MIT 50 FäNGT DAS LEBEN SO RICHTIG AN! - Senio Magazin
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ZUM<br />
kostenlos<br />
M IT N E H M E N<br />
Monatlich<br />
senio<br />
senio<br />
Nummer 37<br />
Januar 2011<br />
mit <strong>50</strong> fängt<br />
das leben<br />
so richtig an!<br />
Interview mit<br />
Susan Heat<br />
über ihr Buch<br />
magazin StädteRegion<br />
Aachen
Termine im Januar<br />
Lesung im Haus Löwenstein am Markt<br />
29.01. 12 h „Jänner“ Gedichte von<br />
Paul Celan. Vorgetragen von: H. Mauritz,<br />
M. Olbrich, Dr. R. Schmidt, K. Peters,<br />
M. H. Freunde und D. Hans<br />
Förderverein Jakob-Büchel-Haus e.V.<br />
Prämienstraße 57, Aachen-Walheim<br />
15. 01. 20 Uhr Kabarett „Und Tschüss...“<br />
Jupp Hammerschmidt und Hubert vom<br />
Venn auf Abschiedstournee<br />
22. 01. 18 h Vernissage der 13. Walheimer<br />
Fotoausstellung „Bewegung“.<br />
Weitere Besichtigungstermine:<br />
23., 29. u. 30.01. jeweils von 15 - 18 h<br />
„Lust auf Kunst“, Pfarre St. Sebastian<br />
Würselen 20. 01. 12 h ab Parkplatz Pfarrhaus,<br />
Sebastianusstr. 5, die erste Exkursion<br />
im neuen Jahr. Besucht wird das Dürener<br />
Leopold-Hoesch-Museum und die<br />
Pilgerkirche St. Anna.<br />
Anmeldungen nimmt Frau Ilse Michels<br />
(Tel.: 024 05 / 42 64 77) entgegen<br />
VDK-Ortverband Aachen-Burtscheid<br />
Jeden ersten Dienstag im Monat<br />
16.30 h Treffen im Restaurant<br />
„Burtscheider Quelle“ Kapellenstr. 1-3<br />
Erzählcafé, Schleswigstr. 10-16, Ac<br />
24.01. ab 14.30 h Frau Emmerich lädt<br />
ein. Das Erzählcafé feiert seinen dritten<br />
Geburtstag. Tony Fieles spielt<br />
beliebte und bekannte Melodien<br />
auf seinem Keyboard.<br />
Heimatverein Haaren-Verlautenheide<br />
Germanusstr. 32<br />
Jeden 1. Dienstag im Monat 19.30 h<br />
Termine für Aktuelles, Wanderungen,<br />
Vor träge, Besichtigungen usw. auch<br />
unter www.haaren-verlautenheide.de<br />
Treffen Heimatkundler<br />
Arbeitskreis Kohlscheid<br />
Jeden 3. Dienstag im Monat um 15 h<br />
(z.Z. Grundschule Paulusstr. ,<br />
Kohlscheid-Mitte)<br />
Termine für Wanderungen und Radtouren<br />
des Heimatvereins Kohlscheid unter<br />
www.heimatverein-kohlscheid.de<br />
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Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir eine/-n<br />
engagierte/-n Medienberater/-in<br />
auf selbständiger Basis.<br />
Ihre Aufgaben: Kundenberatung zu unseren<br />
Produkten, Akquirierung und Betreuung von<br />
Neu- bzw. Bestandskunden, Umsetzung von<br />
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Wo? Wann? Was?<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe Aphasie<br />
Jeden Do. 10.00-11.30 h Stettinerstr. 25,<br />
Ac-Brand, im rollstuhlgerechten Aufenthaltsraum<br />
des Behindertenzentrums<br />
Kurpark-Terrassen Burtscheid,<br />
Dammstr. 40<br />
Jazzmusik 07.01. 20 h „Thaddäus Aix<br />
Dixie Connection und Friends“ 16.01.<br />
11 h „Mary Castle Jazz Band (Traditional)<br />
Jeden Do. ab 15 Uhr <strong>Senio</strong>rentanz<br />
AWO Nord, Josef-von-Görres-Str. 18 , Ac.<br />
Jeden Montag Clubnachmittag mit Spielen<br />
Jeden Dienstag Kreatives Basteln und<br />
Werken Jeden Mittwoch Frühstück<br />
Jeden Donnerstag Warmes Essen/ Kaffee<br />
u. Kuchen/ Skatclub. Weitere Infos unter<br />
Tel.: Ac. 163604<br />
Trauercafé, Emmauskirche,<br />
Sittarder Straße 58, Aachen - Forst<br />
06.01. 15 h „In der Trauer nicht allein“<br />
Begegnung und Gespräch,<br />
Ökumenischer Trauerarbeitskreis<br />
AWO Burtscheider Stube, Bayernallee 3/5<br />
Alle Termine beginnen um 13 Uhr<br />
Jeden Montag Gemütlicher Nachmittag<br />
mit verschiedenen Programmpunkten<br />
Jeden Dienstag Handarbeit und<br />
Basteln im Hobbykeller<br />
Jeden Mittwoch Preisskat<br />
Jeden Donnerstag Kaffeeklatsch<br />
Jeden Freitag Singen. Weitere Termine<br />
zu: Modenschau, Fischessen, Referate,<br />
Ausflüge usw. unter Tel.: 0241- 6 93 34<br />
Verzäll-Café, Minoritenstr. 3, in den<br />
Räumen der Integrierten Psychiatrieseelsorge<br />
Jeden letzten Montag im<br />
Monat 14.30 - 16 h Für Menschen, die<br />
unter Demenz leiden und ihre Angehörigen,<br />
Infos unter Tel.: 0241 - 40 76 93<br />
Begegnungsstätte St. Hubertus,<br />
Kronenberg 127, 52074 Aachen<br />
13.01. 15.30 - 16.30 h Heiteres<br />
Gedächtnistraining mit Siggi Steins<br />
05., 12. , 19. u. 26.01. 10-12 h<br />
Karten und Klönen<br />
27.01. 13-20 h Geburtstagsfeier. Weitere<br />
Termine unter Tel.: 0241 - 70 72 43<br />
Zugesandtes Material<br />
• Das <strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> freut sich über eingesandte Leserbriefe,<br />
Veranstaltungshinweise, Manuskripte, Fotos etc., übernimmt<br />
für sie jedoch keine Haftung.<br />
• Alle Einsender stimmen der Nutzung ihrer Beiträge inklusive<br />
Bildmaterial in allen Factor:G-Medien und -Publikationen<br />
beliebig oft, zeitlich und räumlich unbeschränkt zu.<br />
• Die Einholung der Abdruckrechte für eingesandte Beiträge,<br />
Fotos etc. obliegt dem Einsender.<br />
• Die Redaktion behält sich die Auswahl und redaktionelle<br />
Bearbeitung der Beiträge und Veranstaltungshinweise vor.<br />
• Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />
die Meinung des <strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong>s wieder.<br />
• Alle Urheberrechte verbleiben beim <strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> bzw.<br />
den Autoren. Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am 27.01.2011<br />
RecHtlicHe HinWeiSe<br />
<strong>Senio</strong>renkreis Dietrich-Bonhoeffer-<br />
Haus, Kronenberg 142, 52074 Ac<br />
Beginn ist immer um 15 h<br />
19.01. Gedächtnis spielend trainieren.<br />
Heitere Gedächtnisspiele. Thema:<br />
Neues Jahr, mit Monica Dawo-Collas<br />
DRK-<strong>Senio</strong>renclub, Robensstr. 49, Ac<br />
05. u. 19.01. 14.00 - 17.00 Uhr<br />
Gemütliches, geselliges Beisammensein<br />
bei Kaffee und Kuchen<br />
Engagiert älter werden, Annastr. 35, Ac<br />
05., 06., 12., 13., 19., 20., 26. u. 27.01.<br />
14-16 h PC-Café<br />
03., 10., 17., 24. u. 31.01. 11-12.30 h<br />
Montagsspielrunde<br />
Weitere Termine unter Tel.: 0241 - 211 55<br />
<strong>Senio</strong>rencafé, Pfarrsaal<br />
Horbacherstr. 52, Ac-Richterich<br />
Jeden Donnerstag ab 15 h<br />
Veranstaltungen des NABU<br />
08. 01. 9 h Vogelkundliche Winterwanderung<br />
für Familien. Treffpunkt: Geschäftsstelle<br />
des NABU, Dreiländerweg<br />
112. Weitere Infos unter www.nabu.de<br />
oder unter Tel.: Ac. 870891<br />
<strong>Senio</strong>renclub Arche,<br />
Schurzelterstr. 540, 52074 Ac<br />
Beginn ist immer um 14.30 h<br />
13.01. Gedächtnis spielend trainieren -<br />
heitere Gedächtsnisspiele . Thema:<br />
Das neue Jahr. Mit Monica Dawo-Collas<br />
21.01. Spiel mit mir z.B. Bingo,<br />
mit Monica Dawo-Collas<br />
27.01. Entspannt leben - Einführung in<br />
Entspannungstechniken von Elke Luckner<br />
Begegnungszentrum in der Forster<br />
<strong>Senio</strong>renberatung, Am Kupferofen 19<br />
Jeden Dienstag 9 - 9.45 h<br />
Gymnastik für Frauen<br />
Jeden Dienstag 10 - 10.45 h<br />
Gymnastik für Männer<br />
Jeden Mittwoch 17 - 18.30 h<br />
Betreutes Internet. Weitere Termine zu:<br />
Kreativ Schreiben, Lesung, Frühstückstreff,<br />
Foto-Workshop usw. unter<br />
Tel.: 0241 - 57 59 72<br />
mit schriftlicher Genehmigung oder unter Angabe der Quelle<br />
gestattet.<br />
• Der Abdruck von Veranstaltungsdaten erfolgt ohne<br />
Gewähr.<br />
• Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist jeweils der<br />
15. des laufenden Monats.<br />
Anzeigen<br />
• Die Anzeigenpreisliste wird auf Wunsch zugeschickt. Das<br />
<strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> informiert Sie gerne auch persönlich.<br />
• Unmoralische oder unvertrauliche Anzeigen werden nicht<br />
angenommen.<br />
• Das <strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> darf über die Platzierung der Anzeigen<br />
entscheiden.<br />
• Anzeigenannahmeschluss für die nächste Ausgabe ist jeweils<br />
der 18. des laufenden Monats.
Inhaltsverzeichnis<br />
AACHENER <strong>AN</strong>SICHTSKARTEN 4<br />
˙ Die Aachener Gastronomie um 1900 - Folge 3 ˙<br />
BERICHTE 5<br />
˙ Porträt vorgestellt ˙ Tagespflege Visitatis ˙<br />
EHRENAMTLICHE ARBEIT 6<br />
˙ Den letzten irdischen Besitz bewahren ˙<br />
BERICHTE 8<br />
˙ Die Welt neu zusammensetzen ˙ Lust auf Kunst!? ˙<br />
BERICHTE 9<br />
˙ Puffele-Sitzung ˙ Barbara- und Stiftungsfest ˙<br />
SENIOREN SCHREIBEN 10<br />
˙ Sie haben gewonnen! ˙<br />
SENIOREN SCHREIBEN 11<br />
˙ Der Dieb im Drogeriemarkt ˙<br />
BERICHTE 12<br />
˙ Winterwandern ˙ Barrieren umgehen ˙ Wintervögel ˙<br />
BERICHTE 13<br />
˙ Vorsorge ˙ Fotoausstellung ˙ Weihnachten mit Musik ˙<br />
SENIOREN SCHREIBEN 14<br />
˙ Aphrodite macht Pferd verrückt ˙<br />
MUSEUMSKULTOUR 16<br />
˙ Einblicke in die Technikgeschichte ˙<br />
TSCHö, WA! 17<br />
˙ Und Tschüss… ˙<br />
HOBByS UND MENSCHEN 18<br />
˙ Generationenverbindendes Brauchtum ˙<br />
SENIOREN SCHREIBEN 20<br />
˙ Angst vor Hunden? ˙<br />
SENIOREN SCHREIBEN 21<br />
˙ Warten im Aachener Hauptbahnhof ˙<br />
EINER VON UNS 22<br />
˙ Das kulturelle Leben fördern ˙<br />
THEMA DES MONATS 23<br />
˙ Mit <strong>50</strong> fängt das Leben erst richtig an ˙<br />
BITTE LäCHELN 26<br />
˙ Je höher du wirst aufwärts gehn... ˙<br />
BILDERRäTSEL 27<br />
˙ Verkehrsschilder ˙<br />
LESEZEICHEN 28<br />
˙ Mein Nachruf ˙<br />
SENIOREN SCHREIBEN 30<br />
˙ So vergeht die Zeit ˙<br />
SENIOREN SCHREIBEN 31<br />
˙ Die Schaumgekrönte ˙ Ein geliebtes Detail ˙<br />
SCHWEDENRäTSEL 32<br />
NOSTALGIE 34<br />
˙ Das Wespienhaus ˙<br />
BüHNE FREI! 35<br />
˙ Projekt A - Baal ˙<br />
SENIOREN SCHREIBEN 36<br />
˙ Hitler und die Aachener ˙<br />
SENIOREN SCHREIBEN 37<br />
˙ Der Schmuggler Karl aus Aachen ˙<br />
GEDäCHTNISTRAINING 38<br />
GRIPSGyMNASTIK 39<br />
REISEBERICHTE 40<br />
˙ Reise ins Zentrum des orthodoxen Mönchtums Teil 2 ˙<br />
RäTSEL 42<br />
˙ Sudoku ˙<br />
öCHER PLATT 43<br />
˙ Fritte-Historie ˙<br />
4<br />
7<br />
8<br />
VORBEUGUNG UND GESUNDHEIT 44<br />
˙ Sucht ˙ Ein Kilo kommt selten allein ˙ Rückenschmerzen ˙<br />
GESELLSCHAFTSSPIELE 46<br />
˙ Herausragende Spiele ˙<br />
derb, artist.<br />
plump Tänzer<br />
Fortsetzungsfolge<br />
Zeichen<br />
für<br />
Thallium<br />
erfrischende<br />
Leckerei<br />
zäh-<br />
�üssige,<br />
schwarze<br />
Teermasse<br />
MediSaugzinerwurmMilchorgan bei<br />
Tieren<br />
Kfz-Z.<br />
Griechenland<br />
gedachte<br />
Linie v.<br />
Süd- z.<br />
Nordpol<br />
untere<br />
Juraschicht<br />
AUFLöSUNGEN 47<br />
mod.<br />
Zweig. d.<br />
leichten<br />
Muse<br />
1 8 5<br />
8<br />
6<br />
6 4 9<br />
9<br />
7<br />
1 8 4<br />
2 5<br />
2 4 3<br />
5<br />
4<br />
4 7 9<br />
Lehran-<br />
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staltsHolzra�-<br />
Zeit,<br />
feindliche<br />
Ausruf<br />
gebäudepantofsüchtigUntä-<br />
Gefühle<br />
des Arche- seidiges<br />
feltigkeit<br />
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zes<br />
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MehrzahlartikelFruchtgetränk<br />
deutsche<br />
AckerSchaugerätspielerin (Ingrid)<br />
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Kfz-Z.<br />
Türkei<br />
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Punktestand<br />
(Tennis)<br />
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weibl.<br />
Vorname<br />
ital.:<br />
„die<br />
Blauen“<br />
(Sport)<br />
Flächenmaß<br />
(10 Ar)<br />
anwesend<br />
österr.:<br />
Abk.:<br />
Kneipe<br />
Oberinspektor<br />
franz.<br />
Landschaft<br />
kalte<br />
MischspeiseSW-<br />
Abk.:<br />
afrik.Self-ExLandtractingschaft<br />
Archive<br />
Glockenblumengewächs<br />
Schlag<br />
beim<br />
Golf<br />
(engl.)<br />
Nadelbaum<br />
schott.<br />
Dichter<br />
† 1832<br />
Haut-<br />
ital.<br />
p�egeSüßmittelspeise<br />
Überzug<br />
des<br />
Mauerwerks<br />
frz.<br />
Maler<br />
(1834-<br />
1917)<br />
Ausruf<br />
Halbton<br />
über a<br />
Nomadenzeltdorf<br />
Jazzstil<br />
(Kurzwort)Brettspiel<br />
früh.<br />
äthiop.<br />
Titel<br />
lediglich<br />
Skatausdruck<br />
menschl.<br />
Ausstrahlung<br />
(Okkult.)<br />
Abk.:<br />
extra<br />
small<br />
franz.:<br />
Salz<br />
Höchstwert<br />
Blätterpilz<br />
Anschrift<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser!<br />
Ein Jahr geht zuende, ein<br />
neues beginnt. Die weltweite<br />
Politik war 2010 in der Hauptsache<br />
mit dem Verschieben<br />
der größten anstehenden<br />
Probleme auf die Zukunft<br />
beschäftigt und konnte fast<br />
in keinem ihrer Aufgabenbereiche<br />
nachhaltige und<br />
positive Impulse setzen. Immer<br />
wichtiger wird daher das<br />
Engagement und die Beteiligung<br />
interessierter Menschen<br />
an den politischen<br />
Aufgaben und Fragen unserer<br />
Zeit. Nur so ist sicherzustellen,<br />
dass die Mehrheit der<br />
Bevölkerung profitiert und<br />
nicht Lobbyisten allein über<br />
unsere Zukunft bestimmen.<br />
Wir wünschen Ihnen Mut<br />
iMPReSSUM<br />
Herausgeber:<br />
und Hoffung für<br />
ein engagiertes<br />
und interessantes<br />
Jahr 2011!<br />
Ihr G. Günal<br />
G. Günal<br />
Adalbertsteinweg 26<br />
52070 Aachen<br />
Tel.: 0241 990 78 70<br />
Fax: 0241 990 787 44<br />
E-Mail: post@senio-magazin.info<br />
www.senio-magazin.info<br />
Redaktion: Tel.: 0241 990 78 69<br />
G. Günal, M. Holtorff, R. Steinborn,<br />
F. Gass, P. Simons<br />
Anzeige: Tel.: 0241 990 78 68<br />
Grafik: A. Elfantel (elfantel-design)<br />
Druck: Grenz-Echo Eupen<br />
Auflage: 13.000 Exemplare<br />
In dieser Ausgabe<br />
haben mitgewirkt:<br />
F. Erb, M. Hänsch, N. Krüsmann,<br />
D. Heß, D.H.K. Starke, A. Namyslo,<br />
D. May, S. Tuchardt, R. Wollgarten,<br />
C. Graff, P. J. Heuser, C. u. H. Kluck,<br />
W. Müller, J. Kühnast, E. Bausdorf,<br />
I. Gerdom, G. Rauber, M. J. Fleu,<br />
B. Wertz, J. Römer, H. Kleis,<br />
C. C. Bieling, H. Wickrath<br />
Bürozeiten:<br />
Mo., Mi. und Fr. von 10 bis 14 Uhr
4 | AACHENER AnSicHtSKARten<br />
Die Aachener Gastronomie um 1900 - Folge 3<br />
Teil 34<br />
Franz Erb<br />
Zurück zum Thema Badehäuser<br />
und Hotels: Außer den Dremelhäusern<br />
gab es im Zentrum der<br />
Stadt auch noch andere Bäder.<br />
3<br />
4<br />
1<br />
2<br />
Ecke Büchel/Edelstraße befand sich das Badehotel<br />
‚Zur Königin von Ungarn‘, (Karte 1, o.Vlg.<br />
1901). Gastwirt war hier F. Loeffler, dem auch<br />
das ‚Hotel de l‘Empereur‘, Edelstraße 6, also<br />
schräg gegenüber, gehörte (3, Foto um 1910).<br />
Nur ein paar Schritte weiter, in der Ursulinerstraße,<br />
lag das sog. ‚Dom-Hotel zum Elephanten‘ (2,<br />
Röpke, Wiesbaden 1899, und 4 Ostermann, AC<br />
1905). Dieses Haus war lange Zeit auch Gästehaus<br />
sowohl für das Bad Ecke Edelstraße als auch für<br />
Dremels Quirinusbad auf dem Hof. Im Adressbuch<br />
18<strong>50</strong> finden wir ein interessantes Inserat<br />
(5) und auch <strong>50</strong> Jahre später (Adressbuch 1900)<br />
lesen wir: Heinr. Theißen Hotel zum Elephanten<br />
/ Ursulinerstr. 11 dem Elisengarten / verbunden<br />
mit Badehaus / hält sich einem geehrten Publikum<br />
/ besonders den Herren Geschäftsreisenden<br />
/ bestens empfohlen. / Diner um 1 Uhr.<br />
In der Comphausbadstraße lagen ebenfalls etliche<br />
Badehäuser wie ‚Henrions Grand Hotel Rosenbad‘<br />
(6, La Ruellsche Anstalt 1897) mit dem<br />
dazu gehörenden Corneliusbad (7, A. Schweitzer,<br />
AC 20er Jahre). Von diesem Hotel-Komplex gibt<br />
es zahlreiche Detailansichten wie die ‚Badehalle‘,<br />
den ‚Damensalon‘, die Terrasse, die Gartenansicht<br />
(8-11, alle von Schade, Köln um 1910).<br />
5<br />
6<br />
7<br />
Auf der gegenüberliegenden<br />
Seite finden wir<br />
u.a. das Hotel ‚Du Dragon<br />
d‘0r‘ (12, Altstadt<br />
AC 1899) und ‚Dubigk‘s<br />
Grand Hotel‘ (13, Szesztokat,<br />
Köln 1898) rechts<br />
neben dem Museum.<br />
Ab 1899 wird hier die<br />
Couvenstraße als Durch -<br />
bruch zur Peter straße<br />
angelegt, so dass die ganze Häuserzeile<br />
bis zum erweiterten Kurhaus<br />
verschwindet (vgl. Karte 14).<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13 14
PorTräT VorGESTEllT<br />
Zwei ehemalige Oberbürgermeister, das<br />
amtierende Stadtoberhaupt, ehemalige<br />
und heutige Bürgermeisterinnen und<br />
Bürgermeister, viele frühere Wegbegleiter<br />
aus Politik und Verwaltung sowie zahlreiche<br />
Freunde waren Ende November<br />
im Weißen Saal des Aachener Rathauses<br />
erschienen, um dem ehemaligen Aachener<br />
Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden<br />
eine besondere Ehre zu erweisen.<br />
Der Rathausverein hatte dem Aachener<br />
Künstler Eric Peters den Auftrag erteilt,<br />
ein Porträt von Linden anzufertigen. Dieses<br />
soll die bereits bestehende Gemäldegalerie<br />
früherer Aachener Oberbürgermeister<br />
ergänzen. Derzeit befinden sich<br />
im Haus Löwenstein am Markt sechs Porträts<br />
von Edmund Emundts (OB von 1832-<br />
1848), Dr. Wilhelm Rombach (1928-1933<br />
u. 1945), Ludwig Kuhnen (1946 u. 1952),<br />
Dr. Albert Maas (1946-1952), Hermann<br />
Heusch (1952-1973) und Kurt Malangré<br />
(1973-1989). Nun kommt als siebtes das<br />
von Dr. Jürgen Linden (1989-2009) hinzu.<br />
Oberbürgermeister M. Philipp mit<br />
den ehemaligen Oberbürgermeistern<br />
Dr. J. Linden und K. Malangré (v. l.)<br />
Er sei bisher selten sprachlos gewesen,<br />
so Dr. Linden in seiner Dankesrede,<br />
aber der Eindruck, der ihm dieses<br />
Bild vermittele, mache ihn schon<br />
sprachlos. Das Bild zeige viele Seiten<br />
von ihm auf, nicht nur die hellen. Er<br />
betrachte es als Privileg und besondere<br />
Ehre, dass sein Porträt jetzt in der<br />
Reihe früherer Aachener Oberbürgermeister<br />
seinen Platz finden wird. Seinem<br />
Amtsnachfolger schlug er vor, die<br />
Bildergalerie künftig im Rathaus auszustellen.<br />
Philipp sagte zu, nach einem<br />
geeigneten und würdigen dauerhaften<br />
Ausstellungsort zu suchen.<br />
DEr EInzIGE EchTE SEnIorEn-Pc!<br />
BeRicHte | 5<br />
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TAGESPFlEGE VISITATIS<br />
Am Sonntag, dem 28.11.2010, lud der Visitatis<br />
Pflegedienst in den Rosenpark in<br />
Laurensberg ein. Dort wurde sein neu<br />
gestalteter Tagespflegebereich durch<br />
die Ansprachen von Oberbürgermeister<br />
Herrn Marcel Philipp, der Bundestagsabgeordneten<br />
Frau Ulla Schmidt und der<br />
Geschäftsführerin Frau Astrid Siemens<br />
offiziell eröffnet.<br />
„15 Jahre Visitatis:<br />
Jetzt alles aus einer<br />
Hand, alles unter<br />
einem Dach“,<br />
lautet das Motto<br />
von Frau Siemens. Montags bis freitags<br />
von 8.00 bis 16.00 Uhr betreut Visitatis nun<br />
auch Gäste in der Tagespflege.<br />
Der Tag beginnt jeweils mit einem gemeinsamen<br />
Frühstück, anschließend erfreut<br />
man sich in einer geselligen Spielerunde.<br />
Nach dem Mittagsessen, einer<br />
Ruhephase und der Kaffeezeit finden weitere<br />
Aktivitäten statt: Singen, Ausflüge, Literaturnachmittage<br />
etc.<br />
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6 | EHRENAMTLICHE ARBeit:<br />
DEn lETzTEn IrDISchEn BESITz BEwAhrEn<br />
Der Förderkreis Ostfriedhof e.V. hat sich die Förderung des Denkmalschutzes<br />
auf dem Ostfriedhof zur Aufgabe gemacht. Dr. Holger A. Dux ist der<br />
Vorsitzende des Vereins.<br />
Herr Dux, wie kam es zur<br />
Vereinsgründung?<br />
Der Verein Förderkreis Ostfriedhof e.V.<br />
wurde im Rahmen der Veranstaltungen<br />
zum 200. Bestehens des Friedhofes gegründet.<br />
Wir haben seinerzeit mit einer<br />
Ausstellung in der Hauptschule Aretzstraße<br />
begonnen und einige Rundgänge<br />
angeboten. Der Förderkreis hat sich<br />
gefunden, weil es uns ein Anliegen ist,<br />
etwas für den Erhalt des Friedhofes und<br />
seiner Grabstätten zu tun.<br />
Was leistet der Verein?<br />
Die Erhaltung der vielfältigen und bedeutenden<br />
Grabstätten mit ihren Grabmalen<br />
aus Naturstein, Guss- und Schmiedeeisen,<br />
Bronze und Zink, sowie die<br />
Bewahrung seiner Schönheit und seines<br />
Frieden durch vorbeugende Maßnahmen<br />
gegen Vandalismus und Diebstahl<br />
liegen uns am Herzen. Zudem<br />
kümmert sich der Verein um Öffentlichkeitsarbeit<br />
in Form von regelmäßiger<br />
WeR iSt eR?<br />
Berichterstat tung, Führungen, Publikationen,<br />
Be ra tungen und Informationsveranstaltungen.<br />
Unser Wunsch ist auch die<br />
Bewahrung des Friedhofes als Ort der<br />
Ruhe, Innehalten und Naherholung als<br />
„Grüne Lunge“ des Ostviertels.<br />
Warum engagieren Sie sich persönlich<br />
mit so großem Einsatz für den<br />
Ostfriedhof und den Verein?<br />
Für mich persönlich sind Friedhöfe Orte<br />
mit einem ganz besonderen Reiz. Beim<br />
Spazierengehen zwischen den Reihen<br />
kann man viel über die Menschen und<br />
ihre Geschichten erfahren. Das war in<br />
meinem Geburtsort so, wenn die Er-<br />
Holger A. Dux wurde 1958 in Königswinter am Rhein geboren und<br />
kam 1978 zum Studium der Architektur nach Aachen. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss begann er eine Biographie über den Kölner Baumeister Heinrich<br />
Nagelschmidt. Die Arbeit hat Frau Prof. Dr.-Ing. Ingeborg Schild am Lehrgebiet<br />
Denkmalpflege an der RWTH Aachen betreut. 1992 wurde er zum<br />
Dr.-Ing. promoviert. Der Bauhistoriker ist pädagogischer Mitarbeiter der<br />
Volkshochschule Aachen im Bereich Gesellschaft, Geschichte und Politik. Er<br />
ist Vorstand der Gesellschaft Burtscheid für Geschichte und Gegenwart e.V., gehört den Vorständen<br />
des Regionalverbandes EUREGIO Aachen, des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und des Landschaftsschutz<br />
e.V. (Geschäftsführer), dem Förderverein Jüdischer Friedhof Aachen (Beirat) und dem<br />
Aachener Geschichtsverein (Beirat) an. Seit Januar 2004 ist er Vorsitzender des Förderkreises Ostfriedhof<br />
Aachen e.V. und arbeitet außerdem im Arbeitskreis Denkmalpflege der Stadt Aachen mit.<br />
wachsen erzählten, und das ist heute so,<br />
wenn ich in einem Archiv versuche, etwas<br />
herauszufinden. Auf Anregung von<br />
Frau Prof. Schild habe ich mich dann mit<br />
der „Baugeschichte“ oder besser gesagt<br />
„mit dem Erscheinungsbild“ der Grabstätten<br />
im Wandel der Zeiten auseinandergesetzt.<br />
Details einer bestimmten<br />
Stilrichtung, einen schönen Stein oder<br />
ein Detail zu finden ist immer wieder interessant.<br />
Und ganz besonders freue ich<br />
mich, wenn ich einen „Bildhauer“ entdecke,<br />
der einen Stein geschaffen hat,<br />
der sich von den meisten abhebt. Außerdem<br />
hoffe ich, meine Begeisterung<br />
auch anderen vermitteln zu können. Es<br />
wäre schade, wenn sich unser Umgang<br />
mit dem Sterben so weiterentwickeln<br />
würde, dass es irgendwann einmal keine<br />
Erinnerungsorte mehr gibt.<br />
Warum lohnt sich ein Besuch auf<br />
dem Ostfriedhof, auch aus stadthistorischer<br />
und kulturell-künstlerischer<br />
Sicht?<br />
Der Aachener Ostfriedhof - aber das<br />
gilt auch für viele andere historische
Friedhöfe - ist fast so etwas wie ein Stadtquartier<br />
im Kleinen. Man findet hier viele<br />
Spielarten bei der individuellen Gestaltung<br />
eines Grabes. Das stilistische<br />
Mittel sagt natürlich auch immer etwas<br />
über die Auftraggeber aus. Aus Sicht der<br />
Stadtgeschichte sind auf diesem Friedhof<br />
viele Hinweise zu finden. Da gab<br />
es die überaus reichen Fabrikanten, da<br />
erinnern Grabstätten an das Wirken von<br />
Ordensleuten, ohne die Kranken- und<br />
Armenpflege undenkbar gewesen wären.<br />
Bei jedem Gang über den Friedhof<br />
kommt man neu ins Nachdenken. Und<br />
vielleicht ist ein solcher Rundgang auch<br />
anregend, einmal wieder in einem Buch<br />
über Aachen nachzublättern.<br />
Bitte nennen Sie fünf herausragende<br />
Gräber oder Stellen, die man bei<br />
einem Besuch auf dem Ostfriedhof<br />
unbedingt sehen sollte.<br />
Es ist schwierig, aus der Fülle der noch<br />
vorhanden Grabdenkmäler die mich<br />
besonders ansprechenden zu benennen.<br />
Sicher gehören die Grabstätten<br />
links vom Eingang hierzu.<br />
HolGeR A. DUx | 7<br />
Schon als Kind fand ich<br />
die Grabstätten besonders<br />
spannend, die sich<br />
von den anderen deutlich<br />
abheben, also Grabhäuser<br />
wie das Grab von<br />
Knops auf Flur 20 oder<br />
das Grabmal Cassalette.<br />
Bemerkenswert finde<br />
ich aber auch die Grabdenkmäler der<br />
Zwischenkriegsjahre. Dabei macht es<br />
keinen Unterschied, ob sie aus schlichten<br />
geometrischen Grundformen zusammengesetzt<br />
sind oder expressive<br />
Skulpturen zeigen. Selbst aus den letzten<br />
Jahrzehnten gibt es Bemerkenswertes<br />
wie die Schöpfungen aus der Hand<br />
des Bildhauers Klaus Iserlohe.<br />
Nähere Infos unter:<br />
www.ostfriedhof.de.<br />
Nina Krüsmann<br />
Wohlfühlen (wie) zuhause<br />
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• Häusliche Alten- und<br />
Krankenpflege durch kleine<br />
Pflegeteams<br />
• Ganztägige Betreuung im<br />
Tagespflegehaus<br />
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Entlastungsdienst für Familien<br />
mit demenzerkrankten Menschen<br />
(in der Regel für Sie kostenlos<br />
durch zusätzliche Leistungen der<br />
Pflegekasse!!)<br />
• Fachberatung zum Thema<br />
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• Beratungsbesuche für Pflegegeldempfänger<br />
nach § 37 SGB XI<br />
• Unsere Pflege-<br />
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Joseph-von-Görres-Str. 82a finden<br />
jeweils acht psychisch veränderte<br />
oder demenzbetroffene Menschen<br />
Sicherheit, Geborgenheit und<br />
Zuwendung – rund um die Uhr!<br />
Weitere Informationen und<br />
Anmeldungen unter:<br />
• Tel.: 0241 - 51 44 95<br />
• www.fauna-aachen.de
8 | BeRicHte<br />
DIE WELT NEU ZUSAMMENSETZEN<br />
Der Kunstpreis Aachen wird alle zwei Jahre einem bildenden Künstler verliehen,<br />
dessen Arbeiten der internationalen Kunstszene nachhaltige Impulse<br />
geben. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und mit einer Einzelausstellung<br />
im Ludwig Forum verbunden. Den 14. Kunstpreis der Stadt Aachen erhielt<br />
am 12. Dezember 2010 der polnische Künstler Pawel Althamer.<br />
Ermöglicht wird die Auszeichnung durch<br />
eine Kooperation der Stadt Aachen, der<br />
Freunde des Ludwig Forums für Internationale<br />
Kunst e.V. und der Aachener<br />
Haben Sie Fragen zur<br />
Bestattung, Grabwahl,<br />
Grabgestaltung oder<br />
Grabpflege?<br />
Ich stehe Ihnen gerne zur Beantwortung<br />
Ihrer Fragen zur Verfügung.<br />
Rufen Sie mich unverbindlich an<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
unter 0241/720 46.<br />
Ihr Dieter Neundorf<br />
Wirtschaft. Den Preis überreichten Dr. Brigitte<br />
Franzen, Direktorin des Ludwig Forums,<br />
Oberbürgermeister Marcel Philipp<br />
und Iva Haendly, stellvertretende Vorsitzende<br />
der Freunde des Ludwig Forums.<br />
Eine seiner ersten Ausstellungsbeteiligungen<br />
überhaupt, gleichsam sein Debüt<br />
außerhalb Polens, führte den 1967<br />
in Warschau geborenen Pawel Althamer<br />
bereits während seiner Studienzeit<br />
nach Aachen, wo er an einer Gruppenausstellung<br />
junger polnischer Künstler<br />
im Ludwig Forum teilnahm. Seine institutionskritischen<br />
oder sozial engagierten<br />
Projekte ermöglichen oftmals<br />
Kunstfremden die Möglichkeit, an seiner<br />
Kreativität teilzuhaben. Obdachlose,<br />
Gefängnisinsassen, Migranten, perspektivlose<br />
Jugendliche oder Kinder<br />
finden durch ihn Gehör. Für sie und mit<br />
ihnen gemeinsam konzipiert er kleine<br />
Mikrokosmen, in denen sein Anliegen,<br />
die Verschmelzung von Kunst und Leben<br />
wirklich wird.<br />
luST AuF KunST!?<br />
Die Aachener Ausstellung zeigt drei<br />
neue Arbeiten: Neben dem Film „Der<br />
Goldene Ritter“ und einer gleichnamigen<br />
Skulptur im Ludwig Forum ist in<br />
der schräg gegenüber gelegenen Kirche<br />
St. Elisabeth eine neue Installation<br />
zu sehen. Althamer widmet seine<br />
Ausstellung den Kindern und hat deshalb<br />
in St. Elisabeth eine Predigtkanzel<br />
gebaut, von der aus Kinder über eine<br />
Rutsche in den Mittelgang gelangen.<br />
Die Ausstellung kann bis zum 20. Februar<br />
2011 im Ludwig Forum für Internationale<br />
Kunst an der Jülicher Straße<br />
97-109 besichtigt werden. Öffentliche<br />
Führungen finden sonntags um 12<br />
Uhr statt, eine Kuratorenführung mit<br />
Holger Otten beginnt am Do., 16. Dezember,<br />
um 18.30 Uhr. Die Finissage<br />
und Katalogpräsentation ist am Sonntag,<br />
20. Februar 2011. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter www.ludwigforum.de.<br />
wikipedia.org<br />
Die für alle interessierten Frauen und<br />
Männer offene Gruppe ‚Lust auf Kunst‘<br />
der Pfarre St. Sebastian Würselen startet<br />
am Donnerstag, dem 20. 01. 2011, um 12 Uhr, ab Parkplatz<br />
Pfarrhaus, Sebastianusstr. 5, die erste Exkursion im neuen Jahr.<br />
Das sanierte, modernisierte und erweiterte altehrwürdige<br />
Dürener Leopold-Hoesch-Museum ist das Ziel. Nach der Führung<br />
durch die neuen Räume stärken sich die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen im Museums-Café.<br />
Anschließend steht ein Besuch der Pilgerkirche St. Anna<br />
auf dem Programm. Der Organist, Herr Hans-Josef Loevenich,<br />
wird die am 21. März 2010 geweihte neue Metzler-Orgel<br />
vorführen. Für die Fahrt, Eintritt, Führung sowie Kaffee<br />
und Kuchen sind 18 € zu zahlen. Verbindliche Anmeldungen<br />
nimmt Frau Ilse Michels (Tel.: 02405/426477) entgegen.<br />
Der Teilnehmerbeitrag kann auf das Sonderkonto des Förderkreises<br />
Orgelbau e.V. bei der Sparkasse Aachen 1070656101,<br />
BLZ 390<strong>50</strong>000, überwiesen werden. Hubert Wickerath
PuFFElE-SITzunG<br />
Seit vielen Jahren veranstaltet die<br />
Karnevalsgesellschaft Eulenspiegel an<br />
einem Sonntagnachmittag im Januar<br />
die traditionelle „Puffele-Sitzung“.<br />
Diese Karnevalssitzung wird für Menschen<br />
veranstaltet, die gerne einmal<br />
Karneval feiern möchten, sich dies<br />
aber nicht zutrauen oder vielleicht<br />
nicht leisten können. Besonders herzlich<br />
gesehen sind alle Rollstuhlfahrer,<br />
egal wie groß der Rolli auch ist! Als Familiensitzung<br />
ist diese Veranstaltung<br />
aber auch für Kinder sehr geeignet -<br />
also die ideale Karnevalssitzung für<br />
Omas, Opas und Enkelkinder.<br />
Bekannte Karnevalisten und KG-<br />
Mitglieder werden ein buntes Programm<br />
auf die Bühne bringen. In<br />
dieser Session sind folgende Künstler<br />
dabei: Labbes un Drickes (Zwiegespräch),<br />
Büttenredner Willchen<br />
Vincken, Partysänger Fino, das Jugendtanzpaar<br />
Alina van Hasselt und<br />
Chris Lausberg (Deutscher Meister),<br />
die Jugendshowtanzgruppe „Little<br />
Diamonds“ (Deutscher Meister), die<br />
Showtanzgruppe „ Crazy Diamonds“<br />
(Deutscher Meister) und viele andere.<br />
Für einen Eintrittspreis von vier Euro<br />
erhält jeder Besucher Kaffee und Puffele<br />
(Berliner), soviel er mag und der<br />
Vorrat reicht. In diesem Jahr wird sich<br />
auch der Malteser Hilfsdienst wieder<br />
an der Sitzung beteiligen.<br />
Die „Puffele-Sitzung“ findet in der<br />
Festhalle Haarbachtal in Aachen-Haaren<br />
statt am 30. Januar 2011. Einlass<br />
ist ab 13 Uhr, Beginn um 14 Uhr, enden<br />
wird die Sitzung gegen 17:30 Uhr.<br />
Ehrenpräsident Otmar Mülly ist für<br />
weitere Fragen oder um Karten bei<br />
ihm vorzubestellen unter Tel. (mobil):<br />
0157-79714149 erreichbar.<br />
BeRicHte | 9<br />
BARBARA- UND STIFTUNGSFEST<br />
Traditionsgemäß feierte der Invalidenverein<br />
Pannesheide-Klinkheide sein 51.<br />
Barbara- und Stiftungsfest verbunden mit<br />
der Ehrung von langjährigen Mitgliedern.<br />
Vorsitzender Hermann Lach hieß im Saal<br />
des „Hauses Görtz“ in Klinkheide Mitglieder<br />
und Gäste, unter ihnen die stellvertretende<br />
Bürgermeisterin Marie-Theres<br />
Sobczyk, den Vorsitzenden des Verschönerungsverein<br />
Klinkheide, Reimund Billmann,<br />
sowie zahlreiche Ratsvertreter und<br />
Vertreter befreundeter Invalidenvereine<br />
aus Herzogenrath und Merkstein, willkommen.<br />
Marie-Theres Sobczyk übermittelte<br />
die Grüße der Stadt und des Rates<br />
und fand lobende Worte über die gute<br />
Arbeit des Invalidenvereins. Vor allem<br />
werde das gemeinschaftliche Miteinander<br />
großgeschrieben, was in zahlreichen<br />
Zusammenkünften, bei den Kaffeenachmittagen,<br />
den Reisen und Fahrten und<br />
nicht zuletzt in der persönlichen Begegnung<br />
seine Grundlagen finde. Für das Unterhaltungsprogramm<br />
hatte der Verein<br />
neUe PFleGeKURSe StARten!<br />
Kurs I : ab 02.02.2011<br />
10 Doppelstunden jeweils<br />
mittwochs von 10:00 bis 11:30 uhr<br />
Die Ehrung der Jubilare durch den Vorsitzenden<br />
H. Lach (4.v.re.). Edeltraud Hubl, 2. Vorsitzende<br />
(3.v.re.), gratulierte. Foto: W. Sevenich<br />
den Zauberkünstler „Magic-Dario“ verpflichtet.<br />
Nach der Musik von Ellen und<br />
Hubert, genannt „die Zwei“, konnte anschließend<br />
nach Herzenslust getanzt<br />
werden. Hermann Lach, der für seine<br />
15-jährige Mitgliedschaft selbst geehrt<br />
wurde, nahm dann weitere Ehrungen vor.<br />
Für 30-jährige Mitgliedschaft erhielt Maria<br />
Schumacher eine Urkunde und ein<br />
Geschenk. Geehrt wurde für 20 Jahre<br />
Henni Martinelli und seit 10 Jahren im<br />
Verein sind Maria Geiger, Josef Geiger,<br />
Katharina Lachera, Johann Lachera. Zum<br />
Abschluss gab es eine große Tombola.<br />
Kurs II : ab 02.02.2011<br />
10 Doppelstunden jeweils<br />
mittwochs von 18:00 bis 19:30 uhr<br />
im AOK-Haus, Karlshof am Markt, Aachen<br />
wir informieren über: Pfl egetechniken in Theorie & Praxis, Einsatz von<br />
hilfsmitteln, umgang mit dementiell veränderten Menschen, Entlastungsangebote,<br />
leistungen der Pfl egeversicherung und weitere Themen.<br />
Die Teilnahme ist kostenfrei!<br />
Anmeldung unter: (0241) 464 262 bei Frau christiane rühlmann
10 | <strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN<br />
Sie HABen<br />
GeWonnen!<br />
Schrill tönen die Werbesprüche aus<br />
Lautsprechern und von Plakaten.<br />
Viele Bürger fühlen sich durch die<br />
zunehmende Werbeflut belästigt.<br />
Telefon-Werber scheuen sich nicht,<br />
in den späten Abendstunden anzurufen,<br />
um ihre Produkte oder<br />
Dienstleistungen anzupreisen. Behauptungen<br />
wie: „Sie haben gewonnen!“<br />
sollen die Angerufenen davon abhalten,<br />
sofort aufzulegen.<br />
Bevorzugtes Ziel der Werbebranche<br />
sind Handys, auf deren Mailboxen sie<br />
ungefragt ihre Botschaften hinterlassen.<br />
Auch das Internet wird fleißig genutzt,<br />
um die Anschlussinhaber mit Werbeangeboten<br />
zu überschütten. Werbespots<br />
im Rundfunk beginnen manchmal mit<br />
einem Klingelton, den die Bürger vom<br />
eigenen Telefon kennen. Im Fernsehen<br />
hat die Werbung, besonders bei den Privatsendern,<br />
eine dominante Rolle eingenommen.<br />
Durch längere Werbeblöcke<br />
wird der Genuss der schönsten Sendung<br />
getrübt. Die Werbeunterbrechungen<br />
sind häufig so lautstark, dass es unmöglich<br />
ist, wegzuhören. Wohl dem, der die<br />
Fernbedienung griffbereit hat, um den<br />
„VeRtRieBene“<br />
Während meiner beruflichen<br />
Tätigkeit musste<br />
ich des Öfteren<br />
zu Tagungen und<br />
Seminaren. Diese<br />
fanden oft außerhalb<br />
des Wohnortes<br />
in Hotels oder Gaststätten<br />
mit einem Tagungsraum<br />
statt. Da<br />
sie meist über mehrere<br />
Tage verliefen, musste auch am Tagungsort<br />
genächtigt werden. Ein Seminar<br />
ist mir heute noch besonders in<br />
Erinnerung, da ich nicht wie vorgesehen<br />
in einem Einzelzimmer, sondern mit einem<br />
älteren Kollegen in einem Doppelzimmer<br />
übernachten musste.<br />
Zunächst begaben wir uns beide,<br />
nach zwei oder drei Bierchen, noch vor<br />
Ton abdrehen zu können.<br />
Um- oder abschalten sind<br />
nicht angebracht, da niemand<br />
weiß, wann der<br />
Film fortgesetzt wird.<br />
Ältere Menschen und<br />
Hausfrauen sind bevorzugte<br />
Zielgruppen von<br />
Haustürwerbern. Früher<br />
wurden sie Hausierer genannt,<br />
heute Vertreter oder Propagandisten.<br />
Sie klappern die Wohnungen<br />
ab und versuchen, Zeitschriftenabos,<br />
Küchengeräte, Teppiche o. ä. zu verkaufen.<br />
Ihr oberstes Ziel ist, in die Wohnungen<br />
zu gelangen. Häufig erzählen sie<br />
mitleiderregende Geschichten, um Einlass<br />
zu erhalten. Dreiste Werber scheuen<br />
sich nicht, schnell einen Fuß vorzustrecken,<br />
um das schnelle Schließen der<br />
Wohnungstür zu verhindern. Die Kriminalpolizei<br />
warnt davor, Unbekannte in<br />
die Wohnungen zu lassen. Trickdiebe<br />
versuchen immer wieder, unter einem<br />
Vorwand Einlass zu erlangen. Vorsicht<br />
ist auch bei Ausweisen angebracht, diese<br />
könnten gefälscht sein.<br />
Einzelhändler bieten ihren Kunden<br />
Payback- bzw. Kundenkarten an, bei<br />
deren Benutzung ein kleiner Rabatt gewährt<br />
wird. Dieses Instrument der Kundenbindung<br />
breitet sich immer mehr aus<br />
und nicht wenige Bürger tragen schon<br />
Mitternacht zu Bett. Nach einer kurzen<br />
Weile wurde direkt neben mir<br />
ein Sägewerk eröffnet.<br />
Da es sich<br />
ohne Unterbrechung<br />
fortsetzte,<br />
klopfte ich etwas<br />
ungehalten auf<br />
die Matratze. Da<br />
nach einem kurzen<br />
Schnaufen sich das<br />
menschliche Sägewerk<br />
nur von der<br />
linken auf die rechte Seite drehte und<br />
dieses Mal wie ein Hirsch röhrte, klopfte<br />
ich etwas energischer auf die Matratze<br />
und hustete ziemlich laut dabei. Mein<br />
röhrender Nebenmann drehte sich aber<br />
lediglich auf seine Rückseite und lieferte<br />
mir weiter kostenlos sein Schnarch-Konzert<br />
- nun noch lauter als zuvor. Bevor<br />
ich am Abend das gemeinsame Zimmer<br />
eine ganze Palette von bunten Plastikkarten<br />
mit sich herum, manchmal schon<br />
nicht mehr wissend, wo welche Karte<br />
vorgezeigt werden soll.<br />
Bei der Ausstellung der Payback-Karten<br />
werden die persönlichen Daten der<br />
Kunden gespeichert. Das gibt den Händlern<br />
die Möglichkeit, die Kunden mit Werbebriefen<br />
zu überhäufen. Nicht selten<br />
kommt es vor, dass die erhobenen Adressen<br />
verkauft werden. Das Ergebnis sind<br />
weitere Werbeschriften, die meistens<br />
auch noch völlig undifferenziert ins Haus<br />
flattern. Bürger im Rentenalter wundern<br />
sich z.B. darüber, dass ihnen Versicherungen<br />
oder Banken einen Finanzplan zum<br />
langfristigen Aufbau einer persönlichen<br />
Altersversorgung anbieten.<br />
Wer weniger Werbebriefe erhalten<br />
möchte, kann sich in die Robinson-Liste<br />
des Deutschen Dialogmarketing Verbandes<br />
(DDV) eintragen lassen. Das Antragsformular<br />
kann unter der Adresse: DDV<br />
Robinsonliste, Postfach 1401, 71243 Ditzingen<br />
oder telefonisch unter: 07156/95<br />
10 10 angefordert oder unter www.ichhabediewahl.de<br />
heruntergeladen bzw.<br />
online ausgefüllt werden. Der Verband<br />
erteilt auch Auskünfte zum<br />
Verbraucherrecht.<br />
Peter J. Heuser<br />
aufsuchte, hatte ich draußen auf dem<br />
Gang ein Sofa stehen sehen. So begab<br />
ich mich mit einer Bettdecke bewaffnet<br />
schnurstracks aus dem Zimmer und legte<br />
mich auf das Sofa, wo ich wohl schnell<br />
eingeschlafen sein muss.<br />
Am Morgen beim Frühstück fragte<br />
mich ein anderer Teilnehmer des Seminars,<br />
ob ich auf der Couch im Gang gut<br />
geschlafen hätte. Er hätte nämlich aus<br />
seinem Doppelzimmer flüchten müssen,<br />
weil sein Bettnachbar partout nicht mit<br />
dem Schnarchen aufhören wollte. Dabei<br />
hatte er sich an das Sofa auf dem Gang<br />
erinnert, es aber durch mich schon besetzt<br />
gefunden. Auf meine Frage, wo er<br />
denn die ganze Nacht zugebracht hätte,<br />
antwortete er mit seufzendem<br />
Stöhnen: Auf der<br />
Kegelbahn!<br />
Christian Graff
gedicht des monats<br />
Ein Lied hinterm<br />
Ofen zu singen<br />
Matthias Claudius (1740-1815)<br />
Der Winter ist ein rechter Mann,<br />
Kernfest und auf die Dauer,<br />
Sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an<br />
Und scheut nicht süß noch sauer.<br />
Er zieht sein Hemd im Freien an<br />
Und läßt‘s vorher nicht wärmen<br />
Und spottet über Fluß im Zahn<br />
Und Grimmen in Gedärmen.<br />
Aus Blumen und aus Vogelsang<br />
Weiß er sich nichts zu machen,<br />
Haßt warmen Trank und warmen Klang<br />
Und alle warmen Sachen.<br />
DER DIEB IM DROGERIEMARKT<br />
„Hilfe, der Mann hat mein Geld geklaut“, schrie Josefine und wies mit der Hand<br />
auf einen Mann, der mit schnellen Schritten versuchte, den Ausgang zu erreichen.<br />
Josefine, 73 Jahre alt, stand in einem dieser<br />
Drogeriemärkte an dem Regal mit<br />
Duftwässern und Duschpräparaten, die<br />
in vielen Varianten von einigen Firmen<br />
angeboten werden. Sie konnte sich nicht<br />
entscheiden, denn sie suchte ein Duschgel,<br />
das sie schon immer benutzte, aber<br />
im Moment nicht finden konnte. Der Einkaufswagen<br />
stand vor ihr und darin ihre<br />
Einkaufstasche. Der Reißverschluss der<br />
Tasche war zugezogen. Während sie Inhalte<br />
und Preise verglich, wurde sie von<br />
einem Mann freundlich angesprochen,<br />
sie möge ihm doch ein Deodorant anreichen,<br />
das ganz hinten im Regal stand.<br />
Josefine gehört zu den Frauen, die einem<br />
anderen Menschen nichts abschlagen<br />
können, warum sollte sie auch. Als<br />
sie sich umdrehte, um das Verlangte zu<br />
übergeben, war der Mann verschwunden.<br />
Sie sah, dass ihre Tasche offen war<br />
und der Mann fast laufend dem Ausgang<br />
zustrebte.<br />
„Hilfe, ein Dieb“, schrie Josefine. Sie schob<br />
ihren Einkaufswagen vor sich her und<br />
die Leute wichen zur Seite. Trotz ihrer<br />
Fülle und ihren kranken Beinen entwickelte<br />
Josefine ein Tempo wie sonst nie<br />
und erreichte die Ausgangstür, durch<br />
die der Dieb eben geschlüpft war. „Der<br />
hat mein Geld gestohlen“, rief sie und<br />
das Schicksal meinte es gut mit ihr.<br />
Zwei Polizisten standen zufällig vor dem<br />
Kaufhaus und nahmen sich des Diebes<br />
an. Josefine konnte ihn leicht identifizieren.<br />
Der beteuerte bei allen Heiligen,<br />
er habe kein Portemonnaie von Josefine<br />
und das war nicht einmal gelogen. Er<br />
hatte nichts und wäre beinahe davon gekommen,<br />
wenn nicht eine andere Kundin<br />
aufgepasst hätte. Sie hatte beobachtet,<br />
<strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN | 11<br />
Doch wenn die Füchse bellen sehr,<br />
Wenn‘s Holz im Ofen knittert,<br />
Und um den Ofen Knecht und Herr<br />
Die Hände reibt und zittert;<br />
Wenn Stein und Bein von Frost zerbricht<br />
Und Teich und Seen krachen;<br />
Das klingt ihm gut, das haßt er nicht,<br />
Dann will er tot sich lachen.<br />
Sein Schloß von Eis liegt ganz hinaus<br />
Beim Nordpol an dem Strande,<br />
Doch hat er auch ein Sommerhaus<br />
Im lieben Schweizerlande.<br />
Da ist er denn bald dort, bald hier,<br />
Gut Regiment zu führen,<br />
Und wenn er durchzieht, stehen wir<br />
Und sehn ihn an und frieren.<br />
dass eine Frau Josefines Portemonnaie<br />
in das Regal mit den Kosmetikartikeln<br />
geworfen hatte. Gemeinsam stehlen<br />
scheint einfacher zu sein.<br />
Josefine hat jetzt Angst, dem Pärchen<br />
noch einmal zu begegnen. Als die beiden<br />
nach der Anzeige entlassen wurden,<br />
zischte die Frau im Vorbeigehen:<br />
„Wenn ich dich kriege,<br />
mach´ ich dich kalt.“<br />
Erwin Bausdorf
ng<br />
en.de<br />
r Marien-<br />
Krämertüre<br />
gelegter<br />
mit ange-<br />
70<strong>50</strong><br />
2 4919<br />
2 4421<br />
2 4910<br />
12 | BeRicHte<br />
WINTERW<strong>AN</strong>DERN IN OSTBELGIEN<br />
Da ist sie wieder, die Zeit der Eiskristalle, der glasklaren Luft und der schneeweißen<br />
Winterlandschaften. Mit ihr erwacht auch die Sehnsucht, raus in die Natur<br />
zu gehen, den Schnee unter den Füßen knirschen zu hören und Entspannung und<br />
Wohlsein, fernab von Trubel und Hektik, bei einer Winterwanderung zu genießen.<br />
Vorschläge zum Winterwandern im<br />
Hohen Venn: Bei Skibetrieb mögen<br />
die Langläufer es nicht, wenn Wanderer<br />
durch die frisch gespurten Loipen<br />
stapfen. Aus diesem Grund sind bei<br />
Schnee im Hohen Venn Wanderwege<br />
gespurt und zum Teil auch beschildert.<br />
Die besten Ausgangspunkte sind<br />
das Naturparkzentrum, das Signal de<br />
Botrange, Mont-Rigi oder Baraque Michel.<br />
Zwei Wanderungen sind selbst mit<br />
Hund an der Leine zugelassen: „Wanderung<br />
mit Hund – Baraque Michel“ und<br />
BARRIEREN UMGEHEN<br />
Auf Anregung des VdK und<br />
eines Beschlusses des Ausschusses<br />
für Soziales, Integration<br />
und Demographie<br />
hat der städtische Fachbereich<br />
Soziales und Integration<br />
der Stadt Aachen<br />
gemeinsam mit dem Fachbereich<br />
Geoinformation<br />
und Bodenordnung einen<br />
Stadtplan für Menschen<br />
mit Behinderungen erstellt.<br />
Der Plan zeigt die in Aa-<br />
7 Theater Aachen<br />
Theaterplatz Tel.: 0241 - 4784 1<br />
chen barrierefrei für / Eingang rechte mobilitätseingeschränkte Seite über Lift / WC / Aufzug<br />
Menschen barriere-<br />
8 Suermondt-Ludwig-Museum<br />
frei Wilhelmstr. zugänglichen 18 Tel.: 0241 Sehenswürdigkeiten - 479800<br />
und öffentlichen<br />
info@suermondt-ludwig-museum.de<br />
barrierefreier Zugang / WC über Café zu erreichen / Aufzug<br />
Gebäude, behindertengerechte Toiletten und Behinder-<br />
9 Ludwig Forum für internationale Kunst<br />
Jülicher Str. 97 Tel.: 0241 - 1807104<br />
tenparkplätze info@ludwigforum.de innerhalb des Alleenrings und im Zent-<br />
barrierefreier Zugang / WC<br />
10 Elisenbrunnen rum von Burtscheid auf. Darüber hinaus gibt er Hinweise<br />
Tourist Service<br />
Friedr.-Wilhelm-Platz<br />
auf Tel.: 0241 die - 1802960 Bodenbeschaffenheit / 61<br />
im Altstadtbereich sowie<br />
barrierefreier Zugang über<br />
Seiteneingang Rotunde -<br />
auf Zugang Steigungen über Rückseite über sechs Prozent. Erhältlich ist der Plan<br />
11 Haus Löwenstein<br />
Markt 39 Tel.: 0241 - 432 0<br />
im Touristenservice, im Bürgerservice, in Verwaltungs-<br />
teilweise barrierefreier Zugang im EG<br />
12 Abtei Burtscheid<br />
gebäuden sowie St. Johann im (Abteikirche) Internet als PDF-Datei unter www.<br />
Abteiplatz 4<br />
barrierefreier Zugang<br />
aachen.de/behinderung.<br />
Abteitor - kein Zugang<br />
„Wanderung mit Hund – Naturparkzentrum/Signal<br />
de Botrange“. Die Karte „Die<br />
Skipisten des Hochplateaus des Hohen<br />
Venn“ oder die Wanderkarte „Hohes<br />
Venn“ (7 €) sind erhältlich bei: Naturparkzentrum<br />
Botrange oder Tourist Info – Signal<br />
de Botrange.<br />
Im Ourtal: Meistens sind im Winter<br />
nur die Höhenzüge des Ourtals mit einer<br />
feinen Schneedecke überzogen und<br />
im Tal sind alle Wege frei. Das kann man<br />
sich zum Spiel machen und bei den vielen<br />
Wandermöglichkeiten immer wieder<br />
die Schneegrenze suchen, um mal<br />
auf Schnee, mal auf Erdboden zu wandern<br />
und dabei viele Natureindrücke<br />
sammeln, die das Ourtal zuhauf bietet.<br />
Ideale Ausgangspunkte findet man in<br />
Schönberg, Burg Reuland und Ouren.<br />
Die Wanderkarte Burg Reuland – Ouren<br />
(7 €) ist erhältlich bei: Tourist Info, Zum<br />
Peckeneck 106a, 4790 Burg Reuland.<br />
Im Eupener Land: Die sanft hügelige<br />
Landschaft des „Eupener Butterländchen“<br />
lädt auch im Winter zu ausgedehnten<br />
Wanderungen ein. Dabei<br />
hat man die Qual der Wahl: wandern<br />
im Wald, vorbei an Bächen, zwischen<br />
Wiesen und Feldern oder eben eine<br />
Stadtwanderung zu den oftmals verborgenen<br />
Sehenswürdigkeiten. Die<br />
Wanderkarte Eupener Land & Göhltal<br />
(7€) ist erhältlich bei: Tourist Info, Marktplatz<br />
7, 4700 Eupen.<br />
An allen Anlaufpunkten sind gute<br />
Einkehr- und Parkmöglichkeiten vorhanden.<br />
Wer sich vorab genauer informieren<br />
möchte, wendet sich am besten<br />
an das Verkehrsamt der Ostkantone in<br />
St. Vith, Tel.: 0032-80-227664.<br />
www.eastbelgium.be.<br />
Bilder: VAO/Pierre Pauquay<br />
Petra Simons<br />
STunDE DEr wInTErVöGEl<br />
Nach dem Vorbild der erfolgreichen und beliebten Aktion<br />
„Stunde der Sommervögel“, die jedes Jahr Anfang Mai<br />
stattfindet, führt der Naturschutzbund Deutschland e.V.<br />
(NABU) vom 6. bis 9. Januar 2011 erstmals die Aktion<br />
„Stunde der Wintervögel“ durch.<br />
Wie können Sie teilnehmen? Suchen<br />
Sie sich einen Platz, von wo<br />
aus Sie die gefiederten Freunde<br />
gut beobachten können, z.B. in Ihrem<br />
Garten oder vom Balkon. Notieren<br />
Sie von jeder Art die höchs-<br />
Re.Ko./pixelio.de<br />
te Anzahl der Vögel, die im Laufe<br />
einer Stunde gleichzeitig zu sehen waren, das vermeidet Doppelzählungen.<br />
Melden können Sie Ihre Beobachtungen postalisch,<br />
per Telefon und online. Alle weiteren Details samt Zählhilfe<br />
und vielen Wintervogelporträts finden Sie unter www.<br />
stundederwintervoegel.de.<br />
Weiterhin bietet der NABU Aachen eine vogelkundliche Winterwanderung<br />
für Familien am Samstag, dem 8. Januar an. Sie<br />
beginnt um 9 Uhr an der Geschäftsstelle des NABU, Dreiländerweg<br />
112, 52074 Aachen. Dort liegen auch die Mitmach-<br />
Flyer zur „Stunde der Wintervögel“ aus. Anmeldung unter<br />
info@NABU-Aachen.de oder telefonisch unter 0241 - 87 08 91.
VoRSoRGe<br />
SElBST BESTIMMEn<br />
Unter diesem Titel hat die Stadt<br />
Eschweiler nicht nur für ihre <strong>Senio</strong>rinnen<br />
und <strong>Senio</strong>ren eine Informations-<br />
und Dokumentationsmappe<br />
erstellt, die wertvolle Hinweise darüber<br />
gibt, wie man sich für den Fall<br />
einer Krankheit oder anderen Notsituationen<br />
„wappnen“ kann.<br />
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����������������������������<br />
Wichtige gesundheitliche, finanzielle<br />
und rechtliche Fragen können so<br />
rechtzeitig geklärt werden und für<br />
die Angehörigen übersichtlich hinterlegt<br />
werden. Darüber hinaus gibt<br />
die Mappe Ratschläge und Informationen<br />
zu den Themen „Testament“,<br />
„Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung“,„Patientenverfügung“<br />
und „Organspendeausweis“.<br />
Bisher ist die Vorsorge-Mappe nur<br />
als PDF-Datei aus dem Internetangebot<br />
der Stadtverwaltung herunterzuladen.<br />
Es werden noch Sponsoren<br />
gesucht, die bereit sind, in der<br />
Mappe zu inserieren und so ihren<br />
Druck zu finanzieren. Dann soll sie<br />
laut Winfried Effenberg, dem <strong>Senio</strong>renbauftragten<br />
der Stadt, als Broschüre<br />
kostenlos im Rathaus sowie<br />
im Städtischen <strong>Senio</strong>renzentrum<br />
ausgegeben werden.<br />
BeRicHte | 13<br />
13. wAlhEIMEr FoToAuSSTEllunG<br />
Die Fotofreunde Walheim zeigen im Jakob-Büchel-Haus, Prämienstraße<br />
57, Aachen-Walheim, in ihrer Jahresausstellung zahlreiche großformatige<br />
Fotografien zum Thema „Bewegung“.<br />
Sie wird am Samstag, dem 22. Januar<br />
2011, um 15 Uhr durch den Bezirksbürgermeister<br />
für Kornelimünster-Walheim,<br />
Eberhard Büchel, eröffnet. Die<br />
musikalische Gestaltung der Vernissage<br />
erfolgt durch Andrea Gémes (Gitarre)<br />
und Annette Coelho (Flöte).<br />
Die Ausstellung ist anschließend<br />
bei freiem Eintritt geöffnet bis Sonntag,<br />
den 30. Januar 2010, samstags und<br />
sonntags von 15.00 – 18.00 Uhr sowie<br />
nach Vereinbarung.<br />
Die ausstellenden Fotografen Klaus<br />
Börger, Walter Hillen, Bernard Langkamp,<br />
André Pawlik, Gerhard Peters,<br />
weihnachten mit Musik<br />
Der AWO-Ortsverein Burtscheid beging<br />
jetzt in der Aula der Fachhochschule an<br />
der Bayernallee seine Weihnachtsfeier.<br />
Die 2. Vorsitzende, Gerlinde Klar, hatte<br />
wieder einmal für ein besinnlich unterhaltsames<br />
Programm gesorgt, an dem<br />
viele Gäste, unter Ihnen Ex-Bundesgesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt und<br />
Oberbürgermeister Marcel Philipp sichtlich<br />
viel Freude hatten. Es wirkten mit: Der<br />
Männergesangverein Liederkranz Würselen,<br />
die Ballettschule Erdweg und es<br />
sangen Eva Bernhard, Sopran, und Martin<br />
Berner, Bariton. Am Klavier begleitete<br />
Willi Becker und Änne Kemmerich überbrachte<br />
die Bibellesung in Öcher Platt.<br />
Für die Technische Leitung war Edi Olivier<br />
zuständig, die Bühnendekoration gestaltete<br />
Margret und Günter<br />
Drossard.<br />
Maria Hänsch<br />
AWO Burtscheid /<br />
Vorstandsmitglied<br />
Josef Römer, Wolfgang Schmidt, Bernd<br />
Schümmer, Dieter Stegmans, Heinz<br />
Wessels und Manfred Weyer freuen sich<br />
auf viele Besucher. Außerdem zeigen<br />
André Pawlik und Wolfgang Schmidt in<br />
digitalen Überblendschauen bewegte<br />
Bilder zu den Themen<br />
„Brackwasser – Am Veerse<br />
Meer“ und „Von Wegen“.<br />
Josef Römer
14 | <strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN<br />
APhroDITE MAchT PFErD VErrÜcKT<br />
War es der berühmte Wink des Schicksals, der den Diplom-Ingenieur Karl Dreymüller<br />
dazu verleitete, sein Zeichenbrett am Ende seiner Berufslaufbahn vor sieben<br />
Jahren bei der Bleiberger Fabrik loswerden zu wollen? Jedenfalls bot man<br />
dem damals 65-Jährigen als Gegenleistung einen Malkurs an. Der Rentner, der,<br />
obwohl er zuvor nie gemalt hatte, wurde bald hochgelobt für sein außergewöhnliches<br />
Talent, vermutet, dass diese Gabe in den Genen liegt. Schon sein Siegerländer<br />
Onkel Ludwig Kirchhoff war ein Künstler (Aquarelle, Ölgemälde, Linolschnitte).<br />
Seit 2003 belegte Karl Dreymüller Malkurse<br />
in der Bleiberger Fabrik unter<br />
anderem bei Vera Sous und Professor<br />
Zoworka. Unter fachgerechter Anleitung<br />
vervollkommnete er sein Fingerspitzengefühl<br />
für Acryl-Malerei auf Holz, Karton,<br />
Leinwand, Fensterrollos und Schiefer<br />
mit Spachtel und Pinsel. Er beherrscht<br />
Mischtechniken mit Sand, strukturiert<br />
mit Papier. Außerdem verarbeitet der<br />
Künstler Gegenstände aus der Umwelt<br />
wie geschmolzene Dachrinnen, Fossilien,<br />
Papier, Stein, Holz und Gips zu Collagen,<br />
die oft einen hintersinnigen und<br />
kritischen Aspekt darstellen. Mit jedem<br />
seiner Werke steigerte sich seine Ausdruckskraft.<br />
Jedes angefertigte Bild trägt<br />
einen Titel, wie z. B.: „Aphrodite macht<br />
Pferd verrückt“. Der Hobbymaler zeigt<br />
stolz seine 108 Werke, sei es in natura<br />
oder auf Fotos. Denn natürlich trennt er<br />
sich auch, zwar nicht immer gerne, von<br />
seinen Schöpfungen. Schließlich gibt es<br />
viele Bewunderer seiner Kunst.<br />
Mehrmals hatte er die Gelegenheit,<br />
seine Bilder der Öffentlichkeit<br />
vorzustellen.<br />
Die Bleiberger Fabrik,<br />
die Kurklinik Rosenquelle,<br />
das Franziskushospital,<br />
das Kloster<br />
Lindenplatz, das Universitätsklinikum,<br />
Farben Bock, die<br />
Software-Firma Gypsilon gaben<br />
ihm schon Raum für eine Ausstellung.<br />
Karl Dreymüller strebt keine bestimmte<br />
Kunstrichtung an. Er wagt sich<br />
an alle Varianten und malt klassisch wie<br />
modern, abstrakt wie gegenständlich.<br />
Portrait- und Aktmalerei, Tierdarstellungen<br />
und Blumenmotive sind ihm<br />
nicht fremd. Landschaften mit Gewit-<br />
Wer ist er?<br />
Karl Dreymüller wurde 1939 in Blumenthal/Eifel geboren<br />
und ist dort aufgewachsen. Er studierte Maschinenbau<br />
und Datenverarbeitung mit dem Abschluss<br />
Diplom-Ingenieur. Zuletzt war er Geschäftsführer eines<br />
Werkzeugmaschinen-Unternehmens. Seit 1968 lebt er<br />
in Aachen und ist seit 1970 mit der Aachenerin Maria<br />
Theresia (66) verheiratet. Sie haben zwei Töchter.<br />
terwolken verleiht er durch Hell-Dunkel-Kontrastmalerei<br />
einen dramatischen<br />
Ausdruck.<br />
Zumeist jedoch beeindrucken seine Bilder,<br />
die er frei, nach Gedächtnis, Fotos<br />
oder Modell gestaltet, durch leuchtende<br />
Farbgestaltung und Formgebungen,<br />
die zum Nachdenken<br />
anregen: „Woher hat der<br />
Mann diese Motive?“<br />
Des Rätsels Lösung:<br />
Er bevorzugt Themen<br />
aus dem Mikro- und Makrokosmos,<br />
aus Biologie,<br />
Astronomie, Medizin. Computer<br />
und Forschung helfen ihm<br />
dabei. Mikroskopische Dokumentationen,<br />
Röntgenbilder werden von<br />
ihm zu mystisch anmutenden Gebilden<br />
verarbeitet. „Driften der Kontinente“<br />
entstand z. B. nach einem Röntgenbild,<br />
das Lungenbluten zeigte. Hormone<br />
unter dem Mikroskop ergeben fantastische<br />
Blumensträuße.
Karl Dreymüller zeigt gerne seine Kunstwerke<br />
in der Dauerausstellung, die er im<br />
Innenausstattungsgeschäft Bauwens in<br />
Aachen in der Kleinmarschierstraße 38<br />
hat. Dort betreibt er in der alten Polsterei<br />
sein kleines Atelier. Außerdem werden<br />
seine Bilder in der Zeit vom 4. bis 30.<br />
März 2011 bei der Firma HUP im Gebäude<br />
Gypsilon in Oberforstbach, Pascalstraße<br />
71 zu sehen sein.<br />
Einen Herzenswunsch hat der Schaffensfreudige<br />
noch: „Ich würde gerne mit<br />
Gleichgesinnten eine Malgruppe 70 plus<br />
gründen. Interessenten melden sich bitte<br />
unter der Telefonnummer: AC 37525<br />
(Bauwens-Dreymüller).“<br />
Christine Kluck<br />
Fotos:<br />
Heinrich Kluck<br />
iHR eRSteR AnSPRecHPARtneR<br />
RUnD UM <strong>DAS</strong> tHeMA PFleGe<br />
StädteRegion Aachen<br />
Pfl egestützpunkt<br />
Zollernstraße 10<br />
52070 Aachen<br />
Tel.: 0241 / 51 98 - <strong>50</strong> 74<br />
<strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN | 15<br />
IN AACHEN: IN AACHEN: IN STOLBERG:<br />
Pfl egestützpunkt<br />
im Haus der AOK<br />
Karlshof am Markt<br />
52062 Aachen<br />
Tel.: 0241 / 464 - 118<br />
Pfl egestützpunkt<br />
im Haus der AOK<br />
Frankentalstraße 16<br />
52222 Stolberg<br />
Tel.: 02402 / 104 - 125
16 | MUSEUMSKULtoUR<br />
EInBlIcKE In DIE TEchnIKGESchIchTE<br />
Die RWTH Aachen bietet nicht nur ihren Studentinnen und Studenten interessante<br />
Angebote und Möglichkeiten. Wo gelehrt und geforscht wird, gibt<br />
es für Interessierte eine Reihe von reizvollen Sammlungen technischer Sehenswürdigkeiten.<br />
Nur sind diese oft gut versteckt, zu gut - und ohne Besucher<br />
verliert eine Sammlung einen Teil ihres Werts.<br />
So befinden sich, von der Öffentlichkeit<br />
fast unbemerkt, direkt zwei sehenswerte<br />
Museen im Foyer der Institute<br />
für Elektrische Nachrichtentechnik und<br />
Hochfrequenztechnik. Da wäre zum Einen<br />
das größte Röhrenmuseum Europas,<br />
das mit annähernd 900 Exponaten<br />
die technische Entwicklung von<br />
den ersten Rundfunkröhren bis hin<br />
zu heutigen Verstärkerklystrons zeigt.<br />
Elektrodenröhren sind elektronische<br />
Bauelemente, die zur Erzeugung und<br />
Bearbeitung elektronischer Signale<br />
dienen und große Bedeutung in vielen<br />
technischen Bereichen haben. Die<br />
ausgestellten Stücke reichen von gerade<br />
faustgroßen Röhren bis zum eindrucksvollen,<br />
meterlangen Klystron.<br />
Die vom Institutsgründer Prof. Dr. techn.<br />
Dr.-Ing. E.h. Herbert Döring begonnene<br />
Sammlung präsentiert sowohl<br />
sämtliche europäische Röhrentypen,<br />
als auch Bild- und Mikrowellenröhren.<br />
Modernstes Exponat ist ein Röhrenfernseher,<br />
wie wir ihn fast alle aus unserem<br />
Wohnzimmer kennen.<br />
Direkt gegenüber der Röhrensammlung<br />
beginnt die Ausstellung historischer<br />
Nachrichtentechnik, die sich angefangen<br />
im Foyer sogar noch durch die Flure des<br />
Instituts zieht. Dem Besucher wird hier<br />
eine lange Entwicklung veranschaulicht.<br />
Er sieht z.B. „sprechende Trommeln“ aus<br />
Afrika und Modelle der Optischen Telegrafie,<br />
die im 19. Jahrhundert unter anderem<br />
in Preußen und England eingesetzt<br />
wurde. Mithilfe schwenkbarer Signalarme<br />
oder -flügeln an Gebäudespitzen<br />
konnten so über weite Entfernungen<br />
Nachrichten gesendet werden. Weitere<br />
Exponate kommen aus Bereichen wie<br />
der allgemeinen Telegrafie, der Elektroakustik<br />
und der Telefonie. Hier reicht die<br />
Sammlung von einem Tischfernsprecher<br />
von 1905 bis zu einem dreizehn Jahre alten<br />
Dual-Band-Handy der Marke Ericsson.<br />
Bewegt man sich weiter durchs Institut,<br />
warten weitere Ausstellungsstücke, wie<br />
z.B. der sogenannte „Volksempfänger“<br />
aus dem Jahr 1933, ein programmierter<br />
Tischrechner von 1971 und ein 32 Jahre<br />
alter Personalcomputer. Ein besonderer<br />
Blickfang ist eine vergleichsweise junge,<br />
aufgeklappte Farbfernsehkamera, die<br />
einen Blick auf ihre innere Technik gewährt<br />
und einem verdeutlicht, wie veraltet<br />
gar nicht so alte Technik wirken kann.<br />
Besucher sind willkommen, sich die<br />
Sammlungen im gemeinsamen Foyer<br />
der Institute und den Fluren der Nachrichtentechnik<br />
anzusehen. Öffnungszeiten<br />
sind Montag bis Freitag von 8:00 bis<br />
17:00 Uhr. Gruppenführungen<br />
können vom Institut auf Anfrage<br />
organisiert werden.<br />
Sascha Tuchardt<br />
Institute für Nachrichtentechnik<br />
und Hochfrequenztechnik<br />
Melatener Straße 23 - 25<br />
52074 Aachen<br />
Tel.: 0241 / 80 - 279 36 o. 276 72
unD TSchÜSS…<br />
Hubert vom Venn und Jupp Hammerschmidt<br />
verabschieden sich vom Eifelkabarett.<br />
Hubert vom Venn und Jupp Hammerschmidt verabschieden sich in diesem Jahr<br />
als Duo von den Eifeler Bühnen. Bevor es so weit ist, geht es allerdings noch mal<br />
richtig hoch her: Als Pfarrer und Bürgermeister machen die beiden ein letztes<br />
Mal die Bühnen mit geballter Eifel-Power unsicher. Welches Schicksal die beiden<br />
so unterschiedlichen Helden erleiden, erleben die Besucher der Abschiedstournee.<br />
Herr Hammerschmidt, wie kam es zu<br />
Ihrer beider Bekanntschaft und zur<br />
Gründung des Duos?<br />
Hubert hat vor langen Jahren in der<br />
Mayerschen die erste „Schrille Nacht“<br />
organisiert – da bin ich auch aufgetreten,<br />
wir stellten fest, dass wir beide Eifeler<br />
sind – und waren der Meinung: Eifeler<br />
müssen zusammenhalten – und die<br />
Eifel braucht ein eigenes Kabarett-Duo.<br />
Das war der Anfang…<br />
Herr vom Venn, was ist das Besondere<br />
an der Eifel? Wie beschreiben Sie<br />
das Lebensgefühl?<br />
Die Eifel ist in den vergangenen Jahren<br />
zu einer richtig spannenden Gegend<br />
geworden. Viele Künstler siedeln sich<br />
an, Musiker, Schriftsteller, aber auch Köche<br />
mit verrückten Ideen und Konzepten.<br />
Keiner schämt sich mehr, dass er<br />
aus dieser gottverlassenen Gegend ist<br />
und behauptet, er wäre aus einer Gegend<br />
bei Köln. Überall gibt es noch etwas<br />
zu entdecken. Auch kennzeichnen<br />
den Eifelianer besondere Eigenschaften.<br />
Zu einer gewissen Schweigsamkeit<br />
gesellen sich Humor und Ehrlichkeit.<br />
Herr vom Venn, was sind Ihre persönlichen<br />
Zukunftspläne nach der<br />
Abschiedstour?<br />
Mein Ziel ist der Ausbau des Theater am<br />
Venn zu einer Eifeler Institution mit Eifeler<br />
Essen aus vergangenen Tagen, Getränken<br />
aus der Eifel und natürlich Kunst<br />
aus der Eifel. Dann habe ich noch einiges<br />
als Bezirksvorsitzender des Deutschen<br />
Journalisten-Verbandes zu tun und vielleicht<br />
gehe ich auch wieder einmal auf<br />
eine Bühne. Allerdings mit einem ganz<br />
anderen Konzept, in dem zum Beispiel<br />
auch Kochen eine Rolle spielen kann.<br />
Herr Hammerschmidt, wie sieht es<br />
bei Ihnen aus?<br />
Mal sehen. Es wäre möglich, dass ich<br />
ein Solo-Programm mache, steht aber<br />
noch in den Sternen (Stichwort „große<br />
Konjunktion“). Ehe wir richtig aufgehört<br />
haben, schreiben wir ja immerhin<br />
2012 – wer weiß, was dann ist?! Wenn<br />
der Pastor recht hat, fliegt unser Planet<br />
ja dann eh in die Luft…<br />
Wo geht es im Laufe der Abschiedstour<br />
noch überall hin (auch außerhalb<br />
der Eifel)? Wie und wo wird tatsächlich<br />
der letzte Vorhang fallen?<br />
Der letzte Vorhang fällt nach derzeitiger<br />
Planung am 14. Dezember 2011 in der Eifelhöhenklinik<br />
in Marmagen. Vorher sind<br />
wir am 25. November in Merkstein im<br />
Streiffelder Hof – und (Vorsicht: Symbolik!!!)<br />
am 18. November im Beerdigungsinstitut<br />
Bakonyi in der Augustastraße in<br />
Aachen, aber es könnten bis Weihnachten<br />
2011 noch weitere Termine hinzukommen<br />
– da sind wir für alles offen. Ab<br />
2012 geht dann endgültig nichts mehr.<br />
tScHö, WA! | 17<br />
WeR SinD Sie?<br />
Hubert vom Venn ist 1953 geboren. Er arbeitet<br />
als künstlerischer Leiter im „Stadttheater<br />
Monschau“, im „Theater am Venn“, Roetgen, und<br />
im „Landestheater Eifel“. Weiter ist er als Schriftsteller,<br />
Kabarettist, Journalist und Kolumnist tätig.<br />
Jupp Hammerschmidt alias Wendelin<br />
Rader ist 1947 geboren. Nach dem Monschauer<br />
Gymnasium studierte er Germanistik und Geschichte<br />
und arbeitete danach als Buchhändler<br />
und Verleger von wissenschaftlichen Büchern. Seit<br />
fünfzehn Jahren arbeitet er nun als Rundfunk-<br />
und Fernsehautor im Comedy-Bereich, ist Radio-<br />
Autor für diverse Sender.<br />
Schluss mit dem Duo! Aus, finito, gestorben,<br />
Sense, Bart ab! Wir werden noch<br />
quer durch die Eifel unterwegs sein (außerhalb<br />
spielen wir grundsätzlich nicht,<br />
schlimmstenfalls mal in Randregionen<br />
– die Eifel hat ja auch Spielorte genug –<br />
immerhin spielen wir rund 120 Mal pro<br />
Jahr) – etwa in Brand, Walheim, Roetgen,<br />
St. Vith, Geilenkirchen, Schmidtheim,<br />
Eschweiler, Düren, Kronenburg, Gillenfeld,<br />
Langerwehe, Schönbach, Langenfeld,<br />
Eupen, Bleibuir, Sinzig,<br />
Kalenborn, Burgbrohl,<br />
Heimbach, Daun…<br />
Nina Krüsmann
18 | HoBByS UND MenScHen:<br />
GEnErATIonEnVErBInDEnDES BrAuchTuM<br />
Die Karlsschützen-Gilde vor 1198 Aachen e.V. ist der älteste Verein Aachens und der Bundesrepublik.<br />
Die Gilde umfasst heute mehr als 300 Mitglieder in mehreren Abteilungen und ist auf der Schieß-<br />
sportanlage der Karlsschützen „Auf dem Foerbrich“ in Eilendorf beheimatet. Heinz Hesterkamp<br />
berichtet über das Schützenwesen und seine Hintergründe beim ältesten deutschen Schützenverein.<br />
Herr Hesterkamp, welchen historischen<br />
Hintergrund hat<br />
die Karlsschützengilde?<br />
Generationen von Aachenern haben<br />
in der mehr als 1200 Jahre währenden<br />
Geschichte des Traditionsvereins dafür<br />
Sorge getragen, dass das Brauchtum gelebt,<br />
erhalten und an die Jugend weitergegeben<br />
wird. Entstanden sind die<br />
Schützenvereine vor Jahrhunderten in<br />
weit unruhigeren Zeiten, um die Wehrhaftigkeit<br />
der Städte und ihrer Bürger zu<br />
zeigen. Straßennamen wie der „Karlsgraben“<br />
in der Aachener Innenstadt zeugen<br />
noch heute von den Verteidigungsaktivitäten<br />
am Grabenring. Heute braucht<br />
die Stadt diesen Schutz nicht mehr.<br />
Aber die Schützenvereine schaffen immer<br />
noch Identifikation mit der Heimat.<br />
Ehrenamtliche Arbeit und Nachwuchsförderung<br />
zeichnen das Schützenwesen<br />
ebenso aus wie andere Vereine. Die<br />
Gilde macht es sich zur Aufgabe, echten<br />
Schützengeist und Schießsport zu<br />
pflegen, gute Kameradschaft und Geselligkeit<br />
zu üben und sich für gemeinnützige<br />
Zwecke zur Verfügung zu stellen.<br />
Die Karlsschützen-Gilde ist politisch und<br />
konfessionell neutral. Sie pflegt den<br />
Schießsport in Gewehr, Pistole, Armbrust<br />
und Wurfscheibe.<br />
Was sagen Sie zu Klischees und Vorwürfen,<br />
durch die das Schützenwesen<br />
oft beeinträchtigt wird?<br />
In Zusammenhang mit den Amokläufen<br />
der letzten Zeit werden wir Schützen<br />
oft angegriffen. Egal was passiert,<br />
immer sind wir Schuld und das Engagement<br />
der Schützenvereine wird vielfach<br />
verkannt. Hier geht es nicht darum,<br />
auf Menschen zu schießen oder um<br />
Geselligkeit an der Biertheke, sondern<br />
primär um Sport. Für uns sind Gewehre<br />
Sportgeräte, Sicherheit steht selbstverständlich<br />
an erster Stelle. Sehr wichtig<br />
ist uns die Jugendarbeit. Eine gute Betreuung<br />
des Nachwuchses ist Voraussetzung,<br />
damit alle Freude daran haben.<br />
Wir haben ein intaktes Vereinsleben und<br />
einen guten Zusammenhalt, was das<br />
Fortbestehen von Tradition und Brauchtum<br />
garantiert. Das gesamte Jahr über<br />
nimmt die ganze Karlsschützen-Familie<br />
Wer ist er?<br />
Der72–jährige heinz hesterkampistgebürtigerRecklinghausener,verheiratet,hatdreiKinderundlebtseit42JahreninAachen.Seit25Jahrenist<br />
erMitgliedbeidenKarlsschützen,zudenenihnJagdfreundebrachten.Zehn<br />
JahrewareralsstellvertretenderGeschäftsführeraktiv.Seit15Jahrenund<br />
bis heute ist er Referent für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins.AuchseineEhefrauUschiisteineerfahreneunderfolgreicheSchützin.<br />
an Veranstaltungen im Schützenhaus<br />
und in der Grillhütte sowie am Karlsfest,<br />
Festumzügen, auswärtigen Vereinsbesuchen<br />
und Ausflügen teil.<br />
Neben dem eigenen Schützenfest<br />
der Karlsschützen ist das Stadtkönigs-<br />
und Stadtprinzenschießen<br />
ein Höhepunkt im Vereinsjahr.<br />
Was findet hier genau statt?<br />
Beim Stadtprinzenschießen treten die<br />
besten Nachwuchsschützen der Stadt<br />
an. Aus zehn Metern Abstand wird hier<br />
mit einem eingespannten Luftgewehr<br />
geschossen. Mit dem 102. Schuss wurde<br />
Felix Reinehr von den Burtscheider Tellschützen<br />
im letzten Sommer zum neuen<br />
Stadtprinzen. Den Höhepunkt des Tages<br />
bildet natürlich das Stadtkönigsschießen,<br />
der Wettstreit der Könige. Dessen erste<br />
Auflage fand 1979 noch auf dem Katschhof<br />
statt. Aus Gründen der Sicherheit findet<br />
es seitdem bei den Karlsschützen<br />
statt. Den ersten Schuss gibt traditionell<br />
der Oberbürgermeister oder einer seiner<br />
Vertreter ab. Danach versuchen die teilnehmenden<br />
Schützenkönige abwechselnd<br />
ihr Glück. Beim Wettbewerb um<br />
den Stadtkönigsorden treten die Schützenkönige<br />
der Stadt gegeneinander an.<br />
Dabei wird mit eingespanntem Kleinkalibergewehr<br />
ebenfalls an der Hochstandanlage<br />
auf einen Holzvogel aus 18 Metern<br />
Entfernung geschossen. Im letzten<br />
Jahr siegte Bernd Leidner von den Tellschützen.<br />
Er schaffte es, den Vogel mit<br />
dem 312. Schuss zum Fallen zu bringen<br />
und holte damit einen Doppelsieg für<br />
seinen Verein. So erlebte der Wettbewerb<br />
nach 32 Jahren eine Premiere. Beide<br />
Sieger kommen aus einem Verein. Bei<br />
der Siegerehrung werden die neuen Majestäten<br />
feierlich proklamiert, Königsketten<br />
und Blumen werden überreicht und<br />
mit einem Gläschen Wein angestoßen.<br />
Beim Schützenfest der Karlsschützen<br />
werden die eigenen Majestäten ermittelt.
Ist der Schützensport auch<br />
ein wenig Glücksache?<br />
Neben sportlichem Können und ausdauernder<br />
Konzentration braucht es<br />
immer auch ein Quäntchen Glück, den<br />
hölzernen Vogel zum Fallen zu bringen.<br />
Oft macht sich knisternde Spannung<br />
breit, wenn der Holzvogel einfach<br />
nicht nachgeben will, ein anderes Mal<br />
geht es vergleichsweise schnell. Dabei<br />
kommt es selbstverständlich auch auf<br />
die Vor- und Nachschützen an.<br />
Welche Schießsportarten und Disziplinen<br />
bietet der Verein an?<br />
Die moderne Schießsportanlage ist<br />
gleichzeitig Leistungsstützpunkt für<br />
T a g e s p f l e g e<br />
Häusliche Alten- und Krankenpflege<br />
im Rosenpark Laurensberg<br />
Geschäftsführerin: Astrid Siemens<br />
� Kamper Straße 24 52062 Aachen<br />
� Tel. 0241.90 19 860 www.visitatis.de<br />
Sport-Schützen, Mitglieder und den<br />
Breitensport. Alle wichtigen olympischen<br />
Disziplinen im Schießsport werden<br />
hier trainiert und im Wettkampf<br />
geschossen. Die Karlsschützen-Gilde<br />
ist Mitglied im Bund der Historischen<br />
Deutschen Schützenbruderschaften, im<br />
Deutschen Schützenbund, im Rheinischen<br />
Schützenbund (als Mitbegründer)<br />
sowie im Landes- und Stadtsportbund<br />
und mit dem Deutschen Jagdverband<br />
gibt es circa fünf Millionen registrierte<br />
Schützen in Deutschland.<br />
Das Sportschießen geht von der Einzelwertung<br />
bis zur Mannschaft. Sie führt<br />
über die Vereinsmeisterschaft zur Kreis-,<br />
HeinZ HeSteRKAMP | 19<br />
weiter zur Bezirks-, zur Landes- bis zur<br />
Deutschen Meisterschaft. Wir nehmen<br />
an den Rundenwettkämpfen im Landesverband<br />
bis in die höchsten Klassen teil.<br />
Unser Nachwuchs wird von geschulten<br />
Jugendbetreuern angeleitet. Wir sind<br />
offen für Schüler und Jugendliche und<br />
selbstverständlich für Frauen und Männer.<br />
Unsere Disziplinen sind Luftgewehr,<br />
Armbrust und Luftpistole beziehungsweise<br />
Kleinkalibergewehr, Zimmerstutzen<br />
und freie Pistole sowie Groß- und<br />
Kleinkaliber-Gewehr. Seit 2009 wird außerdem<br />
das Bogenschießen angeboten.<br />
Die Karlsschützen sind damit der dritte<br />
Verein in Aachen, der diese Schießdisziplin<br />
anbietet. Das Bogenschießen erfreut<br />
sich wachsender Beliebtheit. Der Breitensport<br />
wird auf allen Anlagen gepflegt.<br />
Alle Wurfscheibendisziplinen werden<br />
ebenfalls angeboten und<br />
betrieben. Hier sind wir allerdings<br />
auf Mietstände angewiesen.<br />
Nina Krüsmann<br />
“VISITATIS-TAGESPFLEGE”<br />
IM ROSENPARK LAURENSBERG<br />
Sie benötigen Hilfe bei der Versorgung oder Pflege<br />
Ihrer Angehörigen?<br />
Mit zunehmendem Alter fällt es vielen Menschen<br />
schwer, ihren Alltag selbst zu gestalten. Oft ist eine<br />
Versorgung durch Angehörige trotz Unterstützung eines<br />
Pflegedienstes nicht mehr möglich. Der VISITATIS -<br />
Pflegedienst bietet <strong>Senio</strong>ren und ihren Angehörigen zu<br />
ihrer Entlastung das Angebot der Tagespflege im<br />
Rosenpark Laurensberg an.<br />
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Schnuppertag und erfahren Sie mehr über den Ablauf<br />
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sowie den Tagesaktivitäten. Lernen Sie unser professionelles<br />
Team kennen. Wir freuen uns auf Sie!<br />
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Ihre Ansprechpartnerin ist Frau Annemarie Mickartz!
20 | <strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN<br />
AnGST Vor hunDEn?<br />
In letzter Zeit hört man wieder vermehrt,<br />
dass Menschen von Hunden angegriffen<br />
werden. Vielleicht durch unbedachtes<br />
Verhalten der Opfer, die aus<br />
Furcht das Falsche machen? Selbst weiß<br />
man ja auch nicht so genau, welches<br />
Verhalten richtig ist, wenn große, freilaufende<br />
Hunde auf einen zukommen.<br />
Medienberichten zufolge sollen jährlich<br />
etwa 10.000 Menschen in Deutschland<br />
mit Hundebissen die Arztpraxen aufsuchen,<br />
wahrscheinlich sind es sogar mehr.<br />
Wir alle wissen, dass die sogenannten<br />
„Kampfhunde“ nicht unbedingt als zähnefletschende<br />
Monster geboren werden.<br />
Sie werden von einer bestimmten Sorte<br />
Mensch auf ziemlich brutale Weise dazu<br />
gemacht. Wenn so ein falsch erzogener<br />
Hund zubeißt, dann sind die Verletzungen<br />
meistens massiv.<br />
Exemplare der allgemein als „Kampfhunde“<br />
bezeichneten Hunderassen<br />
kommen - auf die Gesamtzahl der Hunde<br />
gesehen - in Deutschland eher selten<br />
vor. Sie verursachen daher auch nur<br />
den geringeren Teil der Bissverletzungen.<br />
Die meisten Verletzungen erfolgen<br />
durch Schäferhunde und Rottweiler,<br />
und - man höre und staune - Mischlinge.<br />
Trotz Verbot laufen wieder mehr große<br />
Hunde ohne Maulkorb und Leine durch<br />
die Parkanlagen. Den Hunden gefällt das!<br />
Was soll man tun, wenn einem ein Hund<br />
bellend entgegen kommt? Vielleicht will<br />
• Auf keinen Fall weglaufen! Das würde<br />
zu gut in das Beuteschema des Hundes<br />
passen und ihn zum Handeln animieren,<br />
denn er ist auf jeden Fall schneller.<br />
• Auch nicht schreien. Dadurch wird<br />
er noch unberechenbarer.<br />
• Am besten ist stehenbleiben, dem<br />
Hund nicht in die Augen sehen und den<br />
Körper möglichst zur Seite drehen. Das<br />
signalisiert dem Hund „Frieden!“ Die<br />
Tiere nehmen jede Unsicherheit ihres<br />
Gegenübers wahr. Vor allem aggressive<br />
Hunde fühlen sich herausgefordert und<br />
wollen dann ihre Überlegenheit zeigen.<br />
Mehr Lebensqualität für Menschen mit Demenz<br />
· beschützte Einrichtungen mit zwei Innenhöfen und großzügigen<br />
Außenanlagen · hauseigene Küche · überwiegend Einzelzimmer<br />
mit Tageslichtbädern · lichtdurchfl utete, breite Flure · aufgrund der<br />
besonderen Bauform unendliche Bewegungsfreiheit im Haus und im<br />
Außenbereich · gemeinschaftliche Aktivitäten in Gruppenräumen ·<br />
individuelles Betreuungskonzept für Menschen mit Demenz · hoher<br />
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er ja nur spielen? Weil ich selbst einmal<br />
bei einem Spaziergang um die Alster in<br />
Hamburg fast gebissen worden wäre,<br />
habe ich mich bei einem Hundetrainer<br />
erkundigt. Er sagte mir Folgendes:<br />
www.heinrichs-gruppe.de<br />
Pro 8 Frelenberg<br />
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• Der Fachmann hält auch nichts davon,<br />
sich mit einem Stock oder Schirm<br />
zu bewaffnen. Hektisches Hantieren<br />
mit Gegenständen stachelt einen Hund<br />
noch mehr an.<br />
• Der Hundebesitzer sollte in einer<br />
prekären Situation ebenfalls gelassen<br />
bleiben, und seinen Vierbeiner nicht<br />
laut brüllend und hektisch zurechtweisen.<br />
Damit überträgt er seine Nervosität<br />
nur auf das Tier und reizt es noch stärker.<br />
Die meisten Hundebisse sind auf das<br />
Fehlverhalten des Menschen zurückzuführen,<br />
sagen die Fachleute. Ein Hund<br />
ist immer noch ein Raub- und Rudeltier.<br />
Wer versteht schon die Botschaften,<br />
die diese Tiere über ihre Ohren, Augen,<br />
Schnauze und Rute zum Ausdruck<br />
bringen? Einen Einblick in die Wahrnehmungswelt<br />
des Hundes vermitteln Hundeschulen,<br />
die man z.B. im Internet unter<br />
www.hundeschule.net sogar in der<br />
Nachbarschaft findet.<br />
Die Unkenntnis der „Hundesprache“<br />
kann auch schuld daran sein, wenn<br />
scheinbar friedliche Tiere unvermittelt<br />
zuschnappen, wie es bei mir der Fall war.<br />
Besonders kleine Hunde empfinden es<br />
als bedrohlich, wenn sich jemand über<br />
sie beugt und von oben anspricht. Eine<br />
gesunde Zurückhaltung, vor allem bei<br />
fremden Hunden, ist immer angebracht.<br />
Ich wünsche jedem, dass<br />
er mit seinem oder anderer<br />
Leute Hund nur Freude<br />
erlebt!<br />
Gisela Rauber
Der Zug aus Köln, mit dem meine Gäste<br />
kommen sollen, hat schon eine Viertelstunde<br />
Verspätung. Langsam werde<br />
ich ungeduldig. Ich frage einen Mann,<br />
auf dessen rotem T-Shirt „Automatenservice“<br />
steht, ob er mir Auskunft über<br />
den Verbleib geben kann. Er verweist<br />
mich auf die Info-Säule. Sehr skeptisch<br />
drücke ich die Bedienungstaste.<br />
Eine menschliche Stimme bittet erst<br />
um ein wenig Geduld und fragt etwas<br />
später nach meinen Wünschen. Ich bin<br />
erstaunt, hatte ich doch erwartet, eine<br />
Automatenstimme gäbe mir verwirrende<br />
Anweisungen. Stattdessen wird<br />
meine Frage nach dem überfälligen<br />
Zug freundlich beantwortet. Er sei<br />
zurzeit in Eschweiler, würde aber sofort<br />
weiterfahren nach Aachen und in<br />
zwanzig Minuten eintreffen. Nun, da<br />
ich also noch soviel Zeit habe, sehe ich<br />
mich nach einem Sitzplatz um. Aber<br />
Fehlanzeige! Die wenigen Plätze in der<br />
Bahnhofshalle sind alle besetzt. Nein,<br />
auf dem Fünfer-Block links vom Eingang<br />
ist noch ein Plätzchen frei. Das<br />
heißt, eigentlich wären zwei frei, aber<br />
einer der Männer, die hier sitzen, hat<br />
eine prallvolle Einkaufstüte neben sich<br />
auf den Sitz gestellt, der andere einen<br />
dicken Rucksack.<br />
„Besser schlecht gesessen als gut gestanden“,<br />
denke ich und quetsche<br />
mich zwischen Einkaufstasche und<br />
Rucksack. Mein Nachbar isst ein Käsebrötchen<br />
aus der Tüte. Er schiebt das<br />
Papier immer ein Stück zurück, damit<br />
das Brötchen jeweils ein Stück weit<br />
<strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN | 21<br />
WARTEN IM AACHENER HAUPTBAHNHOF<br />
Familie heinig<br />
aus der Tüte heraus schaut und er hineinbeißen<br />
kann. Der zweite Platzhalter<br />
hat einen breitkrempigen Schlapphut<br />
auf dem Kopf. Das Aussehen dieses<br />
Mannes lässt in mir die Frage aufkeimen,<br />
ob die Plastiktasche seine gesamte<br />
Habe enthält. Er hat seine Mahlzeit<br />
gerade beendet, ein zerknülltes<br />
Papier liegt unter seinem Sitz. Ein rot<br />
bemützter Bahnbediensteter bleibt<br />
vor ihm stehen und redet ihn wenig<br />
respektvoll mit Opa an: „Na, Opa, dat<br />
Papier gehört aber in den Papierkorb,<br />
sonst kriegste Ärger und fliegst raus.“<br />
Der Opa ist also ein alter Bekannter,<br />
der wahrscheinlich oft einen Teil des<br />
Tages hier verbringt. Statt eine Antwort<br />
zu geben, rülpst er mehrmals laut<br />
und ausdauernd. Mein erster Gedanke<br />
ist, aufzustehen, denn der Schlapphut<br />
spricht jetzt auch noch undeutlich<br />
vor sich hin, hört sich wie Schimpfen<br />
Die grüne oase<br />
mitten in Aachen<br />
Hermann-Löns-Allee 3, 52074 Aachen<br />
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Öffnungszeiten: täglich ab 10:00 Uhr<br />
www.hangeweiher.de<br />
an, aber ich kann kein Wort verstehen.<br />
Trotzdem bleibe ich sitzen.<br />
Aus dieser Perspektive ist es besser<br />
möglich, die Rein- und Rausströmenden<br />
zu beobachten. Vor den Fahrplänen<br />
steht ein Mann, der ein Schild vor<br />
sich hält. DSM steht darauf. Was mag<br />
das heißen? Ich versuche es mit „Du<br />
süße Maus“. Quatsch, korrigiere ich<br />
mich selbst, wenn er die Abzuholende<br />
kennt, braucht er kein Schild hochzuhalten.<br />
Aber es könnte ja eine Internetbekanntschaft<br />
sein. Die „Süße Maus“<br />
hat wochenlang mit dem Schildträger<br />
gechattet, und heute ist das erste „Date“.<br />
Da er nicht gerade attraktiv ist, wird<br />
die Enttäuschung groß sein, denke ich,<br />
aber die Geschmäcker sind bekanntlich<br />
verschieden. Meine Aufmerksamkeit<br />
wird auf eine junge Frau gelenkt,<br />
die einen Kinderwagen vor sich herschiebt.<br />
Sie bleibt stehen, nimmt das<br />
Baby aus dem Wagen und lacht es an.<br />
Das Kind quietscht vor Vergnügen.<br />
Mit Blick auf den Schlapphut stellt sich<br />
mir die bange Frage: Was wird aus dem<br />
glücklichen Baby werden? Ist es denkbar,<br />
dass es in fünfzig oder sechzig Jahren<br />
auch irgendwo in einer Bahnhofshalle<br />
sitzt und unverständliches Zeug redet?<br />
Der eintreffende Zug enthebt mich aller<br />
philosophischen Gedanken.<br />
Ich umarme meine Gäste.<br />
Inge Gerdom
22 | EINER VON UNS: GünteR KöllinG<br />
<strong>DAS</strong> KulTurEllE lEBEn FörDErn<br />
Das Kulturforum (KuFo) Würselen e.V. wurde im Februar 1987 von einer Gruppe<br />
kunstinteressierter Würselener Bürger gegründet. Günter Kölling hält als<br />
Vorsitzender die Fäden in der Hand.<br />
Herr Kölling, warum engagieren<br />
Sie sich in Ihrer Freizeit für die Kultur<br />
in Würselen?<br />
„Kultur ist nichts Sichtbares, sondern<br />
das unsichtbare Band, das die Dinge<br />
zusammen hält“, ist ein Zitat des französischen<br />
Philosophen Joseph Joubert<br />
und kann als Leitmotiv für mein Tun<br />
gelten. 35 Jahre lang habe ich mit meiner<br />
Frau eine größere Buchhandlung in<br />
Würselen betrieben und so waren wir<br />
immer in das kulturelle Geschehen der<br />
Stadt eingebunden. Wir haben in unserem<br />
kleinen Verlag mehrere Bücher<br />
über Würselen verlegt und so ist es folgerichtig,<br />
sich im Ruhestand in dieser<br />
Richtung zu engagieren.<br />
Warum hat Kultur einen hohen<br />
Freizeitwert?<br />
Im weiteren Sinne ist Kultur der Inbegriff<br />
für die durch die Bearbeitung<br />
der Natur selbst geschaffene Welt des<br />
Menschen, wir kultivieren dies und das.<br />
Deshalb hat die Kultur ja erst mal einen<br />
generellen Wert, aber natürlich<br />
haben viele Menschen ein hohes Interesse<br />
daran, kulturelle Errungenschaften<br />
in Bildung, Wissenschaft, Literatur,<br />
Bildenden Künsten usw. zu erhalten<br />
und ihre Kenntnisse hier zu vertiefen.<br />
Wir können feststellen, dass sehr viele<br />
WeR iSt eR?<br />
Zeitgenossen enttäuscht sind von der<br />
Entwicklung und Verflachung der Medien.<br />
Hier setzt unser Tun ein.<br />
Was bietet Ihr Verein seinen Mitgliedern<br />
und anderen Interessierten?<br />
Das KuFo versteht sich als Ergänzung<br />
zu den bestehenden Kultureinrichtungen.<br />
Unsere Aufgabe ist, die Kultur in<br />
Würselen auf privater Ebene zu fördern<br />
und durch eigene Beiträge zum kulturellen<br />
Leben in Würselen beizutragen.<br />
Dazu gehören qualitativ gute Konzerte,<br />
Ausstellungen, Studien- und Kulturfahrten<br />
und andere Veranstaltungen<br />
mit bekannten und namhaften Künstlern<br />
sowie die Förderung junger Künstler.<br />
Die demografische Entwicklung<br />
bringt es mit sich, dass immer mehr ältere<br />
Menschen, geistig und körperlich<br />
noch rüstig, nach neuen Betätigungsfeldern<br />
suchen, auch an diese wenden<br />
sich unsere Angebote.<br />
Warum unterstützen Sie die neue<br />
Kulturstiftung?<br />
Man kann sagen, die Kulturstiftung<br />
Würselen verfolgt auf anderer Ebene<br />
ähnliche und weiter gesteckte Ziele als<br />
wir vom Kulturforum. Der Hauptinitiator<br />
Achim Großmann geht dankenswerter<br />
Weise mit großem Elan daran,<br />
der Stiftung Gestalt zu geben und<br />
mit prallem Leben zu füllen. Dass sein<br />
Günter Kölling wurde 1941 in Burtscheid geboren. Heute lebt<br />
er mit seiner Ehefrau in Herzogenrath. Über den Vorsitz des<br />
Kulturforums Würselen hinaus engagiert er sich für die neu belebte<br />
Kulturstiftung Würselen. Des Weiteren liebt er das Lesen.<br />
Interesse an Würselener Kultur nachhaltig<br />
ist, beweist sein 1985 geschriebenes<br />
Buch „Würselen, Geschichte(n) in alten<br />
Bildern“. Ich sehe deutliche Synergieeffekte<br />
im Tun dieser beiden und in weiteren<br />
Institutionen der Stadt Würselen.<br />
Was bietet die Stiftung den Bürgern?<br />
Die Kulturstiftung will das kulturelle Leben<br />
bereichern. Die kulturelle Vielfalt<br />
soll erhöht und die kulturelle Bildung<br />
gerade auch von Kindern und Jugendlichen<br />
verbessert werden. Die Stiftung<br />
wird in Zusammenarbeit mit den Kindergärten<br />
und Schulen Projekte zur<br />
kulturellen Bildung und Erziehung auf<br />
den Weg bringen.<br />
inFoRMAtionen ZUR<br />
MitGlieDScHAFt<br />
Neben Einzelpersonen sind auch Vereine,<br />
Institutionen und Firmen als Mitglieder<br />
willkommen. Die Mitglieder<br />
bestimmen selbst und unabhängig<br />
durch das gewählte Kuratorium das<br />
Jahresprogramm. Das KuFo versteht<br />
sich als private Institution, die selbständig<br />
und in eigener Entscheidung<br />
unabhängig das kulturelle Leben der<br />
Stadt Würselen zum Wohle der Bürger<br />
fördert. Das Finanzamt hat den<br />
Verein als gemeinnützig eingestuft.<br />
Das KuFo ist daher auf die Mitarbeit<br />
möglichst vieler Mitglieder als Förderer<br />
oder Mitarbeiter angewiesen,<br />
um durch eine breite Basis vielfältige<br />
Veranstaltungen zu ermöglichen. Der<br />
Jahresbeitrag beträgt 12,<strong>50</strong> Euro. Die<br />
Mitglieder erhalten zu allen Veranstaltungen<br />
Ermäßigung.<br />
Weitere Informationen zum Kulturforum<br />
Würselen finden Sie unter<br />
www.kulturforumwuerselen.de.<br />
Nina Krüsmann
Frau Heat, der Titel Ihres Buches<br />
klingt viel versprechend. Warum<br />
glauben Sie, dass mit <strong>50</strong> das Leben<br />
erst richtig anfängt?<br />
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren<br />
mit Menschen. Ich habe über 25 Jahre<br />
als Journalistin und Medizinjournalistin<br />
gearbeitet, schreibe Bücher und berate<br />
als Love- & Life-Beraterin und TV-<br />
Expertin Menschen unterschiedlichster<br />
Altersgruppen – von jung bis ins hohe<br />
Alter. Ich unterstütze sie, zufrieden und<br />
glücklich zu werden. Das umfasst alle<br />
Lebensbereiche.<br />
Mit <strong>50</strong> fängt das Leben erst richtig<br />
an. Daran müssen sich auch manche<br />
<strong>50</strong>-Jährige erst noch gewöhnen. Sie<br />
wissen jetzt, was sie wollen, aber mehr<br />
noch ist ihnen klar, was sie nicht wollen.<br />
Darum schon mal an dieser Stelle auf<br />
den Punkt gebracht: Mit meinem Buch<br />
möchte ich helfen, das Leben mit <strong>50</strong> in<br />
die Hand zu nehmen. Sie sollen glücklich<br />
werden – rundum!<br />
Ab <strong>50</strong> starten viele noch einmal durch.<br />
Sie haben unterschiedlichste Stationen<br />
hinter sich. Im Beruf haben sie etwas<br />
erreicht. Die Kinder sind aus dem<br />
Haus. Ihre Partnerschaft ist oft zerbrochen.<br />
Krankheit hat so manchen das Leben<br />
schwer gemacht. Diese Schicksalsschläge<br />
mussten sie meistern. Sie sind<br />
daran gereift und wollen nun ihr Leben<br />
ausleben und genießen. Endlich verborgene<br />
Träume verwirklichen. Nichts<br />
mehr auf die lange Bank schieben, wie<br />
man so schön sagt.<br />
Wie sieht das genauer aus? Was ist<br />
in Ihrem Buch darüber zu lesen?<br />
Sich endlich keine Sorgen mehr um<br />
andere zu machen. Sich selbst in den<br />
tHeMA DES MONATS | 23<br />
Mit <strong>50</strong> FänGt <strong>DAS</strong> leBen eRSt RicHtiG An<br />
SuSAn hEAT IM InTErVIEw ÜBEr Ihr Buch: LiEBE, LAcHEN, <strong>LEBEN</strong>SFREUDE, SEx UND RocK‘N‘ RoLL<br />
CHAMPAGNERLAUNE <strong>MIT</strong><br />
<strong>50</strong>PLUS? WARUM NICHT!<br />
Gerade <strong>50</strong> geworden, das neue Jahr<br />
hat gerade begonnen - da kam für<br />
mich das Interview mit Susan Heat<br />
(55) gerade richtig. Egal, ob die magische<br />
Zahl noch kurz vor einem<br />
oder weit zurück liegt, jeder von uns<br />
macht an diesem Punkt eine Zwischenbilanz:<br />
was war, wie geht es<br />
weiter? Was verspreche ich mir von<br />
meinem zweiten Lebensabschnitt?<br />
Für mich selbst hoffe ich, noch sehr<br />
lange das <strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> heraus zu<br />
bringen. Und da sind noch einige<br />
(verrückte) Ideen in der Schublade,<br />
die darauf warten, realisiert zu werden.<br />
Was für Frau Heat der Rock ’n’<br />
Roll und das Reisen bedeutet, das ist<br />
für mich die Redaktion und die vielen<br />
Menschen, mit denen ich täglich<br />
zu tun habe. Hobby, Beruf und Leidenschaft<br />
zugleich.<br />
Jeder von uns kann die Welt auf seine<br />
Weise noch aus den Angeln heben,<br />
nur machen, das müssen wir<br />
schon selbst. Ich wünsche uns allen<br />
viel Erfolg dabei! G. Günal<br />
Alter hat eine neue Bedeutung. Menschen werden immer älter. Gleichzeitig<br />
sind sie geistig fit, aktiv und unternehmungslustig. Sie studieren, reisen, lernen<br />
Sprachen, sind neugierig und probieren Neues aus. Susan Heat beschäftigt<br />
sich auch mit dieser Altersgruppe und hat ein Buch dazu geschrieben.<br />
<strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> traf die Love- & Life-Beraterin aus Düsseldorf zum Interview.<br />
Mittelpunkt des eigenen Lebens zu<br />
stellen. Das gilt für Frauen und für<br />
Männer. Frauen kümmern sich ja auch<br />
im 21. Jahrhundert noch um alles. Sie<br />
halten die Familie zusammen und den<br />
Männern für den Job den Rücken frei.<br />
Sie treten in die zweite Reihe, opfern<br />
sich für die Lieben auf. Damit ist jetzt<br />
Schluss. Mit <strong>50</strong> sind Frauen selbstbewusst<br />
und wissen, was sie wollen. Sie<br />
definieren sich nicht mehr über einen<br />
Mann. Männer tun sich da etwas schwerer.<br />
Sie lieben es meist doch ein wenig<br />
bequem. Aber auch sie stehen in der<br />
Mitte ihres Lebens und sind sich dessen<br />
bewusst. Viele treten im Job lieber<br />
kürzer, verzichten auf Geld und erleben<br />
dafür das Hier und Jetzt intensiver. Mit<br />
<strong>50</strong> sind noch Abenteuerurlaube möglich.<br />
Die Gesundheit spielt da noch mit.<br />
Das nutzen sowohl Männer als auch<br />
Frauen für sich aus. Sie entdecken sich<br />
sozusagen selbst.<br />
„das dasein ist köstlich.<br />
man muss nur den mut haben,<br />
sein eigenes leben zu führen.“<br />
Peter Rosegger<br />
In meinem Buch beschreibe ich die<br />
Geburtstage 30, 40 und <strong>50</strong>. Die Zwänge<br />
der runden Geburtstage, die unterschiedliche<br />
Gefühle freisetzen. <strong>50</strong> ist
24 | tHeMA DES MONATS:<br />
keine magische Zahl. Für mich ist sie<br />
ein positives Lebensgefühl. Das möchte<br />
ich mit meinem Buch vermitteln und<br />
Mut machen. Die Menschen ermuntern,<br />
sich zu trauen, egal, was andere sagen.<br />
Populäres Beispiel ist die Pop-Ikone<br />
Madonna. Sie lebt, liebt und macht,<br />
was sie will. Wild, lustvoll und voller Lebensfreude.<br />
Ein wenig Madonna trägt<br />
doch jede Frau in sich – oder jeder<br />
Mann etwas Bruce Willis. Sie symbolisieren<br />
sehr gut die Generation <strong>50</strong>plus,<br />
die sich einfach traut. Und alt sehen die<br />
wirklich nicht aus.<br />
Wie steht es mit der Liebe?<br />
Hat diese noch eine Chance?<br />
Liebe ist alterslos und schlägt auch ab<br />
<strong>50</strong> noch ein wie der Blitz. Meist, wenn<br />
niemand damit rechnet. Man schätzt<br />
es mehr. Denn vielleicht ist es die letzte<br />
gemeinsame große Liebe. Menschen<br />
ab <strong>50</strong> gehen daher auch mit einer neuen<br />
Liebe sorgsamer um. Sie haben aus<br />
den Fehlern früherer Beziehungen gelernt.<br />
Liebe und Lebensfreude sind viel<br />
klarer miteinander verbunden. Manche<br />
werden auch noch mal Eltern oder Vater.<br />
Wobei aber die biologische Frau mit<br />
<strong>50</strong> ganz anders tickt. Viele sind da bereits<br />
in ihrer Menopause. Sie genießen,<br />
sich um eine Schwangerschaft keine<br />
Gedanken mehr machen zu müssen.<br />
Sex & Rock ’n‘ Roll heißt es in<br />
dem Untertitel. Sollen alle ab <strong>50</strong><br />
stürmisch die Hüfte schwingen?<br />
Warum nicht? Tanzen bringt den Körper<br />
in Schwung, macht gute Laune, hält<br />
jung, und wer Single ist, lernt vielleicht<br />
dabei eine neue Partnerin oder einen<br />
neuen Partner kennen. Warum nicht<br />
Rock ’n‘ Roll, Salsa, Samba oder Tango<br />
lernen? Einfach ausprobieren und Spaß<br />
haben. Das ist wichtig. Genauso ist es<br />
mit dem Thema Sex. Eine ausgeglichene<br />
Libido macht glücklich. Sexualität<br />
ist ein Jungbrunnen und hält gesund.<br />
Natürlich schreibe ich in meinem Buch<br />
auch zum Thema Sex etwas. Auch hier<br />
rate ich, genießen und sich selbst nicht<br />
beschränken. In jeder Hinsicht möchte<br />
ich die Menschen ermuntern, in Champagnerlaune<br />
zu kommen. Das heißt<br />
nicht, ständig zu trinken. Aber das Leben<br />
täglich als Feier zu betrachten und<br />
auszuleben. Wenn nicht mit <strong>50</strong>, wann<br />
dann? Nicht an die anderen denken,<br />
sich nicht aufregen. Gelassen, fröhlich<br />
und glücklich die Tage füllen. Zufriedenheit<br />
erlangen.<br />
Ich habe in diesem Buch meine Liste<br />
gemacht für die Lebensfreude ab <strong>50</strong><br />
und 20 Punkte aufgeführt. Das ist eine<br />
gute Übung, Klarheit für sich selbst zu<br />
bekommen. Sozusagen die Spreu vom<br />
Weizen zu trennen und wichtig von unwichtig.<br />
Verdrängte Wünsche kommen<br />
da drauf und alles, was wichtig ist. Wir<br />
suchen doch alle nach dem Sinn des<br />
Lebens. So können wir unsere Spuren<br />
im Sand des Lebens hinterlassen. Das<br />
ist ungeheuer spannend. Zusätzlich<br />
setzt es Lebensenergien frei. Punkt für<br />
Punkt aufschreiben und in die Tat umsetzen.<br />
Die Menschen werden staunen,<br />
zu was sie plötzlich alles fähig sind. Ich<br />
finde das toll und kann nur zum Nachmachen<br />
raten. Auch das steht in meinem<br />
Buch.<br />
20 Punkte für die Lebensfreude<br />
ab <strong>50</strong>? Wie lauten die denn?<br />
1. Salsa tanzen lernen.<br />
2. Beim Tango die weibliche<br />
Unterwerfung üben.<br />
3. Im Fesselballon über<br />
die Alpen fliegen.<br />
4. Eine Ballonfahrt über das<br />
nächtliche Paris genießen.<br />
5. Nur noch auf meinen Bauch<br />
und somit meine Intuition hören.<br />
6. Mich in keiner Beziehungskiste<br />
verfangen, sondern nur in einer<br />
Partnerschaft auf Augenhöhe.<br />
7. Spiritualität täglich leben.<br />
8. Auszeiten an jedem Tag<br />
in mein Leben holen.<br />
9. Wie die Buddhisten das genießen,<br />
was ich im jeweiligen Augenblick tue.<br />
10. Nie mehr wie ein Hamster<br />
sich selbst und allem Möglichen<br />
hinterherrennen.<br />
11. Regelmäßig Wohnung,<br />
Beziehungen und Gedanken zu<br />
entrümpeln und die Energie im<br />
Lebensfluss halten. Feng Shui ist<br />
dabei ein gutes Vorbild.<br />
12. Eine Kreuzfahrt durch<br />
Mittelmeer, Transatlantik und<br />
die Karibik machen.<br />
13. Noch viele Länder bereisen, in<br />
denen ich noch nicht gewesen bin.<br />
14. Täglich etwas Gutes tun.<br />
15. Meinem Leben<br />
einen Sinn verleihen.<br />
16. Spuren im Sand meines<br />
Lebens hinterlassen.<br />
17. Anderen helfen und sie unterstützen,<br />
Lebensfreude zu entwickeln.<br />
18. Niemals mein Lachen zu verlieren.<br />
19. Nicht über andere zu richten.<br />
20. Mit Worten achtsam umzugehen.<br />
Ist es nicht ein Widerspruch? Auf<br />
der einen Seite haben wir einen<br />
Jugendlichkeitswahn, andererseits<br />
werden Menschen immer älter.<br />
Schaut man in die Medien, besonders<br />
ins TV, kann man sich schon ein wenig<br />
erschrecken. Jung, blond, sexy scheint<br />
da der absolute Hype zu sein. Superblondies<br />
werden kurzfristig zu Stars<br />
hochgepuscht. Ich bin hingegen überzeugt,<br />
dass auch die Fernsehmacher
ald verstehen, dass der Jugendlichkeitswahn<br />
nicht zu wirklichen Quoten<br />
führt. Die Menschen möchten nicht<br />
nur blond, sondern auch Hirn sehen.<br />
Das heißt, Geist und Inhalt sollten her.<br />
Aus diesem Grund möchte ich mein<br />
eigenes TV-Format mit einer Botschaft,<br />
mit Witz, Charme, Nutzwert, Mut zu<br />
Außergewöhnlichem und natürlich<br />
auch zum Hut.<br />
Sie tragen immer einen Hut, fühlen<br />
sich ohne Hut nackt? Wie kamen<br />
Sie zu dieser Leidenschaft?<br />
Die begann im Jahre 2003. Da verliebte<br />
ich mich in einen außergewöhnlichen<br />
Hut – Federexplosion – bei meiner<br />
Leibmodistin Anke Rettich von<br />
Cappelleria. Mit ihm fing alles an. Hüte<br />
verkörpern für mich Weiblichkeit und<br />
Stil. Sicher bedarf es für solche extravaganten<br />
Kreationen Selbstbewusstsein.<br />
Aber ich finde Hüte unglaublich weiblich,<br />
sinnlich und sexy. Niemals gehe<br />
ich ohne Hut aus dem Haus oder vor<br />
eine TV-Kamera. Ich käme mir nackt vor.<br />
Außerdem sehe ich mit Hut ausgesprochen<br />
gut aus. Inzwischen habe ich eine<br />
große Kollektion, wenngleich mir mein<br />
Hutkoffer mit sechs Lieblingshüten<br />
WeR iSt Sie?<br />
Susan Heat,<br />
Love- & Life-<br />
Bera terin, ist<br />
am 18.2.1955 in<br />
Bochum geboren.<br />
Ihr Leben ist und<br />
bleibt turbulent<br />
und immer in<br />
Bewegung.<br />
Als Schülerin verdien te sie sich nach<br />
dem Unterricht Geld, um zu reisen.<br />
Reisen war und bleibt ihre Passion -<br />
fremde Länder, andere Kulturen, die<br />
Menschen, ihre Bräuche, ihre Art zu<br />
leben, zu denken und zu handeln.<br />
Neben ihrem Job macht sie Abitur<br />
am Abendgymnasium. Ihre Schreibleidenschaft<br />
entdeckte sie schon als<br />
Kind - sie beschrieb Postkarten aus<br />
dem Urlaub, bis nichts Weißes mehr<br />
auf der Rückseite zu sehen war.<br />
Mit <strong>50</strong> FänGt <strong>DAS</strong> leBen eRSt RicHtiG An | 25<br />
leider vor Kurzem verloren ging. Ich<br />
hoffe noch auf einen ehrlichen Finder.<br />
Gleichzeitig rufe ich Modistinnen hiermit<br />
auf, mir neue Hüte zu kreieren. Sie<br />
sollen dadurch bekannter werden und<br />
Frauen animieren, auch ungewöhnliche<br />
Kopfbedeckungen zu tragen.<br />
Welchen persönlichen Rat haben Sie<br />
für unsere Leserinnen und Leser?<br />
Mehr die Leichtigkeit des Seins zu<br />
leben. Sich weniger zu sorgen, dafür<br />
mehr zu lachen. Seele und Körper<br />
wichtig zu nehmen. Sich selbst zu lieben<br />
und sich nicht fremdbestimmen zu<br />
lassen. Das Leben täglich als Geschenk<br />
Es folgt das Studium der Philosophie<br />
und Germanistik. Die Liebe zur Philosophie<br />
entfacht ihr Bruder in ihr, heute<br />
ist er Doktor der Mathematik.<br />
Frauenbewegt gründete Susan Heat<br />
mit anderen Frauen vor vielen Jahren<br />
einen Buchladen: „For women only“.<br />
Damals war das wichtig.<br />
Für Italien hat sie schon immer geschwärmt,<br />
deshalb lässt sie sich dort für<br />
ein Jahr nieder. Eine Zeitlang hilft sie in<br />
Umbrien beim Um- und Ausbau eines<br />
Frauenferienhauses, frönt ihrer Kochleidenschaft<br />
und bekocht täglich dreißig<br />
Frauen. Sie ist eben eine Frau der Taten,<br />
des Genusses und der Lebensfreude.<br />
Das zeigte sie dann auch als Medizinjournalistin.<br />
Früh wies sie darauf hin,<br />
dass Gesundheit und medizinische Versorgung<br />
noch sehr teuer werden wird<br />
zu betrachten. Die <strong>50</strong> als eine Zahl anzusehen,<br />
mit der sich das Lebensrad<br />
noch mal richtig dreht. Wo Träume<br />
gelebt werden, und die Lebensfreude<br />
Purzelbäume schlägt. Das Leben<br />
ist und bleibt spannend. Machen Sie<br />
auch ab <strong>50</strong> das Beste draus! Wie es Peter<br />
Rosegger sagt: „Das Dasein ist köstlich.<br />
Man muss nur den Mut haben, ein<br />
eigenes Leben zu führen.“ Dazu möchte<br />
ich auch Ihre Leserschaft<br />
ermuntern. Viel<br />
Erfolg dabei!<br />
Günal Günal<br />
in Deutschland. Auch die Grenzen<br />
und ergänzenden Möglichkeiten von<br />
Schul- und Alternativmedizin erkannte<br />
sie früh. Die Menschen, die von ihr<br />
beraten werden, haben die unterschiedlichsten<br />
Probleme. Hier zu helfen<br />
und zu unterstützen liegt Susan<br />
Heat sehr am Herzen.<br />
Informationen zu Susan Heat:<br />
www.susan-heat.de<br />
Bücher von Susan heat:<br />
Mit <strong>50</strong> fängt das Leben erst richtig an (E-book)<br />
Warum gibt es eigentlich Männer (E-book)<br />
Lust auf Liebe (E-book)<br />
Multikulti zwischen Himmel und Eis (E-book)<br />
Die Liebesdiät (Print & E-book)<br />
Das Glückskeks-orakel (Print & E-book)<br />
Informationen zu den Büchern unter:<br />
www.gaby-verlag.de, www.new-ebooks.de<br />
www.facebook.com/110thebookavenue
26 | BITTE läcHeln<br />
Verflogene<br />
Situation<br />
Ein Mann fliegt<br />
einen Heißluftballon<br />
und bemerkt,<br />
dass er die Orientierung verloren<br />
hat. Er reduziert seine<br />
Höhe und macht schließlich einen<br />
Mann am Boden aus. Er lässt den<br />
Ballon noch weiter sinken und ruft:<br />
„Entschuldigung, können Sie mir helfen?<br />
Ich versprach meinem Freund,<br />
ihn vor einer halben Stunde zu treffen,<br />
aber ich weiß nicht, wo ich mich<br />
befinde.“<br />
Der Mann am Boden<br />
sagt: „Ja, Sie<br />
befinden sich in<br />
einem Heißluftballon.<br />
Ihre Position<br />
ist zwischen<br />
40 und 42 Grad<br />
nördlicher Breite,<br />
und zwischen 58 und<br />
60 Grad westlicher Länge.“<br />
„Sie müssen Ingenieur sein“,<br />
sagt der Ballonfahrer.<br />
JE höhEr Du wIrST AuFwärTS GEhn...<br />
„Je höher du wirst aufwärts gehn,<br />
Dein Blick wird immer allgemeiner;<br />
Stets einen größern Teil wirst du vom Ganzen sehn,<br />
Doch alles Einzle immer kleiner.“<br />
Friedrich Rückert<br />
„Bin ich“, antwortet<br />
der Mann.<br />
„Wie kommen Sie<br />
darauf?“<br />
„Sehen Sie“, sagt der Ballonfahrer,<br />
„alles, was Sie<br />
mir gesagt haben, ist<br />
technisch korrekt, aber ich habe<br />
keine Ahnung, was ich mit Ihren<br />
Informationen anfangen soll - ich<br />
weiß immer noch nicht, wo ich bin.“<br />
Der Ingenieur sagt hierauf: „Sie müssen<br />
ein Manager sein.“<br />
„Bin ich“, antwortet der Ballonfahrer.<br />
„Wie kommen Sie darauf?“<br />
„Sehen Sie“, sagt der Ingenieur, „Sie<br />
wissen nicht, wo Sie sind oder wohin<br />
Sie gehen. Sie haben ein Versprechen<br />
gegeben, von dem Sie<br />
keine Ahnung haben, wie Sie es<br />
einhalten können, und Sie erwarten,<br />
dass ich Ihnen dieses<br />
Problem löse. Tatsache ist: Sie<br />
befinden sich in exakt derselben<br />
Position, in der Sie waren, bevor wir<br />
uns getroffen haben, aber irgendwie<br />
ist jetzt alles meine Schuld.“<br />
Das Ende der<br />
Fahnenstange<br />
Die Konzernleitung beschließt,<br />
einige ihrer<br />
Spitzenleute auf<br />
ein teures Seminar<br />
zu schicken. Dort<br />
sollen sie lernen, in einer<br />
ungewohnten Situation<br />
Lösungen zu erarbeiteten.<br />
Am zweiten Tag wird einer<br />
Gruppe von Managern die Aufgabe gestellt,<br />
die Höhe einer Fahnenstange zu<br />
messen. Sie beschaffen sich eine Leiter<br />
und ein Bandmaß. Die Leiter ist zu kurz.<br />
Also holen sie einen Tisch, auf dem sie die<br />
Leiter stellen. Es reicht immer noch nicht.<br />
Sie stellen einen Stuhl auf den Tisch, aber<br />
immer wieder fällt der Aufbau um. Alle<br />
reden durcheinander, jeder hat andere<br />
Vorschläge zur Lösung des Problems.<br />
Eine Frau kommt vorbei und sieht sich<br />
das Treiben an. Sie zieht wortlos die Fahnenstange<br />
aus dem Boden und legt sie<br />
auf die Erde, nimmt das Bandmaß, misst<br />
die Stange von einem Ende zum anderen,<br />
schreibt das Ergebnis auf einen Zettel<br />
und drückt ihn zusammen mit dem<br />
Bandmaß einem der Männer in die Hand.<br />
Kaum ist sie um die Ecke, sagt einer<br />
der Top-Manager: „Das war wieder typisch<br />
Frau! Wir hatten die Aufgabe, die<br />
Höhe der Fahnenstange zu messen und<br />
was macht diese Dame? Sie misst die Länge!<br />
Deshalb lassen wir weibliche<br />
Personen nicht in den<br />
Vorstand!“<br />
eingesandt von:<br />
Mathias J. Fleu
VErKEhrSSchIlDEr<br />
Hier können Sie einige Verkehrsschilder sehen.<br />
Kennen Sie alle? Worauf weisen diese<br />
Schilder hin? Ordnen Sie die nebenstehenden<br />
Antworten den Schildern zu. Wenn Sie<br />
alles richtig gelöst haben, ergibt sich eine<br />
Rechtsverordnung, die Regeln für sämtliche<br />
Teilnehmer am Straßenverkehr festlegt.<br />
S<br />
R<br />
1. S Tatsächliche Länge<br />
2. Radweg<br />
3. Vorgeschriebene Fahrtrichtung -<br />
rechts vorbei!<br />
4. Verkehrshelfer<br />
5. Tatsächliche Achslast<br />
6. Umlenkungspfeil<br />
7. Unbeschrankter Bahnübergang<br />
8. Sie biegen links ab<br />
9. Verkehrsberuhigter Bereich<br />
10. Vorfahrt gewähren<br />
11. Splitt, Schotter<br />
BilDeRRÄTSEL | 27<br />
12. Ende sämtlicher Streckenverbote<br />
13. Einseitig (rechts) verengte Fahrbahn<br />
14. Verbot für Krafträder, auch mit<br />
Beiwagen, Kleinkrafträder und Mofas<br />
15. Zweistreifige Bake (links)<br />
16. Andreaskreuz<br />
17. Parken und Reisen<br />
18. Kraftfahrtstraße<br />
19. Ufer<br />
20. Nothalte- und Pannenbucht<br />
21. Absolutes Halteverbot<br />
22. Ende einer Tempo-30-Zone<br />
N E R V S H D R<br />
K<br />
N T<br />
R N<br />
G<br />
A<br />
„Karneval im Wandel - ende des Brauchtums?“<br />
- Warum Menschen Karneval brauchen -<br />
Vortrag mit Podiumsdiskussion<br />
Mittwoch, 12. Januar 2011, 20:00 Uhr,<br />
Citykirche, Großkölnstraße, Aachen<br />
Brauchen Menschen Karneval?<br />
Was bewirkt Karneval und kann man Karneval zu jeder Jahreszeit<br />
feiern? Mit diesen Fragen befasst sich der Vortrag. Anschließend<br />
wird im Rahmen einer Podiumsdiskussion versucht,<br />
Antworten auf diese Fragen zu finden.<br />
Referent: Wolfgang Oelsner Moderation: Helmut Koch<br />
Am Ende der Veranstaltung ist Gelegenheit<br />
zum zwanglosen Beisammensein.<br />
Die Veranstalter, Helmut Koch und<br />
Ricardo de Bernardi, laden zu diesem<br />
Thema alle Karnevalisten herzlich ein!<br />
E<br />
Eintritt frei!<br />
ß<br />
U<br />
Aix-Phila GmbH<br />
Lothringerstraße 13 · 52062 Aachen<br />
Telefon: 02 41 - 3 39 95 · Fax: 02 41 - 3 39 97<br />
Email: info@aixphila.de · Internet: www.aixphila.de<br />
O<br />
E
28 | LESEZeicHen<br />
MEIn nAchruF<br />
Gerne würde ich Ihnen jetzt<br />
so einen richtigen Krimi auftischen<br />
mit allem Drum und<br />
Dran, dass Ihnen vor lauter<br />
Spannung Hören, Sehen und<br />
der Appetit vergeht. Aber<br />
ich bin die Leiche. Von daher<br />
habe ich einen enormen<br />
Wissensvorsprung und da<br />
komme ich mir dämlich vor,<br />
wenn ich so tu, als sei ich<br />
noch am Leben, nur damit<br />
Sie bis zum Schluss unter<br />
Strom stehen. Mein Vorschlag:<br />
Wir rollen das Ganze<br />
von hinten auf, was der<br />
Wissenschaftler als analytisches<br />
Drama bezeichnet.<br />
Allerdings tische ich<br />
Ihnen kein klassisches<br />
Drama mit fünf Akten im<br />
Blankvers auf. Bis ich die Story<br />
auf ein solches Maß rund gemacht<br />
hätte, ist mein Fall verjährt.<br />
Zu meinem Fall: Als Nachkriegskind sollte<br />
ich es besser haben. Besser als meine Eltern,<br />
Onkel und Tanten und alle Generationen<br />
davor. Also durchlief ich das Gymnasium,<br />
den puren Horror in personae übrig<br />
gebliebener Frolleins oder Witwen, deren<br />
Männer der Zweite Weltkrieg auf dem<br />
Gewissen hatte. Auch wurden Altnazis<br />
zurück an den Katheder beordert. Männer,<br />
die nichts mit Feuerzangenbowlenromantik<br />
gemein hatten. Der Unterricht<br />
schloss sich nahtlos an preußische Traditionen<br />
an - da wusste man wenigstens, wie<br />
und warum. Dann machte man sich daran,<br />
Vaters und Mutters Erwartungshaltung<br />
umzusetzen: Man hatte es besser. Irgendwann<br />
war man über fünfzig und hatte es<br />
immer noch besser. Hatte alle Statussymbole<br />
um sich versammelt, tauschte die alten<br />
gegen neue, flog immer weiter und<br />
öfter nicht nur in Urlaub, sondern auch<br />
geschäftlich weg, aß schnell, quadratisch,<br />
praktisch oder völlte sich in Gourmettempeln.<br />
So weit, so gut. Bei mir kippte die<br />
Sache nicht nach und nach, sondern<br />
ich war gleich bei meinem ersten Herzinfarkt<br />
hinüber. Blöd gelaufen, denn in<br />
Asien bei meinem Geschäftspartner war<br />
der Notfallwagen nicht schnell genug<br />
zur Stelle, ich konnte<br />
auch kein Chinesisch<br />
und der Dolmetscher<br />
saß gerade zwei Etagen<br />
höher auf dem<br />
Klo. Meine Entscheidung,<br />
nicht bei der<br />
SpätachtundsechzigerHabenichtsfraktion<br />
zu überwintern,<br />
sondern dem Lockruf<br />
der Industrie zu folgen,<br />
hatte sich irgendwie<br />
nicht gerechnet. Meine<br />
Leiche wurde überführt.<br />
Die Beerdigung war große<br />
Klasse. Meine derzeitigeLebensabschnittsgefährtin<br />
(LAG) hatte<br />
übers Internet alle Adressen<br />
meiner Abiturientia<br />
ausklamüsert. Weil ich der<br />
erste war, kam ein ziemliches<br />
Clübchen an ehemaligen<br />
Mitstreitern zusammen. Dazu<br />
die Kommilitonen aus dem Wirtschaftsstudium,<br />
meine Geschäftspartner, Sabine,<br />
meine erste Frau, Elke, meine zweite Frau,<br />
die beiden Söhne aus erster Ehe, einer<br />
davon - ihn sah ich zuletzt vor zwei Jahren<br />
am ersten Weihnachtstag - mit zweiter<br />
Frau und beiden Kleinkindern, meine<br />
Tochter aus zweiter Ehe, mit der ich mich<br />
wegen Nicole entzweit habe. Meine LAG<br />
Nicole, die mit ihren 31 Jahren einen echten<br />
Glanzpunkt unter mein Leben setzte,<br />
erschien mit einem ihrer Bekannten. Meine<br />
beiden Schwestern rückten mit ihren<br />
jeweiligen Zweitmännern an, einschließlich<br />
deren und ihren eigenen Kindern in<br />
Patchwork aus erster Ehe und Zweitbeziehung.<br />
Sogar meine Eltern kamen - sozusagen<br />
in erster Besetzung. Ganz und gar<br />
ursprünglich und außerhalb jeder Selbstverwirklichung.<br />
Aber o.k., bis auf ein paar<br />
Zipperlein waren sie noch gut drauf. Die<br />
Mitglieder meines Golfklubs kreuzten geschlossen<br />
auf, ganz ohne Handicap, dafür<br />
mit ihren jeweiligen und momentanen<br />
Partnerinnen und natürlich wie alle<br />
in schwarz. Auf einen Pfarrer hatte man<br />
verzichtet - sehr zum Schrecken meiner<br />
alten Eltern, 78 und 83, für die eine ordentliche<br />
Predigt mit Lob- und Grabrede,<br />
psalterumrahmt, selbstverständlich<br />
gewesen wäre. Aber offenbar hatte sich<br />
Nicole durchgesetzt, hatte einen professionellen<br />
Grabredner engagiert, der die Sache<br />
ohne den Leib Christi abspulte, und<br />
sie hatte eine wirklich gute Kapelle angeheuert,<br />
die „I am sailing“ spielte - ganz<br />
in Erinnerung unseres gemeinsamen<br />
Segeltörns in der Karibik im vorletzten<br />
Spätsommer. Mein Sarg, ein Mittelklassemodell,<br />
immerhin Eiche, wurde hinabgelassen,<br />
wahlweise mit Dreck oder weißen<br />
Rosen beworfen, und dann ging man<br />
zum gemütlichen Teil über, der in einem<br />
sehr großen Bistro in der Stadt arrangiert<br />
war. Als vom Körper befreite Seele im Zwischenstadium<br />
war ich auch da und bekam<br />
mit, was man so sprach. Von mir war<br />
dabei am allerwenigsten die Rede. Und<br />
wenn, dann handelte es sich um etwa folgende<br />
Stereotypen:<br />
• Schade, dass es ihn so früh<br />
getroffen hat. (Mein Kompagnon)<br />
• Aber mal ganz ehrlich:<br />
Er hat sich übernommen. (Die Frau<br />
meines Kompagnons)<br />
• Als ob ich es geahnt hätte:<br />
Herzinfarkt. (Ein Geschäftspartner)<br />
• Der hat ja auch nichts ausgelassen.<br />
(Meine erste Frau)<br />
• Im Grunde war er ein Schwein.<br />
(Meine zweite Frau zu meiner<br />
ersten Frau)<br />
• Dabei habe ich ihm schon vor Jahren<br />
gesagt: Junge, du musst den Ball<br />
flach halten. (Mein Vater)<br />
• Also mal ganz ehrlich: Das ist er selber<br />
schuld. (Mein ältester Sohn)<br />
• Der arme Junge. (Meine Mutter)<br />
• Er war ein Arschloch.<br />
(Meine zweite Frau)<br />
• Ein umtriebiger Typ war das.<br />
(Ein weiterer Geschäftspartner)<br />
Im Wesentlichen war es das an Nachbesprechung<br />
meiner Wenigkeit, was ich<br />
nicht für möglich gehalten hätte. Vielmehr<br />
wäre ich, wenn ich darüber nachgedacht<br />
hätte, was ich nicht habe, davon<br />
ausgegangen, dass man um mich<br />
weinte, dass man mich vermisste, dass<br />
man mich bewunderte, was ich alles geschafft<br />
hatte. Vor allem Letzteres. Ich hatte<br />
mich schließlich aufgerieben, aufgeopfert,<br />
meinen vollen Einsatz gegeben,<br />
auf Schlaf verzichtet, gesellig getrunken<br />
- auch dann, wenn ich längst nicht mehr
konnte. Und einiges riskiert hatte ich auch.<br />
Wie eine Spielsucht war der Aktienmarkt<br />
über mich gekommen, und Sie ahnen es<br />
wahrscheinlich schon: Irgend so einem<br />
Windhund bin ich aufgesessen und alles<br />
war futsch. Die durchgemachten Nächte<br />
hatte ich noch nicht einmal auf der Rechnung.<br />
Plötzlich hatte ich Schulden. Also<br />
drosselte ich meinen Rest Freizeit und<br />
malochte wie eine Trümmerfrau im kalten<br />
Winter 45. Zwischendurch immer mal<br />
wieder zum Arzt. Die Magensäure machte<br />
mir zu schaffen. Außerdem wurde<br />
ich fett. Von den vielen Geschäftsessen,<br />
dem Alkohol und schnell und praktisch.<br />
Also ging ich ins Fitnessstudio. Vernünftig,<br />
werden Sie sagen. Mein Leben nahm<br />
weiter Fahrt auf. Sah ich meine Kinder?<br />
Gab es zu Hause gemeinsame Mahlzeiten?<br />
Gemütliche Fernsehabende? Es gab<br />
bald eine neue Frau, obwohl die alte nicht<br />
schlecht war. Eigentlich sind sich Elke und<br />
Sabine sehr ähnlich. Hätte ich mich nicht<br />
aus irgendeinem unerfindlichen Grund<br />
in Elke, die Frau eines Geschäftspartners,<br />
verliebt, hätte ich genauso gut bei Sabine<br />
www.apetito-zuhaus.de<br />
Möchten Sie zu Hause<br />
köstlich speisen?<br />
Wir bringen Ihnen köstliche Menüs ins Haus.<br />
Auf Wunsch jeden Tag. Einfach<br />
anrufen und bestellen!<br />
leckere Menüs in<br />
großer Auswahl<br />
auch diabetikergeeignete<br />
Menüs und Schonkost<br />
frisch zubereitet aus besten Zutaten<br />
7 Tage die Woche,<br />
auch an Sonn- und Feiertagen<br />
vom freundlichen<br />
Menükurier ins Haus<br />
gebracht<br />
02 41 - 9 16 16 88<br />
bleiben können. Nun wurde es also Elke<br />
und meine erste Frau nebst meinen mir<br />
relativ unbekannten Söhnen besorgte<br />
sich einen gerissenen Anwalt, der wusste,<br />
wo der Haken hängt. Als die Sache<br />
mit Elke - natürlich wollte ich diesmal alles<br />
anders machen - durch war, ging monatlich<br />
ein weiterer Batzen Geld weg. Die<br />
gemeinsame Tochter habe ich für einige<br />
Zeit noch einmal im Monat getroffen.<br />
Dann expandierte die Firma und ich saß<br />
mehr im Flieger als sonst wo. Ganz bodenständig<br />
kaperte ich bald die leitende<br />
Stewardess der Trans Air der von mir häufig<br />
gebuchten Passage Frankfurt-Peking<br />
und dressierte sie zu meinem „personal<br />
coach“. Die Konten führte sie ordentlich,<br />
brachte auch genug nach Liechtenstein.<br />
Auf sie war Verlass. Das Ganze dauerte<br />
knapp zwei Jahre, bis Nicole, wie berichtet,<br />
meine Beisetzung in die Hand nahm.<br />
Bevor ich mit dem ersten Gast meiner<br />
eigenen Trauerfeier das Etablissement<br />
verlassen wollte, gesellte ich mich noch<br />
zu Elke und Sabine. Als Seele habe ich<br />
schließlich den Luxus der freien Wahl.<br />
LESEZeicHen | 29<br />
Meine erste und meine zweite Frau saßen<br />
friedlich beieinander, was ein völlig ungewohntes<br />
Bild ergab, und schienen sich<br />
irgendwie über mein Ableben zu freuen.<br />
Elke war dabei die Gehässigere von beiden<br />
(s.o.). Sie schmiedeten Pläne, wie sie<br />
an ihren Teil meiner Hinterlassenschaften<br />
kämen und dass man das Frischfleisch namens<br />
Nicole schon irgendwie aushebeln<br />
würde. Das reichte mir als Information aus<br />
und ich schwebte zu Nicole. Die steckte<br />
gerade ihrem Bekannten, dass sie, noch<br />
bevor meine Leiche überführt war, meine<br />
Konten abgeräumt habe. Diese Liechtensteiner<br />
wären erste Adresse.<br />
Ich verließ das Bistro mit Erich, einem Typen<br />
aus der Ökoszene mit rosigen Wangen<br />
und einer vor Gesundheit strotzenden<br />
Frau am Arm, der schon in unserer<br />
Klasse seltsam rübergekommen war. Er<br />
lächelte wie blöde in die<br />
Sonne und bestieg einen<br />
uralten Kombi. Dieser Tropf.<br />
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30 | <strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN<br />
<strong>SO</strong> VERGEHT DIE ZEIT<br />
Tag, Monat, Jahr - diese Zeiteinteilungen sind nicht<br />
willkürlich gewählt, sondern beruhen auf astronomischen<br />
Ereignissen. Der Tag beginnt mit dem<br />
Sonnenaufgang und endet mit dem Sonnenaufgang<br />
des nächsten Tages. Das ist genau die Zeit,<br />
in der sich die Erde einmal um sich selbst dreht.<br />
Der Mond umkreist die Erde, er braucht dafür<br />
einen Monat, genau 29,53 Tage. Und ein Jahr beschreibt<br />
den Zeitabschnitt, in dem die Erde einmal die<br />
Sonne umkreist, das sind 12,37 Monate, also 365,24 Tage.<br />
Kalender dienen dazu, diese Zyklen zu<br />
systematisieren. Sie bieten einen Rahmen,<br />
der es uns ermöglicht, einerseits<br />
vergangene Ereignisse aufzuzeichnen<br />
und andererseits kommende Ereignisse<br />
zu planen. Da jedoch weder Monat<br />
noch Jahr einen glatte Anzahl an Tagen<br />
haben, geht die Rechnung nie genau<br />
auf. Im Lauf der Geschichte wurden viele<br />
unterschiedliche Systeme entwickelt,<br />
um das Jahr in möglichst sinnvolle Abschnitte<br />
zu unterteilen. Dabei waren<br />
Sonne und Mond immer die zwei maßgeblichen<br />
Orientierungspunkte.<br />
LUNARKALENDER<br />
Am Beginn der menschlichen Zeitrechnung<br />
standen die Beobachtungen<br />
des Mondumlaufes, denn die Zyklen<br />
des Mondes lassen sich wesentlich<br />
leichter berechnen als die der Sonne.<br />
Der Mondmonat beginnt mit dem<br />
Neumond, die Tage werden innerhalb<br />
des Monats gezählt. Ein Beispiel<br />
für einen solchen Kalender ist der Islamische<br />
Kalender, der aufgrund seiner<br />
religiösen Bedeutung auch heute<br />
noch gültig ist. Es wurde im Jahr 638<br />
vom Kalifen Umar eingeführt. Nach<br />
Mayakalender<br />
diesem Kalender umfasst das Jahr<br />
zwölf Mondmonate und hat somit<br />
eine Länge von 355 Tagen. Alle drei<br />
Jahre wird ein Schalttag eingefügt, damit<br />
der Kalender mit dem Wechsel der<br />
Mondphasen in Einklang bleibt. Aber<br />
das Mondjahr ist 11 Tage zu kurz und<br />
eine Bindung an das Sonnenjahr gibt<br />
es in diesem Kalender nicht. Das heißt,<br />
festgelegte Daten verschieben sich im<br />
Jahresablauf. So kann zum Beispiel der<br />
im Islam wichtige Fastenmonat Ramadan<br />
in jede Jahreszeit fallen.<br />
<strong>SO</strong>LARKALENDER<br />
Unser heutiger Kalender richtet sich<br />
vollkommen nach der Sonne. Die Monate<br />
stimmen also nicht mehr mit dem<br />
Mondzyklus überein. Das Jahr hat 365<br />
Tage. Da auch hier noch Ungenauigkeiten<br />
herrscht, wird alle vier Jahre ein<br />
Schalttag eingeschoben, der 29. Februar.<br />
Unser Kalender wurde 1582 von Papst<br />
Gregor eingeführt und wird deshalb<br />
der Gregorianische Kalender genannt.<br />
Zwar existieren neben ihm noch andere<br />
Systeme, trotzdem ist er heute<br />
praktisch weltweiter Standard. Er geht<br />
Ewiger Kalender (Julianisch) von 1690 aus<br />
Graubünden/CH, Bild: wikipedia.org<br />
zurück auf den Julianischen Kalender,<br />
den Julius Caesar 46 v. Chr. erlassen<br />
hat. Die beiden Kalender sind nahezu<br />
identisch, sie unterscheiden sich nur<br />
in der Regelung der Schaltjahre: Beim<br />
Gregorianischen Kalender entfallen die<br />
Schaltjahre in Jahrhunderten, die nicht<br />
durch 400 teilbar sind. Dank dieses kleinen<br />
Unterschieds geht der Gregorianische<br />
Kalender nur noch 1 Tag in 3200<br />
Jahren falsch - beim Julianischen Kalender<br />
war es noch 1 Tag in 130 Jahren.<br />
DER CHINESISCHE KALENDER<br />
Der Chinesische Kalender ist eines der<br />
kompliziertesten Systeme im Kalenderwesen.<br />
Er kombiniert einen lunisolaren<br />
Kalender mit einem Solarkalender. Dies<br />
führt zu einer komplexen Berechnung<br />
des Jahresbeginns. Wann in China Neujahr<br />
gefeiert wird, hängt von verschiedenen<br />
Faktoren ab. In der Regel fällt der<br />
Jahresbeginn jedoch in den Zeitraum<br />
zwischen 21. Januar und 21. Februar.<br />
Als Faustregel gilt: Neujahr ist an dem<br />
Neumond, der am nächsten zum Frühlingsanfang<br />
(4. Februar) liegt. Auch die<br />
Jahreszählung läuft in China nicht kontinuierlich,<br />
sondern in Zyklen und Epochen.<br />
Eine Epoche umfasst 3600 Jahre,<br />
unterteilt in 60 Zyklen mit jeweils 60 Jahren.<br />
Seit 1984 befinden wir uns nach Chinesischer<br />
Zeitrechnung im 18. Zyklus der<br />
2. Epoche. Jedem Jahr werden jeweils ein<br />
Element und ein Tier zugeordnet. 2011<br />
wird in China am 3. Februar das neue<br />
Jahr eingeläutet: das Jahr<br />
des Hasen und des Metalls.<br />
Wilhelm Müller<br />
<strong>Senio</strong>renrat in der Stadt Aachen
<strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN | 31<br />
DIE SchAuMGEKrönTE schnurrt? Wo sind die flinken<br />
Füße, die zur Türe eilen, um<br />
Samstagsnachmit tags,<br />
Katerchen rein- und rauszulas-<br />
Peter ba stelt an seiner<br />
sen? Die Katze stellt sich auf die<br />
Eisenbahn. Marianne<br />
Hinterpfoten, stützt die Vorder-<br />
nimmt ein Bad. Ein Ropfoten<br />
auf den Rand der Wansenbad<br />
mit viel Schaum.<br />
ne, schaut sich alles genau an,<br />
Sie denkt an alles und<br />
miaut kläglich. Da ist das liebe<br />
nichts, lässt die Seele<br />
Gesicht von Frauchen, da hört<br />
baumeln bzw. schwim-<br />
sie ihre vertraute Stimme, aber<br />
men. Die Badezimmer-<br />
sonst ist nur plustriger Schaum<br />
türe ist angelehnt. Da<br />
zu sehen, der nach Rosen und<br />
erscheint eine schwarz-<br />
Sommer duftet und in der Nase<br />
weiße Pfote, die versucht die Türe zu kitzelt. Katerchen ist sichtlich irritiert.<br />
öffnen. Was der Pfote auch gelingt. Er verlässt das Badezimmer. An der Tür<br />
Vier Pfoten und das dazugehörende dreht er sich noch mal um. Schaut zu<br />
Katerchen marschieren in‘s Bad, wol- dem Kopf, der da aus den rosenduftenlen<br />
Frauchen besuchen, bleiben verden Schaumkronen ragt. Katerchen verblüfft<br />
vor der Wanne stehen. Ja, was steht die Welt nicht mehr. Wird er sein<br />
soll das denn? Da ist zwar Frauchens Frauchen jemals wiedersehn? Er wird,<br />
Kopf, aber wo ist das andere? Die Hän- sehr schnell sogar. Frauchen kommt ins<br />
de und Finger, die Katerchen kraulen Wohnzimmer. Sie duftet toll nach Rosen<br />
und streicheln und Leckerbissen in ap- und alles ist wieder da. Die Füße, die zur<br />
petitliche Häppchen schneiden und Türe eilen. Der Schoß zum draufsitzen,<br />
für Katerchen aufs Tellerchen und ins die Hände, die streicheln und Lecker-<br />
Schüsselchen füllen?? Wo ist der Schoß, chen verteilen. Katerchen ist zufrieden.<br />
auf dem Katerchen so gerne sitzt und Seine kleine Welt ist wieder in Ordnung.<br />
EIn GElIEBTES DETAIl<br />
Bild:<br />
Dieter-Schütz/pixelio.de<br />
Ich nannte sie „Miezi“, fand sie sooo süß,<br />
hätte sie am liebsten mit nach Hause<br />
genommen, immer bei mir gehabt. Das<br />
ging aber nicht, „Miezi“ gehörte meiner<br />
Oma. Die hatte gesagt: „Wenn ich einmal<br />
sterbe, darfst Du ‚Miezi‘ haben.“ Und ich,<br />
unschuldige vier Jahre, habe ungeduldig<br />
gefragt: „Wann sterbste dann?“ Oma<br />
hat lieb gelächelt. Kochte für mich Kakao<br />
und goß ihn in „Miezis“ Bauch. Meine<br />
Liebe zu „Miezi“ war in solchen Momenten<br />
grenzenlos. „Miezi“ war eine<br />
Kaffeekanne, aber was für eine! Sie hatte<br />
die Form einer Katze. Schwarz, weiß, mit<br />
‘nem roten Band aus Porzellan. Der Kopf<br />
mit weißen Öhrchen war der Kannendeckel.<br />
Der Schwanz, hoch gezogen, der<br />
Griff. Als ich sie zum ersten Mal sah, war<br />
es um mich geschehen. Ich war hin und<br />
weg. So was Schönes, so was Niedliches!<br />
Spielen durfte ich nicht mit ihr, sie war ja<br />
zerbrechlich. Ansehen durfte ich sie und<br />
mich an ihr erfreuen. Wenn es ganz still<br />
in der Küche war, hörte ich „Miezi“ leise,<br />
leise miauen und schnurren. Oma hörte<br />
nichts. „Meine Ohren sind nicht mehr<br />
so gut wie deine, Kind“, sagte sie und lächelte<br />
fein vor sich hin.<br />
Geerbt habe ich „Miezi“ nie. Der Krieg<br />
brach aus. Bomben zerstörten Häuser<br />
und Wohnungen. Trümmer überall. Unter<br />
diesen Trümmern lag auch „Miezi“, die<br />
Katzenkaffeekanne. Eine ähnliche sah ich<br />
mal auf einem Flohmarkt. Ich nahm sie in<br />
meine Hände, horchte. Aber sie miaute<br />
und schnurrte nicht. Da fiel mir ein, ich<br />
bin ja jetzt schon lange selbst eine Oma.<br />
Und Omas haben nicht<br />
mehr so gute Ohren.<br />
Beide Texte:<br />
Josefine Kühnast<br />
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32 | SCHWEDENRätSel<br />
banges<br />
Gefühl,<br />
Unruhe<br />
Schluss,<br />
Ende<br />
Staat in<br />
Mittel-<br />
amerika<br />
Kfz-Z.<br />
Polen<br />
Hinweis<br />
Mosel-<br />
Zu�uss<br />
Kassen-<br />
zettel<br />
Welt-<br />
raum,<br />
der<br />
Kosmos<br />
Abk.:<br />
Tag<br />
belg.<br />
Heilbad<br />
in d. Ar-<br />
dennen<br />
Lehr-<br />
anstalt<br />
Nicht-<br />
fach-<br />
mann<br />
Titel�gur<br />
e. Aben-<br />
teuer�lms<br />
(... Croft)<br />
anglo-<br />
amerik.<br />
Flächen-<br />
maß<br />
Zug-<br />
maschine<br />
(Kurzwort)<br />
Schwes-<br />
ter des<br />
Hänsel<br />
Öl-<br />
p�anze<br />
Zeichen<br />
für<br />
Thallium<br />
derb,<br />
plump<br />
fahl,<br />
bleich<br />
Frucht-<br />
�üs-<br />
sigkeit<br />
Schulter-<br />
umhang<br />
schmelzen<br />
(Schnee,<br />
Eis)<br />
latein-<br />
amerika-<br />
nischer<br />
Tanz<br />
römischer<br />
Kaiser<br />
(54-68)<br />
Kurzwort:<br />
Auszu-<br />
bilden-<br />
de(r)<br />
ital.:<br />
Zug<br />
Süd-<br />
asiat<br />
acht-<br />
bar<br />
altes<br />
Holz-<br />
raum-<br />
maß<br />
hinter-<br />
bliebene<br />
Ehefrau<br />
Held bei<br />
Shakes-<br />
peare<br />
Sommer-<br />
monat<br />
Stück<br />
für zwei<br />
Instru-<br />
mente<br />
Wind-<br />
richtung<br />
Schi�s-<br />
hilferuf<br />
(Abk.)<br />
Fußball-<br />
mann-<br />
schaft<br />
schnell,<br />
�ink<br />
Insel-<br />
staat<br />
der An-<br />
tillen<br />
zu<br />
betreten<br />
Leib-<br />
schmerz<br />
Ausruf<br />
des<br />
Ekels<br />
Abk.:<br />
außer<br />
Tarif<br />
Abk.:<br />
Nord-<br />
west<br />
Klagelaute<br />
von<br />
Tieren<br />
engl.:<br />
Lieb-<br />
ling<br />
Acker-<br />
grenze<br />
kurz:<br />
Alpha-<br />
bet<br />
Laub-<br />
baumu<br />
unver-<br />
fälscht<br />
Streit,<br />
Hader<br />
lat.,<br />
franz.:<br />
und<br />
an<br />
dieser<br />
Stelle<br />
Abk.:<br />
Deutsches<br />
Rotes<br />
Kreuz<br />
ugs.:<br />
dicker<br />
Bauch<br />
öde,<br />
un-<br />
bebaut<br />
Abk.:<br />
Encapsu-<br />
lated<br />
PostScript<br />
Tier-<br />
lippe<br />
still,<br />
unhör-<br />
bar<br />
persönl.<br />
Fürwort,<br />
3. Person<br />
Singular<br />
Roll-<br />
vorhang<br />
Dunst-<br />
glocke<br />
über<br />
Städten<br />
Abk.:<br />
Ope-<br />
rations-<br />
saal<br />
Turn-<br />
übung<br />
Abk.:<br />
Last-<br />
kraft-<br />
wagen<br />
oberer<br />
Raum-<br />
abschluss<br />
span.<br />
Mehr-<br />
zahl-<br />
artikel<br />
ugs.:<br />
un-<br />
modern<br />
hasten<br />
Aroma,<br />
zarter<br />
Geruch<br />
Flugzeug-<br />
besat-<br />
zung<br />
(engl.)<br />
franz.<br />
Sängerin<br />
(Patricia)<br />
Hafen-<br />
damm<br />
kurzer,<br />
heftiger<br />
Regen-<br />
schauer<br />
Lotterie-<br />
schein<br />
gemein-<br />
schafts-<br />
unfähig<br />
Schöpf-<br />
lö�el<br />
Maß-<br />
einheit<br />
für Gold<br />
Abk.:<br />
allge-<br />
mein<br />
Wasser-<br />
sportart<br />
weiche<br />
Unter-<br />
lage<br />
Verbren-<br />
nungs-<br />
rück-<br />
stand<br />
Tierpark<br />
Fürsten-<br />
anrede<br />
Stoß-<br />
wa�e<br />
im MA.<br />
Wort des<br />
Ein-<br />
wandes<br />
türki-<br />
scher<br />
Ehren-<br />
titel<br />
Zeichen<br />
für<br />
Kosinus<br />
Um-<br />
stands-<br />
wort<br />
emp�nd-<br />
liche<br />
Zier-<br />
p�anze<br />
Zauber-<br />
schutz,<br />
Mas-<br />
kottchen<br />
Platz,<br />
Ort,<br />
Stelle<br />
unser<br />
Planet<br />
Ge-<br />
schwin-<br />
digkeits-<br />
messer<br />
Wald-,<br />
Sumpf-<br />
p�anze<br />
US-<br />
Präsi-<br />
dent<br />
amerik.<br />
Er�nder<br />
† 1931<br />
Handlung,<br />
Aktion<br />
Abk.:<br />
Atmo-<br />
sphäre<br />
Vieh-<br />
unter-<br />
kunft<br />
Christ-<br />
baum-<br />
schmuck<br />
„Irland“<br />
in der<br />
Landes-<br />
sprache<br />
Zeichen<br />
für<br />
Thulium<br />
textiles<br />
Oberteil<br />
Kose-<br />
form<br />
von<br />
Therese
SCHWEDENRätSel | 33<br />
einstu-<br />
dieren,<br />
üben<br />
Uneben-<br />
heiten<br />
besei-<br />
tigen<br />
Stroh-<br />
unter-<br />
lage<br />
chem.<br />
Element,<br />
Metall<br />
britische<br />
Sängerin<br />
(... Wilde)<br />
Gerät<br />
für Auf-<br />
zuchten<br />
franz.<br />
Adels-<br />
prädikat<br />
Bühnen-<br />
auftritt<br />
poe-<br />
tisch:<br />
Adler<br />
Abk.:<br />
Telefon<br />
Trage-<br />
gestell<br />
schriftl.<br />
Botschaft<br />
per Handy<br />
(Abk.)<br />
Estnische<br />
Krone<br />
(Abk.)<br />
austra-<br />
lischer<br />
Lauf-<br />
vogel<br />
Teig<br />
bear-<br />
beiten<br />
männl.<br />
Kurz-<br />
name<br />
nahe-<br />
legen,<br />
emp-<br />
fehlen<br />
Gefühls-<br />
welt<br />
Spaß-<br />
macher an<br />
Burgen im<br />
Mittelalter<br />
Bewe-<br />
gungs-<br />
form<br />
männl.<br />
Vor-<br />
name<br />
Ge-<br />
wichts-<br />
einheit<br />
(Kurzw.)<br />
nord-<br />
span.<br />
Stadt<br />
Verzie-<br />
rung<br />
Eule<br />
einer<br />
best.<br />
Gattung<br />
Frauen-<br />
name<br />
Stöber-<br />
hund<br />
Fakul-<br />
tätsver-<br />
waltung<br />
Seiten-<br />
verhält-<br />
nis im<br />
Dreieck<br />
zerlegen im Meer<br />
verlegte<br />
Leitung<br />
Ermüdung<br />
im Laufe<br />
der Zeit<br />
Reise,<br />
Aus�ug<br />
unser<br />
Zentral-<br />
gestirn<br />
germa-<br />
nischer<br />
Wurf-<br />
spieß<br />
kehren<br />
Licht-<br />
spiel-<br />
theater<br />
i. Freien<br />
derber<br />
Schwank<br />
m. groben<br />
Späßen<br />
chem.<br />
Element<br />
engl.:<br />
Licht<br />
Stadt<br />
in<br />
Ober-<br />
italien<br />
Teil des<br />
Mundes<br />
besitz-<br />
anzeig.<br />
Fürwort<br />
Auslese<br />
der<br />
Besten<br />
Jägerspr.:<br />
Ohren des<br />
Schalen-<br />
wildes<br />
Maßein-<br />
heit für<br />
d. Daten-<br />
menge<br />
Ver-<br />
drehung,<br />
Ver-<br />
windung<br />
Abtei<br />
in<br />
Ober-<br />
bayern<br />
wieder-<br />
geben<br />
einer<br />
Vorlage<br />
hin-<br />
weisendes<br />
Fürwort<br />
Novität<br />
Trumpf<br />
im<br />
Karten-<br />
spiel (frz.)<br />
Staat<br />
in Süd-<br />
amerika<br />
Verei-<br />
nigung,<br />
Bündnis<br />
Zaren-<br />
name<br />
Massen-<br />
angst<br />
Schul-<br />
fach<br />
ausge-<br />
lernter<br />
Hand-<br />
werker<br />
Arznei-<br />
form<br />
Auf-<br />
rührer,<br />
Aufstän-<br />
discher<br />
Endrunde,<br />
-spiel<br />
Einfall,<br />
Über-<br />
legung<br />
west-<br />
afrik.<br />
Staat<br />
Früh-<br />
lings-<br />
monat<br />
Küchen-<br />
gerät<br />
Nestor-<br />
papagei<br />
hawai-<br />
ische<br />
Gruß-<br />
formel<br />
Ein-<br />
stand<br />
beim<br />
Tennis<br />
Spiel-<br />
�gur<br />
blutstil-<br />
lendes<br />
Mittel<br />
Abk.:<br />
meines<br />
Erach-<br />
tens<br />
Amts-<br />
tracht<br />
Schon-<br />
kost<br />
alt-<br />
griech.<br />
Markt-<br />
platz<br />
Er�nder<br />
der Tele-<br />
gra�e<br />
† 1872<br />
Berüh-<br />
rungs-<br />
verbot<br />
klug,<br />
gescheit<br />
Garten-<br />
frucht<br />
stören-<br />
des<br />
Ge-<br />
räusch<br />
weibl.<br />
Kose-<br />
name<br />
vermögen,<br />
in der<br />
Lage<br />
sein<br />
Abk.:<br />
Nummer getrennt<br />
halten<br />
Rhone-<br />
Zu�uss<br />
in Frank-<br />
reich<br />
Teil-<br />
strecke<br />
eines Rad-<br />
rennens<br />
scharfe<br />
Kante<br />
Rund-<br />
körper<br />
Auf-<br />
passer,<br />
Wächter<br />
betrieb-<br />
sam,<br />
agil<br />
griech.<br />
Vorsilbe:<br />
Leben(s)...<br />
vorder-<br />
asiat.<br />
Staat<br />
Abk.:<br />
Self-Ex-<br />
tracting<br />
Archive
34 | NOSTALGIE<br />
<strong>DAS</strong> wESPIEnhAuS<br />
Durchquert man erstmals die Aachener<br />
Kockerellstraße, wundert<br />
man sich: Was hat es mit den Fassadenresten<br />
auf sich, die eine ansonsten<br />
unscheinbare Ziegelwand<br />
schmücken? Eine darunter angebrachte<br />
Tafel weist daraufhin, dass<br />
sie vom 1737 von Johann Joseph<br />
Couven erbauten Wespienhaus<br />
stammen - mehr erfährt man nicht.<br />
Was war das Wespienhaus und was<br />
ist mit ihm passiert?<br />
Das Wespienhaus galt bis zu seiner Zerstörung<br />
im Zweiten Weltkrieg als das<br />
schönste barocke Privathaus Aachens.<br />
Johann von Wespien (1700-1759), ein<br />
Aachener Tuchfabrikant, der durch seine<br />
Heirat im Jahr 1725 mit der aus Eupen<br />
stammenden Fabrikantentochter<br />
Anna Maria Schmitz sehr vermögend<br />
geworden war, erwarb an der Ecke<br />
Kleinmarschierstraße/Heppiongasse<br />
(heute Elisabethstraße) das frühere<br />
Cloubert-Haus. Er ließ es teilweise abreißen<br />
und erteilte 1734 dem Aachener<br />
Stadtsekretär und Barockbaumeister<br />
Johann Joseph Couven (1701-1763)<br />
den Auftrag, auf den Resten des Hauses<br />
ein repräsentatives Privat-und Fabrikgebäude<br />
zu errichten. Außenbau und Innenraum<br />
sollten - dem ganzheitlichen<br />
Kunstverständnis des Barock folgend -<br />
sich vollkommen „entsprechen“.<br />
Das dreigeschossige Haus mit fünfachsiger<br />
Fassade und einem übergiebelten<br />
Mittelrisalit (ital. risalto, „Vorsprung“)<br />
konnte 1737 fertiggestellt werden. Im ersten<br />
Stock befand sich ein über die ganze<br />
Fassadenbreite reichender Festsaal. Dieses<br />
Geschoss und das Erdgeschoss besaßen<br />
sehr hohe Räume, während der<br />
zweite Stock bedeutend niedriger war,<br />
was sich an den deutlich von den übrigen<br />
Fensterreihen abweichenden, fast quadratischen<br />
Fenstern zeigt - ein für Couven<br />
typischer Baustil. Das Giebelfeld enthielt<br />
das Wappen von Johann von Wespien<br />
und Anna Schmitz. Nicht<br />
mehr vorhanden ist die als<br />
Dachbekrönung dienende<br />
3,<strong>50</strong> Meter hohe vergoldete<br />
Merkurfigur und das geschmiedete<br />
Balkongitter mit<br />
dem Monogramm Wespiens.<br />
Der Innenausbau des Hauses<br />
war sehr aufwändig und<br />
benötigte fast 40 Jahre Zeit.<br />
Von Wespien, bedeutender<br />
Stifter der Stadt, u.a. 1754<br />
die Inneneinrichtung der<br />
Theresienkirche, und seit<br />
1756 Bürgermeister von Aachen, erlebte<br />
die Fertigstellung nicht mehr.<br />
1901 wurde aufgrund wirtschaftlicher<br />
Probleme des damaligen Eigentümers<br />
das Erdgeschoss des Hauses zu<br />
Wir wünschen allen<br />
Lesern ein frohes und<br />
gesundes neues Jahr!<br />
Das Team vom senio magazin<br />
einem Ladenlokal umgebaut und ein<br />
Jahr später die komplette Inneneinrichtung<br />
versteigert. Einen Teil der Rokoko-Ausstattung<br />
konnte das Aachener<br />
Couven-Museum in den <strong>50</strong>er Jahren<br />
erwerben. Das Museum of Fine Arts in<br />
San Francisco besaß bis Ende der 90er<br />
Jahre ein Zimmer mit Holzvertäfelungen<br />
und wandfüllenden Gobelins des<br />
Wespienhauses, über weitere Teile der<br />
Inneneinrichtung verfügt das Germanische<br />
Nationalmuseum in<br />
Nürnberg.<br />
1943 trafen Brandbomben<br />
das Haus und beschädigten<br />
es schwer,<br />
Sprengbomben zerstörten<br />
wenig später das Haus<br />
vollständig. 1951 wurden<br />
die Trümmer der erhalten<br />
gebliebenen Werksteinteile<br />
aus drei der<br />
fünf Mittelachsen abgetragen<br />
und eingelagert.<br />
In den 70er Jahren setzte<br />
man sie unter Leitung des kürzlich verstorbenen<br />
ersten hauptamtlichen Denkmalpflegers<br />
Aachens, Ewald Niessen, an<br />
der Außenwand der Turnhalle des Kaiser-Karls-Gymnasiums<br />
wieder zusammen.<br />
Der Wandbrunnen aus dem Hof<br />
des Wespienhauses, von J. J. Couvens<br />
Sohn Jakob entworfen und 1930 zum<br />
ersten Couven-Museum, dem Haus Fey<br />
am Seilgraben, versetzt, fand 1993 auf<br />
Initiative der „Gesellschaft Burtscheid<br />
für Geschichte und Gegenwart e.V.“ in<br />
Burtscheid einen neuen Standort.<br />
Türbogen des früheren Wespien-<br />
hauses im Couven-Museum<br />
Quellen: Marcel Bauer u.a.: Unterwegs auf<br />
Couvens Spuren, Eupen 2005.<br />
www.wikipedia.de<br />
Robert Steinborn
<strong>DAS</strong> PROJEKT A - BAAL<br />
Keine leichte Kost bietet die Kooperation von Theater Aachen<br />
und THEATERausBruch dem Publikum mit der Aufführung<br />
von „BAAL“ an, dem provokativen Erstlingsdrama<br />
von Bertolt Brecht (1898-1956). Brecht hat dieses Stück als<br />
Zwanzigjähriger vor über 90 Jahren verfasst - von seiner Aktualität<br />
hat es bis heute nichts eingebüßt.<br />
Abgründe tun sich auf. Wo bleibt der gesunde<br />
Menschenverstand, wenn ein Typ,<br />
der so schlecht ist wie Baal, viele Bewunderer<br />
hat? Dieser Narzisst, der Gedichte<br />
schreibt, wird als besonderer Künstler<br />
gefeiert. Dabei nimmt sich der Asoziale<br />
ohne Rücksicht auf Verluste Frauen, sogar<br />
Minderjährige, und ist auch dem eigenen<br />
Geschlecht nicht abgeneigt.<br />
Das Ekel säuft, hurt, schändet, treibt<br />
Menschen in den Selbstmord und tötet.<br />
Seine arme verhärmte Mutter beschwichtigt<br />
der Egoist mit dem Versprechen, ein<br />
besserer Mensch zu werden und sich<br />
Arbeit zu suchen. Nach einem Gefängnisaufenthalt<br />
nimmt er das alte Leben<br />
wieder auf. So viel Kummer kann seine<br />
Mutter nicht verkraften. Sie stirbt daran.<br />
Das 20-köpfige Darstellerteam im Alter<br />
von 12-67 Jahren besteht aus Laienschauspielern.<br />
Wenige von ihnen haben<br />
schon bei Theaterprojekten mitgemacht.<br />
Monatelang wurde geprobt und Spielfreude,<br />
Körpergefühl, Ausdruckskraft,<br />
Sprechtechnik, Bühnenpräsenz sowie der<br />
V.l.n.r.: U. Wawroschek (Pianistin), W. Offermann,<br />
B. Groos, J. Fleuster, M. Offermann, M. Hammers<br />
Foto: Dietmar Siegfried<br />
Zugang zum Stück erarbeitet. Möglich gemacht<br />
hat dies das bewährte Team: Martin<br />
Goltsch (Inszenierung und Ausstattung),<br />
Brigitte Köhr (Spielpädagogik) und<br />
Lukas Popovic (Dramaturgie). (Foto links)<br />
Schon Schillers „Räuber“ und Shakespeares<br />
„Romeo und Julia“ waren in der<br />
Vergangenheit vielbeachtete und hoch<br />
gelobte Projekte der Kooperation von<br />
Theater Aachen und THEATERausBruch.<br />
„<strong>Senio</strong>“ nahm an der Generalprobe<br />
von „Baal“ teil und war beeindruckt. Textsicher<br />
und handlungsbewusst versetzen<br />
die Akteure die Zuschauer in das zweifelhafte<br />
Milieu um Baal. Willi Ezilius verkörpert<br />
hervorragend diese Figur, zeigt<br />
sämtliche Nuancen von Arroganz über<br />
Größenwahn bis hin zur Zerrissenheit.<br />
Er ist umgeben von vielen jungen und<br />
älteren Schauspieltalenten, die teilweise<br />
mehrere Rollen ausfüllen. Das Stück, das<br />
schon im Dezember erfolgreiche Aufführungen<br />
erlebte, wird getragen von:<br />
C. Arndt, B. Aydin, C. Baluch, F. Brokbals,<br />
S. Dantchev, H. Ehlen, W. Ezilius, L. Fois,<br />
L. Hoff, J. Jaworowski, N. Kean, D. Lodder,<br />
T. Müller, L. Overbach, R. Platzmann,<br />
H. Rhode, C. Schwanen, A. Simon,<br />
E. Stolper und F. Werhan. Kostüme, Masken,<br />
Technik, Beleuchtung, Musik und Videoprojizierung<br />
auf Leinwand machen<br />
die Aufführung rund.<br />
„GALGENHUMOR“ GEhT wEITEr<br />
Bereits fünfmal hat das Aachener Kabarett<br />
„Die Fleddermäuse“ mit ihrem neuen<br />
Programm „Galgenhumor“ die Reihen<br />
des Audimax gefüllt. Daher gibt das<br />
Ensemble zwei weitere Zusatzvorstel-<br />
lungen am 19. März und 2. April 2011, jeweils<br />
um 20 Uhr im Audimax der RWTH<br />
an der Wüllnerstraße. Karten gibt es ab<br />
sofort in der Vorverkaufsstelle Villa Kunterbunt,<br />
Markt 1 in Aachen. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter www.fleddermäuse.de.<br />
BüHne FREI! | 35<br />
Das Theaterprojekt wird gefördert<br />
vom Ministerpräsidenten des Landes<br />
NRW, der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Arbeit Bildung Kultur NRW e.V., dem Jugendförderungswerk<br />
der Sparkasse Aachen,<br />
der Theaterinitiative Aachen und<br />
dem Kiwanis Club Aachen. Im Januar<br />
2011 wird Baal am 08., 09., 14., 15., 28.,<br />
29., in Eilendorf, Von-Coels-Str. 167 (Ladenlokal<br />
neben Lindenhof) aufgeführt.<br />
Der Eintritt kostet 12 €, ermäßigt 7 €.<br />
Christine Kluck<br />
Fotos:<br />
Heinrich Kluck<br />
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36 | <strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN<br />
HitleR UnD Die AAcHeneR<br />
Wie war Hitler möglich? Dieser Frage geht die Ausstellung „Hitler und die<br />
Deutschen. Volksgemeinschaft und Verbrechen“ im Deutschen Historischen<br />
Museum in Berlin nach. Sie zeigt noch bis zum 6. Februar 2011 die Verschränkung<br />
von Hitlers persönlicher Macht mit den Hoffnungen und Interessen von<br />
großen Teilen der deutschen Gesellschaft. Erst durch die breite Zustimmung<br />
der Bevölkerung zu Hitlers Rolle als „Führer“ festigte sich seine Diktatur.<br />
„Hitler und die Deutschen“ zeigt in drei<br />
chronologisch und thematisch konzipierten<br />
Abschnitten die politisch-gesellschaftlichen<br />
Bedingungen, Formen<br />
und Folgen von Adolf Hitlers Aufstieg<br />
und Herrschaft. Jeder dieser Abschnitte<br />
präsentiert Fotos, Plakate und Objekte,<br />
anhand derer die zentralen Botschaften<br />
veranschaulicht werden.<br />
Weil Hitler Angaben und Dokumente<br />
zu seiner Herkunft und Jugend vernichten<br />
ließ, ist die Quellenlage zu diesem<br />
Thema schlecht. In der Ausstellung<br />
wird daher auch seine frühe Biographie<br />
nur „skizziert“. Hitlers Vater hieß ursprünglich<br />
Alois Schicklgruber und war<br />
in dritter Ehe mit seiner Nichte zweiten<br />
Grades, Klara Pölzl, in Braunau am<br />
Inn/Österreich verheiratet. Aufgrund<br />
des engen Verwandtschaftsverhältnisses<br />
musste für die Eheschließung ein<br />
kirchlicher Dispens eingeholt werden.<br />
Die Eheleute hatten zusammen sechs<br />
Kinder, von denen vier früh starben.<br />
Wie im österreichischen Nationalarchiv<br />
nachzulesen ist, war Alois Schicklgruber<br />
k. k. Zoll-Oberoffizial. Er nahm erst als<br />
39-Jähriger anlässlich einer in Aussicht gestellten<br />
Erbschaft den Namen „Hitler“ an.<br />
Klara Hitler soll einen „Geliebten“ gehabt<br />
haben. Dieser war Obermedizinalrat in<br />
Braunau am Inn und jüdischen Glaubens.<br />
Ob dieser der leibliche Vater von Adolf<br />
Hitler ist, kann nur vermutet werden, weil<br />
es damals noch keine DNA-Analysen gab.<br />
Josef Römer aus Aachen-Walheim<br />
machte den Autor dieser Zeilen darauf<br />
aufmerksam, dass sich in der Ausstellung<br />
auch eine Leihgabe aus Aachen<br />
befinden würde: Ein Grabstein<br />
mit einem Hakenkreuz-Symbol, den<br />
der Steinmetz Bruno Schwartzenberg<br />
aus Aachen-Brand aus alten Beständen<br />
erworben hatte. Paul Schmitz hieß der<br />
1939 Verstorbene, zu dessen Gedenken<br />
dieser Grabstein angefertigt wurde. Im<br />
Saal 3 der Ausstellung ist er zu sehen.<br />
Steinmetz Bruno Schwartzenberg mit<br />
seiner Frau Ute beim Besuch der Ausstellung<br />
Obwohl der Wahlkampf im März<br />
1933 von massiver Propaganda und Einschüchterung<br />
gekennzeichnet war, lagen<br />
die Aachener Nationalsozialisten mit<br />
nur 17 errungenen von insgesamt 54 Sitzen<br />
im Aachener Stadtrat deutlich unter<br />
dem Reichsdurchschnitt. Einziger Tagesordnungspunkt<br />
der ersten öffentlichen<br />
Ratssitzung, an der die gewählten Vertreter<br />
der KPD schon nicht mehr teilnehmen<br />
durften, war auf Antrag der NSDAP<br />
die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an<br />
Hitler. Aufmarschierte SA sorgte für massive<br />
Einschüchterung. Oberbürgermeister<br />
Wilhelm Rombach rief bei der Antragsabstimmung<br />
nur die Ja-Stimmen<br />
Deutsches Historisches Museum<br />
Ausstellungshalle von I. M. Pei<br />
Unter den Linden, Hinter dem Zeughaus, 10117 Berlin<br />
Info-Telefon: 030 - 20304 - 444<br />
Öffnungszeiten: Täglich von 10 bis 18 Uhr<br />
Eintritt: 6 Euro, Jugendliche bis 18 Jahre frei<br />
auf und stellte fest, dass dies die Mehrheit<br />
sei. Den Hitler-Gegnern blieb die Gegenprobe<br />
erspart. Nach dem Gemeindeverfassungsgesetz<br />
zum 1.1.1934 wurde<br />
der Stadtrat seiner Funktion beraubt<br />
und zum „Beratungsorgan“ für Beschlüsse<br />
des Oberbürgermeisters. Die meisten<br />
der verbliebenen Stadtverordneten<br />
hatten schon zuvor Aufnahmeanträge<br />
in die „Partei“ gestellt. Schwarzbraun<br />
war also auch in Aachen nicht nur die<br />
Haselnuss. Nach einem zwischenzeitlich<br />
verfügten Aufnahmestopp wurden diese<br />
sogenannten „Märzgefallenen“ i.d.R.<br />
unter Rückdatierung auf den 1.5.1933<br />
aufgenommen.<br />
Als Chefkommentator der Nürnberger<br />
Rasse-Gesetze vom 15. September<br />
1935 definierte der in Aachen aufgewachsene<br />
Jurist Hans Globke die<br />
Rechtsgrundlage dafür, wer in die Vernichtungsmaschinerie<br />
des „Holocaust“<br />
kommen sollte. Nach dem Ende des<br />
Zweiten Weltkrieges wurde Globke zunächst<br />
Ministerialdirigent im Kanzleramt,<br />
stieg 1953 zum Staatssekretär auf und<br />
war bis zu Adenauers Rücktritt als Kanzler<br />
dessen engster Vertrauter.<br />
Folgen der verbrecherischen nationalsozialistischen<br />
Politik haben viele<br />
Aachener und Bewohner der Aachener<br />
Region in der Zeit der Evakuierung zwischen<br />
1943 und 1945 erlebt. Es gibt noch<br />
Zeitzeugen, die sich erinnern, dass sie in<br />
Niedersachsen und Sachsen als Bombenweiber<br />
und „schwarze Kommunisten“,<br />
weil sie katholisch waren, von den<br />
dort lebenden deutschen<br />
Gutmenschen (Nazis) beschimpft<br />
und diskriminiert<br />
wurden.<br />
Mathias J. Fleu<br />
www.dhm.de
DEr SchMuGGlEr KArl AuS AAchEn<br />
Die nahe Grenze zu Deutschland war ein Paradies für kleine und große<br />
Schmuggler. Mein Onkel Karl war einer von ihnen und fand immer<br />
neue Wege Kaffee und andere Lebensmittel, für den fünf- bis zehnfachen<br />
Preis nach „drüben“ zu schaffen.<br />
In der Nazizeit hatte Karl eine neue<br />
Schmuggelidee gefunden: Geld von<br />
Juden mit dem Fahrrad nach Belgien<br />
schaffen. Das wurde damals mit dem<br />
Tode bestraft.<br />
Wieder einmal strampelte er mit<br />
seinem Rad die Lütticher Straße hoch<br />
durch den Aachener Wald zur Grenzstation<br />
Bildchen.<br />
„Bitte absteigen und mitkommen“,<br />
befahl ein SS-Mann. Karl schob das<br />
Rad hinter ihm her, stellte es gegen die<br />
Wand des Gebäudes.<br />
„Man hat uns gemeldet, dass Sie<br />
Geld über die Grenze nach Belgien<br />
schmuggeln, kommen sie mit in die<br />
Umkleidekabine und alles ausziehen.“<br />
„Wie alles, meinen sie splitternackt<br />
entkleiden?“<br />
„Ja, nur die Unterhose können sie<br />
anlassen.“<br />
Karl knöpfte sich das Hemd auf. Er<br />
trug eine Rückenstütze, die hinten an<br />
der Rückenseite mit Haken befestigt<br />
war. Mittlerweile hatten sich schon<br />
mehrere SS-Männer um Karl geschart.<br />
Offensichtlich dachten sie, das Korsett<br />
sei das Geldversteck.<br />
„Alles untersuchen, jede Naht, verstanden!“,<br />
rief der Sturmführer. So geschah es.<br />
„Nichts, Sturmführer, gar nichts drin“,<br />
rief einer aus der Ecke.<br />
„Verdammt, dieser Kerl hat was versteckt,<br />
das rieche ich regelrecht, und ich<br />
habe mich noch nie getäuscht“, schrie<br />
der jetzt ganz nervös.<br />
„In den Kleidern ist auch nichts,<br />
Sturmführer“, rief einer von hinten.<br />
„In den Schuhen auch nichts“, ein<br />
anderer.<br />
„Aha, das Fahrrad, das ist es. Her damit.<br />
Alles demontieren. Alles, verstanden,<br />
Schläuche aufschneiden, Rahmen<br />
mit Pressluft durchblasen. Nehmt das<br />
verdammte Ding völlig auseinander!“<br />
Das Rad wurde hereingeholt und es<br />
geschah wie befohlen. Nach einer Stunde<br />
lagen nur noch Ersatzteile im Raum<br />
verteilt herum. Ein Kompressor wurde he-<br />
reingeschleppt und mit Pressluft der ganze<br />
Rahmen und alle Rohre durchgepustet.<br />
„Nichts drin Sturmführer, wirklich<br />
nichts“, sagte ein SS-Mann ganz kleinlaut.<br />
„Verdammt noch mal, hat der Kerl<br />
das Geld gefressen oder sich in den<br />
Arsch gesteckt. Untersuchen, nachsehen.<br />
Das ist ein Befehl!“<br />
Zwei der SS-Schergen nahmen Karl<br />
in den Griff und hoben ihn vom Stuhl<br />
hoch. Sie rissen ihm die Unterhose<br />
regelrecht vom Leib und legten ihn<br />
bäuchlings auf einen Tisch. Karl war<br />
nun tatsächlich splitterfasernackt.<br />
„Beine auseinander, Kerl!“, schrie der<br />
Sturmführer.<br />
Karl gehorchte und spreizte die Beine.<br />
Einer der SS-Schergen bückte sich<br />
und sah in Karls Allerwertesten.<br />
Als Alternative zum Heim bietet der<br />
Eulenhof ein Wohnumfeld mit Liebe<br />
zum Detail. In familienähnlicher<br />
Struktur lebt man selbstbestimmend<br />
in einer Wohngemeinschaft für<br />
Pfl egebedürftige o. in <strong>Senio</strong>ren- und<br />
behindertengerechten Wohnungen.<br />
<strong>Senio</strong>REN SCHREIBEN | 37<br />
„Da hinten drin ist auch nichts, Sturmführer.<br />
Nichts zu sehen“, meldete er seinem<br />
Chef.<br />
„Verdammt noch mal, sollte der Informant<br />
gelogen haben? Dann kann der<br />
Kerl was erleben. Ich lasse ihn standrechtlich<br />
erschießen, dieses Schwein!“,<br />
schrie der Sturmführer und stampfte<br />
mit den blitzblank geputzten Stiefeln<br />
wütend auf den Boden. Das Fahrrad<br />
wurde wieder zusammengebaut und<br />
Onkel Karl konnte sich anziehen und<br />
seine Fahrt fortsetzen.<br />
Er kam dann zu Tante Bärbel nach<br />
Hergenrath, wo sie und ihr Mann Josef<br />
Flaam eine Bäckerei unterhielten und<br />
erzählte diese Geschichte: „Hier hast du,<br />
was ich mitgebracht habe.“ Er übergab<br />
ihr für die bei ihr untergekommenen Juden<br />
acht einhundert Dollar Noten.<br />
„Wie, hattest du die doch bei dir und<br />
die Nazis haben sie nicht gefunden?“,<br />
fragte Tante Bärbel.<br />
„Natürlich, du kennst mich doch. Ich<br />
bin doch nicht als Arbeiter zu den Gummiwerken<br />
Englebert gegangen. Ich hatte<br />
eine ganz bestimmte Idee. Ich arbeite<br />
in der Abteilung für Fahradzubehör, dort<br />
werden die Gummiklötze für die Pedale<br />
gegossen. Ich habe Metallhülsen mit<br />
dem Geld da hinein vulkanisiert.“<br />
Alle lachten und keiner glaubte an<br />
das Tausendjährige Reich. Mit dem Geld<br />
konnte die jüdische Familie Zelmanowitsch<br />
nach Argentinien auswandern.<br />
Seine Provision von zehn Prozent<br />
hob Tante Bärbel in einem sicheren Versteck<br />
für ihn auf, denn umsonst<br />
hat Onkel Karl nie etwas<br />
getan.<br />
Bruno Wertz<br />
Auszug aus dem Buch „Lehrjahre bei einem Lebenskünstler“<br />
von Bruno Wertz, www.brunowertz.de<br />
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38 | GEDÄCHTNIStRAininG<br />
BRüCKENRäTSEL<br />
Sie sehen unten drei Spalten. In der<br />
mittleren Spalte stehen Platzhalter<br />
für die einzelnen Buchstaben, aus denen<br />
sich die Wörter zusammensetzen.<br />
In jeder Zeile ist die Lücke mit einem<br />
Wort zu füllen. Dieses mittlere Wort<br />
soll sowohl mit dem Wort davor als<br />
auch mit dem Wort dahinter ein neues<br />
sinnvolles Wort ergeben. Die ersten<br />
Buchstaben der mittleren Spalte,<br />
von oben nach unten gelesen, ergeben<br />
eine Pflanze, die ihre Hauptblütezeit<br />
von November bis Februar hat.<br />
SCHLUSS W O R T BRÜCKE<br />
SEITEN _ _ _ _ HOSE<br />
EISEN _ _ _ BISCHOF<br />
SCHNELL _ _ _ _ _ _ HALLE<br />
FELD _ _ _ _ _ _ AUGE<br />
FROH _ _ _ _ _ SCHUTZ<br />
HOCH _ _ _ _ _ ROSE<br />
KOMP<strong>AN</strong>IE _ _ _ _ KOCH<br />
BAUM _ _ _ _ DACH<br />
FUNK _ _ _ _ UHR<br />
GOLD _ _ _ _ _ _ INSEL<br />
NATUR _ _ _ _ _ _ MASKE<br />
TISCH _ _ _ _ _ _ BALL<br />
ZUCKER _ _ _ _ _ _ SUPPE<br />
M<strong>AN</strong>N<br />
ODER<br />
FRAU?<br />
ABEND _ _ _ BARSCH<br />
Wen können<br />
Sie in diesem<br />
Bild sehen?<br />
WAL _ _ _ _ BAUM<br />
KONZENTRIERT LESEN<br />
Dieser Text ist nicht einfach zu lesen, denn es fehlen einige Vokale. Sie müssen<br />
beim Lesen jeweils die _ durch a, ä, e, o, ö, ü oder u ersetzen.<br />
M_hr licht f_r h_ll_ k_pf_<br />
licht ist _in l_b_ns-_lixi_r. D_s licht r_g_lt d_n W_ch-Schl_f-<br />
Rhythm_s. _hn_ _ _sr_ich_nd licht w_rd_n wir nicht richtig<br />
w_ch. W_nn wir z_ w_nig licht b_k_mm_n, d_nn _rb_it_t<br />
_ns_r D_nk_pp_r_t nicht _ptim_l. B_i l_ng_r _nd_ _ _rnd_m<br />
lichtm_ng_l v_rd_st_rt sich _ _ch _ns_r_ Stimm_ng. nicht<br />
w_nig_ M_nsch_n l_id_n d_sh_lb in d_n d_nkl_n M_n_t_n<br />
_n d_r s_ g_n_nnt_n Winterd_pr_ssi_n. B_i vi_l T_g_slicht<br />
wird n_chw_islich _ns_r_ Stimm_ng b_ss_r _nd _ns_r G_ist<br />
w_ch_r. V_rbring_n Si_ d_sh_lb s_vi_l Z_it wi_ m_glich in<br />
d_r fr_i_n n_t_r. www.mental-aktiv.de<br />
WORT-VERSTECKT<br />
Die folgenden Wörter sind hier senkrecht,<br />
waagerecht oder auch diagonal<br />
versteckt:<br />
Auge, Blumen, Eis, Friede,<br />
Grillen, Morgen, Rede, Regen,<br />
Sonne, Spatz, Weile<br />
R M O R G E N R<br />
E E R C V E I S<br />
B M G R E D E I<br />
L A L E G T A W<br />
U R S I N I G E<br />
M P F G E G T I<br />
E P R R G O U L<br />
N S I I R L H E<br />
A O E L S S G S<br />
N N D L P U E S<br />
E N E E A R R U<br />
S E A N T E E N<br />
E T M A Z N E L<br />
STREICHHOLZ-RäTSEL<br />
Vor sich sehen Sie eine Vier. Wie vergrößern<br />
Sie diese Zahl um <strong>50</strong> Prozent, ohne<br />
die Anzahl der Hölzer zu verändern?<br />
EINFACHE FRAGEN<br />
? Wie oft innerhalb von 24 Stunden<br />
decken sich großer und kleiner<br />
Zeiger bei einer ZeigerUhr?<br />
? Du bist mein Sohn, aber ich bin<br />
nicht dein Vater. Wer sagt das?<br />
? Vor einem Kloster küsst eine Nonne<br />
einen Mann. Sie wird beobachtet<br />
und muss sich vor der Oberin rechtfertigen.<br />
Die Nonne: „Dieses Mannes<br />
Mutter ist meiner Mutter Schwiegermutter.“<br />
Wer war der Mann?<br />
? Ein Mann hat ein quadratisches<br />
Haus, jede Seite zeigt nach Süden.<br />
Ein Bär kommtt vorbei. Welche Farbe<br />
hat der Bär?<br />
? Ich zeige meine Hände. Es sind 10<br />
Finger. Wieviel Finger haben 10<br />
Hände?<br />
? Wenn Sie die Zahlen von 1 bis 111 schreiben,<br />
wie oft schreiben Sie die 1?<br />
? Wenn Sie die Zahlen von<br />
1 bis 100 schreiben, wie oft<br />
schreiben Sie die 9?<br />
Marion Holtorff
EINSETZEN<br />
Setzen Sie in den folgenden Gleichungen<br />
die Symbole für Addition oder Subtraktion<br />
oder Division oder Multiplikation<br />
ein, wie in dem Beispiel:<br />
1 + 5 = 2 x 3<br />
6 _ 2 = 12 _ 4<br />
3 _ 5 = 19 _ 4<br />
11 _ 9 _ 6 = 2 _ 7<br />
96 _ 4 = 2 _ 3 _ 4<br />
ZAHLENSPIEL<br />
Welche untere Zahlenkombination, a,<br />
b, c, oder d, steht in den leeren Kästchen?<br />
Hilfe: Betrachten Sie in jeder<br />
Dreierkombination eine gemeinsame<br />
Eigenschaft und vergleichen Sie<br />
dann diese gemeinsamen Eigenschaften<br />
untereinander.<br />
2 15 84 60 72<br />
24 6 4 85 18<br />
6 21 32 15 42<br />
a) b) c) d)<br />
96 43 49 71<br />
17 99 14 26<br />
53 87 91 45<br />
FALSCHES TIER<br />
Welches Tier passt nicht zu den anderen:<br />
FORELLE, AMSEL, FINK, SPHINx,<br />
FLUNDER, FALKE?<br />
DREI ZAHLEN BILDEN 55<br />
Die Summe 55 ist aus drei Zahlen gebildet<br />
worden. Eine davon ist eine<br />
Primzahl aus zwei gleichen Ziffern; die<br />
beiden restlichen Summanden sind<br />
ungleich, jedoch die zwei größten, die<br />
sich unter dieser Bedingung bilden lassen.<br />
Wie lauten sie?<br />
GRiPSGyMNASTIK | 39<br />
ZAHLEN EINSETZEN<br />
Unten sehen Sie eine Gleichung ohne Zahlen, aber mit den entsprechenden<br />
Operationssymbolen (Plus, Minus, Multiplikation und Division): +; - ; x ; :.<br />
Setzen Sie in die Zwischenräume folgende Zahlen ein, und Sie erhalten als Ergebnis<br />
dann 10: 2, 2, 4, 4, 4, 4, 6, 6, 7.<br />
+ - + : + - x : = 10<br />
KäSTCHEN <strong>MIT</strong> 7 UND 9<br />
Jedes Kästchen enthält entweder eine<br />
7 oder eine 9. Bei korrektem Ausfüllen<br />
entsteht am Ende eine durchgehende<br />
Kette mit Nebenarmen von Siebener-<br />
Kästchen und eine durchgehende Kette<br />
mit Nebenarmen von Neuner-Kästchen.<br />
Die Kästchen einer Kette dürfen sich nur<br />
waagerecht oder senkrecht berühren.<br />
Nirgends auf dem großen Quadrat darf<br />
es ein 2 x 2 Kästchen großes Unterquadrat<br />
geben, das Kästchen mit gleicher<br />
Zahl enthält. Versuchen Sie es.<br />
9 7<br />
LOCH AUSHEBEN<br />
Ein Mann mit einem Minibagger schafft<br />
es, in einer halben Stunde ein Loch von<br />
je einem Meter Seitenlänge und einem<br />
Meter Tiefe auszuheben. Wie lange<br />
braucht der Mann, um mit seinem<br />
Bagger ein Loch auszuheben, das eine<br />
Seitenlänge von je zwei Metern hat<br />
und zwei Meter tief ist?<br />
9<br />
9 7 9<br />
9<br />
7<br />
9 9 9<br />
MAGISCHES QUADRAT<br />
In diesem magischen Quadrat multipliziert<br />
man die Zahlen in jeder Reihe,<br />
Spalte und großen Diagonalen zu einer<br />
magischen Zahl. Zu den bereits gegebenen<br />
sind zusätzlich fünf Zahlen, die<br />
kleinste ist 1 und die größte 36, so einzusetzen,<br />
dass sich jedesmal die gleiche<br />
magische Zahl ergibt. Welche ist das?<br />
Hilfe: Sie liegt über 210 und unter 240.<br />
3<br />
SIEBEN ZAHLEN<br />
Welche Zahl passt nicht zu den anderen?<br />
27; 135; 2043; 801; <strong>50</strong>13;<br />
307; 8100<br />
Dieter H. K. Starke<br />
9<br />
18 12<br />
PALINDROM<br />
Ein Autofahrer schaut an der roten<br />
Ampel zufällig auf den Kilometerzähler<br />
seines Tachos. Die Anzeige ist ein<br />
Palindrom (wie das Wort Otto und die<br />
Zahl 121): 26862. Nachdem er bei grün<br />
wieder losgefahren ist, überlegt er,<br />
wann das nächste Palindrom entsteht.<br />
Nach 2 h Fahrt ist es dann so weit. Mit<br />
welche Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
ist er in dieser Zeit gefahren?
40 | ReiSeBERICHTE:<br />
reise ins zentrum des orthodoxen Mönchtums Teil 2<br />
D as<br />
Kloster Osìou Grigorìou<br />
erreichten wir<br />
zum Glück noch vor Sonnenuntergang.<br />
Nach der<br />
einheitlichen Zeremonie,<br />
Empfehlungsschreiben,<br />
Ein tragen im Besucherbuch,<br />
Nerò und Glikà, erhielten<br />
wir jeweils ein Bett<br />
in einem Schlafsaal zugewiesen.<br />
Nach dem Abendessen,<br />
kalten Nudeln und<br />
Weißwein zusammen mit<br />
Hauptkirche des Klosters<br />
Grigorìou<br />
den Mönchen im Refektorium, waren<br />
zehn Stunden Schlaf im Zwölf-Betten-<br />
Saal angesagt. Am nächsten Morgen<br />
bei der Messe durften wir wegen der<br />
strengen Vorschriften in diesem Kloster<br />
nur im Narthex, dem Vorraum, Platz<br />
nehmen. Anschließend frühstückten<br />
wir Kekse und Wasser aus dem Rucksack<br />
und besichtigten das sehr farbenprächtige<br />
Kloster sowie die Bibliothek<br />
mit <strong>50</strong>0 Handschriften und weiteren 400<br />
Büchern, Erlässen und Bullen des Patriarchen.<br />
Zum Mittagessen in der Trapezarìa,<br />
dem Speisesaal, gab es kalten Fisch mit<br />
Wasser und Wein, während einige Mönche<br />
mit Vorlesungen und Gebeten das<br />
Speisen unterbrachen.<br />
D<br />
ie Klöster und die Mönche haben<br />
sich seit Jahrhunderten verpflichtet,<br />
im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />
Gäste und Pilger für eine Nacht<br />
und einen Tag entgeltfrei zu verköstigen<br />
und zu beherbergen. Es bleibt den<br />
Pilgern und Gästen überlassen, einen<br />
Obolus im Opferstock zu hinterlassen.<br />
Nachdem auch wir uns nicht nur verbal<br />
bedankt und „Auf Wiedersehen“ gesagt<br />
hatten, hörten wir von anderen Besuchern,<br />
dass unser nächstes Ziel, das älteste<br />
und ranghöchste Hauptkloster<br />
des Àthos, das Monì Megìstis Làvras,<br />
durch einen Erdrutsch zurzeit<br />
nicht erreichbar sei. Da<br />
war guter Rat angesagt!<br />
W ir<br />
entschieden uns,<br />
die gut 2½ -stündige<br />
Wanderung bei 32° C auf<br />
Eselspfaden in Kauf zu<br />
nehmen, um zum beeindruckend<br />
auf einer Felsenspitze<br />
an der Westküste<br />
gelegenen Kloster Àgios<br />
Dìonysìou zu gelangen. Ein<br />
riesiger Turm, der früher als Wachturm<br />
diente und von vielen Gebäuden umgeben<br />
ist, bildet den Klosterblock. Im Ostflügel<br />
das Gästehaus, Archondariki. Dort<br />
wurden wir nach der obligatorischen<br />
Zeremonie sehr freundlich empfangen.<br />
Nach der Vesper wurden wir von zwei<br />
Mönchen durch das Kloster geführt. Sie<br />
Kloster Àgios Dìonysìou<br />
zeigten uns voller Stolz die religiösen<br />
und kunsthistorischen Kostbarkeiten.<br />
Den Ikonen und Reliquien wird dabei<br />
hohe Verehrung erwiesen.<br />
Nachdem wir nun drei Klöster besichtigt<br />
hatten, war uns klar, dass sie oft<br />
an schroffen Abgründen errichtet wurden<br />
und wie Burgen aus dem Mittelalter<br />
aussahen, wohl um vor Piratenangriffen<br />
geschützt zu sein. Die Bauweise der Klöster<br />
ist nahezu ähnlich angelegt. Im Mittelpunkt<br />
der Anlage befindet sich das Ka-<br />
Fresko „Apokalypse“ Fresko „Verhöhnung<br />
Christi“<br />
tholìkon, die Hauptkirche.<br />
Der wichtigste Gemeinschaftsraum ist<br />
der Speisesaal, mit prächtigen Wandmalereien<br />
geschmückt. Die Mönchszellen<br />
befinden sich zumeist in den äußeren Gebäudeteilen<br />
der Klöster.<br />
Hl. Georg, der<br />
Drachentöter<br />
U nsere<br />
Mutter mit dem<br />
Jesuskind<br />
letzte Nacht auf Àthos wollten<br />
wir wie geplant in einem Kloster<br />
an der Ostküste verbringen. Aus<br />
Entfernungsgründen bot sich Monì<br />
Stavronìkita an. Im 10. Jh. von den Eremiten<br />
Stavròs und Nikìtas gegründet,<br />
liegt es auf einer felsigen Landnase<br />
direkt über dem Meer. Bekannt ist es<br />
auch, weil hier der berühmte kretische<br />
Maler Theophanes lebte und arbeitete.<br />
W<br />
ir begaben uns rechtzeitig zur<br />
Schiffsanlegestelle des Klosters<br />
Dionysìou, um mit dem Schiff zum Hafen<br />
Daphnì zu kommen. Gefrühstückt wurde<br />
auf dem Schiff mit Nescafé und im<br />
Rucksack mitgeführten Aachener Printen.<br />
Das Schiff kam pünktlich und wir fuhren<br />
Mosaiken in der Klosterkirche Grigorìou Fresko „Daniel in der Löwengrube“ Fresko „Kreuzigung Christi“ Der Speisesaal im Kloster Grigorìou
Kloster Stavronikìta<br />
CHRISTI<strong>AN</strong> GRAFF | 41<br />
Anlegestelle des Klosters Grigorìou Die russische Skite Àgios Andreas Eingang zur Basilika Russische Heilige und Kirchenväter<br />
jetzt in umgekehrter Richtung und mit<br />
herrlichen Ausblicken nach Daphnì. Dort A<br />
ls in der Nacht ein Mönch auf seinem<br />
Holzinstrument klopfend<br />
Mönch gesteuerter Pickup an und nahm<br />
uns zu unserer Erleichterung mit - mei-<br />
stand schon der Bus in Richtung Karyès die Flure abschritt, war das eine Aufnen Freund Rudi im Führerhaus und mich<br />
zur Weiterfahrt bereit.<br />
forderung für alle, an der Frühmesse auf der Ladefläche zwischen Olivenölka-<br />
I<br />
n Karyès hatten wir noch Zeit, uns<br />
die russische Skite Àgios Andreas an-<br />
um 5 Uhr teilzunehmen. Da wir von all<br />
den Fußwanderungen noch sehr müde<br />
waren, unterließen wir es aufzustehen<br />
nistern und Wassermelonen. Durch diese<br />
Zeitersparnis hatten wir noch ausreichend<br />
Gelegenheit, uns in Karyés und<br />
zusehen, wo als Reliquie eine Hand Ma- und an der Messe teilzunehmen. Umgebung umzusehen.<br />
ria Magdalenas aufbewahrt wird, wie<br />
uns ein junger Mönch erklärte. In der<br />
Mönchsunterkunft, die 1958 abgebrannt<br />
Dann ging es gegen 13 Uhr mit<br />
dem Bus zurück nach Daphnì, wo<br />
ist, lebten einst 700 Mönche. Die dazuge-<br />
uns schon das Schiff nach Ouranoùpohörige<br />
Basilika ist die größte des Balkans!<br />
lis erwartete. Auf dem Schiff trafen wir<br />
Nach einem mehrstündigen Fußmarsch<br />
von Karyès in Richtung<br />
Ostküste erhob sich vor uns, mit einem<br />
mächtigen Turm versehen, das Monì U<br />
nser Tag der Abreise brach an. Zu<br />
Fuß machten wir uns auf den Weg<br />
drei griechische Pilger, die wir schon im<br />
Kloster Dionysìou kennengelernt hatten.<br />
Das Überraschende: Sie hatten alle<br />
drei an der RWTH in Aachen studiert<br />
und in Laurensberg gewohnt.<br />
Stavronikìta. Wir gingen an einem Aquädukt<br />
und einem großen Wasserbecken<br />
vorbei zum Haupteingang und wurden<br />
nach Karyès, dem Hauptort von Àthos<br />
und mit ca. 300 männlichen Einwohnern<br />
auch die größte Ansiedlung. Im Zent-<br />
Nach zweistündiger Fahrt an der<br />
Westküste mit den vielen Sehens-<br />
sehr herzlich, noch vor der üblichen Zerum des Städtchens liegt das Gebäude würdigkeiten vorbei landeten wir wohlremonie,<br />
mit einer Tasse griechischem der Heiligen Gemeinschaft, in dem die behalten in Ouranoùpolis, wo unsere<br />
Kaffee begrüßt. Ziemlich beeindruckt 20 Abgeordneten der Klöster tagen, 19 Frauen uns am Kai erwarteten. Sie hat-<br />
vom Empfehlungsschreiben des Öku- Häuser sind deren Wohnquartiere (Koten während unserer Abwesenheit eine<br />
menischen Patriarchen von Konstantinonakia). Außerdem gibt es rund um Kar- Schiffstour an der Westküste des Àthos<br />
pel zeigten sich die zwei Mönche vom yés noch viele Zellen, in denen griechi- vorbei unternommen und vom Schiff<br />
Empfangskomitee. Auf unsere Frage, was sche und osteuropäische Mönche leben. aus das einzige Vergnügen für Frauen<br />
denn dort Beeindruckendes stehen wür-<br />
genossen, auf die herrliche Landschaft<br />
U<br />
de, sagten sie nur: „Schöne Wörter“.<br />
nterwegs besichtigten wir das Klos- mit ihren Klöstern zu schauen.<br />
ter Koutloumousíou, dabei wurde<br />
E<br />
inquartiert wurden wir in einem es so spät, dass wir befürchteten, nicht<br />
der höchsten Turmzimmer, von mehr rechtzeitig zum Bus in Karyès zu<br />
dort aus hatten wir einen herrlichen kommen, der uns nach Daphnì bringen<br />
Blick auf die Spitze des Àthos-Berggip- sollte. Auf der Staubstraße Richtung Kafels<br />
und die gesamte Ostküste. Da es in ryès hielt glücklicherweise ein von einem<br />
diesem Kloster noch<br />
keinen elektrischen<br />
Strom gab, mussten<br />
N<br />
och ein gelungenes Bonmot: Als<br />
die drei Griechen von Bord gin-<br />
wir uns ganz romangen,<br />
grüßten sie im Vorübergehen untisch<br />
mit Petroleumsere<br />
sehr verdutzen Fraulampen<br />
auf Zimmer<br />
en mit einem freundlichen<br />
und Flur begnügen.<br />
„Oche Alaaf“!<br />
Christian Graff
42 | RätSel<br />
Das Zahlenrätsel kommt aus Japan.<br />
Es wird bei uns immer beliebter. Deshalb<br />
stellen wir Ihnen das Rätsel hier vor.<br />
Eigentlich ist es ganz einfach. Jede Zahl<br />
von 1 bis 9 darf nur einmal in jeder<br />
Spalte, jeder Zeile und in jedem 3 x 3<br />
Feld vorkommen. Viel Glück!<br />
8<br />
9<br />
SUDOKU<br />
5<br />
6<br />
1<br />
8<br />
3<br />
5<br />
6<br />
4<br />
9<br />
7<br />
4<br />
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4<br />
1<br />
3<br />
6<br />
4<br />
4 1<br />
5<br />
3<br />
5<br />
6<br />
2<br />
3<br />
MINISUDOKU<br />
EINFACH <strong>MIT</strong>TEL SCHWER<br />
5<br />
4<br />
8<br />
3<br />
9<br />
6<br />
9<br />
1<br />
5<br />
6<br />
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8<br />
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1<br />
9<br />
2<br />
5<br />
3<br />
5<br />
2<br />
5
FRitte-HiStoRie<br />
oche es de ieschte än för Johrhonderte eenzije Stadt<br />
een Dütschland met dat volksnoeh Ejße„Fritte“. Vör<br />
ronk 3<strong>50</strong> Johr stong at een en Stadtrechnong ene Posten<br />
för Pommes frites, womet de Stadtzaldate än Eenquartierong<br />
beköüstigt wooete. Erfonge hant die fritierdeEädappelssteftedeMaasfescherföreneFestäng<br />
een Dinang/Namür. Jedder Jahr aan et Engd van de<br />
Feschfang-Säsong wooed jefiert. Dobej worp mer die<br />
Feschjere, die ze kleng wore för ze verkoufe, een heäß<br />
Fett.DiewooetedanvanetVolkvaHankjemoffelt.Mär<br />
eeneäJohrhaud‘rWenkteratvörd‘rFestängeenjesatz.<br />
De Maas wor zoujefrore. onmöjelich ene Fesch ze fange.<br />
Die Fescher meengte:„Fesch of net Fesch, vür fiere!“<br />
Enge va hön hau nun en jou idee:„Vür schnibbele<br />
Eädäppel e schmal Striifjere, än werpe die een et Fett,<br />
dahantdeFeßjääßjätförzeknibbele.“Jesaat-jedooe!<br />
DathaudeLüsuejotjemongt,dattsedienöüKousbejhejleänejanzLemborgbesnohochepopulärmachete.<br />
e tüütcHe FRitte<br />
(Singbar nach der Melodie:<br />
„Ein bißchen Frieden“)<br />
Wat mich met oche van Hazze verbengt,<br />
än wat et weät es, datt mer et besengt.<br />
Wat os de Nobberschaff Leckeres brengt,<br />
dat hat e jrueß Merssi verdengt.<br />
Än wat een oche Leckfitte noch sent,<br />
dat es ze alleriesch ens Öcher Prent,<br />
ävver ouch Poschweck met Leäverwooesch drop,<br />
jeäht mich net uus d‘r Kopp.<br />
(1. Refr.)<br />
ETüütche Fritte, neWelsche Riisflam,<br />
dat es Festäng för os Öcher Zonge.<br />
ETüütche Fritte, neWelsche Riisflam,<br />
dat es jät, wat os et bejßte mongt.<br />
E Frauebrür met e Köppche Kaffie,<br />
dat hält os all Liiv än Siel zesame.<br />
E Frauebrür met e Köppche Kaffie,<br />
dat jövvt os luuter wier joue Mot.<br />
Wat hat een oche ne klangvolle Nam?<br />
Dat es met Reäht wahl d‘r Lemborjer Flam.<br />
Huech extemiert weäd d‘r Hervere Kies<br />
van alle Zooete et miies.<br />
Puttes of Höjjtkies wor enns ajesaat,<br />
mär van et Lisa van opene Maat.<br />
Jeär wooed sich ouch aan et Hazz noch jelaat<br />
e Botsched en Appeltaat.<br />
Bild: Alex Namyslo<br />
(2. Refr.)<br />
ETüütche Fritte, neWelsche Riisflam,<br />
dat jövvt et nörjens mieh sue op Eäde.<br />
ETüütche Fritte, neWelsche Riisflam,<br />
jeneßt mer een Käjser Karels Stadt.<br />
E Frauebrür met e Köppche Kaffie,<br />
dat maht de Fremde bej os ze Frönnde.<br />
E Frauebrür met e Köppche Kaffie,<br />
dat es os Leävens-Elixier!<br />
Kommt, än hoelt, mär för d‘r Laach,<br />
met d‘r Koor Üch ouch d‘r Schmaach;<br />
doraa feählt heij noch jeä Spitt,<br />
Kenger, jouen Apetitt!<br />
ETüütche Fritte met Apetitt!<br />
ein tütcHen FRitten<br />
Was mich mit Aachen von Herzen verbindet,<br />
und was es wert ist, dass man es besingt.<br />
Was uns die Nachbarschaft Leckeres bringt,<br />
das hat ein großes Danke verdient.<br />
Und was in Aachen Leckereien noch sind,<br />
das ist zu allererst mal Aachener Printe,<br />
aber auch osterwecken mit Leberwurst drauf,<br />
geht mir nicht aus dem Kopf.<br />
(1.Refr.)<br />
EinTütchen Fritten, ein Belgischer Reisfladen,<br />
das ist ein Fest für unsere Aachener Zungen.<br />
EinTütchen Fritten, ein Belgischer Reisfladen,<br />
* Frauebrür = Schwarzbrot-Scheibe mit einem halben Weißbrötchen belegt. ** Beliebte Metzgerin in Burtscheid<br />
ÖCHER PlAtt | 43<br />
FRitten-GeScHicHte<br />
Aachen ist die erste und für Jahrhunderte einzige Stadt in<br />
Deutschland mit der volkstümlichen Nahrung „Fritten“. Vor<br />
ca. 3<strong>50</strong> Jahren tauchte in der Stadtrechnung ein Posten für<br />
Pommes frites zur Beköstigung von Stadtsoldaten und Einquartierung<br />
auf. Erfunden wurden die frittierten Kartoffelstäbchen<br />
bei einem Fest der Maasfischer in Dinant/Namur.<br />
JedesJahramEndederFischfang-Saisonwurdegefeiert.Dabei<br />
warf man die zum Verkauf ungeeigneten kleinen Fische<br />
in heißes Fett. Die wurden dann vom Volk mit den Fingern<br />
zum Mund geführt und genossen. Nur in einem Jahr hatte<br />
der Winter zu früh, noch vor dem Fest, eingesetzt. Die Maas<br />
warzugefroren;unmöglich,einenFischzufangen.DieFischer<br />
meinten: „Fisch oder kein Fisch, wir feiern!“ Einer von ihnen<br />
hatte nun den guten Einfall: „Wir schneiden Kartoffeln in<br />
schmaleStreifen, und werfen diese ins Fett, dann haben die<br />
Festgästeetwaszuknabbern.“Gesagt-getan!Dashatteden<br />
Leuten so sehr gemundet, dass sie die neue Kost beibehielten<br />
und in ganz Limburg bis nach Aachen bekannt machten.<br />
das ist etwas, was uns am besten mundet.<br />
Ein„Frauebrür“* mir einemTässchen Kaffee,<br />
das hält uns allen Leib und Seele zusammen.<br />
Ein„Frauebrür“ mit einemTässchen Kaffee,<br />
das gibt uns immer wieder guten Mut.<br />
Was hat in Aachen einen klangvollen Namen?<br />
Das ist mit Recht wohl der Limburger Fladen.<br />
Hoch verehrt wird der Herver Käse<br />
von allen Sorten am meisten.<br />
Blutwurst und Sülze waren einst gefragt,<br />
nur bei der„Lisa“** am Markt.<br />
Gern wurde sich auch ans Herz noch gelegt<br />
in Burtscheid eine Apfeltorte.<br />
(2. Refr.)<br />
EinTütchen Fritten, ein Belgischer Reisfladen,<br />
das gibt es nirgendwo mehr so auf Erden.<br />
EinTütchen Fritten, ein Belgischer Reisfladen,<br />
genießt man in Kaiser Karls Stadt.<br />
Ein„Frauebrür“ mit einemTässchen Kaffee,<br />
das macht die Fremden bei uns zu Freunden.<br />
Ein„Frauebrür“ mit einemTässchen Kaffee,<br />
das ist unser Lebens-Elixier!<br />
Kommt, und holt, einfach mal so,<br />
mit‘ner Kostprobe euch auch den Geschmack;<br />
daran fehlt hier noch kein Deut,<br />
Kinder, guten Appetit!<br />
EinTütchen Frittenmit Appetit!<br />
Richard Wollgarten<br />
Öcher Platt e.V.
44 | VoRBeUGUnG UND<br />
WEGE AUS DER SUcHt<br />
Die Zahlen der Deutschen Hauptstelle<br />
für Suchtgefahren (DHS)<br />
sprechen für sich: Mehr als vier<br />
Millionen Menschen in Nordrhein-<br />
Westfalen sind abhängig!<br />
Suchtmittel wie Nikotin, Alkohol, Drogen,<br />
Medikamente und Glücksspiele<br />
bilden den Schwerpunkt. Nicht zu vergessen<br />
sind die Fernsehabhängigkeit<br />
und die Internet- oder Online-Sucht.<br />
Die Abhängigkeit von Medikamenten<br />
verläuft - anders als die Drogen-, Nikotin-<br />
oder Alkoholsucht - unauffällig, diskret<br />
und kaum wahrnehmbar. Sie wird<br />
auch als „stille Sucht“ bezeichnet. Die<br />
Gefahren der Langzeiteinnahme werden<br />
kaum wahrgenommen. Interessant ist,<br />
dass der regelmäßige Arznei-Verbrauch<br />
bei Frauen größer als bei Männern ist.<br />
Viele Frauen begeben sich in die Abhängigkeit<br />
von rezeptfreien Schmerzmitteln<br />
EIN KILO KOMMT SELTEN ALLEIN<br />
So schön die festlichen Schlemmertage<br />
auch sind, sie hinterlassen ihre Spuren.<br />
Und das nicht nur in finanzieller Hinsicht,<br />
sondern auch in Form von ungeliebten<br />
Speckröllchen. Die Quittung für Weihnachtsgans<br />
und Co. Aber mal ehrlich:<br />
Wer kann schon dauerhaft den süßen<br />
Naschereien und Köstlichkeiten wiederstehen?<br />
Irgendwie finden sie doch<br />
immer einen Weg in den Einkaufwagen,<br />
sei es nun gewollt oder nicht. Am Ende<br />
bleiben die Pfunde und der gute Vorsatz,<br />
beim nächsten Mal auf eine gesündere<br />
Ernährung zu achten. Getreu dem Motto:<br />
Alle Jahre wieder …<br />
KAMPF DEN PFUNDEN<br />
Ach, wäre es schön, wenn man die unschönen<br />
Speckringe einfach verschenken<br />
könnte. An eine hagere Freundin<br />
oder die „sowieso viel zu schlanke“<br />
Nachbarin. Aber leider geht das nicht!<br />
Fazit: Man muss dem Resultat seiner<br />
sündhaften Speisen den Kampf ansagen.<br />
Und das gezielt mit einem Mix aus<br />
gesunder Ernährung und körperlicher<br />
Bewegung. Aber bitte nach und nach,<br />
(Kopfschmerzen, Migräne). Aber auch<br />
rezeptpflichtige Schlafmittel oder Psychopharmaka<br />
werden als Suchtmittel<br />
missbraucht. Das Suchtmittel wird also<br />
in diesem Falle legal, teilweise auf Kosten<br />
der Krankenkasse, dem Abhängigen<br />
verabreicht. Hier ist die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Ärzten und Apothekern<br />
angezeigt. Es gibt Abhängige,<br />
die bewusst mit ihrer Versichertenkarte<br />
mehrere Ärzte aufsuchen, um sich Medikamente<br />
mit Suchtpotenzial verordnen<br />
zu lassen. Auch wird das rezeptfreie<br />
Schmerzmittel bewusst in verschiedenen<br />
Apotheken gekauft oder „für die<br />
Nachbarin mitgenommen“!<br />
mit dem Hinblick auf dauerhaften Erfolg.<br />
Also nicht gleich loshungern oder<br />
sofort zum Marathon losstürzen. Lieber<br />
in aller Ruhe einen Plan erstellen, in dem<br />
das Ziel langfristig erreichbar ist. Wichtig<br />
ist, dass der Körper langsam auf die neue<br />
Ernährung und die aktive Bewegungsform<br />
umgestellt wird. Spaziergänge alleine<br />
oder mit Freunden sind ein guter<br />
Anfang, wenn sie konsequent durchgeführt<br />
werden und nicht im Café bei einem<br />
Stück Sahnetorte enden. Lieber einen<br />
frischen Obstteller bestellen oder<br />
sich mit etwas weniger Kalorienreichem<br />
belohnen. Für den Durst zwischendurch<br />
Apotheker erkennen beim wiederholten<br />
Verkauf oder wiederholten<br />
Verschreibungen von verschiedenen<br />
Ärzten die kritischen Patienten und<br />
können die behandelnden Ärzte auf<br />
eine notwendige Medikamentenreduzierung<br />
hinweisen. Die Miteinflussnahme<br />
des Hausarztes auf seine Patientin,<br />
die übermäßige Einnahme des<br />
rezeptfreien Kopfschmerzmittels einzuschränken,<br />
ist ein wichtiger und notwendiger<br />
Schritt in Richtung erfolgreicher<br />
Entzugsbehandlung.<br />
Da der Apotheker häufig den umfassenderen<br />
Einblick in die Gesamtbilanz der<br />
Medikamenteneinnahme des Patienten<br />
hat, sollte er, wenn er ein ehrliches Interesse<br />
an dem Patienten zeigt, den Arzt in<br />
sein Vertrauen miteinbeziehen, um eine<br />
Entzugsbehandlung im frühen Stadium<br />
zu ermöglichen.<br />
Bild: Gerd-Altmann/pixelio.de<br />
Hartmut Kleis<br />
Apotheker<br />
öfters ein Glas Wasser anstatt eines süßen<br />
Getränkes. Ähnlich verhält es sich<br />
mit dem Geschmacksträger Fett. Auch<br />
hier sollte der bisherige Verbrauch auf<br />
gut die Hälfte reduziert werden. Beim<br />
Anbraten auf gesunde Öle zurückgreifen<br />
und anstelle eines Eisbeines lieber Mal<br />
einen leckeren Fisch zubereiten.<br />
AKTIV DURCHS <strong>LEBEN</strong><br />
Mit ausreichender Bewegung, wie Radfahren,<br />
Schwimmen oder Tanzen, verringert<br />
man nicht nur sein Gewicht,<br />
sondern auch das Risiko einer Herzerkrankung.<br />
Eine gute Motivation, wenn<br />
man bedenkt, dass die Gesundheit unser<br />
höchstes Gut ist. Deshalb sollte sich jeder,<br />
der sich zum Abnehmen entschlossen<br />
hat, auch etwas „Gutes“ zwischendurch<br />
gönnen. Sei es ein Besuch im<br />
Theater oder ein besonderes Kleidungsstück.<br />
Sie haben es verdient, mit jedem<br />
Pfund das wegfällt. Und all denjenigen,<br />
die noch unentschlossen sind, hilft eventuell<br />
ein Zitat von Teresa von<br />
Ávila „Tu deinem Leib etwas<br />
Gutes, damit deine Seele<br />
Lust hat, darin<br />
C.C. Bieling<br />
zu wohnen.“
RüCKENSCHMERZEN LINDERN<br />
Prof. Dr. Jürgen Braun, Ärztlicher Direktor des Rheumazentrums<br />
Ruhrgebiet in Herne, gibt Auskunft über den<br />
bisherigen Forschungs- und Therapiestand bei der rheumatologischen<br />
Erkrankung „Morbus Bechterew“.<br />
Welches Krankheitsbild hat Morbus<br />
Bechterew?<br />
Morbus Bechterew ist eine chronischentzündliche<br />
rheumatische Erkrankung,<br />
die vor allem die Wirbelsäule<br />
befällt. Darüber hinaus können<br />
aber auch andere Gelenke,<br />
Sehnen oder Bänder sowie<br />
Organe außerhalb des<br />
Bewegungsapparates von<br />
der Krankheit in Mitleidenschaft<br />
gezogen sein, wie z.B.<br />
die Augen und die Haut. Bei<br />
einigen Patienten zeigen sich<br />
auch Begleitsymptomatiken<br />
im Magen-Darm-Trakt und an<br />
inneren Organen. Typischerweise<br />
tritt die Erkrankung<br />
zwischen dem 16. und 45. Lebensjahr auf.<br />
Wie entsteht Morbus Bechterew?<br />
Die Entstehung und Ursachen der auch<br />
als ankylosierende Spondylitis (AS) bezeichneten<br />
Erkrankung sind in weiten<br />
Teilen noch ungeklärt. Neben der erblichen<br />
Veranlagung und einer Störung<br />
im Immunsystem scheinen auch äußere<br />
Faktoren eine Rolle zu spielen.<br />
Was sind die wesentlichen Symptome?<br />
Die wichtigsten und oft auch ersten<br />
Symptome sind allmählich beginnende,<br />
tief sitzende Rückenschmerzen, die bevorzugt<br />
morgens und nachts auftreten<br />
und sich bei Bewegung bessern. Häufig<br />
wird von einer morgendlichen Steifigkeit<br />
des Rückens berichtet, die länger als 30<br />
Min. anhält. Die Beschwerden bessern<br />
sich oft gut auf Therapie mit nicht-steroidalen<br />
Antiphlogistika (NSAR). Die tief<br />
liegenden Rückenschmerzen sind meist<br />
bedingt durch eine Entzündung der Gelenkverbindungen<br />
zwischen Becken und<br />
Wirbelsäule (Sakroiliakalgelenk). Häufig<br />
kommt das Gefühl der Abgeschlagenheit<br />
und Müdigkeit hinzu. Im fortgeschrittenen<br />
Stadium können Versteifungen der<br />
Wirbelsäule und damit Einschränkungen<br />
der Beweglichkeit auftreten.<br />
Können zusätzliche Beschwerden<br />
auftreten?<br />
Hinsichtlich der Entzündungen können<br />
neben der Wirbelsäule auch andere<br />
Gelenke schmerzhaft<br />
betroffen sein. Darüber<br />
hinaus treten auch weitere<br />
Entzündungen, z.B.<br />
an den Sehnen und den<br />
Augen auf. Bei starken<br />
Augenschmerzen, Lichtempfindlichkeit<br />
und eingeschränkter<br />
Sehschärfe<br />
sollte ein Augenarzt aufgesucht<br />
werden. Halten<br />
die Beschwerden an,<br />
kann unbehandelt<br />
eine Beeinträchtigung<br />
der Sehfähigkeit erfolgen.<br />
In einigen Fällen liegt auch ein<br />
Zusammenhang mit chronischen<br />
Darmentzündungen vor. Typische<br />
Symptome sind Bauchschmerzen,<br />
Durchfälle möglicherweise mit<br />
Blutbeimengungen und Gewichtsverlust.<br />
Hautveränderungen in<br />
Form einer Schuppenflechte können<br />
ebenfalls auftreten.<br />
Wie können sich die Entzündungen<br />
an den Sehnen äußern?<br />
Im gelenknahen Bereich sind die Knochen-Sehnen-Ansätze<br />
durch die Entzündung<br />
gereizt, sind schmerzhaft und<br />
druckempfindlich. Diese im medizinischen<br />
Fachjargon „Enthesitis“ genannte<br />
Entzündung tritt häufig an der Achillessehne<br />
auf, die dadurch bedingten<br />
Schmerzen am Fersenbein gehören<br />
manchmal zu den allerersten Beschwerden<br />
bei Morbus Bechterew.<br />
Häufig ist in diesem Zusammenhang<br />
auch von einer Augenerkrankung, einer<br />
sogenannten Uveitis, die Rede. Was<br />
muss man sich darunter vorstellen?<br />
Die anteriore Uveitis, Iritis oder Regenbogenhautentzündung<br />
ist eine Entzündung<br />
im vorderen Augenabschnitt, die sich<br />
GeSUnDHEIT | 45<br />
meistens durch ein rotes, schmerzhaftes<br />
Auge äußert. Dieses ist dann meist druckempfindlich<br />
und es können Schmerzen<br />
beim Wechsel zwischen hell und dunkel<br />
auftreten. Bei solchen Symptomen<br />
sollten Betroffene rasch einen Augenarzt<br />
aufsuchen und diesen über die Diagnose<br />
Morbus Bechterew informieren.<br />
Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />
gibt es?<br />
Leider ist die chronische Wirbelsäulenentzündung<br />
bislang nicht heilbar. Mit<br />
einer modernen Therapie lässt sich ihr<br />
Verlauf jedoch positiv beeinflussen. Dabei<br />
ruht die Behandlung im Wesentlichen<br />
auf zwei Säulen: An erster Stelle<br />
stehen aktive Bewegungsübungen zur<br />
Erhaltung der Wirbelsäulenbeweglichkeit<br />
- beispielsweise Physiotherapie oder<br />
Krankengymnastik -, die in jedem Stadium<br />
der Erkrankung unverzichtbar sind.<br />
Tipps zu Training<br />
und Bewegung gibt<br />
auch die Deutsche<br />
Vereinigung Morbus<br />
Bechterew (DVMB)<br />
auf ihrer Website<br />
www.bechterew.<br />
de. Als zweite Säule<br />
gilt die Gabe von<br />
Medikamenten zur<br />
Schmerzlinderung<br />
sowie zur Entzündungshemmung.<br />
Welche Medikamente stehen zur<br />
Behandlung zur Verfügung?<br />
Die medikamentöse Behandlung orientiert<br />
sich an Erscheinungsform und<br />
Schweregrad der Erkrankung. Da die<br />
vielfach bei Morbus Bechterew eingesetzten<br />
entzündungshemmenden NSAR<br />
bei einem Teil der Patienten nicht ausreichend<br />
wirken oder aufgrund von Nebenwirkungen<br />
abgesetzt werden müssen,<br />
hat sich durch einen neuen Behandlungsansatz<br />
- die TNF-α-Hemmung -<br />
eine wichtige Erweiterung der Behandlungsperspektiven<br />
ergeben.<br />
Zur ersten Orientierung kann man<br />
auf der Website www.ruecken-experte.de<br />
einen sog. „Bechterew-Check“<br />
durchführen.<br />
Bilder: djd Medizin&Markt
46 | GESELLSCHAFTSSPiele<br />
HERAUSRAGENDE SPIELE<br />
Über 1.000 neue Brett- und Kartenspiele<br />
werden jedes Jahr auf den Messen präsentiert.<br />
Wenn sich da ein Titel aus der<br />
Masse herausheben will, muss schon etwas<br />
ganz Besonderes geboten werden.<br />
Zwei entscheidende Hürden sind zu nehmen.<br />
Der Handel muss das Spiel erst einmal<br />
ins Programm nehmen. Und wenn<br />
dann der Kunde ratlos vor den übervollen<br />
Regalen steht, muss er spontan<br />
zugreifen. Das Spiel wird ihm nur dann<br />
auffallen, wenn die Grafik der Schachtel<br />
sofort ins Auge sticht. Und auch das Thema<br />
muss seine Neugierde wecken. Hat er<br />
DIE VERBOTENE INSEL<br />
„Die verbotene Insel“<br />
punktet mit großem<br />
Spielwitz und<br />
fantastischem Material<br />
zu einem sehr<br />
günstigen Preis. Immer schneller versinkt<br />
die geheimnisvolle Insel! Werden<br />
es die Abenteurer schaffen, die wertvollen<br />
Artefakte zu bergen und sich<br />
rechtzeitig vor den Fluten in Sicherheit<br />
zu bringen? Jeder übernimmt eine<br />
Rolle, wie Forscher, Pilot oder Taucher,<br />
mit besonderen Fähigkeiten im verzweifelten<br />
Kampf gegen das steigende<br />
Wasser. Gewonnen oder verloren<br />
wird nur gemeinsam. Das Versinken<br />
der Insel können die Abenteurer verlangsamen,<br />
aber nicht stoppen. Arbeiten<br />
sie konzentriert zusammen, haben<br />
sie gute Chancen, die Schätze der Insel<br />
und sich selbst zu retten. Das Spiel ist<br />
ungeheuer spannend und mit tollem<br />
Material ausgestattet.<br />
Matt leacock, 2-4 Pers. ab 10 J.,<br />
ca. 30 Min., Schmidt Spiele, ca. 19 €.<br />
den Karton in die<br />
Hand genommen,<br />
blickt er auf die<br />
Rückseite. Für diesen<br />
zweiten Blick<br />
sollte das Material,<br />
das dort abgebildet<br />
ist, ganz besonders<br />
attraktiv sein. Vor allem muss<br />
das Spielgeschehen schnell in den Bann<br />
schlagen und für längere Zeit fesseln. Ist<br />
der Kunde nach dem Kauf nämlich enttäuscht,<br />
greift er beim nächsten Mal zu<br />
DER PATE<br />
Das Spiel lässt in<br />
die Welt der Clans<br />
eintauchen, wie sie<br />
in den Büchern<br />
und Filmen dargestellt ist. Dazu trägt<br />
auch das schöne und stimmige Material<br />
bei. Jeder Spieler führt eine Familie<br />
und muss deren Vermögen steigern.<br />
Gesteuert wird das Geschehen von einem<br />
cleveren Würfelmechanismus. Jeder<br />
Würfel kann nur einmal eingesetzt<br />
werden. Dabei könnte man viel mehr<br />
Aktionen brauchen, als tatsächlich genutzt<br />
werden dürfen. So viel ist zu tun,<br />
um seine Macht zu sichern: Die illegalen<br />
Geschäfte sind abzukassieren,<br />
Gefallen einzufordern und das Ansehen<br />
der Familie aufzupolieren. Trotz<br />
Würfelglück sind kluges Taktieren<br />
und Skrupellosigkeit wichtig. Wenn<br />
man sich in das Thema einfühlt, bietet<br />
„Der Pate“ gute Unterhaltung. Die<br />
Regeln wollen aber zunächst erarbeitet<br />
werden.<br />
Michael Rieneck, 2- 4 Pers. ab 12 J.,<br />
ca. 70 Min., Verlag kosmos, ca. 32 €.<br />
einem Buch oder einer DVD und nicht<br />
zu einem Spiel. Die empfohlenen Titel<br />
haben alle etwas ganz Besonderes<br />
und sollten Sie<br />
zufriedenstellen.<br />
Dorothee Heß<br />
SAFR<strong>AN</strong>ITO<br />
Drei Gerichte gilt es<br />
fertigzustellen, um<br />
Chefkoch zu werden.<br />
Im Spiel konzentriert man sich auf<br />
die Gewürze, die restlichen Zutaten<br />
sind vorhanden. Auf dem Markt gibt<br />
es die Gewürze nur zeitweise und das<br />
Geld ist auch knapp. Also kauft man<br />
preiswert und legt Vorräte an, die bei<br />
Ebbe in der Kasse verkauft werden.<br />
Wer die Gewürze für ein Rezept zusammen<br />
hat, der punktet. Das Kaufen<br />
und Verkaufen ist sehr witzig geregelt.<br />
Man wirft schwere Pokerchips gezielt<br />
auf den Spielplan. Wer einen Marktstand<br />
trifft, kann mit diesem Gewürz<br />
handeln. Dazu gehört viel Geschick.<br />
Den Preis der Ware bestimmen die<br />
Werte der Chips, die den Marktstand<br />
getroffen haben. Das macht viel Spaß<br />
und „Safranito“ zu einem außergewöhnlich<br />
guten Spiel mit sehr guter<br />
Ausstattung.<br />
Marco Teubner, 2- 4 Pers. ab 10 J.,<br />
ca. 45 Min., Verlag Zoch, ca. 35 €.
SEITE 38<br />
GEDäCHTNISTRAINING<br />
BRüCKENRäTSEL<br />
Seiten wind Hose<br />
Eisen Erz Bischof<br />
Schnell Imbiss Halle<br />
Feld hühner Auge<br />
Froh natur Schutz<br />
Hoch Alpen Rose<br />
Kompanie chef Koch<br />
Baum haus Dach<br />
Funk Turm Uhr<br />
Gold Schatz insel<br />
Natur Schutz Maske<br />
Tisch Tennis Ball<br />
Zucker Erbsen Suppe<br />
Abend rot Barsch<br />
Wal nuss Baum<br />
Gesuchtes Wort: Weihnachtsstern<br />
KONZENTRIERT LESEN<br />
Mehr Licht für helle Köpfe<br />
Licht ist ein Lebens-Elixier. Das Licht<br />
regelt den Wach-Schlaf-Rhythmus.<br />
Ohne ausreichend Licht werden<br />
wir nicht richtig wach. Wenn wir zu<br />
wenig Licht bekommen, dann arbeitet<br />
unser Denkapparat nicht optimal.<br />
Bei länger andauerndem Lichtmangel<br />
verdüstert sich auch unsere<br />
Stimmung. Nicht wenige Menschen<br />
leiden deshalb in den dunklen Monaten<br />
an der so genannten Winterdepression.<br />
Bei viel Tageslicht wird<br />
nachweislich unsere Stimmung besser<br />
und unser Geist wacher. Verbringen<br />
Sie deshalb soviel Zeit wie möglich<br />
in der freien Natur.<br />
WORT-VERSTECKT<br />
R M O R G E N R<br />
E E R C V E I S<br />
B M G R E D E I<br />
L A L E G T A W<br />
U R S I N I G E<br />
M P F G E G T I<br />
E P R R G O U L<br />
N S I I R L H E<br />
A O E L S S G S<br />
N N D L P U E S<br />
E N E E A R R U<br />
S E A N T E E N<br />
E T M A Z N E L<br />
SEITE 42 SUDOKU<br />
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SEITE 39 GRIPSGyMNASTIK<br />
EINSETZEN<br />
6+2=12-4; 3x5=19-4;<br />
11+9-6=2x7; 96:4 =2x3x4<br />
3<br />
5<br />
4<br />
1<br />
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2<br />
ZAHLENSPIEL<br />
Alle Zahlen in den Dreierkombinationen<br />
sind jeweils durch eine<br />
gleiche Zahl teilbar. In der ersten<br />
durch die 2, in der zweiten<br />
durch die 3, dann durch 4, anschließend<br />
durch 5 und durch 6.<br />
Also muss in der leeren Spalte<br />
die Dreierkombination sein, deren<br />
Zahlen Vielfache von sieben<br />
sind. Lösung „c“ ist richtig.<br />
SIEBEN ZAHLEN<br />
Die 307 passt nicht hinein, sie<br />
hat als Quersumme nicht die 9.<br />
SEITE 27<br />
BILDERRäTSEL<br />
STREICH-<br />
HOLZ-<br />
RäTSEL<br />
EINFACHE<br />
FRAGEN<br />
22 mal<br />
Die Mutter<br />
Der Vater<br />
Weiß, Eisbär<br />
<strong>50</strong>, 10x5=<strong>50</strong><br />
36 mal<br />
20 mal<br />
SEITE 32-33<br />
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Einfach<br />
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1<br />
6<br />
1<br />
3<br />
6<br />
5<br />
8<br />
2<br />
7<br />
4<br />
9<br />
1<br />
9<br />
2<br />
7<br />
5<br />
3<br />
6<br />
8<br />
4<br />
3<br />
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8<br />
7<br />
1<br />
9<br />
2<br />
6<br />
5<br />
5<br />
3<br />
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6<br />
8<br />
1<br />
7<br />
9<br />
2<br />
6<br />
5<br />
9<br />
2<br />
3<br />
4<br />
8<br />
1<br />
7<br />
7<br />
6<br />
8<br />
4<br />
9<br />
2<br />
1<br />
5<br />
3<br />
2<br />
1<br />
7<br />
8<br />
6<br />
5<br />
9<br />
3<br />
4<br />
6<br />
5<br />
8<br />
7<br />
9<br />
3<br />
4<br />
2<br />
1<br />
2<br />
4<br />
8<br />
6<br />
9<br />
5<br />
1<br />
3<br />
7<br />
4<br />
7<br />
1<br />
6<br />
5<br />
2<br />
9<br />
8<br />
3<br />
9<br />
7<br />
1<br />
3<br />
8<br />
2<br />
6<br />
4<br />
5<br />
9<br />
3<br />
2<br />
1<br />
4<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
3<br />
6<br />
5<br />
1<br />
7<br />
4<br />
8<br />
9<br />
2<br />
AUFlöSUnGen | 47<br />
Mittel Schwer<br />
1<br />
8<br />
6<br />
9<br />
7<br />
5<br />
2<br />
3<br />
4<br />
8<br />
5<br />
3<br />
2<br />
1<br />
6<br />
4<br />
7<br />
9<br />
FALSCHES TIER<br />
Die Sphinx ist kein Tier.<br />
7<br />
2<br />
9<br />
3<br />
8<br />
4<br />
5<br />
1<br />
6<br />
6<br />
9<br />
7<br />
4<br />
5<br />
8<br />
3<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
5<br />
2<br />
6<br />
1<br />
8<br />
9<br />
7<br />
4<br />
1<br />
2<br />
7<br />
3<br />
9<br />
5<br />
8<br />
6<br />
8<br />
1<br />
7<br />
4<br />
2<br />
6<br />
3<br />
5<br />
9<br />
5<br />
2<br />
9<br />
8<br />
6<br />
3<br />
7<br />
1<br />
4<br />
5<br />
9<br />
3<br />
8<br />
1<br />
7<br />
6<br />
4<br />
2<br />
7<br />
3<br />
6<br />
9<br />
4<br />
1<br />
2<br />
5<br />
8<br />
2<br />
6<br />
4<br />
5<br />
3<br />
9<br />
1<br />
7<br />
8<br />
1<br />
8<br />
4<br />
5<br />
2<br />
7<br />
9<br />
6<br />
3<br />
ZAHLEN EINSETZEN<br />
6 + 4 - 2 + 6 : 2 + 7 - 4 x 4 : 4 = 10<br />
DREI ZAHLEN BILDEN 55<br />
23 + 21 + 11 = 55<br />
KäSTCHEN <strong>MIT</strong> 7 UND 9<br />
9 9 9 9 9 7<br />
9 7 7 9 7 7<br />
9 9 7 9 9 7<br />
9 7 7 7 7 7<br />
9 7 9 9 9 7<br />
9 9 9 7 7 7<br />
LOCH AUSHEBEN<br />
Für einen m 3 benötigt er ½ h.<br />
Für 8 m 3 benötigt er 4 h.<br />
6<br />
5<br />
2<br />
1<br />
9<br />
4<br />
7<br />
8<br />
3<br />
3<br />
8<br />
2<br />
1<br />
9<br />
7<br />
6<br />
4<br />
5<br />
9<br />
7<br />
4<br />
6<br />
3<br />
8<br />
5<br />
1<br />
2<br />
4<br />
7<br />
5<br />
3<br />
2<br />
6<br />
9<br />
8<br />
1<br />
1<br />
8<br />
3<br />
7<br />
5<br />
2<br />
4<br />
9<br />
6<br />
6<br />
9<br />
1<br />
8<br />
4<br />
5<br />
7<br />
2<br />
3<br />
3<br />
2<br />
9<br />
5<br />
6<br />
1<br />
8<br />
4<br />
7<br />
1<br />
6<br />
3<br />
2<br />
8<br />
4<br />
5<br />
9<br />
7<br />
8<br />
4<br />
1<br />
9<br />
2<br />
7<br />
6<br />
3<br />
5<br />
9<br />
2<br />
7<br />
5<br />
6<br />
3<br />
8<br />
1<br />
4<br />
7<br />
6<br />
5<br />
8<br />
4<br />
3<br />
1<br />
2<br />
9<br />
5<br />
4<br />
8<br />
9<br />
7<br />
1<br />
2<br />
3<br />
6<br />
5<br />
1<br />
6<br />
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8<br />
9<br />
3<br />
7<br />
4<br />
2<br />
5<br />
4<br />
7<br />
3<br />
8<br />
1<br />
6<br />
9<br />
2<br />
3<br />
7<br />
4<br />
1<br />
5<br />
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6<br />
8<br />
8<br />
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4<br />
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7<br />
2<br />
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9<br />
8<br />
3<br />
7<br />
6<br />
2<br />
5<br />
1<br />
7<br />
3<br />
9<br />
6<br />
1<br />
2<br />
4<br />
5<br />
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9<br />
3<br />
7<br />
2<br />
8<br />
5<br />
1<br />
4<br />
6<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
7<br />
3<br />
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1<br />
9<br />
6<br />
5<br />
8<br />
9<br />
4<br />
1<br />
2<br />
7<br />
3<br />
2<br />
5<br />
7<br />
1<br />
8<br />
9<br />
4<br />
6<br />
3<br />
1<br />
2<br />
4<br />
6<br />
7<br />
3<br />
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5<br />
9<br />
1<br />
9<br />
3<br />
4<br />
6<br />
5<br />
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2<br />
7<br />
7<br />
1<br />
6<br />
8<br />
9<br />
4<br />
5<br />
3<br />
2<br />
7<br />
4<br />
8<br />
6<br />
9<br />
1<br />
2<br />
3<br />
5<br />
3<br />
4<br />
5<br />
1<br />
2<br />
7<br />
9<br />
6<br />
8<br />
6<br />
3<br />
2<br />
5<br />
4<br />
7<br />
1<br />
9<br />
8<br />
MAGISCHES QUADRAT<br />
2<br />
8<br />
9<br />
5<br />
3<br />
6<br />
7<br />
1<br />
4<br />
5<br />
1<br />
9<br />
8<br />
3<br />
2<br />
7<br />
4<br />
6<br />
3 36 2<br />
4 6 9<br />
18 1 12<br />
8<br />
7<br />
3<br />
4<br />
1<br />
2<br />
6<br />
9<br />
5<br />
4<br />
7<br />
1<br />
9<br />
5<br />
6<br />
3<br />
8<br />
2<br />
4<br />
6<br />
2<br />
7<br />
5<br />
9<br />
3<br />
8<br />
1<br />
9<br />
8<br />
5<br />
3<br />
2<br />
4<br />
6<br />
7<br />
1<br />
5<br />
9<br />
1<br />
3<br />
6<br />
8<br />
4<br />
2<br />
7<br />
3<br />
2<br />
6<br />
7<br />
1<br />
8<br />
9<br />
5<br />
4<br />
PALINDROM<br />
Das nächste Palindrom ist bei<br />
26962 km. Er ist also 100 km in<br />
2 h gefahren mit einer Durchschnitts<br />
geschwindigkeit von<br />
<strong>50</strong> km/h.<br />
1.-S, 2.-T, 3.-r, 4.-A, 5.-ß, 6.-E, 7.-n, 8.-V, 9.-E, 10.-r, 11.-K, 12.-E,<br />
13.-h, 14.-r, 15.-S, 16.- o, 17.-r, 18.-D, 19.-n, 20.-u, 21.-n, 22.-G GesuchtesWort: straßenverkehrsordnung<br />
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Sittarder Str. 31<br />
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