DE10114304A1 - Kosmetische und dermatologische Zubereitungen mit einem Gehalt an Hopfen bzw. Hopfen-Malz-Extrakt und Verwendung eines Hopfen- bzw. Hopfen-Malz-Extraktes zur Herstellung kosmetischer und dermatologischer Zubereitungen zur Reduktion des Sebumgehaltes der Haut - Google Patents
Kosmetische und dermatologische Zubereitungen mit einem Gehalt an Hopfen bzw. Hopfen-Malz-Extrakt und Verwendung eines Hopfen- bzw. Hopfen-Malz-Extraktes zur Herstellung kosmetischer und dermatologischer Zubereitungen zur Reduktion des Sebumgehaltes der HautInfo
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Abstract
Verwendung eines Hopfen- bzw. Hopfen-Malz-Extraktes zur Herstellung von Zubereitungen zur Verminderung der Produktion von Sebum und/oder zur Einstellung einer normalen Sebumhomeostase sowie zur Prophylaxe und Behandlung von Akne, unreiner Haut, fettigem Haar und Kopfschuppen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von topischen Zubereitungen zur
Reduktion der Sebumproduktion, zum Erhalt der normalen Sebumhomeostase, zur
Entfernung von Sebum von der Haut, insbesondere zur Beseitigung und Klärung von
Comedonen, zur Vermeidung von Comedonenbildung, zur Reduktion der Porengröße,
zur Prophylaxe und Behandlung der Seborrhöe und unreiner Haut, zur Behandlung
leichter Formen der Akne sowie gegen fettige Haare und Kopfschuppen.
Talgdrüsenüberproduktion und die möglichen sich daraus entwickelnden Hautstörun
gen wie Talgretention, Ausbildung von Comedonen im Gebiet der Talgdrüsen, also im
Gesicht (vor allem Stirn, Nase und Kinn) und auf dem oberen Rücken, sind häufig an
zutreffende Hautprobleme, die bisher nicht in zufriedenstellendem Masse gelöst wor
den sind.
Talg ist das Sekret der Talgdrüse. Talgdrüsen sind Ausbuchtungen des Follikelepithels
und damit Bestandteile des Follikels, mit dem sie eine funktionelle Einheit bilden. Sie
sind holokrine Drüsen, das bedeutet, die ganze Drüsenzelle wird zum größten Teil in
das Sekret Talg umgewandelt. Die Zellen der Talgdrüse, die von unten her ständig er
neuert werden, verfetten und zerfallen, und der so gebildete Hauttalg wird durch die
Follikelmündungen auf die Hautoberflache entleert.
Der Hauttalg besteht nach G. Leonardy (J. Ft. Jellinek Kosmetologie, Zweck und Auf
bau kosmetischer Präparate, Dr. Alfred Hüthig-Verlag, Heidelberg - Mainz - Basel,
dritter völlig überarbeiteter und wesentlich erweiterte Auflage 1976, Seiten 26 bis 29)
aus Mono-, Di- und Triglyceriden (C10-C18), Wachsen (C16-C26), Wachsestern (C28-C38),
normalen gesättigten Fettsäuren (C10-C18), verzweigtkettigen gesättigten Fettsäuren
(C11-C18), mehrfach verzweigtkettigen gesättigten Fettsäuren (C13-C18), einfach unge
sättigten Fettsäuren (C11-C18), mehrfach ungesättigten Fettsäuren (C13, C15-C17), Ste
rolen (Cholesterin, 7-Dehydrocholesterin, 7-Hydroxycholesterin), verzweigten und un
verzweigten Kohlenwasserstoffen (C30-C40), Squalen und Phospholipiden.
Zusammen mit dem wässrigen Sekret der ekkrinen Schweißdrüsen bilden die Lipide
der Talgdrüse den sogenannten Hydro-Lipid-Film der Haut. Dieser Oberflächenfilm ist
eine Emulsion, die eine Wasser-in-Öl oder eine Öl-in-Wasser-Emulsion sein kann. Sie
hat die Funktion, die Hautoberfläche geschmeidig zu halten und den Wassergehalt der
tieferliegenden Hautschichten zu regeln. Bei guter Hydratation des Sebums beträgt
der Wassergehalt mindestens 10 bis 20 Gew.-% und das Sebum ist hydrophil. Ist das
hydrophil-lipophile Gleichgewicht des Oberflächenfilmes nicht mehr gegeben und der
Wassergehalt sinkt, so verändert sich das Sebum und wird hydrophob. Der Talg
abfluss aus Talgdrüse und Follikel wird behindert. Es kommt zu einer Stauung des
Hauttalgs in den Follikelmündungen, die dann in der Folge zu Comedonen und Ent
zündungen der Follikel führen kann.
Die Veränderung des Hauttalgs und das Einleiten der Comedonenbildung kann ver
schiedene Ursachen haben. Zum Beispiel: äußere Einflüsse, wie falsche Reinigungs
gewohnheiten und falsche Pflege, comedogene Substanzen in Kosmetika, Witte
rungseinflüsse, alkalische Seifen, scharfe Detergentien. Eine vermehrte Talgdrüsen
sekretion und die Ausbildung von Comedonen kann sich auch durch genetische Fak
toren und hormonelle Einflüsse entwickeln. Auch hier können Comedonen, Entzün
dungen, Prä-Akne und Akne mit ihren Nachwirkungen die Folge sein.
Die Häufigkeit der Hautschäden durch eine gestörte Talgdrüsenfunktion und Krank
heiten der Talgdrüsen steigen immer mehr, und die Rückführung/Vermeidung der
Comedonenbildung ist somit ein vordringliches Anliegen. Doch bisherige Versuche,
die Comedonenbildung als ein ursächliches Problem zu lösen, haben zu wenig befrie
digenden Ergebnissen geführt.
Neben dem manuellen Entfernen der Comedonen durch Ausdrücken sind zahlreiche
Reinigungsmethoden bekannt, mit denen versucht wird, Comedonen zu entfernen und
die Comedonenbildung nachhaltig zu verhindern. Hierzu gehören spezielle Seifen,
hautabschälende Kompositionen und dergleichen. Erweichende und adstringierende
Mittel finden ebenso Anwendung. Darüberhinaus wird versucht, durch Zusatz von
austrocknenden, keratolytischen, antiseborrhoischen und antibakteriellen Wirkstoffen
in kosmetischen und pharmazeutischen Zubereitungen die Neigung zur Akne zu redu
zieren, ohne daß sich Irritationen der Haut oder ein Austrocknen der Haut einstellen.
Die Hautreinigung entfettet allerdings die Haut und entzieht ihr Feuchtigkeit. Zusätzlich
haben Seifen den Nachteil, daß die sich bei Verwendung der Seifen in hartem Wasser
bildenden wasserunlöslichen Calcium- und Magnesiumsalze der höheren Fettsäuren
auf der Haut schleimige Niederschläge bilden. Diese Niederschläge verbleiben bei
schlechter Abspülbarkeit länger auf der Haut, verstopfen die Follikelmündungen und
können zu einer Ausbildung von Comedonen führen. Daher werden zur Hautreinigung
vorwiegend Syndets (d. h. Tenside ohne Seifencharakter) in Form von Waschcremes
oder Waschlotionen eingesetzt. Diese Syndets bilden zwar keine Kalkseifen, aber die
Behandlung mit stark oberflächenaktiv wirkenden Agentien hat auf die Haut eine stär
ker entfettende und austrocknende Wirkung als Seife. Je häufiger seifen- und tensid
haltige Produkte auf der Haut angewandt werden, desto deutlicher treten deren
nachteilige Wirkungen, nämlich Entfettung und Austrocknung der Haut durch Zerstö
rung des Hydro-Lipid-Filmes in den Vordergrund. Fast immer führt die Reduzierung
der Comedonen zur Absenkung des Wassergehaltes in den oberen Hautschichten
und zu einer festen Konkrementbildung in den Talgdrüsen, die wiederum Entzündun
gen induzieren kann. Die Absenkung des Feuchtigkeitsgehaltes der Haut ist aber für
eine pflegende Entfernung der Comedonen kontraproduktiv.
Seborrhöe ist eine gesteigerte Funktion der Talgdrüsen durch Veranlagung. Sowohl
Kopfhaut als auch Gesichtshaut erscheinen fettig. Die Zusammensetzung des se
borrhoeischen Sebums ist gegenüber dem normalen Sebum verändert, man unter
scheidet 3 Entwicklungsstufen der Seborrhoe:
- 1. Einfache Seborrhöe Leichte Fälle, fettig nach 8 Tagen.
- 2. Ölige Seborrhöe Bereits nach 2-3 Tagen fettig.
- 3. Irreversible Form nicht mehr umkehrbar. Die Seborrhöe, bei der das Haar bereits nach einem Tag wie in Fett gebadet aussieht.
Die übermäßige Absonderung der Talgdrüsen kann unter anderem durch androgene
tische Störungen ausgelöst werden und hat einen ästhetischen Nachteil auf das Ge
samtbild der Haare. Diese Störung kann auch die Ursache für auftretenden Haar
ausfall sein. Vorläufer ist jeweils der seborrhoeische Zustand der Kopfhaut. Vegetative
Störungen sowie unsachgemäße Pflege können das Hautbild und auch den Haar
zustand noch verschlechtern. Auch bei Seborrhöe kann das Haar selbst durch Störun
gen im Keratinaufbau trocken sein. Trockenes, angegriffenes Haar wird häufig hervor
gerufen durch äußere Beanspruchung wie z. B. Sonne oder chemischen Behandlun
gen. Zu heißes Fönen oder nicht richtige Pflege von angegriffenem Haar können zu
Schädigungen führen.
Die Ursachen für fettiges Haar liegen im Körper des Menschen und sind hormonell
bedingt. Jedes Haar besitzt eine eigene Talgdrüse, die Fett (Sebum, Hauttalg) produ
ziert. Die Sebum-Produktion wird hormonell gesteuert, und es kann je nach Hormon
empfindlichkeit der Talgdrüse zu einer Über- oder Unterproduktion kommen. Der Talg
selber hat die Funktion die Kopfhaut geschmeidig zu halten. Er gelangt aus der Talg
drüse auf die Kopfhaut und erst später den Haaransatz. Dort wird er normalerweise
vom Haarschaft aufgenommen und bleibt unsichtbar. Bei einer Talgüberproduktion ist
der Haarschaft nicht mehr in der Lage diesen aufzunehmen. Er wird als Fettfilm am
Haar sichtbar. Die Folge ist strähniges, fettig glänzendes Haar.
Dadurch, daß die Talgdrüsenproduktion vom Hormonhaushalt abhängig ist, läßt sich
das Problem fettigen Haares nicht grundsätzlich lösen, denn die Talgdrüsen produzie
ren stetig Fett. Konsequente Pflege und hochwertige Pflegeserien sind immer noch die
beste Methode zur Bekämpfung fettigen Haares.
Fettiges Haar hat sehr lästige Auswirkungen. Die Haare werden schon kurze Zeit nach
dem Waschen wieder strähnig und die Frisur hält nicht.
Entgegen landläufiger Meinung ist es nur ein Gerücht, daß durch zu häufiges Wa
schen das Haar noch schneller fettig wird. Milde Shampoos gegen fettiges Haar sor
gen dafür, daß übermäßiges Fett entfernt wird. Haar und Kopfhaut werden mit aus
reichend Feuchtigkeit versorgt und gleichen die Überproduktion der Talgdrüsen aus.
Fettiges Haar und Schuppenbildung gehören zu den häufigsten Haarproblemen. Diese
Anomalien sind auf eine Störung der Talgdrüsentätigkeit zurückzuführen. Bei einer Ü
berfunktion der Talgdrüsen sprechen wir von einer Seborrhoe. Dabei sind zwei For
men zu unterscheiden: die ölige Form (Seborrhöe oleosa) und die trockene Form (Se
borrhöe sicca).
Hier liegt eine Überfunktion der Talgdrüsen vor, bei der die Talgdrüsen zu viel und zu
öligen Talg erzeugen. Die Haut zeigt deshalb einen fettigen Glanz, und die Haare sind
schon 2 bis 3 Tage nach der Wäsche wieder bis in die Spitzen fettig und strähnig.
Sie ist ebenfalls auf eine Überfunktion der Talgdrüsen zurückzuführen, aber der
Hauttalg ist trockener, er hat eine festere Konsistenz. Mit den Schüppchen der Ober
haut bildet er große, leicht zerreibbare Talgschuppen. Die Kopfhaut zeigt einen
wachsartigen Glanz, das Haar fettet nur am Ansatz nach, die Längen und besonders
die Spitzen sind trocken und sogar spröde.
Zur Behandlung der Seborrhöe gehört zunächst mal die regelmäßige und gründliche
Kopfwäsche mit Spezialshampoos, die so oft durchgeführt werden kann, wie es nötig
erscheint. Die Wäsche sollte mit einer Massage im Bindegewebe verbunden sein, weil
dadurch dir Talgdrüsen stärker entleert werden, was die Nachfettung verzögert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zubereitung zur Verfü
gung zu stellen, die die Nachteile der bekannten und bisher verwendeten Mittel nicht
aufweist, die gleichzeitig talglösend, fettregulierend und pflegend wirkt, die bereits vor
handenen Comedonen ohne Irritationen entfernt, die Entfettung und Austrocknung der
Haut wirksam verhindert, die eine Homeostase der Sebumsekretion auf einen Nor
malzustand bewirkt, die Comedonenbildung und die Entstehung von entzündlichen
Hauterscheinungen verhindert, eine Reduktion der Porengröße bewirkt und die wirk
sam ist bei der Prophylaxe vor und Behandlung von Akne, sowie schon bestehende
Hautentzündungen bessert und gleichwertig die Haut pflegt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verwendung eines Hopfen- bzw.
Hopfen-Malz-Extraktes zur Herstellung von Zubereitungen zur Verminderung der Pro
duktion von Sebum gelöst.
Überraschenderweise wird bei Verwendung der Zubereitung die comedogene Wirkung
der in der Zubereitung verwendeten Rohstoffe aufgehoben und damit die Bildung von
Comedonen und entsprechend die Entstehung von Akne hervorgerufen durch kosme
tische Inhaltsstoffeverhindert.
Es hat sich ferner herausgestellt, daß die erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffe
die Bildung von seborrhoischen Erscheinungen, insbesondere fettiges Haar, aber
auch Kopfschuppen, verhindern sowie bereits vorhandene seborrhoische Erscheinun
gen, insbesondere fettiges Haar, aber auch Kopfschuppen, zu beseitigen.
Erfindungsgemäß sind somit auch ein Verfahren zur Prophylaxe gegen und Behand
lung von unreiner Haut, zur Reduktion der Porengröße, leichter Formen der Akne, ent
zündlichen Hautzuständen oder seborrhoischen Erscheinungen, insbesondere fetti
gem Haar und/oder Kopfschuppen, dadurch gekennzeichnet, daß die erfindungs
gemäß verwendeten Wirkstoffe in einem geeigneten kosmetischen oder dermatologi
schen Träger, mit dem von gesteigerte Sebumproduktion betroffenen Bereich in Kon
takt gebracht werden.
Der Stand der Technik lieferte nicht den geringsten Hinweis auf die erfindungsgemäße
Verwendung als antiseborrhoisches Wirkprinzip.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind mithin ge
gen Kopfschuppen anzuwendende Formulierungen, beispielsweise Antischuppen
shampoos.
Erfindungsgemäß werden die Wirkstoffe bevorzugt in kosmetischen oder dermatologi
schen Zusammensetzungen eingesetzt einem Gehalt von 0,0005-50,0 Gew.-%, ins
besondere 0,01-20,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammenset
zung bevorzugt sind. Vorteilhaft enthalten die Zusammensetzungen 0,02-10,0 Gew.-
%, besonders bevorzugt 0,02-5,0 Gew.-% an den erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffen, ganz besonders vorteilhaft 0,1-3,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Ge
samtgewicht der Zusammensetzung.
Es kann erfindungsgemäß vorteilhaft sein, den Zubereitungen gemäß der Erfindung
weitere gegen Sebum wirksame Agentien zuzufügen, beispielsweise gewählt aus der
Gruppe Distärkephosphat, Cyclodextrin, Natrium-Maisstärke-Octylensuccinat, Silica-
Dimethyl-Silylat, Hydroxypropyl-Distärkephosphate, Tapioca-Dextrin, Aluminium-
Stärke-Octylensuccinat, Acrylat-Copolymer, Magnesiumcarbonat, Maisstärke, Alumi
nium-Stärke-Octylensuccinate, Kaolin, Nylon (z. B. Nylon 6/12), Bentonit, Natrium-Sili
coaluminat, Bornitrid, Silica, Glimmer + Titandioxid.
Ferner kann es von Vorteil sein die erfindungsgemäßen Wirkstoffe zu verkapseln, z. B.
als sogenannte solid lipid nanoparts mit Hilfe von aufgeschmolzenen Wachsen, die
unter anderem, aber nicht ausschließlich, gewählt sein können aus der Gruppe der
Esterwachse, Triglyceridwachse oder Kohlenwasserstoffwachse. Weiterhin kann es
von Vorteil sein die erfindungsgemäßen Wirkstoffe in Polymere zu verkapseln, z. B. in
Partikel auf Basis hochvernetzter Polymethacrylate und/oder Cellulosetriacetate
und/oder als Core/Shell - Partikel mit einer Hülle aus Poly(oxymethylurea), Nylon,
Polyamide, Polyurethan, Polyester, Gelatine und Polyolefine.
Die Kombination einzelner oder mehrerer Substanzen, gewählt aus der vorstehenden
Gruppe, mit den erfindungsgemäß eingesetzten Hopfen- bzw. Hopfen-Malz-Extrakten
führt zu synergistischer Verstärkung der Wirkung der Einzelsubstanzen und weist so
mit eigenständige Erfindungshöhe auf.
Die erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffe lassen sich ohne Schwierigkeiten in
gängige kosmetische oder dermatologische Formulierungen einarbeiten, vorteilhaft in
Pumpsprays, Aerosolsprays, Cremes, Salben, Tinkturen, Lotionen, Sticks, Waschpro
dukten und dergleichen.
Es ist auch möglich und gegebenenfalls vorteilhaft, die erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffe mit anderen Wirkstoffen zu kombinieren, beispielsweise mit anderen antimi
krobiell, antimycotisch bzw. antiviral wirksamen Stoffen.
Es ist vorteilhaft, die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen abzupuffern. Vorteil
haft ist ein pH-Bereich von 3,0-9,0. Besonders günstig ist es, den pH-Wert in einem
Bereich von 4,0-6,5 zu wählen.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen und/oder dermatologischen Formulierungen
können wie üblich zusammengesetzt sein und zur Behandlung der Haut und/oder der
Haare im Sinne einer dermatologischen Behandlung oder einer Behandlung im Sinne
der pflegenden Kosmetik dienen. Sie können aber auch in Schminkprodukten in der
dekorativen Kosmetik eingesetzt werden.
Zur Anwendung werden die erfindungsgemäßen kosmetischen und/oder dermatologi
schen Formulierungen in der für Kosmetika und Dermatika üblichen Weise auf die
Haut und/oder die Haare in ausreichender Menge aufgebracht.
Erfindungsgemäß können Zubereitungen, welche die erfindungsgemäßen Wirkstoff
kombinationen enthalten, übliche Antioxidantien eingesetzt werden.
Vorteilhaft werden die Antioxidantien gewählt aus der Gruppe bestehend aus Amino
säuren (z. B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z. B.
Urocaninsäure) und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carno
sin und deren Derivate (z. B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z. B. α-Carotin, (β-Carotin,
Lycopin, Phytoen) und deren Derivate, Liponsäure und deren Derivate (z. B. Dihydroli
ponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole (z. B. Thioredoxin, Glu
tathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Pro
pyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl- und Glyce
rylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat, Thiodi
propionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleo
side und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z. B. Buthioninsulfoximine, Homocyste
insulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen
verträglichen Dosierungen (z. B. pmol bis µmol/kg), ferner (Metall)-Chelatoren (z. B. α-
Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hydroxysäuren (z. B. Ci
tronensäure, Milchsäure, Apfelsäure), Tetrahydrocurcumin, Huminsäure, Gallensäure,
Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte
Fettsäuren und deren Derivate (z. B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure
und deren Derivate, Alanindiessigsäure, Flavonoide, Polyphenole, Catechine, Vitamin
C und Derivate (z. B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat), Toco
pherole und Derivate (z. B. Vitamin-E-acetat), sowie Koniferylbenzoat des Benzoëhar
zes, Rutinsäure und deren Derivate, Ferulasäure und deren Derivate, Butylhydroxyto
luol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon,
Harnsäure und deren Derivate, Mannose und deren Derivate,
Zink und dessen Derivate (z. B. ZnO, ZnSO4) Selen und dessen Derivate (z. B. Selen
methionin), Stilbene und deren Derivate (z. B. Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid) und die
erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide,
Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser genannten Wirkstoffe.
Die Menge der Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den Zubereitun
gen beträgt vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05-20 Gew.-
%, insbesondere 1-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Die Prophylaxe bzw. die kosmetische oder dermatologische Behandlung mit dem er
findungsgemäß verwendeten Wirkstoff bzw. mit den kosmetischen oder topischen der
matologischen Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäß ver
wendetem Wirkstoff erfolgt in der üblichen Weise, und zwar dergestalt, daß der erfin
dungsgemäß verwendete Wirkstoff bzw. die kosmetischen oder topischen dermatolo
gischen Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäß verwende
tem Wirkstoff auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen wird.
Vorteilhaft kann der erfindungsgemäß verwendete Wirkstoff eingearbeitet werden in
übliche kosmetische und dermatologische Zubereitungen, welche in verschiedenen
Formen vorliegen können. So können sie z. B. eine Lösung, eine Emulsion vom Typ
Wasser-in-Öl (W/O) oder vom Typ Öl-in-Wasser (O/W), oder eine multiple Emulsio
nen, beispielsweise vom Typ Wasser-in-Öl-in-Wasser (W/O/W) oder Öl-in-Wasser-in-
Öl (O/W/O), eine Hydrodispersion oder Lipodispersion, ein Gel, einen festen Stift oder
auch ein Aerosol darstellen.
Erfindungsgemäße Emulsionen im Sinne der vorliegenden Erfindung, z. B. in Form ei
ner Creme, einer Lotion, einer kosmetischen Milch sind vorteilhaft und enthalten z. B.
Fette, Öle, Wachse und/oder andere Fettkörper, sowie Wasser und einen oder mehre
re Emulgatoren, wie sie üblicherweise für einen solchen Typ der Formulierung ver
wendet werden.
Es ist auch möglich und vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, den erfin
dungsgemäß verwendeten Wirkstoff in wäßrige Systeme bzw. Tensidzubereitungen
zur Reinigung der Haut und der Haare einzufügen.
Es ist dem Fachmanne natürlich bekannt, daß anspruchsvolle kosmetische Zusam
mensetzungen zumeist nicht ohne die üblichen Hilfs- und Zusatzstoffe denkbar sind.
Darunter zählen beispielsweise Konsistenzgeber, Füllstoffe, Parfum, Farbstoffe, Emul
gatoren, zusätzliche Wirkstoffe wie Vitamine oder Proteine, Lichtschutzmittel, Stabili
satoren, Insektenrepellentien, Alkohol, Wasser, Salze, antimikrobiell, proteolytisch o
der keratolytisch wirksame Substanzen usw.
Mutatis mutandis gelten entsprechende Anforderungen an die Formulierung medizini
scher Zubereitungen.
Medizinische topische Zusammensetzungen im Sinne der vorliegenden Erfindung ent
halten in der Regel ein oder mehrere Medikamente in wirksamer Konzentration. Der
Einfachheit halber wird zur sauberen Unterscheidung zwischen kosmetischer und me
dizinischer Anwendung und entsprechenden Produkten auf die gesetzlichen Be
stimmungen der Bundesrepublik Deutschland verwiesen (z. B. Kosmetikverordnung,
Lebensmittel- und Arzneimittelgesetz).
Es ist dabei ebenfalls von Vorteil, den erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoff als Zu
satzstoff zu Zubereitungen zu geben, die bereits andere Wirkstoffe für andere Zwecke
enthalten.
Es ist beispielsweise vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindungen, einen Gehalt
an UV-Schutzsubstanzen zu verwenden.
Vorteilhaft können daher erfindungsgemäße Zubereitungen Substanzen enthalten, die
UV-Strahlung im UVB-Bereich absorbieren, wobei die Gesamtmenge der Filtersub
stanzen z. B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbeson
dere 1 bis 6 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Die UVB-Filter können öllöslich oder wasserlöslich sein. Als öllösliche Substanzen
sind z. B. zu nennen:
- - 3-Benzylidencampher und dessen Derivate, z. B. 3-(4-Methylbenzyliden)cam pher,
- - 4-Aminobenzoesäure-Derivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)-benzoesäure- (2-ethylhexyl)ester, 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
- - Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester, 4- Methoxyzimtsäureisopentylester;
- - Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure(2-ethylhexyl)ester, Salicylsäu re(4-isopropylbenzyl)ester, Salicylsäurehomomenthylester;
- - Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzo phenon;
- - Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzalmalonsäuredi(2- ethylhexyl)ester;
- - 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)-1,3,5-triazin.
Als wasserlösliche Substanzen sind vorteilhaft:
- - 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure und deren Salze, z. B. Natrium-, Kalium- o der Triethanolammonium-Salze,
- - Sulfonsäure-Derivate von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxy benzophenon-5-sulfonsäure und ihre Salze;
- - Sulfonsäure-Derivate des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4-(2-Oxo-3-bornyli denmethyl)benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornylidenmethyl)sulfonsäure und ihre Salze.
Die Liste der genannten UVB-Filter, die erfindungsgemäß Verwendung finden können,
soll selbstverständlich nicht limitierend sein.
Es kann auch von Vorteil sein, in erfindungsgemäßen Zubereitungen UVA-Filter einzu
setzen, die üblicherweise in kosmetischen und/oder dermatologischen Zubereitungen
enthalten sind. Bei solchen Filtersubstanzen handelt es sich vorzugsweise um Deriva
te des Dibenzoylmethans, insbesondere um 1-(4'-tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphe
nyl)propan-1,3-dion und um 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)propan-1,3-dion. Auch Zu
bereitungen, die diese Kombinationen enthalten, sind Gegenstand der Erfindung. Es
können die gleichen Mengen an UVA-Filtersubstanzen verwendet werden, welche für
UVB-Filtersubstanzen genannt wurden.
Kosmetische und/oder dermatologische Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Er
findung können auch anorganische Pigmente enthalten, die üblicherweise in der Kosmetik
zum Schutze der Haut vor UV-Strahlen verwendet werden. Dabei handelt es
sich um Oxide des Titans, Zinks, Eisens, Zirkoniums, Siliciums, Mangans, Aluminiums,
Cers und Mischungen davon, sowie Abwandlungen, bei denen die Oxide die aktiven
Agentien sind. Besonders bevorzugt handelt es sich um Pigmente auf der Basis von
Titandioxid. Es können die für die vorstehenden Kombinationen genannten Mengen
verwendet werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen und dermatologischen Zubereitun
gen können kosmetische Wirk-, Hilfs- und/oder Zusatzstoffe enthalten, wie sie übli
cherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z. B. Antioxidationsmittel, Kon
servierungsmittel, Bakterizide, Parfüme, Substanzen zum Verhindern des Schäumens,
Farbstoffe, Pigmente, die färbende Wirkung haben, Verdickungsmittel, oberflächenak
tive Substanzen, Emulgatoren, weichmachende, anfeuchtende und/oder feuchthal
tende Substanzen, Fette, Öle, Wachse oder andere übliche Bestandteile einer kosme
tischen oder dermatologischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere,
Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösungsmittel oder Silikonderivate.
Sofern die kosmetische oder dermatologische Zubereitung im Sinne der vorliegenden
Erfindung eine Lösung oder Emulsion oder Dispersion darstellt, können als Lösungs
mittel verwendet werden:
- - Wasser oder wäßrige Lösungen
- - Öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, vorzugsweise aber Rizi nusöl;
- - Fette, Wachse und andere natürliche und synthetische Fettkörper, vorzugsweise Ester von Fettsäuren mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z. B. mit Isopropanol, Pro pylenglykol oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedri ger C-Zahl oder mit Fettsäuren;
- - Alkohole, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykol monoethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder -monoethylether und analo ge Produkte.
Insbesondere werden Gemische der vorstehend genannten Lösungsmittel verwendet.
Bei alkoholischen Lösungsmitteln kann Wasser ein weiterer Bestandteil sein.
Die Ölphase der Emulsionen, Oleogele bzw. Hydrodispersionen oder Lipodispersionen
im Sinne der vorliegenden Erfindung wird vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der Ester
aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkan
carbonsäuren einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder un
gesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3
bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und ge
sättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer
Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle können dann vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopro
pyloleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat,
Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat, 2-
Octyldodecylpalmitat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat sowie syntheti
sche, halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester, z. B. Jojobaöl.
Ferner kann die Ölphase vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der verzweigten
und unverzweigten Kohlenwasserstoffe und -wachse, der Silkonöle, der Dialkylether,
der Gruppe der gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten Alko
hole, sowie der Fettsäuretriglyceride, namentlich der Triglycerinester gesättigter
und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer
Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12-18 C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride
können beispielsweise vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der synthetischen,
halbsynthetischen und natürlichen Öle, z. B. Olivenöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Erd
nußöl, Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Palmkernöl und dergleichen mehr.
Auch beliebige Abmischungen solcher Öl- und Wachskomponenten sind vorteilhaft im
Sinne der vorliegenden Erfindung einzusetzen. Es kann auch gegebenenfalls vorteil
haft sein, Wachse, beispielsweise Cetylpalmitat, als alleinige Lipidkomponente der Öl
phase einzusetzen.
Vorteilhaft wird die Ölphase gewählt aus der Gruppe 2-Ethylhexylisostearat, Octyldo
decanol, Isotridecylisononanoat, Isoeicosan, 2-Ethylhexylcocoat, C12-15-Alkylbenzoat,
Capryl-Caprinsäure-triglycerid, Dicaprylylether.
Besonders vorteilhaft sind Mischungen aus C12-15-Alkybenzoat und 2-Ethylhexylisostearat,
Mischungen aus C12-15-Alkybenzoat und Isotridecylisononanoat sowie Mi
schungen aus C12-15-Alkybenzoat, 2-Ethylhexylisostearat und Isotridecylisononanoat.
Von den Kohlenwasserstoffen sind Paraffinöl, Squalan und Squalen vorteilhaft im Sin
ne der vorliegenden Erfindung zu verwenden.
Vorteilhaft kann die Ölphase ferner einen Gehalt an cyclischen oder linearen Silikon
ölen aufweisen oder vollständig aus solchen Ölen bestehen, wobei allerdings bevor
zugt wird, außer dem Silikonöl oder den Silikonölen einen zusätzlichen Gehalt an an
deren Ölphasenkomponenten zu verwenden.
Vorteilhaft wird Cyclomethicon (Octamethylcyclotetrasiloxan) als erfindungsgemäß zu
verwendendes Silikonöl eingesetzt. Aber auch andere Silikonöle sind vorteilhaft im
Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden, beispielsweise Hexamethylcyclotrisi
loxan, Polydimethylsiloxan, Poly(methylphenylsiloxan).
Besonders vorteilhaft sind ferner Mischungen aus Cyclomethicon und Isotridecylisono
nanoat, aus Cyclomethicon und 2-Ethylhexylisostearat.
Die wäßrige Phase der erfindungsgemäßen Zubereitungen enthält gegebenenfalls
vorteilhaft Alkohole, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugs
weise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmo
noethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -mono
butylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder -monoethylether und analoge Produkte,
ferner Alkohole niedriger C-Zahl, z. B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin
sowie insbesondere ein oder mehrere Verdickungsmittel, welches oder welche vorteil
haft gewählt werden können aus der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate, Poly
saccharide bzw. deren Derivate, z. B. Hyaluronsäure, Xanthangummi, Hydroxypropyl
methylcellulose, besonders vorteilhaft aus der Gruppe der Polyacrylate, bevorzugt ein
Polyacrylat aus der Gruppe der sogenannten Carbopole, beispielsweise Carbopole
der Typen 980, 981, 1382, 2984, 5984, jeweils einzeln oder in Kombination.
Erfindungsgemäß verwendete Gele enthalten üblicherweise Alkohole niedriger C-Zahl,
z. B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin und Wasser bzw. ein vorstehend
genanntes Öl in Gegenwart eines Verdickungsmittels, das bei ölig-alkoholischen Gelen
vorzugsweise Siliciumdioxid oder ein Aluminiumsilikat, bei wäßrig-alkoholischen o
der alkoholischen Gelen vorzugweise ein Polyacrylat ist.
Feste Stifte enthalten z. B. natürliche oder synthetische Wachse, Fettalkohole oder
Fettsäureester.
Übliche Grundstoffe, welche für die Verwendung als kosmetische Stifte im Sinne der
vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind flüssige Öle (z. B. Paraffinöle, Ricinusöl, I
sopropylmyristat), halbfeste Bestandteile (z. B. Vaseline, Lanolin), feste Bestandteile
(z. B. Bienenwachs, Ceresin und Mikrokristalline Wachse bzw. Ozokerit) sowie hoch
schmelzende Wachse (z. B. Carnaubawachs, Candelillawachs)
Als Treibmittel für aus Aerosolbehältern versprühbare kosmetische und/oder dermato
logische Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die üblichen be
kannten leichtflüchtigen, verflüssigten Treibmittel, beispielsweise Kohlenwasserstoffe
(Propan, Butan, Isobutan) geeignet, die allein oder in Mischung miteinander eingesetzt
werden können. Auch Druckluft ist vorteilhaft zu verwenden.
Natürlich weiß der Fachmann, daß es an sich nichttoxische Treibgase gibt, die grund
sätzlich für die Verwirklichung der vorliegenden Erfindung in Form von Aerosolpräpa
raten geeignet wären, auf die aber dennoch wegen bedenklicher Wirkung auf die Um
welt oder sonstiger Begleitumstände verzichtet werden sollte, insbesondere Fluor
kohlenwasserstoffe und Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW).
Kosmetische Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung können auch als
Gele vorliegen, die neben einem wirksamen Gehalt am erfindungsgemäßen Wirkstoff
und dafür üblicherweise verwendeten Lösungsmitteln, bevorzugt Wasser, noch organi
sche Verdickungsmittel, z. B. Gummiarabikum, Xanthangummi, Natriumalginat, Cellu
lose-Derivate, vorzugsweise Methylcellulose, Hydroxymethylcellulose, Hydroxyethyl
cellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose oder anorganische
Verdickungsmittel, z. B. Aluminiumsilikate wie beispielsweise Bentonite, oder ein Ge
misch aus Polyethylenglykol und Polyethylenglykolstearat oder -distearat, enthalten.
Das Verdickungsmittel ist in dem Gel z. B. in einer Menge zwischen 0,1 und 30 Gew.-%,
bevorzugt zwischen 0,5 und 15 Gew.-%, enthalten.
Die folgenden Beispiele sollen die Verkörperungen der vorliegenden Erfindungen ver
deutlichen. Die Angaben beziehen sich stets auf Gewichts-%, sofern nicht andere An
gaben gemacht werden.
Massengehalt (%) | |
Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate | 0.40 |
Crosspolymer Carbomer | 0.20 |
Xanthan Gum | 0.10 |
Cetearyl Alkohol | 3.00 |
C12-15 Alkyl Benzoate | 4.00 |
Caprylic/Capric Triglyceride | 3.00 |
Cyclometicone | 5.00 |
Dimeticone | 1.00 |
Hopfen- bzw. Hopfen-Malz-Extrakt | 0.20 |
Glycerin | 3.00 |
Natriumhydroxid | q. s. |
Konservierung | q. s. |
Parfum | q. s. |
Wasser, demineralisiert | ad 100.0 |
AL=L<pH-Wert eingestellt auf 6.0 |
Lameform TGI | 3.50 |
Glycerin | 3.00 |
Dehymuls PGPH | 3.50 |
Hopfen- bzw. Hopfen-Malz-Extrakt | 0.50 |
Konservierungsmittel | q. s. |
Parfum | q. s. |
Magnesiumsulfat | 0.6 |
Isopropyl Stearate | 2.0 |
Caprylyl Ether | 8.0 |
Cetearyl Isononanoate | 6.0 |
Wasser, demin. | ad 100.0 |
Massengehalt (%) | |
Glyceryl Stearate | 3.00 |
PEG-100 Stearate | 0.75 |
Behenylalkohol | 2.00 |
Caprylic/Capric Triglyceride | 8.0 |
Octyldodecanol | 5.00 |
C12-15 Alkyl Benzoate | 3.00 |
Hopfen- bzw. Hopfen-Malz-Extrakt | 1,00 |
Magnesium Sulfat (MgSO4) | 0.80 |
EDTA | 0.10 |
Konservierung | q. s. |
Parfum | q. s. |
Wasser, demineralisiert | ad 100.0 |
AL=L<pH-Wert eingestellt auf 6.0 |
Claims (10)
1. Verwendung eines Hopfen- bzw. Hopfen-Malz-Extraktes zur Herstellung von Zube
reitungen zur Verminderung der Produktion von Sebum und zur Reduktion der Poren
größe der Haut.
2. Verwendung nach Anspruch 1 zur Einstellung einer normalen Sebumhomeostase
und/oder zur Behandlung und Pflege fettiger, öliger und unreiner Haut.
3. Verwendung nach Anspruch 1 zur Verhinderung der Bildung und zur Entfernung
von Comedonen sowie zur Prophylaxe vor und Behandlung von Akne.
4. Verwendung nach Anspruch 1 zur Verhinderung oder Beseitigung von seborrhoi
schen Erscheinungen, insbesondere zur Prophylaxe und Behandlung bei fettigem
Haar, aber auch bei Kopfschuppen.
5. Kosmetisches Verfahren zur Prophylaxe gegen und Behandlung und Pflege von un
reiner, fettiger und öliger Haut, seborrhoischen Erscheinungen, Reduktion der Poren
größe, Comedonen, Akne, insbesondere fettigem Haar und/oder Kopfschuppen, da
durch gekennzeichnet, daß der Hopfen- bzw. Hopfen-Malz-Extrakt in einem geeig
neten kosmetischen oder dermatologischen Träger, mit dem von gesteigerte Sebum
produktion betroffenen Bereich in Kontakt gebracht werden.
6. Verwendung nach Anspruch 1 oder Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Hopfen- bzw. Hopfen-Malz-Extrakt eingesetzt wird, einem Gehalt
von 0,0005-50,0 Gew.-%, insbesondere 0,01-20,0 Gew.-%, entsprechend, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
7. Verwendung nach Anspruch 1 oder Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Hopfen- bzw. Hopfen-Malz-Extrakt eingesetzt wird, einem Gehalt
von 0,02-10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,02-5,0 Gew.-%, besonders vorteilhaft 0,1-3,0 Gew.-%,
entsprechend, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammenset
zung.
8. Kosmetische oder dermatologische Zubereitungen mit einem Gehalt an Hopfen-
bzw. Hopfen-Malz-Extrakt.
9. Zubereitungen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Hopfen- bzw.
Hopfen-Malz-Extrakt eingesetzt wird, einem Gehalt von 0,0005-50,0 Gew.-%, insbe
sondere 0,01-20,0 Gew.-%, entsprechend, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zu
sammensetzung.
10. Zubereitungen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Hopfen- bzw.
Hopfen-Malz-Extrakt eingesetzt wird, einem Gehalt von 0,02-10,0 Gew.-%, bevorzugt
0,02-5,0 Gew.-%, besonders vorteilhaft 0,1-5,0 Gew.-%, entsprechend, jeweils be
zogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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