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Auto-News Unterwegs Richtung Zukunft

5x Trends der IAA Nutzfahrzeuge

5x Trends der IAA Nutzfahrzeuge - Unterwegs Richtung Zukunft 5x Trends der IAA Nutzfahrzeuge - Unterwegs Richtung Zukunft
Künftig fahren Lkw im Windschatten und machen damit die Straße sicherer, den Transport effizienter und das Fahren komfortabler
Quelle: Daimler/SPS
Lkw, die immer online sind, und sich auf den Autobahnen ganz andere „Elefantenrennen“ liefern - wer in Sachen Nutzfahrzeuge in Zukunft mitreden will, sollte diese Trends kennen.

Die Nutzfahrzeugwelt im Umbruch: Das kommende Jahrzehnt wird die Branche stärker verändern als die letzten 50 Jahre vorher, darin sind sich die großen Player der IAA Nutzfahrzeuge (bis 29. September) einig. Fünf Trends, die auf der Messe in Hannover eine Rolle spielen.

Platooning: Hier wird die Autobahn zur Datenbahn: Künftig fahren Lkw im Windschatten und machen damit die Straße sicherer, den Transport effizienter und das Fahren komfortabler. Beim so genannten Platooning – die Zukunfts-Vision aller Hersteller - fahren zwei oder mehrere Lkw-Trailer-Kombinationen mit Hilfe aktueller Fahrassistenzsysteme und Vernetzung in geringem Abstand von rund 10 bis 15 Metern hintereinander. Der vordere Truck gibt Geschwindigkeit und Fahrtrichtung vor, der Rest hängt sich dran: Über Vehicle-to-Vehicle-Kommunikation gelangen die notwendigen Steuerbefehle zu den nachfolgenden Fahrzeugen, die auch Daten zum Zugfahrzeug zurücksenden.

Vernetzung:  Bei Pkw mag Konnektivität heute ein nettes Extra sein. Die kostensensible Nutzfahrzeug-Branche ist weiter: Hier müssen die Vernetzungsmöglichkeiten handfeste Vorteile bringen, damit sie gekauft werden. Mercedes beispielsweise verspricht durch den Einsatz seines Konnektivitäts-Systems Fleetboard Kraftstoffeinsparungen von 10 bis 15 Prozent. Zulieferer Bosch sieht jenseits des Spritsparens 10 Prozent Einsparpotenzial, zum Beispiel, wenn Versicherungsprämien durch Assistenzsysteme und automatisiertes Fahren sinken.

Mit dem ab der IAA erhältlichen Dienst „Uptime“, der nach der IAA erhältlich ist, ist der Laster immer online und überwacht ständig alle Sensoren und Steuersysteme. Tritt eine Unregelmäßigkeit auf, meldet er es an den Mercedes-Server, wo eine vollautomatische Fehlererkennung stattfindet, die eine Handlungsempfehlung ableitet. Proaktives Handeln soll teure Ausfallzeiten minimieren. Auch VW hat auf der IAA einen markenübergreifenden Telematikdienst, „Rio“, angekündigt. Ende 2017 soll jeder Lkw von MAN und Scania online sein.

Assistenzsysteme: Jahrzehntelang ging es bei der Lkw-Sicherheitstechnik um passive Systeme – Festigkeit der Fahrerkabine, Airbags, Seitenaufprall-Schutz für Zweiradfahrer und Fußgänger. Signifikante Verbesserungen in Sachen weniger Todesfälle sind jedoch hier nicht mehr zu erwarten, vielmehr setzen Hersteller und Zulieferer auf aktive Sicherheitstechnik: Assistenzsysteme sollen künftig 90 Prozent der schweren Lkw-Unfälle verhindern können.

Zum Beispiel mit verschiedenen Weiterentwicklungen des Notbremsassistenten: So stellen die Zulieferer ZF und Wabco einen Ausweichassistenten vor, der den Truck automatisiert am Stauende vorbeilenkt. Der plötzliche Spurwechsel während einer Notbremsung wäre für menschliche Fahrer extrem schwierig. Mercedes hat die automatische Notbremse für den Stadtverkehr weiterentwickelt, so dass das System nun – wie im Pkw - auch Fußgänger erkennt. Zudem präsentieren die Stuttgarter einen Abbiege-Assistenten, der den Toten Winkel beim Rechtsabbiegen überwacht. So soll das Horrorszenario „Lkw übersieht Fahrradfahrer beim Abbiegen“ der Vergangenheit angehören.

Alternativer Antrieb: Der Dieselmotor ist und bleibt unangefochtenes Arbeitstier im Nutzfahrzeugbereich. Zu einer relevanten Antriebsalternative haben sich in den vergangenen Jahren mit Erdgas betriebene Motoren entwickelt. Auf der IAA stellt Iveco mit dem neuen Stralis NP einen LNG-LKW vor, der mit 400 PS und 1.700 Newtonmetern Diesel-Qualitäten bieten soll. Rein batterieelektrische leichte Nutzfahrzeuge werden bereits in verschiedenen Flotten – zum Beispiel bei der Post-Tochter DHL in der Paketauslieferung – erprobt.

Mercedes stellt in Hannover das Konzept eines elektrischen Verteiler-Lkws (26 Tonnen, 2 E-Motoren mit je 125 kW/170 PS und 500 Nm) vor, der emissionsfrei beispielsweise Supermärkte in Innenstädten beliefern könnte. Delphi hat angekündigt, dass im kommenden Jahr zwei Transporter-Hersteller mit der 48-Volt-Technik des Zulieferers auf den Markt kommen. Die milde Elektrifizierung bringe 70 Prozent der Vorteile bei 20 Prozent der Kosten, ist man bei Delphi überzeugt.

Luxuriöse Transporter: Waren die leichten Nutzfahrzeuge vor Jahren noch reine Arbeitstiere, die kostenoptimiert sogar ohne Klimaanlage auskommen mussten, hält heute immer mehr Pkw-Technologie in die Lastesel Einzug. Ganz nach dem Motto: Wenn die Technik schon mal da ist, können wir sie auch anbieten. Der neue VW Crafter beispielsweise hat ESP mit Gespannstabilisierung, adaptiver Tempomat, LED-Scheinwerfer, Rückfahrkamera Auspark-, Seitenwind- und Anhängerrangier-Assistent – natürlich nicht alles serienmäßig. Die Drillinge Peugeot Experte, Citroen Jumpy und Toyota Proace bieten unter anderem Schiebetüren, die sich per Fußkick öffnen lassen, Sieben-Zoll-Touchscreen im Cockpit und Navi mit Echtzeit-Daten. Ob im Fuhrparkbudget allerdings genug Geld für die teuren Luxusextras übrig ist, muss die Zukunft zeigen.

SPS

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