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MIT 50 FäNGT DAS LEBEN SO RICHTIG AN! - Senio Magazin

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kostenlos<br />

M IT N E H M E N<br />

Monatlich<br />

senio<br />

senio<br />

Nummer 37<br />

Januar 2011<br />

mit <strong>50</strong> fängt<br />

das leben<br />

so richtig an!<br />

Interview mit<br />

Susan Heat<br />

über ihr Buch<br />

magazin StädteRegion<br />

Aachen


Termine im Januar<br />

Lesung im Haus Löwenstein am Markt<br />

29.01. 12 h „Jänner“ Gedichte von<br />

Paul Celan. Vorgetragen von: H. Mauritz,<br />

M. Olbrich, Dr. R. Schmidt, K. Peters,<br />

M. H. Freunde und D. Hans<br />

Förderverein Jakob-Büchel-Haus e.V.<br />

Prämienstraße 57, Aachen-Walheim<br />

15. 01. 20 Uhr Kabarett „Und Tschüss...“<br />

Jupp Hammerschmidt und Hubert vom<br />

Venn auf Abschiedstournee<br />

22. 01. 18 h Vernissage der 13. Walheimer<br />

Fotoausstellung „Bewegung“.<br />

Weitere Besichtigungstermine:<br />

23., 29. u. 30.01. jeweils von 15 - 18 h<br />

„Lust auf Kunst“, Pfarre St. Sebastian<br />

Würselen 20. 01. 12 h ab Parkplatz Pfarrhaus,<br />

Sebastianusstr. 5, die erste Exkursion<br />

im neuen Jahr. Besucht wird das Dürener<br />

Leopold-Hoesch-Museum und die<br />

Pilgerkirche St. Anna.<br />

Anmeldungen nimmt Frau Ilse Michels<br />

(Tel.: 024 05 / 42 64 77) entgegen<br />

VDK-Ortverband Aachen-Burtscheid<br />

Jeden ersten Dienstag im Monat<br />

16.30 h Treffen im Restaurant<br />

„Burtscheider Quelle“ Kapellenstr. 1-3<br />

Erzählcafé, Schleswigstr. 10-16, Ac<br />

24.01. ab 14.30 h Frau Emmerich lädt<br />

ein. Das Erzählcafé feiert seinen dritten<br />

Geburtstag. Tony Fieles spielt<br />

beliebte und bekannte Melodien<br />

auf seinem Keyboard.<br />

Heimatverein Haaren-Verlautenheide<br />

Germanusstr. 32<br />

Jeden 1. Dienstag im Monat 19.30 h<br />

Termine für Aktuelles, Wanderungen,<br />

Vor träge, Besichtigungen usw. auch<br />

unter www.haaren-verlautenheide.de<br />

Treffen Heimatkundler<br />

Arbeitskreis Kohlscheid<br />

Jeden 3. Dienstag im Monat um 15 h<br />

(z.Z. Grundschule Paulusstr. ,<br />

Kohlscheid-Mitte)<br />

Termine für Wanderungen und Radtouren<br />

des Heimatvereins Kohlscheid unter<br />

www.heimatverein-kohlscheid.de<br />

<strong>Senio</strong> SUcHt Sie!<br />

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir eine/-n<br />

engagierte/-n Medienberater/-in<br />

auf selbständiger Basis.<br />

Ihre Aufgaben: Kundenberatung zu unseren<br />

Produkten, Akquirierung und Betreuung von<br />

Neu- bzw. Bestandskunden, Umsetzung von<br />

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eigenverantwortliche Arbeitsweise, gepflegtes und<br />

professionelles Auftreten<br />

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per Post oder per E-Mail an uns.<br />

Wo? Wann? Was?<br />

Treffen der Selbsthilfegruppe Aphasie<br />

Jeden Do. 10.00-11.30 h Stettinerstr. 25,<br />

Ac-Brand, im rollstuhlgerechten Aufenthaltsraum<br />

des Behindertenzentrums<br />

Kurpark-Terrassen Burtscheid,<br />

Dammstr. 40<br />

Jazzmusik 07.01. 20 h „Thaddäus Aix<br />

Dixie Connection und Friends“ 16.01.<br />

11 h „Mary Castle Jazz Band (Traditional)<br />

Jeden Do. ab 15 Uhr <strong>Senio</strong>rentanz<br />

AWO Nord, Josef-von-Görres-Str. 18 , Ac.<br />

Jeden Montag Clubnachmittag mit Spielen<br />

Jeden Dienstag Kreatives Basteln und<br />

Werken Jeden Mittwoch Frühstück<br />

Jeden Donnerstag Warmes Essen/ Kaffee<br />

u. Kuchen/ Skatclub. Weitere Infos unter<br />

Tel.: Ac. 163604<br />

Trauercafé, Emmauskirche,<br />

Sittarder Straße 58, Aachen - Forst<br />

06.01. 15 h „In der Trauer nicht allein“<br />

Begegnung und Gespräch,<br />

Ökumenischer Trauerarbeitskreis<br />

AWO Burtscheider Stube, Bayernallee 3/5<br />

Alle Termine beginnen um 13 Uhr<br />

Jeden Montag Gemütlicher Nachmittag<br />

mit verschiedenen Programmpunkten<br />

Jeden Dienstag Handarbeit und<br />

Basteln im Hobbykeller<br />

Jeden Mittwoch Preisskat<br />

Jeden Donnerstag Kaffeeklatsch<br />

Jeden Freitag Singen. Weitere Termine<br />

zu: Modenschau, Fischessen, Referate,<br />

Ausflüge usw. unter Tel.: 0241- 6 93 34<br />

Verzäll-Café, Minoritenstr. 3, in den<br />

Räumen der Integrierten Psychiatrieseelsorge<br />

Jeden letzten Montag im<br />

Monat 14.30 - 16 h Für Menschen, die<br />

unter Demenz leiden und ihre Angehörigen,<br />

Infos unter Tel.: 0241 - 40 76 93<br />

Begegnungsstätte St. Hubertus,<br />

Kronenberg 127, 52074 Aachen<br />

13.01. 15.30 - 16.30 h Heiteres<br />

Gedächtnistraining mit Siggi Steins<br />

05., 12. , 19. u. 26.01. 10-12 h<br />

Karten und Klönen<br />

27.01. 13-20 h Geburtstagsfeier. Weitere<br />

Termine unter Tel.: 0241 - 70 72 43<br />

Zugesandtes Material<br />

• Das <strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> freut sich über eingesandte Leserbriefe,<br />

Veranstaltungshinweise, Manuskripte, Fotos etc., übernimmt<br />

für sie jedoch keine Haftung.<br />

• Alle Einsender stimmen der Nutzung ihrer Beiträge inklusive<br />

Bildmaterial in allen Factor:G-Medien und -Publikationen<br />

beliebig oft, zeitlich und räumlich unbeschränkt zu.<br />

• Die Einholung der Abdruckrechte für eingesandte Beiträge,<br />

Fotos etc. obliegt dem Einsender.<br />

• Die Redaktion behält sich die Auswahl und redaktionelle<br />

Bearbeitung der Beiträge und Veranstaltungshinweise vor.<br />

• Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung des <strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong>s wieder.<br />

• Alle Urheberrechte verbleiben beim <strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> bzw.<br />

den Autoren. Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 27.01.2011<br />

RecHtlicHe HinWeiSe<br />

<strong>Senio</strong>renkreis Dietrich-Bonhoeffer-<br />

Haus, Kronenberg 142, 52074 Ac<br />

Beginn ist immer um 15 h<br />

19.01. Gedächtnis spielend trainieren.<br />

Heitere Gedächtnisspiele. Thema:<br />

Neues Jahr, mit Monica Dawo-Collas<br />

DRK-<strong>Senio</strong>renclub, Robensstr. 49, Ac<br />

05. u. 19.01. 14.00 - 17.00 Uhr<br />

Gemütliches, geselliges Beisammensein<br />

bei Kaffee und Kuchen<br />

Engagiert älter werden, Annastr. 35, Ac<br />

05., 06., 12., 13., 19., 20., 26. u. 27.01.<br />

14-16 h PC-Café<br />

03., 10., 17., 24. u. 31.01. 11-12.30 h<br />

Montagsspielrunde<br />

Weitere Termine unter Tel.: 0241 - 211 55<br />

<strong>Senio</strong>rencafé, Pfarrsaal<br />

Horbacherstr. 52, Ac-Richterich<br />

Jeden Donnerstag ab 15 h<br />

Veranstaltungen des NABU<br />

08. 01. 9 h Vogelkundliche Winterwanderung<br />

für Familien. Treffpunkt: Geschäftsstelle<br />

des NABU, Dreiländerweg<br />

112. Weitere Infos unter www.nabu.de<br />

oder unter Tel.: Ac. 870891<br />

<strong>Senio</strong>renclub Arche,<br />

Schurzelterstr. 540, 52074 Ac<br />

Beginn ist immer um 14.30 h<br />

13.01. Gedächtnis spielend trainieren -<br />

heitere Gedächtsnisspiele . Thema:<br />

Das neue Jahr. Mit Monica Dawo-Collas<br />

21.01. Spiel mit mir z.B. Bingo,<br />

mit Monica Dawo-Collas<br />

27.01. Entspannt leben - Einführung in<br />

Entspannungstechniken von Elke Luckner<br />

Begegnungszentrum in der Forster<br />

<strong>Senio</strong>renberatung, Am Kupferofen 19<br />

Jeden Dienstag 9 - 9.45 h<br />

Gymnastik für Frauen<br />

Jeden Dienstag 10 - 10.45 h<br />

Gymnastik für Männer<br />

Jeden Mittwoch 17 - 18.30 h<br />

Betreutes Internet. Weitere Termine zu:<br />

Kreativ Schreiben, Lesung, Frühstückstreff,<br />

Foto-Workshop usw. unter<br />

Tel.: 0241 - 57 59 72<br />

mit schriftlicher Genehmigung oder unter Angabe der Quelle<br />

gestattet.<br />

• Der Abdruck von Veranstaltungsdaten erfolgt ohne<br />

Gewähr.<br />

• Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist jeweils der<br />

15. des laufenden Monats.<br />

Anzeigen<br />

• Die Anzeigenpreisliste wird auf Wunsch zugeschickt. Das<br />

<strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> informiert Sie gerne auch persönlich.<br />

• Unmoralische oder unvertrauliche Anzeigen werden nicht<br />

angenommen.<br />

• Das <strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> darf über die Platzierung der Anzeigen<br />

entscheiden.<br />

• Anzeigenannahmeschluss für die nächste Ausgabe ist jeweils<br />

der 18. des laufenden Monats.


Inhaltsverzeichnis<br />

AACHENER <strong>AN</strong>SICHTSKARTEN 4<br />

˙ Die Aachener Gastronomie um 1900 - Folge 3 ˙<br />

BERICHTE 5<br />

˙ Porträt vorgestellt ˙ Tagespflege Visitatis ˙<br />

EHRENAMTLICHE ARBEIT 6<br />

˙ Den letzten irdischen Besitz bewahren ˙<br />

BERICHTE 8<br />

˙ Die Welt neu zusammensetzen ˙ Lust auf Kunst!? ˙<br />

BERICHTE 9<br />

˙ Puffele-Sitzung ˙ Barbara- und Stiftungsfest ˙<br />

SENIOREN SCHREIBEN 10<br />

˙ Sie haben gewonnen! ˙<br />

SENIOREN SCHREIBEN 11<br />

˙ Der Dieb im Drogeriemarkt ˙<br />

BERICHTE 12<br />

˙ Winterwandern ˙ Barrieren umgehen ˙ Wintervögel ˙<br />

BERICHTE 13<br />

˙ Vorsorge ˙ Fotoausstellung ˙ Weihnachten mit Musik ˙<br />

SENIOREN SCHREIBEN 14<br />

˙ Aphrodite macht Pferd verrückt ˙<br />

MUSEUMSKULTOUR 16<br />

˙ Einblicke in die Technikgeschichte ˙<br />

TSCHö, WA! 17<br />

˙ Und Tschüss… ˙<br />

HOBByS UND MENSCHEN 18<br />

˙ Generationenverbindendes Brauchtum ˙<br />

SENIOREN SCHREIBEN 20<br />

˙ Angst vor Hunden? ˙<br />

SENIOREN SCHREIBEN 21<br />

˙ Warten im Aachener Hauptbahnhof ˙<br />

EINER VON UNS 22<br />

˙ Das kulturelle Leben fördern ˙<br />

THEMA DES MONATS 23<br />

˙ Mit <strong>50</strong> fängt das Leben erst richtig an ˙<br />

BITTE LäCHELN 26<br />

˙ Je höher du wirst aufwärts gehn... ˙<br />

BILDERRäTSEL 27<br />

˙ Verkehrsschilder ˙<br />

LESEZEICHEN 28<br />

˙ Mein Nachruf ˙<br />

SENIOREN SCHREIBEN 30<br />

˙ So vergeht die Zeit ˙<br />

SENIOREN SCHREIBEN 31<br />

˙ Die Schaumgekrönte ˙ Ein geliebtes Detail ˙<br />

SCHWEDENRäTSEL 32<br />

NOSTALGIE 34<br />

˙ Das Wespienhaus ˙<br />

BüHNE FREI! 35<br />

˙ Projekt A - Baal ˙<br />

SENIOREN SCHREIBEN 36<br />

˙ Hitler und die Aachener ˙<br />

SENIOREN SCHREIBEN 37<br />

˙ Der Schmuggler Karl aus Aachen ˙<br />

GEDäCHTNISTRAINING 38<br />

GRIPSGyMNASTIK 39<br />

REISEBERICHTE 40<br />

˙ Reise ins Zentrum des orthodoxen Mönchtums Teil 2 ˙<br />

RäTSEL 42<br />

˙ Sudoku ˙<br />

öCHER PLATT 43<br />

˙ Fritte-Historie ˙<br />

4<br />

7<br />

8<br />

VORBEUGUNG UND GESUNDHEIT 44<br />

˙ Sucht ˙ Ein Kilo kommt selten allein ˙ Rückenschmerzen ˙<br />

GESELLSCHAFTSSPIELE 46<br />

˙ Herausragende Spiele ˙<br />

derb, artist.<br />

plump Tänzer<br />

Fortsetzungsfolge<br />

Zeichen<br />

für<br />

Thallium<br />

erfrischende<br />

Leckerei<br />

zäh-<br />

�üssige,<br />

schwarze<br />

Teermasse<br />

MediSaugzinerwurmMilchorgan bei<br />

Tieren<br />

Kfz-Z.<br />

Griechenland<br />

gedachte<br />

Linie v.<br />

Süd- z.<br />

Nordpol<br />

untere<br />

Juraschicht<br />

AUFLöSUNGEN 47<br />

mod.<br />

Zweig. d.<br />

leichten<br />

Muse<br />

1 8 5<br />

8<br />

6<br />

6 4 9<br />

9<br />

7<br />

1 8 4<br />

2 5<br />

2 4 3<br />

5<br />

4<br />

4 7 9<br />

Lehran-<br />

moderner<br />

freie<br />

staltsHolzra�-<br />

Zeit,<br />

feindliche<br />

Ausruf<br />

gebäudepantofsüchtigUntä-<br />

Gefühle<br />

des Arche- seidiges<br />

feltigkeit<br />

haben<br />

Schmertypen Gewebe<br />

zes<br />

span.<br />

MehrzahlartikelFruchtgetränk<br />

deutsche<br />

AckerSchaugerätspielerin (Ingrid)<br />

erblicken<br />

Kfz-Z.<br />

Türkei<br />

gleicher<br />

Punktestand<br />

(Tennis)<br />

ugs.:<br />

gleichgültig<br />

weibl.<br />

Vorname<br />

ital.:<br />

„die<br />

Blauen“<br />

(Sport)<br />

Flächenmaß<br />

(10 Ar)<br />

anwesend<br />

österr.:<br />

Abk.:<br />

Kneipe<br />

Oberinspektor<br />

franz.<br />

Landschaft<br />

kalte<br />

MischspeiseSW-<br />

Abk.:<br />

afrik.Self-ExLandtractingschaft<br />

Archive<br />

Glockenblumengewächs<br />

Schlag<br />

beim<br />

Golf<br />

(engl.)<br />

Nadelbaum<br />

schott.<br />

Dichter<br />

† 1832<br />

Haut-<br />

ital.<br />

p�egeSüßmittelspeise<br />

Überzug<br />

des<br />

Mauerwerks<br />

frz.<br />

Maler<br />

(1834-<br />

1917)<br />

Ausruf<br />

Halbton<br />

über a<br />

Nomadenzeltdorf<br />

Jazzstil<br />

(Kurzwort)Brettspiel<br />

früh.<br />

äthiop.<br />

Titel<br />

lediglich<br />

Skatausdruck<br />

menschl.<br />

Ausstrahlung<br />

(Okkult.)<br />

Abk.:<br />

extra<br />

small<br />

franz.:<br />

Salz<br />

Höchstwert<br />

Blätterpilz<br />

Anschrift<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Ein Jahr geht zuende, ein<br />

neues beginnt. Die weltweite<br />

Politik war 2010 in der Hauptsache<br />

mit dem Verschieben<br />

der größten anstehenden<br />

Probleme auf die Zukunft<br />

beschäftigt und konnte fast<br />

in keinem ihrer Aufgabenbereiche<br />

nachhaltige und<br />

positive Impulse setzen. Immer<br />

wichtiger wird daher das<br />

Engagement und die Beteiligung<br />

interessierter Menschen<br />

an den politischen<br />

Aufgaben und Fragen unserer<br />

Zeit. Nur so ist sicherzustellen,<br />

dass die Mehrheit der<br />

Bevölkerung profitiert und<br />

nicht Lobbyisten allein über<br />

unsere Zukunft bestimmen.<br />

Wir wünschen Ihnen Mut<br />

iMPReSSUM<br />

Herausgeber:<br />

und Hoffung für<br />

ein engagiertes<br />

und interessantes<br />

Jahr 2011!<br />

Ihr G. Günal<br />

G. Günal<br />

Adalbertsteinweg 26<br />

52070 Aachen<br />

Tel.: 0241 990 78 70<br />

Fax: 0241 990 787 44<br />

E-Mail: post@senio-magazin.info<br />

www.senio-magazin.info<br />

Redaktion: Tel.: 0241 990 78 69<br />

G. Günal, M. Holtorff, R. Steinborn,<br />

F. Gass, P. Simons<br />

Anzeige: Tel.: 0241 990 78 68<br />

Grafik: A. Elfantel (elfantel-design)<br />

Druck: Grenz-Echo Eupen<br />

Auflage: 13.000 Exemplare<br />

In dieser Ausgabe<br />

haben mitgewirkt:<br />

F. Erb, M. Hänsch, N. Krüsmann,<br />

D. Heß, D.H.K. Starke, A. Namyslo,<br />

D. May, S. Tuchardt, R. Wollgarten,<br />

C. Graff, P. J. Heuser, C. u. H. Kluck,<br />

W. Müller, J. Kühnast, E. Bausdorf,<br />

I. Gerdom, G. Rauber, M. J. Fleu,<br />

B. Wertz, J. Römer, H. Kleis,<br />

C. C. Bieling, H. Wickrath<br />

Bürozeiten:<br />

Mo., Mi. und Fr. von 10 bis 14 Uhr


4 | AACHENER AnSicHtSKARten<br />

Die Aachener Gastronomie um 1900 - Folge 3<br />

Teil 34<br />

Franz Erb<br />

Zurück zum Thema Badehäuser<br />

und Hotels: Außer den Dremelhäusern<br />

gab es im Zentrum der<br />

Stadt auch noch andere Bäder.<br />

3<br />

4<br />

1<br />

2<br />

Ecke Büchel/Edelstraße befand sich das Badehotel<br />

‚Zur Königin von Ungarn‘, (Karte 1, o.Vlg.<br />

1901). Gastwirt war hier F. Loeffler, dem auch<br />

das ‚Hotel de l‘Empereur‘, Edelstraße 6, also<br />

schräg gegenüber, gehörte (3, Foto um 1910).<br />

Nur ein paar Schritte weiter, in der Ursulinerstraße,<br />

lag das sog. ‚Dom-Hotel zum Elephanten‘ (2,<br />

Röpke, Wiesbaden 1899, und 4 Ostermann, AC<br />

1905). Dieses Haus war lange Zeit auch Gästehaus<br />

sowohl für das Bad Ecke Edelstraße als auch für<br />

Dremels Quirinusbad auf dem Hof. Im Adressbuch<br />

18<strong>50</strong> finden wir ein interessantes Inserat<br />

(5) und auch <strong>50</strong> Jahre später (Adressbuch 1900)<br />

lesen wir: Heinr. Theißen Hotel zum Elephanten<br />

/ Ursulinerstr. 11 dem Elisengarten / verbunden<br />

mit Badehaus / hält sich einem geehrten Publikum<br />

/ besonders den Herren Geschäftsreisenden<br />

/ bestens empfohlen. / Diner um 1 Uhr.<br />

In der Comphausbadstraße lagen ebenfalls etliche<br />

Badehäuser wie ‚Henrions Grand Hotel Rosenbad‘<br />

(6, La Ruellsche Anstalt 1897) mit dem<br />

dazu gehörenden Corneliusbad (7, A. Schweitzer,<br />

AC 20er Jahre). Von diesem Hotel-Komplex gibt<br />

es zahlreiche Detailansichten wie die ‚Badehalle‘,<br />

den ‚Damensalon‘, die Terrasse, die Gartenansicht<br />

(8-11, alle von Schade, Köln um 1910).<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Auf der gegenüberliegenden<br />

Seite finden wir<br />

u.a. das Hotel ‚Du Dragon<br />

d‘0r‘ (12, Altstadt<br />

AC 1899) und ‚Dubigk‘s<br />

Grand Hotel‘ (13, Szesztokat,<br />

Köln 1898) rechts<br />

neben dem Museum.<br />

Ab 1899 wird hier die<br />

Couvenstraße als Durch -<br />

bruch zur Peter straße<br />

angelegt, so dass die ganze Häuserzeile<br />

bis zum erweiterten Kurhaus<br />

verschwindet (vgl. Karte 14).<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13 14


PorTräT VorGESTEllT<br />

Zwei ehemalige Oberbürgermeister, das<br />

amtierende Stadtoberhaupt, ehemalige<br />

und heutige Bürgermeisterinnen und<br />

Bürgermeister, viele frühere Wegbegleiter<br />

aus Politik und Verwaltung sowie zahlreiche<br />

Freunde waren Ende November<br />

im Weißen Saal des Aachener Rathauses<br />

erschienen, um dem ehemaligen Aachener<br />

Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden<br />

eine besondere Ehre zu erweisen.<br />

Der Rathausverein hatte dem Aachener<br />

Künstler Eric Peters den Auftrag erteilt,<br />

ein Porträt von Linden anzufertigen. Dieses<br />

soll die bereits bestehende Gemäldegalerie<br />

früherer Aachener Oberbürgermeister<br />

ergänzen. Derzeit befinden sich<br />

im Haus Löwenstein am Markt sechs Porträts<br />

von Edmund Emundts (OB von 1832-<br />

1848), Dr. Wilhelm Rombach (1928-1933<br />

u. 1945), Ludwig Kuhnen (1946 u. 1952),<br />

Dr. Albert Maas (1946-1952), Hermann<br />

Heusch (1952-1973) und Kurt Malangré<br />

(1973-1989). Nun kommt als siebtes das<br />

von Dr. Jürgen Linden (1989-2009) hinzu.<br />

Oberbürgermeister M. Philipp mit<br />

den ehemaligen Oberbürgermeistern<br />

Dr. J. Linden und K. Malangré (v. l.)<br />

Er sei bisher selten sprachlos gewesen,<br />

so Dr. Linden in seiner Dankesrede,<br />

aber der Eindruck, der ihm dieses<br />

Bild vermittele, mache ihn schon<br />

sprachlos. Das Bild zeige viele Seiten<br />

von ihm auf, nicht nur die hellen. Er<br />

betrachte es als Privileg und besondere<br />

Ehre, dass sein Porträt jetzt in der<br />

Reihe früherer Aachener Oberbürgermeister<br />

seinen Platz finden wird. Seinem<br />

Amtsnachfolger schlug er vor, die<br />

Bildergalerie künftig im Rathaus auszustellen.<br />

Philipp sagte zu, nach einem<br />

geeigneten und würdigen dauerhaften<br />

Ausstellungsort zu suchen.<br />

DEr EInzIGE EchTE SEnIorEn-Pc!<br />

BeRicHte | 5<br />

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TAGESPFlEGE VISITATIS<br />

Am Sonntag, dem 28.11.2010, lud der Visitatis<br />

Pflegedienst in den Rosenpark in<br />

Laurensberg ein. Dort wurde sein neu<br />

gestalteter Tagespflegebereich durch<br />

die Ansprachen von Oberbürgermeister<br />

Herrn Marcel Philipp, der Bundestagsabgeordneten<br />

Frau Ulla Schmidt und der<br />

Geschäftsführerin Frau Astrid Siemens<br />

offiziell eröffnet.<br />

„15 Jahre Visitatis:<br />

Jetzt alles aus einer<br />

Hand, alles unter<br />

einem Dach“,<br />

lautet das Motto<br />

von Frau Siemens. Montags bis freitags<br />

von 8.00 bis 16.00 Uhr betreut Visitatis nun<br />

auch Gäste in der Tagespflege.<br />

Der Tag beginnt jeweils mit einem gemeinsamen<br />

Frühstück, anschließend erfreut<br />

man sich in einer geselligen Spielerunde.<br />

Nach dem Mittagsessen, einer<br />

Ruhephase und der Kaffeezeit finden weitere<br />

Aktivitäten statt: Singen, Ausflüge, Literaturnachmittage<br />

etc.<br />

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6 | EHRENAMTLICHE ARBeit:<br />

DEn lETzTEn IrDISchEn BESITz BEwAhrEn<br />

Der Förderkreis Ostfriedhof e.V. hat sich die Förderung des Denkmalschutzes<br />

auf dem Ostfriedhof zur Aufgabe gemacht. Dr. Holger A. Dux ist der<br />

Vorsitzende des Vereins.<br />

Herr Dux, wie kam es zur<br />

Vereinsgründung?<br />

Der Verein Förderkreis Ostfriedhof e.V.<br />

wurde im Rahmen der Veranstaltungen<br />

zum 200. Bestehens des Friedhofes gegründet.<br />

Wir haben seinerzeit mit einer<br />

Ausstellung in der Hauptschule Aretzstraße<br />

begonnen und einige Rundgänge<br />

angeboten. Der Förderkreis hat sich<br />

gefunden, weil es uns ein Anliegen ist,<br />

etwas für den Erhalt des Friedhofes und<br />

seiner Grabstätten zu tun.<br />

Was leistet der Verein?<br />

Die Erhaltung der vielfältigen und bedeutenden<br />

Grabstätten mit ihren Grabmalen<br />

aus Naturstein, Guss- und Schmiedeeisen,<br />

Bronze und Zink, sowie die<br />

Bewahrung seiner Schönheit und seines<br />

Frieden durch vorbeugende Maßnahmen<br />

gegen Vandalismus und Diebstahl<br />

liegen uns am Herzen. Zudem<br />

kümmert sich der Verein um Öffentlichkeitsarbeit<br />

in Form von regelmäßiger<br />

WeR iSt eR?<br />

Berichterstat tung, Führungen, Publikationen,<br />

Be ra tungen und Informationsveranstaltungen.<br />

Unser Wunsch ist auch die<br />

Bewahrung des Friedhofes als Ort der<br />

Ruhe, Innehalten und Naherholung als<br />

„Grüne Lunge“ des Ostviertels.<br />

Warum engagieren Sie sich persönlich<br />

mit so großem Einsatz für den<br />

Ostfriedhof und den Verein?<br />

Für mich persönlich sind Friedhöfe Orte<br />

mit einem ganz besonderen Reiz. Beim<br />

Spazierengehen zwischen den Reihen<br />

kann man viel über die Menschen und<br />

ihre Geschichten erfahren. Das war in<br />

meinem Geburtsort so, wenn die Er-<br />

Holger A. Dux wurde 1958 in Königswinter am Rhein geboren und<br />

kam 1978 zum Studium der Architektur nach Aachen. Nach erfolgreichem<br />

Abschluss begann er eine Biographie über den Kölner Baumeister Heinrich<br />

Nagelschmidt. Die Arbeit hat Frau Prof. Dr.-Ing. Ingeborg Schild am Lehrgebiet<br />

Denkmalpflege an der RWTH Aachen betreut. 1992 wurde er zum<br />

Dr.-Ing. promoviert. Der Bauhistoriker ist pädagogischer Mitarbeiter der<br />

Volkshochschule Aachen im Bereich Gesellschaft, Geschichte und Politik. Er<br />

ist Vorstand der Gesellschaft Burtscheid für Geschichte und Gegenwart e.V., gehört den Vorständen<br />

des Regionalverbandes EUREGIO Aachen, des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und des Landschaftsschutz<br />

e.V. (Geschäftsführer), dem Förderverein Jüdischer Friedhof Aachen (Beirat) und dem<br />

Aachener Geschichtsverein (Beirat) an. Seit Januar 2004 ist er Vorsitzender des Förderkreises Ostfriedhof<br />

Aachen e.V. und arbeitet außerdem im Arbeitskreis Denkmalpflege der Stadt Aachen mit.<br />

wachsen erzählten, und das ist heute so,<br />

wenn ich in einem Archiv versuche, etwas<br />

herauszufinden. Auf Anregung von<br />

Frau Prof. Schild habe ich mich dann mit<br />

der „Baugeschichte“ oder besser gesagt<br />

„mit dem Erscheinungsbild“ der Grabstätten<br />

im Wandel der Zeiten auseinandergesetzt.<br />

Details einer bestimmten<br />

Stilrichtung, einen schönen Stein oder<br />

ein Detail zu finden ist immer wieder interessant.<br />

Und ganz besonders freue ich<br />

mich, wenn ich einen „Bildhauer“ entdecke,<br />

der einen Stein geschaffen hat,<br />

der sich von den meisten abhebt. Außerdem<br />

hoffe ich, meine Begeisterung<br />

auch anderen vermitteln zu können. Es<br />

wäre schade, wenn sich unser Umgang<br />

mit dem Sterben so weiterentwickeln<br />

würde, dass es irgendwann einmal keine<br />

Erinnerungsorte mehr gibt.<br />

Warum lohnt sich ein Besuch auf<br />

dem Ostfriedhof, auch aus stadthistorischer<br />

und kulturell-künstlerischer<br />

Sicht?<br />

Der Aachener Ostfriedhof - aber das<br />

gilt auch für viele andere historische


Friedhöfe - ist fast so etwas wie ein Stadtquartier<br />

im Kleinen. Man findet hier viele<br />

Spielarten bei der individuellen Gestaltung<br />

eines Grabes. Das stilistische<br />

Mittel sagt natürlich auch immer etwas<br />

über die Auftraggeber aus. Aus Sicht der<br />

Stadtgeschichte sind auf diesem Friedhof<br />

viele Hinweise zu finden. Da gab<br />

es die überaus reichen Fabrikanten, da<br />

erinnern Grabstätten an das Wirken von<br />

Ordensleuten, ohne die Kranken- und<br />

Armenpflege undenkbar gewesen wären.<br />

Bei jedem Gang über den Friedhof<br />

kommt man neu ins Nachdenken. Und<br />

vielleicht ist ein solcher Rundgang auch<br />

anregend, einmal wieder in einem Buch<br />

über Aachen nachzublättern.<br />

Bitte nennen Sie fünf herausragende<br />

Gräber oder Stellen, die man bei<br />

einem Besuch auf dem Ostfriedhof<br />

unbedingt sehen sollte.<br />

Es ist schwierig, aus der Fülle der noch<br />

vorhanden Grabdenkmäler die mich<br />

besonders ansprechenden zu benennen.<br />

Sicher gehören die Grabstätten<br />

links vom Eingang hierzu.<br />

HolGeR A. DUx | 7<br />

Schon als Kind fand ich<br />

die Grabstätten besonders<br />

spannend, die sich<br />

von den anderen deutlich<br />

abheben, also Grabhäuser<br />

wie das Grab von<br />

Knops auf Flur 20 oder<br />

das Grabmal Cassalette.<br />

Bemerkenswert finde<br />

ich aber auch die Grabdenkmäler der<br />

Zwischenkriegsjahre. Dabei macht es<br />

keinen Unterschied, ob sie aus schlichten<br />

geometrischen Grundformen zusammengesetzt<br />

sind oder expressive<br />

Skulpturen zeigen. Selbst aus den letzten<br />

Jahrzehnten gibt es Bemerkenswertes<br />

wie die Schöpfungen aus der Hand<br />

des Bildhauers Klaus Iserlohe.<br />

Nähere Infos unter:<br />

www.ostfriedhof.de.<br />

Nina Krüsmann<br />

Wohlfühlen (wie) zuhause<br />

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• Häusliche Alten- und<br />

Krankenpflege durch kleine<br />

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• Ganztägige Betreuung im<br />

Tagespflegehaus<br />

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mit demenzerkrankten Menschen<br />

(in der Regel für Sie kostenlos<br />

durch zusätzliche Leistungen der<br />

Pflegekasse!!)<br />

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nach § 37 SGB XI<br />

• Unsere Pflege-<br />

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Joseph-von-Görres-Str. 82a finden<br />

jeweils acht psychisch veränderte<br />

oder demenzbetroffene Menschen<br />

Sicherheit, Geborgenheit und<br />

Zuwendung – rund um die Uhr!<br />

Weitere Informationen und<br />

Anmeldungen unter:<br />

• Tel.: 0241 - 51 44 95<br />

• www.fauna-aachen.de


8 | BeRicHte<br />

DIE WELT NEU ZUSAMMENSETZEN<br />

Der Kunstpreis Aachen wird alle zwei Jahre einem bildenden Künstler verliehen,<br />

dessen Arbeiten der internationalen Kunstszene nachhaltige Impulse<br />

geben. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und mit einer Einzelausstellung<br />

im Ludwig Forum verbunden. Den 14. Kunstpreis der Stadt Aachen erhielt<br />

am 12. Dezember 2010 der polnische Künstler Pawel Althamer.<br />

Ermöglicht wird die Auszeichnung durch<br />

eine Kooperation der Stadt Aachen, der<br />

Freunde des Ludwig Forums für Internationale<br />

Kunst e.V. und der Aachener<br />

Haben Sie Fragen zur<br />

Bestattung, Grabwahl,<br />

Grabgestaltung oder<br />

Grabpflege?<br />

Ich stehe Ihnen gerne zur Beantwortung<br />

Ihrer Fragen zur Verfügung.<br />

Rufen Sie mich unverbindlich an<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

unter 0241/720 46.<br />

Ihr Dieter Neundorf<br />

Wirtschaft. Den Preis überreichten Dr. Brigitte<br />

Franzen, Direktorin des Ludwig Forums,<br />

Oberbürgermeister Marcel Philipp<br />

und Iva Haendly, stellvertretende Vorsitzende<br />

der Freunde des Ludwig Forums.<br />

Eine seiner ersten Ausstellungsbeteiligungen<br />

überhaupt, gleichsam sein Debüt<br />

außerhalb Polens, führte den 1967<br />

in Warschau geborenen Pawel Althamer<br />

bereits während seiner Studienzeit<br />

nach Aachen, wo er an einer Gruppenausstellung<br />

junger polnischer Künstler<br />

im Ludwig Forum teilnahm. Seine institutionskritischen<br />

oder sozial engagierten<br />

Projekte ermöglichen oftmals<br />

Kunstfremden die Möglichkeit, an seiner<br />

Kreativität teilzuhaben. Obdachlose,<br />

Gefängnisinsassen, Migranten, perspektivlose<br />

Jugendliche oder Kinder<br />

finden durch ihn Gehör. Für sie und mit<br />

ihnen gemeinsam konzipiert er kleine<br />

Mikrokosmen, in denen sein Anliegen,<br />

die Verschmelzung von Kunst und Leben<br />

wirklich wird.<br />

luST AuF KunST!?<br />

Die Aachener Ausstellung zeigt drei<br />

neue Arbeiten: Neben dem Film „Der<br />

Goldene Ritter“ und einer gleichnamigen<br />

Skulptur im Ludwig Forum ist in<br />

der schräg gegenüber gelegenen Kirche<br />

St. Elisabeth eine neue Installation<br />

zu sehen. Althamer widmet seine<br />

Ausstellung den Kindern und hat deshalb<br />

in St. Elisabeth eine Predigtkanzel<br />

gebaut, von der aus Kinder über eine<br />

Rutsche in den Mittelgang gelangen.<br />

Die Ausstellung kann bis zum 20. Februar<br />

2011 im Ludwig Forum für Internationale<br />

Kunst an der Jülicher Straße<br />

97-109 besichtigt werden. Öffentliche<br />

Führungen finden sonntags um 12<br />

Uhr statt, eine Kuratorenführung mit<br />

Holger Otten beginnt am Do., 16. Dezember,<br />

um 18.30 Uhr. Die Finissage<br />

und Katalogpräsentation ist am Sonntag,<br />

20. Februar 2011. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter www.ludwigforum.de.<br />

wikipedia.org<br />

Die für alle interessierten Frauen und<br />

Männer offene Gruppe ‚Lust auf Kunst‘<br />

der Pfarre St. Sebastian Würselen startet<br />

am Donnerstag, dem 20. 01. 2011, um 12 Uhr, ab Parkplatz<br />

Pfarrhaus, Sebastianusstr. 5, die erste Exkursion im neuen Jahr.<br />

Das sanierte, modernisierte und erweiterte altehrwürdige<br />

Dürener Leopold-Hoesch-Museum ist das Ziel. Nach der Führung<br />

durch die neuen Räume stärken sich die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen im Museums-Café.<br />

Anschließend steht ein Besuch der Pilgerkirche St. Anna<br />

auf dem Programm. Der Organist, Herr Hans-Josef Loevenich,<br />

wird die am 21. März 2010 geweihte neue Metzler-Orgel<br />

vorführen. Für die Fahrt, Eintritt, Führung sowie Kaffee<br />

und Kuchen sind 18 € zu zahlen. Verbindliche Anmeldungen<br />

nimmt Frau Ilse Michels (Tel.: 02405/426477) entgegen.<br />

Der Teilnehmerbeitrag kann auf das Sonderkonto des Förderkreises<br />

Orgelbau e.V. bei der Sparkasse Aachen 1070656101,<br />

BLZ 390<strong>50</strong>000, überwiesen werden. Hubert Wickerath


PuFFElE-SITzunG<br />

Seit vielen Jahren veranstaltet die<br />

Karnevalsgesellschaft Eulenspiegel an<br />

einem Sonntagnachmittag im Januar<br />

die traditionelle „Puffele-Sitzung“.<br />

Diese Karnevalssitzung wird für Menschen<br />

veranstaltet, die gerne einmal<br />

Karneval feiern möchten, sich dies<br />

aber nicht zutrauen oder vielleicht<br />

nicht leisten können. Besonders herzlich<br />

gesehen sind alle Rollstuhlfahrer,<br />

egal wie groß der Rolli auch ist! Als Familiensitzung<br />

ist diese Veranstaltung<br />

aber auch für Kinder sehr geeignet -<br />

also die ideale Karnevalssitzung für<br />

Omas, Opas und Enkelkinder.<br />

Bekannte Karnevalisten und KG-<br />

Mitglieder werden ein buntes Programm<br />

auf die Bühne bringen. In<br />

dieser Session sind folgende Künstler<br />

dabei: Labbes un Drickes (Zwiegespräch),<br />

Büttenredner Willchen<br />

Vincken, Partysänger Fino, das Jugendtanzpaar<br />

Alina van Hasselt und<br />

Chris Lausberg (Deutscher Meister),<br />

die Jugendshowtanzgruppe „Little<br />

Diamonds“ (Deutscher Meister), die<br />

Showtanzgruppe „ Crazy Diamonds“<br />

(Deutscher Meister) und viele andere.<br />

Für einen Eintrittspreis von vier Euro<br />

erhält jeder Besucher Kaffee und Puffele<br />

(Berliner), soviel er mag und der<br />

Vorrat reicht. In diesem Jahr wird sich<br />

auch der Malteser Hilfsdienst wieder<br />

an der Sitzung beteiligen.<br />

Die „Puffele-Sitzung“ findet in der<br />

Festhalle Haarbachtal in Aachen-Haaren<br />

statt am 30. Januar 2011. Einlass<br />

ist ab 13 Uhr, Beginn um 14 Uhr, enden<br />

wird die Sitzung gegen 17:30 Uhr.<br />

Ehrenpräsident Otmar Mülly ist für<br />

weitere Fragen oder um Karten bei<br />

ihm vorzubestellen unter Tel. (mobil):<br />

0157-79714149 erreichbar.<br />

BeRicHte | 9<br />

BARBARA- UND STIFTUNGSFEST<br />

Traditionsgemäß feierte der Invalidenverein<br />

Pannesheide-Klinkheide sein 51.<br />

Barbara- und Stiftungsfest verbunden mit<br />

der Ehrung von langjährigen Mitgliedern.<br />

Vorsitzender Hermann Lach hieß im Saal<br />

des „Hauses Görtz“ in Klinkheide Mitglieder<br />

und Gäste, unter ihnen die stellvertretende<br />

Bürgermeisterin Marie-Theres<br />

Sobczyk, den Vorsitzenden des Verschönerungsverein<br />

Klinkheide, Reimund Billmann,<br />

sowie zahlreiche Ratsvertreter und<br />

Vertreter befreundeter Invalidenvereine<br />

aus Herzogenrath und Merkstein, willkommen.<br />

Marie-Theres Sobczyk übermittelte<br />

die Grüße der Stadt und des Rates<br />

und fand lobende Worte über die gute<br />

Arbeit des Invalidenvereins. Vor allem<br />

werde das gemeinschaftliche Miteinander<br />

großgeschrieben, was in zahlreichen<br />

Zusammenkünften, bei den Kaffeenachmittagen,<br />

den Reisen und Fahrten und<br />

nicht zuletzt in der persönlichen Begegnung<br />

seine Grundlagen finde. Für das Unterhaltungsprogramm<br />

hatte der Verein<br />

neUe PFleGeKURSe StARten!<br />

Kurs I : ab 02.02.2011<br />

10 Doppelstunden jeweils<br />

mittwochs von 10:00 bis 11:30 uhr<br />

Die Ehrung der Jubilare durch den Vorsitzenden<br />

H. Lach (4.v.re.). Edeltraud Hubl, 2. Vorsitzende<br />

(3.v.re.), gratulierte. Foto: W. Sevenich<br />

den Zauberkünstler „Magic-Dario“ verpflichtet.<br />

Nach der Musik von Ellen und<br />

Hubert, genannt „die Zwei“, konnte anschließend<br />

nach Herzenslust getanzt<br />

werden. Hermann Lach, der für seine<br />

15-jährige Mitgliedschaft selbst geehrt<br />

wurde, nahm dann weitere Ehrungen vor.<br />

Für 30-jährige Mitgliedschaft erhielt Maria<br />

Schumacher eine Urkunde und ein<br />

Geschenk. Geehrt wurde für 20 Jahre<br />

Henni Martinelli und seit 10 Jahren im<br />

Verein sind Maria Geiger, Josef Geiger,<br />

Katharina Lachera, Johann Lachera. Zum<br />

Abschluss gab es eine große Tombola.<br />

Kurs II : ab 02.02.2011<br />

10 Doppelstunden jeweils<br />

mittwochs von 18:00 bis 19:30 uhr<br />

im AOK-Haus, Karlshof am Markt, Aachen<br />

wir informieren über: Pfl egetechniken in Theorie & Praxis, Einsatz von<br />

hilfsmitteln, umgang mit dementiell veränderten Menschen, Entlastungsangebote,<br />

leistungen der Pfl egeversicherung und weitere Themen.<br />

Die Teilnahme ist kostenfrei!<br />

Anmeldung unter: (0241) 464 262 bei Frau christiane rühlmann


10 | <strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN<br />

Sie HABen<br />

GeWonnen!<br />

Schrill tönen die Werbesprüche aus<br />

Lautsprechern und von Plakaten.<br />

Viele Bürger fühlen sich durch die<br />

zunehmende Werbeflut belästigt.<br />

Telefon-Werber scheuen sich nicht,<br />

in den späten Abendstunden anzurufen,<br />

um ihre Produkte oder<br />

Dienstleistungen anzupreisen. Behauptungen<br />

wie: „Sie haben gewonnen!“<br />

sollen die Angerufenen davon abhalten,<br />

sofort aufzulegen.<br />

Bevorzugtes Ziel der Werbebranche<br />

sind Handys, auf deren Mailboxen sie<br />

ungefragt ihre Botschaften hinterlassen.<br />

Auch das Internet wird fleißig genutzt,<br />

um die Anschlussinhaber mit Werbeangeboten<br />

zu überschütten. Werbespots<br />

im Rundfunk beginnen manchmal mit<br />

einem Klingelton, den die Bürger vom<br />

eigenen Telefon kennen. Im Fernsehen<br />

hat die Werbung, besonders bei den Privatsendern,<br />

eine dominante Rolle eingenommen.<br />

Durch längere Werbeblöcke<br />

wird der Genuss der schönsten Sendung<br />

getrübt. Die Werbeunterbrechungen<br />

sind häufig so lautstark, dass es unmöglich<br />

ist, wegzuhören. Wohl dem, der die<br />

Fernbedienung griffbereit hat, um den<br />

„VeRtRieBene“<br />

Während meiner beruflichen<br />

Tätigkeit musste<br />

ich des Öfteren<br />

zu Tagungen und<br />

Seminaren. Diese<br />

fanden oft außerhalb<br />

des Wohnortes<br />

in Hotels oder Gaststätten<br />

mit einem Tagungsraum<br />

statt. Da<br />

sie meist über mehrere<br />

Tage verliefen, musste auch am Tagungsort<br />

genächtigt werden. Ein Seminar<br />

ist mir heute noch besonders in<br />

Erinnerung, da ich nicht wie vorgesehen<br />

in einem Einzelzimmer, sondern mit einem<br />

älteren Kollegen in einem Doppelzimmer<br />

übernachten musste.<br />

Zunächst begaben wir uns beide,<br />

nach zwei oder drei Bierchen, noch vor<br />

Ton abdrehen zu können.<br />

Um- oder abschalten sind<br />

nicht angebracht, da niemand<br />

weiß, wann der<br />

Film fortgesetzt wird.<br />

Ältere Menschen und<br />

Hausfrauen sind bevorzugte<br />

Zielgruppen von<br />

Haustürwerbern. Früher<br />

wurden sie Hausierer genannt,<br />

heute Vertreter oder Propagandisten.<br />

Sie klappern die Wohnungen<br />

ab und versuchen, Zeitschriftenabos,<br />

Küchengeräte, Teppiche o. ä. zu verkaufen.<br />

Ihr oberstes Ziel ist, in die Wohnungen<br />

zu gelangen. Häufig erzählen sie<br />

mitleiderregende Geschichten, um Einlass<br />

zu erhalten. Dreiste Werber scheuen<br />

sich nicht, schnell einen Fuß vorzustrecken,<br />

um das schnelle Schließen der<br />

Wohnungstür zu verhindern. Die Kriminalpolizei<br />

warnt davor, Unbekannte in<br />

die Wohnungen zu lassen. Trickdiebe<br />

versuchen immer wieder, unter einem<br />

Vorwand Einlass zu erlangen. Vorsicht<br />

ist auch bei Ausweisen angebracht, diese<br />

könnten gefälscht sein.<br />

Einzelhändler bieten ihren Kunden<br />

Payback- bzw. Kundenkarten an, bei<br />

deren Benutzung ein kleiner Rabatt gewährt<br />

wird. Dieses Instrument der Kundenbindung<br />

breitet sich immer mehr aus<br />

und nicht wenige Bürger tragen schon<br />

Mitternacht zu Bett. Nach einer kurzen<br />

Weile wurde direkt neben mir<br />

ein Sägewerk eröffnet.<br />

Da es sich<br />

ohne Unterbrechung<br />

fortsetzte,<br />

klopfte ich etwas<br />

ungehalten auf<br />

die Matratze. Da<br />

nach einem kurzen<br />

Schnaufen sich das<br />

menschliche Sägewerk<br />

nur von der<br />

linken auf die rechte Seite drehte und<br />

dieses Mal wie ein Hirsch röhrte, klopfte<br />

ich etwas energischer auf die Matratze<br />

und hustete ziemlich laut dabei. Mein<br />

röhrender Nebenmann drehte sich aber<br />

lediglich auf seine Rückseite und lieferte<br />

mir weiter kostenlos sein Schnarch-Konzert<br />

- nun noch lauter als zuvor. Bevor<br />

ich am Abend das gemeinsame Zimmer<br />

eine ganze Palette von bunten Plastikkarten<br />

mit sich herum, manchmal schon<br />

nicht mehr wissend, wo welche Karte<br />

vorgezeigt werden soll.<br />

Bei der Ausstellung der Payback-Karten<br />

werden die persönlichen Daten der<br />

Kunden gespeichert. Das gibt den Händlern<br />

die Möglichkeit, die Kunden mit Werbebriefen<br />

zu überhäufen. Nicht selten<br />

kommt es vor, dass die erhobenen Adressen<br />

verkauft werden. Das Ergebnis sind<br />

weitere Werbeschriften, die meistens<br />

auch noch völlig undifferenziert ins Haus<br />

flattern. Bürger im Rentenalter wundern<br />

sich z.B. darüber, dass ihnen Versicherungen<br />

oder Banken einen Finanzplan zum<br />

langfristigen Aufbau einer persönlichen<br />

Altersversorgung anbieten.<br />

Wer weniger Werbebriefe erhalten<br />

möchte, kann sich in die Robinson-Liste<br />

des Deutschen Dialogmarketing Verbandes<br />

(DDV) eintragen lassen. Das Antragsformular<br />

kann unter der Adresse: DDV<br />

Robinsonliste, Postfach 1401, 71243 Ditzingen<br />

oder telefonisch unter: 07156/95<br />

10 10 angefordert oder unter www.ichhabediewahl.de<br />

heruntergeladen bzw.<br />

online ausgefüllt werden. Der Verband<br />

erteilt auch Auskünfte zum<br />

Verbraucherrecht.<br />

Peter J. Heuser<br />

aufsuchte, hatte ich draußen auf dem<br />

Gang ein Sofa stehen sehen. So begab<br />

ich mich mit einer Bettdecke bewaffnet<br />

schnurstracks aus dem Zimmer und legte<br />

mich auf das Sofa, wo ich wohl schnell<br />

eingeschlafen sein muss.<br />

Am Morgen beim Frühstück fragte<br />

mich ein anderer Teilnehmer des Seminars,<br />

ob ich auf der Couch im Gang gut<br />

geschlafen hätte. Er hätte nämlich aus<br />

seinem Doppelzimmer flüchten müssen,<br />

weil sein Bettnachbar partout nicht mit<br />

dem Schnarchen aufhören wollte. Dabei<br />

hatte er sich an das Sofa auf dem Gang<br />

erinnert, es aber durch mich schon besetzt<br />

gefunden. Auf meine Frage, wo er<br />

denn die ganze Nacht zugebracht hätte,<br />

antwortete er mit seufzendem<br />

Stöhnen: Auf der<br />

Kegelbahn!<br />

Christian Graff


gedicht des monats<br />

Ein Lied hinterm<br />

Ofen zu singen<br />

Matthias Claudius (1740-1815)<br />

Der Winter ist ein rechter Mann,<br />

Kernfest und auf die Dauer,<br />

Sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an<br />

Und scheut nicht süß noch sauer.<br />

Er zieht sein Hemd im Freien an<br />

Und läßt‘s vorher nicht wärmen<br />

Und spottet über Fluß im Zahn<br />

Und Grimmen in Gedärmen.<br />

Aus Blumen und aus Vogelsang<br />

Weiß er sich nichts zu machen,<br />

Haßt warmen Trank und warmen Klang<br />

Und alle warmen Sachen.<br />

DER DIEB IM DROGERIEMARKT<br />

„Hilfe, der Mann hat mein Geld geklaut“, schrie Josefine und wies mit der Hand<br />

auf einen Mann, der mit schnellen Schritten versuchte, den Ausgang zu erreichen.<br />

Josefine, 73 Jahre alt, stand in einem dieser<br />

Drogeriemärkte an dem Regal mit<br />

Duftwässern und Duschpräparaten, die<br />

in vielen Varianten von einigen Firmen<br />

angeboten werden. Sie konnte sich nicht<br />

entscheiden, denn sie suchte ein Duschgel,<br />

das sie schon immer benutzte, aber<br />

im Moment nicht finden konnte. Der Einkaufswagen<br />

stand vor ihr und darin ihre<br />

Einkaufstasche. Der Reißverschluss der<br />

Tasche war zugezogen. Während sie Inhalte<br />

und Preise verglich, wurde sie von<br />

einem Mann freundlich angesprochen,<br />

sie möge ihm doch ein Deodorant anreichen,<br />

das ganz hinten im Regal stand.<br />

Josefine gehört zu den Frauen, die einem<br />

anderen Menschen nichts abschlagen<br />

können, warum sollte sie auch. Als<br />

sie sich umdrehte, um das Verlangte zu<br />

übergeben, war der Mann verschwunden.<br />

Sie sah, dass ihre Tasche offen war<br />

und der Mann fast laufend dem Ausgang<br />

zustrebte.<br />

„Hilfe, ein Dieb“, schrie Josefine. Sie schob<br />

ihren Einkaufswagen vor sich her und<br />

die Leute wichen zur Seite. Trotz ihrer<br />

Fülle und ihren kranken Beinen entwickelte<br />

Josefine ein Tempo wie sonst nie<br />

und erreichte die Ausgangstür, durch<br />

die der Dieb eben geschlüpft war. „Der<br />

hat mein Geld gestohlen“, rief sie und<br />

das Schicksal meinte es gut mit ihr.<br />

Zwei Polizisten standen zufällig vor dem<br />

Kaufhaus und nahmen sich des Diebes<br />

an. Josefine konnte ihn leicht identifizieren.<br />

Der beteuerte bei allen Heiligen,<br />

er habe kein Portemonnaie von Josefine<br />

und das war nicht einmal gelogen. Er<br />

hatte nichts und wäre beinahe davon gekommen,<br />

wenn nicht eine andere Kundin<br />

aufgepasst hätte. Sie hatte beobachtet,<br />

<strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN | 11<br />

Doch wenn die Füchse bellen sehr,<br />

Wenn‘s Holz im Ofen knittert,<br />

Und um den Ofen Knecht und Herr<br />

Die Hände reibt und zittert;<br />

Wenn Stein und Bein von Frost zerbricht<br />

Und Teich und Seen krachen;<br />

Das klingt ihm gut, das haßt er nicht,<br />

Dann will er tot sich lachen.<br />

Sein Schloß von Eis liegt ganz hinaus<br />

Beim Nordpol an dem Strande,<br />

Doch hat er auch ein Sommerhaus<br />

Im lieben Schweizerlande.<br />

Da ist er denn bald dort, bald hier,<br />

Gut Regiment zu führen,<br />

Und wenn er durchzieht, stehen wir<br />

Und sehn ihn an und frieren.<br />

dass eine Frau Josefines Portemonnaie<br />

in das Regal mit den Kosmetikartikeln<br />

geworfen hatte. Gemeinsam stehlen<br />

scheint einfacher zu sein.<br />

Josefine hat jetzt Angst, dem Pärchen<br />

noch einmal zu begegnen. Als die beiden<br />

nach der Anzeige entlassen wurden,<br />

zischte die Frau im Vorbeigehen:<br />

„Wenn ich dich kriege,<br />

mach´ ich dich kalt.“<br />

Erwin Bausdorf


ng<br />

en.de<br />

r Marien-<br />

Krämertüre<br />

gelegter<br />

mit ange-<br />

70<strong>50</strong><br />

2 4919<br />

2 4421<br />

2 4910<br />

12 | BeRicHte<br />

WINTERW<strong>AN</strong>DERN IN OSTBELGIEN<br />

Da ist sie wieder, die Zeit der Eiskristalle, der glasklaren Luft und der schneeweißen<br />

Winterlandschaften. Mit ihr erwacht auch die Sehnsucht, raus in die Natur<br />

zu gehen, den Schnee unter den Füßen knirschen zu hören und Entspannung und<br />

Wohlsein, fernab von Trubel und Hektik, bei einer Winterwanderung zu genießen.<br />

Vorschläge zum Winterwandern im<br />

Hohen Venn: Bei Skibetrieb mögen<br />

die Langläufer es nicht, wenn Wanderer<br />

durch die frisch gespurten Loipen<br />

stapfen. Aus diesem Grund sind bei<br />

Schnee im Hohen Venn Wanderwege<br />

gespurt und zum Teil auch beschildert.<br />

Die besten Ausgangspunkte sind<br />

das Naturparkzentrum, das Signal de<br />

Botrange, Mont-Rigi oder Baraque Michel.<br />

Zwei Wanderungen sind selbst mit<br />

Hund an der Leine zugelassen: „Wanderung<br />

mit Hund – Baraque Michel“ und<br />

BARRIEREN UMGEHEN<br />

Auf Anregung des VdK und<br />

eines Beschlusses des Ausschusses<br />

für Soziales, Integration<br />

und Demographie<br />

hat der städtische Fachbereich<br />

Soziales und Integration<br />

der Stadt Aachen<br />

gemeinsam mit dem Fachbereich<br />

Geoinformation<br />

und Bodenordnung einen<br />

Stadtplan für Menschen<br />

mit Behinderungen erstellt.<br />

Der Plan zeigt die in Aa-<br />

7 Theater Aachen<br />

Theaterplatz Tel.: 0241 - 4784 1<br />

chen barrierefrei für / Eingang rechte mobilitätseingeschränkte Seite über Lift / WC / Aufzug<br />

Menschen barriere-<br />

8 Suermondt-Ludwig-Museum<br />

frei Wilhelmstr. zugänglichen 18 Tel.: 0241 Sehenswürdigkeiten - 479800<br />

und öffentlichen<br />

info@suermondt-ludwig-museum.de<br />

barrierefreier Zugang / WC über Café zu erreichen / Aufzug<br />

Gebäude, behindertengerechte Toiletten und Behinder-<br />

9 Ludwig Forum für internationale Kunst<br />

Jülicher Str. 97 Tel.: 0241 - 1807104<br />

tenparkplätze info@ludwigforum.de innerhalb des Alleenrings und im Zent-<br />

barrierefreier Zugang / WC<br />

10 Elisenbrunnen rum von Burtscheid auf. Darüber hinaus gibt er Hinweise<br />

Tourist Service<br />

Friedr.-Wilhelm-Platz<br />

auf Tel.: 0241 die - 1802960 Bodenbeschaffenheit / 61<br />

im Altstadtbereich sowie<br />

barrierefreier Zugang über<br />

Seiteneingang Rotunde -<br />

auf Zugang Steigungen über Rückseite über sechs Prozent. Erhältlich ist der Plan<br />

11 Haus Löwenstein<br />

Markt 39 Tel.: 0241 - 432 0<br />

im Touristenservice, im Bürgerservice, in Verwaltungs-<br />

teilweise barrierefreier Zugang im EG<br />

12 Abtei Burtscheid<br />

gebäuden sowie St. Johann im (Abteikirche) Internet als PDF-Datei unter www.<br />

Abteiplatz 4<br />

barrierefreier Zugang<br />

aachen.de/behinderung.<br />

Abteitor - kein Zugang<br />

„Wanderung mit Hund – Naturparkzentrum/Signal<br />

de Botrange“. Die Karte „Die<br />

Skipisten des Hochplateaus des Hohen<br />

Venn“ oder die Wanderkarte „Hohes<br />

Venn“ (7 €) sind erhältlich bei: Naturparkzentrum<br />

Botrange oder Tourist Info – Signal<br />

de Botrange.<br />

Im Ourtal: Meistens sind im Winter<br />

nur die Höhenzüge des Ourtals mit einer<br />

feinen Schneedecke überzogen und<br />

im Tal sind alle Wege frei. Das kann man<br />

sich zum Spiel machen und bei den vielen<br />

Wandermöglichkeiten immer wieder<br />

die Schneegrenze suchen, um mal<br />

auf Schnee, mal auf Erdboden zu wandern<br />

und dabei viele Natureindrücke<br />

sammeln, die das Ourtal zuhauf bietet.<br />

Ideale Ausgangspunkte findet man in<br />

Schönberg, Burg Reuland und Ouren.<br />

Die Wanderkarte Burg Reuland – Ouren<br />

(7 €) ist erhältlich bei: Tourist Info, Zum<br />

Peckeneck 106a, 4790 Burg Reuland.<br />

Im Eupener Land: Die sanft hügelige<br />

Landschaft des „Eupener Butterländchen“<br />

lädt auch im Winter zu ausgedehnten<br />

Wanderungen ein. Dabei<br />

hat man die Qual der Wahl: wandern<br />

im Wald, vorbei an Bächen, zwischen<br />

Wiesen und Feldern oder eben eine<br />

Stadtwanderung zu den oftmals verborgenen<br />

Sehenswürdigkeiten. Die<br />

Wanderkarte Eupener Land & Göhltal<br />

(7€) ist erhältlich bei: Tourist Info, Marktplatz<br />

7, 4700 Eupen.<br />

An allen Anlaufpunkten sind gute<br />

Einkehr- und Parkmöglichkeiten vorhanden.<br />

Wer sich vorab genauer informieren<br />

möchte, wendet sich am besten<br />

an das Verkehrsamt der Ostkantone in<br />

St. Vith, Tel.: 0032-80-227664.<br />

www.eastbelgium.be.<br />

Bilder: VAO/Pierre Pauquay<br />

Petra Simons<br />

STunDE DEr wInTErVöGEl<br />

Nach dem Vorbild der erfolgreichen und beliebten Aktion<br />

„Stunde der Sommervögel“, die jedes Jahr Anfang Mai<br />

stattfindet, führt der Naturschutzbund Deutschland e.V.<br />

(NABU) vom 6. bis 9. Januar 2011 erstmals die Aktion<br />

„Stunde der Wintervögel“ durch.<br />

Wie können Sie teilnehmen? Suchen<br />

Sie sich einen Platz, von wo<br />

aus Sie die gefiederten Freunde<br />

gut beobachten können, z.B. in Ihrem<br />

Garten oder vom Balkon. Notieren<br />

Sie von jeder Art die höchs-<br />

Re.Ko./pixelio.de<br />

te Anzahl der Vögel, die im Laufe<br />

einer Stunde gleichzeitig zu sehen waren, das vermeidet Doppelzählungen.<br />

Melden können Sie Ihre Beobachtungen postalisch,<br />

per Telefon und online. Alle weiteren Details samt Zählhilfe<br />

und vielen Wintervogelporträts finden Sie unter www.<br />

stundederwintervoegel.de.<br />

Weiterhin bietet der NABU Aachen eine vogelkundliche Winterwanderung<br />

für Familien am Samstag, dem 8. Januar an. Sie<br />

beginnt um 9 Uhr an der Geschäftsstelle des NABU, Dreiländerweg<br />

112, 52074 Aachen. Dort liegen auch die Mitmach-<br />

Flyer zur „Stunde der Wintervögel“ aus. Anmeldung unter<br />

info@NABU-Aachen.de oder telefonisch unter 0241 - 87 08 91.


VoRSoRGe<br />

SElBST BESTIMMEn<br />

Unter diesem Titel hat die Stadt<br />

Eschweiler nicht nur für ihre <strong>Senio</strong>rinnen<br />

und <strong>Senio</strong>ren eine Informations-<br />

und Dokumentationsmappe<br />

erstellt, die wertvolle Hinweise darüber<br />

gibt, wie man sich für den Fall<br />

einer Krankheit oder anderen Notsituationen<br />

„wappnen“ kann.<br />

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Wichtige gesundheitliche, finanzielle<br />

und rechtliche Fragen können so<br />

rechtzeitig geklärt werden und für<br />

die Angehörigen übersichtlich hinterlegt<br />

werden. Darüber hinaus gibt<br />

die Mappe Ratschläge und Informationen<br />

zu den Themen „Testament“,<br />

„Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung“,„Patientenverfügung“<br />

und „Organspendeausweis“.<br />

Bisher ist die Vorsorge-Mappe nur<br />

als PDF-Datei aus dem Internetangebot<br />

der Stadtverwaltung herunterzuladen.<br />

Es werden noch Sponsoren<br />

gesucht, die bereit sind, in der<br />

Mappe zu inserieren und so ihren<br />

Druck zu finanzieren. Dann soll sie<br />

laut Winfried Effenberg, dem <strong>Senio</strong>renbauftragten<br />

der Stadt, als Broschüre<br />

kostenlos im Rathaus sowie<br />

im Städtischen <strong>Senio</strong>renzentrum<br />

ausgegeben werden.<br />

BeRicHte | 13<br />

13. wAlhEIMEr FoToAuSSTEllunG<br />

Die Fotofreunde Walheim zeigen im Jakob-Büchel-Haus, Prämienstraße<br />

57, Aachen-Walheim, in ihrer Jahresausstellung zahlreiche großformatige<br />

Fotografien zum Thema „Bewegung“.<br />

Sie wird am Samstag, dem 22. Januar<br />

2011, um 15 Uhr durch den Bezirksbürgermeister<br />

für Kornelimünster-Walheim,<br />

Eberhard Büchel, eröffnet. Die<br />

musikalische Gestaltung der Vernissage<br />

erfolgt durch Andrea Gémes (Gitarre)<br />

und Annette Coelho (Flöte).<br />

Die Ausstellung ist anschließend<br />

bei freiem Eintritt geöffnet bis Sonntag,<br />

den 30. Januar 2010, samstags und<br />

sonntags von 15.00 – 18.00 Uhr sowie<br />

nach Vereinbarung.<br />

Die ausstellenden Fotografen Klaus<br />

Börger, Walter Hillen, Bernard Langkamp,<br />

André Pawlik, Gerhard Peters,<br />

weihnachten mit Musik<br />

Der AWO-Ortsverein Burtscheid beging<br />

jetzt in der Aula der Fachhochschule an<br />

der Bayernallee seine Weihnachtsfeier.<br />

Die 2. Vorsitzende, Gerlinde Klar, hatte<br />

wieder einmal für ein besinnlich unterhaltsames<br />

Programm gesorgt, an dem<br />

viele Gäste, unter Ihnen Ex-Bundesgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt und<br />

Oberbürgermeister Marcel Philipp sichtlich<br />

viel Freude hatten. Es wirkten mit: Der<br />

Männergesangverein Liederkranz Würselen,<br />

die Ballettschule Erdweg und es<br />

sangen Eva Bernhard, Sopran, und Martin<br />

Berner, Bariton. Am Klavier begleitete<br />

Willi Becker und Änne Kemmerich überbrachte<br />

die Bibellesung in Öcher Platt.<br />

Für die Technische Leitung war Edi Olivier<br />

zuständig, die Bühnendekoration gestaltete<br />

Margret und Günter<br />

Drossard.<br />

Maria Hänsch<br />

AWO Burtscheid /<br />

Vorstandsmitglied<br />

Josef Römer, Wolfgang Schmidt, Bernd<br />

Schümmer, Dieter Stegmans, Heinz<br />

Wessels und Manfred Weyer freuen sich<br />

auf viele Besucher. Außerdem zeigen<br />

André Pawlik und Wolfgang Schmidt in<br />

digitalen Überblendschauen bewegte<br />

Bilder zu den Themen<br />

„Brackwasser – Am Veerse<br />

Meer“ und „Von Wegen“.<br />

Josef Römer


14 | <strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN<br />

APhroDITE MAchT PFErD VErrÜcKT<br />

War es der berühmte Wink des Schicksals, der den Diplom-Ingenieur Karl Dreymüller<br />

dazu verleitete, sein Zeichenbrett am Ende seiner Berufslaufbahn vor sieben<br />

Jahren bei der Bleiberger Fabrik loswerden zu wollen? Jedenfalls bot man<br />

dem damals 65-Jährigen als Gegenleistung einen Malkurs an. Der Rentner, der,<br />

obwohl er zuvor nie gemalt hatte, wurde bald hochgelobt für sein außergewöhnliches<br />

Talent, vermutet, dass diese Gabe in den Genen liegt. Schon sein Siegerländer<br />

Onkel Ludwig Kirchhoff war ein Künstler (Aquarelle, Ölgemälde, Linolschnitte).<br />

Seit 2003 belegte Karl Dreymüller Malkurse<br />

in der Bleiberger Fabrik unter<br />

anderem bei Vera Sous und Professor<br />

Zoworka. Unter fachgerechter Anleitung<br />

vervollkommnete er sein Fingerspitzengefühl<br />

für Acryl-Malerei auf Holz, Karton,<br />

Leinwand, Fensterrollos und Schiefer<br />

mit Spachtel und Pinsel. Er beherrscht<br />

Mischtechniken mit Sand, strukturiert<br />

mit Papier. Außerdem verarbeitet der<br />

Künstler Gegenstände aus der Umwelt<br />

wie geschmolzene Dachrinnen, Fossilien,<br />

Papier, Stein, Holz und Gips zu Collagen,<br />

die oft einen hintersinnigen und<br />

kritischen Aspekt darstellen. Mit jedem<br />

seiner Werke steigerte sich seine Ausdruckskraft.<br />

Jedes angefertigte Bild trägt<br />

einen Titel, wie z. B.: „Aphrodite macht<br />

Pferd verrückt“. Der Hobbymaler zeigt<br />

stolz seine 108 Werke, sei es in natura<br />

oder auf Fotos. Denn natürlich trennt er<br />

sich auch, zwar nicht immer gerne, von<br />

seinen Schöpfungen. Schließlich gibt es<br />

viele Bewunderer seiner Kunst.<br />

Mehrmals hatte er die Gelegenheit,<br />

seine Bilder der Öffentlichkeit<br />

vorzustellen.<br />

Die Bleiberger Fabrik,<br />

die Kurklinik Rosenquelle,<br />

das Franziskushospital,<br />

das Kloster<br />

Lindenplatz, das Universitätsklinikum,<br />

Farben Bock, die<br />

Software-Firma Gypsilon gaben<br />

ihm schon Raum für eine Ausstellung.<br />

Karl Dreymüller strebt keine bestimmte<br />

Kunstrichtung an. Er wagt sich<br />

an alle Varianten und malt klassisch wie<br />

modern, abstrakt wie gegenständlich.<br />

Portrait- und Aktmalerei, Tierdarstellungen<br />

und Blumenmotive sind ihm<br />

nicht fremd. Landschaften mit Gewit-<br />

Wer ist er?<br />

Karl Dreymüller wurde 1939 in Blumenthal/Eifel geboren<br />

und ist dort aufgewachsen. Er studierte Maschinenbau<br />

und Datenverarbeitung mit dem Abschluss<br />

Diplom-Ingenieur. Zuletzt war er Geschäftsführer eines<br />

Werkzeugmaschinen-Unternehmens. Seit 1968 lebt er<br />

in Aachen und ist seit 1970 mit der Aachenerin Maria<br />

Theresia (66) verheiratet. Sie haben zwei Töchter.<br />

terwolken verleiht er durch Hell-Dunkel-Kontrastmalerei<br />

einen dramatischen<br />

Ausdruck.<br />

Zumeist jedoch beeindrucken seine Bilder,<br />

die er frei, nach Gedächtnis, Fotos<br />

oder Modell gestaltet, durch leuchtende<br />

Farbgestaltung und Formgebungen,<br />

die zum Nachdenken<br />

anregen: „Woher hat der<br />

Mann diese Motive?“<br />

Des Rätsels Lösung:<br />

Er bevorzugt Themen<br />

aus dem Mikro- und Makrokosmos,<br />

aus Biologie,<br />

Astronomie, Medizin. Computer<br />

und Forschung helfen ihm<br />

dabei. Mikroskopische Dokumentationen,<br />

Röntgenbilder werden von<br />

ihm zu mystisch anmutenden Gebilden<br />

verarbeitet. „Driften der Kontinente“<br />

entstand z. B. nach einem Röntgenbild,<br />

das Lungenbluten zeigte. Hormone<br />

unter dem Mikroskop ergeben fantastische<br />

Blumensträuße.


Karl Dreymüller zeigt gerne seine Kunstwerke<br />

in der Dauerausstellung, die er im<br />

Innenausstattungsgeschäft Bauwens in<br />

Aachen in der Kleinmarschierstraße 38<br />

hat. Dort betreibt er in der alten Polsterei<br />

sein kleines Atelier. Außerdem werden<br />

seine Bilder in der Zeit vom 4. bis 30.<br />

März 2011 bei der Firma HUP im Gebäude<br />

Gypsilon in Oberforstbach, Pascalstraße<br />

71 zu sehen sein.<br />

Einen Herzenswunsch hat der Schaffensfreudige<br />

noch: „Ich würde gerne mit<br />

Gleichgesinnten eine Malgruppe 70 plus<br />

gründen. Interessenten melden sich bitte<br />

unter der Telefonnummer: AC 37525<br />

(Bauwens-Dreymüller).“<br />

Christine Kluck<br />

Fotos:<br />

Heinrich Kluck<br />

iHR eRSteR AnSPRecHPARtneR<br />

RUnD UM <strong>DAS</strong> tHeMA PFleGe<br />

StädteRegion Aachen<br />

Pfl egestützpunkt<br />

Zollernstraße 10<br />

52070 Aachen<br />

Tel.: 0241 / 51 98 - <strong>50</strong> 74<br />

<strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN | 15<br />

IN AACHEN: IN AACHEN: IN STOLBERG:<br />

Pfl egestützpunkt<br />

im Haus der AOK<br />

Karlshof am Markt<br />

52062 Aachen<br />

Tel.: 0241 / 464 - 118<br />

Pfl egestützpunkt<br />

im Haus der AOK<br />

Frankentalstraße 16<br />

52222 Stolberg<br />

Tel.: 02402 / 104 - 125


16 | MUSEUMSKULtoUR<br />

EInBlIcKE In DIE TEchnIKGESchIchTE<br />

Die RWTH Aachen bietet nicht nur ihren Studentinnen und Studenten interessante<br />

Angebote und Möglichkeiten. Wo gelehrt und geforscht wird, gibt<br />

es für Interessierte eine Reihe von reizvollen Sammlungen technischer Sehenswürdigkeiten.<br />

Nur sind diese oft gut versteckt, zu gut - und ohne Besucher<br />

verliert eine Sammlung einen Teil ihres Werts.<br />

So befinden sich, von der Öffentlichkeit<br />

fast unbemerkt, direkt zwei sehenswerte<br />

Museen im Foyer der Institute<br />

für Elektrische Nachrichtentechnik und<br />

Hochfrequenztechnik. Da wäre zum Einen<br />

das größte Röhrenmuseum Europas,<br />

das mit annähernd 900 Exponaten<br />

die technische Entwicklung von<br />

den ersten Rundfunkröhren bis hin<br />

zu heutigen Verstärkerklystrons zeigt.<br />

Elektrodenröhren sind elektronische<br />

Bauelemente, die zur Erzeugung und<br />

Bearbeitung elektronischer Signale<br />

dienen und große Bedeutung in vielen<br />

technischen Bereichen haben. Die<br />

ausgestellten Stücke reichen von gerade<br />

faustgroßen Röhren bis zum eindrucksvollen,<br />

meterlangen Klystron.<br />

Die vom Institutsgründer Prof. Dr. techn.<br />

Dr.-Ing. E.h. Herbert Döring begonnene<br />

Sammlung präsentiert sowohl<br />

sämtliche europäische Röhrentypen,<br />

als auch Bild- und Mikrowellenröhren.<br />

Modernstes Exponat ist ein Röhrenfernseher,<br />

wie wir ihn fast alle aus unserem<br />

Wohnzimmer kennen.<br />

Direkt gegenüber der Röhrensammlung<br />

beginnt die Ausstellung historischer<br />

Nachrichtentechnik, die sich angefangen<br />

im Foyer sogar noch durch die Flure des<br />

Instituts zieht. Dem Besucher wird hier<br />

eine lange Entwicklung veranschaulicht.<br />

Er sieht z.B. „sprechende Trommeln“ aus<br />

Afrika und Modelle der Optischen Telegrafie,<br />

die im 19. Jahrhundert unter anderem<br />

in Preußen und England eingesetzt<br />

wurde. Mithilfe schwenkbarer Signalarme<br />

oder -flügeln an Gebäudespitzen<br />

konnten so über weite Entfernungen<br />

Nachrichten gesendet werden. Weitere<br />

Exponate kommen aus Bereichen wie<br />

der allgemeinen Telegrafie, der Elektroakustik<br />

und der Telefonie. Hier reicht die<br />

Sammlung von einem Tischfernsprecher<br />

von 1905 bis zu einem dreizehn Jahre alten<br />

Dual-Band-Handy der Marke Ericsson.<br />

Bewegt man sich weiter durchs Institut,<br />

warten weitere Ausstellungsstücke, wie<br />

z.B. der sogenannte „Volksempfänger“<br />

aus dem Jahr 1933, ein programmierter<br />

Tischrechner von 1971 und ein 32 Jahre<br />

alter Personalcomputer. Ein besonderer<br />

Blickfang ist eine vergleichsweise junge,<br />

aufgeklappte Farbfernsehkamera, die<br />

einen Blick auf ihre innere Technik gewährt<br />

und einem verdeutlicht, wie veraltet<br />

gar nicht so alte Technik wirken kann.<br />

Besucher sind willkommen, sich die<br />

Sammlungen im gemeinsamen Foyer<br />

der Institute und den Fluren der Nachrichtentechnik<br />

anzusehen. Öffnungszeiten<br />

sind Montag bis Freitag von 8:00 bis<br />

17:00 Uhr. Gruppenführungen<br />

können vom Institut auf Anfrage<br />

organisiert werden.<br />

Sascha Tuchardt<br />

Institute für Nachrichtentechnik<br />

und Hochfrequenztechnik<br />

Melatener Straße 23 - 25<br />

52074 Aachen<br />

Tel.: 0241 / 80 - 279 36 o. 276 72


unD TSchÜSS…<br />

Hubert vom Venn und Jupp Hammerschmidt<br />

verabschieden sich vom Eifelkabarett.<br />

Hubert vom Venn und Jupp Hammerschmidt verabschieden sich in diesem Jahr<br />

als Duo von den Eifeler Bühnen. Bevor es so weit ist, geht es allerdings noch mal<br />

richtig hoch her: Als Pfarrer und Bürgermeister machen die beiden ein letztes<br />

Mal die Bühnen mit geballter Eifel-Power unsicher. Welches Schicksal die beiden<br />

so unterschiedlichen Helden erleiden, erleben die Besucher der Abschiedstournee.<br />

Herr Hammerschmidt, wie kam es zu<br />

Ihrer beider Bekanntschaft und zur<br />

Gründung des Duos?<br />

Hubert hat vor langen Jahren in der<br />

Mayerschen die erste „Schrille Nacht“<br />

organisiert – da bin ich auch aufgetreten,<br />

wir stellten fest, dass wir beide Eifeler<br />

sind – und waren der Meinung: Eifeler<br />

müssen zusammenhalten – und die<br />

Eifel braucht ein eigenes Kabarett-Duo.<br />

Das war der Anfang…<br />

Herr vom Venn, was ist das Besondere<br />

an der Eifel? Wie beschreiben Sie<br />

das Lebensgefühl?<br />

Die Eifel ist in den vergangenen Jahren<br />

zu einer richtig spannenden Gegend<br />

geworden. Viele Künstler siedeln sich<br />

an, Musiker, Schriftsteller, aber auch Köche<br />

mit verrückten Ideen und Konzepten.<br />

Keiner schämt sich mehr, dass er<br />

aus dieser gottverlassenen Gegend ist<br />

und behauptet, er wäre aus einer Gegend<br />

bei Köln. Überall gibt es noch etwas<br />

zu entdecken. Auch kennzeichnen<br />

den Eifelianer besondere Eigenschaften.<br />

Zu einer gewissen Schweigsamkeit<br />

gesellen sich Humor und Ehrlichkeit.<br />

Herr vom Venn, was sind Ihre persönlichen<br />

Zukunftspläne nach der<br />

Abschiedstour?<br />

Mein Ziel ist der Ausbau des Theater am<br />

Venn zu einer Eifeler Institution mit Eifeler<br />

Essen aus vergangenen Tagen, Getränken<br />

aus der Eifel und natürlich Kunst<br />

aus der Eifel. Dann habe ich noch einiges<br />

als Bezirksvorsitzender des Deutschen<br />

Journalisten-Verbandes zu tun und vielleicht<br />

gehe ich auch wieder einmal auf<br />

eine Bühne. Allerdings mit einem ganz<br />

anderen Konzept, in dem zum Beispiel<br />

auch Kochen eine Rolle spielen kann.<br />

Herr Hammerschmidt, wie sieht es<br />

bei Ihnen aus?<br />

Mal sehen. Es wäre möglich, dass ich<br />

ein Solo-Programm mache, steht aber<br />

noch in den Sternen (Stichwort „große<br />

Konjunktion“). Ehe wir richtig aufgehört<br />

haben, schreiben wir ja immerhin<br />

2012 – wer weiß, was dann ist?! Wenn<br />

der Pastor recht hat, fliegt unser Planet<br />

ja dann eh in die Luft…<br />

Wo geht es im Laufe der Abschiedstour<br />

noch überall hin (auch außerhalb<br />

der Eifel)? Wie und wo wird tatsächlich<br />

der letzte Vorhang fallen?<br />

Der letzte Vorhang fällt nach derzeitiger<br />

Planung am 14. Dezember 2011 in der Eifelhöhenklinik<br />

in Marmagen. Vorher sind<br />

wir am 25. November in Merkstein im<br />

Streiffelder Hof – und (Vorsicht: Symbolik!!!)<br />

am 18. November im Beerdigungsinstitut<br />

Bakonyi in der Augustastraße in<br />

Aachen, aber es könnten bis Weihnachten<br />

2011 noch weitere Termine hinzukommen<br />

– da sind wir für alles offen. Ab<br />

2012 geht dann endgültig nichts mehr.<br />

tScHö, WA! | 17<br />

WeR SinD Sie?<br />

Hubert vom Venn ist 1953 geboren. Er arbeitet<br />

als künstlerischer Leiter im „Stadttheater<br />

Monschau“, im „Theater am Venn“, Roetgen, und<br />

im „Landestheater Eifel“. Weiter ist er als Schriftsteller,<br />

Kabarettist, Journalist und Kolumnist tätig.<br />

Jupp Hammerschmidt alias Wendelin<br />

Rader ist 1947 geboren. Nach dem Monschauer<br />

Gymnasium studierte er Germanistik und Geschichte<br />

und arbeitete danach als Buchhändler<br />

und Verleger von wissenschaftlichen Büchern. Seit<br />

fünfzehn Jahren arbeitet er nun als Rundfunk-<br />

und Fernsehautor im Comedy-Bereich, ist Radio-<br />

Autor für diverse Sender.<br />

Schluss mit dem Duo! Aus, finito, gestorben,<br />

Sense, Bart ab! Wir werden noch<br />

quer durch die Eifel unterwegs sein (außerhalb<br />

spielen wir grundsätzlich nicht,<br />

schlimmstenfalls mal in Randregionen<br />

– die Eifel hat ja auch Spielorte genug –<br />

immerhin spielen wir rund 120 Mal pro<br />

Jahr) – etwa in Brand, Walheim, Roetgen,<br />

St. Vith, Geilenkirchen, Schmidtheim,<br />

Eschweiler, Düren, Kronenburg, Gillenfeld,<br />

Langerwehe, Schönbach, Langenfeld,<br />

Eupen, Bleibuir, Sinzig,<br />

Kalenborn, Burgbrohl,<br />

Heimbach, Daun…<br />

Nina Krüsmann


18 | HoBByS UND MenScHen:<br />

GEnErATIonEnVErBInDEnDES BrAuchTuM<br />

Die Karlsschützen-Gilde vor 1198 Aachen e.V. ist der älteste Verein Aachens und der Bundesrepublik.<br />

Die Gilde umfasst heute mehr als 300 Mitglieder in mehreren Abteilungen und ist auf der Schieß-<br />

sportanlage der Karlsschützen „Auf dem Foerbrich“ in Eilendorf beheimatet. Heinz Hesterkamp<br />

berichtet über das Schützenwesen und seine Hintergründe beim ältesten deutschen Schützenverein.<br />

Herr Hesterkamp, welchen historischen<br />

Hintergrund hat<br />

die Karlsschützengilde?<br />

Generationen von Aachenern haben<br />

in der mehr als 1200 Jahre währenden<br />

Geschichte des Traditionsvereins dafür<br />

Sorge getragen, dass das Brauchtum gelebt,<br />

erhalten und an die Jugend weitergegeben<br />

wird. Entstanden sind die<br />

Schützenvereine vor Jahrhunderten in<br />

weit unruhigeren Zeiten, um die Wehrhaftigkeit<br />

der Städte und ihrer Bürger zu<br />

zeigen. Straßennamen wie der „Karlsgraben“<br />

in der Aachener Innenstadt zeugen<br />

noch heute von den Verteidigungsaktivitäten<br />

am Grabenring. Heute braucht<br />

die Stadt diesen Schutz nicht mehr.<br />

Aber die Schützenvereine schaffen immer<br />

noch Identifikation mit der Heimat.<br />

Ehrenamtliche Arbeit und Nachwuchsförderung<br />

zeichnen das Schützenwesen<br />

ebenso aus wie andere Vereine. Die<br />

Gilde macht es sich zur Aufgabe, echten<br />

Schützengeist und Schießsport zu<br />

pflegen, gute Kameradschaft und Geselligkeit<br />

zu üben und sich für gemeinnützige<br />

Zwecke zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Karlsschützen-Gilde ist politisch und<br />

konfessionell neutral. Sie pflegt den<br />

Schießsport in Gewehr, Pistole, Armbrust<br />

und Wurfscheibe.<br />

Was sagen Sie zu Klischees und Vorwürfen,<br />

durch die das Schützenwesen<br />

oft beeinträchtigt wird?<br />

In Zusammenhang mit den Amokläufen<br />

der letzten Zeit werden wir Schützen<br />

oft angegriffen. Egal was passiert,<br />

immer sind wir Schuld und das Engagement<br />

der Schützenvereine wird vielfach<br />

verkannt. Hier geht es nicht darum,<br />

auf Menschen zu schießen oder um<br />

Geselligkeit an der Biertheke, sondern<br />

primär um Sport. Für uns sind Gewehre<br />

Sportgeräte, Sicherheit steht selbstverständlich<br />

an erster Stelle. Sehr wichtig<br />

ist uns die Jugendarbeit. Eine gute Betreuung<br />

des Nachwuchses ist Voraussetzung,<br />

damit alle Freude daran haben.<br />

Wir haben ein intaktes Vereinsleben und<br />

einen guten Zusammenhalt, was das<br />

Fortbestehen von Tradition und Brauchtum<br />

garantiert. Das gesamte Jahr über<br />

nimmt die ganze Karlsschützen-Familie<br />

Wer ist er?<br />

Der72–jährige heinz hesterkampistgebürtigerRecklinghausener,verheiratet,hatdreiKinderundlebtseit42JahreninAachen.Seit25Jahrenist<br />

erMitgliedbeidenKarlsschützen,zudenenihnJagdfreundebrachten.Zehn<br />

JahrewareralsstellvertretenderGeschäftsführeraktiv.Seit15Jahrenund<br />

bis heute ist er Referent für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins.AuchseineEhefrauUschiisteineerfahreneunderfolgreicheSchützin.<br />

an Veranstaltungen im Schützenhaus<br />

und in der Grillhütte sowie am Karlsfest,<br />

Festumzügen, auswärtigen Vereinsbesuchen<br />

und Ausflügen teil.<br />

Neben dem eigenen Schützenfest<br />

der Karlsschützen ist das Stadtkönigs-<br />

und Stadtprinzenschießen<br />

ein Höhepunkt im Vereinsjahr.<br />

Was findet hier genau statt?<br />

Beim Stadtprinzenschießen treten die<br />

besten Nachwuchsschützen der Stadt<br />

an. Aus zehn Metern Abstand wird hier<br />

mit einem eingespannten Luftgewehr<br />

geschossen. Mit dem 102. Schuss wurde<br />

Felix Reinehr von den Burtscheider Tellschützen<br />

im letzten Sommer zum neuen<br />

Stadtprinzen. Den Höhepunkt des Tages<br />

bildet natürlich das Stadtkönigsschießen,<br />

der Wettstreit der Könige. Dessen erste<br />

Auflage fand 1979 noch auf dem Katschhof<br />

statt. Aus Gründen der Sicherheit findet<br />

es seitdem bei den Karlsschützen<br />

statt. Den ersten Schuss gibt traditionell<br />

der Oberbürgermeister oder einer seiner<br />

Vertreter ab. Danach versuchen die teilnehmenden<br />

Schützenkönige abwechselnd<br />

ihr Glück. Beim Wettbewerb um<br />

den Stadtkönigsorden treten die Schützenkönige<br />

der Stadt gegeneinander an.<br />

Dabei wird mit eingespanntem Kleinkalibergewehr<br />

ebenfalls an der Hochstandanlage<br />

auf einen Holzvogel aus 18 Metern<br />

Entfernung geschossen. Im letzten<br />

Jahr siegte Bernd Leidner von den Tellschützen.<br />

Er schaffte es, den Vogel mit<br />

dem 312. Schuss zum Fallen zu bringen<br />

und holte damit einen Doppelsieg für<br />

seinen Verein. So erlebte der Wettbewerb<br />

nach 32 Jahren eine Premiere. Beide<br />

Sieger kommen aus einem Verein. Bei<br />

der Siegerehrung werden die neuen Majestäten<br />

feierlich proklamiert, Königsketten<br />

und Blumen werden überreicht und<br />

mit einem Gläschen Wein angestoßen.<br />

Beim Schützenfest der Karlsschützen<br />

werden die eigenen Majestäten ermittelt.


Ist der Schützensport auch<br />

ein wenig Glücksache?<br />

Neben sportlichem Können und ausdauernder<br />

Konzentration braucht es<br />

immer auch ein Quäntchen Glück, den<br />

hölzernen Vogel zum Fallen zu bringen.<br />

Oft macht sich knisternde Spannung<br />

breit, wenn der Holzvogel einfach<br />

nicht nachgeben will, ein anderes Mal<br />

geht es vergleichsweise schnell. Dabei<br />

kommt es selbstverständlich auch auf<br />

die Vor- und Nachschützen an.<br />

Welche Schießsportarten und Disziplinen<br />

bietet der Verein an?<br />

Die moderne Schießsportanlage ist<br />

gleichzeitig Leistungsstützpunkt für<br />

T a g e s p f l e g e<br />

Häusliche Alten- und Krankenpflege<br />

im Rosenpark Laurensberg<br />

Geschäftsführerin: Astrid Siemens<br />

� Kamper Straße 24 52062 Aachen<br />

� Tel. 0241.90 19 860 www.visitatis.de<br />

Sport-Schützen, Mitglieder und den<br />

Breitensport. Alle wichtigen olympischen<br />

Disziplinen im Schießsport werden<br />

hier trainiert und im Wettkampf<br />

geschossen. Die Karlsschützen-Gilde<br />

ist Mitglied im Bund der Historischen<br />

Deutschen Schützenbruderschaften, im<br />

Deutschen Schützenbund, im Rheinischen<br />

Schützenbund (als Mitbegründer)<br />

sowie im Landes- und Stadtsportbund<br />

und mit dem Deutschen Jagdverband<br />

gibt es circa fünf Millionen registrierte<br />

Schützen in Deutschland.<br />

Das Sportschießen geht von der Einzelwertung<br />

bis zur Mannschaft. Sie führt<br />

über die Vereinsmeisterschaft zur Kreis-,<br />

HeinZ HeSteRKAMP | 19<br />

weiter zur Bezirks-, zur Landes- bis zur<br />

Deutschen Meisterschaft. Wir nehmen<br />

an den Rundenwettkämpfen im Landesverband<br />

bis in die höchsten Klassen teil.<br />

Unser Nachwuchs wird von geschulten<br />

Jugendbetreuern angeleitet. Wir sind<br />

offen für Schüler und Jugendliche und<br />

selbstverständlich für Frauen und Männer.<br />

Unsere Disziplinen sind Luftgewehr,<br />

Armbrust und Luftpistole beziehungsweise<br />

Kleinkalibergewehr, Zimmerstutzen<br />

und freie Pistole sowie Groß- und<br />

Kleinkaliber-Gewehr. Seit 2009 wird außerdem<br />

das Bogenschießen angeboten.<br />

Die Karlsschützen sind damit der dritte<br />

Verein in Aachen, der diese Schießdisziplin<br />

anbietet. Das Bogenschießen erfreut<br />

sich wachsender Beliebtheit. Der Breitensport<br />

wird auf allen Anlagen gepflegt.<br />

Alle Wurfscheibendisziplinen werden<br />

ebenfalls angeboten und<br />

betrieben. Hier sind wir allerdings<br />

auf Mietstände angewiesen.<br />

Nina Krüsmann<br />

“VISITATIS-TAGESPFLEGE”<br />

IM ROSENPARK LAURENSBERG<br />

Sie benötigen Hilfe bei der Versorgung oder Pflege<br />

Ihrer Angehörigen?<br />

Mit zunehmendem Alter fällt es vielen Menschen<br />

schwer, ihren Alltag selbst zu gestalten. Oft ist eine<br />

Versorgung durch Angehörige trotz Unterstützung eines<br />

Pflegedienstes nicht mehr möglich. Der VISITATIS -<br />

Pflegedienst bietet <strong>Senio</strong>ren und ihren Angehörigen zu<br />

ihrer Entlastung das Angebot der Tagespflege im<br />

Rosenpark Laurensberg an.<br />

Nutzen Sie einen kostenlosen Beratungstermin oder<br />

Schnuppertag und erfahren Sie mehr über den Ablauf<br />

in unserer Tagespflegeeinrichtung, unseren Leistungen,<br />

sowie den Tagesaktivitäten. Lernen Sie unser professionelles<br />

Team kennen. Wir freuen uns auf Sie!<br />

Vereinbaren Vereinbaren Sie noch noch heute heute einen einen Termin! Termin!<br />

Rufen Sie uns an: 02 41.17 40 -1548<br />

Ihre Ansprechpartnerin ist Frau Annemarie Mickartz!


20 | <strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN<br />

AnGST Vor hunDEn?<br />

In letzter Zeit hört man wieder vermehrt,<br />

dass Menschen von Hunden angegriffen<br />

werden. Vielleicht durch unbedachtes<br />

Verhalten der Opfer, die aus<br />

Furcht das Falsche machen? Selbst weiß<br />

man ja auch nicht so genau, welches<br />

Verhalten richtig ist, wenn große, freilaufende<br />

Hunde auf einen zukommen.<br />

Medienberichten zufolge sollen jährlich<br />

etwa 10.000 Menschen in Deutschland<br />

mit Hundebissen die Arztpraxen aufsuchen,<br />

wahrscheinlich sind es sogar mehr.<br />

Wir alle wissen, dass die sogenannten<br />

„Kampfhunde“ nicht unbedingt als zähnefletschende<br />

Monster geboren werden.<br />

Sie werden von einer bestimmten Sorte<br />

Mensch auf ziemlich brutale Weise dazu<br />

gemacht. Wenn so ein falsch erzogener<br />

Hund zubeißt, dann sind die Verletzungen<br />

meistens massiv.<br />

Exemplare der allgemein als „Kampfhunde“<br />

bezeichneten Hunderassen<br />

kommen - auf die Gesamtzahl der Hunde<br />

gesehen - in Deutschland eher selten<br />

vor. Sie verursachen daher auch nur<br />

den geringeren Teil der Bissverletzungen.<br />

Die meisten Verletzungen erfolgen<br />

durch Schäferhunde und Rottweiler,<br />

und - man höre und staune - Mischlinge.<br />

Trotz Verbot laufen wieder mehr große<br />

Hunde ohne Maulkorb und Leine durch<br />

die Parkanlagen. Den Hunden gefällt das!<br />

Was soll man tun, wenn einem ein Hund<br />

bellend entgegen kommt? Vielleicht will<br />

• Auf keinen Fall weglaufen! Das würde<br />

zu gut in das Beuteschema des Hundes<br />

passen und ihn zum Handeln animieren,<br />

denn er ist auf jeden Fall schneller.<br />

• Auch nicht schreien. Dadurch wird<br />

er noch unberechenbarer.<br />

• Am besten ist stehenbleiben, dem<br />

Hund nicht in die Augen sehen und den<br />

Körper möglichst zur Seite drehen. Das<br />

signalisiert dem Hund „Frieden!“ Die<br />

Tiere nehmen jede Unsicherheit ihres<br />

Gegenübers wahr. Vor allem aggressive<br />

Hunde fühlen sich herausgefordert und<br />

wollen dann ihre Überlegenheit zeigen.<br />

Mehr Lebensqualität für Menschen mit Demenz<br />

· beschützte Einrichtungen mit zwei Innenhöfen und großzügigen<br />

Außenanlagen · hauseigene Küche · überwiegend Einzelzimmer<br />

mit Tageslichtbädern · lichtdurchfl utete, breite Flure · aufgrund der<br />

besonderen Bauform unendliche Bewegungsfreiheit im Haus und im<br />

Außenbereich · gemeinschaftliche Aktivitäten in Gruppenräumen ·<br />

individuelles Betreuungskonzept für Menschen mit Demenz · hoher<br />

Fachkraftanteil bei den Pfl egemitarbeitern · Kurzzeitpfl ege möglich…<br />

Pro 8 Würselen<br />

Bardenberger Str. 28<br />

52146 Würselen/Morsbach<br />

tel.: 0 24 05 / 47 95 2-0<br />

er ja nur spielen? Weil ich selbst einmal<br />

bei einem Spaziergang um die Alster in<br />

Hamburg fast gebissen worden wäre,<br />

habe ich mich bei einem Hundetrainer<br />

erkundigt. Er sagte mir Folgendes:<br />

www.heinrichs-gruppe.de<br />

Pro 8 Frelenberg<br />

Geilenkirchener Str. 33a<br />

52531 übach-Palenberg/Frelenberg<br />

tel. 0 24 51 / 91 10 6-0<br />

• Der Fachmann hält auch nichts davon,<br />

sich mit einem Stock oder Schirm<br />

zu bewaffnen. Hektisches Hantieren<br />

mit Gegenständen stachelt einen Hund<br />

noch mehr an.<br />

• Der Hundebesitzer sollte in einer<br />

prekären Situation ebenfalls gelassen<br />

bleiben, und seinen Vierbeiner nicht<br />

laut brüllend und hektisch zurechtweisen.<br />

Damit überträgt er seine Nervosität<br />

nur auf das Tier und reizt es noch stärker.<br />

Die meisten Hundebisse sind auf das<br />

Fehlverhalten des Menschen zurückzuführen,<br />

sagen die Fachleute. Ein Hund<br />

ist immer noch ein Raub- und Rudeltier.<br />

Wer versteht schon die Botschaften,<br />

die diese Tiere über ihre Ohren, Augen,<br />

Schnauze und Rute zum Ausdruck<br />

bringen? Einen Einblick in die Wahrnehmungswelt<br />

des Hundes vermitteln Hundeschulen,<br />

die man z.B. im Internet unter<br />

www.hundeschule.net sogar in der<br />

Nachbarschaft findet.<br />

Die Unkenntnis der „Hundesprache“<br />

kann auch schuld daran sein, wenn<br />

scheinbar friedliche Tiere unvermittelt<br />

zuschnappen, wie es bei mir der Fall war.<br />

Besonders kleine Hunde empfinden es<br />

als bedrohlich, wenn sich jemand über<br />

sie beugt und von oben anspricht. Eine<br />

gesunde Zurückhaltung, vor allem bei<br />

fremden Hunden, ist immer angebracht.<br />

Ich wünsche jedem, dass<br />

er mit seinem oder anderer<br />

Leute Hund nur Freude<br />

erlebt!<br />

Gisela Rauber


Der Zug aus Köln, mit dem meine Gäste<br />

kommen sollen, hat schon eine Viertelstunde<br />

Verspätung. Langsam werde<br />

ich ungeduldig. Ich frage einen Mann,<br />

auf dessen rotem T-Shirt „Automatenservice“<br />

steht, ob er mir Auskunft über<br />

den Verbleib geben kann. Er verweist<br />

mich auf die Info-Säule. Sehr skeptisch<br />

drücke ich die Bedienungstaste.<br />

Eine menschliche Stimme bittet erst<br />

um ein wenig Geduld und fragt etwas<br />

später nach meinen Wünschen. Ich bin<br />

erstaunt, hatte ich doch erwartet, eine<br />

Automatenstimme gäbe mir verwirrende<br />

Anweisungen. Stattdessen wird<br />

meine Frage nach dem überfälligen<br />

Zug freundlich beantwortet. Er sei<br />

zurzeit in Eschweiler, würde aber sofort<br />

weiterfahren nach Aachen und in<br />

zwanzig Minuten eintreffen. Nun, da<br />

ich also noch soviel Zeit habe, sehe ich<br />

mich nach einem Sitzplatz um. Aber<br />

Fehlanzeige! Die wenigen Plätze in der<br />

Bahnhofshalle sind alle besetzt. Nein,<br />

auf dem Fünfer-Block links vom Eingang<br />

ist noch ein Plätzchen frei. Das<br />

heißt, eigentlich wären zwei frei, aber<br />

einer der Männer, die hier sitzen, hat<br />

eine prallvolle Einkaufstüte neben sich<br />

auf den Sitz gestellt, der andere einen<br />

dicken Rucksack.<br />

„Besser schlecht gesessen als gut gestanden“,<br />

denke ich und quetsche<br />

mich zwischen Einkaufstasche und<br />

Rucksack. Mein Nachbar isst ein Käsebrötchen<br />

aus der Tüte. Er schiebt das<br />

Papier immer ein Stück zurück, damit<br />

das Brötchen jeweils ein Stück weit<br />

<strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN | 21<br />

WARTEN IM AACHENER HAUPTBAHNHOF<br />

Familie heinig<br />

aus der Tüte heraus schaut und er hineinbeißen<br />

kann. Der zweite Platzhalter<br />

hat einen breitkrempigen Schlapphut<br />

auf dem Kopf. Das Aussehen dieses<br />

Mannes lässt in mir die Frage aufkeimen,<br />

ob die Plastiktasche seine gesamte<br />

Habe enthält. Er hat seine Mahlzeit<br />

gerade beendet, ein zerknülltes<br />

Papier liegt unter seinem Sitz. Ein rot<br />

bemützter Bahnbediensteter bleibt<br />

vor ihm stehen und redet ihn wenig<br />

respektvoll mit Opa an: „Na, Opa, dat<br />

Papier gehört aber in den Papierkorb,<br />

sonst kriegste Ärger und fliegst raus.“<br />

Der Opa ist also ein alter Bekannter,<br />

der wahrscheinlich oft einen Teil des<br />

Tages hier verbringt. Statt eine Antwort<br />

zu geben, rülpst er mehrmals laut<br />

und ausdauernd. Mein erster Gedanke<br />

ist, aufzustehen, denn der Schlapphut<br />

spricht jetzt auch noch undeutlich<br />

vor sich hin, hört sich wie Schimpfen<br />

Die grüne oase<br />

mitten in Aachen<br />

Hermann-Löns-Allee 3, 52074 Aachen<br />

Tel.: 0241 / 78 732 ● Fax: 0241 / 97 90 845<br />

Öffnungszeiten: täglich ab 10:00 Uhr<br />

www.hangeweiher.de<br />

an, aber ich kann kein Wort verstehen.<br />

Trotzdem bleibe ich sitzen.<br />

Aus dieser Perspektive ist es besser<br />

möglich, die Rein- und Rausströmenden<br />

zu beobachten. Vor den Fahrplänen<br />

steht ein Mann, der ein Schild vor<br />

sich hält. DSM steht darauf. Was mag<br />

das heißen? Ich versuche es mit „Du<br />

süße Maus“. Quatsch, korrigiere ich<br />

mich selbst, wenn er die Abzuholende<br />

kennt, braucht er kein Schild hochzuhalten.<br />

Aber es könnte ja eine Internetbekanntschaft<br />

sein. Die „Süße Maus“<br />

hat wochenlang mit dem Schildträger<br />

gechattet, und heute ist das erste „Date“.<br />

Da er nicht gerade attraktiv ist, wird<br />

die Enttäuschung groß sein, denke ich,<br />

aber die Geschmäcker sind bekanntlich<br />

verschieden. Meine Aufmerksamkeit<br />

wird auf eine junge Frau gelenkt,<br />

die einen Kinderwagen vor sich herschiebt.<br />

Sie bleibt stehen, nimmt das<br />

Baby aus dem Wagen und lacht es an.<br />

Das Kind quietscht vor Vergnügen.<br />

Mit Blick auf den Schlapphut stellt sich<br />

mir die bange Frage: Was wird aus dem<br />

glücklichen Baby werden? Ist es denkbar,<br />

dass es in fünfzig oder sechzig Jahren<br />

auch irgendwo in einer Bahnhofshalle<br />

sitzt und unverständliches Zeug redet?<br />

Der eintreffende Zug enthebt mich aller<br />

philosophischen Gedanken.<br />

Ich umarme meine Gäste.<br />

Inge Gerdom


22 | EINER VON UNS: GünteR KöllinG<br />

<strong>DAS</strong> KulTurEllE lEBEn FörDErn<br />

Das Kulturforum (KuFo) Würselen e.V. wurde im Februar 1987 von einer Gruppe<br />

kunstinteressierter Würselener Bürger gegründet. Günter Kölling hält als<br />

Vorsitzender die Fäden in der Hand.<br />

Herr Kölling, warum engagieren<br />

Sie sich in Ihrer Freizeit für die Kultur<br />

in Würselen?<br />

„Kultur ist nichts Sichtbares, sondern<br />

das unsichtbare Band, das die Dinge<br />

zusammen hält“, ist ein Zitat des französischen<br />

Philosophen Joseph Joubert<br />

und kann als Leitmotiv für mein Tun<br />

gelten. 35 Jahre lang habe ich mit meiner<br />

Frau eine größere Buchhandlung in<br />

Würselen betrieben und so waren wir<br />

immer in das kulturelle Geschehen der<br />

Stadt eingebunden. Wir haben in unserem<br />

kleinen Verlag mehrere Bücher<br />

über Würselen verlegt und so ist es folgerichtig,<br />

sich im Ruhestand in dieser<br />

Richtung zu engagieren.<br />

Warum hat Kultur einen hohen<br />

Freizeitwert?<br />

Im weiteren Sinne ist Kultur der Inbegriff<br />

für die durch die Bearbeitung<br />

der Natur selbst geschaffene Welt des<br />

Menschen, wir kultivieren dies und das.<br />

Deshalb hat die Kultur ja erst mal einen<br />

generellen Wert, aber natürlich<br />

haben viele Menschen ein hohes Interesse<br />

daran, kulturelle Errungenschaften<br />

in Bildung, Wissenschaft, Literatur,<br />

Bildenden Künsten usw. zu erhalten<br />

und ihre Kenntnisse hier zu vertiefen.<br />

Wir können feststellen, dass sehr viele<br />

WeR iSt eR?<br />

Zeitgenossen enttäuscht sind von der<br />

Entwicklung und Verflachung der Medien.<br />

Hier setzt unser Tun ein.<br />

Was bietet Ihr Verein seinen Mitgliedern<br />

und anderen Interessierten?<br />

Das KuFo versteht sich als Ergänzung<br />

zu den bestehenden Kultureinrichtungen.<br />

Unsere Aufgabe ist, die Kultur in<br />

Würselen auf privater Ebene zu fördern<br />

und durch eigene Beiträge zum kulturellen<br />

Leben in Würselen beizutragen.<br />

Dazu gehören qualitativ gute Konzerte,<br />

Ausstellungen, Studien- und Kulturfahrten<br />

und andere Veranstaltungen<br />

mit bekannten und namhaften Künstlern<br />

sowie die Förderung junger Künstler.<br />

Die demografische Entwicklung<br />

bringt es mit sich, dass immer mehr ältere<br />

Menschen, geistig und körperlich<br />

noch rüstig, nach neuen Betätigungsfeldern<br />

suchen, auch an diese wenden<br />

sich unsere Angebote.<br />

Warum unterstützen Sie die neue<br />

Kulturstiftung?<br />

Man kann sagen, die Kulturstiftung<br />

Würselen verfolgt auf anderer Ebene<br />

ähnliche und weiter gesteckte Ziele als<br />

wir vom Kulturforum. Der Hauptinitiator<br />

Achim Großmann geht dankenswerter<br />

Weise mit großem Elan daran,<br />

der Stiftung Gestalt zu geben und<br />

mit prallem Leben zu füllen. Dass sein<br />

Günter Kölling wurde 1941 in Burtscheid geboren. Heute lebt<br />

er mit seiner Ehefrau in Herzogenrath. Über den Vorsitz des<br />

Kulturforums Würselen hinaus engagiert er sich für die neu belebte<br />

Kulturstiftung Würselen. Des Weiteren liebt er das Lesen.<br />

Interesse an Würselener Kultur nachhaltig<br />

ist, beweist sein 1985 geschriebenes<br />

Buch „Würselen, Geschichte(n) in alten<br />

Bildern“. Ich sehe deutliche Synergieeffekte<br />

im Tun dieser beiden und in weiteren<br />

Institutionen der Stadt Würselen.<br />

Was bietet die Stiftung den Bürgern?<br />

Die Kulturstiftung will das kulturelle Leben<br />

bereichern. Die kulturelle Vielfalt<br />

soll erhöht und die kulturelle Bildung<br />

gerade auch von Kindern und Jugendlichen<br />

verbessert werden. Die Stiftung<br />

wird in Zusammenarbeit mit den Kindergärten<br />

und Schulen Projekte zur<br />

kulturellen Bildung und Erziehung auf<br />

den Weg bringen.<br />

inFoRMAtionen ZUR<br />

MitGlieDScHAFt<br />

Neben Einzelpersonen sind auch Vereine,<br />

Institutionen und Firmen als Mitglieder<br />

willkommen. Die Mitglieder<br />

bestimmen selbst und unabhängig<br />

durch das gewählte Kuratorium das<br />

Jahresprogramm. Das KuFo versteht<br />

sich als private Institution, die selbständig<br />

und in eigener Entscheidung<br />

unabhängig das kulturelle Leben der<br />

Stadt Würselen zum Wohle der Bürger<br />

fördert. Das Finanzamt hat den<br />

Verein als gemeinnützig eingestuft.<br />

Das KuFo ist daher auf die Mitarbeit<br />

möglichst vieler Mitglieder als Förderer<br />

oder Mitarbeiter angewiesen,<br />

um durch eine breite Basis vielfältige<br />

Veranstaltungen zu ermöglichen. Der<br />

Jahresbeitrag beträgt 12,<strong>50</strong> Euro. Die<br />

Mitglieder erhalten zu allen Veranstaltungen<br />

Ermäßigung.<br />

Weitere Informationen zum Kulturforum<br />

Würselen finden Sie unter<br />

www.kulturforumwuerselen.de.<br />

Nina Krüsmann


Frau Heat, der Titel Ihres Buches<br />

klingt viel versprechend. Warum<br />

glauben Sie, dass mit <strong>50</strong> das Leben<br />

erst richtig anfängt?<br />

Ich beschäftige mich seit vielen Jahren<br />

mit Menschen. Ich habe über 25 Jahre<br />

als Journalistin und Medizinjournalistin<br />

gearbeitet, schreibe Bücher und berate<br />

als Love- & Life-Beraterin und TV-<br />

Expertin Menschen unterschiedlichster<br />

Altersgruppen – von jung bis ins hohe<br />

Alter. Ich unterstütze sie, zufrieden und<br />

glücklich zu werden. Das umfasst alle<br />

Lebensbereiche.<br />

Mit <strong>50</strong> fängt das Leben erst richtig<br />

an. Daran müssen sich auch manche<br />

<strong>50</strong>-Jährige erst noch gewöhnen. Sie<br />

wissen jetzt, was sie wollen, aber mehr<br />

noch ist ihnen klar, was sie nicht wollen.<br />

Darum schon mal an dieser Stelle auf<br />

den Punkt gebracht: Mit meinem Buch<br />

möchte ich helfen, das Leben mit <strong>50</strong> in<br />

die Hand zu nehmen. Sie sollen glücklich<br />

werden – rundum!<br />

Ab <strong>50</strong> starten viele noch einmal durch.<br />

Sie haben unterschiedlichste Stationen<br />

hinter sich. Im Beruf haben sie etwas<br />

erreicht. Die Kinder sind aus dem<br />

Haus. Ihre Partnerschaft ist oft zerbrochen.<br />

Krankheit hat so manchen das Leben<br />

schwer gemacht. Diese Schicksalsschläge<br />

mussten sie meistern. Sie sind<br />

daran gereift und wollen nun ihr Leben<br />

ausleben und genießen. Endlich verborgene<br />

Träume verwirklichen. Nichts<br />

mehr auf die lange Bank schieben, wie<br />

man so schön sagt.<br />

Wie sieht das genauer aus? Was ist<br />

in Ihrem Buch darüber zu lesen?<br />

Sich endlich keine Sorgen mehr um<br />

andere zu machen. Sich selbst in den<br />

tHeMA DES MONATS | 23<br />

Mit <strong>50</strong> FänGt <strong>DAS</strong> leBen eRSt RicHtiG An<br />

SuSAn hEAT IM InTErVIEw ÜBEr Ihr Buch: LiEBE, LAcHEN, <strong>LEBEN</strong>SFREUDE, SEx UND RocK‘N‘ RoLL<br />

CHAMPAGNERLAUNE <strong>MIT</strong><br />

<strong>50</strong>PLUS? WARUM NICHT!<br />

Gerade <strong>50</strong> geworden, das neue Jahr<br />

hat gerade begonnen - da kam für<br />

mich das Interview mit Susan Heat<br />

(55) gerade richtig. Egal, ob die magische<br />

Zahl noch kurz vor einem<br />

oder weit zurück liegt, jeder von uns<br />

macht an diesem Punkt eine Zwischenbilanz:<br />

was war, wie geht es<br />

weiter? Was verspreche ich mir von<br />

meinem zweiten Lebensabschnitt?<br />

Für mich selbst hoffe ich, noch sehr<br />

lange das <strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> heraus zu<br />

bringen. Und da sind noch einige<br />

(verrückte) Ideen in der Schublade,<br />

die darauf warten, realisiert zu werden.<br />

Was für Frau Heat der Rock ’n’<br />

Roll und das Reisen bedeutet, das ist<br />

für mich die Redaktion und die vielen<br />

Menschen, mit denen ich täglich<br />

zu tun habe. Hobby, Beruf und Leidenschaft<br />

zugleich.<br />

Jeder von uns kann die Welt auf seine<br />

Weise noch aus den Angeln heben,<br />

nur machen, das müssen wir<br />

schon selbst. Ich wünsche uns allen<br />

viel Erfolg dabei! G. Günal<br />

Alter hat eine neue Bedeutung. Menschen werden immer älter. Gleichzeitig<br />

sind sie geistig fit, aktiv und unternehmungslustig. Sie studieren, reisen, lernen<br />

Sprachen, sind neugierig und probieren Neues aus. Susan Heat beschäftigt<br />

sich auch mit dieser Altersgruppe und hat ein Buch dazu geschrieben.<br />

<strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> traf die Love- & Life-Beraterin aus Düsseldorf zum Interview.<br />

Mittelpunkt des eigenen Lebens zu<br />

stellen. Das gilt für Frauen und für<br />

Männer. Frauen kümmern sich ja auch<br />

im 21. Jahrhundert noch um alles. Sie<br />

halten die Familie zusammen und den<br />

Männern für den Job den Rücken frei.<br />

Sie treten in die zweite Reihe, opfern<br />

sich für die Lieben auf. Damit ist jetzt<br />

Schluss. Mit <strong>50</strong> sind Frauen selbstbewusst<br />

und wissen, was sie wollen. Sie<br />

definieren sich nicht mehr über einen<br />

Mann. Männer tun sich da etwas schwerer.<br />

Sie lieben es meist doch ein wenig<br />

bequem. Aber auch sie stehen in der<br />

Mitte ihres Lebens und sind sich dessen<br />

bewusst. Viele treten im Job lieber<br />

kürzer, verzichten auf Geld und erleben<br />

dafür das Hier und Jetzt intensiver. Mit<br />

<strong>50</strong> sind noch Abenteuerurlaube möglich.<br />

Die Gesundheit spielt da noch mit.<br />

Das nutzen sowohl Männer als auch<br />

Frauen für sich aus. Sie entdecken sich<br />

sozusagen selbst.<br />

„das dasein ist köstlich.<br />

man muss nur den mut haben,<br />

sein eigenes leben zu führen.“<br />

Peter Rosegger<br />

In meinem Buch beschreibe ich die<br />

Geburtstage 30, 40 und <strong>50</strong>. Die Zwänge<br />

der runden Geburtstage, die unterschiedliche<br />

Gefühle freisetzen. <strong>50</strong> ist


24 | tHeMA DES MONATS:<br />

keine magische Zahl. Für mich ist sie<br />

ein positives Lebensgefühl. Das möchte<br />

ich mit meinem Buch vermitteln und<br />

Mut machen. Die Menschen ermuntern,<br />

sich zu trauen, egal, was andere sagen.<br />

Populäres Beispiel ist die Pop-Ikone<br />

Madonna. Sie lebt, liebt und macht,<br />

was sie will. Wild, lustvoll und voller Lebensfreude.<br />

Ein wenig Madonna trägt<br />

doch jede Frau in sich – oder jeder<br />

Mann etwas Bruce Willis. Sie symbolisieren<br />

sehr gut die Generation <strong>50</strong>plus,<br />

die sich einfach traut. Und alt sehen die<br />

wirklich nicht aus.<br />

Wie steht es mit der Liebe?<br />

Hat diese noch eine Chance?<br />

Liebe ist alterslos und schlägt auch ab<br />

<strong>50</strong> noch ein wie der Blitz. Meist, wenn<br />

niemand damit rechnet. Man schätzt<br />

es mehr. Denn vielleicht ist es die letzte<br />

gemeinsame große Liebe. Menschen<br />

ab <strong>50</strong> gehen daher auch mit einer neuen<br />

Liebe sorgsamer um. Sie haben aus<br />

den Fehlern früherer Beziehungen gelernt.<br />

Liebe und Lebensfreude sind viel<br />

klarer miteinander verbunden. Manche<br />

werden auch noch mal Eltern oder Vater.<br />

Wobei aber die biologische Frau mit<br />

<strong>50</strong> ganz anders tickt. Viele sind da bereits<br />

in ihrer Menopause. Sie genießen,<br />

sich um eine Schwangerschaft keine<br />

Gedanken mehr machen zu müssen.<br />

Sex & Rock ’n‘ Roll heißt es in<br />

dem Untertitel. Sollen alle ab <strong>50</strong><br />

stürmisch die Hüfte schwingen?<br />

Warum nicht? Tanzen bringt den Körper<br />

in Schwung, macht gute Laune, hält<br />

jung, und wer Single ist, lernt vielleicht<br />

dabei eine neue Partnerin oder einen<br />

neuen Partner kennen. Warum nicht<br />

Rock ’n‘ Roll, Salsa, Samba oder Tango<br />

lernen? Einfach ausprobieren und Spaß<br />

haben. Das ist wichtig. Genauso ist es<br />

mit dem Thema Sex. Eine ausgeglichene<br />

Libido macht glücklich. Sexualität<br />

ist ein Jungbrunnen und hält gesund.<br />

Natürlich schreibe ich in meinem Buch<br />

auch zum Thema Sex etwas. Auch hier<br />

rate ich, genießen und sich selbst nicht<br />

beschränken. In jeder Hinsicht möchte<br />

ich die Menschen ermuntern, in Champagnerlaune<br />

zu kommen. Das heißt<br />

nicht, ständig zu trinken. Aber das Leben<br />

täglich als Feier zu betrachten und<br />

auszuleben. Wenn nicht mit <strong>50</strong>, wann<br />

dann? Nicht an die anderen denken,<br />

sich nicht aufregen. Gelassen, fröhlich<br />

und glücklich die Tage füllen. Zufriedenheit<br />

erlangen.<br />

Ich habe in diesem Buch meine Liste<br />

gemacht für die Lebensfreude ab <strong>50</strong><br />

und 20 Punkte aufgeführt. Das ist eine<br />

gute Übung, Klarheit für sich selbst zu<br />

bekommen. Sozusagen die Spreu vom<br />

Weizen zu trennen und wichtig von unwichtig.<br />

Verdrängte Wünsche kommen<br />

da drauf und alles, was wichtig ist. Wir<br />

suchen doch alle nach dem Sinn des<br />

Lebens. So können wir unsere Spuren<br />

im Sand des Lebens hinterlassen. Das<br />

ist ungeheuer spannend. Zusätzlich<br />

setzt es Lebensenergien frei. Punkt für<br />

Punkt aufschreiben und in die Tat umsetzen.<br />

Die Menschen werden staunen,<br />

zu was sie plötzlich alles fähig sind. Ich<br />

finde das toll und kann nur zum Nachmachen<br />

raten. Auch das steht in meinem<br />

Buch.<br />

20 Punkte für die Lebensfreude<br />

ab <strong>50</strong>? Wie lauten die denn?<br />

1. Salsa tanzen lernen.<br />

2. Beim Tango die weibliche<br />

Unterwerfung üben.<br />

3. Im Fesselballon über<br />

die Alpen fliegen.<br />

4. Eine Ballonfahrt über das<br />

nächtliche Paris genießen.<br />

5. Nur noch auf meinen Bauch<br />

und somit meine Intuition hören.<br />

6. Mich in keiner Beziehungskiste<br />

verfangen, sondern nur in einer<br />

Partnerschaft auf Augenhöhe.<br />

7. Spiritualität täglich leben.<br />

8. Auszeiten an jedem Tag<br />

in mein Leben holen.<br />

9. Wie die Buddhisten das genießen,<br />

was ich im jeweiligen Augenblick tue.<br />

10. Nie mehr wie ein Hamster<br />

sich selbst und allem Möglichen<br />

hinterherrennen.<br />

11. Regelmäßig Wohnung,<br />

Beziehungen und Gedanken zu<br />

entrümpeln und die Energie im<br />

Lebensfluss halten. Feng Shui ist<br />

dabei ein gutes Vorbild.<br />

12. Eine Kreuzfahrt durch<br />

Mittelmeer, Transatlantik und<br />

die Karibik machen.<br />

13. Noch viele Länder bereisen, in<br />

denen ich noch nicht gewesen bin.<br />

14. Täglich etwas Gutes tun.<br />

15. Meinem Leben<br />

einen Sinn verleihen.<br />

16. Spuren im Sand meines<br />

Lebens hinterlassen.<br />

17. Anderen helfen und sie unterstützen,<br />

Lebensfreude zu entwickeln.<br />

18. Niemals mein Lachen zu verlieren.<br />

19. Nicht über andere zu richten.<br />

20. Mit Worten achtsam umzugehen.<br />

Ist es nicht ein Widerspruch? Auf<br />

der einen Seite haben wir einen<br />

Jugendlichkeitswahn, andererseits<br />

werden Menschen immer älter.<br />

Schaut man in die Medien, besonders<br />

ins TV, kann man sich schon ein wenig<br />

erschrecken. Jung, blond, sexy scheint<br />

da der absolute Hype zu sein. Superblondies<br />

werden kurzfristig zu Stars<br />

hochgepuscht. Ich bin hingegen überzeugt,<br />

dass auch die Fernsehmacher


ald verstehen, dass der Jugendlichkeitswahn<br />

nicht zu wirklichen Quoten<br />

führt. Die Menschen möchten nicht<br />

nur blond, sondern auch Hirn sehen.<br />

Das heißt, Geist und Inhalt sollten her.<br />

Aus diesem Grund möchte ich mein<br />

eigenes TV-Format mit einer Botschaft,<br />

mit Witz, Charme, Nutzwert, Mut zu<br />

Außergewöhnlichem und natürlich<br />

auch zum Hut.<br />

Sie tragen immer einen Hut, fühlen<br />

sich ohne Hut nackt? Wie kamen<br />

Sie zu dieser Leidenschaft?<br />

Die begann im Jahre 2003. Da verliebte<br />

ich mich in einen außergewöhnlichen<br />

Hut – Federexplosion – bei meiner<br />

Leibmodistin Anke Rettich von<br />

Cappelleria. Mit ihm fing alles an. Hüte<br />

verkörpern für mich Weiblichkeit und<br />

Stil. Sicher bedarf es für solche extravaganten<br />

Kreationen Selbstbewusstsein.<br />

Aber ich finde Hüte unglaublich weiblich,<br />

sinnlich und sexy. Niemals gehe<br />

ich ohne Hut aus dem Haus oder vor<br />

eine TV-Kamera. Ich käme mir nackt vor.<br />

Außerdem sehe ich mit Hut ausgesprochen<br />

gut aus. Inzwischen habe ich eine<br />

große Kollektion, wenngleich mir mein<br />

Hutkoffer mit sechs Lieblingshüten<br />

WeR iSt Sie?<br />

Susan Heat,<br />

Love- & Life-<br />

Bera terin, ist<br />

am 18.2.1955 in<br />

Bochum geboren.<br />

Ihr Leben ist und<br />

bleibt turbulent<br />

und immer in<br />

Bewegung.<br />

Als Schülerin verdien te sie sich nach<br />

dem Unterricht Geld, um zu reisen.<br />

Reisen war und bleibt ihre Passion -<br />

fremde Länder, andere Kulturen, die<br />

Menschen, ihre Bräuche, ihre Art zu<br />

leben, zu denken und zu handeln.<br />

Neben ihrem Job macht sie Abitur<br />

am Abendgymnasium. Ihre Schreibleidenschaft<br />

entdeckte sie schon als<br />

Kind - sie beschrieb Postkarten aus<br />

dem Urlaub, bis nichts Weißes mehr<br />

auf der Rückseite zu sehen war.<br />

Mit <strong>50</strong> FänGt <strong>DAS</strong> leBen eRSt RicHtiG An | 25<br />

leider vor Kurzem verloren ging. Ich<br />

hoffe noch auf einen ehrlichen Finder.<br />

Gleichzeitig rufe ich Modistinnen hiermit<br />

auf, mir neue Hüte zu kreieren. Sie<br />

sollen dadurch bekannter werden und<br />

Frauen animieren, auch ungewöhnliche<br />

Kopfbedeckungen zu tragen.<br />

Welchen persönlichen Rat haben Sie<br />

für unsere Leserinnen und Leser?<br />

Mehr die Leichtigkeit des Seins zu<br />

leben. Sich weniger zu sorgen, dafür<br />

mehr zu lachen. Seele und Körper<br />

wichtig zu nehmen. Sich selbst zu lieben<br />

und sich nicht fremdbestimmen zu<br />

lassen. Das Leben täglich als Geschenk<br />

Es folgt das Studium der Philosophie<br />

und Germanistik. Die Liebe zur Philosophie<br />

entfacht ihr Bruder in ihr, heute<br />

ist er Doktor der Mathematik.<br />

Frauenbewegt gründete Susan Heat<br />

mit anderen Frauen vor vielen Jahren<br />

einen Buchladen: „For women only“.<br />

Damals war das wichtig.<br />

Für Italien hat sie schon immer geschwärmt,<br />

deshalb lässt sie sich dort für<br />

ein Jahr nieder. Eine Zeitlang hilft sie in<br />

Umbrien beim Um- und Ausbau eines<br />

Frauenferienhauses, frönt ihrer Kochleidenschaft<br />

und bekocht täglich dreißig<br />

Frauen. Sie ist eben eine Frau der Taten,<br />

des Genusses und der Lebensfreude.<br />

Das zeigte sie dann auch als Medizinjournalistin.<br />

Früh wies sie darauf hin,<br />

dass Gesundheit und medizinische Versorgung<br />

noch sehr teuer werden wird<br />

zu betrachten. Die <strong>50</strong> als eine Zahl anzusehen,<br />

mit der sich das Lebensrad<br />

noch mal richtig dreht. Wo Träume<br />

gelebt werden, und die Lebensfreude<br />

Purzelbäume schlägt. Das Leben<br />

ist und bleibt spannend. Machen Sie<br />

auch ab <strong>50</strong> das Beste draus! Wie es Peter<br />

Rosegger sagt: „Das Dasein ist köstlich.<br />

Man muss nur den Mut haben, ein<br />

eigenes Leben zu führen.“ Dazu möchte<br />

ich auch Ihre Leserschaft<br />

ermuntern. Viel<br />

Erfolg dabei!<br />

Günal Günal<br />

in Deutschland. Auch die Grenzen<br />

und ergänzenden Möglichkeiten von<br />

Schul- und Alternativmedizin erkannte<br />

sie früh. Die Menschen, die von ihr<br />

beraten werden, haben die unterschiedlichsten<br />

Probleme. Hier zu helfen<br />

und zu unterstützen liegt Susan<br />

Heat sehr am Herzen.<br />

Informationen zu Susan Heat:<br />

www.susan-heat.de<br />

Bücher von Susan heat:<br />

Mit <strong>50</strong> fängt das Leben erst richtig an (E-book)<br />

Warum gibt es eigentlich Männer (E-book)<br />

Lust auf Liebe (E-book)<br />

Multikulti zwischen Himmel und Eis (E-book)<br />

Die Liebesdiät (Print & E-book)<br />

Das Glückskeks-orakel (Print & E-book)<br />

Informationen zu den Büchern unter:<br />

www.gaby-verlag.de, www.new-ebooks.de<br />

www.facebook.com/110thebookavenue


26 | BITTE läcHeln<br />

Verflogene<br />

Situation<br />

Ein Mann fliegt<br />

einen Heißluftballon<br />

und bemerkt,<br />

dass er die Orientierung verloren<br />

hat. Er reduziert seine<br />

Höhe und macht schließlich einen<br />

Mann am Boden aus. Er lässt den<br />

Ballon noch weiter sinken und ruft:<br />

„Entschuldigung, können Sie mir helfen?<br />

Ich versprach meinem Freund,<br />

ihn vor einer halben Stunde zu treffen,<br />

aber ich weiß nicht, wo ich mich<br />

befinde.“<br />

Der Mann am Boden<br />

sagt: „Ja, Sie<br />

befinden sich in<br />

einem Heißluftballon.<br />

Ihre Position<br />

ist zwischen<br />

40 und 42 Grad<br />

nördlicher Breite,<br />

und zwischen 58 und<br />

60 Grad westlicher Länge.“<br />

„Sie müssen Ingenieur sein“,<br />

sagt der Ballonfahrer.<br />

JE höhEr Du wIrST AuFwärTS GEhn...<br />

„Je höher du wirst aufwärts gehn,<br />

Dein Blick wird immer allgemeiner;<br />

Stets einen größern Teil wirst du vom Ganzen sehn,<br />

Doch alles Einzle immer kleiner.“<br />

Friedrich Rückert<br />

„Bin ich“, antwortet<br />

der Mann.<br />

„Wie kommen Sie<br />

darauf?“<br />

„Sehen Sie“, sagt der Ballonfahrer,<br />

„alles, was Sie<br />

mir gesagt haben, ist<br />

technisch korrekt, aber ich habe<br />

keine Ahnung, was ich mit Ihren<br />

Informationen anfangen soll - ich<br />

weiß immer noch nicht, wo ich bin.“<br />

Der Ingenieur sagt hierauf: „Sie müssen<br />

ein Manager sein.“<br />

„Bin ich“, antwortet der Ballonfahrer.<br />

„Wie kommen Sie darauf?“<br />

„Sehen Sie“, sagt der Ingenieur, „Sie<br />

wissen nicht, wo Sie sind oder wohin<br />

Sie gehen. Sie haben ein Versprechen<br />

gegeben, von dem Sie<br />

keine Ahnung haben, wie Sie es<br />

einhalten können, und Sie erwarten,<br />

dass ich Ihnen dieses<br />

Problem löse. Tatsache ist: Sie<br />

befinden sich in exakt derselben<br />

Position, in der Sie waren, bevor wir<br />

uns getroffen haben, aber irgendwie<br />

ist jetzt alles meine Schuld.“<br />

Das Ende der<br />

Fahnenstange<br />

Die Konzernleitung beschließt,<br />

einige ihrer<br />

Spitzenleute auf<br />

ein teures Seminar<br />

zu schicken. Dort<br />

sollen sie lernen, in einer<br />

ungewohnten Situation<br />

Lösungen zu erarbeiteten.<br />

Am zweiten Tag wird einer<br />

Gruppe von Managern die Aufgabe gestellt,<br />

die Höhe einer Fahnenstange zu<br />

messen. Sie beschaffen sich eine Leiter<br />

und ein Bandmaß. Die Leiter ist zu kurz.<br />

Also holen sie einen Tisch, auf dem sie die<br />

Leiter stellen. Es reicht immer noch nicht.<br />

Sie stellen einen Stuhl auf den Tisch, aber<br />

immer wieder fällt der Aufbau um. Alle<br />

reden durcheinander, jeder hat andere<br />

Vorschläge zur Lösung des Problems.<br />

Eine Frau kommt vorbei und sieht sich<br />

das Treiben an. Sie zieht wortlos die Fahnenstange<br />

aus dem Boden und legt sie<br />

auf die Erde, nimmt das Bandmaß, misst<br />

die Stange von einem Ende zum anderen,<br />

schreibt das Ergebnis auf einen Zettel<br />

und drückt ihn zusammen mit dem<br />

Bandmaß einem der Männer in die Hand.<br />

Kaum ist sie um die Ecke, sagt einer<br />

der Top-Manager: „Das war wieder typisch<br />

Frau! Wir hatten die Aufgabe, die<br />

Höhe der Fahnenstange zu messen und<br />

was macht diese Dame? Sie misst die Länge!<br />

Deshalb lassen wir weibliche<br />

Personen nicht in den<br />

Vorstand!“<br />

eingesandt von:<br />

Mathias J. Fleu


VErKEhrSSchIlDEr<br />

Hier können Sie einige Verkehrsschilder sehen.<br />

Kennen Sie alle? Worauf weisen diese<br />

Schilder hin? Ordnen Sie die nebenstehenden<br />

Antworten den Schildern zu. Wenn Sie<br />

alles richtig gelöst haben, ergibt sich eine<br />

Rechtsverordnung, die Regeln für sämtliche<br />

Teilnehmer am Straßenverkehr festlegt.<br />

S<br />

R<br />

1. S Tatsächliche Länge<br />

2. Radweg<br />

3. Vorgeschriebene Fahrtrichtung -<br />

rechts vorbei!<br />

4. Verkehrshelfer<br />

5. Tatsächliche Achslast<br />

6. Umlenkungspfeil<br />

7. Unbeschrankter Bahnübergang<br />

8. Sie biegen links ab<br />

9. Verkehrsberuhigter Bereich<br />

10. Vorfahrt gewähren<br />

11. Splitt, Schotter<br />

BilDeRRÄTSEL | 27<br />

12. Ende sämtlicher Streckenverbote<br />

13. Einseitig (rechts) verengte Fahrbahn<br />

14. Verbot für Krafträder, auch mit<br />

Beiwagen, Kleinkrafträder und Mofas<br />

15. Zweistreifige Bake (links)<br />

16. Andreaskreuz<br />

17. Parken und Reisen<br />

18. Kraftfahrtstraße<br />

19. Ufer<br />

20. Nothalte- und Pannenbucht<br />

21. Absolutes Halteverbot<br />

22. Ende einer Tempo-30-Zone<br />

N E R V S H D R<br />

K<br />

N T<br />

R N<br />

G<br />

A<br />

„Karneval im Wandel - ende des Brauchtums?“<br />

- Warum Menschen Karneval brauchen -<br />

Vortrag mit Podiumsdiskussion<br />

Mittwoch, 12. Januar 2011, 20:00 Uhr,<br />

Citykirche, Großkölnstraße, Aachen<br />

Brauchen Menschen Karneval?<br />

Was bewirkt Karneval und kann man Karneval zu jeder Jahreszeit<br />

feiern? Mit diesen Fragen befasst sich der Vortrag. Anschließend<br />

wird im Rahmen einer Podiumsdiskussion versucht,<br />

Antworten auf diese Fragen zu finden.<br />

Referent: Wolfgang Oelsner Moderation: Helmut Koch<br />

Am Ende der Veranstaltung ist Gelegenheit<br />

zum zwanglosen Beisammensein.<br />

Die Veranstalter, Helmut Koch und<br />

Ricardo de Bernardi, laden zu diesem<br />

Thema alle Karnevalisten herzlich ein!<br />

E<br />

Eintritt frei!<br />

ß<br />

U<br />

Aix-Phila GmbH<br />

Lothringerstraße 13 · 52062 Aachen<br />

Telefon: 02 41 - 3 39 95 · Fax: 02 41 - 3 39 97<br />

Email: info@aixphila.de · Internet: www.aixphila.de<br />

O<br />

E


28 | LESEZeicHen<br />

MEIn nAchruF<br />

Gerne würde ich Ihnen jetzt<br />

so einen richtigen Krimi auftischen<br />

mit allem Drum und<br />

Dran, dass Ihnen vor lauter<br />

Spannung Hören, Sehen und<br />

der Appetit vergeht. Aber<br />

ich bin die Leiche. Von daher<br />

habe ich einen enormen<br />

Wissensvorsprung und da<br />

komme ich mir dämlich vor,<br />

wenn ich so tu, als sei ich<br />

noch am Leben, nur damit<br />

Sie bis zum Schluss unter<br />

Strom stehen. Mein Vorschlag:<br />

Wir rollen das Ganze<br />

von hinten auf, was der<br />

Wissenschaftler als analytisches<br />

Drama bezeichnet.<br />

Allerdings tische ich<br />

Ihnen kein klassisches<br />

Drama mit fünf Akten im<br />

Blankvers auf. Bis ich die Story<br />

auf ein solches Maß rund gemacht<br />

hätte, ist mein Fall verjährt.<br />

Zu meinem Fall: Als Nachkriegskind sollte<br />

ich es besser haben. Besser als meine Eltern,<br />

Onkel und Tanten und alle Generationen<br />

davor. Also durchlief ich das Gymnasium,<br />

den puren Horror in personae übrig<br />

gebliebener Frolleins oder Witwen, deren<br />

Männer der Zweite Weltkrieg auf dem<br />

Gewissen hatte. Auch wurden Altnazis<br />

zurück an den Katheder beordert. Männer,<br />

die nichts mit Feuerzangenbowlenromantik<br />

gemein hatten. Der Unterricht<br />

schloss sich nahtlos an preußische Traditionen<br />

an - da wusste man wenigstens, wie<br />

und warum. Dann machte man sich daran,<br />

Vaters und Mutters Erwartungshaltung<br />

umzusetzen: Man hatte es besser. Irgendwann<br />

war man über fünfzig und hatte es<br />

immer noch besser. Hatte alle Statussymbole<br />

um sich versammelt, tauschte die alten<br />

gegen neue, flog immer weiter und<br />

öfter nicht nur in Urlaub, sondern auch<br />

geschäftlich weg, aß schnell, quadratisch,<br />

praktisch oder völlte sich in Gourmettempeln.<br />

So weit, so gut. Bei mir kippte die<br />

Sache nicht nach und nach, sondern<br />

ich war gleich bei meinem ersten Herzinfarkt<br />

hinüber. Blöd gelaufen, denn in<br />

Asien bei meinem Geschäftspartner war<br />

der Notfallwagen nicht schnell genug<br />

zur Stelle, ich konnte<br />

auch kein Chinesisch<br />

und der Dolmetscher<br />

saß gerade zwei Etagen<br />

höher auf dem<br />

Klo. Meine Entscheidung,<br />

nicht bei der<br />

SpätachtundsechzigerHabenichtsfraktion<br />

zu überwintern,<br />

sondern dem Lockruf<br />

der Industrie zu folgen,<br />

hatte sich irgendwie<br />

nicht gerechnet. Meine<br />

Leiche wurde überführt.<br />

Die Beerdigung war große<br />

Klasse. Meine derzeitigeLebensabschnittsgefährtin<br />

(LAG) hatte<br />

übers Internet alle Adressen<br />

meiner Abiturientia<br />

ausklamüsert. Weil ich der<br />

erste war, kam ein ziemliches<br />

Clübchen an ehemaligen<br />

Mitstreitern zusammen. Dazu<br />

die Kommilitonen aus dem Wirtschaftsstudium,<br />

meine Geschäftspartner, Sabine,<br />

meine erste Frau, Elke, meine zweite Frau,<br />

die beiden Söhne aus erster Ehe, einer<br />

davon - ihn sah ich zuletzt vor zwei Jahren<br />

am ersten Weihnachtstag - mit zweiter<br />

Frau und beiden Kleinkindern, meine<br />

Tochter aus zweiter Ehe, mit der ich mich<br />

wegen Nicole entzweit habe. Meine LAG<br />

Nicole, die mit ihren 31 Jahren einen echten<br />

Glanzpunkt unter mein Leben setzte,<br />

erschien mit einem ihrer Bekannten. Meine<br />

beiden Schwestern rückten mit ihren<br />

jeweiligen Zweitmännern an, einschließlich<br />

deren und ihren eigenen Kindern in<br />

Patchwork aus erster Ehe und Zweitbeziehung.<br />

Sogar meine Eltern kamen - sozusagen<br />

in erster Besetzung. Ganz und gar<br />

ursprünglich und außerhalb jeder Selbstverwirklichung.<br />

Aber o.k., bis auf ein paar<br />

Zipperlein waren sie noch gut drauf. Die<br />

Mitglieder meines Golfklubs kreuzten geschlossen<br />

auf, ganz ohne Handicap, dafür<br />

mit ihren jeweiligen und momentanen<br />

Partnerinnen und natürlich wie alle<br />

in schwarz. Auf einen Pfarrer hatte man<br />

verzichtet - sehr zum Schrecken meiner<br />

alten Eltern, 78 und 83, für die eine ordentliche<br />

Predigt mit Lob- und Grabrede,<br />

psalterumrahmt, selbstverständlich<br />

gewesen wäre. Aber offenbar hatte sich<br />

Nicole durchgesetzt, hatte einen professionellen<br />

Grabredner engagiert, der die Sache<br />

ohne den Leib Christi abspulte, und<br />

sie hatte eine wirklich gute Kapelle angeheuert,<br />

die „I am sailing“ spielte - ganz<br />

in Erinnerung unseres gemeinsamen<br />

Segeltörns in der Karibik im vorletzten<br />

Spätsommer. Mein Sarg, ein Mittelklassemodell,<br />

immerhin Eiche, wurde hinabgelassen,<br />

wahlweise mit Dreck oder weißen<br />

Rosen beworfen, und dann ging man<br />

zum gemütlichen Teil über, der in einem<br />

sehr großen Bistro in der Stadt arrangiert<br />

war. Als vom Körper befreite Seele im Zwischenstadium<br />

war ich auch da und bekam<br />

mit, was man so sprach. Von mir war<br />

dabei am allerwenigsten die Rede. Und<br />

wenn, dann handelte es sich um etwa folgende<br />

Stereotypen:<br />

• Schade, dass es ihn so früh<br />

getroffen hat. (Mein Kompagnon)<br />

• Aber mal ganz ehrlich:<br />

Er hat sich übernommen. (Die Frau<br />

meines Kompagnons)<br />

• Als ob ich es geahnt hätte:<br />

Herzinfarkt. (Ein Geschäftspartner)<br />

• Der hat ja auch nichts ausgelassen.<br />

(Meine erste Frau)<br />

• Im Grunde war er ein Schwein.<br />

(Meine zweite Frau zu meiner<br />

ersten Frau)<br />

• Dabei habe ich ihm schon vor Jahren<br />

gesagt: Junge, du musst den Ball<br />

flach halten. (Mein Vater)<br />

• Also mal ganz ehrlich: Das ist er selber<br />

schuld. (Mein ältester Sohn)<br />

• Der arme Junge. (Meine Mutter)<br />

• Er war ein Arschloch.<br />

(Meine zweite Frau)<br />

• Ein umtriebiger Typ war das.<br />

(Ein weiterer Geschäftspartner)<br />

Im Wesentlichen war es das an Nachbesprechung<br />

meiner Wenigkeit, was ich<br />

nicht für möglich gehalten hätte. Vielmehr<br />

wäre ich, wenn ich darüber nachgedacht<br />

hätte, was ich nicht habe, davon<br />

ausgegangen, dass man um mich<br />

weinte, dass man mich vermisste, dass<br />

man mich bewunderte, was ich alles geschafft<br />

hatte. Vor allem Letzteres. Ich hatte<br />

mich schließlich aufgerieben, aufgeopfert,<br />

meinen vollen Einsatz gegeben,<br />

auf Schlaf verzichtet, gesellig getrunken<br />

- auch dann, wenn ich längst nicht mehr


konnte. Und einiges riskiert hatte ich auch.<br />

Wie eine Spielsucht war der Aktienmarkt<br />

über mich gekommen, und Sie ahnen es<br />

wahrscheinlich schon: Irgend so einem<br />

Windhund bin ich aufgesessen und alles<br />

war futsch. Die durchgemachten Nächte<br />

hatte ich noch nicht einmal auf der Rechnung.<br />

Plötzlich hatte ich Schulden. Also<br />

drosselte ich meinen Rest Freizeit und<br />

malochte wie eine Trümmerfrau im kalten<br />

Winter 45. Zwischendurch immer mal<br />

wieder zum Arzt. Die Magensäure machte<br />

mir zu schaffen. Außerdem wurde<br />

ich fett. Von den vielen Geschäftsessen,<br />

dem Alkohol und schnell und praktisch.<br />

Also ging ich ins Fitnessstudio. Vernünftig,<br />

werden Sie sagen. Mein Leben nahm<br />

weiter Fahrt auf. Sah ich meine Kinder?<br />

Gab es zu Hause gemeinsame Mahlzeiten?<br />

Gemütliche Fernsehabende? Es gab<br />

bald eine neue Frau, obwohl die alte nicht<br />

schlecht war. Eigentlich sind sich Elke und<br />

Sabine sehr ähnlich. Hätte ich mich nicht<br />

aus irgendeinem unerfindlichen Grund<br />

in Elke, die Frau eines Geschäftspartners,<br />

verliebt, hätte ich genauso gut bei Sabine<br />

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Menükurier ins Haus<br />

gebracht<br />

02 41 - 9 16 16 88<br />

bleiben können. Nun wurde es also Elke<br />

und meine erste Frau nebst meinen mir<br />

relativ unbekannten Söhnen besorgte<br />

sich einen gerissenen Anwalt, der wusste,<br />

wo der Haken hängt. Als die Sache<br />

mit Elke - natürlich wollte ich diesmal alles<br />

anders machen - durch war, ging monatlich<br />

ein weiterer Batzen Geld weg. Die<br />

gemeinsame Tochter habe ich für einige<br />

Zeit noch einmal im Monat getroffen.<br />

Dann expandierte die Firma und ich saß<br />

mehr im Flieger als sonst wo. Ganz bodenständig<br />

kaperte ich bald die leitende<br />

Stewardess der Trans Air der von mir häufig<br />

gebuchten Passage Frankfurt-Peking<br />

und dressierte sie zu meinem „personal<br />

coach“. Die Konten führte sie ordentlich,<br />

brachte auch genug nach Liechtenstein.<br />

Auf sie war Verlass. Das Ganze dauerte<br />

knapp zwei Jahre, bis Nicole, wie berichtet,<br />

meine Beisetzung in die Hand nahm.<br />

Bevor ich mit dem ersten Gast meiner<br />

eigenen Trauerfeier das Etablissement<br />

verlassen wollte, gesellte ich mich noch<br />

zu Elke und Sabine. Als Seele habe ich<br />

schließlich den Luxus der freien Wahl.<br />

LESEZeicHen | 29<br />

Meine erste und meine zweite Frau saßen<br />

friedlich beieinander, was ein völlig ungewohntes<br />

Bild ergab, und schienen sich<br />

irgendwie über mein Ableben zu freuen.<br />

Elke war dabei die Gehässigere von beiden<br />

(s.o.). Sie schmiedeten Pläne, wie sie<br />

an ihren Teil meiner Hinterlassenschaften<br />

kämen und dass man das Frischfleisch namens<br />

Nicole schon irgendwie aushebeln<br />

würde. Das reichte mir als Information aus<br />

und ich schwebte zu Nicole. Die steckte<br />

gerade ihrem Bekannten, dass sie, noch<br />

bevor meine Leiche überführt war, meine<br />

Konten abgeräumt habe. Diese Liechtensteiner<br />

wären erste Adresse.<br />

Ich verließ das Bistro mit Erich, einem Typen<br />

aus der Ökoszene mit rosigen Wangen<br />

und einer vor Gesundheit strotzenden<br />

Frau am Arm, der schon in unserer<br />

Klasse seltsam rübergekommen war. Er<br />

lächelte wie blöde in die<br />

Sonne und bestieg einen<br />

uralten Kombi. Dieser Tropf.<br />

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30 | <strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN<br />

<strong>SO</strong> VERGEHT DIE ZEIT<br />

Tag, Monat, Jahr - diese Zeiteinteilungen sind nicht<br />

willkürlich gewählt, sondern beruhen auf astronomischen<br />

Ereignissen. Der Tag beginnt mit dem<br />

Sonnenaufgang und endet mit dem Sonnenaufgang<br />

des nächsten Tages. Das ist genau die Zeit,<br />

in der sich die Erde einmal um sich selbst dreht.<br />

Der Mond umkreist die Erde, er braucht dafür<br />

einen Monat, genau 29,53 Tage. Und ein Jahr beschreibt<br />

den Zeitabschnitt, in dem die Erde einmal die<br />

Sonne umkreist, das sind 12,37 Monate, also 365,24 Tage.<br />

Kalender dienen dazu, diese Zyklen zu<br />

systematisieren. Sie bieten einen Rahmen,<br />

der es uns ermöglicht, einerseits<br />

vergangene Ereignisse aufzuzeichnen<br />

und andererseits kommende Ereignisse<br />

zu planen. Da jedoch weder Monat<br />

noch Jahr einen glatte Anzahl an Tagen<br />

haben, geht die Rechnung nie genau<br />

auf. Im Lauf der Geschichte wurden viele<br />

unterschiedliche Systeme entwickelt,<br />

um das Jahr in möglichst sinnvolle Abschnitte<br />

zu unterteilen. Dabei waren<br />

Sonne und Mond immer die zwei maßgeblichen<br />

Orientierungspunkte.<br />

LUNARKALENDER<br />

Am Beginn der menschlichen Zeitrechnung<br />

standen die Beobachtungen<br />

des Mondumlaufes, denn die Zyklen<br />

des Mondes lassen sich wesentlich<br />

leichter berechnen als die der Sonne.<br />

Der Mondmonat beginnt mit dem<br />

Neumond, die Tage werden innerhalb<br />

des Monats gezählt. Ein Beispiel<br />

für einen solchen Kalender ist der Islamische<br />

Kalender, der aufgrund seiner<br />

religiösen Bedeutung auch heute<br />

noch gültig ist. Es wurde im Jahr 638<br />

vom Kalifen Umar eingeführt. Nach<br />

Mayakalender<br />

diesem Kalender umfasst das Jahr<br />

zwölf Mondmonate und hat somit<br />

eine Länge von 355 Tagen. Alle drei<br />

Jahre wird ein Schalttag eingefügt, damit<br />

der Kalender mit dem Wechsel der<br />

Mondphasen in Einklang bleibt. Aber<br />

das Mondjahr ist 11 Tage zu kurz und<br />

eine Bindung an das Sonnenjahr gibt<br />

es in diesem Kalender nicht. Das heißt,<br />

festgelegte Daten verschieben sich im<br />

Jahresablauf. So kann zum Beispiel der<br />

im Islam wichtige Fastenmonat Ramadan<br />

in jede Jahreszeit fallen.<br />

<strong>SO</strong>LARKALENDER<br />

Unser heutiger Kalender richtet sich<br />

vollkommen nach der Sonne. Die Monate<br />

stimmen also nicht mehr mit dem<br />

Mondzyklus überein. Das Jahr hat 365<br />

Tage. Da auch hier noch Ungenauigkeiten<br />

herrscht, wird alle vier Jahre ein<br />

Schalttag eingeschoben, der 29. Februar.<br />

Unser Kalender wurde 1582 von Papst<br />

Gregor eingeführt und wird deshalb<br />

der Gregorianische Kalender genannt.<br />

Zwar existieren neben ihm noch andere<br />

Systeme, trotzdem ist er heute<br />

praktisch weltweiter Standard. Er geht<br />

Ewiger Kalender (Julianisch) von 1690 aus<br />

Graubünden/CH, Bild: wikipedia.org<br />

zurück auf den Julianischen Kalender,<br />

den Julius Caesar 46 v. Chr. erlassen<br />

hat. Die beiden Kalender sind nahezu<br />

identisch, sie unterscheiden sich nur<br />

in der Regelung der Schaltjahre: Beim<br />

Gregorianischen Kalender entfallen die<br />

Schaltjahre in Jahrhunderten, die nicht<br />

durch 400 teilbar sind. Dank dieses kleinen<br />

Unterschieds geht der Gregorianische<br />

Kalender nur noch 1 Tag in 3200<br />

Jahren falsch - beim Julianischen Kalender<br />

war es noch 1 Tag in 130 Jahren.<br />

DER CHINESISCHE KALENDER<br />

Der Chinesische Kalender ist eines der<br />

kompliziertesten Systeme im Kalenderwesen.<br />

Er kombiniert einen lunisolaren<br />

Kalender mit einem Solarkalender. Dies<br />

führt zu einer komplexen Berechnung<br />

des Jahresbeginns. Wann in China Neujahr<br />

gefeiert wird, hängt von verschiedenen<br />

Faktoren ab. In der Regel fällt der<br />

Jahresbeginn jedoch in den Zeitraum<br />

zwischen 21. Januar und 21. Februar.<br />

Als Faustregel gilt: Neujahr ist an dem<br />

Neumond, der am nächsten zum Frühlingsanfang<br />

(4. Februar) liegt. Auch die<br />

Jahreszählung läuft in China nicht kontinuierlich,<br />

sondern in Zyklen und Epochen.<br />

Eine Epoche umfasst 3600 Jahre,<br />

unterteilt in 60 Zyklen mit jeweils 60 Jahren.<br />

Seit 1984 befinden wir uns nach Chinesischer<br />

Zeitrechnung im 18. Zyklus der<br />

2. Epoche. Jedem Jahr werden jeweils ein<br />

Element und ein Tier zugeordnet. 2011<br />

wird in China am 3. Februar das neue<br />

Jahr eingeläutet: das Jahr<br />

des Hasen und des Metalls.<br />

Wilhelm Müller<br />

<strong>Senio</strong>renrat in der Stadt Aachen


<strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN | 31<br />

DIE SchAuMGEKrönTE schnurrt? Wo sind die flinken<br />

Füße, die zur Türe eilen, um<br />

Samstagsnachmit tags,<br />

Katerchen rein- und rauszulas-<br />

Peter ba stelt an seiner<br />

sen? Die Katze stellt sich auf die<br />

Eisenbahn. Marianne<br />

Hinterpfoten, stützt die Vorder-<br />

nimmt ein Bad. Ein Ropfoten<br />

auf den Rand der Wansenbad<br />

mit viel Schaum.<br />

ne, schaut sich alles genau an,<br />

Sie denkt an alles und<br />

miaut kläglich. Da ist das liebe<br />

nichts, lässt die Seele<br />

Gesicht von Frauchen, da hört<br />

baumeln bzw. schwim-<br />

sie ihre vertraute Stimme, aber<br />

men. Die Badezimmer-<br />

sonst ist nur plustriger Schaum<br />

türe ist angelehnt. Da<br />

zu sehen, der nach Rosen und<br />

erscheint eine schwarz-<br />

Sommer duftet und in der Nase<br />

weiße Pfote, die versucht die Türe zu kitzelt. Katerchen ist sichtlich irritiert.<br />

öffnen. Was der Pfote auch gelingt. Er verlässt das Badezimmer. An der Tür<br />

Vier Pfoten und das dazugehörende dreht er sich noch mal um. Schaut zu<br />

Katerchen marschieren in‘s Bad, wol- dem Kopf, der da aus den rosenduftenlen<br />

Frauchen besuchen, bleiben verden Schaumkronen ragt. Katerchen verblüfft<br />

vor der Wanne stehen. Ja, was steht die Welt nicht mehr. Wird er sein<br />

soll das denn? Da ist zwar Frauchens Frauchen jemals wiedersehn? Er wird,<br />

Kopf, aber wo ist das andere? Die Hän- sehr schnell sogar. Frauchen kommt ins<br />

de und Finger, die Katerchen kraulen Wohnzimmer. Sie duftet toll nach Rosen<br />

und streicheln und Leckerbissen in ap- und alles ist wieder da. Die Füße, die zur<br />

petitliche Häppchen schneiden und Türe eilen. Der Schoß zum draufsitzen,<br />

für Katerchen aufs Tellerchen und ins die Hände, die streicheln und Lecker-<br />

Schüsselchen füllen?? Wo ist der Schoß, chen verteilen. Katerchen ist zufrieden.<br />

auf dem Katerchen so gerne sitzt und Seine kleine Welt ist wieder in Ordnung.<br />

EIn GElIEBTES DETAIl<br />

Bild:<br />

Dieter-Schütz/pixelio.de<br />

Ich nannte sie „Miezi“, fand sie sooo süß,<br />

hätte sie am liebsten mit nach Hause<br />

genommen, immer bei mir gehabt. Das<br />

ging aber nicht, „Miezi“ gehörte meiner<br />

Oma. Die hatte gesagt: „Wenn ich einmal<br />

sterbe, darfst Du ‚Miezi‘ haben.“ Und ich,<br />

unschuldige vier Jahre, habe ungeduldig<br />

gefragt: „Wann sterbste dann?“ Oma<br />

hat lieb gelächelt. Kochte für mich Kakao<br />

und goß ihn in „Miezis“ Bauch. Meine<br />

Liebe zu „Miezi“ war in solchen Momenten<br />

grenzenlos. „Miezi“ war eine<br />

Kaffeekanne, aber was für eine! Sie hatte<br />

die Form einer Katze. Schwarz, weiß, mit<br />

‘nem roten Band aus Porzellan. Der Kopf<br />

mit weißen Öhrchen war der Kannendeckel.<br />

Der Schwanz, hoch gezogen, der<br />

Griff. Als ich sie zum ersten Mal sah, war<br />

es um mich geschehen. Ich war hin und<br />

weg. So was Schönes, so was Niedliches!<br />

Spielen durfte ich nicht mit ihr, sie war ja<br />

zerbrechlich. Ansehen durfte ich sie und<br />

mich an ihr erfreuen. Wenn es ganz still<br />

in der Küche war, hörte ich „Miezi“ leise,<br />

leise miauen und schnurren. Oma hörte<br />

nichts. „Meine Ohren sind nicht mehr<br />

so gut wie deine, Kind“, sagte sie und lächelte<br />

fein vor sich hin.<br />

Geerbt habe ich „Miezi“ nie. Der Krieg<br />

brach aus. Bomben zerstörten Häuser<br />

und Wohnungen. Trümmer überall. Unter<br />

diesen Trümmern lag auch „Miezi“, die<br />

Katzenkaffeekanne. Eine ähnliche sah ich<br />

mal auf einem Flohmarkt. Ich nahm sie in<br />

meine Hände, horchte. Aber sie miaute<br />

und schnurrte nicht. Da fiel mir ein, ich<br />

bin ja jetzt schon lange selbst eine Oma.<br />

Und Omas haben nicht<br />

mehr so gute Ohren.<br />

Beide Texte:<br />

Josefine Kühnast<br />

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32 | SCHWEDENRätSel<br />

banges<br />

Gefühl,<br />

Unruhe<br />

Schluss,<br />

Ende<br />

Staat in<br />

Mittel-<br />

amerika<br />

Kfz-Z.<br />

Polen<br />

Hinweis<br />

Mosel-<br />

Zu�uss<br />

Kassen-<br />

zettel<br />

Welt-<br />

raum,<br />

der<br />

Kosmos<br />

Abk.:<br />

Tag<br />

belg.<br />

Heilbad<br />

in d. Ar-<br />

dennen<br />

Lehr-<br />

anstalt<br />

Nicht-<br />

fach-<br />

mann<br />

Titel�gur<br />

e. Aben-<br />

teuer�lms<br />

(... Croft)<br />

anglo-<br />

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Flächen-<br />

maß<br />

Zug-<br />

maschine<br />

(Kurzwort)<br />

Schwes-<br />

ter des<br />

Hänsel<br />

Öl-<br />

p�anze<br />

Zeichen<br />

für<br />

Thallium<br />

derb,<br />

plump<br />

fahl,<br />

bleich<br />

Frucht-<br />

�üs-<br />

sigkeit<br />

Schulter-<br />

umhang<br />

schmelzen<br />

(Schnee,<br />

Eis)<br />

latein-<br />

amerika-<br />

nischer<br />

Tanz<br />

römischer<br />

Kaiser<br />

(54-68)<br />

Kurzwort:<br />

Auszu-<br />

bilden-<br />

de(r)<br />

ital.:<br />

Zug<br />

Süd-<br />

asiat<br />

acht-<br />

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raum-<br />

maß<br />

hinter-<br />

bliebene<br />

Ehefrau<br />

Held bei<br />

Shakes-<br />

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Sommer-<br />

monat<br />

Stück<br />

für zwei<br />

Instru-<br />

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Wind-<br />

richtung<br />

Schi�s-<br />

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(Abk.)<br />

Fußball-<br />

mann-<br />

schaft<br />

schnell,<br />

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Insel-<br />

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der An-<br />

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Ausruf<br />

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Abk.:<br />

außer<br />

Tarif<br />

Abk.:<br />

Nord-<br />

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Klagelaute<br />

von<br />

Tieren<br />

engl.:<br />

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ling<br />

Acker-<br />

grenze<br />

kurz:<br />

Alpha-<br />

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Laub-<br />

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fälscht<br />

Streit,<br />

Hader<br />

lat.,<br />

franz.:<br />

und<br />

an<br />

dieser<br />

Stelle<br />

Abk.:<br />

Deutsches<br />

Rotes<br />

Kreuz<br />

ugs.:<br />

dicker<br />

Bauch<br />

öde,<br />

un-<br />

bebaut<br />

Abk.:<br />

Encapsu-<br />

lated<br />

PostScript<br />

Tier-<br />

lippe<br />

still,<br />

unhör-<br />

bar<br />

persönl.<br />

Fürwort,<br />

3. Person<br />

Singular<br />

Roll-<br />

vorhang<br />

Dunst-<br />

glocke<br />

über<br />

Städten<br />

Abk.:<br />

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rations-<br />

saal<br />

Turn-<br />

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Abk.:<br />

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kraft-<br />

wagen<br />

oberer<br />

Raum-<br />

abschluss<br />

span.<br />

Mehr-<br />

zahl-<br />

artikel<br />

ugs.:<br />

un-<br />

modern<br />

hasten<br />

Aroma,<br />

zarter<br />

Geruch<br />

Flugzeug-<br />

besat-<br />

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(engl.)<br />

franz.<br />

Sängerin<br />

(Patricia)<br />

Hafen-<br />

damm<br />

kurzer,<br />

heftiger<br />

Regen-<br />

schauer<br />

Lotterie-<br />

schein<br />

gemein-<br />

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unfähig<br />

Schöpf-<br />

lö�el<br />

Maß-<br />

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für Gold<br />

Abk.:<br />

allge-<br />

mein<br />

Wasser-<br />

sportart<br />

weiche<br />

Unter-<br />

lage<br />

Verbren-<br />

nungs-<br />

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Tierpark<br />

Fürsten-<br />

anrede<br />

Stoß-<br />

wa�e<br />

im MA.<br />

Wort des<br />

Ein-<br />

wandes<br />

türki-<br />

scher<br />

Ehren-<br />

titel<br />

Zeichen<br />

für<br />

Kosinus<br />

Um-<br />

stands-<br />

wort<br />

emp�nd-<br />

liche<br />

Zier-<br />

p�anze<br />

Zauber-<br />

schutz,<br />

Mas-<br />

kottchen<br />

Platz,<br />

Ort,<br />

Stelle<br />

unser<br />

Planet<br />

Ge-<br />

schwin-<br />

digkeits-<br />

messer<br />

Wald-,<br />

Sumpf-<br />

p�anze<br />

US-<br />

Präsi-<br />

dent<br />

amerik.<br />

Er�nder<br />

† 1931<br />

Handlung,<br />

Aktion<br />

Abk.:<br />

Atmo-<br />

sphäre<br />

Vieh-<br />

unter-<br />

kunft<br />

Christ-<br />

baum-<br />

schmuck<br />

„Irland“<br />

in der<br />

Landes-<br />

sprache<br />

Zeichen<br />

für<br />

Thulium<br />

textiles<br />

Oberteil<br />

Kose-<br />

form<br />

von<br />

Therese


SCHWEDENRätSel | 33<br />

einstu-<br />

dieren,<br />

üben<br />

Uneben-<br />

heiten<br />

besei-<br />

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Stroh-<br />

unter-<br />

lage<br />

chem.<br />

Element,<br />

Metall<br />

britische<br />

Sängerin<br />

(... Wilde)<br />

Gerät<br />

für Auf-<br />

zuchten<br />

franz.<br />

Adels-<br />

prädikat<br />

Bühnen-<br />

auftritt<br />

poe-<br />

tisch:<br />

Adler<br />

Abk.:<br />

Telefon<br />

Trage-<br />

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schriftl.<br />

Botschaft<br />

per Handy<br />

(Abk.)<br />

Estnische<br />

Krone<br />

(Abk.)<br />

austra-<br />

lischer<br />

Lauf-<br />

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Teig<br />

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männl.<br />

Kurz-<br />

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nahe-<br />

legen,<br />

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fehlen<br />

Gefühls-<br />

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Spaß-<br />

macher an<br />

Burgen im<br />

Mittelalter<br />

Bewe-<br />

gungs-<br />

form<br />

männl.<br />

Vor-<br />

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Ge-<br />

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(Kurzw.)<br />

nord-<br />

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Stadt<br />

Verzie-<br />

rung<br />

Eule<br />

einer<br />

best.<br />

Gattung<br />

Frauen-<br />

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Stöber-<br />

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Fakul-<br />

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waltung<br />

Seiten-<br />

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Dreieck<br />

zerlegen im Meer<br />

verlegte<br />

Leitung<br />

Ermüdung<br />

im Laufe<br />

der Zeit<br />

Reise,<br />

Aus�ug<br />

unser<br />

Zentral-<br />

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Wurf-<br />

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i. Freien<br />

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Schwank<br />

m. groben<br />

Späßen<br />

chem.<br />

Element<br />

engl.:<br />

Licht<br />

Stadt<br />

in<br />

Ober-<br />

italien<br />

Teil des<br />

Mundes<br />

besitz-<br />

anzeig.<br />

Fürwort<br />

Auslese<br />

der<br />

Besten<br />

Jägerspr.:<br />

Ohren des<br />

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hin-<br />

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Fürwort<br />

Novität<br />

Trumpf<br />

im<br />

Karten-<br />

spiel (frz.)<br />

Staat<br />

in Süd-<br />

amerika<br />

Verei-<br />

nigung,<br />

Bündnis<br />

Zaren-<br />

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Massen-<br />

angst<br />

Schul-<br />

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Endrunde,<br />

-spiel<br />

Einfall,<br />

Über-<br />

legung<br />

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afrik.<br />

Staat<br />

Früh-<br />

lings-<br />

monat<br />

Küchen-<br />

gerät<br />

Nestor-<br />

papagei<br />

hawai-<br />

ische<br />

Gruß-<br />

formel<br />

Ein-<br />

stand<br />

beim<br />

Tennis<br />

Spiel-<br />

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blutstil-<br />

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Abk.:<br />

meines<br />

Erach-<br />

tens<br />

Amts-<br />

tracht<br />

Schon-<br />

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alt-<br />

griech.<br />

Markt-<br />

platz<br />

Er�nder<br />

der Tele-<br />

gra�e<br />

† 1872<br />

Berüh-<br />

rungs-<br />

verbot<br />

klug,<br />

gescheit<br />

Garten-<br />

frucht<br />

stören-<br />

des<br />

Ge-<br />

räusch<br />

weibl.<br />

Kose-<br />

name<br />

vermögen,<br />

in der<br />

Lage<br />

sein<br />

Abk.:<br />

Nummer getrennt<br />

halten<br />

Rhone-<br />

Zu�uss<br />

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reich<br />

Teil-<br />

strecke<br />

eines Rad-<br />

rennens<br />

scharfe<br />

Kante<br />

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körper<br />

Auf-<br />

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Wächter<br />

betrieb-<br />

sam,<br />

agil<br />

griech.<br />

Vorsilbe:<br />

Leben(s)...<br />

vorder-<br />

asiat.<br />

Staat<br />

Abk.:<br />

Self-Ex-<br />

tracting<br />

Archive


34 | NOSTALGIE<br />

<strong>DAS</strong> wESPIEnhAuS<br />

Durchquert man erstmals die Aachener<br />

Kockerellstraße, wundert<br />

man sich: Was hat es mit den Fassadenresten<br />

auf sich, die eine ansonsten<br />

unscheinbare Ziegelwand<br />

schmücken? Eine darunter angebrachte<br />

Tafel weist daraufhin, dass<br />

sie vom 1737 von Johann Joseph<br />

Couven erbauten Wespienhaus<br />

stammen - mehr erfährt man nicht.<br />

Was war das Wespienhaus und was<br />

ist mit ihm passiert?<br />

Das Wespienhaus galt bis zu seiner Zerstörung<br />

im Zweiten Weltkrieg als das<br />

schönste barocke Privathaus Aachens.<br />

Johann von Wespien (1700-1759), ein<br />

Aachener Tuchfabrikant, der durch seine<br />

Heirat im Jahr 1725 mit der aus Eupen<br />

stammenden Fabrikantentochter<br />

Anna Maria Schmitz sehr vermögend<br />

geworden war, erwarb an der Ecke<br />

Kleinmarschierstraße/Heppiongasse<br />

(heute Elisabethstraße) das frühere<br />

Cloubert-Haus. Er ließ es teilweise abreißen<br />

und erteilte 1734 dem Aachener<br />

Stadtsekretär und Barockbaumeister<br />

Johann Joseph Couven (1701-1763)<br />

den Auftrag, auf den Resten des Hauses<br />

ein repräsentatives Privat-und Fabrikgebäude<br />

zu errichten. Außenbau und Innenraum<br />

sollten - dem ganzheitlichen<br />

Kunstverständnis des Barock folgend -<br />

sich vollkommen „entsprechen“.<br />

Das dreigeschossige Haus mit fünfachsiger<br />

Fassade und einem übergiebelten<br />

Mittelrisalit (ital. risalto, „Vorsprung“)<br />

konnte 1737 fertiggestellt werden. Im ersten<br />

Stock befand sich ein über die ganze<br />

Fassadenbreite reichender Festsaal. Dieses<br />

Geschoss und das Erdgeschoss besaßen<br />

sehr hohe Räume, während der<br />

zweite Stock bedeutend niedriger war,<br />

was sich an den deutlich von den übrigen<br />

Fensterreihen abweichenden, fast quadratischen<br />

Fenstern zeigt - ein für Couven<br />

typischer Baustil. Das Giebelfeld enthielt<br />

das Wappen von Johann von Wespien<br />

und Anna Schmitz. Nicht<br />

mehr vorhanden ist die als<br />

Dachbekrönung dienende<br />

3,<strong>50</strong> Meter hohe vergoldete<br />

Merkurfigur und das geschmiedete<br />

Balkongitter mit<br />

dem Monogramm Wespiens.<br />

Der Innenausbau des Hauses<br />

war sehr aufwändig und<br />

benötigte fast 40 Jahre Zeit.<br />

Von Wespien, bedeutender<br />

Stifter der Stadt, u.a. 1754<br />

die Inneneinrichtung der<br />

Theresienkirche, und seit<br />

1756 Bürgermeister von Aachen, erlebte<br />

die Fertigstellung nicht mehr.<br />

1901 wurde aufgrund wirtschaftlicher<br />

Probleme des damaligen Eigentümers<br />

das Erdgeschoss des Hauses zu<br />

Wir wünschen allen<br />

Lesern ein frohes und<br />

gesundes neues Jahr!<br />

Das Team vom senio magazin<br />

einem Ladenlokal umgebaut und ein<br />

Jahr später die komplette Inneneinrichtung<br />

versteigert. Einen Teil der Rokoko-Ausstattung<br />

konnte das Aachener<br />

Couven-Museum in den <strong>50</strong>er Jahren<br />

erwerben. Das Museum of Fine Arts in<br />

San Francisco besaß bis Ende der 90er<br />

Jahre ein Zimmer mit Holzvertäfelungen<br />

und wandfüllenden Gobelins des<br />

Wespienhauses, über weitere Teile der<br />

Inneneinrichtung verfügt das Germanische<br />

Nationalmuseum in<br />

Nürnberg.<br />

1943 trafen Brandbomben<br />

das Haus und beschädigten<br />

es schwer,<br />

Sprengbomben zerstörten<br />

wenig später das Haus<br />

vollständig. 1951 wurden<br />

die Trümmer der erhalten<br />

gebliebenen Werksteinteile<br />

aus drei der<br />

fünf Mittelachsen abgetragen<br />

und eingelagert.<br />

In den 70er Jahren setzte<br />

man sie unter Leitung des kürzlich verstorbenen<br />

ersten hauptamtlichen Denkmalpflegers<br />

Aachens, Ewald Niessen, an<br />

der Außenwand der Turnhalle des Kaiser-Karls-Gymnasiums<br />

wieder zusammen.<br />

Der Wandbrunnen aus dem Hof<br />

des Wespienhauses, von J. J. Couvens<br />

Sohn Jakob entworfen und 1930 zum<br />

ersten Couven-Museum, dem Haus Fey<br />

am Seilgraben, versetzt, fand 1993 auf<br />

Initiative der „Gesellschaft Burtscheid<br />

für Geschichte und Gegenwart e.V.“ in<br />

Burtscheid einen neuen Standort.<br />

Türbogen des früheren Wespien-<br />

hauses im Couven-Museum<br />

Quellen: Marcel Bauer u.a.: Unterwegs auf<br />

Couvens Spuren, Eupen 2005.<br />

www.wikipedia.de<br />

Robert Steinborn


<strong>DAS</strong> PROJEKT A - BAAL<br />

Keine leichte Kost bietet die Kooperation von Theater Aachen<br />

und THEATERausBruch dem Publikum mit der Aufführung<br />

von „BAAL“ an, dem provokativen Erstlingsdrama<br />

von Bertolt Brecht (1898-1956). Brecht hat dieses Stück als<br />

Zwanzigjähriger vor über 90 Jahren verfasst - von seiner Aktualität<br />

hat es bis heute nichts eingebüßt.<br />

Abgründe tun sich auf. Wo bleibt der gesunde<br />

Menschenverstand, wenn ein Typ,<br />

der so schlecht ist wie Baal, viele Bewunderer<br />

hat? Dieser Narzisst, der Gedichte<br />

schreibt, wird als besonderer Künstler<br />

gefeiert. Dabei nimmt sich der Asoziale<br />

ohne Rücksicht auf Verluste Frauen, sogar<br />

Minderjährige, und ist auch dem eigenen<br />

Geschlecht nicht abgeneigt.<br />

Das Ekel säuft, hurt, schändet, treibt<br />

Menschen in den Selbstmord und tötet.<br />

Seine arme verhärmte Mutter beschwichtigt<br />

der Egoist mit dem Versprechen, ein<br />

besserer Mensch zu werden und sich<br />

Arbeit zu suchen. Nach einem Gefängnisaufenthalt<br />

nimmt er das alte Leben<br />

wieder auf. So viel Kummer kann seine<br />

Mutter nicht verkraften. Sie stirbt daran.<br />

Das 20-köpfige Darstellerteam im Alter<br />

von 12-67 Jahren besteht aus Laienschauspielern.<br />

Wenige von ihnen haben<br />

schon bei Theaterprojekten mitgemacht.<br />

Monatelang wurde geprobt und Spielfreude,<br />

Körpergefühl, Ausdruckskraft,<br />

Sprechtechnik, Bühnenpräsenz sowie der<br />

V.l.n.r.: U. Wawroschek (Pianistin), W. Offermann,<br />

B. Groos, J. Fleuster, M. Offermann, M. Hammers<br />

Foto: Dietmar Siegfried<br />

Zugang zum Stück erarbeitet. Möglich gemacht<br />

hat dies das bewährte Team: Martin<br />

Goltsch (Inszenierung und Ausstattung),<br />

Brigitte Köhr (Spielpädagogik) und<br />

Lukas Popovic (Dramaturgie). (Foto links)<br />

Schon Schillers „Räuber“ und Shakespeares<br />

„Romeo und Julia“ waren in der<br />

Vergangenheit vielbeachtete und hoch<br />

gelobte Projekte der Kooperation von<br />

Theater Aachen und THEATERausBruch.<br />

„<strong>Senio</strong>“ nahm an der Generalprobe<br />

von „Baal“ teil und war beeindruckt. Textsicher<br />

und handlungsbewusst versetzen<br />

die Akteure die Zuschauer in das zweifelhafte<br />

Milieu um Baal. Willi Ezilius verkörpert<br />

hervorragend diese Figur, zeigt<br />

sämtliche Nuancen von Arroganz über<br />

Größenwahn bis hin zur Zerrissenheit.<br />

Er ist umgeben von vielen jungen und<br />

älteren Schauspieltalenten, die teilweise<br />

mehrere Rollen ausfüllen. Das Stück, das<br />

schon im Dezember erfolgreiche Aufführungen<br />

erlebte, wird getragen von:<br />

C. Arndt, B. Aydin, C. Baluch, F. Brokbals,<br />

S. Dantchev, H. Ehlen, W. Ezilius, L. Fois,<br />

L. Hoff, J. Jaworowski, N. Kean, D. Lodder,<br />

T. Müller, L. Overbach, R. Platzmann,<br />

H. Rhode, C. Schwanen, A. Simon,<br />

E. Stolper und F. Werhan. Kostüme, Masken,<br />

Technik, Beleuchtung, Musik und Videoprojizierung<br />

auf Leinwand machen<br />

die Aufführung rund.<br />

„GALGENHUMOR“ GEhT wEITEr<br />

Bereits fünfmal hat das Aachener Kabarett<br />

„Die Fleddermäuse“ mit ihrem neuen<br />

Programm „Galgenhumor“ die Reihen<br />

des Audimax gefüllt. Daher gibt das<br />

Ensemble zwei weitere Zusatzvorstel-<br />

lungen am 19. März und 2. April 2011, jeweils<br />

um 20 Uhr im Audimax der RWTH<br />

an der Wüllnerstraße. Karten gibt es ab<br />

sofort in der Vorverkaufsstelle Villa Kunterbunt,<br />

Markt 1 in Aachen. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter www.fleddermäuse.de.<br />

BüHne FREI! | 35<br />

Das Theaterprojekt wird gefördert<br />

vom Ministerpräsidenten des Landes<br />

NRW, der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Arbeit Bildung Kultur NRW e.V., dem Jugendförderungswerk<br />

der Sparkasse Aachen,<br />

der Theaterinitiative Aachen und<br />

dem Kiwanis Club Aachen. Im Januar<br />

2011 wird Baal am 08., 09., 14., 15., 28.,<br />

29., in Eilendorf, Von-Coels-Str. 167 (Ladenlokal<br />

neben Lindenhof) aufgeführt.<br />

Der Eintritt kostet 12 €, ermäßigt 7 €.<br />

Christine Kluck<br />

Fotos:<br />

Heinrich Kluck<br />

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36 | <strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN<br />

HitleR UnD Die AAcHeneR<br />

Wie war Hitler möglich? Dieser Frage geht die Ausstellung „Hitler und die<br />

Deutschen. Volksgemeinschaft und Verbrechen“ im Deutschen Historischen<br />

Museum in Berlin nach. Sie zeigt noch bis zum 6. Februar 2011 die Verschränkung<br />

von Hitlers persönlicher Macht mit den Hoffnungen und Interessen von<br />

großen Teilen der deutschen Gesellschaft. Erst durch die breite Zustimmung<br />

der Bevölkerung zu Hitlers Rolle als „Führer“ festigte sich seine Diktatur.<br />

„Hitler und die Deutschen“ zeigt in drei<br />

chronologisch und thematisch konzipierten<br />

Abschnitten die politisch-gesellschaftlichen<br />

Bedingungen, Formen<br />

und Folgen von Adolf Hitlers Aufstieg<br />

und Herrschaft. Jeder dieser Abschnitte<br />

präsentiert Fotos, Plakate und Objekte,<br />

anhand derer die zentralen Botschaften<br />

veranschaulicht werden.<br />

Weil Hitler Angaben und Dokumente<br />

zu seiner Herkunft und Jugend vernichten<br />

ließ, ist die Quellenlage zu diesem<br />

Thema schlecht. In der Ausstellung<br />

wird daher auch seine frühe Biographie<br />

nur „skizziert“. Hitlers Vater hieß ursprünglich<br />

Alois Schicklgruber und war<br />

in dritter Ehe mit seiner Nichte zweiten<br />

Grades, Klara Pölzl, in Braunau am<br />

Inn/Österreich verheiratet. Aufgrund<br />

des engen Verwandtschaftsverhältnisses<br />

musste für die Eheschließung ein<br />

kirchlicher Dispens eingeholt werden.<br />

Die Eheleute hatten zusammen sechs<br />

Kinder, von denen vier früh starben.<br />

Wie im österreichischen Nationalarchiv<br />

nachzulesen ist, war Alois Schicklgruber<br />

k. k. Zoll-Oberoffizial. Er nahm erst als<br />

39-Jähriger anlässlich einer in Aussicht gestellten<br />

Erbschaft den Namen „Hitler“ an.<br />

Klara Hitler soll einen „Geliebten“ gehabt<br />

haben. Dieser war Obermedizinalrat in<br />

Braunau am Inn und jüdischen Glaubens.<br />

Ob dieser der leibliche Vater von Adolf<br />

Hitler ist, kann nur vermutet werden, weil<br />

es damals noch keine DNA-Analysen gab.<br />

Josef Römer aus Aachen-Walheim<br />

machte den Autor dieser Zeilen darauf<br />

aufmerksam, dass sich in der Ausstellung<br />

auch eine Leihgabe aus Aachen<br />

befinden würde: Ein Grabstein<br />

mit einem Hakenkreuz-Symbol, den<br />

der Steinmetz Bruno Schwartzenberg<br />

aus Aachen-Brand aus alten Beständen<br />

erworben hatte. Paul Schmitz hieß der<br />

1939 Verstorbene, zu dessen Gedenken<br />

dieser Grabstein angefertigt wurde. Im<br />

Saal 3 der Ausstellung ist er zu sehen.<br />

Steinmetz Bruno Schwartzenberg mit<br />

seiner Frau Ute beim Besuch der Ausstellung<br />

Obwohl der Wahlkampf im März<br />

1933 von massiver Propaganda und Einschüchterung<br />

gekennzeichnet war, lagen<br />

die Aachener Nationalsozialisten mit<br />

nur 17 errungenen von insgesamt 54 Sitzen<br />

im Aachener Stadtrat deutlich unter<br />

dem Reichsdurchschnitt. Einziger Tagesordnungspunkt<br />

der ersten öffentlichen<br />

Ratssitzung, an der die gewählten Vertreter<br />

der KPD schon nicht mehr teilnehmen<br />

durften, war auf Antrag der NSDAP<br />

die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an<br />

Hitler. Aufmarschierte SA sorgte für massive<br />

Einschüchterung. Oberbürgermeister<br />

Wilhelm Rombach rief bei der Antragsabstimmung<br />

nur die Ja-Stimmen<br />

Deutsches Historisches Museum<br />

Ausstellungshalle von I. M. Pei<br />

Unter den Linden, Hinter dem Zeughaus, 10117 Berlin<br />

Info-Telefon: 030 - 20304 - 444<br />

Öffnungszeiten: Täglich von 10 bis 18 Uhr<br />

Eintritt: 6 Euro, Jugendliche bis 18 Jahre frei<br />

auf und stellte fest, dass dies die Mehrheit<br />

sei. Den Hitler-Gegnern blieb die Gegenprobe<br />

erspart. Nach dem Gemeindeverfassungsgesetz<br />

zum 1.1.1934 wurde<br />

der Stadtrat seiner Funktion beraubt<br />

und zum „Beratungsorgan“ für Beschlüsse<br />

des Oberbürgermeisters. Die meisten<br />

der verbliebenen Stadtverordneten<br />

hatten schon zuvor Aufnahmeanträge<br />

in die „Partei“ gestellt. Schwarzbraun<br />

war also auch in Aachen nicht nur die<br />

Haselnuss. Nach einem zwischenzeitlich<br />

verfügten Aufnahmestopp wurden diese<br />

sogenannten „Märzgefallenen“ i.d.R.<br />

unter Rückdatierung auf den 1.5.1933<br />

aufgenommen.<br />

Als Chefkommentator der Nürnberger<br />

Rasse-Gesetze vom 15. September<br />

1935 definierte der in Aachen aufgewachsene<br />

Jurist Hans Globke die<br />

Rechtsgrundlage dafür, wer in die Vernichtungsmaschinerie<br />

des „Holocaust“<br />

kommen sollte. Nach dem Ende des<br />

Zweiten Weltkrieges wurde Globke zunächst<br />

Ministerialdirigent im Kanzleramt,<br />

stieg 1953 zum Staatssekretär auf und<br />

war bis zu Adenauers Rücktritt als Kanzler<br />

dessen engster Vertrauter.<br />

Folgen der verbrecherischen nationalsozialistischen<br />

Politik haben viele<br />

Aachener und Bewohner der Aachener<br />

Region in der Zeit der Evakuierung zwischen<br />

1943 und 1945 erlebt. Es gibt noch<br />

Zeitzeugen, die sich erinnern, dass sie in<br />

Niedersachsen und Sachsen als Bombenweiber<br />

und „schwarze Kommunisten“,<br />

weil sie katholisch waren, von den<br />

dort lebenden deutschen<br />

Gutmenschen (Nazis) beschimpft<br />

und diskriminiert<br />

wurden.<br />

Mathias J. Fleu<br />

www.dhm.de


DEr SchMuGGlEr KArl AuS AAchEn<br />

Die nahe Grenze zu Deutschland war ein Paradies für kleine und große<br />

Schmuggler. Mein Onkel Karl war einer von ihnen und fand immer<br />

neue Wege Kaffee und andere Lebensmittel, für den fünf- bis zehnfachen<br />

Preis nach „drüben“ zu schaffen.<br />

In der Nazizeit hatte Karl eine neue<br />

Schmuggelidee gefunden: Geld von<br />

Juden mit dem Fahrrad nach Belgien<br />

schaffen. Das wurde damals mit dem<br />

Tode bestraft.<br />

Wieder einmal strampelte er mit<br />

seinem Rad die Lütticher Straße hoch<br />

durch den Aachener Wald zur Grenzstation<br />

Bildchen.<br />

„Bitte absteigen und mitkommen“,<br />

befahl ein SS-Mann. Karl schob das<br />

Rad hinter ihm her, stellte es gegen die<br />

Wand des Gebäudes.<br />

„Man hat uns gemeldet, dass Sie<br />

Geld über die Grenze nach Belgien<br />

schmuggeln, kommen sie mit in die<br />

Umkleidekabine und alles ausziehen.“<br />

„Wie alles, meinen sie splitternackt<br />

entkleiden?“<br />

„Ja, nur die Unterhose können sie<br />

anlassen.“<br />

Karl knöpfte sich das Hemd auf. Er<br />

trug eine Rückenstütze, die hinten an<br />

der Rückenseite mit Haken befestigt<br />

war. Mittlerweile hatten sich schon<br />

mehrere SS-Männer um Karl geschart.<br />

Offensichtlich dachten sie, das Korsett<br />

sei das Geldversteck.<br />

„Alles untersuchen, jede Naht, verstanden!“,<br />

rief der Sturmführer. So geschah es.<br />

„Nichts, Sturmführer, gar nichts drin“,<br />

rief einer aus der Ecke.<br />

„Verdammt, dieser Kerl hat was versteckt,<br />

das rieche ich regelrecht, und ich<br />

habe mich noch nie getäuscht“, schrie<br />

der jetzt ganz nervös.<br />

„In den Kleidern ist auch nichts,<br />

Sturmführer“, rief einer von hinten.<br />

„In den Schuhen auch nichts“, ein<br />

anderer.<br />

„Aha, das Fahrrad, das ist es. Her damit.<br />

Alles demontieren. Alles, verstanden,<br />

Schläuche aufschneiden, Rahmen<br />

mit Pressluft durchblasen. Nehmt das<br />

verdammte Ding völlig auseinander!“<br />

Das Rad wurde hereingeholt und es<br />

geschah wie befohlen. Nach einer Stunde<br />

lagen nur noch Ersatzteile im Raum<br />

verteilt herum. Ein Kompressor wurde he-<br />

reingeschleppt und mit Pressluft der ganze<br />

Rahmen und alle Rohre durchgepustet.<br />

„Nichts drin Sturmführer, wirklich<br />

nichts“, sagte ein SS-Mann ganz kleinlaut.<br />

„Verdammt noch mal, hat der Kerl<br />

das Geld gefressen oder sich in den<br />

Arsch gesteckt. Untersuchen, nachsehen.<br />

Das ist ein Befehl!“<br />

Zwei der SS-Schergen nahmen Karl<br />

in den Griff und hoben ihn vom Stuhl<br />

hoch. Sie rissen ihm die Unterhose<br />

regelrecht vom Leib und legten ihn<br />

bäuchlings auf einen Tisch. Karl war<br />

nun tatsächlich splitterfasernackt.<br />

„Beine auseinander, Kerl!“, schrie der<br />

Sturmführer.<br />

Karl gehorchte und spreizte die Beine.<br />

Einer der SS-Schergen bückte sich<br />

und sah in Karls Allerwertesten.<br />

Als Alternative zum Heim bietet der<br />

Eulenhof ein Wohnumfeld mit Liebe<br />

zum Detail. In familienähnlicher<br />

Struktur lebt man selbstbestimmend<br />

in einer Wohngemeinschaft für<br />

Pfl egebedürftige o. in <strong>Senio</strong>ren- und<br />

behindertengerechten Wohnungen.<br />

<strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN | 37<br />

„Da hinten drin ist auch nichts, Sturmführer.<br />

Nichts zu sehen“, meldete er seinem<br />

Chef.<br />

„Verdammt noch mal, sollte der Informant<br />

gelogen haben? Dann kann der<br />

Kerl was erleben. Ich lasse ihn standrechtlich<br />

erschießen, dieses Schwein!“,<br />

schrie der Sturmführer und stampfte<br />

mit den blitzblank geputzten Stiefeln<br />

wütend auf den Boden. Das Fahrrad<br />

wurde wieder zusammengebaut und<br />

Onkel Karl konnte sich anziehen und<br />

seine Fahrt fortsetzen.<br />

Er kam dann zu Tante Bärbel nach<br />

Hergenrath, wo sie und ihr Mann Josef<br />

Flaam eine Bäckerei unterhielten und<br />

erzählte diese Geschichte: „Hier hast du,<br />

was ich mitgebracht habe.“ Er übergab<br />

ihr für die bei ihr untergekommenen Juden<br />

acht einhundert Dollar Noten.<br />

„Wie, hattest du die doch bei dir und<br />

die Nazis haben sie nicht gefunden?“,<br />

fragte Tante Bärbel.<br />

„Natürlich, du kennst mich doch. Ich<br />

bin doch nicht als Arbeiter zu den Gummiwerken<br />

Englebert gegangen. Ich hatte<br />

eine ganz bestimmte Idee. Ich arbeite<br />

in der Abteilung für Fahradzubehör, dort<br />

werden die Gummiklötze für die Pedale<br />

gegossen. Ich habe Metallhülsen mit<br />

dem Geld da hinein vulkanisiert.“<br />

Alle lachten und keiner glaubte an<br />

das Tausendjährige Reich. Mit dem Geld<br />

konnte die jüdische Familie Zelmanowitsch<br />

nach Argentinien auswandern.<br />

Seine Provision von zehn Prozent<br />

hob Tante Bärbel in einem sicheren Versteck<br />

für ihn auf, denn umsonst<br />

hat Onkel Karl nie etwas<br />

getan.<br />

Bruno Wertz<br />

Auszug aus dem Buch „Lehrjahre bei einem Lebenskünstler“<br />

von Bruno Wertz, www.brunowertz.de<br />

Gemeinsames wohnen<br />

mit Betreuung und Pfl ege<br />

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38 | GEDÄCHTNIStRAininG<br />

BRüCKENRäTSEL<br />

Sie sehen unten drei Spalten. In der<br />

mittleren Spalte stehen Platzhalter<br />

für die einzelnen Buchstaben, aus denen<br />

sich die Wörter zusammensetzen.<br />

In jeder Zeile ist die Lücke mit einem<br />

Wort zu füllen. Dieses mittlere Wort<br />

soll sowohl mit dem Wort davor als<br />

auch mit dem Wort dahinter ein neues<br />

sinnvolles Wort ergeben. Die ersten<br />

Buchstaben der mittleren Spalte,<br />

von oben nach unten gelesen, ergeben<br />

eine Pflanze, die ihre Hauptblütezeit<br />

von November bis Februar hat.<br />

SCHLUSS W O R T BRÜCKE<br />

SEITEN _ _ _ _ HOSE<br />

EISEN _ _ _ BISCHOF<br />

SCHNELL _ _ _ _ _ _ HALLE<br />

FELD _ _ _ _ _ _ AUGE<br />

FROH _ _ _ _ _ SCHUTZ<br />

HOCH _ _ _ _ _ ROSE<br />

KOMP<strong>AN</strong>IE _ _ _ _ KOCH<br />

BAUM _ _ _ _ DACH<br />

FUNK _ _ _ _ UHR<br />

GOLD _ _ _ _ _ _ INSEL<br />

NATUR _ _ _ _ _ _ MASKE<br />

TISCH _ _ _ _ _ _ BALL<br />

ZUCKER _ _ _ _ _ _ SUPPE<br />

M<strong>AN</strong>N<br />

ODER<br />

FRAU?<br />

ABEND _ _ _ BARSCH<br />

Wen können<br />

Sie in diesem<br />

Bild sehen?<br />

WAL _ _ _ _ BAUM<br />

KONZENTRIERT LESEN<br />

Dieser Text ist nicht einfach zu lesen, denn es fehlen einige Vokale. Sie müssen<br />

beim Lesen jeweils die _ durch a, ä, e, o, ö, ü oder u ersetzen.<br />

M_hr licht f_r h_ll_ k_pf_<br />

licht ist _in l_b_ns-_lixi_r. D_s licht r_g_lt d_n W_ch-Schl_f-<br />

Rhythm_s. _hn_ _ _sr_ich_nd licht w_rd_n wir nicht richtig<br />

w_ch. W_nn wir z_ w_nig licht b_k_mm_n, d_nn _rb_it_t<br />

_ns_r D_nk_pp_r_t nicht _ptim_l. B_i l_ng_r _nd_ _ _rnd_m<br />

lichtm_ng_l v_rd_st_rt sich _ _ch _ns_r_ Stimm_ng. nicht<br />

w_nig_ M_nsch_n l_id_n d_sh_lb in d_n d_nkl_n M_n_t_n<br />

_n d_r s_ g_n_nnt_n Winterd_pr_ssi_n. B_i vi_l T_g_slicht<br />

wird n_chw_islich _ns_r_ Stimm_ng b_ss_r _nd _ns_r G_ist<br />

w_ch_r. V_rbring_n Si_ d_sh_lb s_vi_l Z_it wi_ m_glich in<br />

d_r fr_i_n n_t_r. www.mental-aktiv.de<br />

WORT-VERSTECKT<br />

Die folgenden Wörter sind hier senkrecht,<br />

waagerecht oder auch diagonal<br />

versteckt:<br />

Auge, Blumen, Eis, Friede,<br />

Grillen, Morgen, Rede, Regen,<br />

Sonne, Spatz, Weile<br />

R M O R G E N R<br />

E E R C V E I S<br />

B M G R E D E I<br />

L A L E G T A W<br />

U R S I N I G E<br />

M P F G E G T I<br />

E P R R G O U L<br />

N S I I R L H E<br />

A O E L S S G S<br />

N N D L P U E S<br />

E N E E A R R U<br />

S E A N T E E N<br />

E T M A Z N E L<br />

STREICHHOLZ-RäTSEL<br />

Vor sich sehen Sie eine Vier. Wie vergrößern<br />

Sie diese Zahl um <strong>50</strong> Prozent, ohne<br />

die Anzahl der Hölzer zu verändern?<br />

EINFACHE FRAGEN<br />

? Wie oft innerhalb von 24 Stunden<br />

decken sich großer und kleiner<br />

Zeiger bei einer ZeigerUhr?<br />

? Du bist mein Sohn, aber ich bin<br />

nicht dein Vater. Wer sagt das?<br />

? Vor einem Kloster küsst eine Nonne<br />

einen Mann. Sie wird beobachtet<br />

und muss sich vor der Oberin rechtfertigen.<br />

Die Nonne: „Dieses Mannes<br />

Mutter ist meiner Mutter Schwiegermutter.“<br />

Wer war der Mann?<br />

? Ein Mann hat ein quadratisches<br />

Haus, jede Seite zeigt nach Süden.<br />

Ein Bär kommtt vorbei. Welche Farbe<br />

hat der Bär?<br />

? Ich zeige meine Hände. Es sind 10<br />

Finger. Wieviel Finger haben 10<br />

Hände?<br />

? Wenn Sie die Zahlen von 1 bis 111 schreiben,<br />

wie oft schreiben Sie die 1?<br />

? Wenn Sie die Zahlen von<br />

1 bis 100 schreiben, wie oft<br />

schreiben Sie die 9?<br />

Marion Holtorff


EINSETZEN<br />

Setzen Sie in den folgenden Gleichungen<br />

die Symbole für Addition oder Subtraktion<br />

oder Division oder Multiplikation<br />

ein, wie in dem Beispiel:<br />

1 + 5 = 2 x 3<br />

6 _ 2 = 12 _ 4<br />

3 _ 5 = 19 _ 4<br />

11 _ 9 _ 6 = 2 _ 7<br />

96 _ 4 = 2 _ 3 _ 4<br />

ZAHLENSPIEL<br />

Welche untere Zahlenkombination, a,<br />

b, c, oder d, steht in den leeren Kästchen?<br />

Hilfe: Betrachten Sie in jeder<br />

Dreierkombination eine gemeinsame<br />

Eigenschaft und vergleichen Sie<br />

dann diese gemeinsamen Eigenschaften<br />

untereinander.<br />

2 15 84 60 72<br />

24 6 4 85 18<br />

6 21 32 15 42<br />

a) b) c) d)<br />

96 43 49 71<br />

17 99 14 26<br />

53 87 91 45<br />

FALSCHES TIER<br />

Welches Tier passt nicht zu den anderen:<br />

FORELLE, AMSEL, FINK, SPHINx,<br />

FLUNDER, FALKE?<br />

DREI ZAHLEN BILDEN 55<br />

Die Summe 55 ist aus drei Zahlen gebildet<br />

worden. Eine davon ist eine<br />

Primzahl aus zwei gleichen Ziffern; die<br />

beiden restlichen Summanden sind<br />

ungleich, jedoch die zwei größten, die<br />

sich unter dieser Bedingung bilden lassen.<br />

Wie lauten sie?<br />

GRiPSGyMNASTIK | 39<br />

ZAHLEN EINSETZEN<br />

Unten sehen Sie eine Gleichung ohne Zahlen, aber mit den entsprechenden<br />

Operationssymbolen (Plus, Minus, Multiplikation und Division): +; - ; x ; :.<br />

Setzen Sie in die Zwischenräume folgende Zahlen ein, und Sie erhalten als Ergebnis<br />

dann 10: 2, 2, 4, 4, 4, 4, 6, 6, 7.<br />

+ - + : + - x : = 10<br />

KäSTCHEN <strong>MIT</strong> 7 UND 9<br />

Jedes Kästchen enthält entweder eine<br />

7 oder eine 9. Bei korrektem Ausfüllen<br />

entsteht am Ende eine durchgehende<br />

Kette mit Nebenarmen von Siebener-<br />

Kästchen und eine durchgehende Kette<br />

mit Nebenarmen von Neuner-Kästchen.<br />

Die Kästchen einer Kette dürfen sich nur<br />

waagerecht oder senkrecht berühren.<br />

Nirgends auf dem großen Quadrat darf<br />

es ein 2 x 2 Kästchen großes Unterquadrat<br />

geben, das Kästchen mit gleicher<br />

Zahl enthält. Versuchen Sie es.<br />

9 7<br />

LOCH AUSHEBEN<br />

Ein Mann mit einem Minibagger schafft<br />

es, in einer halben Stunde ein Loch von<br />

je einem Meter Seitenlänge und einem<br />

Meter Tiefe auszuheben. Wie lange<br />

braucht der Mann, um mit seinem<br />

Bagger ein Loch auszuheben, das eine<br />

Seitenlänge von je zwei Metern hat<br />

und zwei Meter tief ist?<br />

9<br />

9 7 9<br />

9<br />

7<br />

9 9 9<br />

MAGISCHES QUADRAT<br />

In diesem magischen Quadrat multipliziert<br />

man die Zahlen in jeder Reihe,<br />

Spalte und großen Diagonalen zu einer<br />

magischen Zahl. Zu den bereits gegebenen<br />

sind zusätzlich fünf Zahlen, die<br />

kleinste ist 1 und die größte 36, so einzusetzen,<br />

dass sich jedesmal die gleiche<br />

magische Zahl ergibt. Welche ist das?<br />

Hilfe: Sie liegt über 210 und unter 240.<br />

3<br />

SIEBEN ZAHLEN<br />

Welche Zahl passt nicht zu den anderen?<br />

27; 135; 2043; 801; <strong>50</strong>13;<br />

307; 8100<br />

Dieter H. K. Starke<br />

9<br />

18 12<br />

PALINDROM<br />

Ein Autofahrer schaut an der roten<br />

Ampel zufällig auf den Kilometerzähler<br />

seines Tachos. Die Anzeige ist ein<br />

Palindrom (wie das Wort Otto und die<br />

Zahl 121): 26862. Nachdem er bei grün<br />

wieder losgefahren ist, überlegt er,<br />

wann das nächste Palindrom entsteht.<br />

Nach 2 h Fahrt ist es dann so weit. Mit<br />

welche Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

ist er in dieser Zeit gefahren?


40 | ReiSeBERICHTE:<br />

reise ins zentrum des orthodoxen Mönchtums Teil 2<br />

D as<br />

Kloster Osìou Grigorìou<br />

erreichten wir<br />

zum Glück noch vor Sonnenuntergang.<br />

Nach der<br />

einheitlichen Zeremonie,<br />

Empfehlungsschreiben,<br />

Ein tragen im Besucherbuch,<br />

Nerò und Glikà, erhielten<br />

wir jeweils ein Bett<br />

in einem Schlafsaal zugewiesen.<br />

Nach dem Abendessen,<br />

kalten Nudeln und<br />

Weißwein zusammen mit<br />

Hauptkirche des Klosters<br />

Grigorìou<br />

den Mönchen im Refektorium, waren<br />

zehn Stunden Schlaf im Zwölf-Betten-<br />

Saal angesagt. Am nächsten Morgen<br />

bei der Messe durften wir wegen der<br />

strengen Vorschriften in diesem Kloster<br />

nur im Narthex, dem Vorraum, Platz<br />

nehmen. Anschließend frühstückten<br />

wir Kekse und Wasser aus dem Rucksack<br />

und besichtigten das sehr farbenprächtige<br />

Kloster sowie die Bibliothek<br />

mit <strong>50</strong>0 Handschriften und weiteren 400<br />

Büchern, Erlässen und Bullen des Patriarchen.<br />

Zum Mittagessen in der Trapezarìa,<br />

dem Speisesaal, gab es kalten Fisch mit<br />

Wasser und Wein, während einige Mönche<br />

mit Vorlesungen und Gebeten das<br />

Speisen unterbrachen.<br />

D<br />

ie Klöster und die Mönche haben<br />

sich seit Jahrhunderten verpflichtet,<br />

im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />

Gäste und Pilger für eine Nacht<br />

und einen Tag entgeltfrei zu verköstigen<br />

und zu beherbergen. Es bleibt den<br />

Pilgern und Gästen überlassen, einen<br />

Obolus im Opferstock zu hinterlassen.<br />

Nachdem auch wir uns nicht nur verbal<br />

bedankt und „Auf Wiedersehen“ gesagt<br />

hatten, hörten wir von anderen Besuchern,<br />

dass unser nächstes Ziel, das älteste<br />

und ranghöchste Hauptkloster<br />

des Àthos, das Monì Megìstis Làvras,<br />

durch einen Erdrutsch zurzeit<br />

nicht erreichbar sei. Da<br />

war guter Rat angesagt!<br />

W ir<br />

entschieden uns,<br />

die gut 2½ -stündige<br />

Wanderung bei 32° C auf<br />

Eselspfaden in Kauf zu<br />

nehmen, um zum beeindruckend<br />

auf einer Felsenspitze<br />

an der Westküste<br />

gelegenen Kloster Àgios<br />

Dìonysìou zu gelangen. Ein<br />

riesiger Turm, der früher als Wachturm<br />

diente und von vielen Gebäuden umgeben<br />

ist, bildet den Klosterblock. Im Ostflügel<br />

das Gästehaus, Archondariki. Dort<br />

wurden wir nach der obligatorischen<br />

Zeremonie sehr freundlich empfangen.<br />

Nach der Vesper wurden wir von zwei<br />

Mönchen durch das Kloster geführt. Sie<br />

Kloster Àgios Dìonysìou<br />

zeigten uns voller Stolz die religiösen<br />

und kunsthistorischen Kostbarkeiten.<br />

Den Ikonen und Reliquien wird dabei<br />

hohe Verehrung erwiesen.<br />

Nachdem wir nun drei Klöster besichtigt<br />

hatten, war uns klar, dass sie oft<br />

an schroffen Abgründen errichtet wurden<br />

und wie Burgen aus dem Mittelalter<br />

aussahen, wohl um vor Piratenangriffen<br />

geschützt zu sein. Die Bauweise der Klöster<br />

ist nahezu ähnlich angelegt. Im Mittelpunkt<br />

der Anlage befindet sich das Ka-<br />

Fresko „Apokalypse“ Fresko „Verhöhnung<br />

Christi“<br />

tholìkon, die Hauptkirche.<br />

Der wichtigste Gemeinschaftsraum ist<br />

der Speisesaal, mit prächtigen Wandmalereien<br />

geschmückt. Die Mönchszellen<br />

befinden sich zumeist in den äußeren Gebäudeteilen<br />

der Klöster.<br />

Hl. Georg, der<br />

Drachentöter<br />

U nsere<br />

Mutter mit dem<br />

Jesuskind<br />

letzte Nacht auf Àthos wollten<br />

wir wie geplant in einem Kloster<br />

an der Ostküste verbringen. Aus<br />

Entfernungsgründen bot sich Monì<br />

Stavronìkita an. Im 10. Jh. von den Eremiten<br />

Stavròs und Nikìtas gegründet,<br />

liegt es auf einer felsigen Landnase<br />

direkt über dem Meer. Bekannt ist es<br />

auch, weil hier der berühmte kretische<br />

Maler Theophanes lebte und arbeitete.<br />

W<br />

ir begaben uns rechtzeitig zur<br />

Schiffsanlegestelle des Klosters<br />

Dionysìou, um mit dem Schiff zum Hafen<br />

Daphnì zu kommen. Gefrühstückt wurde<br />

auf dem Schiff mit Nescafé und im<br />

Rucksack mitgeführten Aachener Printen.<br />

Das Schiff kam pünktlich und wir fuhren<br />

Mosaiken in der Klosterkirche Grigorìou Fresko „Daniel in der Löwengrube“ Fresko „Kreuzigung Christi“ Der Speisesaal im Kloster Grigorìou


Kloster Stavronikìta<br />

CHRISTI<strong>AN</strong> GRAFF | 41<br />

Anlegestelle des Klosters Grigorìou Die russische Skite Àgios Andreas Eingang zur Basilika Russische Heilige und Kirchenväter<br />

jetzt in umgekehrter Richtung und mit<br />

herrlichen Ausblicken nach Daphnì. Dort A<br />

ls in der Nacht ein Mönch auf seinem<br />

Holzinstrument klopfend<br />

Mönch gesteuerter Pickup an und nahm<br />

uns zu unserer Erleichterung mit - mei-<br />

stand schon der Bus in Richtung Karyès die Flure abschritt, war das eine Aufnen Freund Rudi im Führerhaus und mich<br />

zur Weiterfahrt bereit.<br />

forderung für alle, an der Frühmesse auf der Ladefläche zwischen Olivenölka-<br />

I<br />

n Karyès hatten wir noch Zeit, uns<br />

die russische Skite Àgios Andreas an-<br />

um 5 Uhr teilzunehmen. Da wir von all<br />

den Fußwanderungen noch sehr müde<br />

waren, unterließen wir es aufzustehen<br />

nistern und Wassermelonen. Durch diese<br />

Zeitersparnis hatten wir noch ausreichend<br />

Gelegenheit, uns in Karyés und<br />

zusehen, wo als Reliquie eine Hand Ma- und an der Messe teilzunehmen. Umgebung umzusehen.<br />

ria Magdalenas aufbewahrt wird, wie<br />

uns ein junger Mönch erklärte. In der<br />

Mönchsunterkunft, die 1958 abgebrannt<br />

Dann ging es gegen 13 Uhr mit<br />

dem Bus zurück nach Daphnì, wo<br />

ist, lebten einst 700 Mönche. Die dazuge-<br />

uns schon das Schiff nach Ouranoùpohörige<br />

Basilika ist die größte des Balkans!<br />

lis erwartete. Auf dem Schiff trafen wir<br />

Nach einem mehrstündigen Fußmarsch<br />

von Karyès in Richtung<br />

Ostküste erhob sich vor uns, mit einem<br />

mächtigen Turm versehen, das Monì U<br />

nser Tag der Abreise brach an. Zu<br />

Fuß machten wir uns auf den Weg<br />

drei griechische Pilger, die wir schon im<br />

Kloster Dionysìou kennengelernt hatten.<br />

Das Überraschende: Sie hatten alle<br />

drei an der RWTH in Aachen studiert<br />

und in Laurensberg gewohnt.<br />

Stavronikìta. Wir gingen an einem Aquädukt<br />

und einem großen Wasserbecken<br />

vorbei zum Haupteingang und wurden<br />

nach Karyès, dem Hauptort von Àthos<br />

und mit ca. 300 männlichen Einwohnern<br />

auch die größte Ansiedlung. Im Zent-<br />

Nach zweistündiger Fahrt an der<br />

Westküste mit den vielen Sehens-<br />

sehr herzlich, noch vor der üblichen Zerum des Städtchens liegt das Gebäude würdigkeiten vorbei landeten wir wohlremonie,<br />

mit einer Tasse griechischem der Heiligen Gemeinschaft, in dem die behalten in Ouranoùpolis, wo unsere<br />

Kaffee begrüßt. Ziemlich beeindruckt 20 Abgeordneten der Klöster tagen, 19 Frauen uns am Kai erwarteten. Sie hat-<br />

vom Empfehlungsschreiben des Öku- Häuser sind deren Wohnquartiere (Koten während unserer Abwesenheit eine<br />

menischen Patriarchen von Konstantinonakia). Außerdem gibt es rund um Kar- Schiffstour an der Westküste des Àthos<br />

pel zeigten sich die zwei Mönche vom yés noch viele Zellen, in denen griechi- vorbei unternommen und vom Schiff<br />

Empfangskomitee. Auf unsere Frage, was sche und osteuropäische Mönche leben. aus das einzige Vergnügen für Frauen<br />

denn dort Beeindruckendes stehen wür-<br />

genossen, auf die herrliche Landschaft<br />

U<br />

de, sagten sie nur: „Schöne Wörter“.<br />

nterwegs besichtigten wir das Klos- mit ihren Klöstern zu schauen.<br />

ter Koutloumousíou, dabei wurde<br />

E<br />

inquartiert wurden wir in einem es so spät, dass wir befürchteten, nicht<br />

der höchsten Turmzimmer, von mehr rechtzeitig zum Bus in Karyès zu<br />

dort aus hatten wir einen herrlichen kommen, der uns nach Daphnì bringen<br />

Blick auf die Spitze des Àthos-Berggip- sollte. Auf der Staubstraße Richtung Kafels<br />

und die gesamte Ostküste. Da es in ryès hielt glücklicherweise ein von einem<br />

diesem Kloster noch<br />

keinen elektrischen<br />

Strom gab, mussten<br />

N<br />

och ein gelungenes Bonmot: Als<br />

die drei Griechen von Bord gin-<br />

wir uns ganz romangen,<br />

grüßten sie im Vorübergehen untisch<br />

mit Petroleumsere<br />

sehr verdutzen Fraulampen<br />

auf Zimmer<br />

en mit einem freundlichen<br />

und Flur begnügen.<br />

„Oche Alaaf“!<br />

Christian Graff


42 | RätSel<br />

Das Zahlenrätsel kommt aus Japan.<br />

Es wird bei uns immer beliebter. Deshalb<br />

stellen wir Ihnen das Rätsel hier vor.<br />

Eigentlich ist es ganz einfach. Jede Zahl<br />

von 1 bis 9 darf nur einmal in jeder<br />

Spalte, jeder Zeile und in jedem 3 x 3<br />

Feld vorkommen. Viel Glück!<br />

8<br />

9<br />

SUDOKU<br />

5<br />

6<br />

1<br />

8<br />

3<br />

5<br />

6<br />

4<br />

9<br />

7<br />

4<br />

8<br />

3<br />

6<br />

7<br />

3<br />

4<br />

9<br />

8<br />

7<br />

8<br />

3<br />

1<br />

9<br />

5<br />

6<br />

4<br />

1<br />

3<br />

6<br />

4<br />

4 1<br />

5<br />

3<br />

5<br />

6<br />

2<br />

3<br />

MINISUDOKU<br />

EINFACH <strong>MIT</strong>TEL SCHWER<br />

5<br />

4<br />

8<br />

3<br />

9<br />

6<br />

9<br />

1<br />

5<br />

6<br />

1<br />

5<br />

7<br />

3<br />

1<br />

2<br />

2<br />

1<br />

3<br />

4<br />

3<br />

7<br />

6<br />

1<br />

2<br />

4<br />

3<br />

6<br />

8<br />

8<br />

4<br />

2<br />

9<br />

2<br />

4<br />

8<br />

4<br />

7<br />

6<br />

2<br />

7<br />

5<br />

6<br />

8<br />

2<br />

3<br />

8<br />

6<br />

5<br />

9<br />

2<br />

3<br />

8<br />

3<br />

4<br />

8<br />

9<br />

5<br />

7<br />

7<br />

3<br />

2<br />

4<br />

3<br />

7<br />

9<br />

7<br />

2<br />

9<br />

9<br />

5<br />

7<br />

5<br />

9<br />

8<br />

1<br />

4<br />

6<br />

1<br />

7<br />

4<br />

6<br />

4<br />

3<br />

1<br />

6<br />

3<br />

4<br />

3<br />

6<br />

4<br />

1<br />

7<br />

9<br />

5<br />

5<br />

9<br />

2<br />

5<br />

3<br />

1<br />

4<br />

3<br />

4<br />

8<br />

7<br />

2<br />

7<br />

5<br />

5<br />

6<br />

1<br />

2<br />

6<br />

8<br />

6<br />

3<br />

2<br />

3<br />

9<br />

3<br />

8<br />

4<br />

7<br />

8<br />

1<br />

6<br />

3<br />

7<br />

4<br />

5<br />

5<br />

9<br />

1<br />

8<br />

6<br />

3<br />

1<br />

1<br />

3<br />

5<br />

6<br />

3<br />

5<br />

5<br />

2<br />

4<br />

6<br />

1<br />

3<br />

2<br />

9<br />

6<br />

1<br />

6<br />

8<br />

9<br />

1<br />

2<br />

4<br />

3<br />

3<br />

7<br />

4<br />

9<br />

4<br />

3<br />

8<br />

5<br />

4<br />

5<br />

2<br />

6<br />

3<br />

6<br />

7<br />

1<br />

6<br />

3<br />

8<br />

9<br />

2<br />

3<br />

8<br />

2<br />

5<br />

2<br />

5<br />

4<br />

7<br />

2<br />

5<br />

7<br />

4<br />

8<br />

7<br />

1<br />

9<br />

3<br />

7<br />

1<br />

4<br />

1<br />

6<br />

9<br />

3<br />

7<br />

3<br />

4<br />

6<br />

7<br />

9<br />

6<br />

3<br />

5<br />

8<br />

7<br />

1<br />

9<br />

3<br />

1<br />

9<br />

5<br />

1<br />

9<br />

2<br />

5<br />

3<br />

5<br />

2<br />

5


FRitte-HiStoRie<br />

oche es de ieschte än för Johrhonderte eenzije Stadt<br />

een Dütschland met dat volksnoeh Ejße„Fritte“. Vör<br />

ronk 3<strong>50</strong> Johr stong at een en Stadtrechnong ene Posten<br />

för Pommes frites, womet de Stadtzaldate än Eenquartierong<br />

beköüstigt wooete. Erfonge hant die fritierdeEädappelssteftedeMaasfescherföreneFestäng<br />

een Dinang/Namür. Jedder Jahr aan et Engd van de<br />

Feschfang-Säsong wooed jefiert. Dobej worp mer die<br />

Feschjere, die ze kleng wore för ze verkoufe, een heäß<br />

Fett.DiewooetedanvanetVolkvaHankjemoffelt.Mär<br />

eeneäJohrhaud‘rWenkteratvörd‘rFestängeenjesatz.<br />

De Maas wor zoujefrore. onmöjelich ene Fesch ze fange.<br />

Die Fescher meengte:„Fesch of net Fesch, vür fiere!“<br />

Enge va hön hau nun en jou idee:„Vür schnibbele<br />

Eädäppel e schmal Striifjere, än werpe die een et Fett,<br />

dahantdeFeßjääßjätförzeknibbele.“Jesaat-jedooe!<br />

DathaudeLüsuejotjemongt,dattsedienöüKousbejhejleänejanzLemborgbesnohochepopulärmachete.<br />

e tüütcHe FRitte<br />

(Singbar nach der Melodie:<br />

„Ein bißchen Frieden“)<br />

Wat mich met oche van Hazze verbengt,<br />

än wat et weät es, datt mer et besengt.<br />

Wat os de Nobberschaff Leckeres brengt,<br />

dat hat e jrueß Merssi verdengt.<br />

Än wat een oche Leckfitte noch sent,<br />

dat es ze alleriesch ens Öcher Prent,<br />

ävver ouch Poschweck met Leäverwooesch drop,<br />

jeäht mich net uus d‘r Kopp.<br />

(1. Refr.)<br />

ETüütche Fritte, neWelsche Riisflam,<br />

dat es Festäng för os Öcher Zonge.<br />

ETüütche Fritte, neWelsche Riisflam,<br />

dat es jät, wat os et bejßte mongt.<br />

E Frauebrür met e Köppche Kaffie,<br />

dat hält os all Liiv än Siel zesame.<br />

E Frauebrür met e Köppche Kaffie,<br />

dat jövvt os luuter wier joue Mot.<br />

Wat hat een oche ne klangvolle Nam?<br />

Dat es met Reäht wahl d‘r Lemborjer Flam.<br />

Huech extemiert weäd d‘r Hervere Kies<br />

van alle Zooete et miies.<br />

Puttes of Höjjtkies wor enns ajesaat,<br />

mär van et Lisa van opene Maat.<br />

Jeär wooed sich ouch aan et Hazz noch jelaat<br />

e Botsched en Appeltaat.<br />

Bild: Alex Namyslo<br />

(2. Refr.)<br />

ETüütche Fritte, neWelsche Riisflam,<br />

dat jövvt et nörjens mieh sue op Eäde.<br />

ETüütche Fritte, neWelsche Riisflam,<br />

jeneßt mer een Käjser Karels Stadt.<br />

E Frauebrür met e Köppche Kaffie,<br />

dat maht de Fremde bej os ze Frönnde.<br />

E Frauebrür met e Köppche Kaffie,<br />

dat es os Leävens-Elixier!<br />

Kommt, än hoelt, mär för d‘r Laach,<br />

met d‘r Koor Üch ouch d‘r Schmaach;<br />

doraa feählt heij noch jeä Spitt,<br />

Kenger, jouen Apetitt!<br />

ETüütche Fritte met Apetitt!<br />

ein tütcHen FRitten<br />

Was mich mit Aachen von Herzen verbindet,<br />

und was es wert ist, dass man es besingt.<br />

Was uns die Nachbarschaft Leckeres bringt,<br />

das hat ein großes Danke verdient.<br />

Und was in Aachen Leckereien noch sind,<br />

das ist zu allererst mal Aachener Printe,<br />

aber auch osterwecken mit Leberwurst drauf,<br />

geht mir nicht aus dem Kopf.<br />

(1.Refr.)<br />

EinTütchen Fritten, ein Belgischer Reisfladen,<br />

das ist ein Fest für unsere Aachener Zungen.<br />

EinTütchen Fritten, ein Belgischer Reisfladen,<br />

* Frauebrür = Schwarzbrot-Scheibe mit einem halben Weißbrötchen belegt. ** Beliebte Metzgerin in Burtscheid<br />

ÖCHER PlAtt | 43<br />

FRitten-GeScHicHte<br />

Aachen ist die erste und für Jahrhunderte einzige Stadt in<br />

Deutschland mit der volkstümlichen Nahrung „Fritten“. Vor<br />

ca. 3<strong>50</strong> Jahren tauchte in der Stadtrechnung ein Posten für<br />

Pommes frites zur Beköstigung von Stadtsoldaten und Einquartierung<br />

auf. Erfunden wurden die frittierten Kartoffelstäbchen<br />

bei einem Fest der Maasfischer in Dinant/Namur.<br />

JedesJahramEndederFischfang-Saisonwurdegefeiert.Dabei<br />

warf man die zum Verkauf ungeeigneten kleinen Fische<br />

in heißes Fett. Die wurden dann vom Volk mit den Fingern<br />

zum Mund geführt und genossen. Nur in einem Jahr hatte<br />

der Winter zu früh, noch vor dem Fest, eingesetzt. Die Maas<br />

warzugefroren;unmöglich,einenFischzufangen.DieFischer<br />

meinten: „Fisch oder kein Fisch, wir feiern!“ Einer von ihnen<br />

hatte nun den guten Einfall: „Wir schneiden Kartoffeln in<br />

schmaleStreifen, und werfen diese ins Fett, dann haben die<br />

Festgästeetwaszuknabbern.“Gesagt-getan!Dashatteden<br />

Leuten so sehr gemundet, dass sie die neue Kost beibehielten<br />

und in ganz Limburg bis nach Aachen bekannt machten.<br />

das ist etwas, was uns am besten mundet.<br />

Ein„Frauebrür“* mir einemTässchen Kaffee,<br />

das hält uns allen Leib und Seele zusammen.<br />

Ein„Frauebrür“ mit einemTässchen Kaffee,<br />

das gibt uns immer wieder guten Mut.<br />

Was hat in Aachen einen klangvollen Namen?<br />

Das ist mit Recht wohl der Limburger Fladen.<br />

Hoch verehrt wird der Herver Käse<br />

von allen Sorten am meisten.<br />

Blutwurst und Sülze waren einst gefragt,<br />

nur bei der„Lisa“** am Markt.<br />

Gern wurde sich auch ans Herz noch gelegt<br />

in Burtscheid eine Apfeltorte.<br />

(2. Refr.)<br />

EinTütchen Fritten, ein Belgischer Reisfladen,<br />

das gibt es nirgendwo mehr so auf Erden.<br />

EinTütchen Fritten, ein Belgischer Reisfladen,<br />

genießt man in Kaiser Karls Stadt.<br />

Ein„Frauebrür“ mit einemTässchen Kaffee,<br />

das macht die Fremden bei uns zu Freunden.<br />

Ein„Frauebrür“ mit einemTässchen Kaffee,<br />

das ist unser Lebens-Elixier!<br />

Kommt, und holt, einfach mal so,<br />

mit‘ner Kostprobe euch auch den Geschmack;<br />

daran fehlt hier noch kein Deut,<br />

Kinder, guten Appetit!<br />

EinTütchen Frittenmit Appetit!<br />

Richard Wollgarten<br />

Öcher Platt e.V.


44 | VoRBeUGUnG UND<br />

WEGE AUS DER SUcHt<br />

Die Zahlen der Deutschen Hauptstelle<br />

für Suchtgefahren (DHS)<br />

sprechen für sich: Mehr als vier<br />

Millionen Menschen in Nordrhein-<br />

Westfalen sind abhängig!<br />

Suchtmittel wie Nikotin, Alkohol, Drogen,<br />

Medikamente und Glücksspiele<br />

bilden den Schwerpunkt. Nicht zu vergessen<br />

sind die Fernsehabhängigkeit<br />

und die Internet- oder Online-Sucht.<br />

Die Abhängigkeit von Medikamenten<br />

verläuft - anders als die Drogen-, Nikotin-<br />

oder Alkoholsucht - unauffällig, diskret<br />

und kaum wahrnehmbar. Sie wird<br />

auch als „stille Sucht“ bezeichnet. Die<br />

Gefahren der Langzeiteinnahme werden<br />

kaum wahrgenommen. Interessant ist,<br />

dass der regelmäßige Arznei-Verbrauch<br />

bei Frauen größer als bei Männern ist.<br />

Viele Frauen begeben sich in die Abhängigkeit<br />

von rezeptfreien Schmerzmitteln<br />

EIN KILO KOMMT SELTEN ALLEIN<br />

So schön die festlichen Schlemmertage<br />

auch sind, sie hinterlassen ihre Spuren.<br />

Und das nicht nur in finanzieller Hinsicht,<br />

sondern auch in Form von ungeliebten<br />

Speckröllchen. Die Quittung für Weihnachtsgans<br />

und Co. Aber mal ehrlich:<br />

Wer kann schon dauerhaft den süßen<br />

Naschereien und Köstlichkeiten wiederstehen?<br />

Irgendwie finden sie doch<br />

immer einen Weg in den Einkaufwagen,<br />

sei es nun gewollt oder nicht. Am Ende<br />

bleiben die Pfunde und der gute Vorsatz,<br />

beim nächsten Mal auf eine gesündere<br />

Ernährung zu achten. Getreu dem Motto:<br />

Alle Jahre wieder …<br />

KAMPF DEN PFUNDEN<br />

Ach, wäre es schön, wenn man die unschönen<br />

Speckringe einfach verschenken<br />

könnte. An eine hagere Freundin<br />

oder die „sowieso viel zu schlanke“<br />

Nachbarin. Aber leider geht das nicht!<br />

Fazit: Man muss dem Resultat seiner<br />

sündhaften Speisen den Kampf ansagen.<br />

Und das gezielt mit einem Mix aus<br />

gesunder Ernährung und körperlicher<br />

Bewegung. Aber bitte nach und nach,<br />

(Kopfschmerzen, Migräne). Aber auch<br />

rezeptpflichtige Schlafmittel oder Psychopharmaka<br />

werden als Suchtmittel<br />

missbraucht. Das Suchtmittel wird also<br />

in diesem Falle legal, teilweise auf Kosten<br />

der Krankenkasse, dem Abhängigen<br />

verabreicht. Hier ist die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Ärzten und Apothekern<br />

angezeigt. Es gibt Abhängige,<br />

die bewusst mit ihrer Versichertenkarte<br />

mehrere Ärzte aufsuchen, um sich Medikamente<br />

mit Suchtpotenzial verordnen<br />

zu lassen. Auch wird das rezeptfreie<br />

Schmerzmittel bewusst in verschiedenen<br />

Apotheken gekauft oder „für die<br />

Nachbarin mitgenommen“!<br />

mit dem Hinblick auf dauerhaften Erfolg.<br />

Also nicht gleich loshungern oder<br />

sofort zum Marathon losstürzen. Lieber<br />

in aller Ruhe einen Plan erstellen, in dem<br />

das Ziel langfristig erreichbar ist. Wichtig<br />

ist, dass der Körper langsam auf die neue<br />

Ernährung und die aktive Bewegungsform<br />

umgestellt wird. Spaziergänge alleine<br />

oder mit Freunden sind ein guter<br />

Anfang, wenn sie konsequent durchgeführt<br />

werden und nicht im Café bei einem<br />

Stück Sahnetorte enden. Lieber einen<br />

frischen Obstteller bestellen oder<br />

sich mit etwas weniger Kalorienreichem<br />

belohnen. Für den Durst zwischendurch<br />

Apotheker erkennen beim wiederholten<br />

Verkauf oder wiederholten<br />

Verschreibungen von verschiedenen<br />

Ärzten die kritischen Patienten und<br />

können die behandelnden Ärzte auf<br />

eine notwendige Medikamentenreduzierung<br />

hinweisen. Die Miteinflussnahme<br />

des Hausarztes auf seine Patientin,<br />

die übermäßige Einnahme des<br />

rezeptfreien Kopfschmerzmittels einzuschränken,<br />

ist ein wichtiger und notwendiger<br />

Schritt in Richtung erfolgreicher<br />

Entzugsbehandlung.<br />

Da der Apotheker häufig den umfassenderen<br />

Einblick in die Gesamtbilanz der<br />

Medikamenteneinnahme des Patienten<br />

hat, sollte er, wenn er ein ehrliches Interesse<br />

an dem Patienten zeigt, den Arzt in<br />

sein Vertrauen miteinbeziehen, um eine<br />

Entzugsbehandlung im frühen Stadium<br />

zu ermöglichen.<br />

Bild: Gerd-Altmann/pixelio.de<br />

Hartmut Kleis<br />

Apotheker<br />

öfters ein Glas Wasser anstatt eines süßen<br />

Getränkes. Ähnlich verhält es sich<br />

mit dem Geschmacksträger Fett. Auch<br />

hier sollte der bisherige Verbrauch auf<br />

gut die Hälfte reduziert werden. Beim<br />

Anbraten auf gesunde Öle zurückgreifen<br />

und anstelle eines Eisbeines lieber Mal<br />

einen leckeren Fisch zubereiten.<br />

AKTIV DURCHS <strong>LEBEN</strong><br />

Mit ausreichender Bewegung, wie Radfahren,<br />

Schwimmen oder Tanzen, verringert<br />

man nicht nur sein Gewicht,<br />

sondern auch das Risiko einer Herzerkrankung.<br />

Eine gute Motivation, wenn<br />

man bedenkt, dass die Gesundheit unser<br />

höchstes Gut ist. Deshalb sollte sich jeder,<br />

der sich zum Abnehmen entschlossen<br />

hat, auch etwas „Gutes“ zwischendurch<br />

gönnen. Sei es ein Besuch im<br />

Theater oder ein besonderes Kleidungsstück.<br />

Sie haben es verdient, mit jedem<br />

Pfund das wegfällt. Und all denjenigen,<br />

die noch unentschlossen sind, hilft eventuell<br />

ein Zitat von Teresa von<br />

Ávila „Tu deinem Leib etwas<br />

Gutes, damit deine Seele<br />

Lust hat, darin<br />

C.C. Bieling<br />

zu wohnen.“


RüCKENSCHMERZEN LINDERN<br />

Prof. Dr. Jürgen Braun, Ärztlicher Direktor des Rheumazentrums<br />

Ruhrgebiet in Herne, gibt Auskunft über den<br />

bisherigen Forschungs- und Therapiestand bei der rheumatologischen<br />

Erkrankung „Morbus Bechterew“.<br />

Welches Krankheitsbild hat Morbus<br />

Bechterew?<br />

Morbus Bechterew ist eine chronischentzündliche<br />

rheumatische Erkrankung,<br />

die vor allem die Wirbelsäule<br />

befällt. Darüber hinaus können<br />

aber auch andere Gelenke,<br />

Sehnen oder Bänder sowie<br />

Organe außerhalb des<br />

Bewegungsapparates von<br />

der Krankheit in Mitleidenschaft<br />

gezogen sein, wie z.B.<br />

die Augen und die Haut. Bei<br />

einigen Patienten zeigen sich<br />

auch Begleitsymptomatiken<br />

im Magen-Darm-Trakt und an<br />

inneren Organen. Typischerweise<br />

tritt die Erkrankung<br />

zwischen dem 16. und 45. Lebensjahr auf.<br />

Wie entsteht Morbus Bechterew?<br />

Die Entstehung und Ursachen der auch<br />

als ankylosierende Spondylitis (AS) bezeichneten<br />

Erkrankung sind in weiten<br />

Teilen noch ungeklärt. Neben der erblichen<br />

Veranlagung und einer Störung<br />

im Immunsystem scheinen auch äußere<br />

Faktoren eine Rolle zu spielen.<br />

Was sind die wesentlichen Symptome?<br />

Die wichtigsten und oft auch ersten<br />

Symptome sind allmählich beginnende,<br />

tief sitzende Rückenschmerzen, die bevorzugt<br />

morgens und nachts auftreten<br />

und sich bei Bewegung bessern. Häufig<br />

wird von einer morgendlichen Steifigkeit<br />

des Rückens berichtet, die länger als 30<br />

Min. anhält. Die Beschwerden bessern<br />

sich oft gut auf Therapie mit nicht-steroidalen<br />

Antiphlogistika (NSAR). Die tief<br />

liegenden Rückenschmerzen sind meist<br />

bedingt durch eine Entzündung der Gelenkverbindungen<br />

zwischen Becken und<br />

Wirbelsäule (Sakroiliakalgelenk). Häufig<br />

kommt das Gefühl der Abgeschlagenheit<br />

und Müdigkeit hinzu. Im fortgeschrittenen<br />

Stadium können Versteifungen der<br />

Wirbelsäule und damit Einschränkungen<br />

der Beweglichkeit auftreten.<br />

Können zusätzliche Beschwerden<br />

auftreten?<br />

Hinsichtlich der Entzündungen können<br />

neben der Wirbelsäule auch andere<br />

Gelenke schmerzhaft<br />

betroffen sein. Darüber<br />

hinaus treten auch weitere<br />

Entzündungen, z.B.<br />

an den Sehnen und den<br />

Augen auf. Bei starken<br />

Augenschmerzen, Lichtempfindlichkeit<br />

und eingeschränkter<br />

Sehschärfe<br />

sollte ein Augenarzt aufgesucht<br />

werden. Halten<br />

die Beschwerden an,<br />

kann unbehandelt<br />

eine Beeinträchtigung<br />

der Sehfähigkeit erfolgen.<br />

In einigen Fällen liegt auch ein<br />

Zusammenhang mit chronischen<br />

Darmentzündungen vor. Typische<br />

Symptome sind Bauchschmerzen,<br />

Durchfälle möglicherweise mit<br />

Blutbeimengungen und Gewichtsverlust.<br />

Hautveränderungen in<br />

Form einer Schuppenflechte können<br />

ebenfalls auftreten.<br />

Wie können sich die Entzündungen<br />

an den Sehnen äußern?<br />

Im gelenknahen Bereich sind die Knochen-Sehnen-Ansätze<br />

durch die Entzündung<br />

gereizt, sind schmerzhaft und<br />

druckempfindlich. Diese im medizinischen<br />

Fachjargon „Enthesitis“ genannte<br />

Entzündung tritt häufig an der Achillessehne<br />

auf, die dadurch bedingten<br />

Schmerzen am Fersenbein gehören<br />

manchmal zu den allerersten Beschwerden<br />

bei Morbus Bechterew.<br />

Häufig ist in diesem Zusammenhang<br />

auch von einer Augenerkrankung, einer<br />

sogenannten Uveitis, die Rede. Was<br />

muss man sich darunter vorstellen?<br />

Die anteriore Uveitis, Iritis oder Regenbogenhautentzündung<br />

ist eine Entzündung<br />

im vorderen Augenabschnitt, die sich<br />

GeSUnDHEIT | 45<br />

meistens durch ein rotes, schmerzhaftes<br />

Auge äußert. Dieses ist dann meist druckempfindlich<br />

und es können Schmerzen<br />

beim Wechsel zwischen hell und dunkel<br />

auftreten. Bei solchen Symptomen<br />

sollten Betroffene rasch einen Augenarzt<br />

aufsuchen und diesen über die Diagnose<br />

Morbus Bechterew informieren.<br />

Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />

gibt es?<br />

Leider ist die chronische Wirbelsäulenentzündung<br />

bislang nicht heilbar. Mit<br />

einer modernen Therapie lässt sich ihr<br />

Verlauf jedoch positiv beeinflussen. Dabei<br />

ruht die Behandlung im Wesentlichen<br />

auf zwei Säulen: An erster Stelle<br />

stehen aktive Bewegungsübungen zur<br />

Erhaltung der Wirbelsäulenbeweglichkeit<br />

- beispielsweise Physiotherapie oder<br />

Krankengymnastik -, die in jedem Stadium<br />

der Erkrankung unverzichtbar sind.<br />

Tipps zu Training<br />

und Bewegung gibt<br />

auch die Deutsche<br />

Vereinigung Morbus<br />

Bechterew (DVMB)<br />

auf ihrer Website<br />

www.bechterew.<br />

de. Als zweite Säule<br />

gilt die Gabe von<br />

Medikamenten zur<br />

Schmerzlinderung<br />

sowie zur Entzündungshemmung.<br />

Welche Medikamente stehen zur<br />

Behandlung zur Verfügung?<br />

Die medikamentöse Behandlung orientiert<br />

sich an Erscheinungsform und<br />

Schweregrad der Erkrankung. Da die<br />

vielfach bei Morbus Bechterew eingesetzten<br />

entzündungshemmenden NSAR<br />

bei einem Teil der Patienten nicht ausreichend<br />

wirken oder aufgrund von Nebenwirkungen<br />

abgesetzt werden müssen,<br />

hat sich durch einen neuen Behandlungsansatz<br />

- die TNF-α-Hemmung -<br />

eine wichtige Erweiterung der Behandlungsperspektiven<br />

ergeben.<br />

Zur ersten Orientierung kann man<br />

auf der Website www.ruecken-experte.de<br />

einen sog. „Bechterew-Check“<br />

durchführen.<br />

Bilder: djd Medizin&Markt


46 | GESELLSCHAFTSSPiele<br />

HERAUSRAGENDE SPIELE<br />

Über 1.000 neue Brett- und Kartenspiele<br />

werden jedes Jahr auf den Messen präsentiert.<br />

Wenn sich da ein Titel aus der<br />

Masse herausheben will, muss schon etwas<br />

ganz Besonderes geboten werden.<br />

Zwei entscheidende Hürden sind zu nehmen.<br />

Der Handel muss das Spiel erst einmal<br />

ins Programm nehmen. Und wenn<br />

dann der Kunde ratlos vor den übervollen<br />

Regalen steht, muss er spontan<br />

zugreifen. Das Spiel wird ihm nur dann<br />

auffallen, wenn die Grafik der Schachtel<br />

sofort ins Auge sticht. Und auch das Thema<br />

muss seine Neugierde wecken. Hat er<br />

DIE VERBOTENE INSEL<br />

„Die verbotene Insel“<br />

punktet mit großem<br />

Spielwitz und<br />

fantastischem Material<br />

zu einem sehr<br />

günstigen Preis. Immer schneller versinkt<br />

die geheimnisvolle Insel! Werden<br />

es die Abenteurer schaffen, die wertvollen<br />

Artefakte zu bergen und sich<br />

rechtzeitig vor den Fluten in Sicherheit<br />

zu bringen? Jeder übernimmt eine<br />

Rolle, wie Forscher, Pilot oder Taucher,<br />

mit besonderen Fähigkeiten im verzweifelten<br />

Kampf gegen das steigende<br />

Wasser. Gewonnen oder verloren<br />

wird nur gemeinsam. Das Versinken<br />

der Insel können die Abenteurer verlangsamen,<br />

aber nicht stoppen. Arbeiten<br />

sie konzentriert zusammen, haben<br />

sie gute Chancen, die Schätze der Insel<br />

und sich selbst zu retten. Das Spiel ist<br />

ungeheuer spannend und mit tollem<br />

Material ausgestattet.<br />

Matt leacock, 2-4 Pers. ab 10 J.,<br />

ca. 30 Min., Schmidt Spiele, ca. 19 €.<br />

den Karton in die<br />

Hand genommen,<br />

blickt er auf die<br />

Rückseite. Für diesen<br />

zweiten Blick<br />

sollte das Material,<br />

das dort abgebildet<br />

ist, ganz besonders<br />

attraktiv sein. Vor allem muss<br />

das Spielgeschehen schnell in den Bann<br />

schlagen und für längere Zeit fesseln. Ist<br />

der Kunde nach dem Kauf nämlich enttäuscht,<br />

greift er beim nächsten Mal zu<br />

DER PATE<br />

Das Spiel lässt in<br />

die Welt der Clans<br />

eintauchen, wie sie<br />

in den Büchern<br />

und Filmen dargestellt ist. Dazu trägt<br />

auch das schöne und stimmige Material<br />

bei. Jeder Spieler führt eine Familie<br />

und muss deren Vermögen steigern.<br />

Gesteuert wird das Geschehen von einem<br />

cleveren Würfelmechanismus. Jeder<br />

Würfel kann nur einmal eingesetzt<br />

werden. Dabei könnte man viel mehr<br />

Aktionen brauchen, als tatsächlich genutzt<br />

werden dürfen. So viel ist zu tun,<br />

um seine Macht zu sichern: Die illegalen<br />

Geschäfte sind abzukassieren,<br />

Gefallen einzufordern und das Ansehen<br />

der Familie aufzupolieren. Trotz<br />

Würfelglück sind kluges Taktieren<br />

und Skrupellosigkeit wichtig. Wenn<br />

man sich in das Thema einfühlt, bietet<br />

„Der Pate“ gute Unterhaltung. Die<br />

Regeln wollen aber zunächst erarbeitet<br />

werden.<br />

Michael Rieneck, 2- 4 Pers. ab 12 J.,<br />

ca. 70 Min., Verlag kosmos, ca. 32 €.<br />

einem Buch oder einer DVD und nicht<br />

zu einem Spiel. Die empfohlenen Titel<br />

haben alle etwas ganz Besonderes<br />

und sollten Sie<br />

zufriedenstellen.<br />

Dorothee Heß<br />

SAFR<strong>AN</strong>ITO<br />

Drei Gerichte gilt es<br />

fertigzustellen, um<br />

Chefkoch zu werden.<br />

Im Spiel konzentriert man sich auf<br />

die Gewürze, die restlichen Zutaten<br />

sind vorhanden. Auf dem Markt gibt<br />

es die Gewürze nur zeitweise und das<br />

Geld ist auch knapp. Also kauft man<br />

preiswert und legt Vorräte an, die bei<br />

Ebbe in der Kasse verkauft werden.<br />

Wer die Gewürze für ein Rezept zusammen<br />

hat, der punktet. Das Kaufen<br />

und Verkaufen ist sehr witzig geregelt.<br />

Man wirft schwere Pokerchips gezielt<br />

auf den Spielplan. Wer einen Marktstand<br />

trifft, kann mit diesem Gewürz<br />

handeln. Dazu gehört viel Geschick.<br />

Den Preis der Ware bestimmen die<br />

Werte der Chips, die den Marktstand<br />

getroffen haben. Das macht viel Spaß<br />

und „Safranito“ zu einem außergewöhnlich<br />

guten Spiel mit sehr guter<br />

Ausstattung.<br />

Marco Teubner, 2- 4 Pers. ab 10 J.,<br />

ca. 45 Min., Verlag Zoch, ca. 35 €.


SEITE 38<br />

GEDäCHTNISTRAINING<br />

BRüCKENRäTSEL<br />

Seiten wind Hose<br />

Eisen Erz Bischof<br />

Schnell Imbiss Halle<br />

Feld hühner Auge<br />

Froh natur Schutz<br />

Hoch Alpen Rose<br />

Kompanie chef Koch<br />

Baum haus Dach<br />

Funk Turm Uhr<br />

Gold Schatz insel<br />

Natur Schutz Maske<br />

Tisch Tennis Ball<br />

Zucker Erbsen Suppe<br />

Abend rot Barsch<br />

Wal nuss Baum<br />

Gesuchtes Wort: Weihnachtsstern<br />

KONZENTRIERT LESEN<br />

Mehr Licht für helle Köpfe<br />

Licht ist ein Lebens-Elixier. Das Licht<br />

regelt den Wach-Schlaf-Rhythmus.<br />

Ohne ausreichend Licht werden<br />

wir nicht richtig wach. Wenn wir zu<br />

wenig Licht bekommen, dann arbeitet<br />

unser Denkapparat nicht optimal.<br />

Bei länger andauerndem Lichtmangel<br />

verdüstert sich auch unsere<br />

Stimmung. Nicht wenige Menschen<br />

leiden deshalb in den dunklen Monaten<br />

an der so genannten Winterdepression.<br />

Bei viel Tageslicht wird<br />

nachweislich unsere Stimmung besser<br />

und unser Geist wacher. Verbringen<br />

Sie deshalb soviel Zeit wie möglich<br />

in der freien Natur.<br />

WORT-VERSTECKT<br />

R M O R G E N R<br />

E E R C V E I S<br />

B M G R E D E I<br />

L A L E G T A W<br />

U R S I N I G E<br />

M P F G E G T I<br />

E P R R G O U L<br />

N S I I R L H E<br />

A O E L S S G S<br />

N N D L P U E S<br />

E N E E A R R U<br />

S E A N T E E N<br />

E T M A Z N E L<br />

SEITE 42 SUDOKU<br />

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SEITE 39 GRIPSGyMNASTIK<br />

EINSETZEN<br />

6+2=12-4; 3x5=19-4;<br />

11+9-6=2x7; 96:4 =2x3x4<br />

3<br />

5<br />

4<br />

1<br />

6<br />

2<br />

ZAHLENSPIEL<br />

Alle Zahlen in den Dreierkombinationen<br />

sind jeweils durch eine<br />

gleiche Zahl teilbar. In der ersten<br />

durch die 2, in der zweiten<br />

durch die 3, dann durch 4, anschließend<br />

durch 5 und durch 6.<br />

Also muss in der leeren Spalte<br />

die Dreierkombination sein, deren<br />

Zahlen Vielfache von sieben<br />

sind. Lösung „c“ ist richtig.<br />

SIEBEN ZAHLEN<br />

Die 307 passt nicht hinein, sie<br />

hat als Quersumme nicht die 9.<br />

SEITE 27<br />

BILDERRäTSEL<br />

STREICH-<br />

HOLZ-<br />

RäTSEL<br />

EINFACHE<br />

FRAGEN<br />

22 mal<br />

Die Mutter<br />

Der Vater<br />

Weiß, Eisbär<br />

<strong>50</strong>, 10x5=<strong>50</strong><br />

36 mal<br />

20 mal<br />

SEITE 32-33<br />

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Einfach<br />

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4<br />

2<br />

1<br />

6<br />

1<br />

3<br />

6<br />

5<br />

8<br />

2<br />

7<br />

4<br />

9<br />

1<br />

9<br />

2<br />

7<br />

5<br />

3<br />

6<br />

8<br />

4<br />

3<br />

4<br />

8<br />

7<br />

1<br />

9<br />

2<br />

6<br />

5<br />

5<br />

3<br />

4<br />

6<br />

8<br />

1<br />

7<br />

9<br />

2<br />

6<br />

5<br />

9<br />

2<br />

3<br />

4<br />

8<br />

1<br />

7<br />

7<br />

6<br />

8<br />

4<br />

9<br />

2<br />

1<br />

5<br />

3<br />

2<br />

1<br />

7<br />

8<br />

6<br />

5<br />

9<br />

3<br />

4<br />

6<br />

5<br />

8<br />

7<br />

9<br />

3<br />

4<br />

2<br />

1<br />

2<br />

4<br />

8<br />

6<br />

9<br />

5<br />

1<br />

3<br />

7<br />

4<br />

7<br />

1<br />

6<br />

5<br />

2<br />

9<br />

8<br />

3<br />

9<br />

7<br />

1<br />

3<br />

8<br />

2<br />

6<br />

4<br />

5<br />

9<br />

3<br />

2<br />

1<br />

4<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

3<br />

6<br />

5<br />

1<br />

7<br />

4<br />

8<br />

9<br />

2<br />

AUFlöSUnGen | 47<br />

Mittel Schwer<br />

1<br />

8<br />

6<br />

9<br />

7<br />

5<br />

2<br />

3<br />

4<br />

8<br />

5<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6<br />

4<br />

7<br />

9<br />

FALSCHES TIER<br />

Die Sphinx ist kein Tier.<br />

7<br />

2<br />

9<br />

3<br />

8<br />

4<br />

5<br />

1<br />

6<br />

6<br />

9<br />

7<br />

4<br />

5<br />

8<br />

3<br />

2<br />

1<br />

3<br />

4<br />

5<br />

2<br />

6<br />

1<br />

8<br />

9<br />

7<br />

4<br />

1<br />

2<br />

7<br />

3<br />

9<br />

5<br />

8<br />

6<br />

8<br />

1<br />

7<br />

4<br />

2<br />

6<br />

3<br />

5<br />

9<br />

5<br />

2<br />

9<br />

8<br />

6<br />

3<br />

7<br />

1<br />

4<br />

5<br />

9<br />

3<br />

8<br />

1<br />

7<br />

6<br />

4<br />

2<br />

7<br />

3<br />

6<br />

9<br />

4<br />

1<br />

2<br />

5<br />

8<br />

2<br />

6<br />

4<br />

5<br />

3<br />

9<br />

1<br />

7<br />

8<br />

1<br />

8<br />

4<br />

5<br />

2<br />

7<br />

9<br />

6<br />

3<br />

ZAHLEN EINSETZEN<br />

6 + 4 - 2 + 6 : 2 + 7 - 4 x 4 : 4 = 10<br />

DREI ZAHLEN BILDEN 55<br />

23 + 21 + 11 = 55<br />

KäSTCHEN <strong>MIT</strong> 7 UND 9<br />

9 9 9 9 9 7<br />

9 7 7 9 7 7<br />

9 9 7 9 9 7<br />

9 7 7 7 7 7<br />

9 7 9 9 9 7<br />

9 9 9 7 7 7<br />

LOCH AUSHEBEN<br />

Für einen m 3 benötigt er ½ h.<br />

Für 8 m 3 benötigt er 4 h.<br />

6<br />

5<br />

2<br />

1<br />

9<br />

4<br />

7<br />

8<br />

3<br />

3<br />

8<br />

2<br />

1<br />

9<br />

7<br />

6<br />

4<br />

5<br />

9<br />

7<br />

4<br />

6<br />

3<br />

8<br />

5<br />

1<br />

2<br />

4<br />

7<br />

5<br />

3<br />

2<br />

6<br />

9<br />

8<br />

1<br />

1<br />

8<br />

3<br />

7<br />

5<br />

2<br />

4<br />

9<br />

6<br />

6<br />

9<br />

1<br />

8<br />

4<br />

5<br />

7<br />

2<br />

3<br />

3<br />

2<br />

9<br />

5<br />

6<br />

1<br />

8<br />

4<br />

7<br />

1<br />

6<br />

3<br />

2<br />

8<br />

4<br />

5<br />

9<br />

7<br />

8<br />

4<br />

1<br />

9<br />

2<br />

7<br />

6<br />

3<br />

5<br />

9<br />

2<br />

7<br />

5<br />

6<br />

3<br />

8<br />

1<br />

4<br />

7<br />

6<br />

5<br />

8<br />

4<br />

3<br />

1<br />

2<br />

9<br />

5<br />

4<br />

8<br />

9<br />

7<br />

1<br />

2<br />

3<br />

6<br />

5<br />

1<br />

6<br />

2<br />

8<br />

9<br />

3<br />

7<br />

4<br />

2<br />

5<br />

4<br />

7<br />

3<br />

8<br />

1<br />

6<br />

9<br />

2<br />

3<br />

7<br />

4<br />

1<br />

5<br />

9<br />

6<br />

8<br />

8<br />

1<br />

6<br />

4<br />

5<br />

9<br />

3<br />

7<br />

2<br />

4<br />

9<br />

8<br />

3<br />

7<br />

6<br />

2<br />

5<br />

1<br />

7<br />

3<br />

9<br />

6<br />

1<br />

2<br />

4<br />

5<br />

8<br />

9<br />

3<br />

7<br />

2<br />

8<br />

5<br />

1<br />

4<br />

6<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

7<br />

3<br />

5<br />

1<br />

9<br />

6<br />

5<br />

8<br />

9<br />

4<br />

1<br />

2<br />

7<br />

3<br />

2<br />

5<br />

7<br />

1<br />

8<br />

9<br />

4<br />

6<br />

3<br />

1<br />

2<br />

4<br />

6<br />

7<br />

3<br />

8<br />

5<br />

9<br />

1<br />

9<br />

3<br />

4<br />

6<br />

5<br />

8<br />

2<br />

7<br />

7<br />

1<br />

6<br />

8<br />

9<br />

4<br />

5<br />

3<br />

2<br />

7<br />

4<br />

8<br />

6<br />

9<br />

1<br />

2<br />

3<br />

5<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1<br />

2<br />

7<br />

9<br />

6<br />

8<br />

6<br />

3<br />

2<br />

5<br />

4<br />

7<br />

1<br />

9<br />

8<br />

MAGISCHES QUADRAT<br />

2<br />

8<br />

9<br />

5<br />

3<br />

6<br />

7<br />

1<br />

4<br />

5<br />

1<br />

9<br />

8<br />

3<br />

2<br />

7<br />

4<br />

6<br />

3 36 2<br />

4 6 9<br />

18 1 12<br />

8<br />

7<br />

3<br />

4<br />

1<br />

2<br />

6<br />

9<br />

5<br />

4<br />

7<br />

1<br />

9<br />

5<br />

6<br />

3<br />

8<br />

2<br />

4<br />

6<br />

2<br />

7<br />

5<br />

9<br />

3<br />

8<br />

1<br />

9<br />

8<br />

5<br />

3<br />

2<br />

4<br />

6<br />

7<br />

1<br />

5<br />

9<br />

1<br />

3<br />

6<br />

8<br />

4<br />

2<br />

7<br />

3<br />

2<br />

6<br />

7<br />

1<br />

8<br />

9<br />

5<br />

4<br />

PALINDROM<br />

Das nächste Palindrom ist bei<br />

26962 km. Er ist also 100 km in<br />

2 h gefahren mit einer Durchschnitts<br />

geschwindigkeit von<br />

<strong>50</strong> km/h.<br />

1.-S, 2.-T, 3.-r, 4.-A, 5.-ß, 6.-E, 7.-n, 8.-V, 9.-E, 10.-r, 11.-K, 12.-E,<br />

13.-h, 14.-r, 15.-S, 16.- o, 17.-r, 18.-D, 19.-n, 20.-u, 21.-n, 22.-G GesuchtesWort: straßenverkehrsordnung<br />

SCHWEDENRäTSEL


Sittarder Str. 31<br />

52078 Aachen<br />

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