„Telefonhilfe 108“ stellt sich neu auf

<p>Annabelle Reul (im Vordergrund), Leiterin der „Telefonhilfe 108“, mit dem Kampagnenplakat, sowie die Präsidentin der Telefonhilfe 108, Franziska Franzen.<br />
Foto: Telefonhilfe</p>
Annabelle Reul (im Vordergrund), Leiterin der „Telefonhilfe 108“, mit dem Kampagnenplakat, sowie die Präsidentin der Telefonhilfe 108, Franziska Franzen. Foto: Telefonhilfe

Gegründet wurde die Telefonhilfe 1989 mit dem Ziel, Menschen, die sich in einer problematischen Situation befinden, die Möglichkeit zu bieten, mit jemandem zu reden: kostenlos, anonym, rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche.

In Spitzenzeiten verzeichneten die Verantwortlichen bis zu 42 Anrufe pro Tag. Doch seitdem haben die Benutzerzahlen deutlich nachgelassen. Einer der Hauptgründe sei sicherlich die Tatsache, dass das Telefon als Kommunikationsmittel an Bedeutung verliert, heißt es in einer Pressemitteilung der Telefonhilfe. Die aktuell durchschnittlich 27 Anrufe pro Tag bewiesen jedoch, dass es auch heute noch in Ostbelgien einen Bedarf für anonyme Lebenshilfe gibt. Mit einer neuen Kommunikationskampagne will die „Telefonhilfe 108“ an frühere Erfolge anknüpfen und sich bei Alt und Jung gleichermaßen wiederum bekannter machen. Mit dem Slogan „Die Luft ist raus?“ und das Bild eines Luftballons, aus dem die Luft entwichen ist, soll außerdem der Kurs justiert werden. „Es ist im Laufe der Zeit vielleicht das Bild entstanden, dass man sich in einer sehr schwierigen, fast hoffnungslosen Phase des Lebens befinden muss, um die Telefonhilfe anzurufen“, bestätigt Annabelle Reul, Leiterin der Telefonhilfe. „Dieses Bild stimmt allerdings nicht mit der Realität überein. Viele Menschen fühlen sich bedrückt oder werden mit gewissen Ängsten oder Sorgen konfrontiert. Da reicht oft schon ein gutes Gespräch“, ergänzt die Verwaltungsratspräsidentin Franziska Franzen.

Tatsächlich bestehe das Team der Telefonhilfe nicht aus professionellen Therapeuten, sondern aus vielen Ehrenamtlichen, die Menschen ein offenes Ohr bieten. Im Gegensatz zu einem guten Freund oder einer guten Freundin wurden sie zum aktiven Zuhören ausgebildet und haben ein neutrales, unvoreingenommenes Ohr. Es sind oft Fragen zum Thema Einsamkeit, Streit in der Partnerschaft oder allgemeine Überforderung, die Menschen, gerade jetzt auch in Corona-Zeiten, beschäftigen. Und diese Fragen stehen auch in der Kampagne im Fokus. In den kommenden Tagen werden an verschiedenen Orten in Ostbelgien Themenplakate im neuen Erscheinungsbild erscheinen. Eine eigene Facebook-und Instagram Seite soll besonders jüngere Zielgruppen ansprechen und über für sie wichtige Themen informieren, aufklären oder auch den einen oder anderen Tipp parat halten. Unterstützt wird diese multimediale Kampagne von Radiospots, Anzeigen in der lokalen Presse und einer gelegentlichen Präsenz auf regionalen Veranstaltungen. Nicht zuletzt soll die enge Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, wie Kaleido Ostbelgien, dem Jugendbüro usw. weiterhin verfolgt und intensiviert werden.

Die „Telefonhilfe108“ besteht in der DG seit 1989. Ihre Notrufnummer 108 erhielt sie 1994. Die zirka 40 ehrenamtlichen Mitarbeiter bieten Menschen bei Gesprächsbedarf über telefonische Gespräche emotionale Unterstützung an. Sie unterliegen der Schweigepflicht und stehen jedem Anrufer, zu jeder Tages- und Nachtzeit kostenlos zur Verfügung. Eine vorherige Terminabsprache ist nicht notwendig. Die Mitarbeiter absolvieren eine mehrmonatige Ausbildung und werden im aktiven Zuhören geschult. Die „Telefonhilfe Ostbelgien 108“ gehört mit den Schwesterorganisationen Tele-Onthaal in Flandern (106) und Télé-Accueil in der Wallonie( 107)d em Dachverband der belgischen Telefonnotrufe an. (red)


Telefonhilfe, Anonyme Lebenshilfe in der DG; Postfach 34, 4780 St.Vith; info@telefonhilfe.be; +32 (0)80 22 15 75

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