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Biastes brevicornis

(Panzer 1798)

Kurzfühler-Kraftbiene

male Biastes brevicornis, Männchen

male Biastes brevicornis, Weibchen.

Kennzeichen

7–8 mm. Männchen: Durch die vollständig schwarze Färbung und die sehr grob punktierten Tergite außergewöhnlich. Weibchen: Vorderkörper schwarz, Hinterleib und Hinterbeine ganz rot. Tergite grob punktiert, Tergite 1–4 ohne weiße Haarflecken auf den Tergiten. Beide Geschlechter mit keiner anderen heimischen Bienenart zu verwechseln.

Verbreitung

Die Art wurde früher aus mehreren Regionen im Norden, Osten und Süden gemeldet (Funk 1864, Friese 18951901, Schirmer 1912, Stoeckhert 1933, Westrich & Dathe 1997). Jahrzehntelang blieb die Art verschollen, da der letzte Nachweis in Deutschland nach einer Angabe von Schirmer (1912) offenbar im Jahre 1911 bei Buckow (Brandenburg) erfolgte. In jüngerer Zeit in Brandenburg wiedergefunden (Dathe et al. 1995, Westrich & Dathe 1997). Extrem selten.

Wirtsbienen

Systropha curvicornis und S. planidens (Bischoff 1927, Westrich 2019).

Systropha

Ein Weibchen von Biastes brevicornis hat soeben das Nest des Wirtes Systropha planidens verlassen (Österreich).

Biastes brevicornis

Ein Männchen von Biastes brevicornis hat sich kopfüber zum Schlafen an einem Grashalm festgebissen (Österreich).

Systropha planidens

Auch die Weibchen von Biastes brevicornis schlafen meistens mit den Oberkiefern festgebissen (Österreich).

Blütenbesuch

Als Nektarquelle wird vor allem die Acker-Winde (Convolvulus arvensis), die Pollenquelle der Wirte, besucht, aber auch der Gewöhnliche Natterkopf (Echium vulgare). Die Männchen schlafen in Blüten der Acker-Winde und der Wegwarte (Cichorium intybus).

Phänologie

Univoltin. Flugzeit in Mitteleuropa von Juni bis August.

Literatur

Bischoff, H. (1927): Biologie der Hymenopteren. – VIII 598 S., Berlin (J. Springer).

Dathe, H. H., Saure, C., Burger, F., Flügel, H. J. & Blank, S. (1995): Materialien zur Ergänzung der Roten Liste der Bienen Brandenburgs (Hymenoptera: Apidae). – Brandenburgische Ent. Nachr., Potsdam 3: 53–68.

Friese, H. (1895–1901): Die Bienen Europas (Apidae europaeae) nach ihren Gattungen, Arten und Varietäten auf vergleichend morphologisch-biologischer Grundlage. Bd. 1–6.

Funk, A. (1864): Die Bienen und Wespen der Umgebung Bambergs. – Ber. Naturf. Ges. Bamberg 7: 143–155.

Schirmer, C. (1912): Beiträge zur Kenntnis der Hymenopterenfauna der Provinz Brandenburg. – Berliner Ent. Z. 56 (1911): 153–171.

Stoeckhert, F. K. (1933): Die Bienen Frankens (Hym. Apid.). Eine ökologisch-tiergeographische Untersuchung. – Beih. Dt. Ent. Z. 1932, 294 S.

Westrich, P. (2019): Die Wildbienen Deutschlands.– 2., aktualisierte Auflage, 824 S., 1700 Farbfotos. Stuttgart (E. Ulmer).

Westrich, P. & Dathe, H.H. (1997): Die Bienenarten Deutschlands (Hymenoptera, Apidae). Ein aktualisiertes Verzeichnis mit kritischen Anmerkungen. – Mitt. Ent. Ver. Stuttgart, 32: 3–34.