung, er wusste, dass er sich nicht einen Moment l�nger beherrschen konnte.

Ihrem Zug folgend, glitt er �ber sie und drang in einer harten, fordernden Bewegung in die ihm freudig entgegengew�lbte Dunkelheit ein. Sein Verstand begann, komplett auszusetzen, und Hollis schien es ebenso zu ergehen. Beide st�hnten und zitterten im Rhythmus seiner St��e, die immer h�rter und tiefer vorstie�en. Immer schneller bewegten sich die beiden K�rper, bis Hollis laut aufschrie und st�hnend in die Kissen sank. Jethro ben�tigte noch einen Moment l�nger, zwei, drei St��e lang, ehe er mit einem lauten, heiseren St�hnen erzitterte und anschlie�end langsam keuchend zusammensank. Er schaffte es so gerade noch, sein K�rpergewicht von Hollis herunter zu nehmen, ehe er reglos lieben blieb, w�hrend seine Muskeln noch immer haltlos zitterten. Die verbundene Hand lag noch auf ihrem Bauch, das Blut pochte wie verr�ckt unter dem dicken Stoff, doch er ignorierte es.

Mit der freien Hand zog er schlie�lich die Decke �ber ihre verschwitzte Haut, die bei Hollis bereits in eine leichte G�nsehaut �bergegangen war. "Danke," fl�sterte er heiser, als er wieder in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen. "Und um auf deine Frage von vorhin zur�ckzukommen... ich habe ein paar Strippen gezogen... Tobias hat mich bereits am Vormittag angerufen, so dass ich nur noch auf Duckys Ergebnisse warten musste. Und du wei�t, ich mag �berraschungen..." Er spielte auf ihre erste Begegnung in seinem Keller an, als sie ihm sein vom CID erstelltes Profil unter die Nase gerieben hatte. Es schien Lichtjahre her zu sein und f�hlte sich doch an, als sei es gestern gewesen. "Die andere �berraschung war allerdings leider nicht eingeplant," seufzte er leise. "Was genau hast du eigentlich angestellt?" wollte Hollis neugierig wissen. "Ich habe mich von Henry verabschiedet, an seinem Auto, und als ich die T�r zugemacht habe, hatte ich leider noch die Finger dazwischen." Er knurrte leise, weil er sich so unglaublich d�mlich angestellt hatte. "Ducky war nicht sehr begeistert, als ich so schnell wieder da war. Und wenn es nicht so viel geblutet h�tte, w�re ich auch nicht wieder reingegangen." Er zuckte im Liegen mit den Schultern. "Jetzt habe ich den Salat... er hat mich direkt weiter ins Krankenhaus geschickt. Wenigstens sind die gar nicht erst auf die glorreiche Idee gekommen, mich dabehalten zu wollen. Na ja, vermutlich kennen sie mich inzwischen - und so schlimm war es ja nun auch wirklich nicht." Er bemerkte Hollis fragenden Blick und setzte noch eine weitere kurze Erkl�rung hinzu. "Der Zeigefinger und der Ringfinger sind angebrochen, der Mittelfinger und der kleine gequetscht. Nichts, was nicht von selbst heilen w�rde... du musst dir also keine Sorgen machen..." Mit einem sanften Kuss schob er sich ein St�ck h�her und zog ihren Kopf auf seine Brust. Wenige Minuten sp�ter verrieten seine tiefen Atemz�ge, dass der Agent eingeschlafen war.




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New PostErstellt: 05.04.09, 22:44  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis lag noch lange wach. Sie war viel zu erregt und aufgew�hlt, um Schlaf zu finden. Jethros warmer K�rper ruhte an ihrem und sie sp�rte noch immer das berauschende Gef�hl seiner Gegenwart. Sie erinnerte sich an die durch liebten N�chte vor ihrer Abreise nach Hawaii. An die Abende, in denen sie zuerst bis sp�t an seinem Boot gebastelt hatten und danach die restliche Nacht die Finger nicht von einander lassen konnten. An die Leidenschaft, die sich schon immer verbunden hatte und an die Einsamkeit und die Sehnsucht danach. Gedanken, die ihr bewusst machten, dass sie um nichts auf Welt mehr auf ihn und diese Gef�hle verzichten wollte. Gedankenverloren strich sie �ber seine verbundene Hand. Sie fragte sich unweigerlich, was noch alles geschehen w�rde und wie es mit ihnen weitergehen sollte. Die Reise nach Kalifornien war nur ein Aufschub der endg�ltigen Entscheidung, die sie treffen musste. Was w�rde sein, wenn sie zur�ck waren und auch die Sache mit Ethan �berstanden war? Ein Wirrwarr von Gedanken wirbelte durch ihren Kopf bis sie irgendwo dazwischen eingeschlafen war.

Es war ein tiefer Schlaf ohne Tr�ume aus dem sie am Morgen von einem sanften Druck zwischen den Beinen geweckt wurde. Gibbs� Bein lag �ber ihrem und seine Morgenerektion signalisierte ihr, dass hinter ihr jemand munter geworden war.� Schmunzelnd lie� sie die Augen geschlossen und erschauerte als seine Finger unter der Decke �ber ihre aufgerichteten Brustwarzen strichen, w�hrend er ihr gleichzeitig ein �Guten Morgen, Schatz� in den Nacken hauchte. Keiner von ihnen merkte, dass ihr Verband sich �ber Nacht gel�st und somit auch die andere Brust frei gelegt hatte. Von einem erwartungsvollen Zittern ergriffen, sp�rte sie wie er sanft von hinten in sie eindrang und in ihr verharrte. Z�rtlich, still und leise ihre N�he aufsaugte und sie fest umschlungen hielt. Sein gleichm��iger Rhythmus und der verf�hrerische Druck in ihr drohte sie schon am fr�hen Morgen wahnsinnig zu machen. Ihre Finger suchten Halt im Kopfkissen und sie wusste keinen Ausweg mehr. St�hnend befreite Hollis sich aus Gibbs� Umarmung und drehte sich abrupt herum. Sie wollte ihn riechen, sehen und schmecken. Leider einen Augenblick zu sp�t, bemerkte sie das ihr ganzes Gewicht auf seiner l�dierten Hand lag und er mit schmerzverzerrtem, entt�uschten Gesicht zusammen fuhr. Rasch war sie �ber ihm und schloss ihre Lippen auf seinen, w�hrend ihr K�rper sich auf ihn herab senkte und ihn erneut in sich aufnahm. Erleichtert sah Hollis, dass der Schmerz und die Entt�uschung sofort aus seinem Gesicht verschwunden waren und der Erregung Platz gemacht hatte. Ein warmer Schauer jagte den n�chsten. Ihr Rhythmus war fordernd und eindeutig, dass er sich kaum beherrschen konnte, als pl�tzlich Shania herein gest�rmt kam.

�Guten Morgen, aufstehen�, rief die Kleine von der T�r und war mit einem Satz auf Hollis zugedecktem R�cken gelandet. �Ich will auch mit kuscheln�, f�gte sie hinzu und schlang die Arme um die blonde Frau, die vor lauter Schreck nichts sagen konnte.

Peinlicher konnte die Situation kaum sein und Hollis w�re am liebsten im Erdboden versunken, Wie konnten sie nur so unvorsichtig sein und vergessen das ein Kind im Haus war. Doch f�r diese Art der �berlegung war es l�ngst zu sp�t, als ein warmes Kribbeln durch ihren K�rper fuhr und sie an Jethros Augen sehen konnte, dass es auch f�r ihn kein zur�ck mehr gegeben hatte. Mit einem leisen Seufzer lie� Hollis sich auf den Mann unter sich sinken. Sein Herz raste ebenso wie ihrs und es dauerte einen Moment bis das Zittern ihrer K�rper nachgelassen hatte. �Schach matt�, bemerkte sie kichernd und vergrub den Kopf an Gibbs� Hals, wobei ihre Haare sein Gesicht bedeckten.

Shania bemerkte zum Gl�ck nichts von der Verlegenheit der Erwachsenen und freute sich, eine Art Sandwich aus ihnen machen zu k�nnen.



[editiert: 06.04.09, 08:43 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 06.04.09, 18:47  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro hatte ihr Liebesspiel ebenso wie Hollis in vollen Z�gen genossen. Der Schmerz in seiner Hand, der bei Hollis Drehung aufgeflammt war, war wenige Sekunden sp�ter von der Extase verdr�ngt worden. Shanias pl�tzliches Auftauchen lie� ihn zusammenfahren, doch es war zu sp�t. Er h�tte sich nicht mehr bremsen k�nnen, selbst wenn er es gewollte h�tte. Zitternd blieb er reglos liegen und sp�rte, wie Hollis Herz nahe seinem raste. Er war erleichtert, dass ihre Haare ihn bedeckten, so dass Shania sein verzerrtes Gesicht nicht sehen konnte. Warum zum Teufel hatten sie nicht daran gedacht, abzuschlie�en?!

Shania hatte noch immer nichts bemerkt und turnte fr�hlich �ber sie hinweg. Als keiner der Erwachsenen in ihrem Sinne zu reagieren begann, versuchte sie zun�chst, mit unter die Decke zu kriechen, was Jethro zum Gl�ck in letzter Sekunde zu verhindern wusste. Und genau genommen wollte Shania auch gar nicht so unbedingt kuscheln, sie wollte zu ihrer Mutter, und das m�glichst schnell. Und dazu mussten diese langweiligen Erwachsenen nun mal aufstehen, also sprang sie ungeduldig auf dem Bett herum und kr�hte: "Aufstehen, ihr Schlafm�tzen!!" Als Hollis und Jethro noch immer nicht so recht reagierten, sprang sie weiter auf und ab, bis das Bett knackte. "Langsam, Shania!" mahnte Jethro deutlich. "Es ist ein Bett, kein Trampo... AAAAAuuuuuu!!!!" Erschrocken erstarrte die Kleine in der Bewegung, und auch Hollis schrak zusammen. "Habe ich dir wehgetan?" fragte die Kleine vorsichtig und krabbelte zaghaft zum Kopfende.

Jethro schloss die Augen und atmete tief durch. Heute hatten es wohl alle auf ihn abgesehen, erst rollte Hollis �ber seine Hand und nun war Shania mit ihrem gesamten Gewicht mit voller Wucht auf seinen verletzten Fu� gesprungen. Er trug zwar noch immer die Schiene, so lange er mit Hollis das Bett teilte, sicher war sicher. Aber das Ding war dazu konstruiert, die Belastung des Kn�chels beim Gehen aufzufangen und nicht, h�pfenden Kinderf��en standzuhalten. Es brannte h�llisch und der Silberfuchs biss mit aller Macht die Z�hne aufeinander. Der Schmerz lie� ihm fast schwarz vor Augen und beinahe �bel werden, aber er k�mpfte dagegen an und konzentrierte sich nur darauf, tief ein und wieder aus zu atmen, bis der Schmerz nachlie�. Sehr erfolgreich war er damit nicht, doch er schaffte es zumindest, die Augen wieder zu �ffnen und sich ein St�ck aufzurichten.

Shania kniete neben ihm und streichelte ihm sanft �ber das Gesicht, w�hrend eine Tr�ne ihre Wange herunterkullerte. "Das wollte ich nicht," fl�sterte sie leise. "Wirklich nicht!" Jethro blickte sie ruhig an. "Ist schon gut, Shania. Manche Dinge passieren eben. Aber sei das n�chste Mal ein bisschen vorsichtiger, okay?" Es kostete ihn viel Kraft, so ruhig zu bleiben, doch er wusste, dass es keinen Sinn hatte, der Kleinen Vorw�rfe zu machen. "Ist alles okay?" fragte Hollis ebenfalls, und Jethro nickte. W�hrend Shania mit h�ngendem Kopf aus dem Zimmer schlich, griff die blonde Frau nach einem Pullover und zog ihn rasch �ber. Die ausgelassene Stimmung war verflogen.

"Wir h�tten wirklich..." begann Hollis, doch ein Blick von JEthro brachte sie zum Schweigen. "Wir haben aber nicht," gab der Ermittler zur�ck. "Und in ein paar Stunden brauchen wir das auch nicht mehr. Tu mir einen Gefallen, lass mich ein paar Minuten allein und muntere die Kleine wieder auf. Sie hat es wirklich nicht mit Absicht gemacht, aber ich bef�rchte, sie glaubt mir nicht, dass ich ihr nicht b�se bin."




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New PostErstellt: 06.04.09, 19:35  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Nickend zog Hollis sich fertig an und folgte Shania ins Kinderzimmer. Die Dusche w�rde erst einmal warten m�ssen, ebenso wie das Packen der Sachen. �Hey, alles in Ordnung�, versuchte Hollis das kleinen M�dchen auf zu muntern und nahm neben ihr auf dem Fu�boden platz. � Du hast es doch nicht mit Absicht gemacht.�

�A-aber er hat so laut AUA gerufen, d-da bin ich erschrocken, weil ich ihm weh getan habe�, schniefte sie leise vor sich hin.

Hollis legte z�rtlich einen Arm um die kleinen Schultern und zog Shania zu sich heran. �Jethro ist dir nicht b�se, dass wei� ich ganz genau. Denn wenn er dir b�se w�re, m�sste er auch mit mir b�se sein.�
�Hast du ihm auch weh getan?�, wollte das dunkelhaarige M�dchen neugierig wissen.

�Ja, ein bisschen, weil ich mich auf seine kaputte Hand gelegt habe. Aber das war auch nicht mit Absicht und er hat mir verziehen, so wie dir auch.�

�Gott sei Dank�, stie� Shania pustend hervor und sprang auf. �Dann k�nnen wir jetzt ja fr�hst�cken und dann endlich zu meiner Mommy fahren.�

Hollis erhob sich ebenfalls lachend und folgte der kleinen Mexikanerin in die K�che. Innerhalb k�rzester Zeit war der Tisch gedeckt und Shania verpflichtete sich auf das ordnungsgem��e Durchlaufen des Kaffees zu achten, w�hrend Hollis ins Bad huschte. Jethro war zum Gl�ck schon fertig und ihr blieb somit gen�gend Zeit um ebenfalls schnell zu duschen.





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New PostErstellt: 06.04.09, 20:02  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Nachdem Hollis Shania gefolgt war, riss der Agent sich zusammen und humpelte m�hsam ins Bad. Die Dusche fiel extrem kurz aus, zum einen durfte die verbundene Hand ohnehin nicht nass werden, zum anderen wurde ihm schwarz vor Augen, wenn er l�nger als eine Minute aufrecht zu stehen versuchte. Und den Stuhl hatte er l�ngst wieder aus der Dusche ger�umt, weil es ihm schon seit Tagen wieder besser ging. Er trocknete sich mehr als d�rftig ab und humpelte vorsichtig wieder ins Schlafzimmer, wo er sich erleichtert auf das Bett sinken lie�.

Vorsichtig legte er die Schiene, die er zum Duschen abgenommen hatte, wieder um den Kn�chel. Aber der war mittlerweile schon wieder stark angeschwollen, so dass er die Klettverschl�sse kaum zubekam. Auch seine verletzte Hand pochte wie verr�ckt, seit das Adrenalin verschwunden war. Einen Moment lang �berlegte der Agent, Ducky noch einmal aufzusuchen, doch er entschied sich dagegen. Er wollte nach Kalifornien, und Hollis wollte es auch. Er wusste, dass er diesen Besuch nicht aufschieben durfte - dann w�rde er nie dort ankommen. Und falls es gar nicht anders ging, gab es in San Diego mit Sicherheit ebenfalls medizinisches Personal.

Da der Silberfuchs nicht viel Hunger hatte, packte er rasch seinen Seesack, bis ihm die Duftschwaden des fertigen Kaffees in die Nase stiegen. Langsam machte er sich auf den Weg in die K�che und fluchte innerlich, weil seine schmerzende Hand es ihm kaum erlaubte, die Kr�cke anst�ndig festzuhalten. Und bl�derweise brauchte er insbesondere die rechte Kr�cke, um das Gewicht aufzunehmen... Er h�tte sich noch immer erschie�en k�nnen f�r diese uns�gliche, absolut �berfl�ssige Dummheit gestern auf dem Parkplatz. Warum zum TEufel hatte er nicht besser aufgepasst? Das war ihm doch sonst nie passiert. "Du wirst alt, Jethro," knurrte er schlie�lich leise. "Sieh es endlich ein." Und damit betrat er die K�che und l�chelte Shania freundlich an.

Die Kleine l�chelte noch etwas zaghaft zur�ck, aber sie sp�rte, dass Hollis die Wahrheit gesagt hatte. Mit h�chster Konzentration goss sie dem Silberfuchs eine Tasse des hei�en Getr�nks ein, mit der sich der Agent genussvoll aufseufzend auf einen Stuhl sinken lie�.




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New PostErstellt: 06.04.09, 21:34  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die Dusche tat gut und Hollis genoss das warme Wasser auf ihrer Haut. Die Wunde unter ihrem Arm begann gut zu verheilen und machte sich kaum noch bemerkbar. Aus diesem Grund beschloss Hollis auch den Verband weiterhin abzulassen. Insofern sie sich nicht �beranstrengte, ging sie davon aus, dass schon nichts passieren w�rde. Zur�ck im Schlafzimmer war Jethros Seesack schon gepackt und ihre wenigen Kleidungsst�cke auch innerhalb weniger Minuten sicher verstaut. Ein paar von ihren neuen Sachen beschloss sie dazu lassen, da sie sich in Kalifornien mit Sicherheit leichtere St�cke zulegen musste. Nachdem sie das Gep�ck im Flur abgestellt hatte, folgte sie dem verf�hrerischen Duft des Kaffees. Shania genoss gen�sslich ihr zweites Toast, w�hrend Jethro alles andere als gl�cklich aussah. F�r einen Moment war sie versucht die Reise abzusagen und ihm vor zu schlagen noch eine Woche zu warten. Sein Zustand hatte sich nicht sonderlich gebessert, sondern eher verschlechtert und Hollis hatte Bedenken, ob ihm die Reise wirklich gut tun w�rde. Doch ein Blick von Gibbs gen�gte, um ihre stumme Frage erst gar nicht auszusprechen und sie beschloss es letztendlich auch nicht zu tun. Daf�r bestand sie jedoch darauf die Fahrt zum Frauengef�ngnis an diesem Tag zu �bernehmen und �berlie� es Jethro, Shania auf der Weg dorthin zu besch�ftigen.

Es war am sp�ten Vormittag als sie relativ z�gig das Gef�ngnis erreicht hatten und das kleine M�dchen es kaum erwarten konnte ihre Mutter zu sehen. Susan, die Vollzugsbeamtin, erwartete sie schon am Eingang und lotste sie dieses Mal ohne Kontrolle und viel Aufsehen sogleich in den Besucherraum. W�hrend Shania nicht von Gibbs� Seite wich und ungeduldig von einem Bein auf das andere trippelte, stellte Susan an Hollis gerichtete fest: �Keine Ahnung wie ihr das hin bekommen habt, aber die Kleine und ihre Mutter k�nnen sich gl�cklich sch�tzen in das Programm hinein gerutscht zu sein. Es gab einigen Stunk, als die anderen Erfahren haben, wer den Platz erhalten hat, aber ich denke, so ist es die beste L�sung f�r alle.�

Hollis l�chelte zufrieden und nickte ihrer ehemaligen Kollegin zu. �Ja, das denke ich auch. Es ist wenigstens ein kleiner Lichtblick nachdem was die beiden durchmachen mussten. Ich hoffe ganz fest, dass sie das alles bald �berstanden haben werden.� Vielmehr brauchte sie auch nicht zu sagen, da eine T�r auf ging und kurz darauf Shania ihrer Mutter gl�cklich in die Arme sprang.




[editiert: 06.04.09, 21:35 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 06.04.09, 22:45  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro war den Frauen so gut es ging gefolgt und hoffte inst�ndig, dass die ganze Sache nicht lange dauern w�rde. Tats�chlich flog Shania ihrer Mutter regelrecht in die Arme, und Maria Mondego war so �berw�ltigt davon, ihre Tochter wieder bei sich zu haben, dass sie den ramponierten Auftritt des Ermittlers gl�cklicherweise �bersah. Hollis schaffte es sogar, sie von �berschw�nglichen Dankesreden abzuhalten, so dass sie wenig sp�ter wieder vor dem GEb�ude in der Wintersonne standen.

Jethro hoffte, das Hollis nicht auf die Idee kam, irgendetwas in seinen Zustand zu interpretieren, weil er sie ohne Widerrede fahren lie�. Wenn er ehrlich war, war ihm das im Moment n�mlich tats�chlich verdammt recht... "Wir haben noch zwei Stunden," erkl�rte er unterwegs. "Wir sollten also besser unsere Sachen holen und zum Flughafen aufbrechen, damit wir genug Zeit zum Einchecken haben. Ich bin im Moment wohl nicht unbedingt der Allerschnellste." Hollis nickte, und eine knappe Stunde sp�ter erreichten sie im Taxi den Flughafen. Immerhin hatte Jethro diesmal rechtzeitig daran gedacht, f�r den Flug vorzusorgen, und sich zu Hause erneut von Hollis verarzten lassen, so dass er diesmal nicht in Gefahr lief, wegen Terrorverdachts aufzufallen.

M�hsam arbeitete er sich in Richtung Terminal und protstierte nicht einmal, als Hollis beide Gep�ckst�cke ergriff. Die Frau am Check-In Schalter sah etwas sparsam drein, als er die geforderten Unterschriften mit der linken Hand leistete - und die Unterschrift dementsprechend unleserlich und vor allem unvergleichbar ausfiel. Aber sie gab sich zufrieden und lie� die beiden PAssagiere schlie�lich an Bord. Mit einem erleichterten St�hnen lie� Gibbs sich in den Sitz fallen und fragte sich, wann die Schmerztablette, die er unterwegs unauff�llig eingenommen hatte, eigentlich zu wirken gedachte. Bisher merkte er jedenfalls nichts davon...

Als das Flugzeug sich in die Luft erhob, blickte er noch einmal auf Washington herunter. Diese Stadt war seit Jahren sein zu Hause, hier hatte er Freunde gefunden und ein Team, das f�r ihn durchs Feuer gehen w�rde. Er hatte alles, was ein Mensch sich w�nschen konnte, in Washington gefunden. Und trotzdem war er nicht sicher, ob er dort je gl�cklich gewesen war. Gl�cklich wie in seinen Kindertagen in Stillwater, als ihm Jack noch wie der beste Vater von allen vorgekommen war. Gl�cklich wie in jenen unbeschwerten Momenten am Strand, in denen er bei seiner Familie gewesen war. Gleichzeitig verband er mit dem Sonnenstaat allerdings auch seine schrecklichsten Erinnerungen - nun, er w�rde schon sehen, wohin ihn diese Reise f�hren w�rde. Liebevoll blickte er die Frau an seiner Seite an. "Wir sind unterwegs... jetzt gibt es kein Zur�ck mehr. Zufrieden?"




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New PostErstellt: 07.04.09, 18:24  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�Wenn du es bist, dann bin ich es auch�, gab Hollis zur�ck und kuschelte sich an seine Schulter. �Kalifornien ist immerhin meine Heimat und ich bin gerne dort, auch wenn ich nach wie vor San Francisco bevorzuge. San Diego und L.A. haben nicht das Flair, daher bin ich dort meist nur dienstlich unterwegs gewesen. Ich liebe die Golden Gate, die CableCar und vor allem die Weinberge meines Vater�, begann sie zu schw�rmen und sah zu ihm auf. �Vielleicht ergibt sich ja die Gelegenheit einen kleinen Abstecher dorthin zu machen, wenn wir schon einmal da sind. Aber��, f�gte sie schnell hinzu als sie seinen z�gerlichen Blick bemerkte. �es muss auch nicht sein, wenn du nicht willst. Es ist nur eine fixe Idee. Habe ich dir schon mal gesagt,� dabei wanderte ihre Hand automatisch streichelnd auf seinen Oberschenkel. �dass es immer wundersch�n mit dir ist. Jetzt wei� ich auch, was mir das ganze letzte Jahr unter anderem am meisten gefehlt hat.� Die Panne mit Shania �berging sie dabei gekonnt, obwohl sie insgeheim neugierig war, ob er eine �hnliche Situation schon mal erlebt hatte. Kinder waren unberechenbar und schafften es meistens in den ung�nstigen Momenten aufzutauchen.

W�hrend Hollis�noch immer eine Hand�auf seinem Scho� hatte und sich mit der anderen abschnallte, um bequemer sitzen zu k�nnen, war schon die erste Stewardess mit dem Speisewagen neben ihnen aufgetaucht. Bei den Inlandsfl�gen schienen sie es besonders eilig zu haben ihre Sachen an den Mann bzw. an die Frau zu bekommen. Allerdings hatte Hollis weder Hunger noch Appetit auf abgepacktes 0815 Essen. Daher sch�ttelt sie ablehnend mit dem Kopf und wandte sich fragend an Gibbs: �Du hast mir noch gar nicht verraten wo wir eigentlich genau hin wollen und wo wir �bernachten werden. Ich hoffe, dort gibt es etwas besseres als Alunahrung aus der Bordk�che.�




[editiert: 07.04.09, 21:22 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 07.04.09, 19:46  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

OOC: Du wei�t, dass die Einwohner von San Franciso "Frisco" heute gar nicht mehr gerne h�ren? ;-)
Oh, und ich hab "Hotelzimmer" mal in "Unterkunft" editiert...


Gibbs


Der Silberfuchs grinste breit. "Dort gibt es mit Sicherheit etwas besseres zu essen... n�mlich das, was wir uns kochen. Nein, im Ernst, das Marine Corps hat ganz in der N�he von Camp Pendleton eine kleine Pension, wo es ein paar h�bsche Appartments gibt. Eigentlich ist die Anlage f�r Marines gedacht, die Besuch von ihren Familien bekommen, oder f�r besondere Anl�sse, wenn man Zivilisten l�nger zweckm��ig unterbringen muss. Da im Moment ohnehin wenig los ist, war es kein Problem, dort unterzukommen, da vermieten sie auch schon mal an Bundesagenten - falls die auf die verr�ckte Idee kommen, auch im Urlaub die N�he des Corps zu suchen." Er bemerkte Hollis �berraschten Blick und f�gte hinzu: "Es gibt dort mittlerweile sogar einen Br�tchenservice - und die Kantine vom Camp hat einen excellenten Ruf. Wir werden also nicht selbst kochen m�ssen, immerhin soll es ja so was wie Urlaub werden." Er sah Hollis ernst an. "Und ich... ich hielt es f�r ruhiger als ein Hotel. Kein Zimmerservice, der morgens an die Tpr klopft, keine festgelegten Essenszeiten... und ich glaube, wir werden ein bisschen Freiraum n�tig haben. Au�erdem ist die Wohnung recht gro�, so dass wir uns notfalls... auch aus dem Weg gehen k�nnen."� Dieser Punkt war ihm sehr wichtig gewesen, weil er keine Ahnung hatte, welche Auswirkungen seine R�ckkehr an seine alte Wirkungsst�tte nun haben w�rde. Da war ein gewisser Sicherheitsabstand auf jeden Fall anzuraten, auch wenn es im Haus leider keinen Bootskeller gab.

"Was San Francisco angeht..." nahm er ihren Gespr�chsbeginn auf, "dort bin ich als Kind mal gewesen, und ich wei� noch, dass ich es �berhaupt nicht gemocht habe. Aber das kann auch an anderen Dingen gelegen haben." Er erinnerte sich gut an diese Reise, kurz nach dem Tod seiner Mutter. Er hatte Jackson gehasst, und er hatte diese Reise gehasst, ebenso wie er sein Leben und �berhaupt alles um sich herum gehasst hatte. Er war froh, dass sich die Dinge mittlerweile ge�ndert hatten. "Den Weinberg besuche ich sehr gerne mit dir. Ich bin nur nicht sicher, ob... wann das sein wird. Sei mir nicht b�se... ich habe einfach keine Ahnung, was mich dort erwartet und wie... wie ich damit umgehen kann," gab er zu.

Anschlie�end streckte er sich m�de in seinem Sitz aus. Eine freundliche Stewardess hatte einen Hocker organisiert, und zwischen den Sitzreihen war sogar ausreichend Platz, dass er einen schmerzenden Fu� darauf hochlagern konnte. Die Hand hatte sich mittlerweile einigerma�en beruhigt, so lange er nicht versuchte, sie zu bewegen oder gar eine Kr�cke festzuhalten. Irgendeine L�sung musste ihm daf�r wohl auch besser noch einfallen... Seufzend lehnte er seinen Kopf an Hollis, legte seine Hand auf ihre und schloss die Augen.




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New PostErstellt: 07.04.09, 21:50  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Die Idee mit der Unterkunft auf dem St�tzpunkt war eine gute Idee, wobei Hollis ein Hotelzimmer trotzdem lieber gewesen w�re, aber sie sagte nichts dazu. Nur der Unterton in seiner Stimme bereitete ihr Sorgen. Sie wusste nicht wie sie es deuten sollte. Die Reise brachte f�r ihn eine Menge schmerzliche Erinnerungen mit sich und sie hatte Angst. Angst,dass er sie wom�glich wieder zur�ck weisen. Angst, die sie einfach nicht absch�tteln konnte. Schweigend genoss sie daher einfach seine Ber�hrung und versuchte sich auf den gezeigten Film zu konzentrieren. �Message in a bottle� war nicht gerade ein Film der ihre Stimmung hob, schaffte es aber sie eine Weile lang abzulenken und die Zeit schneller zu �berbr�cken.

Gibbs schlief noch immer tief und fest neben ihr, als die Anschnallzeichen aufleuchteten und die Stewardessen die Passagiere baten sich in aufrechte Sitzposition zu bringen. Die Maschine befand sich im Landeanflug auf San Diego und w�rde in wenigen Minuten landen. �Hey, Schlafm�tze� Hollis k�sste Gibbs z�rtlich munter und schnallte ihn gleichzeitig an. �Wir sind gleich da.�




[editiert: 07.04.09, 21:50 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 07.04.09, 22:23  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Verschlafen registrierte der Silberfuchs Hollis Bem�hungen und lie� sich widerstandslos von ihr anschnallen. Kurz darauf war das Flugzeug sicher gelandet, und er folgte Hollis langsam die Gangway entlang. Eine weitere halbe Stunde sp�ter hatten sie dank eines Mietwagens Camp Pendleton erreicht. Das Appartmenthaus lag nicht direkt auf dem Gel�nde des Camps, doch die Umz�unung war auch in der Dunkelheit noch zu erkennen. Jethro unterdr�ckte ein Zittern, als er an diesen einen Besuch auf dem Gel�nde dachte... gemeinsam mit Mike, der damals die Ermittlungen geleitet hatte.

Es war noch nicht sp�t am Abend, doch der Agent war v�llig ersch�pft. Wie in Trance r�umte er seine Sachen ein und war erleichtert, dass die Betten bereits bezogen waren. M�de lie� er sich auf eines von ihnen sinken. "Was m�chtest du denn zum Abend essen?" fragte Hollis, die in der T�r lehnte und ihn aufmerksam betrachtete. �Berrascht blickte Jethro auf, er hatte sie nicht einmal kommen h�ren. Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er seit Betreten des Hauses noch kein Wort gesprochen hatte. "Holly?" fragte er leise und stellte fest, das seine Stimme ihm nicht gehorchen wollte. "ICh.... ich bin einfach nur m�de. Bist du mir sehr b�se, wenn ich mich hinlege? Eine Karte vom Lieferservice wird in der K�che am K�hlschrank h�ngen, der Wok Express ist in dieser Gegend immer sehr zu empfehlen gewesen."

Ohne eine Antwort abzuwarten, lie� er sich auf die Kissen sinken. Ihm fehlte sogar die Kraft, sich auszuziehen, statt dessen blieb er einfach nur regungslos liegen, starrte an die Decke und war wenige Sekunden sp�ter fest eingeschlafen. Er bekam nicht mit, dass Hollis ihn eine halbe Stunde sp�ter dort entdeckte und ihm seufzend wenigstens Hose und Pullover auszog und eine Decke �ber ihn breitete. Ihr Stirnrunzeln beim Abnehmen der Schiene verschlief er ebenso wie ihre erneute Spritzaktion, an die sich die blonde Frau langsam mehr oder weniger zu gew�hnen begann. Auch von ihrer Wut �ber sein Verhalten bemerkte Jethro nicht das geringste.

Er schlief unruhig und begann schlie�lich, sich immer wieder herumzuw�lzen. Er tr�umte wirres Zeug, von Shannon und Kelly, von Hollis, Leon Vance und Ducky, auch seine erste Exfrau und Jenny mischten sich munter dazwischen. Schlie�lich fuhr er schwei�gebadet aus dem Schlaf hoch und blickte verst�rt um sich. Er brauchte einen Moment, um sich zu orientieren und zu erinnern. Der Wecker auf dem Nachttisch zeigte halb drei, Hollis lag neben ihm auf der anderen Seite des Bettes und schien tief zu schlafen. Jethro f�hlte sich schrecklich, er war aufgew�hlt und v�llig durcheinander und seltsam unruhig. Ihm graute vor diesem Tag, davor, sich seiner Schuld und seinem schlechten Gewissen stellen zu m�ssen. Wie hatte er Shannon nur zehn Jahre lang allein lassen k�nnen? Warum war er so feige gewesen? Angefangen hatte alles mit dem Jahr in Moskau, das es ihm zum ersten Mal unm�glich gemacht hatte, sie an ihrem Todestag zu besuchen. Doch in den Jahren danach hatte er immer wieder eine Ausrede gefunden, einen gro�en Bogen um Kalifornien zu machen.

Er lie� sich erneut auf das Kissen sinken, doch er fand keinen Schlaf mehr. Schlie�lich griff er kurzentschlossen nach seiner Hose und em Pulli und humpelte langsam in die K�che. Nach dem ersten Kaffee ging es ihm etwas besser, doch die Unruhe blieb. Schlie�lich wurde es ihm zu bunt, er bestellte sich ein Taxi und humpelte langsam auf die Stra�e. Es war die k�lteste Zeit der Nacht, wenn auch um vieles w�rmer als in Washington. Doch der Agent fror nicht, im Gegenteil, er hatte das Gef�hl, innerlich zu gl�hen. Er wusste, dass er Hollis einiges erkl�ren musste, wenn er zur�ckkam, und dass sie sich nicht mit seinem hastig hingekritzelten Zettel zufrieden geben w�rde. Aber sie w�rde ihn verstehen, sie w�rde ihm vertrauen m�ssen. Den ersten Besuch auf dem Friedhof hatte er ohnehin allein machen wollen, auch wenn er zwischenzeitlich gezweifelt hatte, ob er das durchstehen w�rde. Doch seit er in dieser Nacht erwacht war, wusste er, dass er keine weitere Zeit verlieren durfte. Er hatte lange genug gez�gert, und seine innerste Beziehung mit Shannon ging Hollis nichts an.

Das Taxi kam, und der Fahrer rieb sich verwundert die Augen, als sein Gast ihm das Fahrziel nannte. "Sie wissen, wie sp�t es ist, oder?" fragte er vorsichtig. "Ja," erwiderte Gibbs knapp, dessen Stimme noch immer nicht so recht zu funktionieren schien. Doch sein Blick war so stechend, dass der Fahrer hastig den Wagen startete. "Was... �hm, ich meine, es geht mich ja nichts an, aber... was wollen Sie denn um diese Zeit dort drau�en?" fragte er vorsichtig, als sie unterwegs waren. "Wie Sie schon ganz richtig erkannt haben: das geht Sie nichts an," kr�chzte Gibbs knapp. Der Rest der Fahrt verlief schweigend. Jethro bezahlte den Fahrer und wartete darauf, dass das Taxi davonfuhr, ehe er sich zum Eingang des Friedhofes umdrehte. Das eiserne Tor war nicht verschlossen, und der Agent humpelte langsam hindurch und sah sich um. Es war eine klare, wolkenlose Nacht, und der fast volle Mond tauchte den Friedhof in ein silbergl�nzendes Licht. Sein Atem bildete dampfende Wolken, doch die K�lte drang noch immer nicht zu ihm durch, obwohl er den Mantel nicht geschlossen hatte.

Einen Moment lang blieb er stehen und lie� den Anblick auf sich wirken, ehe er sich erneut auf den Weg machte. Gleichzeitig �berfiel ihn ein Deja-vu in nie gekannter Heftigkeit und Intensit�t. Genauso hatte er sich schon einmal hier entlang geschleppt. Vor siebzehneinhalb Jahren war es Hochsommer gewesen und dr�ckend hei�, nun war es klirrend kalt und dunkel. Doch er f�hlte sich genau wie damals, als er auf seinen Kr�cken genau den gleichen Weg entlang gehumpelt war. Damals war es sein Knie gewesen, heute der Fu�, doch die Wirkung war die gleiche. Der Schmerz erfasste ihn mit voller Wucht und in der gleichen Intensit�t wie damals. War es wirklich schon so lange her? Waren sie schon so lange tot? Warum f�hlte es sich noch immer an, als sei es gestern gewesen? Warum schn�rte der Schmerz ihm noch immer die Brust zusammen, dass er glaubte, keine Luft mehr zu bekommen?

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, ehe die beiden Grabstellen erreichte. Sie sahen noch immer so aus wie bei seinem letzten Besuch, der f�r die Pflege zust�ndige G�rtner hatte eine schlichte, aber passende Winterbepflanzung angelegt. Die Grabsteine gl�nzten silbrig, und Jethro konnte nicht verhindern, dass ihm die Tr�nen �ber das Gesicht liefen. "Verzeiht mir," schluchzte er schlie�lich. "Ich... ich konnte... ich konnte es einfach nicht!" Gleichzeitig fiel ihm auf, was er da gerade zugegeben hatte. Wie konnte er nur vor seiner eigenen Familie gef�chtet sein? Vor den Menschen, die er mehr geliebt hatte als sein Leben? Wie hatte er nur glauben k�nnen, dass er jemand anderen liebte? Wie sollte er Shannon das begreiflich machen? Ein letzter Rest Verstand meldete sich durch die Trauer u Wort und erkl�rte, dass sich v�lligen Schwachsinn zusammenspann. Doch all die �ber Jahre hinweg aufgestauten Emotionen und Schuldgef�hle waren st�rker.

Jethro stand lange einfach nur reglos da und weinte, ehe der Schmerz ihn in die Knie zwang.� Das Brennen in seinem Kn�chel hatte sich mittlerweile durch den ganzen K�rper ausgebreitet, sein Kopf pochte und drohte zu platzen. Doch der Agent bemerkte es nicht einmal, er war derma�en in seiner Trauer versunken, dass der k�rperliche Schmerz nicht mehr zu ihm durchdrang. Doch seine Kr�fte lie�en nach, er schwankte hin und her, um in der Hocke das Gleichgewicht zu behalten. Schwindel �berkam ihn, immer und immer wieder, und schlie�lich wurde es schwarz vor den rotgeweinten blauen Augen. Jethro st�rzte vorn�ber und blieb reglos liegen. Das Heidekraut, das sein Gesicht empfing, sp�rte er nicht mehr.








[editiert: 08.04.09, 14:31 von Mrs. Mallard]
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Hollis Mann
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New PostErstellt: 08.04.09, 19:45  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Als Hollis in der Nacht zu sich kam, war das Bett neben ihr leer. Verschlafen lauschte sie in die kleine Wohnung hinein und glaubte Wasser rauschen zu h�ren. Mittlerweile hielt sie es f�r keine gute Idee mehr, in unmittelbarer N�he des St�tzpunktes zu wohnen. Hier war�es vorprogrammiert, dass die Erinnerungen ihn einholten und Hollis Bef�rchtung, Gibbs erneut verlieren zu k�nnen,�wuchs immer mehr. Sie war sich sicher, dass eine ruhige, abgelegene Pension eine bessere L�sung gewesen w�re. Ein Ort, der keine Erinnerungen barg und ihnen die M�glichkeit gegeben h�tte sich langsam und gemeinsam der Vergangenheit zu stellen. Gibbs� Ignoranz gegen�ber seiner Gesundheit und vor allem seine Einsilbigkeit bereiteten ihr Bauchschmerzen. Er benahm sich merkw�rdig und begann sie erneut aus zu grenzen. Die Vertrautheit und Unbeschwertheit vom�Morgen schien verflogen.�Eine Erkenntnis, die sie entt�uschte und traurig machte.�Nat�rlich hatte sie bisher auch nicht alles von sich preisgegeben, aber sie vertraute ihm, was er scheinbar immer noch nicht tat.

Seufzend dreht Hollis sich um und lie� ihre Ankunft in San Diego noch einmal Revue passieren. Lustlos hatte sie am Abend die Bestellkarte des Wok Express �berflogen und sich letztendlich doch f�r etwas entschieden. Da Gibbs fest schlief, hatte sie entschieden allein zu essen. Anschlie�end war sie eine Weile �ber das Gel�nde geschlendert und hatte die Abendstimmung genossen. Von weitem hatte sie sogar geglaubt das Meer rauschen und den Duft der See riechen zu k�nnen. Sie freute sich am n�chsten Morgen am Strand laufen gehen und einfach die Seele baumeln lassen zu k�nnen. Einfach ein paar Tage Ruhe zu genie�en. Der Anblick eines verlassenen Kinderspielplatz hatte ihr auf dem kleinen Ausflug Tr�nen in die Augen getrieben und ihr schmerzlich bewusst gemacht, wie sehr Shania ihr fehlte. Das kleine M�dchen war ihr mehr ans Herz gewachsen als sie vermutete hatte. Ihre Anwesenheit hatte sie gl�cklich gemacht und von allen Problemen abgelenkt. Doch nun waren sie wieder allein und ein tr�ber Schatten h�llte sie ein. Sie hatte keine Ahnung was die richtige Entscheidung war. Sie war hin und her gerissen, denn neben den offenen Fragen, die in Washington zur�ck geblieben waren, gab es auch noch ein Leben auf Hawaii f�r sie. Ein Leben und Verpflichtungen, die sie ein Jahr lang aufgebaut hatte und nicht einfach ignorieren konnte. Trotzdem hatte sie das Thema weit von sich geschoben, weil es so am einfachsten war. Ein Trugschluss, wie sich vor ein paar Tagen, nach einem Anruf von Nick, herausstellt hatte. Der Professor hatte sie gebeten zur�ck zu kommen. Zur�ck nach Hawaii, an die Uni und zu den Studenten. Zur�ck zu einer Aufgabe, die ihr Freude bereitete, die sie neu ausgef�llt hatte und keine Zeit f�r schmerzliche Erinnerungen lie�. Eine Menge Gedanken, die sie zur�ck in den Schlaf begleiteten und nicht merken lie�en, dass das Bett neben ihr leer blieb.

Erst am fr�hen Morgen bemerkte sie verwundert, dass die Seite neben ihr immer noch kalt war. Kein Kaffeeduft war zu riechen, kein Ger�usch zu h�ren � die Wohnung war leer. Gibbs� Sachen samt Schuhe waren weg, nur sein Handy lag mit leerem Akku auf dem Nachttisch. Von einem unguten Gef�hl begleitet, wartete Hollis ungeduldig Vielleicht war er auf dem Weg zum Supermarkt, frische Br�tchen und etwas zum Fr�hst�ck holen? Doch weit gefehlt. Als Gibbs nach �ber einer Stunde noch immer nicht aufgetaucht war, wich der Sorge Panik. Warum nur, hatte er ihr keine Nachricht hinterlassen? Sie hatte keine Ahnung bis ihr die leise Hoffnung auf einen wagen Hinweis kam. Zielsicher griff sie nach dem Haustelefon und dr�ckte die Wahlwiederholung, worauf sich am anderen Ende ein Taxiunternehmen meldete. Mit kurzen Worte schilderte sie worum es ging und bekam zu ihrer Erleichterung eine sofortige Auskunft. Ja, ein Fahrer hatte einen grauhaarigen Mann mit Kr�cken mitten in der Nacht zu einem Milit�rfriedhof au�erhalb der Stadt gefahren. Die Beschreibung passte auf Gibbs und Hollis musste sich vor lauter Aufregung ermahnen ruhig zu bleiben. Was war nur in ihn gefahren?

Nachdem sie sich eine genaue Wegbeschreibung hatte geben lassen, machte sie sich sogleich mit dem Mietwagen auf den Weg. Es war ein herrlicher Morgen und im Gegensatz zu Washington fast fr�hlingshaft mild, kaum noch ein Anzeichen von der winterlich k�hlen Nacht zu sp�ren. Als Hollis den Friedhof erreichte, hatte die Sonne sich ihren Weg gebahnt und spiegelte sich auf vereinzelten wei�en Marmorgrabsteinen wieder. Eine kaum �berschaubare Fl�che lag vor ihr und ein mulmiges Gef�hl von Angst und Scheu beschlich die blonde Frau, als sie den Rasen des Friedhofs betrat. Erinnerungen an Colins Beerdigung wurden in ihr wach. An den Tag, an dem sie zum ersten und auch letzten Mal an seinem Grab gestanden hatte. Ziellos lief sie drauf los. War Jethro �berhaupt noch hier oder l�ngst schon wieder fort? Wo um alles in der Welt sollte sie ihn suchen?




[editiert: 08.04.09, 20:36 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 08.04.09, 21:49  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Jethro?" Eine leise Stimme drang an sein Ohr, eine Frauenstimme, die ihm furchtbar vertraut war. "Jethro?!" Noch einmal h�rte er die Stimme, diesmal kr�ftiger und mit einem w�tenden Unterton. Aber das... das konnte einfach nicht sein. Das war unm�glich. "Jethro!!" Diesmal war die Wut in der Stimme nicht mehr zu �berh�ren. "Sha... Shannon?!" fragte der Ermittler verwirrt und versuchte, die Augen zu �ffnen. Seltsamerweise war er nicht sicher, ob es ihm gelang, doch er konnte sie sehen. Shannon stand vor ihm, die H�nde in die H�ften gestemmt, und ihre Augen funkelten vor Zorn. "Sag mal, bist du noch zu retten?!?!" fauchte sie ungehalten. Gibbs versuchte etwas zu erwidern, doch er brachte kein Wort hervor. "Was zum Teufel tust du mitten in der Nacht hier? Verdammt noch mal, hast du es eigentlich immer noch nicht begriffen?!" Jethro versuchte noch immer, sich zu rechtfertigen, aber so sehr er es versuchte, es gelang ihm nicht. Was ging hier vor sich? Warum war Shannon auf einmal hier? War er etwa gestorben? Erneut in diesem Zwischenraum zwischen Leben und Tod, wie damals, als er im Auto eingeschlossen war? Doch von Kelly war nichts zu sehen, nur Shannons gr�ne Augen funkelten ihn an und spr�hten vor Wut. Er erinnerte sich an diese Augen, nur zu gut. Shannon war immer schnell w�tend geworden, ein temperamentvoller Hitzkopf, der seiner Sturheit einiges entgegen gesetzt hatte.

"Verdammt, Jethro, h�r mir doch endlich einmal zu!!" Warum kam sie ihm so real vor? Wo war er �berhaupt? Der Agent versuchte, sich umzusehen, doch er konnte keine Konturen erkennen. "Wie oft haben wir das jetzt schon durchgemacht?" schrie Shannon weiter. "Wie oft soll ich es dir noch sagen?! Verdammt, komm zur Vernunft und h�r mit dieser Selbstzerst�rung auf!" "Ich... ich wollte... es tut mir leid!!" Endlich hatte er geschafft, auszusprechen, was ihm auf der Seele brannte. Die Worte verfehlten ihre Wirkung nicht, Shannons Wut verflog auf der Stelle. "Was tut dir leid, Jethro?" fragte sie ruhig. "Dass du zehn Jahre lang nicht hier gewesen bist? Warum sollte dir das leid tun? Was haben wir davon, dass du herkommst und traurig bist? Du denkst an uns, jeden Tag. Meinst du nicht, dass das genug ist? Hast du immer noch nicht begriffen, dass wir immer bei dir sind, egal wo du bist?" "Es... ich..." Schon wieder fehlten ihm die Worte. "Es... es tut so weh!" brach es schlie�lich aus ihm hervor. "Shhhhh...." fl�sterte Shannon. "Ich wei�. Ich wei�... Aber es hilft nichts, dass du dich qu�lst. Ich habe dir schon so oft gesagt, dass du weiterleben sollst. Und zwar LEBEN, Jethro." Ihre Stimme war fest und lie� keine Widerrede zu. "Das ist dir bisher nicht besonders gut gelungen!!" setzte sie mahnend hinzu.

"Es ist... ich habe... ich wei� nicht, wie..." Herrgottnochmal, fr�her hatte er nicht so viel gestottert! Warum konnte er mittlerweile nicht einmal mehr mit Shannon vern�nftig reden?! Es durfte einfach nicht wahr sein. "Du hast was?" fragte Shannon ruhig. "Eine neue Frau kennen gelernt? Ich wei�, Jethro. Ich kann es in deinen Augen sehen." Sie schwieg einen Moment und blickte bis in die Tiefen seiner Seele - so, wie sie es schon immer zu tun vermocht hatte. "Du liebst sie, Jethro. Und du geh�rst an ihre Seite, und nicht mitten im Winter zu nachtschlafender Zeit auf einen Friedhof. Ich bin tot, Jethro, und ich werde nicht zur�ckkehren. Das wei�t du. Also h�r auf, dir Vorw�rfe zu machen. Ich wei�, dass du uns nicht vergessen wirst. Es h�tte nicht so sein sollen. Aber es ist passiert, und niemand wird daran etwas �ndern. Das haben wir schon so oft durchgemacht... verdammt, Jethro, ich will dich nicht st�ndig trauern sehen. Achtzehn Jahre sind eine viel zu lange Zeit, um ungl�cklich zu sein. Du hast meinen Segen, Gunny, und das wei�t du. Also h�r endlich auf, dich zu verkriechen. Lebe, Jethro. Jeden Tag. Das Leben ist zu kurz, um ungl�cklich zu sein."

Jethro wollte noch etwas erwidern, doch im n�chsten Moment war Shannon verschwunden. Um ihn herum war es dunkel und kalt, und etwas kratzte in seinem Gesicht. Und irgend jemand r�ttelte an seiner Schulter. "Sir?!" fragte eine M�nnerstimme. "Ist alles in Ordnung?" Der Chefermittler versuchte zu antworten, doch aus seiner Kehle drang lediglich ein heiseres St�hnen. Sein gesamter K�rper schien in Flammen zu stehen, w�hrend er gleichzeitig vor K�lte zitterte. Er blieb einfach nur reglos liegen und versuchte zu verarbeiten, was gerade passiert war. Sein Kopf drohte zu platzen, und es fiel ihm schwer, �berhaupt einen Gedanken zu fassen. M�hsam erinnerte er sich, wo er war und wie er hergekommen war. Wie aus weiter Ferne h�rte er die Stimme des Mannes, der einen Notruf absetzte, sp�rte H�nde, die ihn fassten und eine Decke �ber ihn breiteten. Dann tauchten pl�tzlich weitere Stimmen auf, hektisch, aber dennoch bestimmt. Fragen prasselten auf ihn ein, die er nicht beantworten konnte, weil seine Zunge ihm nicht gehorchte. Ein Licht stach in seine Augen, weitere H�nde fassten ihn an und hoben ihn hoch. Er versuchte zu protestieren, als sie ihn auf die Trage legten, doch ein stechender Schmerz in seinem Fu� lie� ihn aufschreien und jede Bewegung unterlassen. Gesichter beugten sich �ber ihn, verschwommene Kleckse im Nebel. Jemand machte sich an seinem Arm zu schaffen, er sp�rte einen kurzen Schmerz und die Gesichter verschwanden.


Tess Kaufman

In den fr�hen Morgenstunden wanderte die sechsundneunzigj�hrige Dame wie jeden Morgen �ber den Milit�rfriedhof. Drei ihrer f�nf S�hne waren hier begraben, und sie liebte die Ruhe und die Stille, die dieser Ort bot. So fr�h war nur sehr selten jemand hier, f�r gew�hnlich war sie allein. Doch heute entdeckte sie eine junge Frau, die zwischen den Gr�bern umherlief und etwas zu suchen schien. "Kann ich ihnen helfen?" fragte Tess freundlich. Die blonde Frau drehte sich erschrocken um und musterte sie neugierig. "Ich wei� nicht..." seufzte sie schlie�lich unentschlossen. "Ich suche jemanden. Haben sie vielleicht einen Mann gesehen, ein bisschen �lter als ich, mit grauen Haaren? Er hatte Kr�cken dabei und hat vermutlich das Grab seiner... seiner Frau besucht."

Die alte Frau sch�ttelte bedauernd den Kopf. "Ich habe niemanden gesehen," erwiderte sie. "Wie hie� denn seine Frau? Ich kenne viele der Gr�ber hier, vielleicht kann ich ihnen die Richtung sagen." "Shannon Gibbs," antwortete Hollis z�gernd. "Sie ist... m�sste 1991 hier beerdigt worden sein." "Einundneunzig..." murmelte Tess. "Dann m�sste sie dort hinten beerdigt sein - oh mein Gott!" Sie schlug sich mit der Hand vor die Stirn. "Wie konnte ich das nur vergessen?! Nat�rlich!" Sie bemerkte Hollis entsetzten Gesichtsausdruck gar nicht und sprach einfach weiter. "Wissen Sie, Jefferson, mein J�ngster, war heute morgen sogar noch vor mir hier. Er hat die Nacht durchgearbeitet, und heute ist Tommys Todestag, deshalb ist er direkt nach der Arbeit hergefahren. Er ist ein guter Junge, Jefferson..." Ihre Gedanken schweiften ab, und erst ein vorsichtiges R�uspern der blonden Frau holte sie in die Gegenwart zur�ck. "Also, jedenfalls hat Jefferson mir von einem Mann berichtet, den er heute Morgen hier gefunden hat. Er lag mitten auf dem Grab, wie tot! Jefferson hat einen geh�rigen Schreck bekommen, wissen sie, es war noch dunkel und er war ganz allein. Er hat geglaubt, dort l�ge ein Toter!!" Sie blickte die junge Frau mit weit aufgerissenen Augen an. "Aber Jefferson ist ein guter Junge, so tapfer... Er ist hingegangen und hat nachgesehen, und der Mann hat wirklich noch gelebt! Er hat gest�hnt� und gemurmelt "Es tut so weh.." Jefferson hat gleich einen Krankenwagen gerufen, und die haben ihn dann mitgenommen." "Wissen Sie, in welches Krankenhaus man ihn gebracht hat?!" Hollis wahrte nur m�hsam ihre Geduld. "Das wei� ich nicht, Lady," antwortete Tess etwas pikiert. Eigentlich wollte sie viel lieber erkl�ren, warum Tommy damals zu Tode gekommen war und dass Jefferson und er sich immer so wunderbar verstanden hatten. Doch das schien die fremde Frau nicht sonderlich zu interessieren. "Aber hier gibt es nur wenige Krankenh�user, und da dies hier ein Milit�rfriedhof ist, haben sie ihn vermutlich ins Bethesda gebracht. Das ist ein paar Kilometer weiter auf der anderen Seite vom Camp. Fahren Sie einfach die Hauptstra�e entlang, das k�nnen sie gar nicht verfehlen."


Bethesda Naval Hospital

"Wie geht es unserem Patienten?" fragte die junge Assistenz�rztin Janice Johnson leise. Ihr Kollege und Vorgesetzer, Dr. Jack Brentwood, zuckte mit den Schultern. "Er schl�ft," kommentierte er, w�hrend beide den grauhaarigen Patienten betrachteten. "Er war stark unterk�hlt und hat hohes Fieber, aber nichts lebensbedrohliches. Die Verletzungen an Hand und Kn�chel scheinen �lter zu sein, wobei mir insbesondere der Kn�chel etwas Sorgen macht. Aber bis er wieder wach wird, unternehmen wir erst mal gar nichts, au�er ihn warmzuhalten und Fl�ssigkeit zuzuf�hren." "Wissen wir schon, wer er ist?" "Nein," antwortete Jack. "Er hatte etwas Geld in der Tasche, aber keine Papiere, ebenso wenig wie ein Handy. Warten wir ab, bis er wieder zu sich kommt, er wird es uns sicher sagen k�nnen. Dem Haarschnitt nach... war er mit Sicherheit ein Ex- Marine, der einen alten Kameraden besuchen wollte. Warum er das mitten in der Nacht gemacht hat, ist mir allerdings schleierhaft..." Seine Kollegin lachte. "Lass das nicht den Boss h�ren," grinste sie. "Du wei�t doch, es gibt keine Ex-Marines..."






[editiert: 08.04.09, 23:55 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 09.04.09, 19:10  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Kaum das Hollis den Namen des Krankenhauses wusste, murmelte sie der �lteren Dame ein fl�chtiges Danke entgegen und machte sich mit raschen Schritten auf den Weg zu ihrem Auto. Die Nachricht, dass man Jethro erneut in ein Krankenhaus gebracht hatte, hatte die blonde Frau eiskalt erwischt. Sie waren doch nicht nach Kalifornien geflogen, damit alles noch einmal von vorne begann. Sie waren hierher gekommen, weil er es vorgeschlagen hatte, weil er es gern wollte. Erst bei diesen Gedanken wurde Hollis pl�tzlich bewusst, wieso sie hier waren. Warum er ihr den Vorschlag gemacht hatte und wieso er hierher kommen wollte. Er hatte Angst gehabt. Angst, alleine zur�ck zu kehren. Er brauchte jemanden der ihn bekleidete. Aber wieso wollte er sie bei sich haben, wenn er sie letztendlich doch wieder aus schloss? Lauter offene Fragen auf die nur Gibbs die Antwort kannte.

Hollis� Schritte wurden immer langsamer, bis sie vor dem eisernen Tor des Friedhofs ganz zum stehen kam. Ihre Angst, die sie die ganze Zeit �ber begleitet hatte, war pl�tzlich einged�mmt worden. Ein Gef�hl sagte ihr, dass es ihm trotz aller Widrigkeiten gut ging und er versorgt war. Dass es keinen Grund zur Panik gab und sie sich erst einmal beruhigen musste. Dass sie versuchen sollte zu verstehen, bevor sie etwas un�berlegte tat. Aus diesem Grund machte sie auf dem Absatz kehrt und suchte die Stelle, an der man Gibbs gefunden hatte. Die ehemalige Agentin brauchte nicht lange bis sie Shannon und Kellys Grab entdeckt hatte. Auf dem Boden waren noch immer die Abdr�cke seines schweren K�rpers zu sehen. Die noch sichtbaren Dellen im Gras und das eingedr�ckte Heidegras lie�en darauf schlie�en, dass er ziemlich lange dort gelegen haben musste. Verst�ndnislos sch�ttelte Hollis den Kopf. Was war nur los mit ihm? Warum tat er sich das an?

Mit traurigem Blick sah sie auf das gepflegte Grab mit dem schlichten wei�en Grabstein. Im Gedanken, das Geburtsjahr von Shannon �berschlagend, stellte sie fest, dass sie fast im gleichen Alter waren. Nur� ein bisschen Unterschied. Und Kelly, seine Tochter, w�re jetzt eine junge Frau. Im besten Alter selbst Kinder zu haben. Seufzend fl�sterte Hollis leise: �Es tut mir so leid �, bevor sie sich eine lose Haarstr�hne hinters Ohr strich und zu einem stummen Dialog �berging: �F�r ihn - f�r euch. Bis vor �ber einem Jahr habe ich gar nicht gewusst, dass es euch gab. Er hat nie erw�hnt, dass er eine Familie hatte. Er liebte euch und liebt euch noch immer. Er liebt euch so sehr, dass er diese Erinnerungen mit niemanden teilen will. Aber...� Hollis seufzte erneut und blickte zum Himmel auf. �Ich liebe ihn auch. Mehr als ich in Worte fassen kann. Ich will f�r ihn da sein. Ihm beistehen, wenn... ja wenn er es zulassen w�rde. Es gibt so viele Dinge, die ich ihm sagen m�chte. So vieles, dass ich mit ihm teilen will. Alles damit er bemerkt, dass er nicht allein ist. Damit er begreift, wie froh er sein kann, dass er euch an seiner Seite haben durfte, wenn es auch nur f�r eine viel zu kurze Zeit war.� Tr�nen kullerten �ber ihr Gesicht und Hollis sp�rte einen warmen Windzug �ber ihre Haut fahren. Ein eigenartiges, angenehmes Gef�hl, das ihr die Kraft gab, das stumme Gespr�ch zu beenden. �Es ist nicht einfach geliebte Menschen zu verlieren. Sie nie wieder sehen und im Arm halten zu k�nnen. Aber was noch viel schwer ist, ist die Ungewissheit. Die Ungewissheit, wenn man nicht wei�, ob der Mensch, den man geliebt hat, noch lebt. Wenn man nicht wei�, ob man um ihn trauern oder noch auf ihn hoffen darf.� Mit einer energischen Handbewegung wischte Hollis sich die Tr�nen aus dem Gesicht und sah erneut auf den Grabstein. �Es tut mir wirklich Leid und ich wei�, wie weh es ihm immer noch tut. Aber, ich hoffe f�r ihn und f�r mich, dass wir die Kraft aufbringen, einen gemeinsamen Weg zu finden.� Sie lachte wehm�tig auf. �Ich habe es ihm bisher nie gesagt, aber trotz all seinem Verlust, hat er mit der Gewissheit eures Todes und der M�glichkeit eines Ortes, um euch zu trauern, mehr als ich je hatte.� Schniefend schloss sie einen Moment lang die Augen, genoss die warme Morgensonne auf ihrem Gesicht und wandte sich zum gehen. Es wurde Zeit herauszufinden, ob Gibbs wirklich in das Krankenhaus gebracht wurden war und wie es ihm ging. Langsam drehte Hollis sich noch einmal kurz um, sah den wei�en Stein hell im Sonnenlicht leuchten und versprach den beiden laut: �Egal was geschieht. Ich werde auf ihn aufpassen.�

Eine Viertelstunde sp�ter erreichte sie das Bethesda Hospital und erkundigte sich am Empfang nach einem grauhaarigen Mann den man auf dem Milit�rfriedhof gefunden hatte.



[editiert: 09.04.09, 22:20 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 09.04.09, 22:31  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro erwachte, weil jemand seinen Arm fasste. Er schoss hoch und griff instinktiv nach seiner Waffe, doch ein brennender Schmerz stoppte ihn. Mit einem leisen Aufschrei zog er die Hand zur�ck, sie war verbunden und offensichtlich war es keine gute Idee gewesen, damit gegen die Bettdecke zu sto�en. Neben ihm stand eine hagere Krankenschwester, die sich ebenso erschreckt hatte wie er und ihn nun aus einem gewissen Sicherheitsabstand heraus anstarrte. Sie hatte eine Hand vor die Brust geschlagen und wagte es kaum, wieder n�her zu kommen. Der Ermittler lie� seinen Blick rasch durch den �brigen Raum schweifen und versuchte herauszufinden, wo er war. Offensichtlich lag er schon wieder im Krankenhaus, aber warum? Wegen einer verbundenen Hand? Wie war er hier hergekommen? Und was war mit Hollis passiert?

Langsam lie� er sich wieder in die Kissen sinken, und die hagere Schwester trat vorsichtig n�her. "Sch�n, dass sie endlich aufgewacht sind," sagte sie und versuchte zu l�cheln. Der Agent l�chelte ebenfalls. Sein Hals kratzte wie verr�ckt, und er musste sich kr�ftig r�uspern, ehe er etwas hervorbringen konnte. "Wo... wo bin ich hier?" fragte er heiser. "Bethesda Naval Hospital, San Diego," antwortete die Schwester. "Dr. Brentwood wird gleich hier sein, Mr. ..." Sie stockte. "Gibbs," half Jethro weiter. "Leroy Jethro Gibbs." Die Schwester l�chelte erleichtert, aus irgendwelchen Gr�nden schien es sie zu freuen, dass er in der Lage war, sich vorzustellen. Nicht ganz grundlos, wie dem Agenten durch den Kopf schoss, er hatte am eigenen Leib erlebt, dass es auch anders sein konnte.

Bevor er weitere Fragen stellen konnte, tauchte ein schlanker, breitschultriger Mann auf, der etwa in seinem Alter war. "Guten Tag, Mister Gibbs," begr��te er den Patienten. "Mein Name ist Dr. Brentwood, ich bin f�r sie verantwortlich, so lange sie bei uns sind." Er reichte dem Grauhaarigen die Hand und l�chelte, als dieser sie etwas umst�ndlich mit der Linken ergriff. "Was ist passiert?" fragte Jethro ohne Umschweife. "Und wie geht es Hollis? Ich meine, Mrs. Mann." Der Arzt blickte ihn �berrascht an. "Um ehrlich zu sein, hatten wir gehofft, dass Sie uns das sagen k�nnten, Sir. Ein Besucher hat sie heute morgen gegen halb acht auf dem Friedhof s�dlich von Camp Pendleton entdeckt. Von einer Frau hat er allerdings nichts bemerkt."

Der Agent blickte stumm an die Decke. Er erinnerte sich langsam wieder. An ihre Ankunft und den gestrigen Abend, an seine wirren Tr�ume und die Unruhe, die ihn befallen hatte. Er erinnerte sich an seine Fahrt zum Friedhof - und daran, dass Shannon ihm kr�ftig die Leviten gelesen hatte. Shannon... im gleichen Moment sah er sie wieder vor sich, mit vorgerecktem Kinn schien sie ihn herausfordernd anzusehen. F�ngst du etwa schon wieder damit an?! fragte ihr Blick, und Jethro schmunzelte. Ja, das war Shannon, die Frau, die er geliebt hatte. Ist ja schon gut, schickte er einen Gedanken zur�ck und wandte sich wieder dem Arzt zu.

"Sie haben ziemlich lange in der K�lte gelegen," erkl�rte der Mediziner gerade. "Als man Sie gefunden hat, waren Sie bewusstlos und hatten hohes Fieber. Mittlerweile haben wir das wieder in den Griff bekommen. Was ihre weiteren Verletzungen angeht, haben wir zun�chst abgewartet, aber das werden wir uns auch noch genauer ansehen. Was um alles in der Welt haben Sie dort drau�en eigentlich gesucht?" "Es war eine private Sache," wich der Ermittler aus. Brentwood nickte und fragte nicht weiter nach. "Haben Sie irgendwelche Identit�tsnachweise bei sich?" fragte er stattdessen. "Und sagen sie mir bitte ihre Sozialversicherungsnummer - wir konnten nichts bei ihnen finden." Gibbs l�chelte und gab ihm die gew�nschten Daten, woraufhin der Arzt rasch verschwand.


Dr. Jack Brentwood

Erleichtert, dass der Patient wieder bei Bewusstsein und offensichtlich bei klarem Verstand war, eilte der Mediziner rasch zur Zentrale, um die erhaltenen Daten der Verwaltung zu �bermitteln. Zu seiner �berraschung h�rte er hinter sich pl�tzlich eine Frauenstimme, die sich an der Pforte nach einem grauhaarigen Mann erkundigte, den man auf dem Friedhof gefunden hatte. "Mister Gibbs?" fragte Brentwood nach. Die Erleichterung im Gesicht der blonden Frau war ihm Antwort genug. "Es geht ihm den Umst�nden entsprechend, Miss..." "Mann," erwiderte die Frau. "Hollis Mann." Und wie geht es Hollis? Ich meine, Mrs. Mann. Die Stimme des Patienten klang wie ein Echo in seinem Kopf. "Er ist erst vor wenigen Minuten aufgewacht," erkl�rte der Mediziner. "Aber er hat bereits nach ihnen gefragt," setzte er schmunzelnd hinzu, w�hrend er den Besuch durch die G�nge geleitete und vor einer T�r stehen blieb. "Sie k�nnen f�r ein paar Minuten zu ihm, wenn Sie wollen," schlug er vor. "Allerdings... allerdings ist er wie gesagt gerade erst zu sich gekommen, es w�re nicht gut, wenn er sich aufregt." Die blonde Frau nickte. "Und... und wir haben seine weiteren Verletzungen noch nicht untersucht, das m�ssen wir bald tun. Sie haben also leider nur ein paar Minuten, Ma'am." Die blonde Frau nickte noch einmal, und Jack Brentwood lie� sie allein zur�ck, um sich einem anderen Patienten zu widmen.




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New PostErstellt: 09.04.09, 23:05  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Tief durch atmend straffte Hollis die Schultern und betrat das Krankenzimmer. Obwohl sie noch immer geschockt war, Gibbs hier zu wissen, versuchte sie sich so gut es ging nichts anmerken zu lassen. Zumindest auf Grund ihrer Haltung glaubte sie das hin zu bekommen. Die Angst, die sie um ihn hatte, konnte sie jedoch nicht verbergen.

�Guten Morgen, Schatz�, begr��te sie ihn mit einem z�rtlichen Kuss und blieb danach�verlegen am Bett stehen. Sie hatte nicht die Absicht ihm zu erz�hlen, wo sie gewesen war und woher sie wusste, dass er hier lag. Ihr war klar, dass Vorw�rfe�ihm am wenigsten helfen w�rden. Daher versuchte sie ihre Entt�uschung und Unsicherheit herunter zu spielen. �Habe ich die Nacht so laut geschnarcht, dass du fluchtartig das Weite suchen musstest?� Ein zaghafte L�cheln spielte um ihre Mundwinkel. �Falls ja, sollten wir auf getrennte Schlafzimmer umsteigen, damit du nicht noch einmal ausrei�en musst.� Sein irritierte Blick zeigte ihr, dass Gibbs ihr Verhalten nicht deuten konnte. Wie sollte er das auch, wenn sie es selbst nicht einmal konnte. Wie gern h�tte sie ihn angeschrien. Ihn vor lauter Wut rund gemacht wie ein Lenkrad oder einfach in den Arm genommen und gek�sst. Doch sie tat nichts dergleichen. Sie sah ihn nur an und versuchte zu verstehen.



[editiert: 10.04.09, 18:12 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 09.04.09, 23:29  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Geschnarcht? Wieso glaubte Hollis, sie h�tte ihn verjagt? Und woher wusste sie �berhaupt, dass er hier war? Wie war sie so schnell hergekommen? Das Krankenhauspersonal wusste doch selbst erst seit f�nf Minuten, wer er �berhaupt war. Vermutlich war es an der Zeit, einiges zu erkl�ren. Shannons ruhige Stimme im Hinterkopf, r�usperte er sich noch einmal.

"Holly, es... ich wei� nicht mal, wie ich es dir erkl�ren soll. Es tut mir leid, dass ich einfach gegangen bin. Aber ich... ich musste, ich konnte nicht anders. Es.... es hat mich �berw�ltigt, all die Erinnerungen und Gef�hle. Ich... es war nicht richtig, dir nicht Bescheid zu sagen. Aber es war st�rker als ich." Er schwieg und lie� die Minuten auf dem Friedhof noch einmal Revue passieren. Shannon war noch immer lebendig in ihm, und er sp�rte, dass sie noch immer �ber ihn wachte.

Hollis schwieg ebenfalls und sah ihn einfach nur an. Der Agent hatte keine Ahnung, wie er ihr Schweigen deuten sollte, eigentlich hatte er erwartet, dass sie ihm mindestens den Kopf abriss, aber sie war seltsam ruhig. Und Jethro Gibbs wusste, wann er eine Standpauke verdient hatte - DiNozzo h�tte er f�r so eine Aktion halb bewusstlos gepr�gelt. Doch Hollis tat nichts dergleichen, sie stand nur da und blickte ihn an.

Das Schweigen war dem Ermittler unangenehm, und schlie�lich ergriff er erneut das Wort. "Wie zum Teufel hast du eigentlich herausgefunden, dass ich hier bin?!" fragte er neugierig. Doch bevor Hollis antworten konnte, wurde erneut die T�r ge�ffnet. Dr. Brentwood trat in Begleitung einer jungen Assistenz�rztin und einer zutiefst gelangweilt wirkenden Krankenschwester ein. "Es tut mir leid, aber Sie m�ssen jetzt gehen," bat er Hollis. Die blonde Frau nickte Jethro noch einmal zu und verlie� dann schweigend den Raum.

Jethro sah ihr nach und verdr�ngte die Gedanken, die ihn �berfielen. Es war wichtiger, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren, Dr. Brentwood hatte begonnen, die Schiene von seinem Kn�chel zu entfernen, w�hrend er seinem Patienten eine Menge Fragen stellte. Der Ermittler antwortete, so gut er konnte, und gab Auskunft �ber Entstehung und bisherige Behandlung der Verletzungen. "War der Kn�chel die ganze Zeit so dick?" fragte die Assistenz�rztin entsetzt. "Nein," brummte Jethro. "Dick ist er seit gestern, seit... eine junge Dame aus Versehen darauf gelandet ist." Er bemerkte den Blick, den die beiden Mediziner tauschten und f�gte hinzu: "Nicht DIE junge Dame - mit jung meine ich in diesem Fall wirklich jung, knapp sechs Jahre. Es war keine Absicht." Janice Johnson nickte. "Wie auch immer, das sehe ich mir genauer an," kommandierte Brentwood knapp. "Schwester Cathryn, bringen sie ihn bitte zum R�ntgen und anschlie�end in Behandlungsraum Drei."

Die Angesprochene nickte und tauchte wenige Augenblicke sp�ter mit einem Rollstuhl wieder auf. "Packen Sie ihn warm ein, er war stark unterk�hlt," ordnete Brentwood an, ehe er den Raum mit Johnson verlie�. Verschlafen begann die Schwester, den Agenten in den Stuhl zu hieven und in eine Decke zu wickeln, und Jethro f�hlte sich zu m�de, um zu protestieren. Eine halbe Stunde sp�ter waren die Untersuchungen abgeschlossen. "Ich habe schlechte Nachrichten f�r Sie," k�ndigte Brentwood an. "Ihre Hand ist in Ordnung, soweit ich das beurteilen kann - oder zumindest nicht schlimmer verletzt, als sie mir bereits berichtet haben. Allerdings sollten sie sie etwas mehr schonen, daher habe ich den Verband mit etwas mehr Gips verst�rkt." "Und wie soll ich mich damit dann fortbewegen?!" fragte Jethro entsetzt. Er war noch immer m�de und von den erneuten Untersuchungen v�llig geschafft. "Gar nicht," antwortete Brentwood knapp. "Sie bekommen vorerst einen Rollstuhl, bis es ihnen wieder besser geht."

Jethro verschlug es die Sprache. Das durfte doch wohl nun wirklich nicht wahr sein, das konnte nur ein schlechter Scherz sein. "Aber das war nicht die schlechte Nachricht, von der ich gesprochen habe," fuhr Brentwood fort. "Ihrem Kn�chel w�re es besser bekommen, wenn sie sich etwas mehr geschont h�tten, insbesondere, wenn sie nicht mit kleinen M�dchen herumgetobt h�tten. Die B�nder sind erneut gerissen, das m�ssen wir noch einmal operieren." Der Agent sp�rte, wie die Farbe aus seinem Gesicht entwich, doch sein Gesicht zeigte keine Regung. "Im Moment ist es sehr ruhig hier, und soweit ich das sehen kann, sind sie bereits n�chtern. Ist das richtig?" Der Ermittler nickte und ahnte, was nun folgen w�rde. "Ich werde ihnen einen An�sthesisten vorbeischicken," best�tigte der Mediziner seinen Verdacht. "Im OP- Plan sind sie bereits eingetragen, dann haben Sie es rasch hinter sich."

Jethro nickte geistesabwesend. "Wie lange muss ich hier bleiben?" fragte er. "Wenn alles gut geht, nicht sehr lange," bekam er zur Antwort. "Im Grunde geht es nur um die Nachsorge der Narkose - ich denke, sp�testens in zwei Tagen sind sie wieder entlassen, vielleicht auch schon �bermorgen." Jethro nickte noch einmal und war sich sicher, dass er sp�testens morgen abend wieder zu Hause sein w�rde. Allerdings hoffte er inst�ndig, dass er diese Narkose besser vertragen w�rde als die letzte. Dr. Brentwood trat noch einmal n�her. "Das ist im Moment sicher alles etwas viel f�r Sie," vermutete er. "Das wird ihnen helfen, ruhig zu bleiben." Ehe der Ermittler reagieren konnte, hatte der Mediziner seinen Arm gefasst und ein Beruhigungsmittel in die Vene injiziert.

W�hrend die Schwester ihn zur�ck auf das Zimmer brachte, sp�rte Jethro, wie das Mittel zu wirken begann. Er wurde schl�frig und seine Gedanken seltsam leicht. Eigentlich hatte er das Gef�hl, �berhaupt nicht mehr zu denken, und er musste sich stark konzentrieren, nicht einfach wegzudriften. Er hoffte, das Hollis noch einmal vorbeischauen konnte, doch er war zu m�de, um danach zu fragen. Doch wenn er Brentwood richtig verstanden hatte, blieb ihm ohnehin nicht mehr viel Zeit, und f�r kl�rende Gespr�che war dies wohl auch nicht die richtige Verfassung. Dennoch schrie alles in ihm danach, sie zu sehen. Es war unwahrscheinlich, dass es Komplikationen gab, aber er wollte nicht im Streit mit ihr auseinandergehen. Sie hatte es nicht verdient, dass Missverst�ndnisse ewig zwischen ihnen stehen w�rden.

Die Schwester �ffnete die Zimmert�r und half dem Agenten zur�ck ins Bett. Ersch�pft sank der Ermittler in die Kissen und blieb regungslos liegen. Als sich die T�r einige Minuten sp�ter �ffnete, blickte er auf, um zu sehen, ob es sich bei diesem Besucher bereits um den Narkosearzt oder vielleicht doch um Hollis handelte.


[editiert: 10.04.09, 00:43 von Mrs. Mallard]
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New PostErstellt: 10.04.09, 18:45  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Jethros bevorstehender OP traf Hollis wie ein Schlag. Die ganze Zeit �ber war sie mehr oder weniger gefasst gewesen, doch die Nachricht drohte ihr den Boden unter den F��en zu rauben. Der behandelnde Arzt versicherte ihr zwar, dass es nur ein routinem��iger Eingriff w�re und sie sich keine Sorgen zu machen braucht, aber die Ereignisse der letzten Wochen sa�en noch zu tief. Wie sollte sie sich nach allem was passiert war keine Sorgen machen? Das ging einfach nicht. Oh wie sie solche Situationen hasste. Zum Gl�ck gab Dr. Brentwood ihnen noch ein paar Minuten und sie hoffte inst�ndig, dass Jethro alles gut �berstehen w�rde.

Erneut atmete sie tief durch und betrat so selbstsicher wie m�glich das Krankenzimmer. Jethros schl�friger Anblick ersch�tterte sie und es fiel ihr sichtlich schwer die Tr�nen zu unterdr�cken. Die blonde Frau biss sich krampfhaft auf die Lippen und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. L�chelnd lie� Hollis neben�Gibbs auf dem Bett nieder und ergriff sein Hand. �Du machst�Sachen. Einen Krankenhausaufenthalt h�ttest du auch in Washington haben k�nnen. Daf�r h�tten wir nicht ein paar tausend Meilen fliegen m�ssen.� Hollis rutschte ein St�ck n�her und gab ihm einen z�rtlichen Kuss. Dann legte ihre Stirn an seine und fl�sterte ihm zu: �Der Doc ist zuversichtlich. Wenn alles gut geht, bist du schneller raus als wir denken k�nnen. Also, Augen zu und durch, Gunny. Ich warte auf dich.� Am liebsten h�tte sie noch hinzugef�gt; Und dann gehen wir gemeinsam deine Familie besuchen, doch daf�r war im Moment nicht der richtige Augenblick.




[editiert: 10.04.09, 18:46 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 10.04.09, 21:45  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Das Beruhigungsmittel machte es ihm fast unm�glich, �berhaupt noch einen klaren Gedanken zu fassen, doch es erleichterte ihn ungemein, Hollis zu sehen. Sie war bei ihm, sie k�sste ihn und sie war offensichtlich nicht w�tend. Jedenfalls nicht w�tend genug, es ihn in dieser Situation sp�ren zu lassen. Er erwiderte ihren Kuss und versuchte zu l�cheln. "Das... das ist gut," kr�chzte er heiser und war verwirrt, dass sein Hals bereits vor der OP unangenehm kratzte. Er wollte lieber nicht daran denken, wie es danach sein w�rde, aber er wusste, dass auch das vorbeigehen w�rde. Er hatte schon Schlimmeres �berstanden, ohne bleibende Sch�den davonzutragen.

Er versuchte, nach ihrer Hand zu greifen, was sich mit dem Gips als nahezu unm�glich herausstellte. Im gleichen Moment �ffnete sich auch schon die Zimmert�r ein zweites Mal, und ein pickliger Krankenpfleger trat rasch n�her. "Dann wollen wir mal," erkl�rte er, als h�tte er den Satz auswendig gelernt. Jethro nickte m�de und hielt Hollis' Blick fest, bis sich die Aufzugt�ren zwischen ihnen schlossen. Als er allein in dem winzigen Raum zur�ckblieb, atmete er noch einmal tief durch und schloss die Augen. Die Fragen des An�sthesisten, der ihn schlie�lich in Empfang nahm, konnte er schon kaum noch beantworten, weil er so unglaublich m�de war, und auch von der eigentlichen Narkose bekam er dieses Mal fast nichts mit.

Die �belkeitsattacken im Aufwachraum fielen diesmal bereits etwas schw�cher aus, und nach kurzer Zeit brachte die hagere Schwester ihn bereits wieder auf sein Zimmer. Jethro f�hlte sich noch immer hundeelend, und er wusste, dass er sich in den n�chsten Stunden mit Sicherheit noch ein paar Mal �bergeben w�rde. Dennoch l�chelte er, als er erkannte, dass Hollis bereits auf ihn wartete. "Da bin ich wieder," brachte er hervor und registrierte, dass seine Stimme nicht mehr als ein Kr�chzen war. "Danke, dass du..." gewartet hast, hatte er eigentlich sagen wollen, doch sein Magen war schneller.




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New PostErstellt: 10.04.09, 23:30  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

W�hrend Gibbs die OP �ber sich ergehen lassen musste, war Hollis kurz davor gewesen wahnsinnig zu werden. Wie eine Tigerin im K�fig war sie im Besucherbereich auf und ab gelaufen. Das Warten hatte sie fast wahnsinnig gemacht, bis sie kurze Hand zum Telefon gegriffen und Ducky angerufen hatte. Der alte Pathologe erschien ihr in diesem Moment wie eine Art Zufluchtsst�tte. Er war der Fels in der Brandung, der ihr zuh�rte und Kraft gab. Bei dem sie sich nicht verstellen brauchte und ihre Angst offen zugeben konnte. Der ihr versicherte, dass Gibbs nicht klein zu kriegen war und sie das Richtige tun w�rde. Der sie best�rkte, auf ihr Herz zu h�ren und auf nichts anderes.

Seit dem Gespr�ch war �ber eine Stunde vergangen und Hollis war erleichtert, als man Gibbs in sein Zimmer zur�ck gebracht hatte. Die Narkose hatte ihn, wie schon beim letzten Mal, stark mitgenommen und Hollis griff sofort geistesgegenw�rtig nach einer Schale. �Schon gut�, erwiderte sie mit einem L�cheln und strich ihm �ber die Stirn. �Das Schlimmste hast du �berstanden und den Rest �berstehst du auch noch.� Kaum das sie die Schale abgestellt hatte, erschien auch schon eine der Schwestern und erkundigte sich nach Gibbs� Befinden.�



[editiert: 13.04.09, 11:58 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 11.04.09, 00:16  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Tats�chlich vertrug der Ermittler die Narkose dieses Mal wesentlich besser als beim letzten Mal. Die �belkeitsattacken, bei denen Hollis ihm tapfer zur Seite stand, lie�en nach wenigen Stunden nach. Den Rest des Tages und die darauffolgende Nacht verschlief Jethro �berwiegend, und er erholte sich so gut, dass Dr. Brentwood ihn tats�chlich gegen Mittag in die Freiheit entlie�. "Freiheit" war allerdings nur ein sehr relativer Begriff, da der Mediziner darauf bestanden hatte, dass das Laufen auf Kr�cken f�r seine verletzte Hand derzeit zu gef�hrlich war. Und so schob Hollis ihren Freund im Rollstuhl in die Mittagssonne hinaus.

Sie sprachen nicht viel miteinander, Jethro war beinahe genauso schweigsam wie schon bei ihrer Ankunft in Kalifornien. Und doch war es anders, es war ein anderes Schweigen, nicht von Schmerz und Schuldgef�hlen gepr�gt. Es gab einfach nichts zu sagen, nicht im Moment. Gl�cklicherweise verf�gte der Mietwagen �ber einen ger�umigen Kofferraum, in dem Hollis den Rollstuhl problemlos verstauen konnte, ehe sie den Wagen startete. Jethro fragte nicht, wohin sie fuhr, doch er erkannte die vertrauten Konturen rasch wieder. Der Friedhof war auch sein erstes Ziel gewesen, und er l�chelte Hollis dankbar an. Auch wenn Shannon l�ngst �ber sie Bescheid wusste, wurde es Zeit, sie ihr offiziell vorzustellen.

Der Wagen hielt auf dem Parkplatz in der N�he des Eingangs, und Jethro protestierte nicht einmal ansatzweise, als Hollis ihm in den Rollstuhl half und in eine warme Decke einpackte. Er hatte sich bei seinem n�chtlichen Besuch stark erk�ltet und Dr. Brentwood hatte ihm eingesch�rft, nur gut verpackt an die Luft zu gehen. Es f�hlte sich ungewohnt an, sich so unt�tig durch die Gegend schieben zu lassen, und Jethro merkte schnell, dass die Decke eine sehr gute Idee war. Dadurch, dass er sich im Sitzen nicht bewegte, wurde es selbst darunter rasch k�hl. Noch immer sprach keiner von ihnen ein Wort, und der Silberfuchs wunderte sich nicht, dass Hollis zielstrebig den richtigen Weg einschlug. Sie blieb stehen, als sie in der N�he eine Trauergesellschaft entdeckte.

"Ich w�rde ungern st�ren," erkl�rte sie leise, und Jethro nickte. "Bieg dort vorne in den zweiten Weg ab," schlug er vor. Verwundert folgte Hollis seinen Anweisungen, die sie im Zickzack durch die Grabstellen f�hrten. Doch der Ermittler schien den Weg zu kennen, und einige Minuten sp�ter sagte er pl�tzlich "Halt. Hier ist es." Sie standen vor einem schlichten, unauff�lligen Einzelgrab, das seltsam vergessen wirkte. Hollis betrachtete neugierig den Grabstein, doch der Name Jim Cunningham sagte ihr nicht das Geringste.

Jethro hingegen atmete tief ein und aus, und sie sp�rte, wie sehr dieser Besuch ihn aufw�hlte. Wer war dieser Mann? Jemand, mit dem er w�hrend seiner Zeit im Corps gedient hatte? Ein Kamerad, ein gefallener Freund? "Wer war Jim Cunningham?" durchbrach sie schlie�lich das Schweigen. "Woher hast du ihn gekannt?" Jethro schwieg noch einen Moment, ehe er antwortete. "Ich bin ihm nie begegnet," gestand er. "Ich habe ihn gehasst, f�r etwas, das nicht seine Schuld war. Es hat lange gedauert, bis ich... bis ich meinen Frieden damit gemacht habe. Es ist das erste Mal, das ich ihn besuche."

Hollis blickte erneut auf den Grabstein und erkannte erst jetzt das Todesdatum - das gleiche, das sie bereits vor ein paar Tagen auf zwei anderen Grabsteinen ganz in der N�he gesehen hatte. "Jim Cunningham," fuhr Jethro fort und best�tigte damit ihre Theorie, "ist der NIS- Agent, der Shannon und Kelly sch�tzen sollte. Er sa� am Steuer des Wagens, als ein �berholender Motorradfahrer ihn aus n�chster N�he erschossen hat. Der Wagen ist au�er Kontrolle geraten und in einen abgestellten Truck geschleudert worden. Shannon und Kelly sind bei dem Zusammensto� get�tet worden." Sein gesamter K�rper zitterte, als er diese Worte aussprach. Seit �ber f�nfzehn Jahren hatte er nicht mehr dar�ber gesprochen, hatte die schmerzhaften Details aus den Ermittlungsakten verdr�ngt.

Doch nun wurde es Zeit, damit abzuschlie�en, und er schloss die Augen zu einem kurzen Gebet. Auch wenn Jim Cunningham schon ebenso lange tot war wie seine Familie, Jethro war es ihm schuldig, seinem vergessenen Kollegen f�r seinen Einsatz zu danken.




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New PostErstellt: 12.04.09, 11:32  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Ergriffen von seinen Worten legte Hollis die H�nde auf Jethros Schultern. Von alle dem hatte sie nichts gewusst. Sie hatte bisher nie gefragt wie Shannon und Kelly ums Leben gekommen waren. Sie hatte es sich nicht getraut, um so ersch�tterter war sie nun. Niemand h�tte diesen feigen Hinterhalt verhindern k�nnen. Ein Ereignis, das nicht tragischer h�tte sein k�nnen. Daher konnte sie verstehen, dass er unter anderem dem Agenten die Schuld am Tod seiner Familie gab. Doch gleichzeitig war sie froh, dass Gibbs es allm�hlich zu verarbeiten begann. Sein Hier sein war der erste und beste Schritt dazu.

Nachdem sie eine ganze Weile stumm an dem Grabstein verharrt hatten, gab Jethro ihr zu verstehen, dass er weiter wollte. Schweigend schob Hollis den Rollstuhl in die ihr angewiesene Richtung. Sie erz�hlte ihm nicht, dass sie den Weg mittlerweile kannte und nun schon zum dritten Mal hier war. �berhaupt hatte sie ihm gegen�ber mit noch keinem Wort erw�hnt, dass sie die letzte Ruhest�tte seiner Familie bereits kannte. Wom�glich ahnte er es, da sie vom Krankenhaus aus, zielsicher zum Friedhof gefahren waren. Wovon er aber nichts ahnen konnte, waren die stummen Gespr�che die sie hier gef�hrt hatte. Von einem Gespr�ch, das sogar erst vor wenigen Stunden an diesem Ort stattgefunden hatte.

Da sie die ganze Zeit im Krankenhaus an seiner Seite verbracht hatte, hatte Gibbs darauf bestanden, dass sie die Nacht im Apartment schlafen sollte. Er hatte ihr angesehen wie ersch�pft und m�de sie war. Obwohl sie seiner Bitte nur widerwillig Folge geleistet hatte, hatte sie letztendlich eingesehen, dass sie die Kraft und dringend etwas Abstand brauchte. Aus diesem Grund, und nur aus diesem Grund, hatte sie ihn schweren Herzens zur�ck gelassen und eine unruhige Nacht allein verbracht. Schon zeitig am Morgen war sie wach gewesen und hatte den dringenden Wunsch zum reden versp�rt. Dar�ber was sie die letzten Tage und Wochen durchgemacht hatten. �ber ihre �ngste, ihn erneut zu verlieren, �ber ihre eigenen schmerzlichen Erinnerungen und �ber die Ungewissheit, die die Zukunft mit sich brachte. Lauter Dinge, die sie Gibbs gegen�ber nicht wagte auszusprechen. Unausgesprochene Gef�hle, die sie, noch bevor sie zu ihm ins ins Krankenhaus gefahren war, geradewegs zum Grab seiner Familie zur�ck gef�hrt hatten. Ein Weg, den sie dieses Mal ganz bewusst und nicht mit leeren H�nden gegangen war. Die Sonne war am aufgehen gewesen und hatte das gro�e Areal in einen friedlichen roten Schein geh�llt. Kaum eine Menschenseele war ihr an diesem Morgen begegnet und Hollis war einmal mehr bewusst geworden, wie viel Gl�ck Gibbs hatte, dass man ihn fand. Sie wagte noch immer nicht dar�ber nachdenken, was h�tte passieren k�nnen. Dar�ber, dass er sich ausgerechnet eine der k�ltesten N�chte Kaliforniens seit �ber f�nfzig Jahren zum �bernachten im Freien ausgesucht hatte.

Als sie schlie�lich nach einigen Meter die wei�en Grabsteine seiner Familie erreichten, hielt Gibbs den Rollstuhl von sich aus an. Sein Blick wanderte verwundert �ber die mit frischen Blumen geschm�ckten Gr�ber. Hollis Herz schlug bis zum Hals und sie traute nichts zu sagen, aus Furcht er k�nne ihre Geste mit den Blumen falsch verstehen. Es war nicht ihre Absicht sich in seine Vergangenheit zu dr�ngen. Das lag ihr fern, aber wie sollte sie ihm erkl�ren, was sie dazu veranlasst hatte. Wie sollte sie ihm sagen, dass sie den beiden Menschen, die er noch immer liebte, erst im Morgengrauen ihr Herz ausgesch�ttet hatte. Das die beiden mittlerweile mehr �ber sie wussten als er selbst.




[editiert: 13.04.09, 11:58 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 12.04.09, 14:44  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro r�hte sich nicht und sah eine Weile auf die Bl�tenpracht. Er ahnte, von wem sie stammten, auch wenn ihm nicht ganz klar war, wie Hollis das Grab gefunden hatte. Andererseits war sie - ebenso wie er - eine hervorragende Ermittlerin, die sich zu helfen wusste. Dir Gr�ber sahen prachtvoll aus, und der Agent freute sich �ber diese Geste. Sie passte zum Anlass einfach perfekt.

Langsam rollte er weiter, bis sie direkt vor den Gr�bern standen. Erst hier drehte er sich langsam um und blickte Hollis an. "Sie sind wundersch�n," bekannte er leise. "Shannon hat Blumen geliebt - woher wusstest du, das wei�e Lilien ihre Lieblingsblumen waren?!" Doch er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern wandte sich dem Grab zu. Er war ruhiger als bei seinem letzten Besuch, und diesmal sp�rte er Shannons Anwesenheit sofort. Er konnte sie nicht sehen, doch er wusste, dass sie da war. "Hallo!" begann er in Gedanken ein leises Zwiegespr�ch. "Ich... ich habe eine Weile Zeit zum Nachdenken gehabt." Er h�rte Shannon leise lachen und glaubte, ihre weiche Haut auf seiner sp�ren zu k�nnen. "Ich wei�", gluckste sie. "Und ich freue mich f�r dich. Es ist sch�n, dass du sie mitgebracht hast. Es ist gut, dich nicht immer allein zu sehen."

Hollis war neben ihm stehen geblieben und beobachtete den Agenten aufmerksam. Obwohl er kein Wort aussprach, konnte sie sehen, dass er mit seiner Familie sprach. Er sprach nicht mit Worten, doch seine Blicke, Mimik und K�rpersprache verrieten ihr von der Unterhaltung, auch wenn sie den Inhalt nicht verstehen konnte. Sie sah, wie Tr�nen in Jethros Augen traten, als er nach ihrer Hand griff.

"Ich... ich m�chte euch jemanden vorstellen," bat der Ermittler. Obwohl er noch immer nicht laut sprach, wusste er, das Hollis ihn ebenfalls verstand. "Shannon, Kelly... das ist Hollis. Sie... sie hat es irgendwie geschafft, mich zu ertragen..." Er grinste unter den Tr�nen. "Hollis, das ist meine Familie." Auch Hollis sp�rte die Anwesenheit der beiden Seelen. Es waren keine konkreten Gedanken, die sie erreichten, doch sie sp�rte ein Gef�hl der W�rme und des Willkommens und l�chelte.

"Sie sieht nett aus, Daddy!" meldete sich auch Kelly nun zum ersten Mal zu Wort. "Bist du jetzt nicht mehr so oft traurig?" "Nein," schniefte der Agent. "Jetzt bin ich nicht mehr traurig. Auch wenn ihr beide mir immer noch fehlt..." Er konnte ein Schluchzen nicht unterdr�cken. "Es ist okay, Daddy!" rief Kelly. "Du fehlst uns auch. Aber du darfst nicht traurig sein, sonst sind Mummy und ich auch traurig... Ich liebe dich, Daddy!" "Mach es gut, Jethro," f�gte Shannon hinzu, w�hrend ihre Stimme langsam leiser wurde. "Ich w�nsche euch beiden alles Gute. Und passen Sie mir gut auf ihn auf, Hollis! Denken Sie daran: er braucht hin und wieder jemanden, der ihm den Kopf w�scht!" Shannon schien bei diesen Worten regelrecht zu grinsen. "Ich liebe dich, Jethro," setzte sie hinzu. "Pass auf dich auf."

�"Ich liebe euch auch," fl�sterte Jethro erstickt. "Ich liebe euch auch... und ich werde es immer tun, egal, was geschieht." Langsam, wie in Zeitlupe, hob er den Kopf und blickte Hollis an. "Du h�ttest sie gemocht, Holly," brachte er hervor. "Sie war eine wundervolle Frau, und ich bin sicher, dass ihr euch gut verstanden h�ttet... und auch Kelly h�tte dich sicher gern gehabt."

�OOC: So, ich muss jetzt aufh�ren, der kleine Zwerg ist aus dem Mittagsschlaf erwacht und fordert jetzt den Einsatz seiner Patentante *gg* Bis sp�ter, bin heute Abend wieder zu Hause!





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New PostErstellt: 12.04.09, 23:34  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis war nicht in der Lage etwas zu erwidern und dr�ckte ganz fest seine Hand. Was sollte schon sagen? Kein Wort h�tte auszudr�cken vermocht wie viel ihr dieser Moment bedeutete. Sie ahnte, dass Shannon etwas besonderes gewesen waren. Eine Frau, die ihn geliebt und ihm die Stirn geboten hatte. Mit Sicherheit eine bemerkenswerte Frau, die sie sehr gern kennen gelernt h�tte. �Ja, das glaube ich�, brach sie mit einem L�cheln das Schweigen und legte eine schief liegende Blume zur�ck auf Shannons Grab. �Lilien sind wundervolle Blumen. Ich liebe sie und freue mich, dass sie dir gefallen. Ich war mir nicht sicher ob...� Hollis l�chelte ihn verlegen an und zog die Schultern nach oben �Du wei�t schon...�

Mike Franks

W�hrend die zwei miteinander sprachen und sich gef�hlsm��ig immer tiefer aufeinander einlie�en, bemerkten sie�nicht, dass sie beobachtet wurden. Ein �lterer, hagerer grauhaariger Mann musterte sie aus sicherer Entfernung und registrierte jede Geste genau. Sein Blick wanderte anerkennend �ber Hollis Figur und blieb mit regungsloser Mine auf Gibbs haften. Er hatte nicht damit gerechnet den Agenten in diesem j�mmerliche Zustand hier anzutreffen. Es war reiner Zufall, dass er aus privaten. gesch�ftlichen�Gr�nden in San Diego zu tun und auf dem St�tzpunkt von Gibbs� Anwesenheit erfahren hatte. Mit allem m�glichen, nur nicht mit ihm und schon gar nicht in Begleitung einer Frau h�tte er mit Gibbs hier gerechnet. Soviel er wusste, hatte sein ehemaliger Partner das seit Ewigkeiten nicht getan. Ein Wiedersehen, dass den b�rtigen Mann freudig �berraschte und erleichterte. Vielleicht w�rde sein Kamerad und Freund nun endlich Ruhe finden k�nnen. Den richtigen Zeitpunkt abwartend lie� er den beiden noch eine Weile Zeit und machte sich erst auf ihrem R�ckweg mit seiner unverwechselbaren rauen Stimme bemerkbar. �Hallo Probie, sch�n dich zu sehen�, gr��te Mike Franks und trat aus dem Schatten eines Baumes.



[editiert: 13.04.09, 12:01 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 13.04.09, 12:00  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro blieb wie vom Donner ger�hrt stehen. "Mike!" rief er �berrascht und erfreut zugleich. "Was zum Teufel hast du denn hier verloren, dass du dich um diese Jahreszeit nach el nuerte verirrst?!" Er wartete, bis der hagere Mann n�her gekommen war, ehe er sich vorsichtig aus seinem Rollstuhl erhob und seinen Freund umarmte. Anschlie�end setzte er sich wieder hin und lie� zu, dass Hollis die Decke wieder fest um ihn herum stopfte.

"Das gleiche k�nnte ich dich fragen, Probie!" knurrte Mike. "Was hast du angestellt, zum f�nften Mal geheiratet?!" Er warf einen auffordernden Blick in Richtung Hollis. Gibbs lachte. "Nein, Mike, ich habe meine Lektion gelernt..." Er grinste �berm�tig. "Das ist Hollis Mann, ehemals Army CID. Holly, das ist Mike Franks - mein Boss und Special Agent im Ruhestand." "Dein Boss?!" platzte es aus Hollis heraus. "Yepp," antwortete Jethro am�siert. "Er hat mir beigebracht, was einen Special Agent ausmacht." "Ich habe dir nichts beigebracht," knurrte Mike unwirsch. "Du hast dir vielleicht das eine oder andere abgeguckt, w�hrend ich ermittelt habe. Was ist, wollt ihr hier Wurzeln schlagen?! Mir ist kalt und ich k�nnte einen hei�en Tee und was zwischen die Z�hne gebrauchen. Worauf wartet ihr noch?!" Ungeduldig marschierte er in Richtung Ausgang.

Eine halbe Stunde sp�ter sa�en die drei in der Kantine des St�tzpunktes vor dampfenden Tellern. Jethro hatte sich - die Reaktion seines Mages auf die OP noch im Hinterkopf - zur�ckgehalten und sein Steak wie bereits in Nevada "medium" bestellt. "Und jetzt raus mit der Sprache, Probie!" brummte Mike mit vollem Mund. "Was hast du angestellt, dass du dich wie ein Baby durch die Gegend schieben l�sst?" Jethro machte sich ebenfalls nicht die M�he, herunterzuschlucken, ehe er antwortete. "Nichts Wildes," beruhigte er den Mexikaner. "Nur eine Verkettung ungl�cklicher Umst�nde, wie Dawson immer so gern gesagt hat. B�nderriss durch Glatteis und Finger in der Autot�r sind keine idealen Kombination." Mike nickte. "Und was ist mit dem Rest der Geschichte?" fragte er trocken. Jethro grinste, Mike und er kannten sich zu gut, um nicht mitzubekommen, wenn den anderen etwas bewegte. Und so erz�hlte er zwischen Steak und Pommes von den Geschehnissen in Nevada, von Ethan, von Maria Mondego und ihrer Tochter, von Dr. Kody und Dr. Kinning und von Ethans heimt�ckischen Plan, Maria f�r seine Verbrechen b��en zu lassen.

"Hm-hm," brummte Mike, w�hrend er sich den Mund abwischte. "Mexikanischer Drogenring, sagst du. Nun, ich werde mal die Ohren offen halten. In der cantina kann man einiges erfahren, wenn man will - und die meisten haben l�ngst vergessen, dass ich mal Fed war - wenn sie es �berhaupt je gewusst haben. Ich sag dir Bescheid, wenn ich �ber die Jungs was wei�." Jethro nickte und wechselte das Thema. "Was hast du eigentlich auf dem Friedhof gemacht?" fragte er. "Und wie geht es meiner Patentochter?" Mike lachte. "Ich habe mich schon gewundert, dass du erst jetzt fragst. H�tte ich gewusst, dass du hier bist, h�tte ich dir dein Geschenk mitgebracht, das sie dir gebastelt hat, aber nun wirst du es wohl mit der Post bekommen." Er zog ein abgewetztes Foto aus der Jackentasche. "Das ist das aktuellste Bild, das ich von ihr habe." "Meine G�te, ist sie gewachsen!" rief Jethro �berrascht aus. "Sch�n zu sehen, dass es euch gut geht."

Er bemerkte Hollis irritierten Blick, die w�hrend der gesamten Mahlzeit geschwiegen hatte. "Mike hat eine Enkeltochter," verriet er. "Sie ist jetzt fast zwei und ein prachtvolles M�dchen."




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New PostErstellt: 13.04.09, 18:43  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�Interessant, was man alles so erf�hrt�, bemerkte Hollis grinsend in Jethros Richtung und f�gte hinzu: �Eine s��e Kleine�, w�hrend sie l�chelnd das kleine dunkelhaarige M�dchen auf dem Foto betrachtete und Stolz in den Augen ihres Gro�vaters entdeckte. Der Mann war eindeutig ein Fall f�r sich. Hollis konnte sich gut vorstellen, dass Gibbs und er fr�her ein klasse Team waren. Zwei Dicksch�del, die mit Sicherheit jeden ihrer F�lle gel�st hatten. Mike schien zudem ebenfalls kein Kostver�chter im Bezug auf Frau zu sein, wie sie unschwer�durch seines unverhohlenes Flirtens erkennen konnte. Es machte ihr nichts aus und sie sah es als Kompliment an. �Mike, was hat Sie auf den Friedhof getrieben? Das w�rde mich jetzt auch interessieren�, wollte sie an Gibbs� Frage anschlie�end wissen und lehnte sich bequem zur�ck.

Frank musterte seine Gegen�ber mit einem geheimnisvollen Schmunzeln und nahm einen kr�ftigen Hieb aus seiner Kaffeetasse. �Der St�tzpunkt ist ein Dorf. Manche Dingen sprechen sich schneller herum als ein Lauffeuer und eines dieser Dinge war, dass dieser verr�ckte Gunny hier...�, dabei schlug er Gibbs freundschaftlich auf die Schulter. �Sein Apartmentzimmer lieber gegen eine Nacht auf dem Friedhof mit anschlie�enden Krankenhausaufenthalt eingetauscht hat. Als man mir dann�im Bethesda sagte, dass du entlassen wurdest, war�es nicht schwer eins und eins zusammen zu z�hlen�, brummte Mike und warf einen Seitenblick zu Hollis. �Das du dort allerdings in attraktiver Begleitung bist, h�tte ich nicht erwartet.�

Die Agentin grinste �Das h�tte ich zugegebener Weise bis vor kurzem auch nicht erwartet, aber manchmal geschehen noch Zeichen und Wunder.� Jethro r�usperte sich leicht, da ihm das Gespr�ch im Beisein von Mike doch etwas peinlich war. Seinen alter Freund schien das jedoch nicht im Geringsten zu st�ren. �Ja, so etwas soll es Hin und wieder tats�chlich noch geben�, stimmte er Hollis zu bevor er langsam zum Aufbruch dr�ngte. �Halten Sie mir ja ein wachsames Augen auf den Probie und geben Sie�ihm ab und zu eine Kopfnuss, wenn er sich nicht anst�ndig benimmt.�

Hollis lachte und ergriff Mikes gereichte Hand. �Keine Sorge, daran werde ich mich bestimmt halten. Es war nett Sie kennen zu lernen, Mike. Ich w�rde mich freuen, wenn wir uns mal wieder sehen.�

Der alte Mann grinste und hielt Hollis Hand fest. �Ganz meinerseits. Falls Sie mal in Mexiko sind, mein Haus steht Ihnen jederzeit offen.� Schmunzelnd zog Hollis dankbar nickend ihre Hand aus seiner und lie� die Freunde noch eine Weile allein.





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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 13.04.09, 22:16  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Schmunzelnd blickte JEthro seiner Freundin nach. "Gl�ckwunsch, Probie!" Mike grinste �ber das ganze Gesicht. "Du scheinst Jennys Tod endlich hinter dir gelassen zu haben." Das Gesicht des Agenten wurde ernst. "Das wei� ich nicht, Mike. Ich habe ziemlich lange nicht mehr daran gedacht, aber... nun, wir werden sehen." Mike nickte und bohrte nicht weiter nach.

"Kannst du mir einen Gefallen tun?" wechselte der Grauhaarige das Thema. "Ich wollte mich eigentlich selbst darum k�mmern, aber du warst der leitende Agent und hast einfacher Zugang. Kannst du mir Kopien von Shannons Akte besorgen, ehe du zur�ck nach Mexiko fliegst?" "Kopien?!" Die dunklen Augen bohrten sich fest in die blauen seines Gegen�bers. "Du bist verr�ckt, Jethro. Was willst du damit? Sie sind tot, du wirst es nicht mehr �ndern! Lass die Sache ruhen - was willst du jetzt noch herausfinden, was damals offen geblieben ist? Wenn du neue Spuren h�ttest, w�rdest du mich nicht bitten, sondern die Ermittlung offiziell neu aufrollen. Also, warum brauchst du sie?!"

Jethro blickte schweigend auf seinen Teller. "Ich... ich will sie noch einmal lesen, Mike. Mehr nicht. Damals... damals war ich kaum in der Lage, wirklich zu begreifen, was dort stand. Ich konnte nicht damit abschlie�en, niemals. Aber... aber heute glaube ich, dass ich es kann. Und ich wei�, dass ich es muss, wenn ich mit Hollis gl�cklich werden will." Er erwiderte den Blick seines Freundes. "Ich will keine Rache mehr, Mike. Es hilft niemandem, und es bringt die Toten nicht zur�ck. Das habe ich in jenem Sommer gelernt - und Hernandez suche ich nicht mehr." Weil ich ihn l�ngst gefunden habe, setzte er in Gedanken hinzu, und auch Mike Franks hatte den Satz durchaus richtig verstanden.

"Ich werde sehen, was ich tun kann," brummte er und erhob sich. "In einem gebe ich dir Recht: so was kann man wesentlich besser tun, wenn man sich nicht von sch�nen Frauen durch die Gegend schieben l�sst. Andererseits kann sie sicher hervorragend die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wir sehen uns in einer Stunde bei dir - und Gregory Pyle hat gesagt, du sollst dich mal bei ihm blicken lassen!." Damit verschwand er ohne ein weiteres Wort.

Als Hollis wenige Minuten sp�ter zur�ckkehrte, war auch Jethro bereit zum Aufbruch. Ohne gro�e Worte dirigierte er sie durch den St�tzpunkt und stattete einigen Kollegen aus alten Zeiten einen kurzen Besuch ab. Da sich mittlerweile l�ngst herumgesprochen hatte, das der gro�e Jethro Gibbs es tats�chlich wagte, sich im Rollstuhl blicken zu lassen, herrschte auf den Fluren ein regelrechtes Gedr�nge. Jeder wollte einen Blick erhaschen, doch der Agent trug es mit Fassung. Er begr��te jeden, der ihn noch kannte, sch�ttelte tausend H�nde und grinste die meiste Zeit bis �ber beide Ohren. Dennoch schaffte er es geschickt, zur vereinbarten Zeit wieder im Apartment zu sein - ebenso p�nktlich wie Mike, der tats�chlich einen dicken Papierstapel unter dem Arm trug.

"Deine Vergangenheit," brummte er, w�hrend er die Seiten auf den Tisch knallte. "Und wenn ich dich richtig verstanden habe, deine Zukunft wohl ebenso."




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 14.04.09, 21:25  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Kaum das die Papiere auf dem Tisch gelandet waren, erschien Hollis mit drei Tassen in der Hand aus K�che. �Mike, ich gehe davon aus, dass Sie noch einen Kaffee mit uns trinken, bevor Sie das Weite suchen.�

�Gerne, wer kann solch einer charmanten Einladung schon widerstehen�, lachte der alte Agent und zog sich einen Stuhl heran. Mike war unverbesserlich. In der Beziehung waren sie sich wohl �hnlicher als gedacht. Schmunzelnd rollte Gibbs an seine Seite und schob die Akte zun�chst beiseite. Es blieb noch gen�gend Zeit sie durchzusehen. Anschlie�end unterhielten sie sich noch ein Weile �ber belanglose Dinge. Mike interessierte sich unter anderem f�r Hollis Arbeit beim CID und wollte wissen, ob der ein oder andere Bastard dort noch zu tun hatte oder schon pensionierte war. Nach einer guten Stunde verabschiedete er sich dann und bestand darauf, dass sie ihn im Laufe des Jahres besuchen kommen . Vor allem Jethro legte er ans Herz seine Patentochter zu besuchen, bevor sie in der Lage war Auto fahren zu lernen.

�Was f�r ein verr�ckter Hund�, stellte Hollis schmunzelnd fest nachdem Mike die Wohnung verlassen und es sich nicht hatte nehmen lassen, sie noch einmal darauf hinzuweisen, dass Gibbs ab und zu einen kr�ftigen Tritt in den Hintern brauchte. �Jetzt ist mir auch klar, von wem du deine exquisiten F�hrungsqualit�ten hast. Wobei...�, verf�hrerisch grinsend gab sie ihrem Freund einen Kuss �...ich mich davon nie habe ins Boxhorn jagen lassen.� Dann lehnte sie sich in den T�rrahmen und schielte auf die noch immer auf dem Tisch liegende Akte deren Titel nicht zu �bersehen war. �Ist es das, f�r was ich es halte?�Uhm... wenn du�alles in Ruhe durchsehen m�chtest, kann ich dich auch gern eine Weile allein lassen�, schlug sie ihm vor und meinte es vollkommen ernst. Falls es sich tats�chlich um die�Akte seiner Familie handelte, wie sie�annahm,�war es allein seine Entscheidung. Da hatte sie kein Recht ihm �ber zu Schulter zu schauen, auch wenn sie ihn ungern damit allein lassen wollte.


Maria + Shania Mondego

Der Mutter-Kind-Vollzug verlief f�r�Maria und Shania Mondego�relativ problemlos. Shania hatte sich recht schnell an die Gewohnheiten im Gef�ngnis gew�hnt und fand vor allem an den Schulstunden an denen sie teilnehmen durfte gefallen. Hin und wieder vermisste sie die beiden Agent, aber sie erz�hlte ihrer Mummy fiel�von ihnen�und freute sich darauf, sie bald wieder besuchen zu d�rfen. Maria indes war froh Shania bei sich zu haben und betete jeden Tag, dass der Albtraum bald ein Ende haben w�rde. Seit Shania bei ihr war, hatte ihr Anwalt sich kaum noch blicken lassen und sie darauf vertr�stet Geduld zu haben. Es w�rde alles gut werden, hatte er ihr mehrfach versichert. Viele gro�e Worte, an die die junge Mexikanerin nicht recht zu glauben wagte.

�Shania, nun zieh dich endlich aus. Wir haben nicht ewig Zeit um zu duschen. Desto l�nger du bummelst, umso weniger Zeit hast du zum matschen�, ermahnte die Mutter ihre Tochter und sah sich suchend in der Umkleidekabine nach ihr um.

�Aber Mummy, was hast du denn? Sie ist doch schon l�ngst ausgezogen�, vernahm Maria zu ihrer Verwunderung neben dem lauten Rauschen diverser Duschen die rauchige Stimme einer Mitinsassin.�Entsetzt entdeckte�Maria Shania mit zugehaltenem Mund in den kr�ftigen Armen der Frau. Mit weit aufgerissenen Augen und starr vor Schreck starrte die Kleine zu ihrer Mutter. �Lass sie sofort los!�, befahl Maria mit m�glichst fester Stimmer ihrer Gegen�ber an und erntete nur ein h�misches Lachen.

�Ach komm schon S��e. Du denkst doch wohl nicht etwa, dass du etwas ausrichten kannst. Bevor du bei deiner Tochter bist, habe ich ihr l�ngst den s��en Hals durchgeschnitten�, bei diesen Worten lie� die Frau demonstrativ eine Rasierklinge in ihrer Hand auf blitzen. �Aber keine Sorge,� beschwichtigte sie Maria im gleichen Atemzug lachend. �Ich will der Kleinen im Grunde nichts tun. Das hei�t,� dabei zog sie Shania ihren Pedro aus der Hand. �Solange du keine Dummheiten machst und einfach das gestehst, was man dir vorwirft. Ansonsten...�. Ratsch, mit einem einzigen Schnitt fiel der Kopf des Pl�schhundes zu Boden und Shania schrie herzzerrei�end hinter der vorgehaltenen Hand auf. V�llig au�er sich strampelte und biss das kleine M�dchen sich schlie�lich frei und kniete schluchzend neben ihrem Kuscheltier nieder. Die kurzhaarige Frau gab Pedros Kopf noch lachend einen Tritt bevor sie Mutter und Tochter mit den Worten: �Mit sch�nen Gr��en von Ethan�, in der Dusche allein zur�ck lie�.




[editiert: 15.04.09, 19:12 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 14.04.09, 22:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Ich wei� nicht, wof�r du es h�ltst, aber ich w�rde sagen: ja, genau das ist es." Jethro blickte Hollis ernst an. "Ich denke, wenn ich mich mit meiner Vergangenheit auseinandersetzen will, dann sollte ich es richtig machen. Mit allem, was dazu geh�rt." Er sp�rte, wie seine Stimme zu zittern begann. Die Gelassenheit, die ihn nach seinem letzten Gespr�ch mit Shannon begleitet hatte, war inzwischen Hals �ber Kopf auf der Flucht, und er war l�ngst nicht mehr so sicher, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war. Ob er wirklich noch einmal durchleben wollte, was damals geschehen war. Er war Ermittler, es war sein Beruf, aus trockenen Akten ein m�glichst realistisches Bild zu formen, und sein Verstand tat es l�ngst automatisch. Doch dies war ein Fall, zu dem ihm jede gesunde Distanz fehlte, und der ihn erneut in den Abgrund zu zerren drohte.

Der Agent rollte in die K�che und setzte frischen Kaffee auf. "Ich will keine Geheimnisse vor dir haben, Holly," erkl�rte er. "Jedenfalls nicht mehr als n�tig," setzte er schmunzelnd hinzu, ehe er wieder ernst wurde. "Die Akten sind nicht unter Verschluss. Du kennst genug Mittel und Wege, sie auf dem kurzen Dienstweg einzusehen, ebenso wie ich. Warum sollte ich sie also vor dir verbergen?" Er sch�ttelte einen Moment den Kopf, ehe er den Papierstapel ergriff und mitsamt der dampfenden Tasse zur�ck zum Sofa rollte. "Ich bin nicht ohne Grund mit dir hierher gekommen," brachte er schlie�lich hervor. "Ich m�chte, dass du verstehst, was damals passiert ist. Dass du begreifst, warum ich bin, wie ich bin. Ich war damals ein v�llig anderer Mensch, und dieser Mensch werde ich nie wieder werden. So lange du das akzeptierst, freue ich mich �ber deinen Beistand. Ich glaube, das ist nicht unbedingt eine Gute- Nacht- Geschichte."

Er klopfte mit der Hand auf den Papierstapel und atmete tief durch. Anschlie�end hievte er sich vom Rollstuhl auf das Sofa und lud Hollis mit einer Handbewegung ein, sich neben ihn zu setzen.




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New PostErstellt: 15.04.09, 19:14  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Demzufolge hatte sie mit ihrer Vermutung richtig gelegen. Es handelte sich um die Todesakte seiner Familie. Hollis musste schlucken, als ihr bewusst wurde, was das bedeutete. Er war bereit sie an seiner Vergangenheit teilhaben zu lassen. Ihr einen Einblick in den schmerzlichsten Teil seines Lebens zu gew�hren. Ein Beweis seines Vertrauens, der sie unendlich gl�cklich und auch ein wenig unsicher machte. W�rde sie im Nachhinein ebenfalls den Mut aufbringen, ihn an ihrer Vergangenheit teilhaben zu lassen? Ein Schritt, den sie unausweichlich gehen musste, wenn sie sein Vertrauen nicht missbrauchen wollte. W�rden sie es schaffen, das gemeinsam durchzustehen?

Schweigend lie� die blonde Frau sich neben dem Agenten nieder und legte ihre Hand auf seine. F�r einen Moment sah sie ihn nur an und erwiderte dann: �Nicht nur du hast dich im Laufe der Jahre ver�ndert. Das tut jeder � mich eingeschlossen - und irgendwann werde ich dich wom�glich um das Selbe bitten.� Hollis machte eine kurze Pause und lie� ihm Zeit �ber ihre Worte nachzudenken bis sie hinzuf�gte: �Ich habe mich in dich verliebt, in den Mann der du heute bist. Daran wird sich nichts �ndern, egal was geschieht.� Hollis sah Gibbs fest in die Augen und unterstrich ihre Worte mit einem z�rtlichen Kuss. �Ich wei� wie viel dir das bedeutet und ich bin froh, dass du mich nicht ausschlie�t. Ich werde sicherlich Fragen haben. Fragen, die du mir vielleicht beantworten wirst oder auch nicht. Antworten, die ich akzeptieren werde.� Dann rutschte sie ein St�ck von ihm ab und setzte sich aufrecht hin. Sie nahm an, dass er verstand was ihre Worte zu bedeuten hatten. Das sie f�r ihre Vergangenheit genauso zutrafen wie f�r seine. Dass sie hoffte, er w�rde eines Tages ebenso reagieren und akzeptieren.

Die Akte lag noch immer unber�hrt vor ihnen und Gibbs scheute sich offenbar sie aufzuschlagen. Hollis bemerkte sein Z�gern und das Zittern seiner H�nde. Tief durch atmend nahm sie ihm die Entscheidung ab und schlug wortlos die erste Seite auf.




[editiert: 15.04.09, 19:15 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 15.04.09, 22:18  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro war heilfroh, das Hollis an seiner Seite war und ihm die Entscheidung abnahm. Doch nachdem die Akte ge�ffnet war, gab es kein Zur�ck mehr. Ruhig, wenn auch mit zitternden H�nden, griff er nach dem ersten Blatt. Wie jede NIS-Akte begann auch diese mit einem Deckblatt, auf dem die wichtigsten Zahlen und Fakten zusammengefasst waren. Das Formblatt hatte sich seit damals kaum ver�ndert, und es war ihm schrecklich vertraut. Normalerweise war er es, der dieses Blatt f�llte, oder genauer gesagt: der pr�fte, was DiNozzo, Ziva, Tim oder ein anderer Agent dort hingeschrieben hatte. Er machte sich l�ngst keine Gedanken mehr darum, dass jedes dieser Bl�tter f�r die Angeh�rigen eine Katastrophe bedeutete. Er hatte gelernt, mit dem Leid anderer Menschen zu leben und Distanz zu wahren. Doch dies hier war sein Fall, sein Leben und sein Leid. Und dazu hatte er auch nach achtzehn Jahren keinerlei Distanz.

Die Worte trafen ihn mit der Wucht eines Paukenschlags. Das Wunderbarste und Sch�nste, das ihm in seinem Leben je begegnet war, wurde hier auf wenige Buchtaben reduziert. Mit heiserer Stimme begann er, vorzulesen, als w�rden seine Worte die anonymen Zeichen mit Leben f�llen.

"Name des Falls: Mordfall Orales / Gibbs. Aktenzeichen: CP 0291/34-F95382. Leitender Ermittler: Special Agent Franks. Datum: 25.02.1991. Status des Falls: ungel�st. Tatbestand: Mord." Er h�rte einen Moment auf zu lesen und blickte Hollis an. "Bist du sicher, dass du das wissen willst?" Doch er wusste, dass er ihre Antwort kannte und fuhr einfach fort, die Zusammenfassung vorzulesen.

"In der NAcht von Freitag auf Samstag entdeckt Mr. Fred Hunger an Strandabschnitt drei die Leiche von PFC Orales, get�tet durch einen Schuss aus n�chster N�he. Team Franks sichert den Fundort und �bernimmt die Ermittlungen. Samstag morgen meldet sich eine weitere Zeugin, Mrs. Shannon Gibbs, welche behauptet, den Mord beobachtet zu haben. Ihre detailreiche Beschreibung gibt keinen Anlass zur Unglaubw�rdigkeit. Die Zeugin erstellt gemeinsam mit Agent Svensson ein Phantombild, welches rasch als Pedro Hernandez identifiziert werden kann. Am Sonntag erh�lt das Team Franks erste Hinweise, dass Mrs. Gibbs am Tatort gesehen wurde und veranlasst einen sofortigen Personenschutz. Nachmittags gegen sechzehn Uhr �bernimmt Agent Cunningham die erste Schicht. Am Montag morgen gegen halb neun bringt Agent Cunningham Mrs. Gibbs und ihre Tochter, die am fraglichen Abend ebenfalls zugegen war, zum NIS- St�tzpunkt in Camp Pendleton. Auf der 51. Stra�e �berholt ein unbekannter Motorradfahrer den Wagen und feuert auf Agent Cunningham, dieser ist sofort tot. Der Wagen schlingert und schleudert gegen einen abgestellten Truck. Mrs. Gibbs und ihre Tochter versterben noch am Unfallort. Hernandez ist zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs nach Mexico, ein Auslieferungsgesuch ist bislang erfolglos geblieben, da er dort nicht auffindbar ist."

Jethro blickte erneut auf. "Vier zerst�rte Leben in so wenigen Worten. Das war die Zusammenfassung - auf den n�chsten Seiten geht es ans Eingemachte. Wobei ich zugebe, das ich bisher nie alles gelesen habe, vor allem die Autopsieberichte... habe ich nie lesen k�nnen. Du wei�t, das Autopsien auch damals in detailierten Bildern festgehalten wurden, oder? Und ich wei� nicht, ob ich Kelly... ob ich das sehen will. Aber vielleicht willst du es. Und vielleicht hilft es auch mir. Ich wei� es nicht." Er legte das Blatt beiseite und sah Hollis hilflos an.




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New PostErstellt: 16.04.09, 18:30  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

F�r die blonde Frau waren die Worte aus der Akte mindestens ebenso schockierend wie f�r Gibbs gewesen, wobei er zu ihrem Erstaunen relativ gefasst wirkte. Bei seinem Vorschlag sich die Bilder der Autopsie anzusehen, hob Hollis allerdings abwehrend die Hand. Das hielt sie f�r gar keine gute Idee, zumindest nicht was ihn betraf. Sie�w�rde es ihm zu liebe tun, aber ihm riet sie davon ab. �Jethro, wenn du m�chtest, dass ich mir die Berichte und die Bilder ansehe, dann werde ich das tun, aber...� Sie machte eine kurze Pause und sah ihn ernst an. �ich halte es f�r keine gute Idee, dass du es tust. Und ich bin mir sicher, dass das auch Shannon so sehen w�rde. Glaub mir, damit wirst du es nicht besser machen und auch nichts �ndern k�nnen. Du solltest die Bilder von und mit ihnen aus gl�cklichen Tagen in Erinnerung behalten und nicht irgendwelche Fotos, die man...� Ihr versagte die Stimme und sie nahm an er wusste was sie meinte. Als erfahrener Ermittler wusste er nur zu gut, welche Auswirkungen solche Fotos oder eine Identifikation f�r die Angeh�rigen hatte. Manche wurden diesen Anblick ein Leben lang nicht wieder los. Wollte er das wirklich?

�Wenn du dich auf etwas konzentrieren willst, dann auf diesen Hernandez, Hat man den Mann eigentlich jemals gefasst? Wurde er f�r den Mord verurteilt? Fragen, die nicht aus der Akte nicht hervorgehen.� Es kam ihr schon etwas merkw�rdig vor, dass die Akte an dieser Stelle enden sollte und kein einziger Hinweis weiter auf diesen Typen vermerkt war. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Mann wie Gibbs den M�rder seiner Familie frei herum laufen lie�.




[editiert: 16.04.09, 18:31 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 16.04.09, 22:39  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro atmete tief durch. Er wusste, das Hollis Recht hatte und es tats�chlich besser war, die Bilder nicht anzusehen. Andererseits hatte er das zerst�rte Auto schon damals gr�ndlich unter die Lupe genommen, er hatte ihr Blut gesehen und das Ausma� der Zerst�rung. Eigentlich suchte er nur nach einem Strohalm, einem Funken Hoffnung, der ihm best�tigte, dass sie nicht lange gelitten hatten. Er war so in seine Gedanken versunken, dass er Hollis Frage nach Hernandez beinahe �berh�rte.

"Hernandez?!" schnaubte er w�tend. "Auf den werde ich mich nicht konzentrieren, das w�re Verschwendung." Er blickte Hollis fest in die Augen, und sie wusste, dass er nichts mehr �ber dieses Thema sagen w�rde. Selbstjustiz war auch in Mexiko juristisch gesehen nichts anderes als Mord, und Jethro w�rde sich auch ihr gegen�ber nicht selbst belasten. Je weniger sie davon wusste, desto besser - dennoch sagte sein Blick ihr klar und deutlich, dass er seine Rache bekommen hatte. Und auch, dass sie ihm nichts von der erhofften Erleichterung verschafft hatte.

"Ich habe Mike nicht um die Akte gebeten, weil ich noch einmal ermitteln will," f�gte er schlie�lich hinzu. "Mike hat getan, was er konnte, und ich vertraue ihm. Es gibt weder neue Hinweise noch Parallelen zu aktuellen F�llen. Alle Beteiligten sind tot." Er schwieg einen Moment, ehe er erneut nach der Akte griff. "Ich will wissen, was damals passiert ist, Holly. Jeden Schritt. Ich will wissen, wie sie wirklich gestorben sind. Man hat mir damals gesagt, sie seien sofort tot gewesen, aber was h�tten sie mir sonst erz�hlen sollen? Kein Seelsorger dieser Welt �berbringt eine Todesnachricht mit dem Hinweis, dass es ein langer und qualvoller Tod war, wenn er es vermeiden kann. Was ist sofort? Hat Shannon sich noch von Kelly verabschieden k�nnen, ihr �ber den Abgrund helfen k�nnen? Ist der Tod im Augenblick des Aufpralls eingetreten oder erst eine halbe Stunde sp�ter? Sie waren tot, als die Rettungskr�fte eintrafen - aber bis dahin ist eine Menge Zeit vergangen."

Sein Blick wanderte durch den Raum und blieb an einer verstaubten Gr�npflanze h�ngen. "Den Gro�teil dieser Akte kenne ich. Jeden Satz, der �ber Shannon und Kelly dort steht, als sie noch gelebt haben, kann ich dir auswendig hersagen. Sie haben im Rahmen der Ermittlung unsere Wohnung durchsucht, in der Hoffnung, irgendwelches belastendes Material zu finden. Aber das einzige, was Mike gefunden hat, war eine Kassette in einem bunten Plastikrekorder." Er suchte Hollis Blick, sie wusste, von welchem Tape er sprach. "Sie haben es am gleichen Abend aufgenommen, als Shannon bei Mike gewesen ist. Am n�chsten Morgen waren sie tot."

Seine Stimme zitterte, und er musste eine Pause machen, ehe er weitersprechen konnte. "Ich will diese Bilder nicht sehen, Holly. Aber ich will wissen, was passiert ist. Ich habe Angst davor, diesen Bericht zu lesen. Seit achtzehn Jahren dr�cke ich mich davor, und in dieser ganzen Zeit tr�ume ich immer wieder davon. Ich sehe ihre zerschmetterten Gesichter und gebrochenen Knochen. Ich h�re sie schreien, h�re, wie Kelly um Hilfe ruft und nach ihrem Daddy schreit. Nach ihrem Daddy, der am anderen Ende der Welt nichtsahnend in der W�ste patroulliert. Ich habe es nachgerechnet. Zu dem Zeitpunkt, als der Unfall geschehen ist, hatte ich Nachtwache, kurz vor der Abl�sung. Wir sind erst am n�chsten Morgen ins Camp zur�ckgekehrt, dort haben der Colonel und der Kaplan schon auf uns gewartet. Genauer gesagt, auf mich."

Er schwieg einen Moment, um der Erinnerung an diesen Tag den Raum zu geben, den sie ben�tigte. "Ich tr�ume immer wieder davon, Holly," fuhr er schlie�lich fort. "Ich sehe sie in diesem Auto, und �berall ist Blut. Ich will, dass diese Tr�ume aufh�ren. Ich tr�ume mir seit �ber achtzehn Jahren Horrorszenarien zusammen - weil ich es nicht besser wei�. Glaub mir, Holly, was immer in diesen Berichten steht: es wird nicht schlimmer sein als das, was ich in den letzten Jahren getr�umt habe." Erneut blickte er die blonde Frau an. "Ich stimme dir zu, was die Bilder angeht. Aber lesen... lesen will ich es. Ich will endlich Ruhe finden..."




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New PostErstellt: 17.04.09, 09:22  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Gibbs� Antwort auf die�Frage nach Hernandez lieߠHollis eine Ahnung aufkommen, die sie lieber nicht weiterverfolgen wollte. Ihr war klar, dass es besser war, nicht immer die Wahrheit zu kennen.�Aus diesem Grund akzeptierte sie seine Aussage auch ohne weiteres. Tr�nen standen in ihren Augen und sie wusste nicht, was sie auf all das Gesagte erwidern sollte. Sie konnte ihn verstehen, wusste was er meinte und ahnte was er damals und auch heute noch immer durchmachte. Nachdem Unfall und dem Tod ihres Bruders Colin war es ihr �hnlich ergangen. Ebenso nach dem Tod ihres Babys und nach dem Verschwinden Robins, von dem sie bis heute nicht wusste, ob er wirklich tot war. Alles Dinge, die sie durchaus verstehen konnte, sich aber trotzdem nicht traute, sie auch nur ansatzweise so brutal zu beenden�wie er. Sie hatte auf ihre Art versucht damit abzuschlie�en. Ein Versuch, der sich mittlerweile allerdings immer mehr als gescheitert herausstellte.

Hollis erwiderte seinen Blick, griff nach seiner Hand und schob ihre Finger zwischen seine. Dann zog sie die Akte n�her zu sich heran und schlug die erste Seite des Autopsieberichts auf. Die Bilder waren am Ende abgeheftet und stellten somit keine unmittelbare Gefahr dar. �Dann lass es uns gemeinsam durchsehen. Ich wei� nicht, ob es dir wirklich die erhoffte Ruhe bringen wird. Doch egal was du finden wirst, ich m�chte, dass du wei�t, dass ich immer f�r dich da bin. Egal in welcher Form.� Automatisch dr�ckte sie dabei seine Hand und versuchte so ruhig wie m�glich zu bleiben. Sie wusste, dass sie ihn nicht aufhalten und nur hoffen konnte, dass keine seiner Bef�rchtungen eintrafen. Dass die Aussage der �rzte und Seelsorger der Wahrheit entsprachen und beiden nicht gelitten hatten.



[editiert: 17.04.09, 21:56 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 17.04.09, 21:48  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro atmete ein letztes Mal tief durch und erwiderte den sanften Druck ihrer Finger. Anschlie�end begann er zu lesen. Kellys Bericht lag oben, das war gut, da er ohnehin damit hatte beginnen wollen.

Er war ein erfahrener Agent, der mit Sicherheit tausend Autopsieberichte oder mehr gelesen hatte. Er wusste, was sich hinter den Abk�rzungen und Fachbegriffen verbarg, und welche Geschichte sie erz�hlten. Der Bericht war nur etwas mehr als eine Seite lang, und Jethros H�nde zitterten so stark, dass er M�he hatte, die Buchstaben zu entziffern. Er k�mpfte sich von einer Verletzung zur n�chsten, versuchte zu verdr�ngen, welchen Anblick seine kleine Kelly geboten hatte. Doch hinter jedem Absatz fand sich der Vermerk: vermutlich nicht die Todesursache. Erst in der drittletzten Zeile entdeckte Jethro, was er gesucht hatte. "Bruch des ersten und zweiten Halswirbels infolge eines heftigen Aufpralls auf einen harten Gegenstand, m�glicherweise die R�ckenlehne des Vordersitzes, Todesursache. Der Tod ist innerhalb weniger Sekunden eingetreten."

Mit einem heiseren St�hnen legte der Silberfuchs den Bericht zu Seite und versuchte, das Gelesene zu verarbeiten. Kelly hatte nicht gelitten. Ihr Genick war gebrochen, ehe sie die anderen Verletzungen gesp�rt hatte. Eine Welle der Erleichterung �berrollte den Agenten, Tr�nen der Freude suchten ihren Weg �ber seine Wangen. Vielleicht w�rde er wenigstens diese Bilder nun aus seinen Tr�umen verbannen k�nnen. Vielleicht w�rde zumindest Kelly ihm nun nicht mehr als blut�berstr�mte Schreckgestalt heimsuchen.

Doch seine Unruhe war noch nicht verschwunden - Shannons Bericht lag noch immer in der Akte. Und er wollte auch das Schicksal seiner Frau erfahren, selbst wenn es schmerzen w�rde. Mit eisernem Willen zwang er sich, auch diesen Bericht Zeile f�r Zeile zu lesen. Shannon war weitaus schlimmer verletzt worden als Kelly. Der Bericht umfasste drei Seiten, was selbst f�r Ducky viel gewesen w�re. Etwa in der Mitte der zweiten Seite war Jethros Kraft verbraucht, er fragte sich unweigerlich, ob �berhaupt irgendein Knochen im K�rper seiner Frau heil geblieben war. Und �hnlich wie bei Kelly stand auch in diesem Bericht hinter jedem Absatz: Vermutlich nicht alleinige Todesursache. Mittlerweile war er kaum noch in der Lage, die Buchstaben vor seinen Augen zu entziffern. Er sp�rte, das Hollis ihn festhielt und sanft an sich dr�ckte, und ihre warme N�he verhinderte, dass er in den kalten Abgrund ihres Todeskampfes gezogen wurde.

Hollis entging nicht, wie sehr sich der Ermittler qu�lte und legte erneut eine Hand auf seine. "Lass es gut sein," fl�sterte sie sanft in sein Ohr. "Qu�l dich nicht, du musst nicht alles auf einmal lesen. Morgen ist auch noch ein Tag." Behutsam zog sie die Akte aus seiner Hand und schloss den Deckel �ber den grausamen Worten. Doch Jethro sch�ttelte verzweifelt den Kopf. "Nein," widersprach er mit rauher Stimme. "Wenn ich es jetzt nicht lese, werde ich es nie tun. Noch einmal bringe ich die Kraft dazu nicht auf." Er nahm das Papier erneut an sich und �ffnete die Akte heftiger auf als geplant. Seine Finger griffen ungedulig zwischen die Seiten und schlugen wahllos eine Seite auf. Vor seinen Augen lag mit einem Mal ein Bild von Shannon - bleich und fremd, die Ans�tze des vern�hten Y-Schnitts deutlich zu erkennen. Jethro stockte der Atem, er starrte wie hypnotisiert auf das Bild, ein Kaninchen im Angesicht der Schlange. Hollis reagierte in Sekundenbruchteilen, sie l�ste seine Finger von den restlichen Seiten, so dass erneut der Autopsiebericht zum Vorschein kam.

Jethros Gesicht wurde zu einer steinernen Maske, w�hrend er weiterlas. Eine eindeutige Todesursache wie bei Kelly gab es hier nicht, erst am Ende des Berichtes fand sich eine Zusammenfassung. "Todesursache: multipes Organversagen, verursacht durch massive innere und �u�ere Verletzungen infolge des Aufpralls. Es ist m�glich, dass das Opfer nach Eintritt der Verletzungen noch bis zu drei�ig Minuten gelebt hat. Allerdings ist aufgrund der Schwere der Verletzungen von einem sofortigen Bewusstseinsverlust auszugehen." Wie in Trance klappte der Ermittler die Akte zu. Drei�ig Minuten. Eine Unendlichkeit. Ihre Schreie gellten erneut durch sein Ohr, und er sp�rte, wie sein K�rper unkontrolliert zu zittern begann.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 18.04.09, 14:33  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Mit Tr�nen verschleiertem Blick war Hollis nicht in der Lage ihren Freund anzusehen, geschweige etwas zu erwidern. Das Ganze ging ihr ebenso nahe wie ihm und sie f�hlte sich kaum in der Lage ihn zu tr�sten. Doch letztendlich riss sie sich zusammen, legte die Arme um ihn und hielt ihn fest, einfach nur schweigend fest. Sie hatte keine Ahnung wie lange sie so sa�en. Aneinander geschmiegt, Zeit und Raum vergessend. Als sie merkte, dass Gibbs� Zittern nachgelassen hatte und er sich allm�hlich wieder zu beruhigen begann, bat sie ihn leise mit zu kommen. Es war sp�t, verdammt sp�t und l�ngst Zeit schlafen zu gehen. Sie hatte keine Ahnung, ob sie nach diesen aufw�hlenden Ereignissen �berhaupt in den Schlaf fanden, aber sie sollten es wenigstens versuchen.

Schwer f�llig,�mehr mechanisch als bewusst, lie� Gibbs sich in seinen Rollstuhl gleiten und widerstandslos von Hollis in Richtung Schlafzimmer bringen. Er entledigte sich stumm seiner Sachen, bemerkte kaum dass Hollis ihm seine Thromboseprophylaxe verabreichte und drehte sich schweigend auf die Seite.

�Ich komme gleich wieder�, gab Hollis ihm leise zu verstehen und lie� den trauernden Mann allein. Viel mehr als ihn halten, tr�sten und f�r ihn da sein, konnte�sie im Augenblick nicht tun. Vielleicht war es gut ihn nun allein zu lassen. Ihm die M�glichkeit zu geben, all das Gelesene und Gesehene zu verdauen und um letztendlich endlich Ruhe zu finden.

Sie selber brauchte dringend eine kalte Dusche, um all die vielen, unsch�nen Dinge verarbeiten zu k�nnen. Diese Art der Ern�chterung hatte ihr schon w�hrend der aktiven Dienstzeit geholfen einen klaren Kopf zu bekommen. Fr�stelnd, nur mit einem Handtuch bekleidet, tappte sie danach zur�ck ins Wohnzimmer und lie� sich nochmals auf das Sofa sinken lie�. Die Akte lag noch immer�an der Stelle, wo Gibbs sie hatte liegen lassen. Z�gernd zog Hollis den Berg Papier zu sich heran und schlug die hinteren Seite mit den Bildern der Autopsie auf. Da waren noch einmal die Fotos von Shannon, deren Gesicht bleich und blass, aber doch friedlich aussah. Ihre roten Haare schmiegten sich um das gleichm��ig geschnittene Gesicht und Holllis erkannte, dass sie zu Lebzeiten eine attraktive Frau gewesen war. Ohne Frage hatten Jethro und sie ein wundervolles Paar abgegeben. F�r die n�chsten Bilder fehlten ihr zun�chst der Mut und sie z�gerte lange, bevor sie die n�chste Seite aufschlug. Einen Moment lang schloss sie die Augen und biss sich schmerzlich auf die Unterlippe. Die Bilder ihrer eigenen Erinnerungen vermischten sich mit den Fotos vor ihr. Sie sah ein schmieriges B�ndel mit einem s��en, zerknitterten Gesicht auf ihrem Bauch liegen. Ein kleiner Mund, der sich nie zum Schrei �ffnete und winzige, leblose Augen, die nie die M�glichkeit bekamen neugierig�in die Welt zu blicken. Schluchzend riss Hollis sich aus dieser Erinnerung los und betrachtete die Bilder Kellys. Sie war ein h�bsches, kleines M�dchen mit weichen Gesichtsz�gen gewesen. Hollis konnte nicht deuten mit wem sie mehr �hnlichkeit hatte. Sie hatte Jethros markantes Kinn und die Form von Shannons Augen. Man sah ihr nicht an, dass sie an Genickbruch gestorben war. Bilder, die zu Hollis� Erleichterung weniger grausam waren als angenommen. Bilder, die ein kleines Dornr�schen im hundertj�hrigen Schlaf, zeigten.



[editiert: 18.04.09, 14:33 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 18.04.09, 22:26  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs lag lange einfach nur reglos da, nachdem Hollis den Raum verlassen hatte. Sein Kopf war wie leergefegt, und er hatte das Gef�hl, keinen einzigen Gedanken fassen zu k�nnen. Er war Hollis mehr als dankbar, dass sie ihn allein gelassen hatte, das sie ihm die Ruhe lie�, die er brauchte. Shannons Bild geisterte immer wieder durch seinen Kopf, bleich und fremd und doch vertraut. Mit aller Macht hielt er sich am letzten Satz des Berichts fest. Allerdings ist aufgrund der Schwere der Verletzungen von einem sofortigen Bewusstseinsverlust auszugehen. Auch Shannon hatte nicht gelitten. Und er war sicher, dass ihre letzten Gedanken ihm und Kelly gegolten hatten.

Vollkommen ersch�pft fiel er schlie�lich in einen leichten Schlaf. Sofort konnte er sie sehen: Shannon am Lagerfeuer, Kelly beim Angeln, ihre leuchtenden Augen beim Ausritt am Strand. Er h�rte das Knistern der Flammen im abendlichen Lagerfeuer und roch den w�rzigen Duft der gegrillten Fische. Er kannte diesen Traum, er hatte ihn unz�hlige Male durchlebt. Doch zum ersten Mal seit ihrem Tod tauchten keine Gewitterwolken am Horizont auf. Keine Flutwelle kam aus dem Meer, kein Erdrutsch und kein Wirbelsturm, kein tremor und keine Abgr�nde, die sich unvermittelt auftaten. Es blieb friedlich, und er genoss den letzten Abend im Kreis seiner Familie. Sie hatten tats�chlich noch einmal gecampt und gegrillt, ehe er am n�chsten Morgen in aller Fr�he
ins Camp zur�ckgekehrt war, um zum Einsatz nach Kuwait aufzubrechen.

Der Ermitler schreckte hoch, als eine heftige Windb�e die Fenster des Schlafzimmers erzittern lie�. Das Bett neben ihm war noch immer leer, und er f�hlte sich unglaublich einsam und verlassen. Steif und m�de schob er die Beine aus dem Bett und humpelte vorsichtig auf einem Bein ins Wohnzimmer. Hollis sa� auf dem Sofa, die aufgeschlagene Akte auf ihrem Scho�. Ihr Kopf war auf die Brust gesunken, und ihre Augenlider und die unruhig zuckende Hand verrieten, das sie schlief. Langsam humpelte JEthro hinter sie und legte ihr sanft eine HAnd auf
die Schulter.

Gleichzeitig fiel sein Blick fast automatisch auf die Akte und auf Kellys bleiches GEsicht. Unwillk�rlich verkrampfte er sich und umfasste Hollis Schulter fester als beabsichtigt. Sie schreckte hoch, und Jethro l�ste sich von dem schaurigen Bild. "Es ist sp�t," fl�sterte er heiser. Seine Stimme schien verschwunden zu sein, doch die blonde Frau verstand ihn dennoch. Auch sie hatte offensichtlich nicht allzu gut getr�umt und brauchte einen Moment, um in die Gegenwart zur�ckzukehren. "Ich glaube, wir k�nnen beide ein bisschen W�rme gebrauchen," brachte Jethro und lie� sich kraftlos neben ihr auf das Sofa fallen.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 19.04.09, 14:29  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Es dauerte einen Moment bis Hollis begriff was los war und ihr bewusst wurde, dass sie nur mit einem Handtuch bekleidet in dem kleinen Wohnzimmer sa�. Sie sp�rte Gibbs� warmen K�rper neben sich und merkte wie kalt ihr war. Verschlafen sah sie den grauhaarigen Mann an und nickte. Es wurde wirklich Zeit, dass sie ins Bett kam und W�rme hatten sie beide mehr als n�tig. Sie l�chelte dankbar als Gibbs ihr eine Decke und den Arm um die Schulter legte. Vor lauter M�digkeit hatte sie allerdings nicht daran gedacht, dass sie Akte noch vor ihr lag. Erst als die Papiere von ihrem Scho� rutschen, fiel es ihr wieder ein. Einige Papiere samt Fotos verteilten sich zu ihren F��en und gaben einen Blick auf diverse Bilder frei. Bilder, die sie zuvor m�hsam vermieden hatten zu betrachten. Schlagartig munter sammelte Hollis sie jedoch geistesgegenw�rtig rasch wieder auf auf, bevor Jethro �berhaupt richtig reagieren.

��Es tut mir leid�, murmelte sie leise und verstaute die Akte im Schubfach einer Kommode. Dann zog sie ihn schweigend mit sich in Schlafzimmer und kuschelte sich unter der Decke ganz nah an ihn. Obwohl sie nackt war und die Nacht unter normalen Umst�nden um diese Uhrzeit f�r sie beide an dieser Stelle erst richtig begonnen h�tte, war ihnen beiden nicht nach Sex zumute. Es reichte aus, die N�he und W�rme des anderen zu sp�ren. Einfach nur schweigend nebeneinander zu liegen und die Gewissheit zu haben, nicht allein zu sein.


Staatsgef�ngnis von Virginia

�Es w�re hilfreich, wenn Sie mir endlich sagen was los ist, Mrs. Mondego?�, dr�ngte die Vollzugbeamtin die junge Mexikanerin. �Ihre Tochter ist v�llig verst�rt. Sie weigerte sich zu reden und l�sst ihr Kuscheltier keinen Moment aus den Augen. Was ist passiert? Warum fehlt dem Hund der Kopf?�

�Es ist nichts, Mrs. Kendall. Shania ist nur traurig, w-weil ihr Pedro kaputt gegangen ist. M-mehr nicht. Wirklich nicht�, versuchte Maria Mondego die Geschehnisse im Waschraum zu �berspielen. Es fiel ihr sichtlich schwer ihre Furcht zu verbergen, schwieg aber trotzdem hartn�ckig.

Susan Kendall sch�ttelte verst�ndnislos den Kopf. F�lle wie diesen kannte sie zur Gen�ge und ahnte was abgelaufen war. Irgendwer hatte Maria Mondego und ihre Tochter eingesch�chtert. Wie, wann und in welcher Form war ihr nicht bekannt, aber sie wusste, dass sie es bald herausfinden musste. Drohungen bedeuteten nichts Gutes und da auch noch ein Kind involviert war, war die Sache um so schlimmer.

�H�ren Sie Maria�, versuchte Susan es in f�rsorglichem Ton. � Wenn Sie nicht mit mir reden wollen, dann reden Sie mit jemand anderen. Vergessen Sie nicht, es geht nicht alleine um Sie. Es geht auch um ihre Tochter. Vor allem um ihre Tochter.�

Maria senkte die Augen und dachte einen Moment lang nach. Dann richtete sie den Blick auf und gab Susan leise zu verstehen. �Mrs. Mann und Mrs. Gibbs, ich m�chte mit einen von beiden reden.�

Die Vollzugsbeamtin seufzte innerlich. Sie hatte geahnte, dass die junge Frau das sagen w�rde, und schon im Vorfeld versucht Hollis zu erreichen. Doch das Handy ihrer ehemaligen Army Kollegin war ausgestellt. �Das geht leider nicht. Agent Gibbs und Lt. Col. Mann sind zur Zeit nicht in Washington. Gibt es sonst jemanden mit dem Sie reden w�rden? Ihren Anwalt zum Beispiel?�

Maria sch�ttelte den Kopf. Sie war sichtlich durcheinander und versuchte krampfhaft die richtige Entscheidung zu treffen. �E-es g�be noch jemanden. Einen Mann vom FBI. Fortell oder so �hnlich. Agent Gibbs sagte, dass er ihn kennt und er h�tte eine Tochter in Shanias Alter.�

Interessiert horchte Susan auf. Die Frau vor ihr verlangte freiwillig nach einem FBI � Agenten und dann auch noch nach Fornell pers�nlich? Toll. Susan war begeistert. Nicht das sie etwas gegen das FBI hatte, ganz im Gegenteil. Bisher war sie mit ermittelnden Bundesagent immer gut ausgekommen, aber bei diesem Fornell wusste sie nie woran sie war. Der Mann war wei� Gott nicht ihr Typ, aber trotzdem f�hlte sie sich unsicher in seiner N�he. Vor allem als sie bei ihrer letzten Begegnung hier im Gef�ngnis bemerkt hatte, dass er ihr heimlich auf den Hintern gestarrt hatte. Ein Mann in seiner Position, starrte einem Bein amputierten Kr�ppel wie ihr auf den Hintern. Das konnte gar nicht sein. Vielleicht hatte sie es sich auch nur eingebildet.





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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 19.04.09, 15:40  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Hollis W�rme gab dem Chefermittler Ruhe und Kraft, und er schlief tief und traumlos bis zum n�chsten Morgen. Er erwachte erst, als ein Sonnenstrahl sich zwischen den Vorh�ngen durchschob und seine Nase kitzelte. Hollis schlief noch immer zusammengerollt in seinem Arm. Sie hatte die H�nde fest auf ihren Bauch gepresst, und Jethro schob seine Hand sanft �ber ihre und massierte sie so lange, bis sie nachgab.

Er fragte sich, was in ihrer Vergangenheit geschehen sein mochte, dass sie keine Kinder bekommen konnte und unter welchen Umst�nden sie ihr Ungeborenes verloren hatte. Sie hatte das Thema bisher geschickt umgangen, doch es war offensichtlich, dass sie einen tiefen Schmerz mit sich herumtrug. Sie hatte auch nie dar�ber gesprochen, wer f�r diesen Schmerz verantwortlich war - doch Jethro konnte nur hoffen, das der Betreffende entweder tot oder verdammt unauffindbar war. Und dass er ihm nie begegnen w�rde, denn dann w�rde er f�r nicht und niemanden garantieren.

Leise stand der Agent auf und humpelte in die K�che. Er war den Rollstuhl bereits jetzt leid und vefluchte Ethan einmal mehr f�r seine Tat. Dunkel erinnerte er sich an die Worte von Dr. Brentwood, dass er sich gegen Mittag zur Kontrolle im Krankenhaus einfinden sollte. Vielleicht w�rde der Kerl ja doch Erbarmen mit ihm haben und ihn wieder auf die Kr�cken umsteigen lassen. Allerdings ahnte Jethro, dass das wohl nur ein frommer Wunsch bleiben w�rde. Er setzte einen kr�ftigen Kaffee auf, der auch Tote zum Leben erweckt h�tte, und humpelte erneut ins Wohnzimmer. Vom Fenster aus hatte man einen guten Blick auf das Camp, und JEthro versank erneut in Erinnerungen. Doch diesmal galten seine Gedanken nicht seiner Familie und den Ermittlungen. Er erinnerte sich an die Zeit, die er im Camp verbracht hatte, an die milit�rischen �bungen und die Abende mit den Kameraden. An seinen Vorgesetzten, den er manches Mal verflucht hatte. Und daran, dass auch seine Entscheidung, zu den Marines zu gehen, in diesem Camp auf eine harte Probe gestellt worden war.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 19.04.09, 22:07  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Eine unruhige Nacht lag hinter ihr und Hollis brauchte einen Moment um zu sich zu finden. Die letzten Tage waren emotional anstrengend und die N�chte�kurz gewesen. Tiefe R�nder unter ihren Augen deuteten daraufhin, dass sie alles andere als ausgeruht war. Ersch�pft schwang die blonde Frau die Beine aus dem Bett und hoffte, dass Gibbs den vergangenen Abend verdaut hatte. Nach einem kurzen Blick auf ihre Narbe warf sich ein Shirt �ber und griff�instinktiv nach ihrem Handy. Obwohl sie es nach ihrem letzten Telefonat mit Ducky ausgeschaltete hatte, beschlich sie ein merkw�rdiges Gef�hl. Wie erwartet blinkten vier entgangene Anrufe ihres Bruders, zwei von Ducky und zwei weitere einer unbekannten Nummer aus Washington im Display. Sie w�hlte R�ckruf und landete zu ihrem Erstaunen auf der Mailbox von Susan Kendall. Hollis hinterlie� eine kurze Nachricht und hoffte Susan w�rde zur�ck rufen.�Dann folgte sie barf��ig dem einladenden Geruch von frischem Kaffee, schenkte in der K�che zwei Tassen voll und gesellte sich zu Gibbs.

�Guten Morgen, Schatz�, begr��te sie ihren Freund mit einem sanften Kuss in den Nacken und stellte den Kaffee vor ihm ab. Mit ihrer Tasse spielend lehnte sie sich gedankenverloren an einen Schrank. �Ich hatte einen entgangenen Anruf von Susan auf meinem Handy, konnte sie bisher aber nicht erreichen. Jethro, ich habe ein ungutes Gef�hl�, gestand sie dem Silberfuchs und verga� vor lauter Gr�beln Duckys Anrufe zu erw�hnen. Ihre Sorge um Shania und ihre Mutter war zwar vielleicht unbegr�ndet, lenkte sie aber gleichzeitig von der Trag�die um Gibbs� Familie ab.




[editiert: 20.04.09, 21:14 von Hollis Mann]
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Tobias Fornell
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New PostErstellt: 19.04.09, 22:38  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Tobias Fornell

Weil er wegen eines Gespr�chs mit dem stellvertretenden Direktor des FBI am fr�hen Morgen auf sein Fr�hst�ck hatte verzichten m�ssen, zog er nun, wo gerade nichts zu tun war, die Mittagspause ein St�ckchen vor. Es war kurz nach 12 und er hatte sich gerade ein Br�tchen in der Kantine des Hooverbuildings geschmiert, als sein Handy klingelte. Das Display zeigte eine unbekannte Nummer und f�r einen Augenblick �berlegte er, den Anruf einfach zu ignorieren. Diverse Kollegen, die vielleicht gerade nicht im B�ro waren, und Gibbs konnten es schonmal nicht sein; deren Nummern kannte das Mobiltelefon. Da aber der unbekannte Anrufer nicht aufgab und nach einer halben Minute immernoch klingeln lie�, warf er sein Marmeladenbr�tchen auf den Teller zur�ck und angelte nach dem Telefon.

"Fornell?", schnauzte er in den H�rer hinein und h�rte - nichts! Der unfreundliche Gru� hatte dem Gegen�ber offenbar die Sprache verschlagen. Oder auch nicht.
Als Tobias gerade wieder auflegen wollte, r�usperte sich am anderen Ende der Leitung jemand.
"Susan Kendall hier", meldete sich eine weibliche Stimme, die er im ersten Augenblick nirgens einordnen konnte. "Ich rufe aus dem Staatsgef�ngnis von Virginia aus an", erg�nzte Susan und nun fiel Fornell wieder die dunkelhaarige Frau ein, die ihm bei seinen fr�heren Besuchen dort schon immer mal aufgefallen war.
'Nicht unattraktiv' war ihm damals wie heute anerkennend durch den Kopf geschossen.
"Lt. Kendall, richtig?", hakte Tobias nach und erntete �berraschtes Schweigen.

Susan sah am anderen Ende der Leitung verdutzt den Telefonh�rer an. Sie h�tte nun nicht gedacht, dass er sich an ihren Rang erinnerte.
"Richtig", erwiderte sie.
"Was kann ich f�r Sie tun?", hallte es aus dem H�rer. Mittlerweile klang der FBI-Agent nicht mehr so brummig wie am Anfang.
"Ich rufe an wegen Maria Mondego."

Bei den Worten wurde Tobias noch ein St�ckchen aufmerksamer. Weshalb rief jemand wegen der Scheinangeklagten an, wenn nicht, weil es Probleme gab?
"Was ist mit Frau Mondego?", fragte er, etwas ungeduldig.
"Ihre Tochter ist total verst�rt", erwiderte sie leise, nachdem sie sich nochmal umgesehen hatte, ob wirklich niemand in der Zwischenzeit unbemerkt das Zimmer betreten hatte. Wenn soetwas passierte, konnte man nicht vorsichtig genug sein. "Der Kopf ihres Kuscheltiers ist abgerissen und Ms. Mondego weigert sich, mit jemand anderem zu sprechen als mit Ihnen!"
Tobias wurde sofort klar, dass Gibbs seinen Namen irgendwie erw�hnt haben musste. Anders konnte er sich diese Weigerung nicht erkl�ren. Doch diese Ereignisse kamen unvorhergesehen und waren �berhaupt nicht gut. Im schlimmsten Fall wurde es Maria zu Last gelegt, dass ihre Tochter so verst�rt war. Im zweitsclimmsten Fall mussten sie Maria in ein anderes Gef�ngnis verlegen - und wieder von ihrer Tochter trennen.

Beides war wenig w�nschenswert. Es konnte jedenfalls nicht warten.
"Ich bin unterwegs!", verabschiedete er sich knapp. Er legte auf, warf sein Marmeladenbr�tchen in den M�ll, griff nach seiner Jacke, Waffe und Ausweis und st�rmte dann aus dem Geb�ude. Je fr�her er da war, desto besser.






[editiert: 19.04.09, 22:50 von Tobias Fornell]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 20.04.09, 18:06  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Du hast Recht, das klingt nicht gut," antwortete der Silberfuchs geistesabwesend. Sein Instinkt riet ihm ebenfalls, umgehend nach D.C. zur�ckzukehren, aber im Moment hie� es erst einmal Susans Anruf und den Kontrolltermin abzuwarten. Au�erdem hatte Jethro nicht die geringste Absicht, sich in seiner Alltagsumgebung im Rollstuhl blicken zu lassen - schon gar nicht vor DiNozzo oder Abby. Folglich sollte er entweder so lange hier bleiben, bis er wieder alleine laufen durfte, oder gegen Dr. Brentwoods Anweisungen versto�en. Das an sich w�rde zwar kein Problem sein, aber Jethro ahnte, welches Gewitter auf ihn zukam, falls Ducky davon Wind bekam. Nun, erst mal galt es abzuwarten, was der Termin ergeben w�rde.

Jethro zog Hollis fest an sich und genoss ihre N�he. Der gestrige Abend steckte ihm noch tief in den Knochen, doch es ging ihm �berraschend gut. F�r den Nachmittag plante er einen Besuch am Strand, an dem die Trag�die ihren Anfange genommen hatte - PFC Orales war ganz in der N�he des Camps erschossen worden, und der Agent erinnerte sich, dass Shannon ihm oft geschrieben hatte, dass sie mit Kelly abends zwischen den Felsen gesessen hatte. Und vielleicht hatte Hollis auch noch den einen oder anderen Plan hier in Kalifornien.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 20.04.09, 21:44  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Hollis schloss die Augen in Gibbs� Umarmung und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Das fiel ihr in seiner unmittelbaren N�he jedoch immer besonders schwer. Ihr Mund streifte z�rtlich seinen Hals und dann schob sie ihn sacht von sich. �Ehrlich gesagt, w�rde ich am liebsten sofort nach Washington zur�ck fliegen, aber ich wei� das geht nicht�, stellte sie mit einem Blick auf seinen Zustand fest. �Vielleicht ist auch gar nichts und Susan will einfach Bescheid geben, dass alles in Ordnung ist�, versuchte Hollis sich selber zu beruhigen und lehnte den Kopf gegen Gibbs� Stirn. �Entschuldige, seid wir hier sind bin ich v�llig durch den Wind und wei� eigentlich gar nicht was ich will. Ich m�chte hier bei dir sein, aber auch Shania wiedersehen, das Grab von Colin besuchen und muss eine Entscheidung treffen, ob und wann ich nach Hawaii zur�ck will.�

Die beiden letzten Gedanken hatte sie eigentlich gar nicht laut aussprechen wollen und sie hielt sich erschrocken eine Hand vor den Mund. Doch nun war es einmal gesagt und ihr w�rde nichts anderes �brig bleiben, als es zu erkl�ren. Trotzdem schwieg sie dazu und �berging das Thema ganz gekonnt. �Uhm... Ducky hat mich �brigens auch versucht zu erreichen. Ich�habe�ihn angerufen, als man dich ins Krankenhaus gebracht hatte und ich�habe...�, schloss sie den Satz nach einer kurzen Pause,�in der Hoffnung Jethro w�rde sie verstehen. �... ihm erz�hlt was passiert ist.�

Sie sah ihren Freund verlegen an, da sie ihm davon bisher�nichts davon erz�hlt hatte. Wie h�tte sie ihm auch erkl�ren sollen, dass sie dem alten Pathologen vor lauter Sorge ihr Herz ausgesch�ttet und sich seither noch nicht wieder bei ihm gemeldet��hatte? Wie sollte sie ihm erkl�ren, dass sie es durch die Aufregung der letzten Tage und Stunden total vergessen hatte und im Grunde�inst�ndig hoffte, dass�dieses Gef�hlswirrwarr�bald vorbei war?



[editiert: 20.04.09, 21:51 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 21.04.09, 22:18  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro versuchte, sich seine Entt�uschung nicht anmerken zu lassen. Nat�rlich war ihm klar, dass Hollis nicht auf der Stelle zur�ck nach D.C. kommen w�rde, aber dennoch tat es weh. Dass sie Ducky Bescheid gesagt hatte, wunderte ihn nicht. Er konnte ihr wohl kaum �belnehmen, dass sie Hilfe brauchte, nachdem er einfach verschwunden war. Gleichzeitig wurde ihm allerdings klar, dass er nun ein Problem bekommen w�rde, sollte Dr. Brentwood ihn weiterhin in den Rollstuhl verbannen. Ducky hatte sehr viel Geduld mit seinem Freund, aber Jethro wusste in der Regel sehr genau, wann der Bogen �berspannt war. Und sein Verstand meldete sich in dieser Frage ebenfalls zu Wort und erinnerte daran, dass es tats�chlich nicht gerade gesund war, mit gebrochenen Fingern eine Kr�cke halten zu wollen, nur weil man zu stolz war, vor seinen Untergebenen Schw�che zu zeigen.

Seufzend zog der Agent Hollis etwas fester an sich. "Ich glaube dir gern, dass die letzten Tage etwas viel f�r dich waren," fl�sterte er und k�mpfte um ein L�cheln. "Und ich glaube, etwas Ruhe wird uns beiden ganz gut tun. Was h�ltst du davon, einen kleinen Spaziergang zu unternehmen? Wenn du dich am Camp nordw�rts h�lstst, st��t du kurz hinter dem Ende des Zauns auf einen kleinen Sandpfad, nicht sehr benutzt. Er f�hrt zu den Klippen etwas oberhalb vom Strand, und von dort aus noch ein St�ck weiter. Es ist ein wunderbarer Ort, wenn man... ungest�rt sein m�chte." Er dr�ckte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ins Krankenhaus kann ich auch allein fahren, wenn du ein bisschen Zeit zum Nachdenken gebrauchen kannst. Ich verspreche sogar, ein Taxi zu nehmen und nicht selber zu fahren - du musst dir also keine Sorgen machen. Oh, und wenn Ducky anruft... bestell ihm sch�ne Gr��e."

Seine Hand wanderte �ber ihren R�cken. "Was Susan angeht, habe ich ebenfalls kein gutes Gef�hl - halt mich auf dem Laufenden, was sich da abspielt. Ich werde nachher auch Tobias noch mal anrufen, sicher ist sicher." Die H�nde wanderten tiefer und umfassten ihren Hintern mit festem Griff. "Ich bin noch nicht soweit, dass ich zur�ckkehren kann, Holly. Aber ich werde zur�ckgehen. Ich wei�... ich wei� nicht, wie gut es dir in Hawaii mittlerweile gef�llt," gab er schlie�lich zu. Seine H�nde hielten sie weiter umfasst und sorgten daf�r, dass sie nicht ausweichen konnte. "Und ich werde dich gerne dorthin begleiten, f�r einen Urlaub oder zu Besuch. Aber... aber ich kann D.C. nicht verlassen, Holly. Ich kann es einfach nicht. Mein Team... ich... wir... wir haben so viel zusammen durchgemacht, und sie brauchen mich - ebenso wie ich sie. Ich kann D.C. nicht verlassen Holly." Mittlerweile hatte er sich regelrecht in Rage geredet. "Und wenn du spazieren gehst... denk eine Weile nach. �ber dich, �ber mich... und �ber das Vertrauen, dass du in mich hast. Und �ber das Vertrauen, dass du in dich selbst hast. Dar�ber, wie wir in Zukunft miteinander umgehen wollen." Er blickte ihr fest in die Augen und machte ihr allein mit diesem Blick klar, dass er von der Existenz ihrer Geheimnisse wusste.

Mit einem Ruck wandte er sich ab. "Ich sollte mich fertigmachen," erkl�rte er und h�pfte rasch ins Badezimmer, um sich seiner Morgentoilette zu widmen.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 22.04.09, 15:39  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Etwas verwirrt sah Hollis dem Silberfuchs schweigend nach bevor sie sich fertig machte. Nat�rlich erwartete sie nicht von Gibbs, dass er mit ihr nach Hawaii ging. Das w�rde sie nie von ihm verlangen, daf�r kannte sie ihn gut genug, um zu wissen wie sehr er an D.C. und seinem Team hin. Doch darum ging es nicht. Es ging um sie und die Frage, ob es die richtige Entscheidung war, all das Aufgebaute hinter sich zu lassen und wieder neu anzufangen. Darum, mit ihm komplett neu anzufangen und ebenfalls den Mut zu finden, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Lauter Fragen, auf die sie auch auf einem ausgedehnten Spaziergang keine sofortige Antwort finden w�rde.

Mit dem Autoschl�ssel und einer zweiten Tasse Kaffee vor sich, wartete Hollis geduldig auf ihren Freund. Da sich in der Zwischenzeit weder Susan noch Ducky gemeldet hatten, hatte sie sich wieder etwas beruhigt und konzentrierte sich auf das Wesentliche. �Ich habe dir ein Taxi bestellt, damit du erst gar nicht auf dumme Gedanken kommst�, gab�sie�Gibbs�bei seinem Erscheinen sogleich zu verstehen�ein und schlang z�rtlich die Arme um seine Taille. �Ich habe das mit Hawaii vorhin��brigens nicht so gemeint. Du wei�t genau, ich w�rde nie von dir verlangen mit mir dort zu leben, aber ich habe Verpflichtungen und wei� im Moment ehrlich gesagt nicht...� Sie seufzte leise und gestand ihm. �Nick hat mich vor ein paar Tagen angerufen und wollte wissen, ab wann man an der Uni�mit mir rechnen kann. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm bald Bescheid gebe werde.�

Nachdenklich schob sie sich eine lose Haarstr�hne hinter das Ohr und gab Gibbs einen Kuss. �Versteh mich bitte nicht falsch, ich liebe dich und ich will dich nicht wieder verlieren, aber...� Sie holte tief Luft und sah ihn erst an. �Das ist eine Entscheidung, die ich nicht einfach zwischendurch und schon gar nicht allein treffen kann. Die ich auch nicht allein treffen will. Wenn ich mich entscheiden sollte, dort alle Zelte abzubrechen, dann ist das eine Entscheidung, die uns beide betrifft."

Von all den anderen unausgesprochenen Dingen, von denen sie ihm nichts erz�hlt hatte, aber ahnte, dass er sie bald zur Sprache bringen w�rde, fing sie erst gar nicht an. Dar�ber wollte und konnte sie in diesem Moment nicht sprechen. In der Beziehung war sie nicht wie er. Es lag nicht in ihrer Natur auf brachiale Art reinen Tisch zu machen. F�r sie gab es nur v�lliges Vergessen oder akzeptieren. Zwei M�glichkeiten, die allerdings mittlerweile beide nicht mehr funktionierten.




[editiert: 22.04.09, 15:48 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 22.04.09, 21:31  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro blickte seine Freundin aufmerksam an, w�hrend er sich aus ihrem Griff l�ste und sich mit einem leisen Seufzen in den Rollstuhl gleiten lie�. "Ich werde auch nicht von dir verlangen, dass du Hals �ber Kopf eine Entscheidung triffst, Holly. Du hast dir ein Leben in Hawaii aufgebaut, und das sollst du nicht einfach abbrechen." Er blickte aus dem Fenster und suchte nach Worten.

"Gegenseitiges Vertrauen ist manchmal eine unendlich komplizierte Sache," seufzte er schlie�lich. "Ich vertraue dir, Hollis Mann. Ich vertraue dir so sehr, wie ich schon sehr lange keinem Menschen mehr vertraut habe. Und ich vertraue dir, dass du dieses Vertrauen zu w�rdigen wei�t. Dass du mich nicht verletzt, bewusst oder unbewusst. Das Vertrauen eines anderen Menschen ist eine Verantwortung, und derer bist du dir bewusst." Er blickte Hollis erneut an und suchte ihren Blick.

"Du musst Entscheidungen treffen, Holly. �ber unsere Zukunft k�nnen wir nur gemeinsam entscheiden, da hast du Recht. Aber du musst dich entscheiden, was DU willst, Holly. Dabei werde ich dir nicht helfen k�nnen. Du musst entscheiden, wer du bist und was du willst - und was es dir wert ist. Wenn ich dir in irgendeiner Weise helfen kann, dann werde ich es tun, das wei�t du. Aber entscheiden musst du dich selbst."

Ein Hupen lie� ihn rasch auf die Stra�e blicken. "Das Taxi ist da," erkl�rte er und rollte in Richtung T�r. "Nimm dir Zeit, Holly," verabschiedete er sich. "Aber denk dar�ber nach."




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New PostErstellt: 24.04.09, 10:37  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Mit einem �Ja, das werde ich. Bis sp�ter�, begleitete Hollis Gibbs bis zur T�r, gab ihm einen Kuss und sah ihm nach, wie er schwer f�llig ihm hinteren Teil des Taxis verschwand. Nachdenken war eine Sache, die ihr im Augenblick ausgesprochen schwer fiel. Egal wie sie es drehte und wendete, sie brachte einfach keinen klaren Gedanken zustande. Alles war mit einem Wenn und Aber behaftet und sie hatte Angst vor ihrer eigenen Courage. Letztendlich wusste sie aber, dass sie eine Entscheidung treffen musste und Gibbs� Recht hatte. Dabei konnte er ihr nicht helfen. Gedankenverloren griff sie nach den Autopapieren, als ihr Handy klingelte und Susan sich am anderen Ende der Leitung meldete. Aufmerksam lauschte sie den Ausf�hrungen ihrer ehemaligen Army-Kollegin und merkte, wie ihre Hand zu zittern begann. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Waren Shania und ihre Mutter nicht einmal im Gef�ngnis vor Ethan sicher? Und war �berhaupt Ethan daf�r verantwortlich? Hollis zwang sich zur Ruhe und versuchte das Geh�rte zu verarbeiten. �Susan, was genau hat Maria gesagt?�, fragte sie und �berlegte gleichzeitig, wann und wie schnell sie nach D.C. zur�ck kehren k�nnte.

�Nicht viel, nur dass sie entweder mit euch oder Agent Fornell sprechen will. Sonst mit niemanden.� Die Vollzugbeamtin machte eine kurze Pause und f�gte hinzu: �Holly, ich habe mit Fornell gesprochen. Er ist auf dem Weg hierher. Du kennst ihn doch auch. Er ist ein netter Griesgram. �

Etwas beruhigter atmete Hollis aus. Es war gut, dass Maria wenigstens mit Fornell sprechen wollte. Sie wusste, dass sie sich auf den FBI-Agenten verlassen konnten. Immerhin hatte er ihnen schon die ganze Zeit �ber in der Sache geholfen. Trotzdem w�re sie am liebsten auf der Stelle zur�ck geflogen, wurde aber auch durch Susan von dem Gedanken abgehalten. �Fornell wird wissen was zu tun ist. Also mach dir keine Sorgen. Ich halte dich auf dem Laufenden und wenn alle Str�nge rei�en, gibt es immer noch die M�glichkeit, dass du am Telefon mit Mutter und Tochter sprichst.�

�O.k.�, gab Hollis zur�ck �Ruf mich an, egal wann. Ich will wissen was los ist und sag Shania, dass wir sie lieb haben. Dass sie ist das tapferste kleine M�dchen ist, das wir kennen und sie keine Angst haben soll�

Susan lachte leise am anderen Ende. Es war nicht zu �berh�ren wie viel das Kind Hollis bedeutete. �Ja, das werde ich. Auf jeden Fall.�

Nachdem Gespr�ch brauchte Hollis noch eine Weile um sich zu sortieren. Sie war aufgew�hlt und �berlegte, ob sie Jethro anrufen sollte. Letztendlich entschied sie sich jedoch dagegen und hinterlie� ihm eine Nachricht, dass Susan angerufen hat, Fornell sich um die Sache k�mmert und sie ein St�ck mit dem Auto unterwegs ist. Dann stieg sie in den Wagen und fuhr �ber den Oceanside Blvd. auf den Nord Highway 99 in Richtung Bakersfield, wo sie dreieinhalb Stunden sp�ter in einem kleinem verschlafenen Vorort ankam.

Etwas steif von der langen Autofahrt, parkte sie den Wagen gegen�ber eines kleinen Reihenhauses und stieg aus. Hollis konnte sich kaum erinnern, wann sie das letzte Mal hier gewesen war. Zehn Jahre waren es mindestens und Ian, ihr Neffe, war damals h�chstens sechs gewesen. Seitdem hatten sie den Jungen noch ein paar Mal auf Besuch bei ihren Eltern gesehen, aber das war mittlerweile auch schon wieder gut zwei Jahre her. Langsam ging sie die Einfahrt entlang. Schon von weitem h�rte sie die springenden Ger�usche eines Basketballs und sah den Ball auf sich zu gerollt kommen. Schmunzelnd nahm sie ihn auf und versenkte ihn mit einem gezielten Wurf in den Korb �ber dem Garagentor. Ein verbl�ffter blonder Junge sah sie mit gro�en Augen an. �Wow... cool. W-wie haben Sie das gemacht?�, wollte er wissen und verschluckte sich bei der Frage beinahe, als er erkannte wen er vor sich hatte. �Ho-Hollis�, stotterte er �berrascht und begr��te sie mit einem freudigen L�cheln, bevor er aufgeregt ins Haus st�rmte. �Mom... Mom, komm schnell. Schau mal wer hier ist.�




[editiert: 24.04.09, 18:41 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 25.04.09, 22:05  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Ermittler war nach kurzer Zeit im Krankenhaus angekommen und wurde von Dr. Brentwood bereits erwartet. Nach einer knappen Begr��ung hie� es f�r den Agenten auf der Untersuchungsliege Platz nehmen. Er biss die Z�hne zusammen, als der Mediziner den l�dierten Kn�chel unter die Lupe nahm, doch der Arzt war zufrieden. Eine Viertelstunde sp�ter stand Jethro bereits wieder in der kalifornischen Mittagssonne - oder besser gesagt: er sa�. Den Rollstuhl war er wie erwartet noch nicht losgeworden.

Er bestellte sich ein Taxi und kehrte zum Apartment zur�ck, wo er eine Nachricht von Holly vorfand. Das Maria Mondego bedroht wurde, gefiel ihm absolut nicht, aber er wusste, dass er Tobias vertrauen konnte. Wenn er nicht weiterkam, w�rde der allte Knurrkopf sich mit Sicherheit melden, also musste er sich im Moment keine weiteren Gedanken darum machen. Der Rest von Hollis' Notiz verriet ihm, dass seine Freundin beschlossen hatte, einen Ausflug mit dem Auto zu unternehmen, von dem sie erst sp�t zur�ckkehren w�rde. Jethro g�hnte ausgiebig und beschloss, sich einen kleinen Mittagsschlaf zu g�nnen - aus dem er erst drei Stunden sp�ter erwachte.

Mittlerweile stand die Sonne bereits tief am Himmel, und Gibbs verzichtete darauf, erneut ein Taxi zu rufen. Er packte einige Decken ein und rollte langsam aus dem Haus, entlang des Camps nach Norden. Der Sandweg, den er Hollis empfohlen hatte, war mit dem Rollstuhl etwas schwierig zu befahren, doch der Agent hatte es nicht eilig und kam gut voran. Wenig sp�ter hatte er die kleine Bucht erreicht, wickelte sich in die mitgebrachten Decken und genoss einfach nur den Ausblick. Er f�hlte sich erleichtert und frei, zum ersten Mal seit Jahren war er in der Lage,einfach nur aufs Meer hinaus zu sehen und an gar nichts zu denken.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 26.04.09, 22:40  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Langsam folgte Hollis dem Jungen zum Haus und schmunzelte, als eine dunkelhaarige Frau Mitte Drei�ig erstaunt in der T�r erschien. �Hollis, ich glaube es nicht. Was tust du denn hier? Ich denke du bist auf Hawaii?�

�Nein, zur Zeit nicht. Hallo Debbie�, antwortete Hollis und sah Ian hinter seiner Mutter auftauchen. Der Junge war seinem Vater im Laufe der Jahre immer �hnlicher geworden und erinnerte sie damit umso schmerzlicher an ihren toten Bruder.

�Es ist sch�n dich zu sehen�, erwiderte die dunkelhaarige Frau und umarmte die Agentin herzlich. �Los komm rein. Erz�hl, wie geht es dir? Und was f�hrt dich hierher? Ich will alles wissen.�

Lachend folgte Hollis ihr ins Haus und berichtete, dass sie seit Ende des Jahres nicht auf Hawaii und zur Zeit f�r ein paar Tage in San Diego war. Wieso, weshalb und warum musste die ehemalige Freundin ihres Bruders jedoch nicht wissen, wobei die junge Frau jedoch eine Sache richtig erriet: �Du bist nicht allein in San Diego, richtig? Komm schon, raus mit der Sprache. Wer ist es?�

�Wie kommst du darauf, dass ich mit jemanden dort bin?�, fragte Hollis scheinheilig zur�ck und konnte sich ein zufriedenes Schmunzeln nicht verkneifen.

�Deswegen�, dabei wies Debbie auf Hollis Gesicht. �Ich kann mich nicht erinnern, wann ich dich das letzte Mal derart gl�cklich gesehen habe. Daf�r ist eindeutig ein Mann verantwortlich, das sehen ich dir genau an. Und versuch erst gar nicht es zu leugnen. Ich sehe auch in der Schule genau wenn meine Sch�ler l�gen, daf�r habe ich ein Gesp�r.�

Hollis musste lachen, als Ian seiner Mutter beipflichtete: �Ja, da hat sie recht. Als Lehrerin ist sie beinahe schon unheimlich. Ich kann ihr auch nie etwas verheimlichen.�

�Also ja, ihr habt mich ertappt�, gestand Hollis und nickte versonnen. �Ich bin mit meinem Freund f�r ein paar Tage dort und wollte die Gelegenheit nutzen euch zu besuchen.�

�Und warum hast du ihn nicht mitgebracht?�, wollte der Junge neugierig wissen, w�hrend seine Mutter etwas zur�ck haltender war.

�Er konnte leider nicht�, erwiderte Hollis und warf einen knappen Blick auf die Uhr. In sp�testens einer Stunde w�rde sie los m�ssen, um nicht allzu sp�t zur�ck zu sein. Doch im Augenblick genoss sie das Wiedersehen und beschwichtigte Ian, der sich entschuldigte, weil er zum Basketballtraining musste.

�Er wird Colin immer �hnlicher�, stellte Hollis mit wehm�tigen Unterton gegen�ber seiner Mutter fest und sah in ihr l�chelndes Gesicht. �Ja, das wird er. Colin w�re stolz auf ihn.� Dann machte die dunkelhaarige Frau eine kurze Pause und schenkte ihrer Gegen�ber einen Kaffee ein. �Du machst dir immer noch Vorw�rfe wegen damals, nicht wahr?�
�Ich... uhm, wie kommst du drauf?�, fragte Hollis verwirrt und war �ber die direkte Art ihrer beinah Schw�gerin erstaunt. Sie hatten bisher nie gro�artig Gelegenheit zum reden gehabt. Deborah geh�rte zwar vor Colins Tode fest zur Familie, immerhin erwartete sie damals ein Kind und wollte ihren Bruder heiraten, doch hatten sie sich danach aus den Augen verloren. Hollis hatte sie nicht sehen wollen. Sie hatte der jungen Frau einfach nicht in die Augen blicken k�nnen, denn immerhin war sie es gewesen, die ihren Bruder zu der verh�ngnisvollen Klettertour �berredet hatte.

�Hollis, du kannst mir nichts vormachen. Ich habe doch gesehen, wie du Ian angesehen hast. Ich habe zwar keine Ahnung, warum du ausgerechnet heute hier aufgetaucht bist. Aber ich wei�, dass du dir die Schuld an Colins Tod gibst. Dustin hat es �berwunden, aber du bist uns immer wieder aus dem Weg gegangen.�

Seufzend schloss Hollis kurz die Augen und w�nschte Jethro w�re hier. Sie beneidete ihn f�r den Mut, in seinem Leben reinen Tisch zu machen. Sie wusste zwar, dass er daf�r ebenfalls eine halbe Ewigkeit gebraucht hatte, es im Gegensatz zu ihr aber wenigstens versuchte. �Ich w�nschte...�, begann sie leise und sp�rte wie Debbie ihre Hand ergriff. �Das damals w�re nie geschehen. Dann h�ttest du nicht Colin und Ian nicht seinen Vater verloren.�

�Ach Hollis, h�r doch auf. Es war weder Dustins noch deine Schuld. Du wei�t genau, dass der Unfall nicht alleine Schuld an seinem Tod gewesen ist. Es konnte keine ahnen, dass er krank ist. Ebenso wenig, wie du es von dir wusstest und wir es nicht von Ian wussten.�

�Ian hat es auch?�, fragte Hollis erstaunt und sah Debbie nicken.

�Ja, er ist in Behandlung und kommt gut damit zurecht. Vor einem halben Jahr hatte er eine Blinddarmoperation und hat alles bestens �berstanden. Also h�r endlich auf dir Vorw�rfe zu machen!�

Das waren klare Worte denen Hollis nichts entgegen setzen konnte, obwohl es f�r sie selbst noch ein weiter Weg war zu akzeptieren. Die beiden Frauen unterhielten sich noch lange. Hollis erz�hlte ihr von Hawaii und von Jethro. Davon, dass sie nach einer ersten Trennung gemeinsam eine zweiten Versuch starten wollten. Erst als Deborahs Mann von der Arbeit und Ian vom Training nach Hause kam, bemerkte sie wie sp�t es mittlerweile geworden war. Debbie und ihre Familie bestanden darauf, dass sie �ber Nacht blieb und �berlie�en ihr das G�stezimmer. Mit einem erschreckten Blick auf die Uhr stellte Hollis fest, dass Jethro sich bestimmt Sorgen machte. Es wunderte sie allerdings, dass er sich noch nicht gemeldet hatte. Ebenso wie Susan, die zur�ck rufen wollte. Besorgt kramte sie ihr Handy aus der Tasche und sah, dass der Akku leer war.



[editiert: 27.04.09, 18:24 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 27.04.09, 18:37  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Jethro blieb an der Klippe sitzen, bis es dunkel wurde, ehe er sich auf den m�hseligen R�ckweg machte. Zu Hause angekommen, stellte er beunruhigt fest, das Hollis noch nicht zur�ck war und auch keine Nachricht auf seinem Handy hinterlassen hatte. W�hrend er sich mit einer hei�en Tasse Kaffee auf dem Sofa niederlie�, w�hlte er bereits ihre Nummer. Doch am anderen Ende der Leitung meldete sich lediglich die Mobilbox, ein Zeichen daf�r, dass ihr Handy ausgeschaltet war. Der Silberfuchs hatte ein ungute Gef�hl bei der Sache, aber da er nicht die geringste Ahnung hatte, wohin seie Freundin unterwegs war, konnte er wenig unternehmen. Abgesehen davon war es noch nicht einmal besonders sp�t, sie w�rde vermutlich jederzeit auftauchen.

Einen Anruf hatte er allerdings dennoch verpasst, Duckys Nummer blinkte auf dem Display. Vermutlich hatte er Hollis ebenfalls nicht erreichen k�nnen, und seufzend beschloss der Agent, seinen alten Freund selbst anzurufen und einen Lagebericht abzugeben. Wie erwartet, war der Pathologe nicht sehr erfreut �ber seine n�chtliche Kamikaze- Aktion auf dem Friedhof, doch er erkannte rasch, dass es Jethro mittlerweile wieder besser ging - k�rperlich wie seelisch. Sie unterhielten sich noch eine Weile �ber die neuesten Ereignisse im Hauptquartier, ehe Ducky von seiner Mutter mit Beschlag belegt wurde. Schmunzelnd legte der Agent auf und humpelte in die K�che, um frischen Kaffee zu kochen. Hollis hatte sich noch immer nicht gemeldet, auch auf seiner Mobilbox - die automatisch ansprang, sobald er telefonierte - fand sich kein Hinweis auf einen Anruf. Ein erneuter Anruf seinerseits brachte noch immer ihre Mobilboxansage hervor, und diesmal klang die Nachricht, die er hinterlie�, schon wesentlich ungeduldiger.

Als sich das Spiel eine weitere Stunde sp�ter wiederholte, wurde Jethro ernsthaft w�tend. Er hatte nichts dagegen, dass Hollis allein unterwegs war, aber sie musste wissen, dass er sich Sorgen um sie machte! Warum meldete sie sich nicht, um ihm zu sagen, dass alles in Ordnung war und wann sie wiederkommen wollte? Auf ihrer Nachricht hatte nichts davon gestanden, dass sie �ber Nacht wegbleiben wollte, und er war sicher, dass sie ihm das gesagt hatte. Verdammt, hoffentlich war ihr nichts passiert!! Mittlerweile war Jethro kurz davor, McGee anzurufen und ihn das Handy orten zu lassen, doch er riss sich zusammen. Erstens hatte sein Junior Agent l�ngst Feierabend, und zweitens wusste selbst Gibbs mittlerweile, dass Tim nur eingeschaltete Handys orten konnte. Er beschloss, sich noch eine weitere Stunde in Geduld zu �ben, dann w�rde er Tim st�ren und ihn bitten, nach dem letzten Aufenthaltsort zu suchen. Vielleicht w�rde ihn das weiterbringen, wenn Hollis sich bis dahin nicht gemeldet hatte.

Tobias Fornell rief er nicht an, er wusste, dass sein langj�hriger Weggef�hrte ohnhin von selbst anrufen w�rde, wenn es etwas zu berichten gab. Und es war vermutlich besser, die Verbindungen m�lglichst kurz zu halten, f�r den Fall, dass ihre Handys �berwacht w�rden. Der Staatsanwalt w�rde sicherlich wenig begeistert sein, wenn er erfuhr, wer hier alles unter wessen Decke steckte. Seufzend lehnte sich der grauhaarige Mann zur�ck und wartete ungeduldig darauf, dass sein Telefon l�utete. Allerdings dauerte es nicht lange, ehe er dabei auf dem Sofa einschlief, Handy und Kaffeetasse noch in der Hand.




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New PostErstellt: 27.04.09, 21:11  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Der Akku ihres Handes war nicht nur leer, sondern komplett tot, wie Hollis zu ihrem �rger feststellte. Wie sollte sie jetzt erfahren, ob und wer sie angerufen hat? Davon abgesehen, dass Jethro sich mit gro�er Wahrscheinlichkeit schon Sorgen machte. Zu ihrer Erleichterung wusste jedoch ihr Neffe Rat. Nach einer kurzen intensiven Suchaktion in der Garage seines Stiefvaters brachte Ian tats�chlich ein ausgedientes baugleiches Handy mit noch funktionst�chtigen Akku zum Vorschein. Das konnte man wahrlich Zufall nennen und Hollis versprach dem Jungen sich f�r seine M�he zu revanchieren, bevor sie nach einer weiteren guten halben Stunde endlich anrufen konnte.

Wie sie schon vermutete hatte, hatten mehrere Leute versucht sie zu erreichen. Dustin war zum Gl�ck dieses Mal nicht mit dabei, aber Ducky wollte wissen wie es um Gibbs stand und Susan teilte ihr mit, dass Fornell sich bei ihnen melden w�rde. Jethro hatte indes gleich mehr als eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen. Vor allem die letzte Nachricht machte ihr deutlich, dass er ver�rgert und besorgt war.

Hollis lie� sich m�de auf der f�r sie angerichteten Liege nieder und w�hlte die Nummer seines Handys in der Hoffnung, dass er auch ran ging. Es dauerte einen Moment, dann h�rte sie seine verschlafene Stimme am anderen Ende. Sie atmete erleichtert auf und plapperte sogleich entschuldigend los: �Jethro, es tut mir leid. Ich bin in der N�he von Bakersfield und wollte eigentlich l�ngst zur�ck sein. Leider ist aber etwas dazwischen gekommen und ich werde heute hier �bernachten. Mach dir bitte keine Sorgen. Es geht mir gut.� Vor lauter Aufregung verga� sie dabei jedoch zu erkl�ren wo und bei wem sie �berhaupt war und f�gte mehr beil�ufig als bewusst hinzu: �Ich h�tte das schon viel fr�her tun sollen. Ian ist ein toller Bursche. Colin w�re verdammt stolz auf ihn.�




[editiert: 27.04.09, 21:13 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 29.04.09, 12:16  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Ian? Colin? Bakersfield? Jethro verstand einen Moment lang nur den sprichw�rtlichen Bahnhof, ehe er sich daran erinnerte, wer Colin war. Offensichtlich hatte Hollis einen Ausflug zur Familie ihres toten Bruders unternommen, was ihn angesichts ihrer nachdenklichen Stimmung mehr als wunderte. Aber offensichtlich war sie dort gut aufgenommen worden.

"Das ist sch�n zu h�ren, dass es dir gut geht," knurrte der Ermittler schlie�lich. Er wollte ihr seinen �rger nicht direkt ins Gesicht br�llen und riss sich zusammen. "Darf ich erfahren, warum du dich nicht gemeldet hast?!" Er wartete keine Antwort ab und fuhr rasch fort. "Sch�ne Gr��e von Ducky, ich habe mit ihm gesprochen, und er wei� Bescheid, was passiert ist. Hat Fornell versucht, sich bei dir zu melden?" Auch auf diese Frage erwartete er keine Antwort, weil Tobias mit ziemlicher Sicherheit ohnehin zuerst ihn anrufen w�rde.

Unterdessen stellte er die mittlerweile kalt gewordene Kaffeetasse auf den Tisch und stand langsam auf, das Telefon noch am Ohr. Beim Aufsetzen hatte ihn eine von einem Vormieter vergessene Rei�zwecke im Sofa unsanft an seine Thromboseprophylaxe erinnert. Und da Hollis �ber Nacht weg bleiben w�rde, musste er wohl oder �bel allein damit fertigwerden. W�hrend er auf Hollis Erkl�rungen wartete, h�pfte er auf einem Bein ins Bad und fluchte kr�ftig los, als er mit dem nackten Zeh gegen den T�rrahmen stie�.




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New PostErstellt: 29.04.09, 19:02  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Seufzend lie� Hollis sich in die Kissen sinken. Jethro war sauer und das konnte sie ihm noch nicht einmal verdenken, umgekehrt h�tte sie wahrscheinlich �hnlich reagiert. �Es tut mir leid, ich wollte nicht...�, setzte sie zu einer Entschuldigung an, als sie Gibbs fluchen h�rte. Erschrocken presste Hollis den H�rer fest an das Ohr. �Alles in Ordnung bei dir?�, fragte sie besorgt und h�rte ihn �rgerlich schnaufen. Er brummte etwas unmissverst�ndliches und sie setzte ihre Entschuldigung fort: �H�r zu, ich war durcheinander und brauchte etwas Abstand. Ich habe mich ins Auto gesetzt und bin einfach drauf los gefahren.�

Sie machte eine kurze Pause und lauschte in den H�rer. Als keine Reaktion von ihm kam, erz�hlte sie weiter: �Dummer Weise hat der Akku meines Handys den Geist aufgegeben und ich habe es nicht gemerkt. Susan hat auch versucht mich zu erreichen und mir mitgeteilt, dass Fornell sich bei dir melden will. Es tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast. Die Sache mit dem Handy ist bl�d und ich�das war alles�nicht geplant. Es ist einfach so gekommen, aber jetzt bin ich froh, dass ich hier bin. Es war�l�ngst �berf�llig und es hat mir gut getan, mit Ian und seiner Mutter zu reden. Bitte, sei mir nicht b�se�, bat sie und f�gte sanft hinzu: �Du fehlst mir. Ich wei� gar nicht wie ich die Nacht allein, ohne dich,��berstehen soll. Au�er?� Hollis senkte geheimnisvoll die Stimme und schmunzelte vor sich. �Wir vertreiben uns die Zeit mit Telefonsex.�




[editiert: 29.04.09, 19:05 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 30.04.09, 15:06  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Wider Willen musste der Agent grinsen. "Keine schlechte Idee," antwortete er. "Allerdings schlage ich vor, dass wir dazu das Festnetz benutzen, bevor dein Akku wieder den Geist aufgibt, wenn es am sch�nsten ist," f�hrte er den Gedanken mit todernster Stime weiter. "Au�erdem hat Tobias sonst keine Gelegenheit, sich bei mir zu melden... und ich w�rde schon gern wissen, was er uns mitzuteilen hat. Und zu guter Letzt k�nnen wir �ber das Festnetz auch die Jungs an der Abh�ranlage mal wieder ein bisschen aufheitern, die haben auch hin und wieder etwas Abwechslung verdient." Er ging zwar nicht wirklich davon aus, dass die Leitung des Appartments �berwacht wurde, aber man konnte ja nie wissen.

W�hrend er Hollis' schallendem Gel�chter lauschte, klemmte er das Handy mit der Schulter fest und begann mit dem Versuch, einh�ndig das Medikament in die Spritze zu bekommen. Der erste Versuch endete damit, dass die Nadel statt in der Flasche einen halben Zentimeter in seinem Finger steckte, wass Jethro mit einem kurzen, w�tenden Schmerzenslaut quittierte. Der zweite und dritte Versuch verliefen �hnlich, bis der Ermittler schlie�lich die Z�hne zu Hilfe nahm, um die Flasche festzuhalten. Ohne gr��ere Probleme, wenn auch etwas ungeschickt, schaffte er es schlie�lich, auch die Luft entweichen zu lassen und das Zeug endlich an seinen Bestimmungsort zu bef�rdern. Er hatte zwar offensichtich nicht gerade die sanfteste Variante angewendet - der Bereich um die Stichstelle f�rbte sich rasch blau - aber zumindest hatte er den Rest der Nacht Ruhe. Oder den Kopf frei f�r verf�hrerische Telefonate mit Hollis.

Das Handy klemmte noch immer zwischen Ohr und Schulter, und Jethro fiel auf, dass Hollis schon eine ganze Weile nichts mehr gesagt hatte. "Bist du noch da?" fragte er. "Also, von mir aus kann es losgehen... Hast du was zu schreiben? Die Nummer des Apparates hier ist 1-760-555-178. Du m�sstest mir nur noch die Zeit geben, einen frischen Kaffee aufzusetzen, ich habe keine Lust, den alten in die Mikrowelle zu stellen." Ohne eine Antwort abzuwarten, h�pfte er in Richtung K�che. Er brauchte im Moment ohnehin gef�hlte Ewigkeiten f�r alles, was er tat, und je schneller er anfing, desto schneller w�rde der Kaffee fertig sein.



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New PostErstellt: 30.04.09, 18:48  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Kichernd notierte Hollis die Nummer des Apartment. Das Ganze hatte�eigentlich nur ein Scherz sein sollen. Nun war sie��berrascht, dass Jethro nicht abgeneigt klang, um sich auf ein solches Spiel einzulassen. Allerdings hatte sie so etwas noch nie getan und wusste auch nicht so recht, ob es wirklich dazu kommen w�rde. Doch der Gedanke daran war interessant und verlockend zugleich.

�Lass dir Zeit�, merkte sie an und bekam das Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht. �Debbie hat mich gerade zum Abendessen gerufen und danach w�rde ich gerne noch duschen gehen. Also, ich denke, es wird leider eine Weile dauern, ehe ich zur�ck rufen kann. Aber dann...� Sie kam sich wie ein verliebter Teenager vor und eine kribbelige Vorfreude machte sich in ihr breit. Hollis hob verschw�rerisch eine Augenbraue w�hrend sie verf�hrerisch in den H�rer fl�sterte: �... sind wir ungest�rt und ich habe mir bis dahin sicherlich �berlegt, ob ich nackt schlafe oder nicht.�

Am anderen Ende war ein leises Brummen zu h�ren und Hollis deutete es als Neugier seinerseits. �O.k. Also bis nachher. Ich liebe dich�, verabschiedete die blonde Frau sich f�rs Erste und legte mit einem leiser Seufzer auf. Herrje, auf was hatte sie sich da nur eingelassen? Schmunzelnd legte sie das Handy aus der Hand. Zur Zeit war ihr Leben alles andere als langweilig. Sie befand sich im Haus der Familie ihres toten Bruders und hatte dabei gleichzeitig schweinische Gedanken an ihren Freund. Lauter Dinge, an die sie bis vor ein paar Monaten nicht im Traum zu denken gewagt h�tte.




[editiert: 30.04.09, 18:50 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 04.05.09, 19:48  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Tobias Fornell

Seit Fornell aus dem Gef�ngnis zur�ck war, waren einige Stunden vergangen und der FBI Agent hatte den Rest des Tages damit verbracht Schadensbegrenzung zu betreiben. Maria Mondego hatte ihn nicht ohne Grund sprechen wollen und das was er dann erfahren hatte, hatte ihm alles andere als gefallen. Sie und ihre Tochter waren bedroht wurden. Doch die Frau hatte ihm nicht sagen wollen von wem genau. Maria Mondego hatte soviel Angst, dass es einfach unm�glich gewesen war, N�heres aus ihr herauszubekommen. Da hatte kein Zureden und auch kein Drohen geholfen. Am meisten machte ihm jedoch Shania zu schaffen. Die Kleine war so verst�rt, dass es er sie am liebsten gleich mit sich genommen h�tte. Bei dem Gedanken an die kleine Mexikanerin hatte er unweigerlich immer wieder an Emily denken m�ssen und daran, wie schwer sie unter der Scheidung von Diane und ihm gelitten hatte. Die einzige Alternative, die er Maria vorschlagen konnte, war in eine andere Abteilung verlegt zu werden. Ein Vorschlag, den er mit Hilfe von Susan auch im Laufe des Tage in die Tat umsetzten konnte und die beiden dadurch f�rs Erste in Sicherheit wusste. Ihm war jedoch bewusst, dass das nur eine �bergangsl�sung war. Da es mit Sicherheit nur eine Frage der Zeit war bis eine erneute Drohung erfolgen w�rde.

Seufzend legte er die Beine hoch, nippte an seinem Scotch und lie� den Tag noch einmal komplett Revue passieren. Neben den dienstlichen Aspekten, hatte er auch privat einen Entschluss gefasst. Sobald in seinem Leben wieder etwas Ruhe eingekehrt und diese Drogengeschichte vom Tisch war, w�rde er die h�bsche Vollzugbeamtin versuchen n�her kennen zu lernen. Doch bis dahin brauchte er einen klaren Kopf und konnte sich keine Schnitzer erlauben. Daher schob er die Gedanken an Susan beiseite und w�hlte die Handynummer von Gibbs, um ihn auf den neusten Stand der Dinge zu bringen.




[editiert: 04.05.09, 19:49 von Admin]
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New PostErstellt: 04.05.09, 22:59  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Ermittler schmunzelte bei Hollis letzten Worten und fragte sich gleichzeitig, warum er sich frisch verliebt jedes Mal wie ein ver�ckter Teenager f�hlte. Er erinnerte sich mit Grausen an die Zeit seines Erwachsenwerdens und hatte eigentlich kein Bed�rfnis, das zu widerholen. Nun ja, es w�rde sich zeigen, �ber was er mit Hollis tats�chlich sprechen w�rde.

Mit dem hei�en Kaffee in der Hand setzte er sich erneut aufs Sofa, nicht ohne die st�rende Rei�zwecke vorher entfernt zu haben. Fast gleichzeitig meldete sich sein Handy, und Fornells Nummer blinkte auf den Display. "Ja, Gibbs?" nahm er das Gespr�ch an.

Die Neuigkeiten des FBI-Agenten gefielen ihm absolut nicht. Dass Maria bedroht wurde, zeigte, wie weitreichend das Netz um Ethan Finch gesponnen war. Kalte Wut stieg in ihm auf, als er daran dachte, wie idiotisch er sich bei seiner Begegnung mit dem Dealer angestellt hatte. Der Kerl sollte ihm blo� nie wieder unter die Augen kommen - zumindest nicht in der Gegenwart von Zeugen.

"Gibt es irgendwas, das Hollis und ich tun k�nnen?" fragte er seinen Freund. Mittlerweile hatte er weniger Bedenken, den kurzen Urlaub abzubrechen. Die wichtigsten Dinge waren - zumindest f�r ihn - erledigt. Doch Tobias wehrte ab. "Nein", brummte er. "Sie sind auf einen anderen Flur verlegt worden. Aber es ist nur eine Frage der Zeit - wir sollten zusehen, dass wir den Mistkerl ans Leder kriegen. Und dann gnade ihm Gott!"

JEthro schmunzelte, als er die Wut von Fornell bemerkte. Dem FBI- MAnn ging es �hnlich wie ihm selbst, �berhaupt dachten sie h�ufig das gleiche - was sicher ein Grund f�r ihre tiefe Freundschaft war. "Sonst noch was?" fragte er zum Schluss. "Eigentlich nicht. Woher kennt deine Freundin eigentlich diese Aufseherin? Susan?" Gibbs grinste innerlich, weil ihm der Hintergrund dieser Frage durchaus klar war. W�re Fornell nicht interessiert, h�tte er so etwas niemals gefragt. "Tut mir leid," sch�ttelte er bedauernd den Kopf. "Ich glaube, sie haben zu Army- Zeiten gemeinsam gedient. Aber ich kann sie fragen, wenn sie wieder hier ist, im Moment ist sie noch unterwegs." "Untersteh dich!" knurrte Fornell zur�ck. "So wichtig ist die Sache auch nicht!" Und damit legte er wortlos auf.

JEthro grinste wissend bis �ber beide Ohren, nahm einen gro�en Schluck Kaffee und wartete auf Hollis' Anruf.




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New PostErstellt: 05.05.09, 21:31  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Der Abend gestaltete sich ausgesprochen lustig und Hollis verga� beinahe, dass sie Jethro zur�ck rufen wollte. Sie verga� die unsch�nen Erlebnisse der letzten Wochen und die Sorgen, die Dustins Anrufe ihre bereiteten. Sie genoss das Beisamensein mit der kleinen Familie und war froh, einen ersten Schritt in Richtung ihrer Vergangenheit bew�ltigt zu haben.

Als sie sich nach dem Duschen auf ihr Zimmer zur�ck zog, war Debbie eifrig am telefonieren. Soviel Hollis mitbekommen hatte, hatte die Lehrerin einmal im Monat telefonischen Elternsprechabend und machten somit ihrer Idee, Gibbs �ber Festnetz anzurufen, einen Strich durch die Rechnung. Also blieb ihr nichts anderes �brig als auf die Haltbarkeit des provisorischen Akkus zu vertrauen. Mit einem Badehandtuch bekleidet lie� Hollis sich auf dem Bett nieder. Dann w�hlte sie die Nummer des Appartements und lauschte mit geschlossenen Augen dem Rufzeichen. Der Gedanke, die Nacht allein zu verbringen und Jethro in seinem Zustand allein in San Diego zu wissen, gefiel ihn nicht gerade. Er fehlte ihr und sie war doch ein wenig hin und her gerissen, ob sie nicht doch h�tte zur�ck fahren sollen. Doch daf�r war es nun zu sp�t. Schlie�lich hatte sie das ganze letzte Jahr allein verbracht. Warum sollte sie die eine Nacht dann nicht auch �berstehen?




[editiert: 05.05.09, 21:31 von Hollis Mann]
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New PostErstellt: 07.05.09, 14:48  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der Silberfuchs war bereits beinahe eingeschlafen, als das Klingeln des Telefons ihn weckte. Hastig sprang er vom Sofa hoch, k�mpfte seinen Kreislauf in Betrieb und h�pfte auf einem Bein zur Station. "Ja?" fragte er neugierig, auch wenn er wusste, dass es eigentlich nur Hollis sein konnte. Er schmunzelte, als er ihre Stimme vernahm.

"Du fehlst mir," kam es schlie�lich leise aus dem H�rer. "Du mir auch," gab der Agent zur�ck. "Ich m�chte allerdings anmerken, dass nicht ich einfach davongefahren bin..." Er brach ab, als er bemerkte, wie vorwurfsvoll seine Stimme klang. "Es ist okay," f�gte er erkl�rend hinzu. "Du hast die richtige Entscheidung getroffen, mir geht es gut. Und ich hoffe, dir ebenso. Du klingst so fr�hlich." Er lachte leise ins Telefon, als er Hollis Kichern bemerkte.

"Fornell hat sich gemeldet," erkl�rte er anschlie�end - um den vergn�glichen Teil konnten sie sich sp�ter k�mmern. In kurzen Worten gab er wieder, was der FBI- Agent ihm berichtet hatte. "Im Moment sind sie in Sicherheit," beruhigte er Hollis. "Aber wir sollten bald zur�ckkehren, vielleicht k�nnen wir Tobias irgendwie helfen, die Sache in Gang zu bekommen. Und Ethan soll mir besser nie wieder unter die Augen kommen, wenn er an seinem Leben h�ngt!"




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 07.05.09, 21:28  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Gibbs� Neuigkeiten aus Washington gefielen Hollis gar nicht und ihre ausgelassene Stimmung war schlagartig versiegt. Sie atmete tief durch und konnte Jethros Wut gegen�ber Ethan gut nachvollziehen. �Das sollte mir Ethan auch nicht�, pflichtete sie ihm bei und schob sich im Bett ein St�ck nach oben. �Aber wenigstens konnte Fornell etwas tun. Ja, du hast Recht. Wir sollten bald m�glichst nach Washington zur�ck fliegen und zusehen, dass wir Shania und ihre Mutter aus dem Gef�ngnis bekommen. So lange wie die Kleine dort bei ihrer Mutter ist, ist sie einfach nicht sicher.� Hollis merkte wie sie sich in Rage redete und mit der Aussage, nach Washington zur�ck zu fliegen, gerade�eine Entscheidung getroffen hatte. Die Uni und Nick w�rden sich auf Hawaii wohl oder �bel eine neue Dozentin suchen m�ssen.

Ein verd�chtiges Piepen war im Hintergrund zu h�ren und Hollis ahnte, dass der Akku des Handys nicht mehr lange durchhalten w�rde. Daher versuchte sie sich kurz zu fassen, auch wenn sie sich eigentlich auf etwas anderes gefreut hatte. �O.k. dann hoffen wir mal, dass bis dahin alles gut geht. Apropos gut, wie geht es dir? Hat mit deiner Prophylaxe alles geklappt?� Oh Gott, sie klang beinahe schon wie seine besorgte Ehefrau. Trotzdem konnte sie es nicht lassen. Sie machte sich Sorgen um ihn. �Oder hast du dir eine der h�bschen Krankenschwestern aus dem Krankenhaus bestellt?�, scherzte sie weiter, warf�das nasse Badehandtuch beiseite und streckte sich auf dem Bett aus.




[editiert: 07.05.09, 21:29 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 10.05.09, 12:36  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

OOC: Gibbs wei� nicht, dass Hollis mit dem Handy telefoniert, und das Piepsen des Akkus h�rt er auch nicht... er ist also immer noch in Erwartung einer hei�en Nacht. *gg*

Gibbs


Jethro gab ein unwirsches Knurren von sich, als Hollis Worte ihm den Kampf mit dem Medikament wieder in Erinnerung riefen. "Ich lebe noch," brummte er m�rrisch in den H�rer. "Und ich m�sste schon tot sein, ehe ich mir freiwillig so einen Florence Nightingale- Verschnitt ins Haus hole!"

Mit dem Telefon am Ohr humpelte er langsam in die K�che und stellte verschlafen die Kaffeemaschine an. Er sp�rte deutlich, dass er heute bereits mehr von dem schwarzen Gebr�u getrunken hatte, als gut f�r ihn war, aber sein K�rper verlangte dennoch nach Koffein. Und je nachdem, was Hollis f�r den weiteren Verlauf des Gespr�chs geplant hatte, konnte ein kleiner Vorrat nicht schaden.

"Kommst du morgen eigentlich wieder zur�ck oder bleibst du noch ein paar Tage bei... Colins Familie?" fragte er gegen das Gurgeln der Maschine an. "Ich kann mir zwar durchaus vorstellen, dass ein Telefonat mit dir durchaus... anregend sein kann, aber deine Anwesenheit vor Ort ist mit Sicherheit ein intensiveres Erlebnis," schmunzelte er. "Und ich gebe mich nur ungern mit der zweiten Wahl zufrieden."


OOC: Muss jetzt weg, vielleicht f�llt mir sp�ter mehr ein und ich editier noch mal...




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 15.05.09, 23:09  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Gibbs� Bemerkung brachte Hollis zum lachen und das warnende Piepen im Hintergrund war vergessen. �Sch�n zu wissen�, erwiderte sie kichernd und gestand ihm gleichzeitig das es ihr ebenso ging. �Schon aus diesem Grund werde ich nicht l�nger als n�tig hier bleiben. Keine Sorge, morgen Nacht braucht keiner allein zu schlafen.� Hollis schlang die Beine �bereinander und schloss die Augen. Im Hintergrund war ein gurgelndes Ger�usch zu h�ren und sie glaubte f�rmlich, den Geruch von Kaffee durch den H�rer riechen zu k�nnen. �Hm, wie mir scheint willst du es dir ebenso gem�tlich machen wie ich. Schade nur, dass ich keine Tasse mit trinken kann�, murmelte sie in den H�rer und stellte sich gleichzeitig sein Gesicht vor. �Ein kr�ftiger Kaffee nach dem Duschen w�re jetzt genau das richtige f�r mich, dazu noch eine sch�ne Massage und der Tag w�re fast perfekt. Schade nur, dass wir das auf morgen verschieben m�ssen.�

Wehm�tig schmunzelnd strich sie sich eine Haarstr�hne hinter das Ohr, w�hrend ihr Gedanken an die gemeinsamen N�chte in Washington zur�ck wanderten. An leidenschaftliche N�chte und auch an N�chte in denen sie nur schweigend beieinander gelegen hatten. Jede Nacht mit ihm war etwas besonderes gewesen und jetzt, nachdem sie ihn wieder gefunden hatte, wurde ihr deutlicher denn je, dass sie auf keine dieser N�chte mehr verzichten wollte. In Gedanken sp�rte sie seine rauen H�nde �ber ihren K�rper gleiten und f�hlte seinen weichen Lippen auf ihrer Haut. Sie sah ihn vor sich und w�nschte seine Arme, seine Brust � einfach alles - ber�hren zu d�rfen. Vertr�umt entfuhr Hollis ein leises Seufzen. �Schade, also bleibt mir jetzt wohl leider nichts anderes �brig als mir etwas �ber zu ziehen, unter die Decke zu kriechen und an dich zu denken.�



[editiert: 16.05.09, 19:06 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 18.05.09, 21:01  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Der grauhaarige Agent schmunzelte bei ihren Worten und lie� sich mit der Kaffeetasse �chzend auf dem Sofa nieder. Genie�erisch lie� er die hei�e Fl�ssigkeit durch seine Kehle rinnen und h�rte der vertrauten Stimme zu. Er vermisste ihren warmen K�rper und ihre N�he und seufzte ebenfalls leise. "Na ja... du k�nnest dich auch in deinen Wagen setzen und herkommen," brummte er m�de. "Aber das w�re mit Sicherheit keine gute Idee, vor allem wenn du nachher noch gegen einen Baum f�hrst. Mach dir um mich keine Sorgen, ich kann mit der Einsamkeit umgehen. Genie� den Morgen, und macht euch ein sch�nes, ausgiebiges Fr�hst�ck, okay? Ich mache dann morgen noch einmal einen Ausflug zum Strand, vor Mittag rechne ich nicht mit dir. Melde dich, bevor du kommst, okay?" Er streckte sich wohlig seufzend auf dem Sofa aus und zog die alte Wolldecke �ber sich.




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Hollis Mann
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New PostErstellt: 19.05.09, 19:46  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

�Ja, das tue ich auf jeden Fall�, erwiderte Hollis und nahm erneut das l�stige Piepen im Hintergrund wahr. �Als erstes werde ich mir morgen ein neues Handy besorgen. Der Akku hier gibt mit Sicherheit auch gleich den Geist auf. Schade eigentlich, wo ich mich doch so auf etwas hei�es Bettgefl�ster mit dir gefreut hatte�, f�gte sie lachend hinzu und schob die Beine unter die Zudecke. "�O.k.... nur vorsichtshalber, falls die Verbindung pl�tzlich unterbrochen sein sollte. Schlaf gut und ich liebe dich.� Hollis kuschelte sich gem�tlich tiefer unter die Decke und schloss die Augen. �Da die Vorfreude ja aber bekanntlich die sch�nste Freude ist, werde ich mich brav gedulden und dann morgen �ber dich herfallen. Hm, was h�ltst du davon?�, wollte sie kichernd wissen und stellte sich dabei sein Gesicht vor.



[editiert: 19.05.09, 19:48 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 22.05.09, 20:37  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

"Hm, keine schlechte Idee," grinste Jethro in den H�rer. "Ich werde bis dahin wieder �ber ausreichend Energie verf�gen, dich geb�hrend zu empfangen... Und bevor die elende Technik uns trennt: ich liebe dich ebenfalls." Er h�rte, das Hollis am anderen Ende leise lachte, doch dann brachen alle Ger�usche aus dem H�rer ab. Ein Blick auf das Display verriet ihm, dass die Verbindung unterbrochen war - offensichtlich hatte er keinen Moment zu lange gewartet.

M�de streckte er sich erneut lang aus, �rgerte sich innerlich �ber Hollis Abwesenheit und schlief dann auf der Stelle ein. Am n�chsten Morgen erwachte er wie �blich sehr zeitig, setzte neuen Kaffee auf und machte sich anschlie�end wieder auf den m�hsamen Weg zum Strand. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, und er genoss es aus vollen Z�gen, diesem eindrucksvollen Naturschauspiel ungest�rt zusehen zu k�nnen. Die mitgebrachte Thermoskanne verhinderte, dass ihm allzu kalt wurde, und als er sich schlie�lich Stunden sp�ter auf den R�ckweg machte, g�nnte er sich beim B�cker auch ein festes Fr�hst�ck. Anschlie�end kehrte er ins Appartment zur�ck, vor dessen T�r zu seiner �berraschung ein alter Weggef�hrte aus dem Camp bereits wartete. Ted hatte viel zu erz�hlen, und so verging die Zeit bis zum Mittag wie im Flug. Jethro ertappte sich selbst dabei, wie er immer wieder zur Uhr schielte und min�tlich Hollis Anruf erwartete. Doch Ted verstand es ausgezeichnet, ihn mit alten Geschichten abzulenken, und so hielt sich seine Ungeduld in Grenzen.






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Hollis Mann
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New PostErstellt: 23.05.09, 15:24  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Hollis

Nach einem kurzen Tank- und Einkaufstop machte Hollis sich am n�chsten Tag auf den R�ckweg nach San Diego. Sie bedauerte nicht mehr Zeit mit der Familie ihres toten Bruders verbracht zu haben, doch die Neuigkeiten aus Washington und auch Gibbs� Gesundheit lie�en leider keinen weiteren Tag zu. Trotzdem nutzte sie die Gelegenheit sich unterwegs neu einzukleiden und freute sich besonders �ber ein verf�hrerisches, schwarzes Dessous f�r das es am Abend bestimmt eine Gelegenheit geben w�rdes es Jethro vorzuf�hren.

Nach �ber drei Stunden Fahrt erreichte sie dann endlich in San Diego das Camp und �ffnete freudestrahlend mit einem verf�hrerisch riechenden P�ckchen Kolumbianischen Kaffee in der Hand die T�r. �Hallo ist jemand hier? Ich bin wieder da.�


[editiert: 24.10.09, 20:45 von Hollis Mann]
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Mrs. Mallard
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New PostErstellt: 24.10.09, 19:59  Betreff: Re: Ein Winterm�rchen  drucken  weiterempfehlen

Gibbs

Die scharfen Ohren des Grauhaarigen hatten das �ffnen der T�r bereits registriert, und so kam er seiner Freundin bereits entgegen geh�pft, w�hrend sie sprach. Vom Rollstuhl hatte er l�ngst die Nase voll, und innerhalb der Wohnung konnte er sich auf einem Bein ohnehin relativ problemlos bewegen.

"Sch�n, dass du wieder hier bist," grinste er breit. Ted begr��te Hollis ebenfalls freudlich, doch ein Blick auf die Uhr lie� ihn rasch aufbrechen. "Ich muss zum Dienst, Gunny!" rief er lachend, als Jethro ihm vorschlug, noch zum Essen zu bleiben. Der Silberfuchs widersprach nicht, schloss die T�r hinter ihm und wandte sich wieder Hollis zu. Gemeinsam kochten sie ein rasches Mittagessen und kuschelten sich anschlie�end gemeinsam auf das schmale Sofa.

Zu Gibbs' Erleichterung herrschte eine lockere Stimmung zwischen ihnen. Es war ein angenehmes Schweigen, die Fehler der Vergangenheit standen nicht l�nger zwischen ihnen. W�hrend er Hollis an sich zog und den Duft ihrer Haare in sich aufnahm, hatte er mit einem Mal das Gef�hl, das Shannon neben ihm stand. Doch er musste nicht aufblicken, um zu wissen, dass sie l�chelte.

Am n�chsten Morgen verlie�en beide das Apartment zum letzten Mal. Ihre "Auftr�ge" in Kalifornien waren erledigt, der R�ckkehr nach Washington stand nun nichts mehr im Weg. Nach einem letzten Besuch auf dem Friedhof schickte Gibbs den Taxifahrer noch auf einen kurzen Abstecher zum Krankenhaus, um den Rollstuhl wieder abzugeben und sich von Dr. Brentwood f�r flugtauglich erkl�ren zu lassen. Anschlie�end ging es endg�ltig zum Flughafen, und wenig sp�ter blickte er ein letztes Mal auf den Sonnenstaat herunter, ehe das Flugzeug die Wolkendecke durchbrach.




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